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Fehlende Anerkennung - oder erwarte ich zu viel?

Lilly-18
Meine Wut ist inzwischen verraucht. Ich konnte mich am Wochenende gut regulieren, habe gut für mich gesorgt. Habe Sport gemacht, bin draußen spazieren gegangen. Habe mit meinem Freund gekocht, was im Garten gemacht.
Natürlich haben meine Gedanken immer wieder gekreist, aber es ist besser geworden.
Und gestern, als ich ins Büro gefahren bin, war ich relativ ruhig. Der Bürotag war anstrengend, ich bin nicht viel zum Nachdenken gekommen.
Ich darf das nicht so persönlich nehmen, muss mich besser abgrenzen. Mein Chef ist momentan sehr mit sich selber beschäftigt, hat auch gesundheitlich große Probleme. Natürlich ist es nicht fair, das an mir auszulassen, aber auch irgendwie menschlich. Er kann ja nicht wissen, wie sehr ich mir das zu Herzen nehme.
Ich bin einfach wahnsinnig empfindlich und mein Chef ist nicht sehr emphatisch. Eine ungute Kombination.
Ich möchte mich so gerne annehmen wie ich bin, ich weiß, dass ich niemals dem entsprechen werde, was mein Chef sich vorstellt. Weil es das wahrscheinlich gar nicht gibt. Aber es kann nicht sein, dass es mich bestimmt. Immer versuchen, besser und angepasster zu werden. Das ist so anstrengend und führt doch nicht zum Ziel.

04.05.2021 08:06 • x 2 #136


E
Zitat von Lilly-18:
Ich möchte mich so gerne annehmen wie ich bin, ich weiß, dass ich niemals dem entsprechen werde, was mein Chef sich vorstellt.


Liebe Lilly,
ist das nicht eher eine Vermutung?
Wieso hat dein Chef dich eingestellt?

Aus Mitleid oder aufgrund deiner Qualifikationen?
Eben.
Du kannst was, und deshalb bist du in der Firma beschäftigt.

Meiner hat auch persönliche Probleme, sehr große sogar und ich habe Verständnis.
Aber nur bis hierher und nicht weiter, ich bin nicht sein Kumpel, dem er alles anvertrauen kann, sondern eine bezahlte Angestellte.

Deine Grenzen kannst nur du stecken und niemand anders.

Hab nen schönen Tag!

04.05.2021 08:27 • x 4 #137


A


Hallo Lilly-18,

Fehlende Anerkennung - oder erwarte ich zu viel?

x 3#3


E
Zitat von Lilly-18:
Ich darf das nicht so persönlich nehmen, muss mich besser abgrenzen. Mein Chef ist momentan sehr mit sich selber beschäftigt, hat auch gesundheitlich große Probleme. Natürlich ist es nicht fair, das an mir auszulassen, aber auch irgendwie menschlich. Er kann ja nicht wissen, wie sehr ich mir das zu Herzen nehme.

Liebe @Lilly-18 , das muss sehr schwierig sein. Ich könnte das auch nicht. Du hast zum Glück für dich erkannt, dass der Job grundsätzlich gut ist (hoffe, ich habe das richtig in Erinnerung).
Und dass du lernen willst, dich besser abzugrenzen. Und wenn er seine schlechte Laune an dir auslässt, ist das tatsächlich mal menschlich, aber nicht ok.
Zitat von Resi:
Deine Grenzen kannst nur du stecken und niemand anders.

Und da stimme ich Resi zu, aber das hast du ja schon für dich selber erkannt.

Könntest du vielleicht mal in so einem Moment mitfühlend fragen, dass es ihm wohl grad gar nicht gut geht? Oder irgendwas ähnliches oder anderes, damit er von dir als Thema wegkommt.
Und in welche Richtung könntest du dir die Abgrenzung vorstellen? Dass du ein Schutzmantra im Geiste hast?
Oder du versuchst es auf eine ganz ruhige, sachliche Ebene zu bringen und ihn um Tipps bittest, wie du es mehr in seinem Sinne erledigen könntest? Es gibt so viele Wege ... wichtig wäre der, der zu dir passt.
Viele liebe Grüße
Joline

06.05.2021 13:10 • x 1 #138


Lilly-18
Zitat von Joline:
Könntest du vielleicht mal in so einem Moment mitfühlend fragen, dass es ihm wohl grad gar nicht gut geht? Oder irgendwas ähnliches oder anderes, damit er von dir als Thema wegkommt.

Ein sehr guter Tipp! Ich habe deine Antwort in der Mittagspause auf dem Handy gelesen und sofort in die Tat umgesetzt. Das Ergebnis war verblüffend, er hat sich sichtlich über mein Mitgefühl gefreut. Ich bin ja eher jemand, der sein Herz nicht auf der Zunge trägt (ganz im Gegensatz zu @Resi ) aber es tat mir gut, ihn auch mal als Menschen wahrzunehmen und nicht nur als Chef.
Zitat von Joline:
Oder du versuchst es auf eine ganz ruhige, sachliche Ebene zu bringen und ihn um Tipps bittest, wie du es mehr in seinem Sinne erledigen könntest?

Genau das habe ich vor. Ich feile schon seit Tagen an den Formulierungen für mein Mitarbeitergespräch, so es denn mal statt findet.
Was auch eine sehr große Hilfe für mich in der momentanen Situation ist war eine Äußerung hier im Forum. Ich weiß nicht mehr wo oder von wem. Aber sinngemäß lautete sie so: wenn du mit jemandem sprichst dann denk in erster Linie an dein Gegenüber und nicht daran, was du gerade los werden willst. Sprich: ich überlege mir erst, wie etwas bei meinem Gesprächspartner ankommt bzw. ob das was ich sagen möchte, auch so verstanden wird wie ich es möchte.

Ok. das klingt etwas schräg aber vielleicht wisst ihr, was ich meine?

06.05.2021 18:54 • x 3 #139


Pilsum
Hallo Lilly,

was Du schreibst klingt überhaupt nicht schräg. Wenn Du zukünftig immer zuerst mal darüber nachdenkst, wie es beim Gegenüber ankommt, was Du sagst,
so wirst Du sehr bald erfolgreicher werden und eventuell auch mehr respektiert werden.

06.05.2021 19:11 • x 2 #140


Lilly-18
So, heute war wieder mal ein absoluter -Tag.
Mir ist wieder ein fauxpas passiert, das dürfte absolut nicht sein. Manchmal frage ich mich wo ich mein Hirn lasse.
Die letzten Tage waren sehr anstrengend, ich war viel allein, hab so vor mich hingerödelt. Und gefühlt habe ich immer mal wieder Dinge entdeckt, die ich falsch gemacht habe, die ich aber noch in Ordnung bringen konnte, bevor es jemand bemerkt hat. Kleinigkeiten eher, aber ärgerliche.
Ein paar Dinge habe ich dann noch von meinem Chef unter die Nase gerieben bekommen und auch seine Frau hat etwas entdeckt, was ich falsch gemacht habe.
Es war wohl die Summe dieser Zurechtweisungen, die alle berechtigt waren und nicht unhöflich vorgebracht waren. Ich spanne mich an, spüre dass mein Mund trocken wird. Ein typisches Zeichen von Angst. Meine Gedanken fahren Karussell, ich werde panisch. Wenn ich versuche, alles gleichzeitig zu machen weiß ich, jetzt verliere ich dann bald die Fassung.
Aber gerade weil ich mich besonders angestrengt habe und mich bemüht habe, alles richtig zu machen, mich konzentriert habe und versuchte, nichts zu vergessen, umso schockierter war ich, als mein Chef mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich den falschen Kunden erwischt habe. Ich muss wohl kreidebleich geworden sein, weil er überhaupt nicht geschimpft hat. Ich bin dagesessen, hab mit den Tränen gekämpft und in dem Moment habe ich gespürt, wie groß der Druck ist, den ich mir mache.
Mein Chef war, als ich später zu ihm rein bin, total freundlich, hat meinen Fehler mit keinem Wort mehr erwähnt.
Ich glaube, er merkt, dass ich mich selber schon genug fertig mache, da braucht er gar nichts mehr zu sagen.

Nach so einem Tag bin ich sehr nachdenklich. Irgendwie auch hilflos. Ich strenge mich so an, bin absolut nicht dumm, ich bin fleißig und hoch motiviert. Und ich bin top qualifiziert für den Job. Und mache so viele Fehler. Warum? Wovor habe ich Angst? Warum bin ich gleich überfordert? Warum traue ich mir nichts zu?
Ganz ehrlich, heute war ich froh, meinen Chef zu haben. Er war absolut einfühlsam. Natürlich werde ich das wieder irgendwann zum Vorwurf gemacht bekommen. Und meine Chancen auf Gehaltserhöhung sind geradezu lachhaft.
So wird das nichts. Aber wenn ich ehrlich bin, verstehe ich ihn auch. Natürlich erwartet er was anderes.

Was kann ich tun? Warum kann ich mich so schlecht konzentrieren? Ich habe ein Büro für mich allein, das Telefon klingelt vielleicht 5 x am Tag, ich habe schon viel Arbeit, aber das ist absolut machbar.

Ich lass das jetzt erstmal sacken. Werd noh ein bisschen brauchen, bis ich mich wieder beruhigt habe. Aber schn langsam bin ich echt verzweifelt. Ich möchte endlich mal was GUT machen. Ich möchte dass mein Chef einen Grund hat, mich zu loben.

07.05.2021 18:35 • x 4 #141


Y
Guten Morgen Lilly, der erste Gedanke der mir beim Lesen so durch den Kopf schiesst . . . Du machst dir unendlich viel Druck, bist gespannt wie ein Flitzebogen, das muss doch nach hinten losgehen. Es baut Unsicherheit auf, die unnötig ist. Du bist qualifiziert und motiviert, eine gute Basis dem Job gerecht zu werden. Menschen machen nun mal Fehler. Das Gute ist, man kann daraus lernen. Und denkst du nicht, dass dein Chef und seine Frau auch zu Genüge Fehler machen. Nur, du kannst sie ihnen nicht jedesmal vor die Nase halten, schade eigentlich
Vielleicht ist es eine Idee, wenn du versuchst gelassener ranzugehen, wenn du es dir zugestehst , dass man beim Arbeiten auch Fehler macht. Und wer viel arbeitet macht halt ein paar Fehler mehr.
Um mal aus dem Nähkästchen zu plaudern . . . bei mir musste es immer 110% sein, auch als Mutter. Bis ich mal einen Artikel gelesen habe, wo u.a. stand . . . man soll sich am Tag 10 Erziehungsfehler zugestehen, kein Kind will und braucht eine perfekte Mutter. Das war ein Aha -Ding. Ich habe viel mit mir gearbeitet. Natürlich, ich will es immernoch gut machen, aber der Druck ist raus.
Ich wünsche dir ein möglichst entspanntes Wochenende.

08.05.2021 08:02 • x 6 #142


Lilly-18
Liebe Ylvi, danke dir für deine Einschätzung. Weißt du, mein Verstand weiß das alles, dass ich gelassener sein sollte, dass auch andere Fehler machen, dass ich nicht immer 110 % abliefern muss. Aber meine Angst macht mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Und durch die Angst kommt dann der Druck und durch den Druck blockiere ich mich selber.
Im Moment überlege ich, ob es nicht Sinn macht, mein Angstmedikament wieder zu nehmen.
Ich habe das Gefühl, ich schaffe es nicht.

10.05.2021 08:08 • #143


N
Hallo Lilly.
Bestimmt hast du schon unzählige Informationen über das Thema Angst erhalten oder dich tiefgründig darüber informiert.
Angst hat bekanntlich zwei Seiten. Die Gute, denn ohne Angst könnte der Mensch nicht leben und die Schlechte, also jene welche man sich selbst auferlegt oder welch einem vom sozialen Umfeld auferlegt wurde.
Dein Thema ist nicht die Angst, dein Thema ist Anerkennung. Anerkennung ist ein Thema, welches die Vergangenheit wieder spiegelt, ganz speziell die Kindheit. Anerkennung und der damit verbunden Verlust beschäftigt einen jeden mehr oder weniger von uns und ist ganz natürlich. Trump der Ex-Präsident zeigte es tagtäglich. Ohne Anerkennung kein innerliches Wachstum. Der eine braucht es mehr, der andere weniger, dabei gibt es kein gut oder schlecht.
Schau dir mal das Thema Vergänglichkeit an, also alles entsteht und vergeht, ein ständiges kommen und gehen.
Lerne, dass das Leben, wenn du es fließen lässt, es immer gut mit einem meint. Nicht klammern, nicht ständig einschreiten, einfach fließen lassen, einfach bei sich sein und nicht bei den Anderen. Angst ist natürlich und das ist gut so, aber du brauchst vor nichts und niemanden Angst haben, weder vor einer Person noch vor einer Situation. AUGEN ZU und durch ist das Motto, nicht zurückschauen. Vergangen ist bereits weg, die Gegenwart ist auch schon Vergangenheit und die Zukunft richtet sich nach ausschließlich nach deinen Gedanken. UND das sage nicht ich, sondern die Neurowissenschaft. Um frei denken zu können, muss dein Geist mit dem Körper im Ausglich sein. Das Zauberwort heißt Kohärenz. Mach deinen Geist frei, in dem du dir Bewusst bist, das alles Vergänglich ist und der Grund warum wir Leben, das Leben ist und nicht das Denken. Menschen welche weniger denken haben es bekanntlich leichter. Auch du kennst solche.
Alles Gute und bleib deiner Seele, dein wahres ICH treu und nicht anderen.

10.05.2021 09:00 • x 3 #144


Lilly-18
Vielen Dank, Nottolate für deine Worte. Ich verstehe sehr gut, was du meinst. Manchmal versuche ich, einen Schritt zur Seite zu gehen um die Dinge mal von einer anderen Perspektive zu sehen. Dann wird mir schon bewusst, dass meine Gedanken zu viel Raum einnehmen in meinem Leben und dabei das Leben selbst zu kurz kommt. Fließen lassen, ja, das kann ich selten. Schon deshalb, weil ich fast zwanghaft immer alles unter Kontrolle haben muss.
Ich achte auf meinen Körper, weil ich ihn gesund halten möchte. Das wird natürlich immer schwieriger, je älter ich werde, aber ich bin diszipliniert genug, mich nicht gehen zu lassen.
Mein Geist ist nicht frei. Nur wenn ich es ihm erlaube. Ich genieße die Natur, meinen Garten, brauche ab und zu neue Eindrücke. Aber letztlich brauche ich am allermeisten Sicherheit. Einen geregelten Tagesablauf, Dinge auf die ich mich freuen kann, möglichst wenig Probleme mit meinem Partner oder in der Arbeit.
Ich hatte noch nie sehr viel Vertrauen in das Leben. Seit ich denken kann laufe ich durchs Leben mit eingezogenem Kopf und warte darauf, dass mir wieder etwas um die Ohren fliegt. Mein Grundgefühl ist Angst.
Ich werde nie ein Mensch sein, der wenig denkt. Mein wahres ICH ist wahrscheinlich irgendwo unter der Angst vergraben.
Ich werde bei Gelegenheit mal auf die Suche gehen.
Am besten geht es mir, wenn ich alles unter Kontrolle habe. Das ist meine Lebensleistung. Dass ich nie aufgegeben habe, wirklich NIE. Ich habe jede Krise gemeistert, und das waren viele.
Ich weiß auch, dass es mir im Moment relativ gut geht. Ich habe keine finanziellen Sorgen, ich habe einen Job, meine Kinder sind aus dem Haus und wohlgeraten. Mein Partner ist zwar extrem schwierig, aber ich komme mit ihm zurecht.
Ich könnte das Leben fließen lassen. Das tue ich irgendwie auch, aber eben nur unter Vorbehalt. Mit eingezogenem Kopf.
Manches sind sicher auch sich selbst erfüllende Prophezeiungen, vieles aber auch nicht. Wenn ich so zurückdenke hätte es mir nicht viel genützt, weniger Angst zu haben. Denn ich war schon immer gut darin, Verläufe richtig einzuschätzen. Ich konnte mich nur wappnen, da irgendwie durch zu kommen.
Ich stehe mir oft selbst im Weg, das weiß ich. Aber damit muss ich leben. Ich weiß auch, warum ich Anerkennung so sehr brauche. Das ist sicher durch meine Kindheit und Jugend begründet. Ich wurde eigentlich kaum wahr genommen, weil andere und anderes immer wichtiger waren.
Ich möchte doch nur gesehen werden.

18.05.2021 07:59 • #145


Pilsum
Hallo Lilly,

Zitat von Lilly-18:
Ich möchte doch nur gesehen werden.


das Du gern gesehen werden möchtest verstehe ich. Im Grunde wollen wir das alle.
Ist es Dir mehr wichtig gesehen zu werden oder möchtest Du lieber mehr Anerkennung für das, was Du leistest?
Meiner Ansicht nach können das zwei unterschiedliche Bereiche sein.

Zitat von Lilly-18:
Am besten geht es mir, wenn ich alles unter Kontrolle habe.


Vielleicht scheint es sich bei Dir so anzufühlen. Kannst Du Dir aber vorstellen, dass es Dir noch besser
gehen könnte, wenn Du nicht alles unter Deiner Kontrolle hättest?
Anspannung und Angst könnte dann bestimmt nachlassen.

18.05.2021 09:26 • x 1 #146


N
Hallo Lilly.
Deine Kontrolle ist spannend. Welcher Verlust oder welches vergangene Erlebnis hat es verursacht. Sich Angst und Kontrolle wegreden wird nicht gehen. Ich würde kleine Schritte machen. Z.B. etwas das du gerne kontrollierst, bewusst freie lauf lassen und schauen was geschieht. Man könnte ein Zauberwort erfinden, welches man einsetzten, könnte um seine Kontrolle aus der Hand zu geben.

DU schreibst Ich stehe mir oft selbst im Weg, das weiß ich. Aber damit muss ich leben. Also eines kann ich dir sagen, du musst nicht damit leben. Raus aus der Opferrolle und rein ins Leben. Lies mal das Buch Das Kind in mir muss Heimat finden von Stefanie Stahl. Du wirst darin deine Antworten finden.

18.05.2021 12:49 • x 3 #147


Lilly-18
Hallo Nottolate, ich bin Kind eines Alk.. Das erklärt schonmal einiges. Und ich habe mit 17 meinen Bruder verloren durch einen Verkehrsunfall. Das hat den Absturz meines Vaters noch beschleunigt, meine Mutter verfiel in eine tiefe Depression, in der sie heute noch sitzt. Unbehandelt. Mein Vater ist inzwischen tot, meine Mutter wieder verheiratet.
Ich habe eigentlich nie eine Rolle gespielt im Leben meiner Eltern.
Ich habe meine große Liebe geheiratet, der war Narzisst. Er hat mich betrogen und gedemütigt. Ich habe ihn irgendwann rausgeworfen, obwohl ich 2 kleine Kinder hatte. Auch er ist inzwischen gestorben, an Krebs. Wir haben uns nie versöhnt und mein Schmerz sitzt immer noch tief.
Das nur als Hintergrund. Ich konnte es mir auch nie erlauben, mich gehen zu lassen, es hätte niemanden interessiert. Ich musste schon früh für mich selbst sorgen, hab immer gekämpft und eigentlich auch immer gewonnen. Sonst wäre ich nicht da wo ich heute bin.
Verloren habe ich - glaube ich - nur mich selbst.
Hab heute wieder einen neuen Termin bei meinem Therapeuten ausgemacht.
Ich werde mit ihm das nächste mal über meine nur noch rudimentär vorhanden Gefühle sprechen. Und was ich tun kann, um sie wieder zu finden.

18.05.2021 18:50 • x 5 #148


E
Liebe @Lilly-18 , das klingt echt total schlimm und traurig, was du im letzten Beitrag beschrieben hast. Das tut mir unglaublich leid für dich.
Und umso erstaunlicher und bemerkenswert, was du aus deinem Leben gemacht hast.
Ichbwünsche dir sehr, dass du deine Gefühle wiederfindest und ich bin überzeugt davon, dass es dir gelingt. Es wird nur eine Frage des Weges sein, vielleicht geht es langsam, vielleicht manchmal schnell und überwältigend. Aber wenn die Gefühle anfangen sich zu zeigen, wirst du sie nicht mehr missen mögen und geht es wie von selber immer weiter.

18.05.2021 18:57 • x 2 #149


A


Hallo Lilly-18,

x 4#15


E
liebe Lilly,

DU das kann ich echt gut verstehen, habe selbst schon einiges verloren in meinem Leben. .......................................

Leider habe ich oft zu viel verdrängt, wollte es nie wahr haben. Heute versuche ich mehr, meiner Trauer Raum zu geben.

Immer pendle ich hin und her zwischen Wut, Sehnsucht, Trauer, Leere, Schmerz , Enttäuschung...............

Seit ich versuche, mich meinem Leben und meiner Trauer mehr zu stellen, versuchen es anzunehmen, geht es mir besser

damit.

Spüre DU Angst, Sinnlosigkeit , merkst du, das einige Bedürfnisse deines Lebens unerfüllt sind. Wir Menschen

haben alle Bedürfnisse, mache wie zum Beispiel unseren Hunger können wir durch Essen stillen.

Aber wo finden wir Trost, Hilfe, Liebe, Verständniss, die Frage nach dem Warum, dem Sinn des vielen Leides deines

Lebens..

Ich kann und muss die Realität meines Lebens nicht gut finden, so wie auch deine Realität. Das wäre auch viel

zuviel verlangt. Doch anzuerkennen, so ist es , so war es, und wir können daran nichts mehr verändern.

Das muss ich mir selbst auch immer wieder sagen. Immer wieder...................................................

Und das DU dir selbst in deinem Leben ganz viel Gutes tust....................DU bist noch am Leben, darfst im Leben bleiben,

ohne Schuldgefühle.

Ich wünsche dir ganz viel gutes Leben..............


in guten Gedanken für dich,

liebe, leise Grüße,


Frederick

20.05.2021 18:32 • x 2 #150

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