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Fehlende Anerkennung - oder erwarte ich zu viel?

E
Ach, ich denke, es geht nie ohne Kompromisse, wenn man mit anderen Menschen zu tun hat - es gibt nie die perfekte Lösung und eine Arbeitsstelle, an der alles hundertpro paßt, ist eine Illusion, also muß sich jeder ein Stück weit anpassen und arrangieren.
In wie weit man sich anpassen will ist bei jedem eine ganz individuelle Entscheidung, der eine kann es mehr, der andere weniger.
Du, Lilly, hast dich viele Jahre auf eine Weise arrangiert, die über das hinaus ging, was du zu tun bereit warst, weil du immer weiter von deinem komischen Chef zurückgedrängt und klein gemacht wurdest.

Dass du jetzt die Möglichkeit hast, da auszubrechen, ist wirklich super und ich freu mich so für dich, mit welcher Entschlossenheit du da vorangehst.

23.06.2021 06:53 • x 5 #181


Lilly-18
So, ich weiß leider immer noch nichts konkretes. Muss in einer halben Stunde nochmal anrufen, weil ich gestern niemanden erreicht habe, der mir was sagen konnte. Ich möchte nur wissen, ob ich den Hauch einer Chance habe, dort genommen zu werden.
Meinem Schwager habe ich noch nicht zugesagt. Ich warte noch ab.

Ich bin im Moment sehr unruhig und nervös. Ungeklärte Situationen kann ich ganz schlecht ab.
Aber ich schlafe gut, das heißt dass ich es noch ganz gut verkrafte. Natürlich träume ich viel von meiner beruflichen Situation, aber ich vertraue meinem Unterbewusstsein, dass sich da auch schon vieles regelt.
Ich bin immer noch so hin und hergerissen.

Jetzt hab ich auch noch eine zweite Baustelle. Mein Roller ist umgefahren worden und er wurde beschädigt. Ich habe diese Woche ewig gebraucht, eine Werkstatt zu finden die eine Vespa repariert. Und einen Gutachter hab ich auch gefunden.
Blöderweise kenn ich die Unfallverursacherin, die jammert jetzt, dass sie nicht zurückgestuft werden will und den Schaden eventuell selber zahlt. Jetzt hab ich prompt ein schlechtes Gewissen. Alles will ich nämlich gar nicht reparieren lassen, das Fahrzeug ist 9 Jahre alt und ich habe nicht vor, es jemals zu verkaufen. Aber der Schaden ist ja entstanden und letztlich ist es meine Sache, was ich richten lasse und was nicht.
Ich zerbreche mir dauernd den Kopf anderer Leute. Wie blöd kann man sein.

Gestern habe ich auch viel telefoniert wegen dem Job, bei dem ich mich beworben habe. Meine frühere Arbeitskollegin, die dort ist und mich gerne wieder als Assistentin hätte, wird heute versuchen, mit dem Chef dort zu reden.
Sie meinte auch, dass mein jetziger Chef wahrscheinlich weinen wird, wenn ich gehe.
Ich werde mich aber nicht beeindrucken lassen. Ich habe mir schon oft überlegt, was ich mache, wenn er mir doch mehr Geld anbietet. Aber das wird er nicht und wenn dann ändert sich für die Zukunft doch nichts.
Nein, ich muss an meine Zukunft denken. Nur das ist jetzt wichtig.

24.06.2021 06:49 • x 3 #182


A


Hallo Lilly-18,

Fehlende Anerkennung - oder erwarte ich zu viel?

x 3#3


Lilly-18
Leider habe ich inzwischen eine schriftliche Absage für den Job bekommen. Er hatte tatsächlich kurz bevor ich mich beworben hatte einer anderen den Job zugesagt und die hat ihn angenommen. Das war megaknapp, wenn ich mich 3 Wochen vorher beworben hätte, wäre es wahrscheinlich was geworden.
Das macht mich schon sehr traurig. Aber wer weiß, vielleicht ist es ja auch für etwas gut.

Jetzt werde ich eben meine Bewerbung mit meinem Schwager angehen.
Ich habe schon Angst, was mich da erwartet. Es ist wieder mal so ganz was anderes als ich bisher gemacht habe, ich muss wieder lernen und mich umstellen. Ok. das kann ich ja. Aber trotzdem ist es aufregend für mich.

In der Arbeit bin ich momentan besser denn je. Ich habe das Gefühl, es beflügelt mich richtig zu wissen, dass ich ihm irgendwann alles vor die Füße werfen werde.
Manchmal habe ich das Gefühl, er ahnt etwas. Teilweise ist er richtig devot, so kenne ich ihn gar nicht. Er gibt mir zu verstehen, wie begeistert er von meiner Arbeit ist. Auch das habe ich so noch nie erlebt.
Das macht mich natürlich auch etwas traurig, weil ich meine Arbeit ja mag. Aber ich kann mir den Job definitiv nicht leisten. Und ich bin ihm eben auch nicht mehr wert. Das ist nun mal Tatsache.

25.06.2021 06:44 • x 4 #183


E
liebe Lilly,

oh das mit dem umstellen am Arbeitsplatz kenne ich zu gut. Viele lange Jahre war ich bei der Post als so genannter Springer unterwegs. Immer wenn jemand in Urlaub ging, krank wurde, kam ich zum Einsatz. Und ich hatte damals noch nicht das Selbstvertrauen mich dagegen zu wehren.

Es kann für dich auch einmal sehr hilfreich sein, einmal richtig wütend zu werden. Oft verspürt man aber keine Wut, wenn die Ohnmacht und die Angst überwiegen. Oder ich verbiete mit die Gefühle, wenn ich immer nur lieb und nett sein möchte.

Aber innerlich koche vor Wut.

Wenn dein inneres Kind aber mit den Tätern schimpfen und die Meinung sagen darf, ist das sehr hilfreich.

Einmal alle Erwartungen an die jeweiligen Personen los werden.

Mir geht es auch immer wieder darum. meinen beschämenden Erlebnissen die Schwere zu nehmen. Wenn ich eine neue Sichtweise darauf bekommen darf.

Und was ich auch schon gemacht habe, einen verständnisvollen tröstenden Brief an mein inneres Kind geschrieben .

Als erwachsener Mensch meinem inneren Kind sagen, was damals so abgelaufen ist, und ich da total überfordert war.

Das ich aber als hoch sensibler Mensch für meine hohe Sensibilität sorgen werde, wie eine Mutter für ihr kleines Kind

sorg. Das wir lernen, ganz neu und ganz fest zu uns zu stehen, und wir werden die Verurteilung anderer Menschen

nicht mehr akzeptieren. Darum dürfen wir heute die Verurteilungen ablegen, mit denen man uns einfach so

abgestempelt hat, und die uns wie so ein Etikett anhaften...............

Heilung und Trost für unsere Verurteilungen zu finden kann so was von befreiend sein, liebe Lilly..

Aber nicht immer ändert sich dadurch unsere eingefahrenen Denkmuster, und wie wir handeln. So entstehen die falschen negativen Sätze über uns selbst.

Neue Mut machende Erfahrungen helfen dir liebe Lilly, davon mehr und mehr los zu kommen. Schritt für Schritt dürfen wir es lernen, wertschätzender mit uns umzugehen.

Und so wünsche ich dir ganz feste, dass es mit diesem neuen Arbeisplatz klappt..........................................

Nein, den perfekten Arbeitsplatz wird es nicht geben. Aber wenn du dort Annahme und Wertschätzung bekommen darfst, nicht wegen dem kleinsten Fehler verurteilt wirst, dann ist das schon sehr viel.


liebe Grüße an dich,

Frederick

25.06.2021 16:06 • x 1 #184


Sifu
Zitat von Lilly-18:
Meine Angst begleitet mich schon sehr lange. Es sind sehr vielfältige Ängste, Angst vor Verlusten, Versagensängste, Angst vor Veränderungen und schlimmen Ereignissen. Gott-sei-Dank bin ich inzwischen fast 60 und bin froh, dass ich das meiste schon hinter mir habe. Im Moment habe ich einen sehr lieben Partner, der ...

Ich bin auch 58 und brauche nach jahrelanger innerer Übung keine Anerkennung mehr von außen. Höre doch einmal die Videos in Deutsch oder Englisch von Eckhart Tolle bei youtube.

30.06.2021 13:17 • x 1 #185


Lilly-18
Zitat von Frederick:
Es kann für dich auch einmal sehr hilfreich sein, einmal richtig wütend zu werden. Oft verspürt man aber keine Wut, wenn die Ohnmacht und die Angst überwiegen. Oder ich verbiete mit die Gefühle, wenn ich immer nur lieb und nett sein möchte.

Aber innerlich koche vor Wut.

So geht es mir momentan, lieber Frederick. Ich koche vor Wut. Nein, ich verbiete sie mir auch nicht, denn sie setzt Energien frei, die ich vielleicht so nicht hätte. Und das empfinde ich absolut als sehr hilfreich im Moment.
Heute habe ich meine Bewerbung an die Behörde abgeschickt. Ich habe die ganze Woche mit meinem Schwager daran rumgefeilt, bis er zufrieden war. Morgen kommt die entsprechende Abteilungsleiterin vom Urlaub wieder, für die er mich als Unterstützung vorgesehen hat. Er wird mich also wahrscheinlich morgen gleich vorschlagen.
Ich bin sehr aufgeregt!
Zitat von Frederick:
Nein, den perfekten Arbeitsplatz wird es nicht geben. Aber wenn du dort Annahme und Wertschätzung bekommen darfst, nicht wegen dem kleinsten Fehler verurteilt wirst, dann ist das schon sehr viel.

Nicht mehr und nicht weniger wünsche ich mir. Ich möchte so sein dürfen wie ich bin, mit allen Fehlern und Macken, aber ich wünsche mir auch, dass meine Stärken und Vorzüge gesehen werden. Annahme und Wertschätzung, genau das wünsche ich mir.

Lieber Sifu, ich danke dir für deinen Tipp, werde ich mir gerne anschaun!

04.07.2021 19:14 • x 4 #186


E
liebe Lilly,

ja lasse es raus. Selbst komme ich als mehr sensibler Mensch zu einer Überstimulation, das ich schneller überreizt

bin. Ja wir brauchen eine gewisse Anspannung um arbeiten zu können, mit der wir am besten arbeiten können.

Wenn ich aber zu angespannt bin, werde ich leicht auch verspannt und überdreht.....................................................

Dann neigen wir auch gern zu einer Überreaktion............................................

Deshalb wäre ein Arbeitsplatz mit viel Freiraum, wenig Ablenkung,, weniger Kontrolle das Beste.....................

Und das wünsche ich dir von Herzen für deinen neuen Arbeitsplatz.

DU bist es wert geliebt zu werden, dazu zu gehören. Und das du auch die Früchte deiner Arbeit genießen kannst.

Und dazu braucht es auch andere Menschen. Es ist wichtig zu wir uns selbst annehmen, wert schätzen und lieb haben

können. Aber es braucht auch die Liebe, Annahme, Wertschätzung von Menschen. Ein Kind das ohne Liebe aufwachsen

muss hat es sehr schwer im Leben............................

DU darfst dich selbst, deinen Körper, dein Innerstes, deine Herkunft, deine Prägung............annehmen.............

Auch das was wir nicht so gut können, was dir schwer fällt........................

Auch deine Fehler darfst du annehmen. Du musst dich nicht zerfleischen, dich ablehnen............

Dein Leben gehört in erster Linie dir selbst. DU lebst in erster Linie um deine Erwartungen zu erfüllen, nicht um

die Erwartungen anderer Menschen zu erfüllen.

DU bist die liebe Lilly, die DU bist.. Egal was andere Menschen über dich denken, sagen, schreiben.................

Und da wünsche ich dir, das du innerlich immer stärker und ausgeglichener werden darfst............


viele liebe Grüße an dich,

Frederick

04.07.2021 19:51 • x 1 #187


E
Zitat von Lilly-18:
Heute habe ich meine Bewerbung an die Behörde abgeschickt. Ich habe die ganze Woche mit meinem Schwager daran rumgefeilt, bis er zufrieden war. Morgen kommt die entsprechende Abteilungsleiterin vom Urlaub wieder, für die er mich als Unterstützung vorgesehen hat. Er wird mich also wahrscheinlich morgen gleich vorschlagen.


Hey, dann hast du es doch schon fast safe im Kasten- klasse!
Freu mich sehr für dich!

04.07.2021 19:59 • x 3 #188


Lilly-18
Na so safe ist das noch nicht. Ich habe gute Chancen, aber ob meine Fähigkeiten mit deren Anforderungen übereinstimmen weiß ich noch nicht. Wie gesagt, mein Schwager ist mein Fürsprecher, aber er stellt mich nicht ein.
Ich hoffe mal das Beste.
Natürlich bin ich extrem aufgeregt.
Gestern habe ich mich wieder mit meinen Freundinnen getroffen. Die eine arbeitet dort, wo ich mich auch noch beworben hatte, wo aber grade jemand anders eingestellt wurde. Sie meinte sie ist so unglücklich, dass nicht ich den Job bekommen habe, weil die Neue wohl gar nix kann und voll eingelernt werden muss. Ich hätte mich hingesetzt und gemacht, ich kann das alles schon von meinen letzten beiden Jobs.
Aber sei`s drum.
In der Arbeit bin ich produktiv wie nie. Mein Chef ahnt sicher nichts, aber er lobt mich dauernd, das ist total ungewohnt für mich. Immer wieder denke ich mir, ob ich ihm einfach sagen sollte, wie gedemütigt ich mich fühle durch seine letzten Aktionen und ihm das Messer auf die Brust setzen sollte. Vielleicht würde er ja zurück rudern, wenn er wüsste, dass ich das nicht mit mir machen lasse. Denn eines ist sicher, sein bequemes Leben ist vorbei, wenn ich nicht mehr da bin.
Heute bin ich ihm drauf gekommen, dass er falsche Fahrtkosten abrechnet. Er rechnet Besuche in Zweigstellen ab, die gar nicht statt gefunden haben. Und ist auch noch so blöd, das nicht in seinem Terminkalender zu berücksichtigen.
Außerdem hat seine Frau wieder einen Kletterkurs gebucht und eine Woche Himalaya. Da war sie letztes Jahr schon 3 Wochen lang, das hat einige Tausend Euro gekostet. Er selber hat jedes Monat ein Wochenende Wellness mit seiner Frau in irgendwelchen Hotels in Italien im Kalender stehen. Ich könnte kotzen.
Manchmal denke ich mir, das ist einfach nicht meine Welt. Es widert mich an, täglich damit konfrontiert zu werden. Ich hatte sowas schonmal. Kleine Firma, Chef und Chefin und ich. Sie hat sich ein fürstliches Vollzeitgehalt ausgezahlt, war aber nur bis mittags im Büro. Und als ich um mehr Stunden gefragt habe, weil meine Tochter grade ausgezogen ist und ich dringend mehr Geld brauchte, meinte sie, das können sie sich nicht leisten.
Ganz ehrlich, was ist los da draußen?
Ich denke mal, da wäre ich in einer Behörde mit Tarifvertrag, gleitender Arbeitszeit, 30 Tagen Urlaub und tariflichem Weihnachtsgeld schon ganz gut aufgehoben.
Ich habe es so satt.

07.07.2021 13:34 • x 2 #189


Lilly-18
So, es ist soweit. Heute habe ich mitten während der Arbeit am Handy einen Anruf vom Personalamt bekommen (ich bin rangegangen, hab einfach die Tür zugemacht. Bin ja sowieso alleine im Büro). Ich habe ein Vorstellungsgespräch übernächste Woche. Ich war danach so aufgeregt, dass ich richtig gezittert habe.
Morgen habe ich einen Termin beim Friseur, schon in weiser Voraussicht.
Gestern hatte ich mir die Haare gefärbt.
Klamotten habe ich genug.
Morgen werde ich meinen Schwager anrufen und fragen, ob er mich vorher noch instruieren muss. Ich möchte ja nichts Falsches sagen. Meine Freundin hat am Dienstag zu mir gesagt sei einfach wie du bist. Du bist gut so, die werden dich nehmen. Aber sie hat schon recht, verbiegen kann ich mich eh nicht. Und etwas vortäuschen, was ich gar nicht kann, will ich auf keinen Fall. Das fällt mir hinterher wieder auf die Füße.
Aber ich habe trotzdem Angst.
Mein Chef ahnt nicht das geringste. Heute hatte ich nochmal ein Mitarbeitergespräch, da hat er nochmal die neuen Vereinbarungen wiederholt. Ich habe nix dazu gesagt. Er hat nicht einmal gefragt, ob ich etwas dazu äußern möchte oder mit ihm über irgendetwas reden möchte. An meiner Arbeit hat er wohl nicht auszusetzen im Moment, er hat nur Positives erwähnt. Aber das weiß ich selbst, dass es gut läuft im Moment. Ich mache meine Job inzwischen sicher und routiniert, so wie ich es mir immer gewünscht habe. Aber ich ertrage es nicht mehr, ihm zuzuschauen wie er mit Kohle um sich wirft und bei mir jeden Euro der geht spart.
Jetzt bin ich erstmal bis Dienstag alleine im Büro. Da bin ich froh.

08.07.2021 17:07 • x 3 #190


Lilly-18
Heute habe ich eine fast schlaflose Nacht hinter mir. Um 4 Uhr bin ich aufgestanden, hab mich mit einer Tasse Kaffee auf den Balkon gesetzt und dem hell-werden zugeschaut. Ich musste da an Wuslchen denken, die das gestern geschrieben hat und dachte mir, bevor ich mich im Bett wälze steh ich lieber auf. Hab mich um halb 6 nochmal hingelegt und mich weiter im Bett gewälzt .
Meine Gedanken kreisen ununterbrochen um meinen Chef. Diese Ohnmacht, nicht gegen ihn anzukommen mit meinen Wünschen und Bedürfnissen, das Gefühl der Geringschätzung, indem er einfach über meinen Kopf hinweg meine Arbeitszeiten neu festsetzt. Und dass er mir einen Tag vorher mitteilt, dass er mir eine Stunde in der Woche wegnimmt ohne mich vorher zu fragen. Damit komme ich überhaupt nicht klar.
Außerdem habe ich Angst, dass er mir die Ausbildung letztes Jahr in Rechnung stellt. Das traue ich ihm zu. Schon aus verletzter Eitelkeit.
Gleichzeitig die Angst vor der neuen Stelle. Ich habe solche Angst, vor die Wand zu fahren. Ich habe keine Ahnung was mich da erwartet, ich weiß nur, dass ich sowas noch nie gemacht habe. Was ist, wenn ich gar nichts kann? Wenn die Kollegen genervt sind, weil ich den Job ja nur über Vitamin B bekommen habe? Halte ich das aus?
Mein Vorstellungsgespräch ist an einem Vormittag, wo ich normalerweise arbeite. Ich überlege die ganze Zeit was ich sage, warum ich einen Tag Urlaub brauche. Dann denke ich mir wieder, vielleicht lasse ich mich einfach ein paar Tage krank schreiben. Ich bin eh nie krank, das könnte mir nicht schaden.
Ich überlege es mir noch.
Im Moment bin ich fix und fertig. Mein Herz schlägt bis zum Hals und ich hoffe, dass ich nicht noch überschnappe bis ich endlich da weg kann.
Heute bin ich alleine im Büro und habe auch nur bis Mittag. Mein Chef ist mit seiner Frau bis Dienstag beim Wellnessen in Italien.
Ommmmmmmmmm. Ich muss lernen, mit sowas umzugehen. Das Leben ist einfach nicht gerecht und es nützt nichts, immer wieder damit zu hadern. Das wird mir immer wieder unterkommen.
Eigentlich geht es mir ja gut, ich habe keinen Grund zu jammern. Und irgendwie geht es ja auch immer weiter.

09.07.2021 06:53 • x 1 #191


Jedi
Hallo @Lilly-18

Zitat von Lilly-18:
Gleichzeitig die Angst vor der neuen Stelle.

Ist das nicht normal ? Veränderungen machen immer erst Angst u. schaffen Verunsicherung, weil etwas Neues
noch unbekanntes auf Dich zu kommt.
Die Angst darf nur nicht das vorherrschende Gefühl sein ! Zuversicht sollte auch da sein !
..........................................
Zitat von Lilly-18:
Ich habe solche Angst, vor die Wand zu fahren.

Auch solche Gedanken dürfen mal aufkommen, sollten nicht beherrschend sein.
Du darfst Dir auch gerne selbst Mut machen u. Dir sagen, ich stelle mich der neuen Herausforderung u.
ich werde es schon auch hinbekommen - ich brauche etwas Zeit dafür u. es wird schon gut werden.
...................................................
Zitat von Lilly-18:
Ich habe keine Ahnung was mich da erwartet, ich weiß nur, dass ich sowas noch nie gemacht habe.

Umso spannender warte ab, was da neues auf Dich wartet.
Wäre doch auch möglich, dass alles besser für Dich läuft, wie Du es erwartest.
Es kann auch Spaß u. Freude machen, etwas, was man noch nicht gemacht, nun neu zu erfahren.
.................................................
Zitat von Lilly-18:
Was ist, wenn ich gar nichts kann?

Was bringen solche Gedanken ? - Nichts ! -
Lass nicht zu, dass sich solche Dramen in Deinem Kopf sich unreflektiert abspielen dürfen.
....................................................
Zitat von Lilly-18:
Wenn die Kollegen genervt sind, weil ich den Job ja nur über Vitamin B bekommen habe?
Halte ich das aus?

Was hat das die Kollegen zu interessieren ? - Dir soll es egal sein !
Du wirst es aushalten, wenn Du vermeidest, Dein Heim(Kopf)kino ausschaltest.

Ich selbst habe auch schon über Beziehungen eine neue Stelle bekommen.
..................................................
Zitat von Lilly-18:
Ich überlege die ganze Zeit was ich sage, warum ich einen Tag Urlaub brauche.

Warum musst Du Dich dazu erklären ? Du brauchst ein Tag Urlaub u. gut ist es !
..............
Zitat von Lilly-18:
Ich muss lernen, mit sowas umzugehen.

Müssen musst Du gar nichts ! - Du darfst Dir gegenüber aber auch mehr Mitgefühl haben.
.....................
Zitat von Lilly-18:
Das Leben ist einfach nicht gerecht

Ich denke darüber einwenig anders.
Es ist, wie wir mit den Umständen unseres Lebens, wie es sich uns machmal gegenüber zeigt,
damit umgehen, wie wir uns dazu verhalten.

Was mein pers. Leben angeht, denke ich über solche Kategorien Gerecht-Ungerecht nicht weiter nach,
weil es mich eher lähmt u. blockiert u. ich keine Lösung finden kann ! - -

...............................................
Zitat von Lilly-18:
Eigentlich geht es mir ja gut, ich habe keinen Grund zu jammern.

Das finde ich wichtig u. richtig, dass Du Dir das auch immer mal wieder bewusst machst - Prima -

LG Jedi

09.07.2021 15:17 • x 1 #192


Lilly-18
Lieber Jedi, ich danke dir für deine Einschätzung.
Natürlich hast du recht. Ich weiß, dass ich mich da grade reinsteigere und das ist eher kontraproduktiv.
Das mit dem Urlaub ist wirklich blöd, nachdem wir nur zu 3. im Büro sind weiß man eigentlich wofür der andere in Urlaub geht. Aber mir ist schon was Gutes eingefallen. Vielleicht mache ich auch einfach krank. Das überlege ich mir bis Dienstag, wenn der Chef wieder da ist.
Und du hast auch recht mit deiner Feststellung, dass es wenig Sinn macht, sich darüber Gedanken zu machen, was einem Gerechtes oder Ungerechtes widerfährt. Es ist immer eine Sache der Betrachtungsweise. Zu viele Gedanken lähmen nur.

Im Moment fühle ich mich wie unter Strom. Aber das ist natürlich in meiner Situation nicht ungewöhnlich.
Schon wieder alles im Umbruch. Mein Leben ist alles, nur nicht langweilig.
Aber ich bin sicher, das Richtige zu tun. Es wird wieder eine harte Phase in meinem Leben, aber ich habe die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben, dass alles gut wird.

09.07.2021 17:22 • x 1 #193


Jedi
Zitat von Lilly-18:
Aber ich bin sicher, das Richtige zu tun.

Das mache Dir immer wieder bewusst, gerade dann, wenn sich mal wieder der Quatschi im Kopf,
Dir seine Märchengeschichte erzählen will.
Zitat von Lilly-18:
aber ich habe die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben, dass alles gut wird.

So ist es Richtig

09.07.2021 18:42 • x 1 #194


Lilly-18
Gestern habe ich noch mit meinem Schwager telefoniert, der ist guter Dinge und meinte auch, ich soll einfach offen und ehrlich bei dem Gespräch sein. Die wissen, was ich kann, mein Lebenslauf lässt auch erahnen, dass ich immer wieder dazugelernt habe und ich habe auch entsprechend gute Zeugnisse. Vor allem weil ich so vielseitig bin glaube ich kann ich schon vermitteln, dass ich auch das lernen werde.
Heute Nacht habe ich komatös geschlafen, war aber schon früh wach weil meine Kleine hier übernachtet hat und wir zusammen frühstücken wollten. Sie ist bald wieder gefahren, weil sie ja noch ein paar Prüfungen vor sich hat und lernt.
Trotzdem war es sehr schön sie mal wieder für ein paar Stunden hier zu haben. Noch 2 Wochen bis sie die letzte Prüfung hinter sich hat, aber bis jetzt läuft es sehr gut.
Gestern haben wir noch unseren gemeinsamen Kurzurlaub gebucht, den ich ihr zum bestandenen Abschluss schenke. Ein Wochenende nur für uns zwei, da freue ich mich sehr drauf!

Jetzt genieße ich erstmal mein Wochenende und ich will jetzt auch gar nicht mehr an die Arbeit denken.

10.07.2021 11:43 • #195


E
liebe Lilly,

als hoch sensible Menschen erwarten wir oft mehr vom Leben. Ich versuche auch immer mein Bestes zu geben, und

erwarte von anderen Menschen auch immer das Beste. Wir fühlen uns schneller verletzt, betrogen, entwertet, ausgegrenzt,

dann steigere ich mich in meine Wut hinein, bekomme Rachegedanken.

Eigentlich bin ich gegen Gewalt. Doch wenn ich verletzt werde regiere ich auch mit verletzten Gefühlen. Dann steigere ich

mich in meine Wut hinein, bekomme Gefühle der Wut.......

Und dann schäme ich mich, mir das einzugestehen......das ich selbst nicht besser bin. Das ich an meinen Minderwertigkeitsgefühlen leide, das ich dann oft zutiefst einsam bin, in meiner Verzweiflung ausharre, ich mir nicht gerne helfen lasse.

DU liebe Lilly, wenn wir aufhören an uns zu glauben, zu vertrauen, wenn wir nicht unserer beste Freundin, unser bester Freund sind. dann beginnen wir wieder, in diese Depression zu kommen.

Denn wenn ich mich selbst nicht mag, kann ich auch keine andere Menschen mögen, und auch anderen Menschen
fällt es schwer, uns zu mögen.

Freundschaft mit mir selbst, mein hoch sensibles Wesen annehmen, meine Gefühle, meine Launen........

Früher fiel es mir schwer, über meine Schwächen zu reden. Doch jeder Mensch hat seine Schwächen. Und wenn wir liebe Lilly offen über unsere Schwächen reden können, DU das schweißt uns zusammen, das bringt uns Trost und Entlastung.

Oft sehen wir als eher sensible Menschen die Welt, die Menschen , aus unserem verwundeten Gemüt. Wir fühlen uns verletzt. gekränkt, abgewertet. Und dann ziehen wir falsche Schlüsse aus , falsche Ergebnisse aus unserem verwundet sein.

Oft machen wir uns selbst und anderen Menschen dann etwas vor. Wir fliehen vor der Wirklichkeit, weil wir unsere Realität oft nicht mehr ertragen können. Ins ewige Grübeln, usw..................

Unser Selbstmitleid................nicht geliebt und nicht verstanden, als Außenseiter und ausgenutzt........

Dabei leiden wir, und wollen doch nur verstanden, angenommen und geliebt werden.

Und wir schwimmen im zerstörenden Selbstmitleid. Wir reden uns ein, immer zu kurz zu kommen, vernachlässigt zu werden,

Wir machen Vorwürfe, uns selbst und anderen Menschen.............................

Und wir sehnen uns nach bedingungsloser Liebe, die uns kein Mensch schenken kann, nur wir selbst.......................

Unser menschliches Herz sehnt sich nach Liebe, wenn ich aber mich selbst ablehne, wird Liebe zur Gewalt..

Ich darf einsehen, das mein ruheloses Herz erst zur Ruhe findet, wenn ich mich selbst von Herzen lieben und annehmen kann............................................

Und das wünsche ich dir und mir liebe Lilly, das die Liebe zu uns selbst, uns immer mehr heilen kann...............


in guten Gedanken für dich,

viele liebe Grüße an dich,


Frederick

10.07.2021 16:14 • x 1 #196


Lilly-18
Zitat von Frederick:
Und wir schwimmen im zerstörenden Selbstmitleid. Wir reden uns ein, immer zu kurz zu kommen, vernachlässigt zu werden,


Kommt das wirklich so rüber? Das erschüttert mich gerade richtig.
Schwimme ich in Selbstmitleid? Wirklich? Dieser Gedanke lässt mich nicht mehr los.
Rede ich mir nur etwas ein?
Nein, ich habe nicht das Gefühl, immer zu kurz zu kommen. Ich habe sehr viel geschafft in meinem Leben. Dinge, die nichts mit meinem jeweiligen Job zu tun hatten. Zu kurz bin ich sicher nicht gekommen, mir hat aber auch keiner was geschenkt, das was ich habe ist selbst erarbeitet. Zumindest zum großen Teil.
Wenn ich in Selbstmitleid versunken wäre, würde ich heute vielleicht gar nicht mehr arbeiten und wäre nicht da, wo ich jetzt bin.
Und ich habe mich immer wieder meinen Ängsten gestellt. Was manchmal wirklich sehr schwierig ist und mich manch schlaflose Nacht kostet. Aber ich habe festgestellt, dass es besser ist, sich seinen Ängsten zu stellen als sich von ihnen übermannen zu lassen. Und bis jetzt ist das auch immer irgendwie gut gegangen.

Was sicher stimmt ist, dass ich sehr oft einfach davon laufe, wenn Probleme auftauchen und ich habe Schwierigkeiten, mich durchzusetzen und Konflikte auch mal auszuhalten.

Habe ich das Gefühl, vernachlässigt zu werden? Nein, eigentlich nicht. Ich habe schon begriffen, dass es Leute gibt, die einfach durch ihr Auftreten zu etwas kommen, obwohl sie sicher weder klüger noch besser sind als ich.
Aber eben anders. Und ich bin wie ich bin. Im Auftreten eher bescheiden und zurückhaltend, was manchmal dazu führt dass ich unterschätzt werde. Ich mache mich oft unnötig klein.
Aber das ist eben die tief in mir sitzende Angst, zu scheitern, nicht gut genug zu sein, Fehler zu machen. Das erkenne ich an und nehme es als gegeben hin.

Natürlich schwimme ich auch mal im Selbstmitleid, aber das vergeht wieder. Meist schöpfe ich daraus dann die Kraft, wieder durchzustarten und mir zu beweisen, dass ich da wieder raus komme.
Manchmal brauche ich einfach nur die Gelegenheit, meine Ängste und Zweifel zu formulieren. So wie ich es hier tue.

11.07.2021 08:54 • x 4 #197


Y
Liebe Lilly, für mich, als häufig stille Mitleserin, schwimmst du nicht in Selbstmitleid. Du schreibst über deine Gedanken, Ängste und Zweifel. Das zu können ist gut so. Du bleibst ja nicht auf der Stelle stehen , du sortierst dich und gehst weiter, bildlich gesprochen.
Wie wäre es mit Selbstmitgefühl? Davon darf man immer und reichlich haben.
Dir einen schönen Sonntag.

11.07.2021 09:42 • x 5 #198


Kate
Zitat von Lilly-18:
Kommt das wirklich so rüber? Das erschüttert mich gerade richtig.

Nein tut es absolut nicht.
LG Kate

11.07.2021 09:44 • x 3 #199


E
Zitat von Kate:
Nein tut es absolut nicht. LG Kate

Für mich auch nicht.

11.07.2021 09:55 • x 3 #200


E
liebe Lilly,

DU das mit dem Selbstmitleid habe ich in wir Form geschrieben. Weil ich selbst stehe oft in der Gefahr, mit Selbst-

mitleid zu reagieren. Deshalb habe ich mich auch schon zweimal hier aus dem Forum hier abgemeldet. Weil ich die

Kritik an mir selbst nicht mehr ertragen konnte. Selbstmitleid führt bei mir ganz schnell zur Depression...................

Deshalb wird bei mir selbst Vergebung und Versöhnung mir immer wichtiger in meinem Leben.

Nicht alle Menschen sind hoch sensibel, ich glaube nur 2O Prozent unserer Bevölkerung.

Das ich mich versöhnen kann, mit meinen depressiven Ängsten und Zweifeln. Und das ich keine anderen Menschen

nicht mehr verurteile, weil sie nicht hoch sensibel sind.

Versöhnung heißt nicht Frieden um jeden Preis, Konflikte bagatellisieren, Auseinandersetzungen vermeiden.

Das ich mehr und mehr aus der Verbitterung meiner Depression raus komme.

Das ich meine Enttäuschungen los lassen kann, weg geben, meinen Frust............mehr inneren Frieden und

Gelassenheit finden. Unsere Beziehungen sind ja unsere größten Enttäuschungen.

Doch meine Beziehung zu meiner lieben Frau ist auch eine Stärke von mir. Seit 35 Jahren leben wir jetzt schon

zusammen, und immer noch glücklich. Was ich aber schon in vielen Beziehungen mitbekommen habe,

Gewalt zwischen Mann und Frau , Gewalt gegen Kinder,

Gerade in meiner Beziehung zu meiner lieben Frau merke ich, wie heilend Liebe ist..Bediengungslose Liebe hat

eine heilende Wirkung. Das wir trotz aller unserer Unvollkommenheit, Frieden und Glück finden dürfen.

Akzeptanz mir selbst und anderen Menschen gegenüber , Vergebung, Friede mit mir selbst und anderen Menschen..

Liebe ist Tat, kein Gerde, ich kann sie nicht zwingen und fordern, sie ist freiwillig.................................

............ich verändere mich, auch für dich


ich wünsche dir und mir ganz viel Liebe für unser Leben,..............


liebe, leise Grüße,

Frederick

11.07.2021 20:11 • x 1 #201


Lilly-18
Zitat von Frederick:
ich wünsche dir und mir ganz viel Liebe für unser Leben,..............

danke lieber Frederick, es freut mich sehr dass du so eine glückliche Ehe führst. Meine Ehe war leider nicht so glücklich und endete sehr schmerzhaft. Trotzdem habe ich mich getraut, eine neue Beziehung einzugehen. Diese Liebe trägt mich ein Stück weit, auch wenn sie nicht einfach ist.
Letztlich ist es natürlich schon wichtig, sich geliebt zu fühlen, um daraus Kraft zu schöpfen. Für mich ist auch die Liebe meiner Kinder ein Ansporn, weiter zu machen und nicht aufzugeben. Ich sehe mich da auch als Vorbild.
Meine beiden Töchter wissen, sie können sich auf mich verlassen. Ich bin da für sie und gebe niemals auf.
Sie sollen keine Angst haben. Ich selbst habe sehr früh mein Elternhaus verloren und war sehr einsam und auf mich allein gestellt. Mein Vater war suchtkrank, meine Mutter schwer depressiv, ich hatte kaum Kontakt und schon gar keine Unterstützung. Im Gegenteil.
Dieses Schicksal will ich meinen Kindern ersparen. Und das ist mir bis jetzt auch gelungen. Das ist auch irgendwie mein Motor.
Manchmal wünsche ich mir sehr, mich mal fallen lassen zu können. Nicht immer kämpfen zu müssen. Einfach nur ich sein. Doch das war mir bisher in meinem Leben noch nicht vergönnt. Ich finde zwar immer wieder Freiräume, in denen ich mich erholen und stärken kann um weiter zu machen. Das ist manchmal nur ein Nachmittag am See, ein gutes Buch, ein Abend mit Freunden. Aber sowohl beruflich als auch privat ist mein Leben eine einzige Anstrengung.
Hoffentlich hört das mal irgendwann auf.

12.07.2021 06:57 • x 2 #202


E
liebe Lilly,

DU da kann ich dich echt so gut verstehen. Als Kind wurde ich immer brutalst geschlagen, abgelehnt, meine ersten

Beziehungen im Leben waren nicht so gut. Dann hatten alle anderen Bekannten schon Freundinnen, und ich dachte in

meinem Selbstmitleid, wer will mich denn schon haben. Oh, und das tut mir jetzt auch leid für dich, das du kein gutes

Elternhaus hattest. Das ist doch die Grundlage für ein zufriedenes Leben.................................................................

So habe ich heute selbst zu meinen beiden Mädchen eine sehr liebevolle Beziehung. Wir gehen sehr offen und ehrlich

miteinander um, helfen uns gegenseitig.

Immer wieder habe ich mich in meinem Leben nach vollkommener Liebe gesehnt, bis ich merkte, kein Mensch kann

mir vollkommene Liebe schenken..Und auch ich als nicht vollkommener Mensch, kann mir vollkommene Liebe schenken.

Unser Leben, unsere Verpflichtungen stehen im ständigen Widerstreit, für den anderen Menschen vollkommen da zu sein.

Das schafft kein Mensch. Und vielleicht kann dich das liebe Lilly etwas gelassener machen, das einfach anzunehmen,

weil wir es nicht ändern können. Dein und mein Leben ist begrenzt, das gilt es für mich immer wieder anzunehmen.

Das wir weder von uns selbst, noch von anderen Menschen Vollkommenheit erwarten können.

Da dürfen wir von Herzen los lassen, versuchen entspannter zu leben. Nicht alles vom anderen Menschen erwarten.

Mich mit meinen Schwächen und den Schwächen meiner Frau irgendwie versöhnen. Das machen, was wir am Besten

können, das ist für uns und unsere Beziehungen gut. DU musst dich für gar nichts schämen liebe Lilly, auch nicht

für dein Elternhaus.

Mein Vater hat auch meine Mutter brutalst verschlagen. Deshalb bin ich heute für Gewaltlosigkeit....................

Frauen und Männer sind gleichwertig. Und so bin ich auch bereit, Dreckgeschäfte zu machen, zu putzen, auf die Knie

zu gehen. Meine liebe Frau geht ja auch auf die Knie für mich.

Und wir versuchen uns immer wieder zu nehmen, in Liebe anzunehmen, als unperfekte Menschen.

Auch bei uns wird jemand schwach, es gibt Krach. Wer glaubt, er ist perfekt, hat sich selbst noch nicht entdeckt.

Aber auch in der Beziehung gemeinsam lachen, Blödsinn machen, überraschen...............


Ich wünsche dir und mir liebe Lilly mehr Gelassenheit,

auch mal Freude für dein Leben,

eine gute Beziehung zu deinem Freund und deinen Kindern.


in guten Gedanken für dich,

ganz viele liebe Grüße für dich,


Frederick

12.07.2021 11:19 • #203


Lachmalwieder
Zitat von Frederick:
Gerade in meiner Beziehung zu meiner lieben Frau merke ich, wie heilend Liebe ist..Bediengungslose Liebe hat

eine heilende Wirkung. Das wir trotz aller unserer Unvollkommenheit, Frieden und Glück finden dürfen.

Lieber Frederik,
freue mich mit dir, dass du so eine liebe Frau an deiner Seite hast. Wünsche dir von ganzem Herzen, dass diese bedingungslose Liebe dir für einen sehr langen Zeitraum erhalten bleibt. Danke für deine tollen Antworten, die uns uns mitteilst. Bin immer fasziniert wie gut du deine Gefühle und Gedanken niederschreiben kannst. Mir fehlt es sehr schwer, meine Gedanken zu ordnen, zusammen zu stellen und dann auch noch niederzuschreiben. So lange bleibe ich lieber eine stille Mitleserin. Wünsche dir einen angenehmen Nachmittag.

12.07.2021 13:32 • x 3 #204


Lilly-18
Morgen ist es soweit. Um 10 Uhr ist mein Vorstellungsgespräch. Ich habe mich inzwischen sogar wieder etwas beruhigt. Am schlimmsten war es, meinen Chef um den Urlaubstag zu bitten, was ich aber sehr cool gemeistert habe. Ich habe ihm den Antrag einfach gegeben und gesagt, da brauche ich frei. Bis heute hat er nicht gefragt, warum.
Jetzt brüte ich vor mich hin, was ich anziehen soll. Ich habe den Schrank voller schöner Sachen, also eigentlich eine große Auswahl. Es gibt ein Kleid, das habe ich schon 2 x zum Vorstellen angehabt und jeweils den Job bekommen. Vielleicht ist das ein gutes Omen? Morgen soll es ja sehr heiß werden, da soll es ruhig luftig sein.
Eigentlich habe ich schon Vertrauen in mich. Ich hatte schon viele Vorstellungsgespräche und bin da eigentlich nicht verlegen oder wortkarg. Ich kriege das sicher hin. Wichtig ist einfach nur, dass mein Profil passt, meine Fähigkeiten. Aber wenn das nicht so wäre hätte man mich gar nicht eingeladen. Es wird auch der Abteilungsleiter da sein, der will sicher sehen, was er sich da einkauft. Den muss ich überzeugen. Aber das wird schon, ich will es nur endlich hinter mich bringen.
Es ist immer noch so, dass mir die Arbeit problemlos von der Hand geht. Sobald mein Chef mir auch nur ansatzweise blöd kommt gebe ich ihm sofort kontra und sofort lenkt er ein. Das hätte ich schon mal viel eher probieren sollen.
Ich ärgere mich nach wie vor, dass er mich durch sein blödes und respektloses Verhalten zwingt, mir was anderes zu suchen. Bin gespannt ob er das auch so sieht wenn ich kündige. Aber noch ist es ja nicht soweit, ich will ja nicht spekulieren.
Trotzdem habe ich sicher schon 1.000 x mein Kündigungsgespräch formuliert. Ich möchte mich natürlich erstmal zurückhalten weil ich ja ein ordentliches Zeugnis haben möchte. Die Stunde der Abrechnung wird noch kommen, da bin ich mir sicher.

19.07.2021 16:58 • x 5 #205


E
Zitat von Lilly-18:
was ich aber sehr cool gemeistert habe.


Yes

19.07.2021 17:02 • x 2 #206


Jedi
Zitat von Lilly-18:
Aber noch ist es ja nicht soweit, ich will ja nicht spekulieren.
Trotzdem habe ich sicher schon 1.000 x mein Kündigungsgespräch formuliert.

Warum beschäftigst Du Dich jetzt schon so intensiv mit einem möglichen Kündigungsgespräch -
warum vergeudest Du jetzt schon Energie, was erst in der Zukunft ansteht.
Bleibe in dr Gegenwart u. bei Deinem Vorstellungsgespräch u. warte ab, ob es Dir überhaupt gefällt u.
ob Du überhaupt eine Zusage erhältst.
Step by Step u. nicht schon jetzt, sich mit der Zukunft beschäftigen !

Ich wünsche Dir für das Vorstellugsgespräch, viel Erfolg !

19.07.2021 17:23 • x 4 #207


Lilly-18
Zitat von Jedi:
Ich wünsche Dir für das Vorstellugsgespräch, viel Erfolg !

Vielen Dank!
Das mit dem gedanklichen Vorwegnehmen des Kündigungsgesprächs empfinde ich nicht als vergeudete Zeit. Ich kann es nicht abstellen, es sind Gedankenkreisel die mir aufzeigen, wie sehr mich die Situation aufwühlt. Natürlich weiß ich, dass das noch nicht oberste Priorität hat. Aber es ist ein Ventil für mich, mir das vorzustellen. Es ist eine Art Entlastung meiner Gedanken. Wut spielt in meinem Empfinden immer noch eine große Rolle, das ist eben meine Art, damit umzugehen.

19.07.2021 17:45 • x 5 #208


Jedi
Zitat von Lilly-18:
das ist eben meine Art, damit umzugehen.

ok !

19.07.2021 17:48 • x 2 #209


A


Hallo Lilly-18,

x 4#30


Lilly-18
Ok., ich hab`s hinter mir
Es war der Hammer. Eine ganze Stunde Kreuzverhör. Die waren zu viert. Eine von der Personalabteilung, der Abteilungsleiter und noch zwei Damen aus höheren Positionen, keine Ahnung welche.
Aber ich hab mich wacker geschlagen und denke mal, dass ich einen guten Eindruck hinterlassen habe. Reden kann ich ja gut und viele der Fragen, die sie an mich hatten, hatte ich im Vorfeld schon beantwortet. Ich war ehrlich, authentisch und ganz bei mir.
Was die Stelle selbst angeht habe ich - ganz ehrlich - wenig Ahnung. Einer Eingebung folgend habe ich gestern Abend noch gegoogelt und mir ein paar Filmchen in youtube zu dem Thema angeschaut. Das hat mir heute den Allerwertesten gerettet . Die haben mich auf Herz und Nieren geprüft und ganz genau nachgefragt. Nach einer Stunde hat mich der Abteilungsleiter dann gefragt, ob ich mir das Büro mal anschauen will. Klar wollte ich und bin gleich mit ihm mitgegangen.
Ich wollte nach der Besichtigung der Abteilung einfach nur heim, ich hatte nichts gefrühstückt heute, war total ausgelaugt und fix und fertig. Dann meinte er, ob ich Lust hätte, morgen nochmal zum Probearbeiten zu kommen. Klar hab ich das .
Soweit so gut. Ich hänge mich da jetzt schon mal richtig rein. Die Entscheidung wird zwar in irgendeinem Gremium getroffen und das kann auch noch ein bisschen dauern, aber ich habe Zeit und vor allem, ich habe einen Job.
Natürlich mache ich mir Hoffnungen. Aber ich glaube es erst, wenn ich den Arbeitsvertrag unterschrieben habe.
Und @Jedi heute sind auch meine Kündigungsphantasien weg. ich schaue jetzt nach vorne und warte erstmal ab. Meine Wut flaut etwas ab.
Inzwischen kann ich mir sogar vorstellen, bei meinem Chef noch ein paar Stunden auf 450 Euro-Basis zu arbeiten. Aber nur wenn die Bezahlung stimmt

20.07.2021 14:55 • x 9 #210

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