Dreamcatcher
Ab und zu mache ich mir Gedanken um die Zukunft unseres Sohnes.
Es ist noch im grünen Bereich und nicht übermäßig präsent.
Angst ist es auch nicht.
Um es zu beschreiben, es ist ein wenig Unsicherheit und ein paar Gedanken von mir spielen mit rein.
Unser Sohn ist auch ein Kämpfertyp. Er war ein Frühchen und hat schnell sämtliche Defizite aufgeholt.
Er ist ein Einzelkind.
Ich würde ihn als sensibel bezeichnen. Nur nicht hochsensibel, wie ich.
Er hatte in der 9. Klasse in der Realschule 2 Monate krankheitsbedingte Fehltage.
Es kam damals von einer unentdeckten Nahrungsmittel Unverträglichkeit.
Er hatte das Schuljahr nicht wiederholt.
Jetzt ist er in 10. Klasse und versucht die mittlere Reife zu machen.
Hauptschulabschluss hat er schon.
Er weiß noch gar nicht, was er so machen möchte.
Das Arbeitsamt möchte gern, dass er so schnell wie möglich eine Ausbildung macht.
Da hat unser Sohn der Arbeitsberaterin gesagt, er ist nicht reif genug und er möchte gern seine Schulnoten verbessern.
Den Segen von uns hat er.
Wir Eltern sehen es genauso.
Unser Kind ist nicht besonders fleißig und macht nur das Nötigste für die Schule.
In der 7.Klasse ist er vom Gymnasium runter auf die Oberschule/Realschulzweig und dann ging es leistungsmäßig abwärts.
Nun kämpft er sich durch die mittlere Reife Prüfung.
Die Ergebnisse gibt es Mitte Juni.
Falls er seinen Realschulabschluss nicht an seiner Schule schafft, will er seinen Abschluss an einer Berufsfachschule oder Handelsschule nachholen.
Wir haben nichts dagegen.
Ich finde auch, dass er mit 16 Jahren noch jung ist und er alle Möglichkeiten hat;-)
Ausserdem wollen wir ihn nicht unter Druck setzen.
Von der Schule und den Lehrern kommt genug Druck.
An der Schule lief es für ihn die letzten Jahre zwischenmenschlich nicht so optimal.
Im letzten Jahr hatte es sich gebessert, da er eine psychologische Beratung bekam.
Unser Sohn hatte fast eine Schulangst entwickelt.
Das Problem wurde von seiner Therapeutin gut gelöst und es gab einen neuen Klassenlehrer.
Mein Mann und ich freuen uns einfach nur, dass unser Sohn ganz normal zur Schule geht und einen Weg gefunden hat mit den Problemen vor Ort umzugehen.
Für ihn ist im Sommer 2019 ein schulischer Neuanfang wichtig, das ist sein Ziel und seine Motivation.
Angemeldet ist er auch schon, die Option Plan B mit Hauptschulabschluss liegt der weiterführenden Schule auch vor.
Somit ist er dann auch abgesichert.
Unser Kind hat für nächstes Jahr bereits Angebote für Ausbildungen im Kaufmännischen Bereich bekommen.
Er möchte gern im Außenhandel oder der Automobilbranche was machen.
Als ich mir die Anforderungen für den Ausbildungsplatz angeschaut habe, musste ich schmunzeln.
Notendurchschnitt mindestens 2.3, belastbar, komplexes Denken usw
Irgendwie ziemlich heftig.
Unser Sohn braucht ja auch erstmal einen Führerschein hier auf dem Lande.
Laut meiner Wahrnehmung haben manche Arbeitgeber eine hohe Erwartungshaltung?
Sollten nicht auch Schüler mit einem Durchschnitt von 3.0 eine Chance bekommen?
Die Noten sagen doch nichts über den Menschen aus.
Ich meinte zu unserem Sohn, dass wir ihn so lieben wie er ist:-)
Er war auch etwas schockiert über die Realität der Stellenangebote.
Er hat ja auch Zeit seinen Schulabschluss zu machen und arbeiten kann er noch lange genug. Das sagte ich auch zu unserem Sohn.
Eigentlich will er gern jetzt seine Mittlere Reife machen,so seine Aussage.
Nun, wir können nicht in die Glaskugel gucken.
Irgendwie wird er schon seinen Weg gehen und das Leben meistern.
Ich versuche ihn zu motivieren und zu stärken.
Natürlich mache ich mir Gedanken über seine berufliche Zukunft, da ich sehe, wie es bei den Azubis bei meinem Arbeitgeber läuft.
Die Azubis dürfen eben erst ab 18 Jahren bei uns eine Ausbildung machen, wegen dem Jugendschutz. Manchmal schmeißen die Azubis eine komplette Abteilung und reissen Überstunden.
Man sagt ja auch Lehrjahre sind keine Herrenjahre.
Daher ist meine Meinung, soll sich unser Kind ruhig noch Zeit lassen mit der Arbeit.
Wie seht ihr das oder wie sind eure Erfahrungen auch aus eurer Jugend?
LG Dreamcatcher