Hallo Ihr Lieben,
ich war bislang nur eine stille Mitleserin, bin durch Suche auf dieses Forum gestossen.
Was ich gemerkt habe, dass es mir gut tut, eure Berichte zu lesen. Dadurch merkt man, dass man nicht alleine mit seinen Problemen, Gedanken und Sorgen ist.
Ich bin seit 10 Jahren mit meinem Partner zusammen, seit 5 Jahren leben wir zusammen, Kinder haben wir keine, aber einen Hund, den er über alles liebt. Ich natürlich auch.
Seit wohl doch schon längerer Zeit leidet mein Partner an Depressionen, er hat u.a. den Tod seiner Elterm nie verarbeitet, sein Vater ist an Krebs gestorben. Er fühlt sich schuldig, dass er beiden nicht helfen konnte.
Er hat sich mehr und mehr zurückgezogen, dazu kamen diese unerträglichen Muskelschmerzen. Kein Arzt konnte was finden, bis unsere Hausärztin ihm auf den Kopf zugesagt hat, dass es auch psychisch sein könnte.
Mittlerweile war er 4 Wochen in einer Tagesklinik und er kam dort auch gut klar. Nach den 4 Wochen sind wir 2 Wochen nach Frankreich gefahren, er war der festen Meinung, dass ihm der Urlaub gut tun würde, meine Zweifel waren jedoch berechtigt. Letztendlich wäre es besser gewesen, er hätte noch 2 Wochen in der Tagesklinik verlängert, zumal er dort auch wieder einen geregelten Tagesablauf hatte.
Im Urlaub kamen zeitweise die Zweifel wieder und es war für beide nicht sehr entspannend.
Er weiß, dass er einiges an seinem Leben ändern muss bzw. auch möchte. Jedoch würde er am liebsten den Hammer rausholen und radikale Schritte gehen.
Wir sind wieder zuhause und da er immer noch krankgeschrieben ist, hat er keine Aufgabe und fängt wieder das Grübeln an. Eine Reha ist beantragt aber noch nicht bewilligt.
Ich stehe hilflos daneben, er hat mir auch gesagt, dass ich mich lieber trennen soll, er würde mich nur runterziehen. Auch wüsste er momentan nicht was er gefühlsmäßig für mich empfindet.
Bei seinen Bekannten gibt er sich wie immer als ob nichts wäre. Von denen weiß natürlich auch keiner, was wirklich mit ihm los ist. Da hat er eine Maske auf.
Den wahren Mann erlebe ich dann zuhause.
Wem sage ich das, es ist wirklich nicht einfach zu ertragen, was habe ich mir die Augen aus dem Kopf geheult. Manchmal werde ich sauer und denke mir, dass ich es auch nicht verdient habe, so behandelt zu werden. Aber dann sagt mir meine Vernunft, dass er krank ist und nichts dafür kann.
Aber ewig ist das natürlich nicht zu ertragen, aber so einfach gibt man seine Beziehung natürlich nicht auf, zumal man weiß, dass er andere normalerweise ganz anders ist.
Ich werde versuchen stark zu sein, da ich auch einen anstrengenden Job habe, der mich sehr fordert.
So, das hat mal fürs erste gut getan zu schreiben, habe zwar liebe Freundinnen, aber so wirklich verstehen können es wohl Unbeteiligte eher nicht.
Ich wünsche euch einen schönen Abend und passt gut auf euch auf
08.10.2019 21:38 •
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