Zitat von Jedi: Meinst Du wirklich, dass es nötig ist ?
Lieber Jedi, ja, es ist leider nötig. Die Ärztin hat mir einen Blister Tavor mitgegeben und mir gleich vor Ort eine halbe gegeben. Das tat mir gut, ich konnte mich beruhigen und sogar nachmittags am Freitag noch ein bisschen schlafen. Mein Freund war nach der Nachtschicht auch zuhause, so haben wir uns zusammen hingelegt, er hat mich fest in den Arm genommen und ich habe mich in den Schlaf gleiten lassen.
Heute früh habe ich auch wieder eine halbe genommen. Ich war morgens so aufgewühlt. Meine Tochter war mit ihrem Freund über Nacht da, wir wollten zusammen frühstücken und ich wollte mir einfach nichts anmerken lassen.
Jetzt geht es mir ein bisschen besser, bin aber immer noch sehr unruhig.
Mir ist natürlich vollkommen bewusst, dass das keine Dauerlösung ist. Ich bin auch kein Freund von Tabletten. Aber für mich ist das jetzt Selbstfürsorge, dass ich mich nicht zwinge, das auszuhalten.
Zitat von Resi: Ich würde vermutlich gar nicht mehr dorthin gehen, wenn ich den anderen Job habe- wozu?
Bekommst du Anerkennung, wenn du bis zum Schluß bleibst?
Bekommst du ein Danke?
Nein, es wird dich nur stressen.
Liebe Resi, du hast mit Sicherheit recht. Genau denselben Rat hat mir eine liebe Freundin auch gegeben, die letztes Jahr ein schlimmes Burnout hatte und die das genau so gemacht hat. Die hat ihren Mann mit der Kündigung zur Chefin geschickt und war ein halbes Jahr vollkommen außer Gefecht, hatte also gar keinen neuen Job.
Soweit möchte ich es auf keinen Fall kommen lassen.
Andererseits ist es absolut nicht meine Art, vor Problemen davon zu laufen. Natürlich werde ich keine Anerkennung dafür bekommen, schon gar kein Danke. Und gestresst bin ich jetzt schon.
Mein Plan ist es schon, das ganze zu einem würdigen Abschluss zu bringen. Allerdings mit dem Hintertürchen, einfach zu gehen, wenn ich nicht mehr kann.
Diese Woche wird sehr hart für mich. Es wird die Entscheidung fallen, ob ich den Job bekomme. Und falls ja, muss ich kündigen. Zwei Dinge, die mich innerlich zerreißen.
Nächstes Wochenende fahre ich mit meinen früheren Kolleginnen auf den Berg, wir übernachten auf einer Hütte. Das machen wir jedes Jahr, diesmal sind wir 8 Leute und das wird sicher schön. Ich werde versuchen, mich darauf zu konzentrieren, dass es bis dahin entschieden ist und ich das Schlimmste hinter mir habe.