Hallo weristwer!
Ich möchte voran schicken, dass ich kein Arzt, kein Psychiater und auch kein ausgebildeter Psychologe bin. Ich bin einfach eine Frau, die durch einige Höhen und Tiefen einer Depression gegangen ist! Ich werde also keine Diagnosen stellen (können). Alles was ich dir geben kann, ist meine Sichtweise.
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Mit einem Depressiven Menschen zusammenzuleben ist in der Tat nicht einfach. Es gibt vieles was ein Depressiver einfach nicht kann. Nicht, weil er/sie nicht will, sondern, weil es ihm/ihr einfach nicht möglich ist. Vielleicht kennst du dieses Gefühl aus den 2 Jahren?
Ein Antidepressiva braucht seine Zeit, um die Wirkung komplett freizusetzen. Es wirkt nicht wie eine Schmerztablette die man nimmt und schwupps sind der Schmerzen weg.
Depressive Menschen wirken sehr egoistisch und sind es, müssen es, auch ein Stück weit.
Zitat:Wo fang ich da bloß an?! Irgendwie ist alles in meinem Kopf so durcheinander und einfach zu viel als das ichs selbst überschauen würde.
Nach der Geburt meines Sohnes ging es mir lange schlecht, irgendwann dache ich ich wäre womöglich depressiv, aber ganz sicher war ich mir da nie.
Nach zwei Jahren Bauchschmerzen und Nerven die am Ende sind, kam die erste Erleichterung ich bin nur laktoseintolerant, damit war ich meine Bauchschmerzen schon mal los, seit ca 6 Monaten geht meine Laune also bergauf, der stresslevel ist leider noch der selbe, aber wie könnte man bei drei kindern unter 6 jahren nicht gestresst sein...
Es gibt die Postnatale Depression, die nach einer Geburt auftreten kann. Damit lagst du vielleicht nicht ganz verkehrt. Hast du zu der Zeit mit einem Arzt darüber gesprochen? Die Laktoseintoleranz ist unangenehm, dass weiß ich von mir selber. Aber 2 Jahre warten, um herauszufinden warum Bauchschmerzen ein ständiger Begleiter sind, ist schon eine lange Zeit. Wie wurde es festgestellt?
Drei Kinder unter 6 Jahren... entschuldige wenn ich da Fragen muss, ob dies so geplant war.
Verstehe mich nicht falsch, ich möchte mir nur ein besseres Bild machen. Ich kenne dich nur von dem wenigen, was du bisher geschrieben hast und damit ist es wirklich schwer, sich ein Bild zu machen. Im Moment ist dieses Bild für mich sehr verschwommen mit vielen fehlenden Teilen.
Zitat:Vor ca. einem Jahr hab ich meinem Mann um die Ohren gehauen, dass ich mich alleinerziehend fühle, und wenn das so weiter geht wenigstens auch die Vergünstigungen einer Alleinerziehenden will.
Meintest du mit dieser Aussage, dass du dich trennen wolltest?
Zitat: Mir gings wirklich nicht gut. Wirklich gut gehts mir heute noch nicht. Ich bekomm die Kinder nicht auf die Reihe, der Haushalt wird nie fertig und die Wäsche macht mich gefühlt fertig. Derzeit kommt mir alles noch schlimmer vor...
Sind die Kinder im Kindi?
Könntest du dir für eine Zeitlang Hilfe von Verwandten oder Freunden holen?
Das bei einem 5 Personehaushalt viel Arbeit anfällt, kann ich mir gut vorstellen. Wie ist eine Einstellung zur Ordentlichkeit? Erwartest du da vielleicht zu viel? Kannst du 7 auch mal gerade sein lassen? Oder stört dich jedes Staubkörnchen? Muss deine Wäsche grundsätzlich gebügelt werden, oder darf es einfach zusammengelegt werden?
Muss jedes Spielzeug sofort nach dem Spielen aufgeräumt werden? Und... wie groß ist eure Wohnung/Haus?
Zitat:Vor 2 Wochen hat sich mein Mann beim Arzt eine Depression bescheinigen lassen.
Die Feststellung einer Depression ist für den Betreffenden schwer zu verarbeiten. Leider werden Menschen, die unter einer Depression leiden, auch Heute noch stigmatisiert. Diese Krankheit zu begreifen ist für Menschen, die sie nicht selbst erlebt haben, kaum möglich.
Zitat:Seither weis ich nicht mehr was ich denken soll, jetzt tut es mir leid dass ich häufig in meinem mich alleingelassen fühlen ihm deutlich gesagt hab das er schuld sei, wo er ja offenbar nichts dagegen machen kann und wirklich nicht fähig war mir zu helfen. Gleichzeitig frage ich mich ob ich mein Leben mit einem Depressiven aushalte, eigentlich will ich ihn ja behalten nur ob ich das auf die Reihe bekomme unter dem wahnsinn mit mir selbst klarzukommen?!
Diese Frage wird erst die Zeit zeigen und wie gut die Antidepressiva`s anschlagen. Die Antidepressiva`s brauchen mindestens 4 - 6 Wochen, um ihre Wirkung völlig zu entfalten und wenn dies der Fall ist, braucht es noch weitere Zeit, bis ein depressiver Mensch einen Weg aus der Depression findet. Dazu gehören aber nicht nur Antidepressiva`s, eine begleitende Therapie darf dabei nicht unterschätzt werden. Wie lange eine Depression andauert, kann niemand vorher sagen. Es können Monate sein, manchmal auch mehr als 1 Jahr.
Wichtig ist auch, zu erkennen warum eine Depression auftritt.
Eine Depression ist nicht nur eine psychische Überlastung, es ist auch ein veränderter Hirnstoffwechsel. Die Botenstoffe sind nicht im Gleichgewicht, die Antidepressiva`s helfen diese wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Zitat:Seit 2 Wochen nimmt er jetzt Antidepressiva, mit ner breiten palette Nebenwirkungen, die sämtliche depressionssymtome ordentlich verstärken und ich mir immer denke jetzt reichts, ich hätt auch gern mal wen um mich auszukotzen der mir zuhört.
Schau mal, ob du in deiner Nähe eine selbsthilfe Gruppe findest. Karikative Einrichtungen könnten dir dabei weiterhelfen eine passende zu finden.
Zitat:Seit Monaten ist er Zuhause, und ich sitz mittendrin, kann mit den Kindern nicht weg und will ihn auch ungern mit ihnen alleinlassen, meistens schläft er wenn ich wiederkomm und dochmal weg war, während die Kinder sich streiten und ich denke so kann ich doch nicht weg, aber ich hab das Gefühl ich muss hier raus sonst dreh ich durch. Ich hab auch keinerlei Nerven mehr mit den Kleinen und meckere sie wegen jedem Mist an...
Es können weitere Monate ins Land gehen, in denen dein Mann viel Schlafen wird. Alleine die Antidepressiva`s haben dazu einen Beitrag. Im Grunde ist der Schlaf auch sehr wichtig.
Auch hier nochmal die Frage! Hast du die Möglichkeit dir Unterstützung bei Verwandten, oder Freunden zu holen? Wenn nicht frag mal unverbindlich bei der Krankenkasse an, ob du vielleicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst. Auch hierbei könnten Karikative Einrichtungen helfen.
Sprich mit einem Arzt, vielleicht mit dem deines Mannes. Versuche nicht das Ganze alleine zu stemmen.
Zitat:Bei der Großen hab ich langsam das Gefühl sie hat sich Papas Depression abgeschaut. Sie ist so unkonzentriert, kommt jede Nacht zu uns und jammert mich am Tag voll. Noch so ne Baustelle die mich zum Wahnsinn treibt...
Als abgucken würde ich das nicht bezeichnen, eher als deutliches Warnsignal, dass deine Große überlastet ist. Das ihr die Situation zuviel ist. Konzentrationsschwäche und die Suche nach Geborgenheit in der Nacht, sind deutliche Anzeichen dafür. Deine Große hat Durfschlafstörungen, die du nicht verkennen solltest. Es ist sicher kein abgucken.
Alleine das Meckern ist für deine Kinder eine Belastung, der sie nicht ewig Standhalten können. Ich weiß, du meinst es nicht böse und es geschieht aus der Überlastung, in der du dich befindest.
Alles in allem kann ich dir wirklich nur eines Raten: Such dir Hilfe! Google im Netz nach Hilfsstellen in deiner Nähe! Alleine wirst du Das nicht bewältigen können.
Was auch sehr, sehr wichtig ist! Schau als erstes nach dir und versuche deine Kinder zeitweise unterzubringen. Eine Mutter der es nicht gut geht, kraftlos ist, ist nicht dazu in der Lage ihre Kinder an erster Stelle zu versorgen, was jeder Mutter wichtig ist, die ihre Kinder liebt und das tust du. Auch wenn sich das krass anhört, deine Kinder leiden unter dieser Situation genauso wie du.
Dein Mann muss erstmal alleine klar kommen, du kannst dich nicht auch noch um ihn kümmern, auch wenn du das Gefühl hast im Helfen zu müssen. Am besten wäre wohl ein Klinikaufenthalt, in dem er ein Stück weit genesen kann.
Für dich und deine Kinder wäre vielleicht eine Mutter-Kind Kur etwas, dass Entlastung bringen könnte.