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Fehlende Anerkennung - oder erwarte ich zu viel?

Lilly-18
Zitat von Nottolate:
Also eines kann ich dir sagen, du musst nicht damit leben. Raus aus der Opferrolle und rein ins Leben. Lies mal das Buch Das Kind in mir muss Heimat finden von Stefanie Stahl. Du wirst darin deine Antworten finden.

Lieben Dank für diesen Rat! Ich werde mir das Buch gerne besorgen. Und das mit der Opferrolle hat mir wirklich zu denken gegeben, damit hast du bei mir einen Nerv getroffen. Dem muss ich mich dringend stellen!
Zitat von Frederick:
Leider habe ich oft zu viel verdrängt, wollte es nie wahr haben. Heute versuche ich mehr, meiner Trauer Raum zu geben.

Immer pendle ich hin und her zwischen Wut, Sehnsucht, Trauer, Leere, Schmerz , Enttäuschung...............

Seit ich versuche, mich meinem Leben und meiner Trauer mehr zu stellen, versuchen es anzunehmen, geht es mir besser

damit.

Lieber Frederick, es bedeutet mir viel, dass du hier in meinem Tagebuch schreibst. Schön dass du wieder da bist! Ich hoffe, du bereust es nicht schon bald wieder. Du bist so ein einfühlsamer und sensibler Mensch, das Klima das hier teilweise herrscht könnte dich überfordern fürchte ich. Pass also gut auf dich auf!
Du hast Recht, der Schlüssel zu meiner Angst und meiner Gefühllosigkeit ist das Zulassen meiner verdrängten Wut und Trauer. Das wird ein steiniger Weg, aber ich spüre den Drang in mir, das anzugehen.

20.05.2021 18:54 • x 3 #151


E
liebe Lilly,

vielen herzlichen Dank für deine guten Worte für mich.

Unser Leben ist nicht das was geschah, sondern das , woran wir uns erinnern, und wie wir uns darin erinnern.

(Gabriel Garcia Marquez)


........und gerade das Erinnern kann sehr weh tun. Gut, es gibt auch viele wertvolle Menschen in unserem Leben, bestimmte wertvolle Aktivitäten. Selbst schreibe ich mir diese wertvollen Dinge auf...........

Aber diese negativen Dinge unseres Lebens.

Selbst versuche ich gerade, diese Dinge körperlich los zu lassen.

Ich spanne meine sämtlichen Muskeln an, von Kopf bis Fuß, auch mein Gesicht, halte die Luft an, so lange ich kann.

Dabei denke ich an negative Dinge, Worte................meines Lebens.

Danach atme ich wieder ganz tief aus............Es ist echt entspannend, und ich lerne dabei, Dinge los zu lassen.

Diese Übung kannst du überall machen, zuhause, im Sitzen, unterwegs...................................


in guten Gedanken an dich,

viele liebe Grüße an dich,


Frederick

21.05.2021 16:23 • x 1 #152


A


Hallo Lilly-18,

Fehlende Anerkennung - oder erwarte ich zu viel?

x 3#3


Lilly-18
Mir geht es sehr schlecht momentan. Mein Chef versucht gerade, mich um meinen Lohn zu bringen und verkauft mir das auch noch als gutes Geschäft. Für ihn ist es das, für mich nicht. Ich arbeite seit ein paar Monaten eine Stunde länger in der Woche, dafür bekomme ich einen Gutschein über 44 Euro im Monat, den es normalerweise als zusätzliche freiwillige Leistung gibt. Ich wollte den Zusatzvertrag nicht unterschreiben, weil ich es unverschämt finde, dass ich nur 11 Euro für diese Stunde bekomme und auch nichts dafür in meine Rentenkasse gezahlt wird. Er spart sich die Sozialleistungen, für ihn ist es ein gutes Geschäft. Und er weigert sich beharrlich, mir diese Stunde zusätzlich zu meinem Bruttogehalt zu zahlen.
Er redet und redet, er hält mich für völlig blöd, weil ich nicht einsehen will, dass er mir nur Gutes tut.
Mir ist ganz schlecht vor lauter Wut. Letztlich kommt jetzt auch noch zur Kürzung des Urlaubs (ich muss jetzt 5 Tage Urlaub nehmen für eine Woche, vorher waren es 4. Die Urlaubstage haben sich aber nicht erhöht. Leider steht in meinem Arbeitsvertrag nicht, auf wieviele Tage in der Woche sich meine Arbeitszeit verteilt). eine Lohnkürzung, weil ich für das gleiche Gehalt eine Stunde länger in der Woche arbeite. Der Gutschein gilt laut Gesetz nicht als Vergütung für erbrachte Arbeitsleistung, den müsste er mir eigentlich zusätzlich geben. Und er stellt sich als großer Wohltäter hin.
Ich könnte nur noch k.otzen.
Und dann kommt noch eine Aufzählung meiner Fehler, er dokumentiert alles haarklein. Er kontrolliert meinen Terminkalender, korrigiert meine Aufgaben und hält mir wirklich jede Kleinigkeit vor. Nachdem ich alleine für ihn arbeite, bin ich ihm vollkommen ausgeliefert. Ich habe niemanden zum Reden, alles lastet alleine auf mir.
Ich habe das Gefühl, dass ich das nicht mehr aushalte. Nicht nur, dass ich keine Anerkennung bekomme, er setzt mich so unter Druck, dass ich aus lauter Angst Fehler mache.
Er tut mir nicht gut.
Ich weiß, dass das Leben kein Ponyhof ist, ich habe mich wirklich angestrengt. Ich mochte meine Arbeit. Aber ich kann nicht mehr. Seit Tagen schlafe ich kaum noch, liege wach und grüble.
Das schlimme ist, er hat mich inzwischen so demoralisiert, dass ich mir selber nichts mehr zutraue.
Ich fühle mich dumm und unfähig. Und ich habe keine Lust mehr.

Heute habe ich mich seit Monaten mal wieder mit früheren Arbeitskolleginnen getroffen. Eine davon hat mich bekniet, sich bei ihrem Chef zu bewerben, die suchen händeringend Verstärkung. Ich habe den Job vor meinem jetzigen schon ein paar Jahr gemacht und es hatte mir sehr viel Spaß gemacht. Leider wurde ich nach einem Arbeitgeberwechsel nach der Probezeit nicht übernommen. Für mich völlig überraschend. Und danach habe ich den erstbesten Job genommen, den ich kriegen konnte. Und das war dieser, den ich grade habe.
Ich werde die Bewerbung schreiben. Mehr als ein Ablehnung kann ich nicht kriegen. Meine Freundin meinte, das wäre genau das richtige für mich und der absolut perfekte Zeitpunkt.
Vielleicht ist es ja Schicksal, dass wir uns ausgerechnet heute getroffen.

31.05.2021 21:27 • x 9 #153


E
liebe Lilly,

oh das tut mir jetzt echt voll Leid für dich. Aber was du gerade erleben musst ist echtes Ausnutzen, Mobbing..

Dein Gehalt stimmt nicht mehr, du bekommst keine Wertschätzung, nur Kritik. Das ist alles andere als ein gutes Arbeits-

klima, Da würde der gesündeste Mensch Probleme bekommen.............................

Nein, DU liebe Lilly bist nicht dumm und unfähig. Dein Chef möchte aus dir eine unfähige und dumme Person machen.

Aber DU darfst Haltung zeigen. Körperlich und du darfst dir selbst bewusst sein. DU musst dir nicht alles gefallen lassen,

du darfst Rückgrat zeigen. DU darfst präsent sein. Versuchen trotz allem so klar wie möglich zu denken. Ja, deine

Gefühle sind jetzt total durcheinander. Schreibe es dir auf, was du deinem Chef sagen möchtest. Sei in allem was Du bist,

DU. Stärke dein Selbstvertrauen, deine Haltung, werde unabhängiger von den Lügen und Tricks deines Chefs. Sage ihm

die Wahrheit ins Gesicht.. Denn DU selbst bist das kostbarste und wertvollste was DU hast. Richte dich auf, und

stehe so gut du kannst für dich ein.

Niemand darf dich ohne deine Einwilligung berühren. Niemand darf dich anschreien. Niemand darf dich ausnutzen. Niemand darf dich ungerecht behandeln. Niemand darf dich schlecht machen.

JA schreibe diese Bewerbung, JA stehe zu DIR.


in guten Gedanken für dich,

viele liebe Grüße an dich,


Frederick

01.06.2021 16:19 • x 1 #154


Lilly-18
Gestern hatte ich endlich das Mitarbeitergespräch auf das ich schon seit Monaten warte.
Es war ein Monolog seitens meines Chefs. Ich habe ihn scheinbar persönlich getroffen, weil ich nicht akzeptiert habe was er mir unterjubeln wollte. Und weil er so beleidigt ist, hat er mir die eine Stunde mehr in der Woche wieder genommen und natürlich auch den Gutschein. Allerdings hat er mir das Gehalt für die restlichen Stunden um ein paar Euro erhöht, weil meine Probezeit zwischenzeitlich 2 Jahre um ist.
Dann hat er aufgezählt, was er mir seit Beginn meiner Tätigkeit bei ihm schon alles Gutes getan hat, es war ein Monolog der Selbstbeweihräucherung. Immer wieder mit dem Hinweis, wie enttäuscht er ist, dass ich ihm Böses unterstelle.
Und er hat mir immer wieder vorgerechnet, dass es ja auch noch viel schlechter ginge.
Mit keinem Wort hat er meine Ausbildung erwähnt, die ich super abgeschlossen habe und mit der ich ein dreiviertel Jahr in meiner Freizeit zugebracht habe. Zum Dank dafür gabs eine Flasche Sekt.
Ich habe ihm gestern noch gesagt, dass ich mir den Teilzeitjob bei ihm eigentlich von Anfang an gar nicht leisten konnte und wir schon beim Einstellungsgespräch über Stundenerhöhung gesprochen haben. Und dann kürzt er mir am nächsten Tag EINE Stunde weg, nur um sie mir nicht bezahlten zu müssen. Wie armselig ist das denn.

Ich bin immer noch sehr aufgewühlt. Heute Nacht habe ich vielleicht 3 Stunden geschlafen. Die letzten Nächte waren auch sehr schlecht. Ich habe wahrscheinlich einen Blutdruck von 200.
Aber ich bin äußerlich ruhig. Ich habe ihn gestern ausreden lassen, ohne irgendetwas zu sagen, habe artig gefragt, wo ich unterschreiben muss, habe mich ebenfalls artig für die Gehaltserhöhung bedankt und bin zum Alltagsgeschäft übergegangen.
Ich werde einen Teufel tun und mir nochmal den Mund verbrennen. Solche Menschen kapieren gar nichts, die haben total die Bodenhaftung verloren.

OK, morgen ist Feiertag, da werde ich mich um meine Bewerbung kümmern. Erstmal ausschlafen (hoffentlich), dann schreiben.
Natürlich habe ich Angst, schon wieder den Job zu wechseln. Und frage mich, warum passiert immer MIR so eine Sch.eiße. Das wäre der 6. Job in den letzten 10 Jahren. Und das mir, die eigentlich ganz dringend Sicherheit und Routine braucht.
Gut, es ist noch nicht sicher, ob ich diesen Job bekomme. Aber ich werde mit Sicherheit weiter schaun.
Bis jetzt habe ich immer wieder was gefunden. Und bis jetzt ist es immer irgendwie weiter gegangen.

02.06.2021 06:07 • x 7 #155


E
liebe Lilly,

oh immer diese Krisen............Viel lieber wären wir doch glücklich, erfolgreich...........das wir unsere Ziele erreichen, uns Dinge gelingen, Wünsche in Erfüllung gehen.

Doch leider erleben wir auch die andere Seite des Lebens, wie gerade jetzt DU. Manches misslingt uns, wir werden gemobbt, ausgenutzt, angelogen, Schicksalsschläge treffen uns, nicht alle unsere Träume gehen in Erfüllung.

Wenn Dinge sich nicht so entwickeln , wie wir es erwartet haben, ist die Krise da.

Und oft sind wir gar nicht schuld für diese Krise. Jede Krise zeigt uns etwas über uns und wie wir denken. Es zeigt mir, so wie ich früher dachte und lebte, funktioniert nicht mehr. Im Nachhinein habe ich gerade in den Krisen meines Lebens am meisten gelernt.

Als Postmann musste ich in den Filialen auch mal den Chef spielen, doch oft war ich zu weich. Heute wäre ich das nicht mehr, weil ich mehr und mehr lerne, standfester zu werden, zu mir selbst zu stehen, mir nicht mehr alles gefallen zu lassen.

Verdrängen hilft leider nicht immer, eher kurzfristig. Auch unser zu vieles Grübeln was wäre wenn.........das hilft auch nicht so weiter. Etwas Geschehenes ungeschehen zu machen, hilft auch nicht.

Besser zu dir und der Wahrheit stehe, lernen, immer mehr zu dir zu stehen, Stehvermögen..............

Es gehört zum Schwersten das anzunehmen, was war. Aber es ist wo wichtig für deine Zukunft. Dich neu zu finden.....

aus der Krise lernen............

Und das wünsche ich dir ganz feste liebe Lilly, dass du von Anfang an zu dir stehst, du dir von Anfang an nichts gefallen lässt, Du zu deinen Worten, zu Deinem ganzen Leben stehst.............


in guten Gedanken für dich,

liebe Grüße an dich,


Frederick

02.06.2021 11:09 • x 1 #156


Lilly-18
So, jetzt ist ein bisschen Zeit vergangen. Ich schlafe inzwischen wieder gut und habe die Ärmel hochgekrempelt, um eine neue Hürde in meinem Leben zu nehmen.
Letztes Wochenende habe ich mit meiner besten Freundin meine Bewerbung fertig gemacht. Wir haben uns richtig Mühe gegeben. Sie ist super geworden. Außerdem habe ich festgestellt, dass ich wirklich super Zeugnisse habe, mit denen ich mich nicht verstecken muss.
Montag früh habe ich die Bewerbung abgeschickt. Auf dieser Arbeitsstelle arbeiten schon 4 frühere Kolleginnen von mir, die alle dort hin gegangen sind, weil dort der Chef und das Arbeitsklima super sind.
Gestern Abend habe ich lange mit einer dieser früheren Kolleginnen telefoniert. Mit der hatte ich an meiner vorletzten Stelle sehr eng zusammen gearbeitet. Wir haben super harmoniert und sie war ganz euphorisch, als sich gehört hat, ich habe mich dort beworben, wo sie jetzt auch wieder ist. Sie hat mir versprochen, ein gutes Wort für mich einzulegen und plant schon mein zukünftiges Aufgabengebiet Ach, sie ist so erfrischend!
Ok, ich versteife mich natürlich da jetzt nicht drauf, halte Augen und Ohren offen. Aber es tut mir schon gut zu hören, wie gut ich bin und dass es Leute gibt, die sich darum reißen, mit mir zusammen zu arbeiten.
Das macht mich grade richtig glücklich und gibt mir einen Schub.

Mein Chef ist schei. zu mir und wiegt sich wahrscheinlich in Sicherheit. Komischerweise mache ich momentan überhaupt keine Fehler mehr, ich bin vollkommen sicher und routiniert. Ich denke mir nur immer was machst du wenn ich nicht mehr da bin? Ganz ehrlich, es ist ganz schön blöd, mich ziehen zu lassen wegen ein paar Euro im Monat. Er verdient so viel Geld, hat ein paar Immobilien, macht Urlaube von denen ich nur träumen kann, und bei mir knausert er um ein paar Euro. Ich fass es nicht

11.06.2021 06:55 • x 3 #157


E
Liebe Lilly,

oh da freue ich mich jetzt ganz feste für dich, dass du diesen Sprung für einen neuen Arbeitsplatz wagst..............

Und ich wünsche dir, dass DU in der neuen Firma die Frau werden darfst, die DU bist.

DU kannst viele Dinge gut, und es ist gut, das du wieder eine Anerkennung für deine Arbeit bekommen darfst.

Da wünsche ich dir, dass du mit den Erwartungen deiner neuen Kolleginnen und Kollegen gut umgehen kannst.

Das Du dir selbst immer mehr vertrauen darfst, zu deiner Identität stehst, DU mehr und mehr Sicherheit für dein Leben

bekommst.................................................

Und vergesse bitte nicht, weniger ist mehr. Gehe kleine Schritte, wenn du diese neue Arbeitsstelle bekommst. Dranbleiben ist wichtiger als ein zu schneller Anfang, die du auf Dauer nicht durchhalten kannst.

Vielleicht kannst du dir schon ab heute jeden Tag ein paar Minuten Zeit nehmen, wie du deinen neuen Arbeitsplatz beginnen kannst.

DU kannst das schaffen liebe Lilly, DU weißt das es geht..........


viele liebe Grüße an dich,

Frederick

11.06.2021 18:17 • x 1 #158


Lilly-18
Danke lieber Frederick, du triffst den Nagel auf den Kopf.
Ich habe den neuen Job ja noch gar nicht und natürlich habe ich Angst vor dem was mich an einem neuen Arbeitsplatz erwarten wird.
Und ich mache es genauso wie du sagst, ich stelle es mir jeden Tag vor, was mich erwartet. Wie ich reagiere. Wie ich mich verhalten werde wenn ich einen Fehler mache. Training im Kopf quasi.
Und ich bin vollkommen entspannt im Moment. Eben weil ich mich momentan total sicher fühle in der Arbeit. Das stärkt mein Ego ungemein.

11.06.2021 21:16 • x 1 #159


Lilly-18
Natürlich kommt jetzt die Angst wieder. Ich male mir Horrorszenarien aus. Was ist, wenn ich den Anforderungen nicht gerecht werde? Wenn ich nach einem halben Jahr Probezeit wieder auf der Straße stehe? Wenn ich wieder mit heftigen Blockaden im Kopf kämpfen muss?
Aber es hilft ja nix. Das Leben muss weiter gehen, immer weiter vorwärts, und damit es besser wird muss ich was TUN. Von alleine passiert nix.
Gestern auf einem Familientreffen hat mir mein Schwager angeboten, ich solle ihm mal eine Bewerbung schicken. Er ist ein hohes Tier in unserer Stadtverwaltung und klagt über zu wenig Leute. Er denkt, er könnte mich eventuell unterbringen.
Das hat mir wieder einen enormen Schub gegeben, denn inzwischen sehe ich schon wieder Licht am Ende des Tunnels.
Auf jeden Fall glaube ich nicht, dass ich meinem Chef ausgeliefert bin. Er meint ja, in meinem Alter finde ich eh keine gut bezahlte Arbeit mehr. Ich glaube, er ist sich meiner sehr sicher.
Es wäre eine große Befriedigung für mich, wenn ich ihm das Gegenteil beweisen könnte.

14.06.2021 07:06 • x 4 #160


E
liebe Lilly,

wenn die anderen glauben man sei am Ende, kann man erst richtig anfangen.

Konrad Adenauer.)

........vielleicht kannst du mal einen Schritt zurück treten und versuchen, deine derzeitige Lebenssituation aus dem Abstand heraus beobachten. .......Und es ist gut, das du hier ein Tagebuch schreiben kann, dir das Vergangene vom Hals schaffen kannst. Nicht das du jetzt deinen derzeitigen Chef umbringen musst.................................................

Leben und Krisen gehören leider zu unserem Leben. Es gibt leider kein Leben ohne Krisen. Gerade die Corona Krise.

Und dann immer wieder diese Angst die uns lähmen möchte......

Vielleicht kannst du sie ein wenig von innen her bestimmen, das die Angst dir nicht immer wieder deinen so wichtigen Schlaf raubt. Und da wünsche ich dir so etwas wie Gelassenheit.

Und gerade das Angebot deines tollen Schwagers kommt zur rechten Zeit.......................

Und gerade wir älteren Menschen wie du und ich, bringen jede Menge Erfahrung im Berufsleben mit.

Das ist so was von wertvoll, und da können wir mit jüngeren Menschen immer mit halten.

Berufsleben ist ein Marathon Lauf und kein 100 m Sprint............

Stelle gute Gedanken für dich deinen Ängsten entgegen. Schreibe sie dir auf, und wenn die Ängste wieder kommen wollen, setzte die positiven Gedanken für dich dagegen. Stelle es dir vor wie es ist, wenn du wieder gerne zur Arbeit gehst, auch wieder mal ein Lob, eine ehrliche Anerkennung für dich bekommst. Denke darüber nach, mache dir da tiefe Gedanken.

Gute Gedanken für dich, denn so wie du denkst, was du denkst, das lebst du auch.

Du bist wertvoll, vergesse das nie----------------


viele liebe Grüße an dich,

Frederick

14.06.2021 16:43 • x 1 #161


Lilly-18
Im Moment bin ich hin und hergerissen. Ich mache meine Arbeit sehr gerne, ich bin inzwischen richtig gut, mache keine Fehler mehr und fühle mich routiniert und sicher. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne in die Arbeit gehe.
Und ich stelle fest, dass mein Chef das auch sehr wohl merkt. Er spürt ganz genau, dass ich mich verändert habe. Dass ich selbstsicherer geworden bin und mir nichts mehr gefallen lasse.
Das ist sicher auch eine Reaktion auf unser Mitarbeitergespräch. Obwohl es mich sehr wütend macht, dass er versucht hat, mich für dumm zu verkaufen, bin ich auch stolz darauf, dass ich mich nicht habe brechen lassen. Und ich weiß genau, dass ihn das ziemlich ärgert. Darum auch die kindische Reaktion, mir eine Stunde wieder wegzunehmen.
Er weiß genau, dass ich jeden Euro dringend brauche, drum empfinde ich es als extrem demütigend dass er da ansetzt, wo es mich am meisten schmerzt. Umso mehr als ich weiß, wie gut es ihm selbst geht.
Momentan macht er Wellnessurlaub mit seiner Frau.
Ich werde nie verstehen, wie man so sein kann. Er verliert eine qualifizierte, fleißige und motivierte Mitarbeiterin nur wegen ein paar Euro, die ihm absolut nicht weh täten und für mich kriegsentscheidend wären.
Nun gut.
Ich überlege mir immer wieder, ob mir das weniger ausmachen würde, wenn ich eine gutsituierte Gattin wäre, die nicht auf das Geld angewiesen ist. Hätte ich mich dann auf diesen Fight eingelassen?
Ja, ich glaube schon. Denn hier geht es ums Prinzip. Die Art und Weise, wie er mit mir umgeht, die ist nicht ok, hier geht es nicht NUR um ein paar Euro.
Es treibt mich um. Eigentlich möchte ich gar nichts anderes machen. Aber er läßt mir keine Wahl. Ich habe mein Gesicht verloren und spüre den Drang, es ihm zu beweisen, was er an mir verliert.
Findet ihr das kindisch? Ich brauche euren Rat.

18.06.2021 06:56 • x 2 #162


E
Guten Morgen!

Ich kann dich sehr gut verstehen, weil ich momentan in der selben Zwickmühle stecke.
Zitat:
Ich mache meine Arbeit sehr gerne, ich bin inzwischen richtig gut, mache keine Fehler mehr und fühle mich routiniert und sicher. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne in die Arbeit gehe.

So geht es mir auch.

Ich bin absolut hin-und hergerissen, wobei mein Chef nun nicht ganz so seltsam ist wie deiner.Die Überlegung, etwas Neues anzufangen, schockt mich nicht, aber die Unsicherheit, daß ich einen befristeten Arbeitsvertrag bekomme und in diesen unsicheren (Corona-)Zeiten nach einem Jahr auf der Straße stehe, treibt mich um.
Zudem habe ich einen relativen festen Stand in der Firma, allerdings total unterbezahlt.

An deiner Stelle würde ich, wenn ich einen anderen Job, bzw. die Zusage hätte, nochmal das Gespräch mit deinem Chef suchen und ihn vor die Wahl stellen, so zumindest wäre mein Plan

18.06.2021 07:07 • x 2 #163


Lilly-18
Das ist ein sehr guter Gedanke, liebe Resi, danke dir dafür

18.06.2021 07:16 • #164


A


Hallo Lilly-18,

x 4#15


Pilsum
Hallo Lilly,

Zitat von Lilly-18:
Die Art und Weise, wie er mit mir umgeht, die ist nicht ok, hier geht es nicht NUR um ein paar Euro.


Wenn Dir die Wertschätzung von Deinem Chef fehlt, kann sich das sehr auf Deine Zufriedenheit
am Arbeitsplatz auswirken.
Natürlich ist ein Arbeitsplatzwechsel immer mit einem Risiko verbunden. Nur, wer nicht wagt, der
nicht gewinnt heißt es ja.

Zitat von Lilly-18:
Ich habe mein Gesicht verloren und spüre den Drang, es ihm zu beweisen, was er an mir verliert.

Warum solltest Du Dein Gesicht verloren haben? Es geht um ein Geschäft zwischen Dir und Deinem Chef,
Arbeit und Wertschätzug erhalten gegen Geld. Und wie Du immer schreibst, stimmt das Verhältnis nicht.
Wenn Du eine Alternative in einer anderen Firma siehst, dann wage den Sprung.
Natürlich gibt es fast immer irgendetwas, was einem am Arbeitsplatz nicht gefällt.

18.06.2021 07:53 • x 1 #165

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