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Gefühl falsch zu sein - fehlende Aufmerksamkeit / Konzentration

Alexandra2
Ich weiß nicht, ob ich das Problem auf den Punkt bringen kann. Die fehlende Aufmerksamkeit und Konzentration macht mir das Verfolgen und Schreiben von Texten momentan wahnsinnig schwer.
Dieses andauernde Gefühl von 'ich bin hier falsch', falsch im Zeitraum, in der Epoche, falsch an allen Orten, falsch bei allen Tätigkeiten und falsch in Ruhe macht mich nervös. Ich bin aus der Zeit gefallen, deplatziert in meinem Hirn, in meinem Leben, haltlos und richtungslos trudele ich von Termin zu Termin, immer hoffend, daß dieses Gefühl verschwindet. Ich habe es lange ignorieren können, aber jetzt, wo es um eine Zukunft geht, stellt sich mir die Frage, ob ich hier richtig bin. Was wird, wenn diese mentalen Einbußen bleiben?
Ich weiß nicht, woher das Gefühl kommt, was es mir sagen will, ob es eine Nebenwirkung der Medikamente ist? Ich kann es nicht einordnen, nicht fassen, nicht zuordnen und erst Recht nicht verstehen.
Vielleicht hat jemand auch so ein Problem oder kann damit etwas anfangen?
Steht es in Verbindung mit Trauma, Depression und/oder Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom?

30.06.2019 16:41 • x 7 #1


E
Liebe Alexandra,
wie lange währt dieser Zustand denn schon?
Hast di dich mal mit deinem Arzt/Ärztin darüber ausgetauscht, ob es Nebenwirkungen sein könnten?
Das klingt für mich nach einem Gefühl von Desorientiertheit.
Zitat von Alexandra2:
. Die fehlende Aufmerksamkeit und Konzentration macht mir das Verfolgen und Schreiben von Texten momentan wahnsinnig schwer.

Ganz zu Anfang meines BO war es tatsächlich so, daß ich komplexe Texte und Sachverhalte auch nicht verestehen oder nachvollziehen konnte, es war schon beim Lesen kurzer Artikel in der Zeitung schwierig- an Buch war nicht zu denken und einem kompletten Film konnte ich auch nicht folgen.
Das war in den ersten Wochen/Monaten so, dann wurde es besser und ich habe ganz langsam und häppchenweise wieder angefangen, Texte/Inhalte zu verstehen, auch wenn es am Anfang nur Episoden der Schwarzwaldklinik waren, so in Watte fühlte ich mich, wie im Nebel.

Zitat von Alexandra2:
. Ich habe es lange ignorieren können, aber jetzt, wo es um eine Zukunft geht, stellt sich mir die Frage, ob ich hier richtig bin.

Das verstehe ich jetzt in der Tat nicht.

30.06.2019 17:06 • x 3 #2


A


Hallo Alexandra2,

Gefühl falsch zu sein - fehlende Aufmerksamkeit / Konzentration

x 3#3


Alexandra2
Liebe Resi, lieben Dank für Deine Antwort
Eigentlich habe ich diesen Zustand schon sehr lange. Immer wieder waren Pausen zwischen den Zuständen, so daß ich mich erholen konnte. Ich kann sehr gut verdrängen, daher habe ich diesen Zuständen nie soviel Bedeutung eingeräumt.
Meine Ärztin weiß es nicht, ich hatte es verdrängt und wollte dem Ganzen nicht soviel Raum geben.
Deinen geschilderten Zustand im BO kenne ich auch, er hielt bei mir ca. 3 Jahre an nach dem Zusammenbruch. Das war hart, solange keine Besserung, kein Blick über den Tellerrand.

Im letzten Satz meinte ich, daß ich den beschriebenen Zustand auch in der gesamten (?) Zukunft nicht mehr länger ertragen kann. Was habe ich überhaupt für eine Zukunft mit all den Schwierigkeiten? Ich sehe das ganz nüchtern.
Liebe Grüße Alexandra

30.06.2019 17:25 • x 3 #3


Y
Liebe Alexandra,
ich hatte es ja schon in einem anderen Thread geschrieben, verfolgen und schreiben von Texten ist wiedermal schwierig für mich, Konzentration ist Glückssache. Ich mag mich nicht leiden, wenn das so ist.
Ich wollte dich wissen lassen, dass ich nachfühlen kann, was du beschreibst.
Vielleicht wäre es doch eine gute Idee, darüber mal mit deiner Therapeutin zu sprechen. Dem ganzen Raum geben kann ja auch bedeuten, dass man es einordnen und verstehen lernen kann. Dann wird man anders damit umgehen.
Und für die Zukunft, wer weiss, es kann sein die Schwierigkeiten bleiben, es kann aber auch sein es werden weniger, oder sie verschwinden sogar ganz. Und genau aus dem Grund, weil es niemand weiss, glaube ich, das wir im hier und jetzt bleiben müssen. Gibt es etwas, worauf du dich freust, morgen oder übermorgen? Gönne dir ein riesen Eis, triff dich mit einer Freundin auf einen Milchkaffee, schreib mir eine PN, setz dich in deinen Garten und schupper den Duft des Sommers. Stimmt, davon gehen die Schwierigkeiten nicht weg, aber vielleicht ist der eine oder andere Glücksmoment dabei.
Ich umarme dich, wenn du magst.
Liebe Grüsse

30.06.2019 19:59 • x 1 #4


Alexandra2
Liebe Ylvi,
Ich erinnere mich gut, daß Konzentration, Lesen und Schreiben für Dich auch schwierig sind. Ach wenn ich doch trösten könnte und Ideen hätte, wie diese Schwierigkeiten lösbar sein könnten. . .ja, ich mag mich damit nicht heraus wagen aus dem Schneckenhaus. Es ist mir peinlich und verhindert geradezu Kontakte. Meine Freundinnen scheinen damit besser umgehen zu können, als ich. Eine Freundin holte mich bspw ab, wartete woanders als ich. Als wir uns trafen, konnte ich mich nicht erinnern, was wir ausgemacht hatten. Dadurch hüllte ich mich irritiert in Schweigen.
Ja, ich werde es in der Therapie besprechen. Es ist inzwischen viel, das auf mich einprasselt. Die blitzschnelle Überforderung, die mentalen Unzulänglichkeiten, die Antriebslosigkeit und Unruhe im Wechsel, die Symptome des Aufmerksamkeitsdefizits, es ist ein einziges Durcheinander.
Die kleinen Glücksinseln suche ich öfter, aber oft fühle ich nur Beruhigung (wenn überhaupt), Glück oder Freude nicht. Aber wer weiß, vielleicht kommt das wieder.
Ach ja, und eine Umarmung kann ich jetzt wirklich gut haben. Lieben Dank Ylvi.
Und es hilft etwas, zu wissen, ich bin mit dem Mist nicht ganz allein. Sonst bin ich ja gefühlt auf dem falschen Planeten gelandet. Und da mutterseelenallein. Das ist ganz schrecklich. Wenn ich wenigstens weinen könnte.
Liebe Gründe Alexandra

30.06.2019 21:17 • x 2 #5


Y
Liebe Alexandra,
es sagt sich immer so leicht, das muss dir doch nicht peinlich, ich weiss, aber ist es nicht so? Was sollte dir peinlich sein von deinen Schwierigkeiten, es sind doch alles Symptome der Krankheit. Das sucht sich doch keiner freiwillig aus so eine Sch . . . . . und du arbeitest so hart an dir. Vielleicht schaust du dir ein bisschen was von deinen Freundinnen ab. Du bist doch ein liebenswerter Mensch, sonst hättest du keine Freundinnen und hier im Forum wirst du auch sehr geschätzt, bist immer mit Rat und Tips zur Stelle. Und Ecken und Kanten hat jeder, auch die Gesunden, andere ok, aber sollte man einen anderen Menschen nicht so nehmen, wie er ist.
Und glaub mir, es werden auch wieder Glück und Freude für dich fühlbar sein, es dauert nur noch ein bisschen. Wie sagt man so schön, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Und wir müssen eben in Tippelschritten voran und leider auch mal einen zurück.
Und du hast recht, es hilft schon zu wissen, dass man nicht allein mit diesen Schwierigkeiten ist.
Du bist auf dem richtigen Planeten und ganz sicher nicht allein.
Noch eine Umarmung, , doppelt hält besser.
Nun wünsche ich dir eine gute Nacht , mein Bett ruft.
Liebe Grüsse

30.06.2019 22:12 • x 4 #6


Hoffnung21
Liebe @Alexandra2

Leider hab ich heute keine Konzentration mehr, mich mit Deinem Thema zu befassen, aber fühl dich ganz fest gedrückt von mir. Du bist nicht allein!

LG Sigrid

30.06.2019 22:38 • x 1 #7


E
Das sind schon typische Symptome von Erkrankungen wie Burnout, Depression usw. Konzentrationsschwierigkeiten, der Zeit enthoben, Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit, ein Nichtaushaltenkönnen der Situation, Angst dass es so bleibt.

Ich konnte lange Zeit für 3 arbeiten, habe 2-3 Bücher pro Woche gelesen, bin zum Schachverein gegangen, habe mich noch mit etlichen Leuten nebenher getroffen usw. Irgendwie kann ich inzwischen kaum noch etwas davon.

Seitdem ich denken kann, habe ich wiederkehrende depressive Episoden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es immer mal wieder besser oder schlechter wird: Motivation, Konzentrationsprobleme, Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeit der Existenz oder was auch immer. Mir geht es, wie gesagt, teilweise auch besser; aber dann passiert wieder etwas, die Grübelfalle schnappt zu und ich hänge wieder mitten drin. Wenn die Erkrankung zuschlägt, sich verschlechtert, findet oftmals alles wie unter einer Dunstglocke statt. das passt, glaube ich, am besten.

23.07.2019 17:36 • x 2 #8


C
Hallo Alexsandra , ich habe gerade deine Sachverhalte und Meinungen ,sowie Erfahrungsberichte von vor einem Jahr gelesen. Ich hoffe, daß es dir und auch allen anderen gelungen ist aus diesem Psychososialem Druck und Anforderung an dich selbst zu entkommen. Ich habe das Gefühl alleine da zu stehen. Bin alleine, wenn kommt ein kurzes Hallo, daß war es . Menschen möchten nicht mit mir zusammen sein, da ich eine Belastung für sie bin. Ich kann bin so verzweifelt , nur weinen.....dann kam die leere . Ich bin 3 Tage in der Woche an mein Bett gefesselt. Wenn ich nicht ein paar Kekse oder Schkolade mal nen Apfel bei mir gebunkert hätte, wäre selbst kein Essen bei mir oder trinken. Ich höre nur aus allen Gesprächen , du bist , nie, immer , u.s.w. Ich bin ein Schatten meiner selbst und dem was ich früher war. Mein einziger Lichtblick ist meine Sozialarbeiterin die 1 bis 2 mal die Woche kommt. Selbst ihr gehe ich auf die Nerven wie allen ...glaube ich. Glg und viel Glück an alle aus diesem Strudel der nach unten zieht wieder hoch zu kommen. Ich befinde mich im abwärtskanal und hoffe bald es durch eigene Kraft wieder hinauf zu schaffen

08.09.2020 13:06 • x 1 #9


A


Hallo Alexandra2,

x 4#10


Alexandra2
Liebe Cassy,
Ist die Sozialarbeiterin aus der ambulanten Sozialpsychiatrie?
Wenn ja, macht sie mit Dir therapeutische Gespräche, um Dich nach und nach zu stabilisieren?
Das ist m. E. Das wichtigste, um sich langsam zu verbessern.
Was andere wollen oder nicht, darf Dich nicht stören, was andere denken, muss Dir egal sein.
Mir ging es sehr schlecht und mit sehr viel Therapie durch die ambulante Sozialpsychiatrie, Medikamente und Ergotherapie ging es stetig voran.
Ein gutes, für Dich passendes Behandlungsnetz ist sehr wichtig. Wie/womit bist Du versorgt?
Liebe Grüße Alexandra

08.09.2020 13:20 • #10

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