smeik
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aber jetzt bin ich hier und werde mal versuchen meine Essprobleme zu sortieren.
Richtig vernünftig habe ich mich selten ernährt, in letzter Zeit wird es aber immer auffälliger, das ich
ein paar wirklich große Probleme damit habe.
Schon als Kind und Jugendlicher kam es vor, das ich tagelang nichts gegessen habe und mir danach so richtig
den Bauch vollgeschlagen habe und alles war in Ordnung. Später habe ich mir angewöhnt, nur abends zu essen,
das war glaube ich nur aus Faulheit, ich mußte mich halt tagsüber nicht drum kümmern.
Irgendwann hat sich mein Leben dann nur noch um Alk. und mehr oder weniger legale Dro. gedreht, ich
hatte gar nicht mehr den Überblick, wie ich vernünftig essen konnte.
Als ich dann vor gut acht Jahren völlig zusammengebrochen war, wurde mir das erste mal klar, das ich
mich völlg ignoriert hatte und dabei war mein Leben wegzuwerfen. Ich hatte in ca. vier Monaten gut
sechsundzwanzig Kilo verloren, das war schon echt heftig als mir das bewußt wurde.
Ich hatte genug mit der Sucht zu kämpfen und habe darüber meine ganzen anderen Probleme
zur Seite geschoben, was mir Anfangs wohl auch gelang, sie mich aber natürlich irgendwann eingeholt haben.
In den letzten Jahren hatte ich oft Gewichtssprünge von zehn bis fünfzehn Kilo aber ich habe versucht
das zu ignorieren und für mich zu behalten.
Jetzt ist es so, das mich mein Essverhalten selber angewidert und ich, egal ob ich gerade esse oder
nicht esse, mit mir unzufrieden bin.
Wenn ich einkaufen gehe, muß ich mich zwingen etwas normales zu kaufen, damit wenigstens für meinen
Sohn und für Besuch etwas da ist. Eine vollständige Mahlzeit esse ich nur, wenn andere dabei sind und ich
mich nicht herausreden kann, warum ich nichts möchte.
Wenn ich alleine bin bekomme ich oft so heftige Fressattacken, das ich es schaffe zB.heute, neun
hartgekochte Eier am Vormittag zu essen, oder nachts ein halbes Kilo Schokolade und mehr aufesse.
Letzte Woche hat mich dann meine Zahnärztin auf meine ES angesprochen, weil ihr auffiel, das
sich meine Zähne in den letzten Monaten extrem verschlechtert haben.
Freitag hatte ich noch ein Vorgespräch für eine Psychotherapie, die Therapeutin hat mir geraten, ich
soll erstmal versuchen stationär unterzukommen, ihr erscheint eine ambulante Behandelung im Moment
zu riskant.
Morgen werde ich mich darum kümmern, was ich für Möglichkeiten habe und mir auch noch eine weitere
Meinung einholen, weil ich mich selber im Moment überhaupt nicht einschätzen kann.
Da ich zu Zeit auch das Bedürfniss habe, mir selber weh zu tun, lasse ich meine Fressanfälle einfach laufen,
ein paar Kilo mehr oder weniger sind jetzt nicht so schlimm, das läst sich ändern.
Jetzt habe ich aber erstmal genug getextet, soll ja nicht gleich ein Roman werden,
liege Grüße, smeik