rumpelstilzchen
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Kaum hat sich der eine Sturm gelegt, beginnt ein neuer:
Ich bin wieder mal ratlos: Meinem Mann geht´s wieder mal schlechter. In der Herkunftsfamilie meines Mannes tobt der Bär: die ganze Familie ist zerstritten und sein Bruder liegt entweder die meiste Zeit depressiv im Bett oder fährt völlig manisch und umtriebig mit dem Auto durch die Gegend. Seinem Bruder geht es also genauso wie ihm vor längerer Zeit.
Unser akutes Problem:
Der Streit in der Herkunftsfamilie meines Mannes sollte ja eigentlich kein Thema mehr für uns sein, aber es läßt meinen Mann nicht los. Dies geht über ständiges Telefonieren mit seinem Bruder (ja, WIR BEIDE sind die Opfer!!) bis hin zu Selbstvorwürfen, dass er vll doch SChuld ist am Zugrundegehen der elterlichen Firma. (Dort arbeitet er seit einigen Jahren nicht mehr, weil dauernder Streit herrschte.
Die Ex-Kunden der elterl. Firma will jetzt mein Mann über die Firma wo er jetzt arbeitet an Land ziehen. Einerseits ein nachvollziehbarer Gedanke, andererseits absolut schlecht für seinen Gesundheitszustand: Loyalität zum jetzigen Arbeitgeber, schlechtes Gewissen gegenüber der Familie...
Seit längerem ist mein Mann wieder extrem aufgekratzt, umtriebig, ungeduldiger und auch aggressiver.Auffallend ist auch wieder mal, dass er über alles und jeden herzieht.
Einerseits sieht er meine Einwände ein, wenn ich z.B. sage: Lass es die Baustelle deiner Familie sein, wir haben unsere oder Ruf deinen Bruder doch nicht andauernd an, du belastest dich nur damit und kannst nichts ändern. Andererseits habe ich den Eindruck, dass er sich dann unverstanden von mir fühlt, so nach dem Motto: Du kannst meinen Bruder eh nicht leiden.
Ich habe ihm meine Bedenken und Ängste geschildert, dass mir seine Veränderung wieder so auffällt, er doch bitte kürzer treten soll usw.
Er zeigt sich einerseits einsichtig, doch dann stelle ich fest, dass er sich doch nicht an Absprachen hält.Dadurch liegen wir uns am Ende immer wieder in den Haaren und er mir Unverständnis, Bevormundung und Kontrollzwang vorwirft. Und das Schlimme ist: Er hat damit gar nicht mal so unrecht.Desto mehr ich merke, dass er Dinge heimlich tut, desto mehr erwische ich mich beim Aufpassen, Schnüffeln oder wie auch immer man es nennen will.
Ich weiß, dass ist schlecht, hier entwickelt sich eine völlig schlechte Dynamik, aber die ständige Angst, dass er einen Rückfall haben könnte, treibt mich dazu.
Am Sonntag ging es meinem Mann richtig schlecht: Extreme SChuldgefühle, Brechreiz, Bauchschmerzen usw. usw. mit der Einsicht, dass er solange nicht gesund werden kann, bis er mit seiner Vergangenheit abgeschlossen hat. Auf der anderen Seite völlige Blockade auf die Vorschläge meinerseits, z.B. nochmal mehr zur Therapeutin zu gehen oder sonstiges.
Ich weiß: ich kann und will ihm den Kontakt zu seinem Bruder nicht verbieten, obwohl ich fest der Überzeugung bin, es wäre besser für beide. Ich kann ihm nur raten. Aber das kommt im MOment nicht an.Das leidige Thema hatten wir ja schon: Gehts ihm gut und bin ich lieb ist alles gut, geht´s ihm schlecht bin ich wieder dran schuld. Und dieses ständige Auf und Ab belastet mich am meisten: Heute liebt er mich abgöttisch (so dass er mir schon auf die Nerven fällt), sage ich aber meine Meinung (die nicht seine ist) und bin unbequem, dann legt er wieder ein Benehmen an den Tag, was völlig daneben ist.(und geht dann wieder zur Tagesordnung über)
Jaja, ich weiß schon: ich sollte vor allem etwas für mich tun und nach mir schauen.
Aber das fällt mir im Moment sehr schwer. Die Angst vor einem Rückfall macht mich völlig fertig.
Liebe Grüße
rumpelstilzchen