Freund ist kühl - komme nicht an ihn ran

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Hallo Sonnenblume,

Zitat von Sonnenblume20:
Zitat von cleo:
Dann kann ich nur ausziehen, oder wie?!

Ich bin da ganz ehrlich, ja! Denn daran merkt er, dass Du nicht mehr bereit bist, Dir das länger mit anzusehen bzw. es mitzutragen.. Das wäre eine Konsequenz. Ich glaube, ich habe das schonmal geschrieben. Warum sollte er etwas ändern? Es läuft doch alles supergut für ihn. Er *beep*, Du wohnst noch da und übernimmst vielleicht ja auch seine Dienste in Eurer WG, wenn er keine Lust hat oder beki. ist! Es ist zwar ironisch, aber er hat doch ein gutes Leben bei und mit Dir!
Also nochmal, warum sollte er etwas ändern?

Du kannst ihm klar mitteilen, dass Du das *beep* nicht mehr länger unterstützen möchtest, d.h. dass Du auch nicht mehr länger mit ansehen möchtest, wie er sich zugrunde richtet. Gleichzeitig kannst Du ihm aber auch sagen, wenn Du möchtest, dass Du zwar das *beep* nicht mehr unterstützen willst, Du aber gerne bereit bist, dann wiederzukommen, wenn er bereit ist, sich in Therapie zu begeben. Und auf diesem Wege braucht er dann auch Unterstützung, die Du ihm ja dann auch geben kannst, wenn Du willst!

Tut mir leid, aber einen anderen Weg sehe ich zur Zeit nicht!


Du hast schon Recht, allerdings war es schon mal so - zu einer Zeit in der wir noch nicht zusammen gewohnt haben- dass ich mich u.a. wg dem *beep* von ihm getrennt habe. Dann ist er aufgewacht, hat eine Therapie begonnen, mit dem *beep* aufgehört und schien geläutert. Er wäre so froh, nicht mehr davon abhängig zu sein und wüsste jetzt wie sehr das auch unserer Beziehung geschadet hat usw. Dann war die Therapie nach ca. 1 Jahr beendet (m.M. nach verfrüht) und ein paar Monate später, in einer Phase, in der es ihm insgesamt nicht gut ging, fing er wieder damit an. Ich kann mich doch nicht jedes Mal trennen oder ausziehen, damit er zur Vernunft kommt??!

Zitat von Sonnenblume20:
Ehrlich gesagt, finde ich diese Aussage etwas komisch. Und auch sehr vage... *beep* bedeutet Dro. und die hat ihr grundsätzliche Ursache irgendwo und ist meiner Meinung nach nicht alleine an einen Umstand gebunden. Sprich, Ausbildung ist stressig, also *beep* er und nach der Ausbildung soll er es dann plötzlich nicht mehr brauchen? Woher möchte sie das denn wissen?


Ganz so konkret hat sie das nicht gemeint, das mit dem *beep* habe ich mir dazu gedacht. Sie hat das wohl mehr auf die Gesamtsituation und seine allgemeine Stimmungslage bezogen. Irgendwie ist ihre Haltung zu seiner Sucht allerdings sehr wechselhaft. Phasenweise hat sie das *beep* eher verharmlost für mein Verständnis (so von wg er *beep* halt, ist mehr oder weniger seine Sache), aber als sie mich zeitweise eher in Richtung Trennung schubsen wollte, war es plötzlich doch schlimmer und eine Sucht, die man nicht wegreden kann. Hat mich etwas verwirrt... Vielleicht denkt sie einfach, dass ich mich damit abfinden muss, wenn ich mit ihm zusammen sein möchte.
Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob er sich hier mehr um die anstehenden Sachen kümmern würde, wenn er nicht *beep* würde. Glaube, das hat auch viel mit seiner depressiven Stimmung zu tun und damit, dass er sich gerade voll auf diese Ausbildung fokussiert, weil er (aufgrund seines Alters) einen ziemlichen Druck spürt, das jetzt durchzuziehen.
Aber ich merke schon, dass ich nicht mehr lange dazu bereit bin, sein Suchtverhalten zu tolerieren. Hatte ja gehofft mit Beginn der Ausbildung hört er auf - leider Pustekuchen.

Liebe Grüße, Cleo

23.08.2010 17:52 • #31


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Zitat von Sanni:
Hallo Cleo,
nachdem ich bei dir alles gelesen habe, frage ich mich, ob du dich schon mal mit einer Co-Abhängigkeit beschäftigt hast?
Für mich liest es sich so, als ob du bereits mitten drin steckst, wahrscheinlich oder gaz bestimmt unbewusst.
Warum weiterhin sein *beep* vor den Eltern oder den Freunden verheimlichen?
Du hast zwar Gründe dafür genannt, aber es sind Gründe FÜR deinen Freund und FÜR sein *beep*.


Hallo Sanni,

danke für den Tip mit der Dro. - eigtl. kann ich da ja wirklich auch mal alleine hin, dachte das ginge nur mit ihm. Dann hab ich bald alle Beratungsstellen durch . Co-Abhängigkeit ist mir ein Begriff, habe mich aber noch nicht so intensiv damit auseinandergesetzt. Ich weiß nur, dass ich allgemein dazu neige, mir zu viel Sorgen um andere zu machen und mir ihre Problem häufig zu eigen mache.

Bei seinen Eltern kann ich ihn ja nicht verpetzen, das müsste er ihnen schon selbst beibringen (meine Eltern wissen davon) und die meisten seiner Freunde wissen Bescheid; waren oder sind selbst *beep*.

LG, Cleo

23.08.2010 18:03 • #32


A


Hallo cleo,

Freund ist kühl - komme nicht an ihn ran

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...Im Moment ist die Situation mit meinem Freund ziemlich unerträglich, könnte grad heulen vor Wut. Er ist nur noch gereizt, ich kann mit ihm über nichts mehr sprechen, entweder es kommen verbale Attacken oder er zieht sich komplett zurück und macht seine Zimmertür einfach zu.
Es gibt einige Sachen, die ich gerne mit ihm besprechen würde, aber er muss immer gegen meine Sorgen oder Meinungen halten.

Bitte sagt mir mal, ob ich übertreibe, wenn ich mich über sowas ärgere. Als Beispiel: dem Hund geht es schon länger nicht so gut (nichts schlimmes, aber wahrsch. irgendwelche Parasiten), ich sage ihm das schon seit 2 Wochen, aber verharmlost es immer nur, wäre doch alles bestens. Habe erst kürzlich Tabletten beim Tierarzt geholt und mich darum gekümmert. Sie hatten mir geraten das genauer untersuchen zu lassen, damit man das passende verschreiben kann,, was ich ihm gesagt habe. (Habe der Anschaffung des Hundes nur unter der Bedingungen zugestimmt, dass er die Tierarztrechnungen und das Futter größtenteils zahlt, habe kein Geld dafür). Aber wie gesagt, hat er es wieder schleifen lassen, bis es der Hund nur noch in den Seilen hängt und hier die Kacke am dampfen ist im wahrsten Sinne des Wortes. Das lief jetzt schon x-mal so; trotzdem bin ich jedes Mal wieder die, die unnötig Panik schiebt.
Das ist so eine blöde Lage, weil ich mit dem Tier mitleide, aber ich kann das einfach nicht bezahlen (sind meist 50-80€). Überhaupt kümmert er sich um den Hund immer weniger; tagsüber bin ich ja hier...aber er betont immer wieder, dass es ja sein Hund wäre (weil er ihn bezahlt hat). Abends geht er meist noch länger mit ihr raus, aber das wars auch. Will mir gar nicht ausmalen, was im Fall einer Trennung wäre. Fühle mich für das Tier verantwortlich und möchte nicht dass es hier alleine vor sich hinvegetiert.

Ein anderes Beispiel: im Winter hat er die Haustür abgedichtet (wg Luftzug), seitdem lässt sie sich aber nicht mehr gut schließen und öffnen. Ich kann sie nicht abschließen, wenn ich aus dem Haus gehe, weil ich sonst gar nicht mehr reinkomme. Und wenn mein Freund die Tür von außen geschlossen hat- fester als ich - und ich danach in die Whg musste, stand ich schon öfter mal vor der Tür. Zum Glück war er meist in der Nähe. Seine Ausbildung ist aber 20km entfernt, d.h. wenn er dort ist, habe ich ein Problem. Also habe ich ihn gebeten, die Dämmung wieder zu entfernen, brauchen wir im Sommer sowieso nicht. Er immer nur jaja, mach ich noch. Das ist jetzt 3 Wochen her...seitdem habe ich ihn ungefähr 5mal darum gebeten, nichts passiert. Fühle mich hier ja ohnehin nicht mehr sehr wohl (ist ja seine Whg. etc). Kommt mir langsam vor, als ob er mich schikanieren würde, oder fast schon Freude daran hätte, dass ich von seinem (nicht-) Tun abhängig bin.

3.Beispiel: neulich bei den Unwettern ist unser Keller mit Wasser vollgelaufen. Es sind nur Kartons mit Sachen von mir nass geworden, darin Bücher (u.a. Kinderbücher an denen ich sehr hing) und ein wertvolleres Porzellan, das ich geerbt habe. Die Kartons waren natürlich völlig durchnässt, ich wusste nicht, wohin mit den Sachen , musste das komplette Porzellan (in Zeitung eingepackt) umpacken usw. Mein Freund ließ mich mit dem ganzen Chaos einfach im Keller stehen, und damit auch im Regen. Klar, sind das meine Sachen, aber das Keller mit Wasser vollief, war ja nicht meine Schuld und es ist immer noch der gemeinsame Keller.

Das ist alles nicht gut... glaube, ich muss hier raus. Aus dem Affekt heraus, habe ich ihm heute auch per Sms geschrieben, dass es mir reicht und ich ausziehen werde, und er es geschafft hat mich rauszuekeln; keine Reaktion von ihm.

Aber weiß nicht, wie ich das alles schaffen soll... Whg suchen, Umzug (auch finanziell ein Problem)... und was passiert mit dem Hund?? Würde mich am liebsten gerade ein paar Monate weiterbeamen und mit dem Hund in Ruhe in einer schönen eigenen Whg sein.

26.08.2010 20:31 • #33


C
...Glaube, ich habe gestern etwas überreagiert. An manchen Tagen ist es für mich halt doch eine nervliche Zerreißprobe.
Mein Freund ist vorhin zumindest mal beim Tierarzt vorbei um das Ergebnis der Laborprobe zu erfragen. Und er war auch wieder netter und zugänglicher.
Werte das jetzt mal als Zeichen, dass er mich eigtl. nicht rausekeln möchte...
Braucht wohl alles viel Zeit und Geduld meinerseits. Mal sehen, wie lange ich das noch durchhalte.

LG, Cleo

27.08.2010 18:05 • #34


N
Hallo cleo,

das ist halt ein auf und ab der Gefühle, ich kenne das sehr gut!
Es ist eine extreme Zerreißprobe.
Wenn ich Deine Beiträge so lese, denke ich manchmal, dass es vielleicht für Echnaton und mich ganz gut war räumlich getrennt zu sein,
und das dann durch seine Trennung von mir erst mal Funkstille war, dadurch hatte ich auch Zeit für mich.

Für Dich muß es sehr schwer sein, keine Rückzugsmöglichkeit zu haben.
Du mußt alles ertragen, auch seine Teilnahmslosigkeit, und das ist etwas was ich mit am schwersten fand.

Ich glaube nicht, das er Dich persönlich damit angehen will, scheinbar ist es für sie (die Kranken) in den dunkelsten Zeiten nur möglich,
sich mit sich selbst zu beschäftigen...Gedankenkreisen nenne ich das, da ist kein Platz für jemand Anderes oder etwas.
Das ist sehr hart und schwer zu ertragen, und Du mußt genau schauen, was Du mitmachen kannst und was nicht,
und Du bist diejenige die Entscheidungen für Dich trifft.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Geduld, Mut und Kraft!
Gut das wir, die wir ähnliche Erfahrungen haben, uns hier gegenseitig stützen können, mir hilft das sehr, Dir hoffentlich auch!
Liebe Grüße von Nofretete
P.S.: Mir hilft die Psychotherapie die ich zur Zeit mache sehr beim durchhalten.

27.08.2010 21:11 • #35


C
Hallo Nofretete,

danke für deine liebe Antwort. Möchte eigtl. einiges dazu schreiben, bekomme aber gerade meine Gedanken nicht so recht sortiert.
Aber in den nächsten Tagen bestimmt...

LGalles Gute, Cleo

28.08.2010 17:16 • #36


C
Hallo Nofretete,

jetzt versuche ich mal noch etwas auf Papier zu bekommen...

Zitat von nofretete:
Für Dich muß es sehr schwer sein, keine Rückzugsmöglichkeit zu haben.
Du mußt alles ertragen, auch seine Teilnahmslosigkeit, und das ist etwas was ich mit am schwersten fand.

Ja, die Teilnahmslosigkeit ist schwierig auszuhalten, auch die extremen Stimmungswechsel, die Reizbarkeit und teilweise auch Gefühlskälte. Es fühlt sich manchmal an, als ob er auf einem anderen Planeten wäre, obwohl er im Zimmer nebenan sitzt... und es ist so schwer, das alles nicht auf sich selbst zu beziehen. Ich weiß oft nicht, gilt der unfreundliche Blick jetzt wirklich mir oder drückt das nur seine innere schlechte Stimmung aus?? Er kann ja dann auch wieder so lieb sein, verhält sich inzwischen auch oft wieder als ob wir ein Paar wären, kauft mir einen Muffin oä. Aber das wechselt halt so oft und verunsichert mich sehr.
Komischerweise kann ich mich in vieles nicht so hineinversetzen, obwohl ich ja selbst unter Depressionen leide /litt (bin inzwischen etwas stabiler); aber irgendwie äußert es sich bei ihm z.T. ganz anders. Er kann z.B. noch arbeiten, zur Ausbildung gehen etc. Sowas kann ich in schlechten Zeiten gar nicht. (wobei das bei ihm natürlich acuh was roboterhaftes hat)
Auf der anderen Seite habe ich mich nie so krass zurückgezogen, vielleicht von Freunden oder Verwandten, aber seine Nähe habe ich meist eher gesucht. Sicher gab es auch Tage,an denen ich distanzierter war, aber ich habe mich nicht total abgeschottet. Aber viell. ist das der Unterschied Mann/Frau?! Dass er alles mit sich selbst ausmachen möchte, immer noch stark sein will... Außer dass er ein Antidepressiva nimmt, tut er ja auch nicht viel dafür, etwas an seinem Zustand zu ändern, leider. Als er vor 2 Jahren in Therapie war, ging es ihm wesentlich besser und auch unserer Beziehung. Glaube, wenn ich wenigstens wüsste, dass er einsichtig ist, psychische Probleme zu haben und es anpacken würde, wäre es alles schon viel einfacher für mich.
Denke gerade die Reizbarkeit steht oft in engem Zusammenhang mit seiner Sucht - also ob er was da hat, oder nicht.
Dass ich selbst nicht gesund bin (auch körperlich), macht die Sache nicht gerade einfacher; denn gerade wenn es mir nicht so gut geht, trifft mich das alles umso mehr.

Das Zusammenwohnen ist für mich eine zwiespältige Sache; einerseits glaube ich auch, dass ich dann mehr Ruhe und Abstand hätte, auf der anderen Seite hoffe ich, dass so der Faden zwischen uns nicht ganz abreißt, und es evtl. auch einfacher ist, sich wieder näher zu kommen über ganz banale Themen, die man mal so zwischen Tür und Angel bespricht. Es scheint ihm auch gut zu tun, dass ich ein offenes Ohr für ihn habe, was die Themen berufliche Zukunft etc. angeht. Und ich stehe ihm dann halt meistens gleich zur Verfügung, wenn er nach Hause kommt.

Na ja, manchmal kommt es mir zuzeit so vor, als ob ich mich um ein Kind kümmern müsste... bin manchmal selbst verblüfft darüber, wieviel Geduld und Verständnis ich aufbringe und wie sehr ich mich selbst zurücknehmen kann (fällt mir natürlich oft auch schwer).

Puh, jetzt habe ich doch recht viel getextet...

Finde, bei dir und Echnaton klingt die Entwicklung sehr vielversprechend und ich bin mir ganz sicher, dass ihr wieder zueinanderfindet. Da hast du schon ganz schön viel Geduld und Mut bewiesen! Alles Gute weiterhin.

Liebe Grüße, Cleo

PS: hab natürlich was vergessen: in meinem Umfeld treffe ich z.T. auf großes Unverständnis für meine Beziehungs-/Wohnsituation; das sind fast alles so Menschen, die klare Entscheidungen brauchen. Und ich muss mich ständig dafür rechtfertigen, das nervt.

PPS: der Therapeut in der Paarberatung stellte uns übrigens die Frage, was denn eigtl. eine Beziehung definiere... das fand ich einen sehr wichtgen Gedankenanstoß.

05.09.2010 10:34 • #37


C
Na toll, eben kam ich in das Zimmer von meinem Freund(?!) und habe zufällig gesehen, dass er ein Foto von einer gutaussehenden, jungen Frau groß auf dem Bildschirm hatte, wahrscheinlich ein Profil von Facebook oä. Habe so getan, als hätte ich nix gemerkt (es war uns aber beiden klar), er kam dann kurz in die Küche hat sich was zu essen geholt und ist wieder in sein Zimmer verschwunden, Tür zu.

Und ich stehe hier in der Küche und backe noch einen Kuchen, den er mag. Glaube, so langsam grenzt das, was ich mache, an Masochismus, ich merks nur nicht mehr und bin zu naiv. Habe mir eingebildet, dass es die letzten Tage ganz gut zwischen uns lief, aber vielleicht lebe ich schon an der Realität vorbei... soll ich ihn darauf ansprechen??
Ich halte ja viel aus, aber wenn er sich jetzt schon parallel nach anderen Frauen umschaut, ist auch bei mir ne Grenze erreicht.

05.09.2010 15:31 • #38


Pyxidis
Hallo Cleo,

ein Frauenbild auf dem PC muss noch gar nichts heißen.

Zitat:
jetzt schon parallel nach anderen Frauen umschaut,


Frag' ihn doch einfach danach, bevor Du Dir jetzt alle möglichen Gedanken machst.

Alles Gute
Scorpio

05.09.2010 16:18 • #39


C
Danke für deine schnelle Antwort, Scorpio. Wenn ich ihn darauf anspreche, wird er wahrscheinlich sowieso sagen, dass es keine Bedeutung hatte - ob das dann stimmt, weiß ich nicht. Vielleicht mache ich mich auch nur unnötig verrückt... ich weiß halt nicht genau, was zurzeit so in ihm vorgeht, das verunsichert mich. Bin ansonsten eigtl. kein besonders eifersüchtiger Mensch.
Das Problem für mich ist, dass ich in der Vergangenheit oft von anderen Menschen verletzt oder ausgenutzt wurde, weil ich so einen kindlich-naiven Glauben an den vermeintlich guten Menschen habe/hatte. Bin mir deshalb mittlerweile unsicher, wieviel ich mir gefallen lassen kann/darf.

Liebe Grüße einen schönen Restsonntag,
Cleo

05.09.2010 17:26 • #40


S
Hallo Cleo,

Zitat von cleo:
Das Problem für mich ist, dass ich in der Vergangenheit oft von anderen Menschen verletzt oder ausgenutzt wurde, weil ich so einen kindlich-naiven Glauben an den vermeintlich guten Menschen habe/hatte

Du beziehst es auf die Vergangenheit, aber Eure Beziehung ist Gegenwart. Also trifft diese Aussage auch heute noch auf Dich zu.
Natürlich kann ich nicht beurteilen, ob Dein Freund Deine Gutmütikeit für sich ausnutzt, dafür weiß ich zu wenig über Euch.

Aber wenn ich hier so lese, dann bist Du die einzigste, die sich Mühe gibt, die Beziehung aufrecht zu erhalten.
Und es ist nicht erkennbar, dass Dein Freund auch etwas dafür tut!

Ich wiederhole mich wahrscheinlich hier, aber solange er nicht auch Verantwortung für Eure Beziehung übernimmt, wird sich nichts ändern, auch wenn Du Dir die Beine dafür ausreißt.

Und glaube mir, es ist zwar nett, der Freundin einen Muffin mitzubringen, aber es ist kein Aspekt dafür, ob eine Beziehung gut läuft oder nicht!

Hast Du Dir denn mal vor Augen geführt, WAS Du Dir von einem Partner wünschst?
Und hast Du Dich schon mal gefragt, was Du künftig in Eurer Partnerschaft NICHT mehr willst und wie Du das erreichen könntest?

Oder möchtest Du Dich dem womöglich gar nicht stellen, weil Du Angst vor der Wahrheit hast oder Angst davor hast, klar und konsequent Deinem Freund gegenüberzutreten?

05.09.2010 17:47 • #41


C
Hallo Sonnenblume,

Zitat von Sonnenblume20:
Aber wenn ich hier so lese, dann bist Du die einzigste, die sich Mühe gibt, die Beziehung aufrecht zu erhalten.
Und es ist nicht erkennbar, dass Dein Freund auch etwas dafür tut!


Das stimmt so nicht ganz. Vielleicht ist es schwierig manche Fortschritte hier zu dokumentieren, aber unser Umgang hat sich in den letzten Wochen deutlich verbessert. Er war ja z.B. mit mir in der Paarberatung (wozu ich ihn nicht gezwungen habe ) und dort hat er u.a. auch erfahren, was mich an der Beziehung stört und an welchen Stellen er sein Verhalten verändern muss. Und er bemüht sich z.T. auch merklich darum.

Unser Zusammenleben ist schon wieder deutlich angenehmer als noch vor 2 Monaten. Er spricht wieder offener mit mir, schließt sich nicht mehr ständig in seinem Zimmer ein (nur ab und zu und das kann ich dann auch meistens akzeptieren), er fragt ab und an auch mal wieder wie es mir geht usw. Das mit dem Muffin war natürlich nur symbolisch gemeint; sowas hätte er vor 4 Wochen nicht gemacht, weil ihm das zu beziehungsmäßig erschienen wäre.
Er hat sich auch wieder mehr um den Hund und Haushalt gekümmert, seit meinem letzten Warnschuss.

Ich weiß eben, dass es ihm zurzeit nicht gut geht, er kann auch seine Freundschaften nicht mehr pflegen; er erledigt seine Pflichten, aber lebt nicht richtig. Ich glaube, er KANN im Moment einfach nicht viel mehr tun. Ich kenne es ja selbst, dass man in der Depression eigtl. nur noch einen Tunnelblick hat und schaut, wie man sich selbst über Wasser hält. Wäre er gesund, würde es sich um eine ganz andere Sachlage handeln und ich würde auch meine Forderungen mit mehr Nachdruck stellen, aber so hat das gar keinen Sinn, da macht er nur dicht. Und das wäre das Gegenteil von dem, was ich möchte - ich will ja dass er sich wieder mehr öffnet; und das tut er wie gesagt im Vergleich zum letzten Monat viel mehr.

Was dazu kommt: er hat wohl auch Angst, dass wenn er sich wieder ganz auf die Beziehung einlässt, ich zu einer zusätzlichen Belastung werden würde. Im Moment wäre das zwar sicher nicht so, aber seine Angst begründet sich in den letzten Jahren, als er mich oft stützen musste, weil es mir so schlecht ging. Er hat wirklich viel für mich getan, eingekauft, wenn ich nicht mehr konnte, zu Arztbesuchen begleitet, getröstet, Mut gemacht, meine Familienprobleme x-mal angehört usw. Und ich habe das oft mit zu viel Nachdruck eingefordert, weil ich einfach mit einem riesigen Defizit an Fürsorge in diese (und auch andere davor)Beziehung gegangen bin.
Glaube, deshalb halte ich auch so an der Beziehung fest, weil ich weiß, dass er eigtl. ein ganz lieber Mensch ist und er eben auch so viele Päckchen zu tragen hat (auch aus seiner Vergangenheit viel Seelenballast), und ich weiß wie sehr einen das in allen Lebensbereichen behindern kann.

Es ist ja nicht so, dass ich gar keine Erwartungen mehr an ihn stelle, ich habe ihn die letzte Zeit schon öfter mal klar und deutlich, aber eher sachlich in seine Schranken verwiesen, wenn er mir mal wieder blöd kam (zu kritisch, ungeduldig mit mir war oä).

Und ich fühle mich auch nicht zu dieser Situation gezwungen oder darin gefangen, da ich wirklich viel darüber nachgedacht habe, in meiner Therapie und in der Paarberatung darüber gesprochen habe usw. Ich habe beschlossen die Schwierigkeiten in Kauf zu nehmen, um diese Beziehung zu retten, und dafür nehme ich mich auch gerne mal ein Stück selbst zurück. Nur darf es natürlich nicht zu viel sein... und dafür brauche ich auch den Blick von außen als Korrektiv -deshalb vielen Dank für deine kritischen Einwände!
Ich schlaf noch mal drüber, gute Nacht!

LG, Cleo

05.09.2010 21:58 • #42


C
...mache mir jetzt irgendwie total den Kopf, dass er sich bald in eine andere verguckt. Weiß aus eigener Erfahrung, dass Verknalltsein so eine Art Rettungsanker aus der Depression sein kann, um überhaupt noch was zu fühlen.
In der Paarberatung meinte er, dass er die ersten Monate unserer Beziehung als am besten in Erinnerung hat...und jetzt würde ihm das Aufregende in der Beziehung fehlen... woher soll es auch kommen, wenn er nichts unternehmen möchte und zuhause hauptsächlich vor TV und PC sitzt??!
Vllt sollte ich doch besser ausziehen, damit ich nicht so selbstverständlich für ihn bin... Auf der anderen Seite hätte ich das Gefühl, ihn hier im Stich zu lassen. Ich hab das Gefühl, alles hängt an mir, weil er so passiv ist und ich kann es nur falsch machen.

06.09.2010 11:22 • #43


S
Liebe Cleo,

Zitat von cleo:
mache mir jetzt irgendwie total den Kopf, dass er sich bald in eine andere verguckt.

hhm, also wenn ich in einer Depression stecke und tatsächlich nichts fühlen kann, vielleicht auch nicht für die Partnerin, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass er dann Gefühle für eine andere Frau entwickeln kann. Denn Verliebsein ist ja auch ein Gefühl und zwar ein sehr schönes. Schöne Gefühle zu fühlen ist aber in einer tiefen Depression kaum möglich.

Ihr könntet doch mal Bilanz ziehen! Ihr könntet schauen, was ihr beide Euch unter einer Beziehung vorstellt.
Was wünschst Du Dir von ihm? Was wünscht er sich von Dir?
Könnt ihr jeweils das, was der andere sich wünscht, auch erfüllen? Seid ihr bereit dazu?
Für Dich: Ist er bereit dazu, daran zu arbeiten?

Und vor allem, was ich ganz wichtig finde: Ist er bereit dazu, sich endlich seiner Sucht zu stellen und eine Therapie zu beginnen?

Zitat von cleo:
Er hat wirklich viel für mich getan, eingekauft, wenn ich nicht mehr konnte, zu Arztbesuchen begleitet, getröstet, Mut gemacht, meine Familienprobleme x-mal angehört usw. Und ich habe das oft mit zu viel Nachdruck eingefordert, weil ich einfach mit einem riesigen Defizit an Fürsorge in diese (und auch andere davor)Beziehung gegangen bin.

Das ist ein ganu ausschlaggebender Punkt, finde ich! Auch wenn ich seit 5 Jahren nach der Trennung von meinem Ex keine Beziehung mehr eingehen konnte, so kenne ich dieses absolute emotionale Unterversorgtsein sehr gut. Und ich kenne das Gefühl, mich nicht lösen zu können, weil der andere mich emotional ab und zu versorgt hat und ich das nicht aufgeben möchte, weil ich ja sonst evt. wieder am verhungern bin!

Zitat von cleo:
Ich habe beschlossen die Schwierigkeiten in Kauf zu nehmen, um diese Beziehung zu retten, und dafür nehme ich mich auch gerne mal ein Stück selbst zurück.

Wenn man eine Beziehung retten möchte, dann kommt man nicht umhin, Abstriche zu machen, um sich irgendwoe auf einer Ebene wieder begegnen zu können.
Aber auch hier gilt wieder: Diese Abstriche sollten von beiden Seiten kommen, es sollte einigermaßen ausgewogen sein, sonst ist es für denjenigen krankmachend, der zu viel gibt!

Dieses Thema mit der emotionalen Unterversorgung, die übrigens schon in früher Kindheit bei mir entstanden ist und sich immer weiter aufgebaut hat, habe ich oft mit meinem Therapeuten besprochen. Ich wollte gerne wissen, wie ich dieses Defizit ausgleichen könnte, denn alleine war ich nie dazu in der Lage. Ich wollte gerne wissen, wie das denn gehen soll, ohne eine andere Person dafür in Anspruch nehmen zu müssen.

Er sagte, dass natürlich nichts dagegen zu sagen ist, dass man in einer Beziehung oder auch nur in einer Freundschaft, Liebe, Geborgenheit, Nähe erfährt. Es ist O.K., wenn es einfach so fließt. Falsch wird es aber, wenn ich den anderen dazu missbrauche, mir jetzt alles geben zu müssen, was ich nie hatte! Weil hierbei die Energien falsch fleißen, fühlt sich der andere irgendwann ausgelaugt und ausgesaugt und die Beziehung kann so auf Dauer nicht stand halten!
Wenn ich den anderen deswegen so nötig brauche, damit es mir gut geht, damit er mir wie gesagt, das gibt, was ich zum Leben brauche, dann gerät so eine Bezihung aus dem Gleichgewicht. Und Menschen, die dringend etwas vom anderen zum Überleben brauchen, können sich nicht lösen, auch wenn die Beziehung am Ende ist. Lieber nehmen sie so einiges Negatives in Kauf, aber die Vorstellung, dass die Nahrungsquelle versiegen könnte, ist unerträglich!

Ich habe es ja schon einmal geschrieben, dass eine räumliche Trennung manchmal für eine Beziehung ganz heilsam sein kann. Jeder hat Gelegenheit, in Ruhe nachzudenken. Jeder hat die Chance, evt. zu erkennen, dass er den anderen vermisst.
Und es lässt sich manchmal leichter wieder beginnen, wenn man den räumlichen Abstand hat.

Du schreibst, er ist zu passiv und es liegt alles an Dir......
Dann ist hier ja schon wieder das Ungleichgewicht, von dem ich gesprochen habe. Trotz Depression ( ich will hier nichts veniedlichen, aber wenn er arbeiten gehen kann, dann hängt er ja wohl nicht allzutief drin) kann und sollte er Bereitschaft zeigen, auch für die Beziehung zu kämpfen, wenn sie ihm dann auch noch wichtig ist! Das sollte er klar aussprechen!
Es liegt immer an beiden, nicht nur an einer Person! Wenn Du Dich als einzigste Person bemüßigt fühlst, die Beziehung zu retten, dann stimmt halt etwas nicht und darüber solltest Du dann trotzdem mal intensiver nachdenken!

06.09.2010 21:32 • #44


C
Hallo liebe Sonnenblume (und wer noch mitliest),

war heute nach 4 Wochen das erste Mal wieder in der Therapiesitzung... und es hat mir so richtig vor Augen gehalten, wie sch** meine Situation gerade ist. Hab mich die letzte Zeit ziemlich vor meinen Gefühlen geschützt und viel verdrängt. Weil es alles so weh tut.
Mir ist bewusst geworden, dass es mir so langsam schlechter geht als meinem Freund... wie finde ich da bloß wieder raus?? Ich sehe alles wieder so schwarz udn traue mir nichts mehr zu. Fühle mich unattraktiv (was früher mal noch eine Quelle für mein Selbstwertgefühl war) und wie ein Hausmütterchen für meinen Freund/Mitbewohner.

Zitat von Sonnenblume20:
Ihr könntet doch mal Bilanz ziehen! Ihr könntet schauen, was ihr beide Euch unter einer Beziehung vorstellt.
Was wünschst Du Dir von ihm? Was wünscht er sich von Dir?
Könnt ihr jeweils das, was der andere sich wünscht, auch erfüllen? Seid ihr bereit dazu?
Für Dich: Ist er bereit dazu, daran zu arbeiten?


Darüber hatten wir schon ausführlich gesprochen, aber sind zu dem Schluss gekommen, dass wir es nur in der Praxis versuchen können zu ändern, weil Reden da nicht so viel bringt bzw. meinte er z.B. es würde ihm nicht ausreichen, wenn ich nur sagen würde, dass ich wieder selbständiger werde, sondern er müsse das sehen... also habe ich mich die letzten Monate darum bemüht ihm das zu zeigen. Bei ihm sehe ich nur eine halbherzige Versuche etwas an den von mir bemängelten Punkten zu ändern, mal mehr mal weniger. Es ist jedenfalls nicht eindeutig zu erkennen oder von ihm ausgesprochen, dass er an der Beziehung arbeiten möchte bzw. ob er die Beziehung überhaupt weiterführen will; was für mich natürlich das größte Problem darstellt. Was das *beep* betrifft, macht er keine Therapie und hat auch nicht damit aufgehört.

Es ist halt alles so kompliziert... denn seine Erwartungen an mich sind so unterschiedlich. Er möchte einerseits, dass die Beziehung aufregend bleibt, andererseits soll ich für ihn da sein, mich um ihn kümmern etc. D.h. wenn ich ausziehen würde, hätte ich das Gefühl ihn im Stich zu lassen, in einer nicht ganz einfachen Lebenslage. Und evtl. würde er mir das dann auch wieder vorhalten.
Aber wahrscheinlich muss ich jetzt einfach überlegen, was für mich das Beste ist. Was allerdings ebenso mit zwiespältigen Gefühlen verbunden ist.
Klar, irgendwo möchte ich raus aus dieser Situation und Whg., und wieder durchatmen können, aber für mich persönlich ist dieses Trennen und Ausziehen grundsätzlich schlimm; bin da vorgeschädigt. Meine Mutter hat mich, meine Geschwister und meinen Vater verlassen, als ich 13 war. Ich möchte nicht die Art Frau sein... den Hund gibt es ja auch noch.
Und ich bin schon bei meinem Ex-Freund damals ausgezogen und kurze Zeit danach war die Beziehung kaputt (vorher wars natürlich auch schon am Kriseln).

Zitat von Sonnenblume20:
Dieses Thema mit der emotionalen Unterversorgung, die übrigens schon in früher Kindheit bei mir entstanden ist und sich immer weiter aufgebaut hat, habe ich oft mit meinem Therapeuten besprochen. Ich wollte gerne wissen, wie ich dieses Defizit ausgleichen könnte, denn alleine war ich nie dazu in der Lage. Ich wollte gerne wissen, wie das denn gehen soll, ohne eine andere Person dafür in Anspruch nehmen zu müssen.

Er sagte, dass natürlich nichts dagegen zu sagen ist, dass man in einer Beziehung oder auch nur in einer Freundschaft, Liebe, Geborgenheit, Nähe erfährt. Es ist O.K., wenn es einfach so fließt. Falsch wird es aber, wenn ich den anderen dazu missbrauche, mir jetzt alles geben zu müssen, was ich nie hatte! Weil hierbei die Energien falsch fleißen, fühlt sich der andere irgendwann ausgelaugt und ausgesaugt und die Beziehung kann so auf Dauer nicht stand halten!
Wenn ich den anderen deswegen so nötig brauche, damit es mir gut geht, damit er mir wie gesagt, das gibt, was ich zum Leben brauche, dann gerät so eine Bezihung aus dem Gleichgewicht. Und Menschen, die dringend etwas vom anderen zum Überleben brauchen, können sich nicht lösen, auch wenn die Beziehung am Ende ist. Lieber nehmen sie so einiges Negatives in Kauf, aber die Vorstellung, dass die Nahrungsquelle versiegen könnte, ist unerträglich!

Aber woher nimmt man den Rest?? Ich finde da für mich keine wirklich befriedigende Antwort bisher. Ich weiß zwar, man sollte das irgendiwe in sich selbst finden, aber bei mir klappt das nicht so recht. Fühle mich alleine immer wieder unvollständig, unterversorgt usw.

Liebe Grüße, Cleo

PS: was ich noch ergänzen wollte: in den ersten Beziehungsjahren haben wir uns ja recht häufig getrennt, und er hat dann wieder um mich gekämpft bzw. mich zurückerobert. Manchmal glaube ich, er braucht das...

07.09.2010 16:30 • #45


C
Hallo, wollte die Mods bitten den Thread in den Bereich Partnerschaft/Familie+psychische Erkrankungen zu verschieben; glaube, da passt er (mittlerweile) besser hin.

LG, Cleo

09.09.2010 11:55 • #46


C
Dankeschön.

09.09.2010 13:26 • #47


C
...nachdem sich mein (Ex)-Freund letzte Woche zeitweise wieder sehr abgeschottet hat (Tür zu etc) und mich nicht gerade respektvoll behandelt hat, habe ich beschlossen mich jetzt nach einer Whg. umzusehen. Auch wenn es mir unendlich schwerfällt. Habe mit ihm gesprochen... wir haben beide die ganze Zeit geheult, weil wir noch aneinander hängen. Er hat sich auf dem Bett auch neben mich gelegt und wollte sich körperlich annähern, was ich dann aber unterbunden habe. Das grenzt doch an Folter! Habe ihm gesagt, wenn von ihm nichts mehr kommt in Richtung Beziehung, dann halte ich das so nicht mehr länger aus. Entweder er will mich oder nicht. (Hab ja den Eindruck, dass er sich schon mit ner Anderen via Internet schreibt)
Irgendwie überlässt er mir die Verantwortung das Ganze klar zu beenden, was für mich natürlich schwierig ist, da ich die Beziehung ja eigtl. weiterführen wollte. Und jetzt muss ich diejenige sein, die den klaren Trennungsstrich zieht.

Bin so dünnhäutig momentan... weine ja normalerweise nur ganz selten, auch in der Therapie, aber in der letzten Sitzung habe ich fast komplett die ganze Zeit geheult (peinlich weil die Praxis mitten in der Stadt ist und man es mir total abgesehen hat). Wenn nur jmd. was falsches sagt oder traurige Musik im Radio kommt, könnte ich schon wieder weinen. Hab das Gefühl ein riesiger Scherbenhaufen liegt vor mir... und außerdem vermisse ich ihn einfach. Es ist so schlimm, wenn er abends im Zimmer gegenüber im Bett liegt, aber ich nicht zu ihm kann.
6 Jahre Beziehung liegen hinter uns, mit vielen Aufs und Abs, unser gemeinsames Zuhause, der Hund usw. - es verbindet mich so viel mit ihm, weiß nicht wie ich das jetzt einfach abhaken soll. Ich kann mich nicht gut von Menschen trennen, wenn sie mir mal ans Herz gewachsen sind, das geht mir oft noch jahrelang nach, auch wenn ich vom Kopf her weiß, dass sie mir vllt gar nicht immer gut getan haben.

Diese Quälerei nun schon seit Monaten... ich bin ausgelaugt.

20.09.2010 12:11 • #48


M
Och Spätzchen, es tut wirklich weh, das alles zu lesen. Welch eine Qual!
Ich denke, die Entscheidung eine Wohnung zu suchen, ist absolut richtig. Das läßt den Schmerz sicher auch nicht viel schneller vergehen aber Du mußt ja mal langsam etwas zur Ruhe kommen können.

Diese Annäherung von der Du da schreibst, hätte ich auch abgewiesen. Da wäre ich mir benutzt vorgekommen. Und nachher wäre alles nur noch viel schlimmer.

20.09.2010 18:28 • #49


C
Danke für deine lieben Worte, Martina! Das hilft schon ein wenig.
Habe gerade mit Kloß im Hals ne Portion Spaghetti runtergewürgt... Kann jetzt auch gar nicht mehr zu dem Thema schreiben, sonst fange ich wieder an zu heulen.

LG, Cleo

20.09.2010 19:54 • #50


T
Hallo
mien Sohn nr 1 hat auch gek. .
ich habe auf anraten einer Suchtberatung aus der Wohnung geworfen.
Habe ihm aber gesagt, dass wenn er Probleme hat zu mir kommen kann.
Ich liebe ihn, nur sein Verhalten nicht.
Hoffentlich weißt du, dass du dich ebenfalls Strafbar machst, wenn er Gras im Haus hat.
Woher hat er das Geld um Gras zu kaufen?

Sein Wesen ist klar gestört. Er ist nicht mehr Er.
Gras macht nicht körperlich abhängig.
Das ist eine Kopfsache.
Mehr weiß ich im Moment auch nicht, weil Sohn nr 2 mir gerade sehr zusetzt mit seiner Spielsucht und ich gerade am Rad dreh was ich machen kann.
Ich drück dich
schenke dir Kraft
Tigerlady2

20.09.2010 21:27 • #51


C
Hallo ihr Lieben,

mir wird gerade immer mehr klar, warum es mir so schwerfällt mich von meinem Freund zu trennen... weil er mir indirekt ständig noch Hoffnung macht! Er s a g t zwar, er kann sich nicht vorstellen, wie das mit uns noch weiter funktionieren soll, aber auf der anderen Seite legt er sich ungefragt bei mir aufs Bett, will mich wie schon erwähnt berühren, oder setzt sich in demütiger und Vertrauen schaffender Haltung auf den Boden in mein Zimmer, benutzt Worte aus unserem eigenen Beziehungsjargon, kauft Toillettenpapier mit dem Aufdruck Family und einem kleinen Hund vorne drauf , kauft Süßigkeiten, von denen er weiß, dass ich sie mag, sagt wie traurig es für ihn sein wird, wenn ich ausziehe usw... das ist so perfide in Kombination mit seinem ewigen in sein Zimmer zurückziehen etc. Ich bin so naiv und kapier das jetzt erst. Langsam steigt Wut in mir auf.....
Glaube ich muss jetzt mal ne härtere Gangart einlegen, das lass ich nicht mit mir machen. Ich hocke hier mit Depressionen und er macht es sich bequem.

21.09.2010 22:52 • #52


C
...mich zieht das Ganze gerade dermaßen runter. Fühle mich so im Stich gelassen von ihm.
Weiß nicht, wie ich das hier noch länger aushalten soll... andererseits habe ich im Moment gar keine Kraft für Whg.suche.
Eigtl. müsste ich raus und mich ablenken, aber ich kann einfach nicht. Möchte mich nur noch unter der Bettdecke verkriechen... mal davon abgesehen, dass ich mich so wie ich im Moment aussehe nicht zeigen möchte. Wenn das so weitergeht hab ich bald gar keine Haare mehr auf dem Kopf und natürlich habe ich Pickel ohne Ende, dunkle Augenringe usw. Ich will grad einfach nur noch weg sein.

25.09.2010 18:31 • #53


C
Jetzt fängt er an richtig fies zu werden und auf unsanfte Art Druck zu machen, dass ich endlich ausziehe... hat mir den Immobilienteil der Zeitung in die Hand gedrückt! Und gesagt, dass es ja langsam mal Zeit werde, dass ich ausziehe. Habe doch gerade mal vor einer Woche mit ihm darüber gesprochen, dass ich mir jetzt was suchen werde und er wusste auch, dass ich schon an einer Whg. dran bin (die wird allerdings erst im Dez. frei).
Wie kann es sein, dass er vor einer Woche deswegen noch in Tränen ausgebrochen ist, mich umarmen wollte usw., und jetzt so eiskalt ist??

Fühle mich nur noch wie eine Belästigung hier, so quasi geduldet, wie schon so oft in meinem Leben. Warum muss ich das immer wieder durchmachen?
Will nur noch in eigene 4 Wände für mich allein (und am liebsten den Hund).

27.09.2010 12:39 • #54


T
Hallo Cleo,
vielleicht kannst du eine Zeit lang bei einer Freundin oder bei Verwanden unterkommen.
Ich denke das wäre eine gute Sache.
Und denke daran: Menschen die unter Dro. stehen sind nicht mehr sie selbst.
Leider kann ich dir nicht viel anderes raten.
So würde ich es machen.
Ich wünsche dir viel Kraft.
Tigerlady

27.09.2010 15:33 • #55


C
Danke, Tigerlady.

Im Prinzip ist das eine gute Idee, aber ich war neulich schon mal für ein paar Tage bei einer Freundin, da möchte ich mich nicht wieder aufdrängen. Und im Moment brauche ich auch irgendwie meine Sachen um mich, das Gefühl zumindest noch irgendeinen eigenen Platz zu haben. Außerdem ist hier auch unser Hund, um den ich mich kümmern muss und der mich auch etwas aufmuntert. Ich habe für die nächsten Tage einiges geplant, dann hocke ich hier nicht so viel alleine rum und werde hoffentlich ein bisschen abgelenkt.

Mit den Dro. hast du sicher recht, man ist halt als Angehöriger leider so machtlos. Vielleicht erwacht er irgendwann mal wieder aus seinem Dro., aber dann ist es wahrscheinlich zu spät. Merke, dass ich mittlerweile eigtl. schon zu verletzt und enttäuscht von ihm bin, als das man das nochmal kitten könnte. Ich ertrage ziemlich viel, aber wenn die Grenze mal erreicht ist, gibt es meistens kein Zurück mehr...dann sind meine Gefühle weg.

LG, Cleo

27.09.2010 15:50 • #56


C
Ich komme mit der Trennung nicht klar... es zieht mir den Boden unter den Füßen weg und ich bekomme wahnsinnige diffuse Verlustängste und fühle mich von Gott und der Welt verlassen. Mein Selbstwertgefühl bewegt sich gen Null.
Ich habe bisher keine Whg gefunden, fühle allerdings auch eine innere Blockade.
Wie komme ich da nur raus?? Es ist als ob ich endlos Karussel fahren würde...

15.10.2010 20:08 • #57


T
Hallo Cleo,

Halte durch. Du wirst irgendwann wieder dein Leben finden. Ich bin auch durch die Hölle gegangen und dachte das Leben ist zu Ende.
Gehe viel zu Freunden. Sonst kann ich dir nicht mehr sagen.
Je mehr du darüber reden kannst desto besser wird es dir gehen.
Oder mach dir eine Liste mit Possitive Eigenarten deines Ex und negative Eigenarten. Du wirst sehen dass es mehr negative Seiten gibt wie possitive.
Dann hast du es vor Augen warum es nicht mehr klappt.
Ich wünsche dir gute Zuhörer und feste Freunde.
Gruß
Tigerlady

16.10.2010 22:05 • #58


C
Danke für die lieben Worte, Tigerlady.
Ja, so eine Liste sollte ich vllt mal machen, um es schwarz auf weiß zu haben... bisher will ich das gar nicht so genau sehen.
Habe halt lange Zeit mein Leben vollkommen auf ihn ausgerichtet, das jetzt zu ändern, fällt mir sehr schwer.

Leider habe ich zurzeit nicht wirklich Lust mich mit Freunden zu verabreden; muss mich dazu dringend wieder aufraffen.

LG, Cleo

17.10.2010 13:10 • #59


A


Hallo cleo,

x 4#30


T
Hallo Cleo,

ich weiß dass jetzt jeder Schritt schwer ist.
Das hab ich auch alles mitgemacht vor Jahren. Aber wie du schon schreibst, du musst dich dazu zwingen.
Mach das was du schon lange machen wolltest.
Mehr kann ich dir auch nicht sagen. Es gibt kein Rezept gegen Liebeskummer.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft auf deinen neuen Weg.
L.G. Tigerlady

19.10.2010 20:55 • #60

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