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Gefühl der Machtlosigkeit und ausgeliefert sein

Fisch611
In meiner letzten Therapiestunde habe ich mit meiner Psychologin über die Ursachen meiner Depression gesprochen. Sie sagte, ein zentrales Thema (bei jeder Depression) ist dabei die Machtlosigkeit. Ich habe daraufhin mal nachgedacht über Situationen, in denen ich mich so fühle. Dabei ist mir folgendes eingefallen:

1. Situation mit meinem Ex-Mann, der um jeden Cent mit mir streitet als Rache, dass ich mich getrennt habe. Ich möchte ihn nie wieder sehen, aber durch das gemeinsame Kind werde ich seinen Attacken weiterhin ausgeliefert sein.
2. Berufliche Situattionen, denen ich ausgeliefert bin z.B. Präsentationen vor großen Menschenmengen. Theoretisch könnte ich mich davor drücken, aber ich weiß, dass es von mir erwartet wird und zu meinem Job dazu gehört.
3. Mit meinem Partner. Hin und wieder trifft er sich mit seiner Ex, um Dinge bzgl. der Kinder zu klären. Das dauert dann immer viele für mich viel zu viele Stunden. Das ist nicht rational und es ist mein Problem, dass ich damit nicht umgehen kann. Aber ich fühle mich dieser Situation jedes mal ausgeliefert.

Nur einige Beispiele. . Die Frage ist nun: Wie komme ich aus solchen Situationen heraus?

20.02.2020 18:42 • x 1 #1


Blume71
Liebe Fisch611,

in Deinem obigen Beitrag finde ich mir gerade sehr wieder, vor allem in Pkt. 1) und auch 2).

Auch ich empfinde oftmals das Gefühl der Machtlosigkeit. Dann wenn in meinem Leben Dinge passieren und ich bekomme das Gefühl ich bin Zuschauer, regiere nur.
Sobald ich es schaffe, ins agieren zu kommen, mich zu fragen, will ich das gerade wirklich so oder kann ich Einfluss nehmen? Mir bewusst mache, dass ich immer und jederzeit die Möglichkeit habe etwas zu verändern, wenn es mir nicht gut tut. Ich muss nicht nur aushalten, ich kann Einfluss nehmen.

Bei Pkt 1) weiß ich allerdings, wie schwer es ist, weil immer wieder das Kind zwischen den Parteien steht. Bei uns ist es zB. so, wenn ich mich richtig abgrenze, geht das zulasten des Kindes und es wird manipuliert. Das macht es schwierig und anstrengend und das Gefühl des Ausgeliefertsein, stellt sich schnell ein. Trotzdem versuche ich mir nicht alles gefallen zu lassen und dem gegenüber seine Grenzen zu zeigen. Ihm steht es nicht zu, so mit mir umzugehen.

Wenn ich mir selbst sage, dass es immer einen Weg gibt und ich immer Lösungen finden werde, ggf. mir Rat und Hilfe bei anderen holen kann, wenn ich nicht weiter weiß, dann wiegt die Last und Machtlosigkeit nicht so groß. Aber ich muss es mir immer wieder sagen.

Könnte es vllt. bei Deinem Pkt 3) helfen, wenn Du in der Zeit, wo Dein Partner sich wg. der Kinder mit seiner Exfrau trifft selbst etwas schönes zu unternehmen, Dich sozusagen durch positive Unternehmungen ablenken? Mit Freunden treffen z.B.?

Bei Pkt. 2) hat man immer die Option der berufl. Veränderung oder Versetzung. Allerdings weiß ich auch hier, wie schwer Veränderungen fallen können.

Lieben Gruß Blume

20.02.2020 19:31 • x 3 #2


A


Hallo Fisch611,

Gefühl der Machtlosigkeit und ausgeliefert sein

x 3#3


Fisch611
Danke für Deinen Beitrag!

Ich kann mich inzwischen besser abgrenzen als ich das früher konnte, aber es ist bestimmt noch Luft nach oben.
Es gibt einfach ein paar wunde Punkte: wie z.B. meinen Sohn. Wie Du Blume es auch beschrieben hast, das sich behaupten geht in der Regel dann auf Kosten des Kindes. Manchmal hat man eben doch nur die Wahl zwischen Pest und Cholora

21.02.2020 16:20 • x 2 #3


Jedi
@Fisch611 !

Zitat von Blume71:
Machtlosigkeit.

ist ein Gedanke - dazu würde für mich ein Gefühl passen, ein Gefühl = Opfer der Krankheit u. der Umstände zu sein.
Zitat von Fisch611:
habe ich mit meiner Psychologin über die Ursachen meiner Depression gesprochen.

Die Opferrrolle annehmen, könnte etwas für deine nächste Therapiestunde sein.

Natürlich sind es nur Gedanken, Machtlos oder Ohnmächtig zu sein.
Aber es ist möglich, mit Geduld, Zuversicht, der Depression ihre Macht zu nehmen.
Wie lange Zeit wir dazu benötigen, ist sehr individuell.
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Zitat von Fisch611:
durch das gemeinsame Kind werde ich seinen Attacken weiterhin ausgeliefert sein.

Das liegt aber auch an Dir selbst, was Du zulässt u. wo Du Grenzen setzt !
Auch hier bist Du nicht Opfer u. nicht ausgeliefert, sondern sei Dir klar, was für Dich geht u. was nicht,
setze ganz klare Grenzen.
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Zitat von Fisch611:
Berufliche Situattionen, denen ich ausgeliefert bin

Auch hier bist Du dieser Situation nicht ausgeliefert.
Du könntest kündigen - dir einen neuen Job suchen - versuchen eben keine Präsentationen mehr zu machen.
Was natürlich möglich ist, dass kannst nur Du entscheiden.
Aber Du hast eine Wahl u. somit bist Du auch nicht ausgeliefert.
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Zitat von Fisch611:
Aber ich fühle mich dieser Situation jedes mal ausgeliefert.

Akzeptiere, dass dein Partner, bevor ihr zusammengekommenseit, auch noch ein Leben hatte, mit einer Ex. u.
den daraus entstandenen Kindern.
Zitat von Fisch611:
Das ist nicht rational und es ist mein Problem,

Rational ist es sicher nicht, aber auch menschlich u. auch verständlich, dass sich solche Gedanken u.
Emotionen einstellen können.
Die Zauberworte könnten lauten, Akzeptanz u. Loslassen !
Akzeptanz u. Loslassen werden Dir dabei helfen können u. den Gedanken nehmen, auch dieser Situation
gegeüber ausgeliefert zu sein.
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Zitat von Fisch611:
Die Frage ist nun:

Waren jetzt so meine Gedanken dazu !

LG Jedi

23.02.2020 20:10 • #4

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