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Fehlende Anerkennung - oder erwarte ich zu viel?

maya60
@Lilly-18


Zitat von Lilly-18:
Aber ich hab mich wacker geschlagen und denke mal, dass ich einen guten Eindruck hinterlassen habe.


Zitat von Lilly-18:
Ich war ehrlich, authentisch und ganz bei mir.


Zitat von Lilly-18:
Dann meinte er, ob ich Lust hätte, morgen nochmal zum Probearbeiten zu kommen. Klar hab ich das .


Zitat von Lilly-18:
Natürlich mache ich mir Hoffnungen. Aber ich glaube es erst, wenn ich den Arbeitsvertrag unterschrieben habe.


Zitat von Lilly-18:
Inzwischen kann ich mir sogar vorstellen, bei meinem Chef noch ein paar Stunden auf 450 Euro-Basis zu arbeiten. Aber nur wenn die Bezahlung stimmt

20.07.2021 15:09 • x 1 #211


Jedi
Zitat von Lilly-18:
Und Jedi heute sind auch meine Kündigungsphantasien weg. ich schaue jetzt nach vorne und warte erstmal ab. Meine Wut flaut etwas ab.

20.07.2021 15:17 • x 1 #212


A


Hallo Lilly-18,

Fehlende Anerkennung - oder erwarte ich zu viel?

x 3#3


Silentium
Zitat von Lilly-18:
Ok., ich hab`s hinter mir Es war der Hammer. Eine ganze Stunde Kreuzverhör. Die waren zu viert. Eine von der Personalabteilung, der ...

Hallo Lilly,
ich freue mich für dich, dass das Gespräch so gut gelaufen ist. Ich denke, du bist zumindest eine Runde weiter, wenn du morgen schon Probearbeiten darfst. Das ist ja auch für dich super, um zu schauen, ob das was für dich ist. Und sie hätten das nicht vorgeschlagen, wenn sie dich für unfähig halten würden. Das hast du gut gemacht. Ich freue mich für dich

20.07.2021 15:46 • x 3 #213


Lilly-18
Probearbeiten gestern war gut. Ich konnte mir das Programm schon mal anschaun, in meine zukünftige Arbeit rein schnuppern und mir vorstellen, was mich erwartet.
Der Job ist vollkommen anders als alles was ich bisher gemacht habe. Ich habe ein fest umrissenes Arbeitsgebiet, sich immer wiederholende Tätigkeiten. Keinen Kundenkontakt, reine Verwaltung.
Vorteil: kein Stress, freie Zeiteinteilung, ruhiges Arbeiten ohne Zeitdruck, alles was ich mache wird nochmal kontrolliert, dadurch keine Gefahr, grobe Fehler zu machen. Ich habe Kollegen, arbeite im Team. Sehr viel Urlaub (30 Tage), gleitende Arbeitszeit, gutes Gehalt.
Nachteil: alle was ich bisher gelernt habe brauche ich nicht mehr, kein Kundenkontakt, die Arbeit ist wahrscheinlich eintönig weil immer das Gleiche.
Natürlich kann ich mir das bis jetzt noch gar nicht vorstellen wie das laufen wird. Ich habe noch nie in einer Behörde gearbeitet, bin quasi gestählt durch die freie Wirtschaft, wo ich mich immer irgendwie durchgeschlagen habe.
So ein Hauen und Stechen gibt es dort nicht mehr. Es wird eine wahnsinnige Umstellung.
Aber, hey, ich gehe stramm auf die 60 zu. Was will ich mir noch beweisen? Dass ich es kann? Klar kann ich! Aber ich will nicht mehr. Ich hab einfach keine Lust mehr, ich mag nicht mehr.
Ich will Ruhe in meinem Leben. Einen ruhigen Fluss. Etwas Verlässliches.
Es wird sicher eine zeitlang dauern, bis ich runter fahre, weil ich einfach die letzten Jahre Vollgas gelebt habe.
Ich kann einfach nicht mehr. Ich will einfach nur noch meine Ruhe haben.

22.07.2021 07:35 • x 4 #214


E
liebe Lilly,

als Postmann hatte ich fast immer Kundenkontakt. In jüngeren Jahren fand ich das auch echt schön. Aber mit den

Jahren empfand ich es auch immer stressiger. Die Launen der Kunden, meine eigenen Lauden, Beschwerden usw.........

Da wünsche ich dir jetzt echt, das du einen Gang runter schalten darfst.


liebe Grüße,

Frederick

22.07.2021 16:41 • x 2 #215


Lilly-18
Das mit dem Gang runter schalten funktioniert momentan gar nicht. Ich bin sowas von unter Strom, ich kann mich gar nicht mehr beruhigen.
Heute Nacht habe ich wieder kaum geschlafen. Im Kopf kreisen die Gedanken, ich bin aufgewühlt und vollkommen fix und fertig.
Eigentlich sollte ich heute zuhause bleiben, mir bei meiner Hausärztin eine Beruhigungsspritze geben lassen und mich wieder hinlegen. So stehe ich neben mir. Vielleicht mache ich das auch noch.
Was genau regt mich so auf? Alles in mir schreit, dass der neue Job nichts für mich ist, dass ich mich langweilen werde. Ich habe natürlich wieder Angst vor dem Einlernen, dass ich dafür wieder ewig brauche. Jetzt, wo ich in meinem momentanen Job so gut bin.
Ich hätte nicht gedacht dass es mir so schwer fallen würde, diesen Job aufzugeben. Aber ich weiß auch, dass ich es bereuen würde sobald ich mich das nächste mal wieder ärgere über die Unverschämtheiten meines Chefs. Ich werde dort zu nichts mehr kommen, ich bin ihm einfach nicht mehr wert. Mein Freund meinte heute, mein Chef hat es gar nicht verdient, dass ich mir wegen dem Job so einen Kopf mache. Doch, ich trauere sehr. Der Abschied fällt mir unglaublich schwer.
Und ich habe dem neuen Job noch gar keine Chance gegeben. Ich habe einfach nur Angst. Davor, was auf mich zukommt. Wie ich damit zurechtkommen werde. Die Arbeit selbst ist schon recht eintönig, aber ich werde Kollegen haben. Und einen unglaublich netten Chef. Ich werde wieder Menschen um mich haben.
Ich darf nicht undankbar sein. Wie viele würden sich die Finger ablecken nach dieser Stelle.

Heute Nacht hatte ich eine richtige Panikattacke, mein Blutdruck ist astronomisch hoch, mein Puls schlägt mir bis zum Hals.
Aber ich glaube, da kommt momentan mehr zusammen. Ich kann einfach nicht mehr. Ich habe das Gefühl, alle Anspannung, der ganze Stress der letzten Jahre, schlägt grade über meinem Kopf zusammen. Es ist so viel passiert, mein Leben kommt irgendwie gar nicht zur Ruhe. Das bricht grade aus mir raus habe ich das Gefühl.

23.07.2021 06:53 • x 6 #216


A
Liebe @Lilly-18 ,
zum Arzt zu gehen ist eine wirklich gute Idee. Vielleicht kannst du dich ja behandeln lassen und etwas später zum Dienst gehen, damit du dich heute Abend auf dem Konzert blicken lassen kannst?
Liebe Grüße von Anchi

23.07.2021 07:13 • x 2 #217


Jedi
Hallo @Lilly-18

Zitat von Lilly-18:
Ich bin sowas von unter Strom, ich kann mich gar nicht mehr beruhigen.

Nun, ich würde vermuten, dass dies mit der Anspannung der letzten Tage zu tun hat u. die vielen oft
unsinnigen Gedanken u. Sorgen.
Oft stecken dahinter, wie man es in der Psychologie nennt - diese Sorgenketten dahinter.
Dies passiert in der Regel unbewusst u. wir springen dabei von eine Sorge zur nächsten Sorge.
Der Grund dafür ist, dass wir uns die Angst hinter der Sorge nicht anschauen wollen u. so gehen wir zur nächsten Sorge über,
aus Angst vor der Angst.
Zitat von Lilly-18:
Im Kopf kreisen die Gedanken,

Und darin schwimmt die Angst, Unsicherheit u. Zweifel mit.
Zitat von Lilly-18:
Ich habe einfach nur Angst.

Finde ich normal, denn Veränderungenu. etwas Neues erzeugt Unsicherheit u. auch Ängste.
Zitat von Lilly-18:
mir bei meiner Hausärztin eine Beruhigungsspritze geben lassen

Meinst Du wirklich, dass es nötig ist ?

Villt. kannst Du es auch nur Akzeptieren, dass was auf Dich zukommt, einfach Unsicherheit u. Zweifel
auslöst.
Zitat von Lilly-18:
Alles in mir schreit, dass der neue Job nichts für mich ist,

Ich vermute, dass es die Angst vor dem Neuen noch Unbekannten ist.
Zitat von Lilly-18:
Ich darf nicht undankbar sein.

Es wird weniger mit Dankbarkeit oder Undankbar zu tun haben, sondern, zu Akzeptieren das eine solche Veränderung
seine Zeit braucht, um darin wirklich auch anzukommen.
Zitat von Lilly-18:
Es ist so viel passiert, mein Leben kommt irgendwie gar nicht zur Ruhe.

Villt. hilft Dir zu sortieren u. zu schauen, was ist jetzt gerade dran ?
Alle unreflektierten Gedanken, die einem so durch den Kopf durchrauschen so zuzulassen,
erschafft schnell eine Überforderung.
Sortieren u. Auseinanderhalten könnte Dir hilfreich sein !

23.07.2021 14:20 • x 2 #218


Lilly-18
Zitat von Jedi:
Akzeptieren das eine solche Veränderung
seine Zeit braucht, um darin wirklich auch anzukommen.

ok, damit setze ich mich gerade auseinander. Akzeptieren.
Ich schlafe wieder einigermaßen, jetzt am Wochenende kann ich mich ganz gut ablenken. Ich habe viel mit meinem Freund gemacht, gestern Gartenarbeit. Meine Älteste ist übers Wochenende mit ihrem Freund gekommen. Das ist auch sehr schön.
Aber natürlich kann ich die Gedankenkreise nicht abstellen.
Ich entwickle eine Panik vor dem Moment, in dem ich kündigen werde. Ich habe Angst, dass ich zusammenbreche. Und noch mehr Angst habe ich vor der Reaktion meines Chefs. Ich weiß, dass er Menschen sehr gut manipulieren kann, hat er bei mir ja auch lange genug geschafft. Ich muss mir nur darüber im klaren sein, dass ich das nicht zulassen darf.
Ich darf mein Ziel nicht aus den Augen verlieren. Er wird mir ein schlechtes Gewissen machen, er wird mir vielleicht sogar androhen, dass ich die Kosten für meine Ausbildung letztes Jahr übernehmen muss. Er wird es überhaupt nicht verstehen, warum ich nicht vorher was gesagt habe. Da hätte man doch drüber reden können. Nein, hätte man nicht.
ER hätte darüber geredet, ER hätte entschieden was er bereit ist mir entgegen zu kommen. Hier ist es noch nie um MICH gegangen.
Das muss ich mir immer wieder bewußt machen. Es geht jetzt um MICH und nicht um die Firma oder meinen Chef.

25.07.2021 07:04 • x 1 #219


E
Guten Morgen

Zitat von Lilly-18:
Ich entwickle eine Panik vor dem Moment, in dem ich kündigen werde. Ich habe Angst, dass ich zusammenbreche


Das ist etwas, was ich sehr gut verstehe, dennoch ist das eine Situation, der du in deiner Vorstellung viel zu viel Raum gibst und viel zu sehr aufbauschst.
Dein Chef wird die Konsequenzen seines Handelns tragen müssen, du hast lediglich die Pflicht, für dich zu sorgen- laß die Verantwortung bei ihm.
Er wird niemals sagen Oh, Frau Lilly, ich hab volles Verständnis für Ihre Entscheidung, weil er, so wie du ihn beschreibst, nur um sich und seine Bedürfnisse kreist.

Ich würde vermutlich gar nicht mehr dorthin gehen, wenn ich den anderen Job habe- wozu?
Bekommst du Anerkennung, wenn du bis zum Schluß bleibst?
Bekommst du ein Danke?
Nein, es wird dich nur stressen.

25.07.2021 08:03 • x 4 #220


Lilly-18
Zitat von Jedi:
Meinst Du wirklich, dass es nötig ist ?

Lieber Jedi, ja, es ist leider nötig. Die Ärztin hat mir einen Blister Tavor mitgegeben und mir gleich vor Ort eine halbe gegeben. Das tat mir gut, ich konnte mich beruhigen und sogar nachmittags am Freitag noch ein bisschen schlafen. Mein Freund war nach der Nachtschicht auch zuhause, so haben wir uns zusammen hingelegt, er hat mich fest in den Arm genommen und ich habe mich in den Schlaf gleiten lassen.
Heute früh habe ich auch wieder eine halbe genommen. Ich war morgens so aufgewühlt. Meine Tochter war mit ihrem Freund über Nacht da, wir wollten zusammen frühstücken und ich wollte mir einfach nichts anmerken lassen.
Jetzt geht es mir ein bisschen besser, bin aber immer noch sehr unruhig.
Mir ist natürlich vollkommen bewusst, dass das keine Dauerlösung ist. Ich bin auch kein Freund von Tabletten. Aber für mich ist das jetzt Selbstfürsorge, dass ich mich nicht zwinge, das auszuhalten.

Zitat von Resi:
Ich würde vermutlich gar nicht mehr dorthin gehen, wenn ich den anderen Job habe- wozu?
Bekommst du Anerkennung, wenn du bis zum Schluß bleibst?
Bekommst du ein Danke?
Nein, es wird dich nur stressen.

Liebe Resi, du hast mit Sicherheit recht. Genau denselben Rat hat mir eine liebe Freundin auch gegeben, die letztes Jahr ein schlimmes Burnout hatte und die das genau so gemacht hat. Die hat ihren Mann mit der Kündigung zur Chefin geschickt und war ein halbes Jahr vollkommen außer Gefecht, hatte also gar keinen neuen Job.
Soweit möchte ich es auf keinen Fall kommen lassen.
Andererseits ist es absolut nicht meine Art, vor Problemen davon zu laufen. Natürlich werde ich keine Anerkennung dafür bekommen, schon gar kein Danke. Und gestresst bin ich jetzt schon.
Mein Plan ist es schon, das ganze zu einem würdigen Abschluss zu bringen. Allerdings mit dem Hintertürchen, einfach zu gehen, wenn ich nicht mehr kann.
Diese Woche wird sehr hart für mich. Es wird die Entscheidung fallen, ob ich den Job bekomme. Und falls ja, muss ich kündigen. Zwei Dinge, die mich innerlich zerreißen.
Nächstes Wochenende fahre ich mit meinen früheren Kolleginnen auf den Berg, wir übernachten auf einer Hütte. Das machen wir jedes Jahr, diesmal sind wir 8 Leute und das wird sicher schön. Ich werde versuchen, mich darauf zu konzentrieren, dass es bis dahin entschieden ist und ich das Schlimmste hinter mir habe.

25.07.2021 15:52 • x 2 #221


E
Zitat von Lilly-18:
Andererseits ist es absolut nicht meine Art, vor Problemen davon zu laufen


Das glaub ich dir auf jeden Fall
Ich war früher auch so und habe jeden Kampf ausgefochten.
Aber ich- das ist jetzt nur meine persönliche Meinung- bin mittlerweile soweit, daß ich mich nur Problemen stelle, die mich auch voran und weiterbringen, alle anderen können mir gestohlen bleiben.
Einen würdigen Abschluß. . Lilly, das geht nur auf einem ähnlichen Level, bzw auf Augenhöhe.
Meine Ex-Mann und ich konnten das, weil es zwischen uns Respekt und Wertschätzung gab bei aller Wut, in einer anderen Beziehung ging das nicht, und genauso schätze ich deinen Chef ein.

Versuch, dich ein wenig zu distanzieren von allem.

Ich wünsch dir eine ruhige Woche und ganz viel Freude auf der Hütte, das klingt so gut!

25.07.2021 15:59 • #222


Lilly-18
Zitat von Resi:
Versuch, dich ein wenig zu distanzieren von allem.

Ich werd`s versuchen, liebe Resi

25.07.2021 16:13 • x 1 #223


Lilly-18
So, es ist soweit. Ich habe die Zusage heute bekommen und sofort mit meinem Chef geredet.
Inzwischen habe ich mich auch wieder beruhigt, die Spannung ist weg und das Gespräch hat statt gefunden.

Das Gespräch mit meinem Chef verlief unaufgeregt. Ich bin auch nicht zusammengebrochen. Nein, ich konnte meine Entscheidung gut und sachlich begründen. Natürlich habe ich auch gesagt, was mich zu diesem Schritt veranlasst hat.
Ich habe ihm den Schock schon angemerkt, aber er ist sich keiner Schuld bewusst, redet von Missverständnissen und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass er mir einreden möchte, dass ich einen Fehler mache.
NEIN, ich mache keinen Fehler, da bin ich mir ganz sicher.
Er hat nur alles wiederholt, was er bisher schon immer gesagt hat. Von ihm habe ich nichts zu erwarten. Weder mehr Geld, noch mehr Arbeitszeit noch Anerkennung.
Ich mag das nicht mehr. Das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Nicht mehr verdient zu haben. Er dreht mir das Wort im Mund um. Und das in einer sehr liebenswürdigen, freundlichen Art. Er kann sehr gut reden und genau davor hatte ich Angst. Dass ich mich bequatschen lasse. Hab ich aber nicht.
Tatsache ist, dass ich ihm nicht viel entgegenzusetzen habe. Das verpufft einfach bei ihm. Er findet auf alles eine Antwort und stellt sich selbst als Wohltäter dar. Ich will das nicht mehr.
Egal. Ich hab`s hinter mir.
Das muss ich jetzt erstmal verdauen. Und dann werde ich mich geistig auf meine neue Stelle einstellen.

Und ich werde dann auch diesen Thread schließen. Und einen neuen beginnen mit meiner neuen Arbeitsstelle.
Und ich hoffe, dass ich dann auch nicht mehr zurückschauen muss.
Es geht immer vorwärts, nie zurück.

27.07.2021 18:18 • x 5 #224


A


Hallo Lilly-18,

x 4#15


Pilsum
Herzlichen Glückwunsch zur neuen Arbeitsstelle.
Schön, dass es geklappt hat.
Viel Erfolg mit der neuen Tätigkeit wünsche ich Dir.

Viele Grüße

Bernhard

27.07.2021 20:44 • x 1 #225

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