Mein letzter Eintrag hier ist schon etwas länger her. Zwischenzeitlich habe ich meine Prüfung sehr gut bestanden und auch mein Chef war sehr zufrieden mit mir. Mein Ausbilder in der Firma hat mich als Crack bezeichnet, weil ich in unserer Gruppe die Beste war und in der Prüfungsvorbereitung teilweise mit über 90% abgeschnitten habe.
Die Prüfung war im Oktober. Ich hatte gehofft, dass ich danach mal über mehr Gehalt verhandeln könnte, aber mein Chef hat mir zu verstehen gegeben, dass die Ausbildung für ihn selbstverständlich war und eigentlich die Voraussetzung dafür ist, dass ich den Job, den ich mache, überhaupt machen DARF. Es war eine Auflage der Firma, die eigentlich keine gesonderte Anerkennung nach sich zieht.
Das war für mich sehr frustrierend. Mir geht es nicht darum, 20 Euro mehr in der Tasche zu haben, sondern nur um die Wertschätzung meiner Arbeit. Wieder mal Fehlanzeige. Manchmal denke ich mir war bildet der arrogante Schnösel sich eigentlich ein! Ich habe meine Ausbildung gemacht, ohne ihn auch nur irgendwie damit zu behelligen, hab meinen Jahresurlaub und meine gesamte Freizeit dafür aufgewendet und das soll jetzt selbstverständlich gewesen sein. Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr, die Arbeitswelt schon lange nicht mehr...
Jetzt nach unserem Weihnachtsurlaub eröffnet er mit, dass er meine Arbeitszeiten ändern möchte. Das ist schon länger im Gespräch, aber ich dachte, er möchte zukünftig den Freitag ganz zu machen, wodurch ich statt Montag eben Freitag frei hätte. Das ist natürlich völlig ok. für mich. Jetzt schaut es so aus, dass er alles so lässt, wie es ist, nur ER bleibt am Freitag zuhause und ich muss jeden Tag arbeiten. Dafür habe ich 2 Nachmittage frei. Unter dem Strich ist es eine Stunde mehr in der Woche, die ich durch einen steuerfreien Gutschein über 44 Euro vergütet bekomme.
Soweit so gut. Keine Gehaltserhöhung also. Aber dem Fass den Boden ausgeschlagen hat dann, dass ich nur 2 Tage mehr Urlaub bekomme, obwohl ich dann pro Urlaubswoche 5 statt bisher 4 Tage Urlaub brauche und er meint, dass das aber nirgends im Arbeitsvertrag steht und seiner Meinung nach völlig in Ordnung so ist.
Das hat mich völlig aus der Fassung gebracht. Nicht nur, dass ich KEINE Vorteile durch meine Ausbildung und meine bisherigen Leistungen bekomme, stelle ich mich jetzt auch noch schlechter als vorher. Geht`s noch
Ich weiß, dass ich es nicht ändern kann und er am längeren Hebel sitzt. Ich mag meinen Job, aber meine Motivation geht grade ordentlich den Bach runter.
Da ich ein blödes Schaf bin und mir eh nichts anderes übrig bleibt (in meinem Alter finde ich so schnell keinen Job mehr, wenn überhaupt) muss ich das jetzt einfach mal so hinnehmen. Aber ich bin stolz auf mich, dass ich meinen Unmut lauthals kund getan habe und ihm gesagt habe, dass er mich nicht für dumm verkaufen kann. Auch wenn das alles rechtens und wasserdicht ist, ist es FÜR MICH PERSÖNLICH subjektiv eine Verschlechterung, die mich nicht gerade motiviert. Ich habe meinen Gedanken freien Lauf gelassen und alles angebracht, was mir auf dem Herzen lag. Es war mir auch ganz egal, wie er das findet. Ein bisschen ist er schon wieder zurückgerudert, das hat aber meine Wut nicht geschmälert.
Ich bin es so leid, immer nur kämpfen zu müssen. Natürlich schenkt dir keiner was, das weiß ich schon lange und das verlangt auch keiner. Aber ich bin wirklich sehr fleißig, hilfsbereit und überdurchschnittlich engagiert, das weiß ich.
Warum kommt da nichts zurück? Ist das wirklich heute so selbstverständlich?
Ich habe schön langsam keine Lust mehr
11.01.2021 10:28 •
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