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GdB- Widerspruch oder Verschlechterungsantrag?

Galadriell
Hallo,
nach langen Jahren der Erwerbsminderungsrente hatte ich mich doch dazu durchgerungen einen Scherbehinderungsantrag zu stellen. Es hat mich einiges an Kraft gekostet alles in die Wege zu leiten meine Ärzte zu informieren und mit meiner Therapeutin zu besprechen.
Heute kam der Bescheid mit der Bewilligung von 30%.
Einerseits kann ich zufrieden damit sein, andererseits müsste ich entweder einen Widerspruch oder in 6 Monaten einen Verschlechterungsantrag stellen um auf 50% zu kommen.
Gibt es irgendwo Stellen, die mich dabei unterstützen können? Denn es fällt mir unlaublich schwer eine Stellungnahme für meine Belange zu verfassen. Für meinen Sohn ist mir das kürzlich auch schon nicht gelungen und er verlor sein Merkzeichen deshalb. Meine Befürchtung ist, dass es mir wieder so ergeht und ich erneut versage.
Ich wäre euch dankbar für Tipps.

05.03.2024 16:15 • x 2 #1


Dakota
Du könntest Mitglied in einem Sozialverband werden wie dem VdK oder dem SovD. Soweit ich weiß, helfen die auch bei einem Widerspruch.
Schätzt Du Dich selbst so ein, dass es mehr ist als 30 GdB?

05.03.2024 17:36 • x 1 #2


A


Hallo Galadriell,

GdB- Widerspruch oder Verschlechterungsantrag?

x 3#3


Galadriell
@Dakota
Vielen Dank für den Hinweis, ich werde mich mal schlau machen beim SovD. Es gibt wohl eine Beratungsstelle hier vor Ort.
Schwer zu sagen, ob ich mich selbst so einschätze... Zumindest wurde es mir angeraten, und in meinem Umfeld haben mehrere einen höheren GdB bekommen, bei ähnlichen Beeinträchtigungen.

05.03.2024 19:57 • x 1 #3


Dakota
Bei meinem Antrag bekam ich zunächst 30 GdB. Ich legte Widerspruch ein (das musst man dann innerhalb 4 Wochen) und schrieb, dass ich die ausführliche Begründung noch nachschicken werde. Man hat das Recht, zu erfahren, welche Unterlagen dem Versorgungsamt zur Entscheidungsfindung vorliegen. Ich forderte alles an, was ihnen vorlag und erhielt ein paar völlig nutzlose Seiten, u. a. ein Blutbild, das meine Hausärztin geschickt hatte. Dem Versorungsamt fehlten schlichtweg die entscheidenden Unterlagen. Ich kopierte alles (fast 100 Seiten) und gab es persönlich ab mit einer ausführlichen Begründung des Widerspruchs. Ich schrieb alles ganz konkret auf, wo ich Probleme habe - welche im Alltag, im Privatleben, in der Familie, in der Arbeit, beim Schlafen, ... Innerhalb weniger Wochen erhielt ich dann den Bescheid mit 50 GdB.

05.03.2024 21:36 • x 2 #4


ZeroOne
Das war bei mir fast 1:1 wie bei @Dakota . Sie hat auch super beschrieben, worauf es bei der Begründung später ankommt.

Das Einreichen des Widerspruchs ist übrigens kein Hexenwerk. Dazu findet man auch viele Vorlagen im Netz.
Wichtig ist, die 4-Wochen-Frist einzuhalten.
Das Schreiben muss noch keine erklärende und begründende Inhalte enthalten.
Hauptsächlich die Forderung nach Einsicht in die für die Entscheidung relevanten Dokumente sowie den Hinweis, dass die Widerspruchsbegründung danach erfolgt.

Dann hat man erstmal Luft und kann sich in Ruhe vorbereiten und ggf. Hilfe suchen.

Wenn es dir wichtig ist: go for it!

Zitat von Galadriell:
Meine Befürchtung ist, dass es mir wieder so ergeht und ich erneut versage.


Kann man natürlich so sehen.
Wie würde sich z.B. der Gedanke anfühlen, erstmal stolz auf dich zu sein, weil du die Kraft und den Mut aufgebracht hast, es für deinen Sohn überhaupt versucht zu haben?

06.03.2024 06:25 • x 3 #5


Galadriell
Ich bin euch total dankbar, habe neuen Mut geschöpft und gerade einen Termin beim SovD vereinbart. In der Zwischenzeit werde ich schon mal Notizen machen, was mich im Alltag alles beeinträchtigt, auch im Zusammenleben mit meinem Sohn, damit der Widerspruch mehr Halt hat. Auch überlege ich meinen Sohn mit in die Mitgliedschaft zu nehmen, um evtl. auch für ihn nochmals zu versuchen, mit einen Verschlechterungsantrag das Merkzeichen zurück zu bekommen.

06.03.2024 09:10 • x 2 #6

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