Hallo ihr alle,
mich gibts noch.
Es ist seit meinem damaligen Post viel passiert ......
Ich habe gerade mich wieder bei diesem Forum reaktiviert, und meinen Post vom Jan 2019 gelesen. Oh man - ich lag komplett richtig, dass es auf das 2. Bornout zu lief ! Was seit dem passiert ist ....... :
28. Juni 2019 Thrombose L Oberschenkel mit leichter Lungenemboly
13 Juli 2019 plötzlicher Tod meines Vaters im Urlaub
ab jetzt Pflege meiner Mama, die seit 12 Jahren Lungenfibrose und seit 6 Jahren Sauerstoff benötigte
Sie hatte den Wunsch aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen, da die im 2. OG lag.
Aug /Sept 2019 nach einer ca 6 wöchigen Krankschreibung und eines kleine Urlaubs, habe ich eine wichtige Entscheidung getroffen, die ihr mir hier schon damals geraten habt. Ich habe meine Führungsposition zum Ende Sept 2019 aufgegeben
Seit dem bin ich in der selben Filiale als Stellvertreter tätig
Die neue Herausforderung war es, die Position auch in sich selbst zu wechseln, also die Führung abzugeben. Dies viel mir sehr schwer, da die neue Leitung alles, was ich vorher organisiert habe . hinterfragte und änderte , was zu sehr viel Unruhe im Team führte , da viele Entscheidungen einfach nicht nachvollziehbar waren und bis heute sind
Feb 2020 geplante Fuß OP R mit der Vorfreude, viel Zeit für mich zu haben und runter zu kommen, denn ich war noch immer am Limit
Der Umzug Nov 2019 meiner Mama mit auflösen der alten Wohnung nach 52 Jahren brachte mich und meine Frau an unsere Grenzen
Zusätzlich kam dann nach 1 Woche Fuß OP - COVID19 - ins Land. dadurch gab es homeshooling und der Pflegebedarf meiner Mama steig monatlich an
homeshooling brachte mich absolut an meine Grenze und ich hatte von der erhofften Entschleunigung und Entspannung nix
Ab März/Aprli häuften sich bei meiner Mama die Aussetzer - sie stand neben sich - so beschrieb sie es. Also suchte ich für sie nach einer Diagnose und Möglichkeiten ihr zu helfen
Eine geriatrische Klinik konnte nichts feststellen außer einer Trauerbewältigungs Depression und fehlende Struktur. Man empfahl ihr Trauerbegleitung und Tagespflege
Das alles organisierte ich - mit Start im Juli 2020 - zusätzlich begann die häusliche Pflege über einen Diakoniedienst zur Körperpflege
Mama gefiel es in der Tagespflege auch wenn die Tage für sie anstrengend waren
An meinem Geburtstag im Juli - sprengte ich durch mein Verhalten meine Geburtstagsfeier vor allen Freunden und der Familie
Auslöser war ein kleiner Zoff zwischen mir und meinem Sohn - es ging ums Grillen - er wurde zum essen gerufen und kam zu spät , da war die erste Portion Grillgut schon verputzt - aus meiner Sicht pech gehabt. Meine Frau sieht das wieder anders und gab mir die Schuld für mein falsches Verhalten unserem Sohn gegenüber
Die Grillzange wurde dabei verbogen und liegt nun im Müll
Die Feier beendete sich von selbst dadurch und ich hatte viele schei. Tage danach
Der Alltag fing mich wieder ein und es ging weiter mit den regelmäßigen Problemen auf der Arbeit und der Pflege meiner Mama.
Mit meiner Frau, konnte ich dann aber endlich mal sprechen und seitdem Krach an meinem Geburtstag läuft es zuhause viel besser - zum Glück
Wie es das Leben so schreibt, sah mein Alltag so aus :
Mo - Sa arbeiten
Am freien Tag und am So standen oft viele Termine für meine Mama an
Sie wurde zunehmend kränker und leider auch vaskulär dement
An einem Tag im Okt vergiff ich mich auf Arbeit gegenüber einer Kollegin im Ton und kassierte dafür eine Abmahnung
Ende Okt 2020 wusste meine Mama nicht mehr wie sie ein Frühstück machen muss. Dies führte dazu, dass ich sie in ein Pflegeheim bringen musste. Ich konnte zum Glück an den guten Momenten sehr offen mit ihr sprechen und ihr auch meine Situation erklären, dass ich es nicht mehr schaffe. Auch wenn sie es 15 Min später nicht mehr wusste - aber dies ich eben diese Krankheit
Am 20.11. habe ich sie auf Grund des 2. Lockdowns zum letzten mal besuchen dürfen
am 20.12. telefonierten wir zum letzten Mal und sie verabschiedete sich mit den Worten : ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr es macht einfach keinen Spaß mehr
In der Nacht auf den 22.12. durfte sie friedlich einschlafen und sie wurde von ihrem Leid erlöst.
Das finde ich so schön, dass ich sie mit diesen letzten Worten in Erinnerung behalte.
Um Weihnachten herum gibts keine Möglichkeit des Urlaubs und so arbeitete ich weiter bis im März dann die Wohnung ganz aufgelöst war. Jede freie Minute haben meine Frau und ich den Haushalt komplett aufgelöst. Dank meiner Frau, die unermüdlich alles in Ebay angeboten hat, konnten viele Dinge an Menschen weitergeben werden und es musste nur wenig in den Müll.
Dafür hab ich meiner Frau auch schon oft danke gesagt, denn ich hatte keine Kraft mehr das zu machen
Wir leben in einer Region, die viele Wochen 7-Tages Inzidenzen von 400 aufwiesen und ich arbeitete ganz normal wie wenn nix wäre, hauptsache die Firma ist glücklich. Ängste der Ansteckung mit Covid wurden durch ein vorhandenes Hygienekonzept (was wirklich gut ist) heruntergespielt. Aber wenn man nix außer wir haben ein Hygienekonzept hört, dann ist man irgendwann am Ende. Dies sprach ich auch auf Arbeit an, und hörte dann wenn ich es net packe, soll ich halt unbezahlten Urlaub nehmen !
Seit April 2021 bin ich nun dabei, herunter zu kommen. So langsam wird das auch .......
Derzeit bin ich mit einem gebrochenem Finger, welches eine pathologische Fraktur ist, zuhause. Da kein homeshooling ist, kann ich von 7 bis 13:30 machen was ich für mich brauche, ich genieße es jeden Tag. Am nächsten Mo wird mir dann endlich gesagt, wie die OP an meinem Ringfinger abläuft, und wie der Tumor am Knochen entfernt wird. Es kann auch sein, dass ich das erste Gl. amputiert bekomme.
Ansonsten hab ich natürlich noch immer psychosomatische Herz und Lungenschmerzen, seit neuestem auch plötzliche Kopfschmerzen, aber anders als früher, wie wenn nur die Schädelknochen weh tun. Zusätzlich Bauch und Leistenschmerzen, was ich aber jetzt alles abklären lasse.
So - warum ich das euch schreibe ?
Weil es mir gut tat - ich danke euch fürs zuhören - vielleicht mag mir ja der ein oder andere was dazu schreiben ... ich würde mich freuen.
Ich habe zur Zeit einfach keine Lust auf normales Leben mehr. Einfach mal nix machen das ist so schön !
P.S. ich suche derzeit initiativ einen neuen Job
24.06.2021 08:43 •
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