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Freundin durch Antidepressiva gefühlskalt & Stimmungsschwankungen

S
Erst mal schönen guten Abend.
Wie soll ich anfangen? Ich bin seid zwei Jahren mit meiner Freundin zusammen. Wir haben uns auf der Arbeit kennengelernt, bei uns beiden lief es in der Partnerschaft nicht besonders gut. Wir waren beide verheiratet, ich einen Sohn inzwischen 4,5 Jahre alt sie eine kleine Tochter jetzt 3,5 Jahre alt. Sie wurde in der Schwangerschaft von ihrem Mann betrogen. Bekam von ihm keinerlei Unterstützung. Sie wollte das Kind eigentlich garnicht aber wie es in einer guten ehe halt ist haben sie ein Kind bekommen.
Hochschwanger musste sie den gesamten Haushalt alleine schmeißen, Fenster putzen kochen und alles was sonst noch dazu gehört.
Ihr Mann machte immer sein Ding. auch nach der Geburt der kleinen bekam sie keinerlei Unterstützung. Auf der Arbeit bemerkte ich sofort das sie total unglücklich ist. Wir kamen ins Gespräch und irgendwann verlieben wir uns ineinander. Ich bekam von meiner Frau zu Hause auch keine Zuneigung mehr.
Es folgte die Trennung von unseren Partnern.
Ihr Mann zog ins Ausland meine Frau zog aus dem gemeinsamen Haus aus.
Für uns war alles wie ein Traum es war so wie wir uns es immer gewünscht hatten.
Es gab zwar immer mal Probleme was ihre Erziehungsmethoden betraf ( die kleine ist sehr anstrengend und fordernd) aber sonst war alles ok. Im Oktober letzten Jahres haben wir uns unseren Traum erfüllt, wir kauften uns einen Wohnwagen, stellten ihn an die Nordsee. Jetzt hatten wir ein gemeinsames Zuhause. Ich muss erwähnen das sie eine eigene Wohnung hat und ich ein Haus. Die Entfernung beträgt ca 40 min.
Im Oktober letzten Jahres wollte meine Freundin bei mir einziehen sie machte sich Gedanken um Möbel wir planten die Kinderzimmer alles war bestens.
Dann kam die Weihnachtszeit. Sie hatte sich verändert. Sie wollte nicht mehr zusammen ziehen, vielleicht irgendwann. wenn die kleine älter ist. Für mich war das alles ok, auch wenn ich die beiden gerne sofort bei mir gehabt hätte. Ich habe vergessen zu erwähnen das sie seid einem halben Jahr von ihrer Psyologin Citalopram bekommt. Im Frühjahr diesen Jahres bauten wir unseren Wohnwagen an der Nordsee auf mit sehr viel liebe dekorieren wir alles und genossen einige schöne Tage.
Aufgrund der Medikamente zeigte sie kaum noch Gefühle sie war inzwischen richtig kalt.
Als es mir einmal sehr schlecht ging und ich am weinen war konnte sie mich noch nicht einmal mehr in den Arm nehmen. Sie beschloss in Absprache mit der Therapeutin die Dosis zu reduzieren, nur noch 20mg.
Ihre Stimmungsschwankungen wurden größer ihr Wunsch nach dem alleine sein immer größer. Wir stritten über Kleinigkeiten, ich suchte körperliche Nähe sie konnte sie nicht ertragen. Sie sagte zu mir das sie lieber alleine leben möchte. Sie könne nicht ihrer Tochter und mir gerecht werden. Sie würde sich eingeengt fühlen. Ich habe ihr all meine Unterstützung angeboten. ich kümmer mich um die kleine sagte ich zu ihr. Ich bringe sie ins Bett ,Bade sie, koche Essen für uns ,alles kein Problem. Ich habe ihr gesagt das sie in der Zeit dann abschalten kann. Zudem wird sie von ihrer Chefin noch gemobbt. Die Arbeit macht sie voll fertig sie ist nur am weinen und weiß nicht mehr weiter. Jetzt ist sie erst mal krank geschrieben. Sie träumt von ihrer Chefin und wenn sie ein Auto sieht wie es ihre Chefin fährt bekommt sie Panik und schaut weg. sie fühlt sich verfolgt , sie meint das andere Männer ihr etwas tun wollen. Das ist auf dem Campingplatz im Waschhaus passiert wo immer Menschen sind. In ihrer Wohnung hat sie das Gefühl das dort jemand rumläuft.
Sie schläft keine Nacht mehr ohne die wildesten Träume. Sie will einfach nur noch alleine sein mit ihrer Tochter.
sie sagt immer es würde ihr gut gehen.

Es geht mir selber inzwischen sehr schlecht ich komme nicht mehr an sie ran.
Was kann ich tun? Ich liebe diese Frau so sehr ich würde alles für sie tun damit alles wieder so wird wie es mal war.
Hat einer von euch einen Tipp für mich?

01.07.2019 17:17 • #1


ZeroOne
Hi @Stefan1973 !

Was die Medikation betrifft, kann man nicht von der Hand weisen, dass Psychopharmaka als Nebenwirkung zu Libido-Verlust / (emotionaler) Distanz führen können. Allerdings - so meine Meinung - ist es schwer auszumachen, ob das nun tatsächlich dem Medikament geschuldet ist, oder der Erkrankung an sich.
In diversen Studien haben nicht wenige Patienten von Libido-Verlust berichtet, obwohl sie mit Placebo gefüttert wurden. Pragmatisch würde ich einfach mal verschiedene Psychopharmaka testen. Dies bzgl. kennt sich aber bestimmt die behandelnde Therapeutin / Ärztin deiner Freundin aus. Auch was die Wirkung betrifft, müssen viele Patienten eine Weile experimentieren, bis sie das für sich passende Medikament in der besten Dosierungen gefunden haben.

Ansonsten würde mir noch einfallen, dass deine Freundin mal ihre Therapeutin fragen könnten, ob sie auch Paargespräche anbietet (wenn deine Freundin das auch möchte)? Ich spreche jetzt bewusst nicht von einer kompletten Paartherapie!

Deine Freundin scheint nun auch schon über ein halbes Jahr ohne Besserung unter ihrer Erkrankung zu leiden, obwohl sie unter Medikation und Therapie bei der Psychologin ist. Vielleicht wäre es einen Gedanken wert, sich mal mit einem Aufenthalt in einer Klinik (z.B. psychosomatisch) - tagesklinisch oder stationär - zu beschäftigen? Oder eine Reha (es gibt ja auch Mutter-Kind-Optionen)? Oft geben da einige Wochen schon einen ordentlichen Impuls und zeigen gute Fortschritte, die im Anschluss gut in einer ambulanten Therapie fortgeführt werden können.

Soweit meine Gedanken dazu. Wenn sie dir nicht helfen, einfach über Bord werfen!

Alles Gute!

LG
ZeroOne

02.07.2019 11:17 • x 2 #2


S
Vielen Dank für deine Antwort, das Problem ist das sie gerade nicht einsehen will das sie ein Problem hat ich weiß im Moment nicht weiter sie hat den Kontakt zu mir abgebrochen ich dübele mich so hilflos.

02.07.2019 21:01 • #3

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