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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

S
Guten morgen, ich habe mir auch grade Luft gemacht und ihm geschrieben das ich es vollkommen daneben finde das ich wieder gar nichts von ihm höre. Weinen kann ich nur noch ganz ganz selten. Wenn es vorbei ist dann ist es vorbei. Aber ich erhoffe mir diesbezüglich wenigstens eine Antwort von ihm. Wir werden sehen was Die Zeit bringt, aber so langsam fühle ich mich einfach nur noch ungerecht behandelt.

04.11.2019 09:47 • x 3 #271


A
So fühle ich mich auch oft. Einfach nur ungerecht und schlecht behandelt. Nur der Gedanke das er das nicht mit Absicht tut, tröstet mich - macht es aber nicht besser.
Ich hoffe sehr, dass wir alle nicht umsonst warten und diese Zeit durchmachen

04.11.2019 11:12 • x 3 #272


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Y
Hallo zusammen,
ich schreibe mal so in die Runde, ohne auf jeden Beitrag direkt einzugehen. Das ist ok, hoffe ich.
Eine Distanz zu schaffen, sich abzugrenzen ist absolut notwendig, um nicht selbst krank zu werden. Es lebt ja nicht nur der Betroffene weiter, irgendwie, auch das Leben des Angehörigen geht weiter. Soll und muss es, mit allem was dazu gehört.
Aus eigener Erfahrung weiss ich , das Masketragen beim Leben ist so anstrengend und Wohlfühlen geht ganz anders. Auch wenn es nach Aussen ganz anders wirkt und rüberkommt. Ich kann mir vorstellen, dass es bei euren Partnern auch so ist.
Dieses Abgrenzen soll doch nicht heissen, dass man aufgibt. Es ist notwendiger Selbstschutz. Die Gefühle bleiben ansich davon unbeschadet. Es sei denn, man entscheidet anders, was ich durchaus legitim finde.
Ich kann nur von mir mit Sicherheit sagen, die Gefühle kommen wieder, wenn die Depression locker lässt. Ich bin immernoch ich selbst. Ich wertschätze manches mehr als früher, finde manches unwichtiger, reisse mir für mein Kind immer noch ein Bein aus und ich bin diskussionsfreudig, wie eh und je. Ein Wort, das für mich absolut an Bedeutung gewonnen hat . . . . Gelassenheit. Ich muss mein Leben anders gestalten, das Familienleben ist ein wenig anders organisiert. All das wäre vielleicht auch mit ein paar Jehren mehr an Lebenserfahrung so passiert.
Ich liebe diesen Satz . . . Aufstehen, Kopf hoch, Krönchen richten! Eigentlich ganz einfache Worte, banal . . . , das lasse ich mal so stehen.
VG

04.11.2019 11:42 • x 7 #273


Juli1
Hallo Ihr Lieben,
ich habe mich auch länger nicht mehr gemeldet. Habe gedacht, es würde sich so langsam wieder alles zum besseren wenden, doch leider ist es momentan wieder richtig schlimm.
Ich hatte mir ja auch Hilfe gesucht, da ich mit der ganzen Situation nicht mehr so ganz klar komme, mit dieser kalten Art behandelt zu werden. Jetzt am Sonntag hat er mir gesagt, dass er spätestens nach seiner Kur ausziehen wird, da er auf eigenen Beinen stehen muss, ich hätte was besseres verdient, weil er mich nicht mehr so lieben würde, wie ich es verdient habe. Bäm, da war wieder ein Schlag mitten ins Gesicht. Er sagt, er fühlt momentan gar nichts, da ist nur diese endlose Leere in ihm.
Ich habe ihm dann gesagt, dass ich das weiss, dass das depressionsbedingt ist und ich ihm die Chance geben möchte, in der Kur nachzudenken. Sollte es nicht besser werden oder seine Gefühle nicht zurückkehren, könne er ja immer noch gehen. Das war dann ok, nur er meinte, ich solle mir keine großen Chancen ausrechnen.
Manchmal denke ich, es ist besser aufzugeben als zu kämpfen, aber eigentlich möchte ich es versuchen.
Meine Therapeutin sagt, dass ich mich ablenken soll und viele Sachen machen soll, Dir mir gut tun. Das klappt manchmal besser, manchmal schlechter.
Also alles nicht so leicht, aber wem sage ich das.
Wie (er)geht es euch so?

Liebe Grüße
Juli

04.11.2019 14:15 • x 4 #274


maya60
Hallo Sandra-k, als selber von Depression Betroffene, aber auch Angehörige depressiver naher Verwandter von Kindheit an, habe ich in diesem wunderbaren Forum dein Thema hier gefunden und berührt und voller Interesse viel darin gelesen. Es tut mir leid, was du und auch die anderen Schreiber und Schreiberinnen erleben. Ich weiß, wie das ist, bin darin aufgewachsen. Danke, dass ihr euer Erleben mit uns teilt, das hilft uns wie euch.

Ylvi, deine vielen Beschreibungen aus unserer Betroffenenwarte bewundere ich sehr und du hast die depressive Einkapselung und Gefühlstaubheit wirklich wirklich gut beschrieben und auch die Kraft, die alles kostet und wie man erst langsam wieder hinausfindet mit Schritten vorwärts und rückwärts. Danke, dass du das so wundervoll und berührend den Angehörigen nahebringst, ich finde das fantastisch.

Ich möchte noch einen Gedanken hinzufügen. Und zwar ist es ja so, dass ca ein Drittel aller Depressionen von den Betroffenen einmal erlebt und erlitten werden und danach niemals wieder. Das bedeutet auch für die Angehörigen: Nach dem Leid, dem tiefen entsetzlichen Leid und der schrecklichen Einsamkeit und Dürrezeit ohne Liebe und Emotionen (für Beide!) kommt das alte Leben zurück!

Ein weiteres Drittel der von Depression Betroffenen bekommt wiederholt Depressionen. Und dann muss man wirklich sagen: Von Depression Betroffene sind der Depressive und die Angehörigen, denn es gibt sowas wie Himmel und Hölle abwechselnd einige Male oder sogar immer wieder. Das bedeutet, dass ein normales Leben unrealistisch ist, sondern die Leidenszeiten gehören fest dazu.

Und ein weiteres Drittel, wozu ich gehöre, hat chronische Depressionen, also einige depressive Symptome immer und dann schlimmere Zeiten und bessere Zeiten, aber immer depressive Beeinträchtigungen, die die Angehörigen natürlich auch mit betreffen.

Da ich in einer depressiven Athmosphäre aufwuchs, stand ich nicht vor dem Vorher und Nachher als Angehörige wie ihr und wusste auch gar nicht, dass ich selber praktisch lebenslang auch depressiv war.

Wenn es aber dieses Vorher und Nachher gibt, dann macht es sicherlich schon einen Riesenunterschied, ob der depressive Partner erzählt, dass er immer wieder oder häufiger Depressionen bekommt. Das bedeutet für eure Beziehung ein anderes Leben.

Ich war seit dem Jugendalter immer in Partnerschaften und bin schon lange verheiratet und auch Mutter, denn auch wir Depressiven lernen viel dazu wie Ylvi schon schreibt.
Ich habe aber auch das große Glück, dass mein Mann und mein Sohn Eigenbrötler wie ich sind, die viel Zeit für sich brauchen. Und wie in allen Familien kommt in der Familienphase mit Kind und Beruf die Partnerschaft oft eh jahrelang zu kurz.

Ich konnte und kann Liebe geben und zeigen und dadurch, dass ich es bewusst mache, wenn ich gerade emotional flach fühle, sogar mehr als andere, denke ich.
Aber ich brauche auch viel Zeit für mich, weil ich wenig Kraft habe. Weil wir zusammenwohnen, treffen wir viel kurz und intensiv aufeinander, viel achtsamer von meiner Seite, das spielt sich ein. Beide Seiten schätzen sehr alles, was wir haben.

Aber wozu ich ermutigen möchte, ist: Lebt das, was ihr braucht! Wartet nicht auf euren depressiven Partner. Seid fürsorglich für euch selbst und erspürt, wenn ihr nicht mehr in einer auch depressiven Beziehung leben könnt und wollt.

Da Depression eine so schwere Erkrankung ist für alle, die zum Umfeld gehören, würde ich es ganz und gar nicht akzeptieren, wenn der Kranke seine Krankheit nicht so gut wie möglich behandeln lässt medikamentös, psychotherapeutisch und in der Lebensanpassung an seine Erkrankung. Das nicht zu behandeln ist unverantwortlich gegenüber sich und der Partnerschaft.
Für mich wäre das ein Trennungsgrund, denn das ist fahrlässig vom Kranken. Und ich halte mich selber auch in meiner Herkunftsfamilie von Kranken fern, die sich nicht behandeln lassen, aber ihren Angehörigen sich zumuten, denn in dem Moment nenne ich es Zumutung.

Liebe Grüße! maya

04.11.2019 15:17 • x 9 #275


A
Zitat von Sandra-k:
Guten morgen, ich habe mir auch grade Luft gemacht und ihm geschrieben das ich es vollkommen daneben finde das ich wieder gar nichts von ihm höre. Weinen kann ich nur noch ganz ganz selten. Wenn es vorbei ist dann ist es vorbei. Aber ich erhoffe mir diesbezüglich wenigstens eine Antwort von ihm. Wir werden sehen was Die Zeit bringt, aber so langsam fühle ich mich einfach nur noch ungerecht behandelt.


Kam den was zurück von deinem Partner?

05.11.2019 18:42 • x 1 #276


S
Hallo
Und danke euch allen. Sorry bin etwas angeschlagen, deshalb erst jetzt eine Rückmeldung.
Er hat sich gestern kurz gemeldet und gesagt er hatte sein Handy verlegt, was nicht untypisch für ihn ist. Vor etwa 24 Stunden schrieb er das er sich vor lauter Nachrichten von mir erst mal Sorgen gemacht habe, so auf den ersten Blick. Er hätte grade Besuch von einem Kumpel und er meldet sich wenn er weg ist. Ja genau das war vor 24 ! Stunden. Ich merke wie ich mich immer weiter von ihm entferne und immer weniger enttäuscht bin keine Antwort zu bekommen. Ich will hier niemand entmutigen, aber mein Körper und meine Seele erholen sich grade wirklich richtig. Und das scheinbar mit dem Aufbau an Distanz zu ihm. Ich habe mich auch seit der Nachrichten gestern nicht mehr bei ihm gemeldet, auch dieses Bedürfnis was ich immer hatte verblasst immer mehr. In manchen Momenten tut es zwar kurz weh, aber das weinen geht kaum mehr. Wir werden sehen was die Zukunft bringt, Die Zeit wird es zeigen.

LG

05.11.2019 18:54 • x 3 #277


A
Hallo!
Das kann ich mir gut vorstellen, dass du dich gerade von den Strapazen erholst. Es ist ja auch eine Riesen Belastung und du bist dabei ihn loszulassen. Was aber keine schlechte Ausgangslage ist. Egal was kommen wird, du hast dich jetzt abgegrenzt. Das ist super wichtig. Ich glaube das man loslassen muss und auch viele Schritte zurück machen muss, damit der Betroffene wieder Raum hat nachzurücken. Ich habe auch gemerkt, je weniger ich schreibe (manchmal tagelang), um so eher erhalte ich mal ein Lebenszeichen von ihm. Leider noch nichts liebevolles. Nur sachlich und distanziert, aber immerhin hat er das Bedürfnis mir zu schreiben und ich sehe es als kleine Fortschritte.
Zu deiner Situation: es würd mit genauso gehen. Du bekommst ja von ihm nichts mehr. Also verblasst es automatisch und du grenzt dich immer mehr ab. Das ist wichtig für dich. So kannst du dein Leben weiterleben. Und ich kann dich verstehen, irgendwann gibt man auf.
Ich finde es super wie du mit der ganzen Situation umgehst. Du kannst stolz auf dich sein und ich zieh meinen Hut vor dir. Du bist ein toller Mensch. Und dein Partner weiß das.
Liebe Grüße

05.11.2019 19:12 • x 4 #278


S
@Anonym9999
Zitat von Anonym9999:
Ich finde es super wie du mit der ganzen Situation umgehst. Du kannst stolz auf dich sein und ich zieh meinen Hut vor dir. Du bist ein toller Mensch. Und dein Partner weiß das.

Danke.
jetzt kullern Tränen, danke das hab ich schon lange nicht mehr gehört.
Ob er das wirklich weiß, ich hab keine Ahnung mehr.

05.11.2019 19:22 • x 1 #279


A
Oh doch das weiß er. Tief in ihm drin auf jeden Fall! Und wenn er irgendwann wieder aus seinem Loch kommt, merkt er entweder das er das wundervollste verloren hat oder er ist überglücklich das das wundervollste immer noch da ist. Du leistet wahnsinnig viel. Du bist eine richtig starke Frau! Egal was kommt, du gehst deinen Weg - und das finde ich wahnsinnig toll!
Mal ganz ehrlich?! Die meisten sind doch gleich bei jedem Pups-Problem über alle Berge! Aber das macht eine Beziehung ja aus, auch in schweren Zeiten zueinander zu stehen.
Die Krankheit fordert nur leider zu viel schwere Zeit. Und man kann halt einfach nicht steuern ob es die Beziehung schafft.

05.11.2019 19:43 • x 4 #280


Juli1
Mädels, Ihr seid wirklich stark, bleibt so und vergesst euch selber nicht dabei.
Hier ist gerade ein absolutes up and down, absolute Achterbahnfahrt. Er nimmt seine Tabletten nicht mehr, und versucht krampfhaft sein Leben zu ändern. Die Liste mit den ganzen Psychologen liegt hier unangetastet, ach braucht man ja nicht, er kann selber was ändern. Ab Mitte Dezember muss er für 5 Wochen in die Reha, ich ertappe mich langsam dabei, dass ich froh bin, wenn er dann weg ist und ich durchatmen kann, so hart wie es auch werden wird. Aber auf Dauer ist das nicht auszuhalten. Ich habe keine Tränen mehr und so langsam kann und will ich auch nicht mehr. Wenn ich nicht wüsste, dass er krank ist, hätte ich dieses eiskalte Wesen schon längst verlassen. Aber da ich weiß wie er ohne Krankheit ist, bleibe ich und hoffe, dass diese Fratze irgendwann verschwinden wird.
Bin froh, dass ich mir selber auch Hilfe gesucht habe, das baut unwahrscheinlich auf.

05.11.2019 19:58 • x 6 #281


A
Hallo Juli1,
So verständlich
Diese Achterbahnfahrt ist wirklich schlimm. Und ich kann verstehen wenn du froh bist, wenn er auf Reha ist. Dann kannst du dich erholen. Es ist ein wahnsinniger Druck, der gerade auf dir lastet. Und wenn du ihn immer siehst, macht es das ganze nicht besser! Krampfhaft klappt eh nie. Aber er scheint genauso hoffnungslos zu sein wie du. Es tut mir sehr leid für dich. aber tu dir was gutes. Fahr mal über Nacht zu einer Freundin und Lenk dich ab! Auch du musst Kraft tanken!
Du schaffst das!

05.11.2019 20:14 • x 2 #282


S
Wir sind alle Stark, aber irgendwann kann und will man vielleicht einfach nicht mehr stark sein. Ganz ehrlich wenn er jetzt kommen würde und mir meine Sachen vor die Tür stellen würde, wäre das ein Statement für mich und ich würde aufhören noch irgendwas zu schreiben oder tun. Aber selbst das kann er nicht. Ich komm mir heute vor als würde er mich versuchen an der langen Leine zu halten und nicht gehen lassen zu können. Und diese Achterbahnfahrt und das Momentane Gefühl will ich nicht mehr. Meiner hat auch gesagt er habe gelernt wie er mit seinem Loch um geht. Und bei der letzten kleinen Aussprache vor 2/3 Wochen sagte er das er mir niemals weh tun wollte. Aber jetzt bin ich ja schon oder immernoch da. Wie soll man das aushalten ?

05.11.2019 20:33 • x 3 #283


Juli1
Manchmal wünsche ich mir, es würde jemand anderes um die Ecke kommen, mit dem das Leben wieder schön wäre.Aber, das würde letztendlich natürlich im Gefühlschaos enden. Das schlimme ist ja, sie merken alle nicht wie wir uns fühlen bzw. wie kalt sie sind. Aber wie können sie das auch mit der Depressionsfratze auf der Seele.

05.11.2019 21:11 • x 4 #284


S
Tja, aber mit Freunden und auf der Arbeit funktionieren sie auch. Meiner hat gesagt das es anstrengend ist das das funktioniert, aber es geht. Und so langsam kann ich es nicht mehr verstehen warum er mich immer wieder ignoriert, er hat gesagt weil er sich bei mir nicht verstellen will und muss. Aber dafür werde ich ignoriert. Ist das jetzt besser ?

05.11.2019 21:17 • x 2 #285


A
Zitat von Sandra-k:
Tja, aber mit Freunden und auf der Arbeit funktionieren sie auch. Meiner hat gesagt das es anstrengend ist das das funktioniert, aber es geht. Und so langsam kann ich es nicht mehr verstehen warum er mich immer wieder ignoriert, er hat gesagt weil er sich bei mir nicht verstellen will und muss. Aber dafür werde ich ignoriert. Ist das jetzt besser ?


Genau so sehe ich das auch! Wieso geht das mit anderen?

05.11.2019 21:19 • x 3 #286


S
Weil man da laut meinem Partner sich immer verstellt und er das bei mir nicht möchte. Wie gesagt eigentlich komplett richtig und gut, aber ich will einfach nicht immer wieder ignoriert werden. Wenn er doch mit anderen sogar ausgehen kann und Freunde mehr über ihn wissen,sprich wo er war etc. Das fühlt sich einfach nur schrecklich an wenn man als Partnerin keine Antwort geben kann wo er grade ist oder war.

05.11.2019 22:10 • x 2 #287


Juli1
Hier auch so, man trifft sich mit Bekannten aus der Tagesklinik und plant sogar ne Grillparty. Das Handy scheint an der Hand festgetackert zu sein. Wir hatten Besuch von Freunden aus Barcelona, ich hätte meinen Freund fast nicht wieder erkannt. Bestens drauf und den Entertainer gespielt, jeden Tag unterwegs gewesen und Spaß gehabt. Frage ich mal ob wir was unternehmen und sei es nur mit dem Hund rauszugehen, dann hat er meistens keine Lust oder ist müde.

05.11.2019 22:14 • x 2 #288


S
@Juli1 das könnte genauso bei uns sein , bis auf die Sache mit dem Handy. Er hat sich letzte Woche einen halben Tag frei genommen um auf die Tochter eines Kollegen aufzupassen (nur Arbeitskollege- kein Kumpel)und sie zu bespassen, die Mutter war krank okay, aber wenn ich frage ob er mit mir oder mit mir und meinem Sohn dies oder das machen will, muss er momentan arbeiten oder schlafen.

05.11.2019 22:17 • x 2 #289


Juli1
Oh Sandra, es ist manchmal wirklich unfair, oder?

05.11.2019 22:31 • x 1 #290


S
Ja und traurig und enttäuschend.

05.11.2019 22:33 • x 1 #291


Juli1
Mich macht es auch unendlich traurig.
Hoffentlich ist morgen wieder ein besserer Tag, habe morgen früh einen Termin bei meiner Therapeutin, aus diesen Sitzungen geht man wieder etwas gestärkt und gefestigter heraus. Die rückt mir die Krone wieder gerade

05.11.2019 23:10 • x 2 #292


Y
Hallo zusammen,
ich habe grad in der NDR Talkshow das Gespräch mit Teresa Enke, Vorstandsvorsitzende der Robert - Enke - Stiftung , gesehen. Dort ist eine Art Brille erfunden worden, mit der man in einer Simulation sieht, wie es für einen Depressiven ist, . . . . in den Kopf eines Depressiven hineinschauen , so wurde es formuliert. Man bekommt eine Weste mit Gewichten um den Druck und die Schwere nachzuempfinden, die auf einem Depressiven lastet.
Ich habe nicht mitbekommen, wie man da dran kommt. Vielleicht mögt ihr das mal googlen.
Wenn das wirklich so ist, wie es jetzt in der Sendung dargestellt wurde, es hilft zu verstehen, definitiv.

Ich möchte nochmal ein paar Gedanken von der anderen Seite hier lassen. Vermutlich hätte ich ähnliche Gefühle und Empfindungen wie ihr, wenn mein Partner den Entertainer gibt, mit allen anderen spricht, etwas unternimmt, Zeit verbringt, für sie da ist und bei mir ist null. Und es wäre gut so, zeigt es mir doch, dass sich meine Seele erholt. Ich leide nicht still vor mich hin.
Meine Depression hat und zeigt sich noch völlig anders. Was ich aus tiefster Überzeugung sagen kann, nichts von dem, was ich nicht gemacht habe oder mache, passiert in der Absicht meinen Partner zu enttäuschen, zu ignorieren, zu verletzten . . . . . Wenn ich mich anders verhalten könnte, ich würde es tun. Nie im Leben hätte ich gedacht, welche Macht und welche Kraft diese Krankheit hat. Fremdbestimmt handeln, diese Formulierung trifft es ganz gut.
Ich habe grossen Respekt vor jedem Angehörigen, der seinem Partner in der Krankheit zu Seite steht. Und ich habe Mitgefühl für jeden Maskenträger, weil ich eine Vorstellung davon habe, wie er leidet.
Kopf hoch und Krönchen richten !
VG

06.11.2019 00:26 • x 5 #293


S
@Juli1 drück dir die Daumen.
@Ylvi13 ich habe eben den Text zu der Sendung und der Reportage gesehen. Danke. Natürlich bin ich auch froh das er nicht den ganzen Tag in seiner Wohnung sitzt und sich isoliert, aber wenn ich nichts von der Depression wüsste, würde ich mich total verarscht fühlen. Er hat ja auch gesagt das er mir niemals weh tun wollte, aber grade weil wir drüber gesprochen haben, wäre doch eine minimale Kommunikation dauerhaft so wichtig. Ich hab heute meinen Fokus absolut auf meinen Tag und werde nichts schreiben nicht aus Bosheit, nein weil ich es nicht kann und gar nicht weiß was und ob es überhaupt ankommt und heute keine Lust habe enttäuscht auf eine Antwort von ihm zu warten. Habe auch alle Dinge, wie besonderen Klingelton für ihn angeschaltet. Ich muss den Fokus ändern, sonst kann ich mich nicht komplett erholen. Schönen Tag euch allen und LG

06.11.2019 07:14 • x 4 #294


S
Zitat von Sandra-k:
Habe auch alle Dinge, wie besonderen Klingelton für ihn angeschaltet.

ABgeschaltet sollte es heissen.

06.11.2019 08:03 • #295


Y
Hallo Sandra,
darum ist es ja so wichtig, dass man sich mit dem Thema auseinander setzt, der Angehörige und der Betroffene natürlich auch. Der versteht, wenn man es überhaupt kann, am Anfang auch nichts, es macht mit einem. Ich habe am Anfang jegliche Theorie zu dem Thema abgelehnt, aus dem Bauch raus, ich hätte es weder erfassen noch verarbeiten können. Das hat sich geändert, aber der grosse Theoretiker bin ich immer noch nicht.
Ich vermute, ich würde mich, wenn ich in deiner Haut stecken würde , auch verarscht fühlen, selbst wenn ich was über Depression weiss. Zu verstehen ist das doch nicht, das ist Irrsinn in Reinkultur, der reinste Widerspruch, die . . . . . , Depression eben.

Zitat von Ylvi13:
Ich habe grossen Respekt vor jedem Angehörigen, der seinem Partner in der Krankheit zu Seite steht. Und ich habe Mitgefühl für jeden Maskenträger, weil ich eine Vorstellung davon habe, wie er leidet.


Meine Worte . . . . Bei dir lege ich noch ein Schippchen Respekt drauf. Als depressiver Mensch kann ich dir sagen, einen Partner wie dich an der Seite zu haben, das kann man nicht genug wertschätzen. Du machst so vieles absolut super, auch das du deinen Partner mal deinen Missmut spüren lässt. Offensichtlich genau zur richtigen Zeit.

Krönchen . . . . .
Hab einen schönen Tag in deinem Fokus.
VG

06.11.2019 10:18 • x 5 #296


S
Hallo Ylvi,

Danke. Ich komme mir trotz allem was ich lese und über das Thema Depression erfahre manchmal verarscht vor. Wie gesagt ohne diesen Hintergrund wäre ich schon lange weg. Aber ich bin halt von Natur aus niemand der gerne und schnell aufgibt.
Alle Worte hier bauen mich total auf. Und ich bin froh das ich mir hier vieles von der Seele schreiben kann, sonst würde ich innerlich platzen. Und das mein Weg scheinbar nicht der falsche ist, auch wenn manchmal Zweifel aufkommen. Mein Krönchen sitzt, der Fokus steht, ich hoffe es bleibt heute so.
LG

06.11.2019 11:37 • x 4 #297


S
Zack wird es draußen dunkel und der Tag wird ruhiger. Merke ich wie meine Gedanken doch nicht im hier und jetzt bleiben. Ja ich weiß auch das er sich vorgestern das letzte Mal gemeldet hat. Aber er wollte sich melden wenn sein Kumpel weg ist, also so hatte er vorgestern geschrieben und davor hatte er sich seit Donnerstag nicht gemeldet. Alles spricht für 3 Schritte zurück. JA, aber wenn ich es ganz nüchtern betrachtet bin ich grade alleine. Also im Sinne von er lässt mich wieder aussen vor. Befinde mich kurzzeitig wieder in traurig und sauer, enttäuscht. Nicht schön, aber der Tag war gut bis hier hin.
@Juli1 wie war es, Krönchen richten lassen ?

06.11.2019 17:31 • x 2 #298


A
Ich glaube das liegt am Tag. Ich bin heute auch traurig, enttäuscht und fühle mich alleine. Er fehlt mir so sehr. und eigentlich war ich die ganze Zeit gefasst. Aber heute geht garnichts.
Ich verstehe dich so gut. ich wünsche mir einfach nur, dass er da ist, mich in den Arm nimmt. So ein einfaches Bedürfnis.

06.11.2019 18:27 • x 1 #299


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


selly
Tja da kann man wohl lange warten! Ich warte seit 3 Monaten und einer Woche und meine nerven sind mittlerweile nicht nur unten, sondern ich bin leer. Ich bin enttäuscht. Und weinen nur noch selten. da kaum noch tränen da sind, nach drei Monaten täglichem weinen.
Niemals hatte ich gedacht, dass Depressionen so lange so schlimm sind, dass sich der Partner einfach nicht meldet.
Allerdings mit seinen Familienangehörigen trifft er sich.und ich als seine Frau des Lebens bin plötzlich egal

06.11.2019 18:35 • x 3 #300

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