14460

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

J
Hallo @Carino87 ,

Willkommen in unserer Runde und viel Geduld für die kommende Zeit.

Was dein Umfeld und diese Kommentare angeht... kenne ich persönlich so nicht und wäre für mich eher ein Grund darüber nachzudenken, was ich da für Menschen in meinem Umfeld habe!

Lg
Just_me

29.07.2020 09:20 • x 1 #2791


C
Zitat von Just_me:
Hallo @Carino87 ,

Willkommen in unserer Runde und viel Geduld für die kommende Zeit.

Was dein Umfeld und diese Kommentare angeht... kenne ich persönlich so nicht und wäre für mich eher ein Grund darüber nachzudenken, was ich da für Menschen in meinem Umfeld habe!

Lg
Just_me


Das war mein erster Impuls.
Von genau diesen Menschen habe ich mich entfernt. tut gut.

Lieben Dank

29.07.2020 09:21 • x 1 #2792


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


B
Zitat von Carino87:

Das schlimmste was gesagt wurde war
'normalerweise müsstet ihr jetzt total verliebt sein und auf einer rosaroten Wolke schweben - schau was er dir antut du willst doch irgendwann kinder'

Glaube niemand hat sich den Zeitpunkt seiner Depression und seiner Probleme im Leben ausgesucht..



Ich wurde als naiv und dumm bezeichnet und als zu gutmütig und als emotional instabil, dass ich sowas gar nicht aushält und er als Egoist und so weiter.

Lass das einfach vorbei ziehen. Wir Unterstützung uns gegenseitige

29.07.2020 09:23 • x 2 #2793


C
Zitat von Bella1234:


Ich wurde als naiv und dumm bezeichnet und als zu gutmütig und als emotional instabil, dass ich sowas gar nicht aushält und er als Egoist und so weiter.

Lass das einfach vorbei ziehen. Wir Unterstützung uns gegenseitige


Da hast du recht! Gott sei dank habe ich nie an meiner Position groß gezweifelt, oder habe das Gesagte der anderen zu Herzen genommen.

Danke dir

Ich hoffe das für ihn, aber auch für uns irgendwann wieder die Sonne scheint.

29.07.2020 09:31 • #2794


C
Ist es bei euch allen hier in der Runde ähnlich (falls ihr nicht zusammen wohnt)?

Ich habe das Gefühl die Zeit ist einfach eingefroren zwischen uns. Alles was wir voneinander haben liegt beieinander.
Nicht das Prinzip wie bei einer Trennung 'man trifft sich, um hab und gut auszutauschen'

Stattdessen packt er mir noch mehr in die Wohnung

29.07.2020 09:37 • x 1 #2795


B
@carino

Ich hab meinen Freund seit Mai nimmer gesehen. Er schreibt meistens fleißig, aber nur belangloses.

Ich denke er ist in ner Klinik.

Sein Verhalten ist so, als wäre er weg und nur ein Schatten da. Also fast alles liebevolle und gemeinsame ist weg.

Aber ich glaube fest daran, dass er gesund wird und unsere Beziehung weitergeht.

29.07.2020 09:49 • x 2 #2796


C
Zitat von Bella1234:
@carino

Ich hab meinen Freund seit Mai nimmer gesehen. Er schreibt meistens fleißig, aber nur belangloses.

Ich denke er ist in ner Klinik.

Sein Verhalten ist so, als wäre er weg und nur ein Schatten da. Also fast alles liebevolle und gemeinsame ist weg.

Aber ich glaube fest daran, dass er gesund wird und unsere Beziehung weitergeht.


Liebe Bella,

der Vergleich mit dem Schatten ist gut. So fühlt es sich an.

Wie gehst du damit um? Lebt ihr auch getrennt?

29.07.2020 09:51 • #2797


C
Zitat von Carino87:

Liebe Bella,

der Vergleich mit dem Schatten ist gut. So fühlt es sich an.

Wie gehst du damit um? Lebt ihr auch getrennt?


*räumlich getrennt

29.07.2020 10:03 • #2798


B
@Carino87

Mal besser mal schlechter. Grade ist es schlimm für mich.

Er sagte beim letzten Treffen, dass wir ein paar sind, auch wenn wir uns nicht sehen. Daran ziehe ich mich hoch. Aber die Ungewissheit und das wissen, dass er leidet, zerbricht mich fast. Und ja ich grenze mich ab, ich geh dreimal die Woche zum Sport fahr mit den Mädels weg. Hab Freunde und mach Yoga, aber er ist immer dabei und immer ist dieser Mangel da.


Er will immer das ich einziehe. Aber bisher kam es nicht dazu.

Und die Angst, ihn an die Krankheit zu verlieren quält mich.

Und ich weiß langsam nimmer, was ich schreiben oder tun könnte, um an ihn ranzukommen.

29.07.2020 10:06 • #2799


C
Zitat von Bella1234:
@Carino87

Mal besser mal schlechter. Grade ist es schlimm für mich.

Er sagte beim letzten Treffen, dass wir ein paar sind, auch wenn wir uns nicht sehen. Daran ziehe ich mich hoch. Aber die Ungewissheit und das wissen, dass er leidet, zerbricht mich fast. Und ja ich grenze mich ab, ich geh dreimal die Woche zum Sport fahr mit den Mädels weg. Hab Freunde und mach Yoga, aber er ist immer dabei und immer ist dieser Mangel da.


Er will immer das ich einziehe. Aber bisher kam es nicht dazu.

Und die Angst, ihn an die Krankheit zu verlieren quält mich.

Und ich weiß langsam nimmer, was ich schreiben oder tun könnte, um an ihn ranzukommen.



Das glaube ich, irgendwann fällt einem nichts mehr ein.

Wohnt ihr nicht in der gleichen Stadt? Ich bin vor zwei Wochen ein Mal für eine Stunde und zwei Zig. vorbei. Wir haben die meiste Zeit geschwiegen und die Hand gehalten.

Du scheinst ja gerade nicht zu wissen, wo er ist
Und ja.. Sie schweben immer mit. Egal was man macht und wieviel man sich ablenkt.

29.07.2020 10:10 • #2800


Laurien
Hallo zusammen,

Kommentare bekomme ich von meinem Umfeld auch zur hören (also von denen, die es überhaupt wissen). Keine wirklich boshaften, aber schon teilweise in ganzen Sätzen. Was sicher mit an der Situation an sich liegt, da er auch nach 3,5 Monaten nicht einen Satz zur Erklärung gesagt hat und es keine Diagnose gibt. Wenn er sich mal meldet, wirkt er so, wie wenn es ihm gar nicht bewusst ist, was gerade für ein Film läuft.

Ich bin meinem Umfeld aber nicht böse deswegen. Sie haben ja recht und machen sich auch nur Sorgen.

LG

29.07.2020 11:15 • #2801


S
Hallo zusammen,

Bisher war ich nur stille Mitleserin, aber auch das hat mir über einige schwere Zeiten hinweggeholfen. Ich glaub meine Situation ähnelt derer einiger hier...

Mein Freund ( Ich weiß gar nicht, ob ich ihn noch so nennen soll?) zieht sich seit Monaten immer weiter zurück. Er ist jetzt, so viel ich weiß, seit fast 1 Jahr in Behandlung. Das ist ja erstmal gut, aber aus meiner Sicht hat das bisher nicht viel verbessert, sondern eher einiges verschlimmert. Wir telefonieren die letzte Zeit nur ca. Alle 3-4 Wochen. Er sagt, er brauche Zeit,.man dürfe ihn nicht drängen. Also unterhält man sich über Besangloses. Aber das was dabei auf der Strecke bleibt, ist das wir und auch das ich... man fühlt sich ja schon schlecht bei dem Gedanken ich möchte mal was mit dir unternehmen

Also bleibt was man selber möchte auf der Strecke... Ist das egoistisch?

Lg

29.07.2020 14:20 • #2802


Jedi
@Sica30 !

Zitat von Sica30:
Ist das egoistisch?


Alles was Du für Dich tust - was Dir gut tut - woran Du noch Freude empfinden kannst - Deine Kontakte pflegst,
alles das hat mich Egoismus nichts zu tun !
Ich nenne es Selbstfürsorge !

Und das sei Dir bewusst u. das ist kein esotherisches Blabla,
wer nicht gut für sich Selbst sorgt, der wird auch nicht gut für einen anderen Menschen (sei es ein Partner) gut sorgen,
bzw. hilfreich sein können !

- Wer sich nicht Selbst liebt, mit sich Selbst nicht in Frieden ist, der wird schwer einen anderen Menschen lieben können
u. eine zufriedene Beziehung od. Partnerschaft leben !

So ist alles, was Du in so schwierigen Situationen in deinem Leben für Dich tust,
weder Egoistisch, noch Narzisstisch.

29.07.2020 17:41 • x 3 #2803


B
War jemand von euch in der Klinik und wenn ja wie lange?

Mach mir bisschen Sorgen wegen meinem Freund. Der ist so lange in der Klinik

30.07.2020 11:54 • #2804


C
Zitat von Schnute:
Guten Abend ihr lieben,

Ich hatte wieder Kontakt mit ihm und er hört sich auch, wie von euch beschrieben, sehr kalt an. Hat aber einige Male lachen können, was sich wirklich toll angefühlt hat. Von ihm aus kam,vielleicht können wir uns bald sehen, aber in seiner momentanen Verfassung kann er es jetzt gerade noch nicht.
Wir haben recht viel ausgetauscht und ich bin glücklich und stolz auf ihn, dass es ihm mit und mit besser geht.

Los zu lassen und trotzdem nach wie vor für ihn da zu sein. Ohne Erwartungen zu haben.

Habt Geduld mit euren Männern und mit euch.

Ich wünsch mir sehr, dass hier noch viele positiv endende/beginnende Geschichten geschrieben werden.

Seid lieb gegrüßt,
Schnute


Hi liebe Schnute,

Ich setze mich mit dem Wort loslassen auseinander. Was meint ihr damit? Mein Partner sagte mir 'du musst jetzt auf dich aufpassen. Du musst loslassen'

Bedeutet das ein Ende?

Ich habe schon einige Beziehung durchlaufen. Allerdings ist unsere Beziehung wie eingefroren durch seine depressive Episode. Aber was meint er nur mit loslassen..

Ich bin sehr positiv und hab loslassen können.

31.07.2020 07:50 • #2805


B
Das mit Geduld und Verständnis hab ich eigentlich verstanden.
Trotzdem ist es mir das letzte mal zu viel geworden, hab geheult und um mehr Kommunikation gebeten und jetzt will er nachdenken.
Und ich hab ein schlechtes Gewissen und bereue meine Reaktion. Wir waren auf so einem guten Weg.

Er ist noch krank, tut aber so als wäre alles okay und ich hab so viel Druck aufgebaut.

31.07.2020 09:48 • #2806


Heideblümchen
Hallo zusammen, ich bin auch neu hier und habe mich ein bisschen eingelesen über das, was euch beschäftigt. Dabei habe ich auch die Frage gelesen, ob jemand hier in einer Klinik war, weil es so lange dauert. Ich bin selber schwer depressiv und lebe mit bzw. nur durch meine Medikamente stabil. Selber war ich von Oktober bis Dezember 2019 in einer Fachklinik. Somit waren das gut 2 Monate. Und mir hat die Zeit geholfen.
Ich kann zum Verhalten der Männer nur eines sagen: für Männer scheint der Zustand, in den man in einer depressiven Phase reinrutscht, um ein vielfaches schlimmer zu sein als für Frauen. Mein Eindruck, auch durch das Zusammenleben mit den anderen Patienten und Patientinnen in dieser Zeit. Männer haben Veranwortung, im Job, in der Familie, überhaupt. Das soll jetzt nicht heißen, dass Frauen dies nicht haben aber Männer gehen mit diesem vermeintlichen Versagen auf ganzer Linie ganz anders um. Frauen handeln da auch direkter. Als Beispiel: ich lag mit einer Zimmergenossin zusammen, der während des Klinikaufenthaltes klar wurde, dass ihr ihre Partnerschaft (mit einem Spielsüchtigen) nicht gut tut. Sie hatte, wie wir alle, viel Zeit, darüber nachzudenken, wie das Leben danach aussehen könnte und muss. Sie hat sich noch während des Aufenthaltes in der Klink von ihrem Partner getrennt. Per WhatsApp, weil ihr die Kraft für eine direkte Konfrontation gefehlt hat. Männer haben in einer depressiven Phase garantiert auch diese Gedanken, was sie tun könnten etc. Aber sie halten sich oft die Hintertür offen. Warten ab, ob es ihnen besser geht und hoffen, dass ihr Rettungsanker, sprich, ihre Partnerin, dann noch da ist und zu ihnen hält. Verlustängste, Versagensängste....all das spielt da wohl eine ganz große Rolle.
Gleichzeitig mag man sich ja selber in so einer Phase nicht mehr. Oder kennt sich auch gar nicht mehr. Und hat auch keine Kraft. Weder für eine direkte Aussprache, noch dazu, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Und Männer sträuben sich auch eher dagegen, in eine Klinik zu gehen und sich behandeln zu lassen. Das schaffe ich schon selber, was soll mir da jemand helfen, wenn ich mir selber nicht helfen kann.....
Ich betone: nicht alle Männer sind so. Und natürlich auch nicht alle Frauen. Aber ich habe eben diese Erfahrung gemacht. Frauen lassen sich eher helfen. Vertrauen sich ihrer Freundin, ihrer Familie etc. an. Männer eher nicht, weil es eine Art von Versagen sein könnte. Die Gesellschaft macht da oft sehr viel Druck. Und in einer Depression dann auch noch irgend eine Art von Druck zu bekommen.....tödlich!

Ich selber hatte in den 2 Monaten auch sehr viel Zeit, mir über das danach Gedanken zu machen. Und ich war so sehr in den Klinik-Alltag integriert und habe mich dort so sehr geborgen gefühlt, dass ich zwei Mal sogar vergessen haben, dass sich mein Freund zu einem Besuch bei mir angekündigt hatte. Ich brauchte aber diese Zeit dort, mal einen Gang langsamer zu fahren, nicht mehr dem Druck des Berufes, des Alltags, der Gesellschaft ausgesetzt zu sein. Mir war draußen alles zu schnell, zu laut, ich brauchte Ruhe, zum Nachdenken, zum Neuordnen meiner Zukunft, zum Mich-selber-verstehen. Das alles fällt jemandem in einer depressiven Phase unendlich schwer. Man will....aber man kann nicht. Man hat die Kraft nicht, alles wirbelt im Kopf durcheinander, man leidet unter unvorstellbaren Ängsten.
Für mich war es das erste Mal, dass ich das in meinem Leben erleben musste (ich hatte seit März 2019 eine schwere Vorerkrankung und es wurde im Laufe des Jahres 2019 immer schlimmer, ohne Aussicht auf baldige Besserung). Man klammert sich dann an die Klinik, auf deren Hilfestellung, auf Angebote, die die dortigen Sozialarbeiter im petto haben (sofern sie, wie in meinem Fall, Lust und Zeit und richtiges Engagement aufbringen können). Ich war froh, meine Medikamente zu bekommen, die nach ca. 3 Wochen erfolgreich angeschlagen haben. Ich fühlte mich wie ein einem wohligen Wattebausch. Ich hatte Angst, wieder in den Alltag entlassen zu werde und musste mich schrittweise an den Wochenenden daran gewöhnen, dass es weiter geht. Allerdings ist es auch heute - und ich bin auch noch nicht über diese Phase hinweg - schwer, jemandem, der nicht unter Depressionen leidet, klar zu machen, dass diese Krankheit so unendlich tückisch ist, einen immer wieder heimsucht und überfällt und es eigentlich erst mal nicht viel - außer Medikamenten - gibt, was man dagegen tun kann. Klar, es gibt Hilfsangebote in der Klinik, aber auch hier sind nicht alle hilfreich. Oft öffnen zum Beispiel Gesprächsgruppen Türen mit Erinnerungen, die plötzlich hoch kommen, die einem gerade in einer Depression überhaupt nicht gut tun. Man fällt plötzlich in ein Loch und das ist bodenlos. Nichts ist da, was einen aufhält. Im Normalfall hat man im Alltag, in der Familie, im Job eine Krise. Ja, dann, wie schon vorher gelesen Krönchen richten, weiter geht´s. In einer Depression gibt es vermeintlich (!) keinen Ausweg! Alle Gedanken wirbeln durcheinander, man kann sie nicht fassen, nicht sortieren, sich über nichts mehr freuen. Mir hat ein Positiv-Tagebuch geholfen. Aufschreiben, wenn etwas am Tag passiert ist, was einem ein bisschen Freude gegeben hat. Das war am Anfang einfach nur guter Schlaf. Ein Spaziergang im Park mit warmen Herbstsonnenstrahlen auf der Haut. Dagegen haben mich Gespräche mit Therapeuten anfangs immer zum Heulen gebracht. Immer. Erst nach und nach wurde es besser, bis ich reif war (in meinen Augen und in denen der Therapeuten/Ärzten), nach Hause zu gehen.

Inzwischen sind 7 Monate vergangen. Meine Medikamente halten mich aufrecht. Ich schlafe nachts ohne schlimme Gedanken, ohne Unruhe. Ich habe, auch durch die Vorerkrankung, jeden Tag aufs Neue Anlaufschwierigkeiten. Ich habe mich auch sehr verändert, wehre mich jetzt mehr, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle. Habe meine Gedanken, die mir in der Klinik kamen, mit einer Psychologin durchgekaut und sie hat mir geholfen, mir selber zu helfen (mehr habe ich von ihr auch nicht erwartet). Und ab nächster Woche kann ich, nach 16 Monaten krank sein, endlich wieder arbeiten. Damit ist die Depression nicht überstanden. Das merke ich jeden Tag. Aber mit dem Verständnis des Partners und meiner Familie LEBE ich wieder im Hier und Jetzt. Und ich würde sofort wieder in die Klinik gehen, wenn es nötig wird.

Sorry für diesen Roman, aber ich hoffe, ich kann denen von und unter euch, die sich schwer tun, jemanden zu verstehen, der eine Depression durchlebt, einen kleinen Einblick in das schlimme Gedankenkarussell geben, der sich da auftut. Depression ist eine Krankheit. Sie hat einen. Nicht man hat sie. Sie leitet einen, sie bestimmt den Ablauf, sie bestimmt, wie es weiter geht. Und ich als Nicht-Ärztin bin überzeugt davon: unbehandelt zieht sie das ganze Umfeld wie Partnerschaft, Familie, Beruf etc. ins Bodenlose!

Habt Geduld, aber denkt auch an euch. Wenn euch alles zuviel wird und ihr immer an eure Grenzen kommt, dann müsst ihr die Konsequenzen ziehen. Denn krank vor Sorge und Kummer und unzufrieden mit eurer Partnerschaft helft ihr eurem Partner/eurer Partnerin nicht. Und vor allem: eine Beziehung nur aus Mitleid oder aus Angst, dass sich der Partner was antut....das ist fatal. Lasst euch nicht erpressen. Auch das habe ich bei Mitpatienten erlebt. Sie machen ihrem Partner/ihrer Partnerin Vorwürfe und setzen sie unter Druck. In diesem Sinne, wie gesagt, sorry für den Roman, aber dieses Thema ist einfach zu wichtig und zu komplex für ein paar wenige Sätze. Passt gut auf euch auf! Bleibt gesund. Und ich schau die Tage mal wieder vorbei. Liebe Grüße!

31.07.2020 10:54 • x 6 #2807


C
Zitat von Heideblümchen:
Hallo zusammen, ich bin auch neu hier und habe mich ein bisschen eingelesen über das, was euch beschäftigt. Dabei habe ich auch die Frage gelesen, ob jemand hier in einer Klinik war, weil es so lange dauert. Ich bin selber schwer depressiv und lebe mit bzw. nur durch meine Medikamente stabil. Selber war ich von Oktober bis Dezember 2019 in einer Fachklinik. Somit waren das gut 2 Monate. Und mir hat die Zeit geholfen.
Ich kann zum Verhalten der Männer nur eines sagen: für Männer scheint der Zustand, in den man in einer depressiven Phase reinrutscht, um ein vielfaches schlimmer zu sein als für Frauen. Mein Eindruck, auch durch das Zusammenleben mit den anderen Patienten und Patientinnen in dieser Zeit. Männer haben Veranwortung, im Job, in der Familie, überhaupt. Das soll jetzt nicht heißen, dass Frauen dies nicht haben aber Männer gehen mit diesem vermeintlichen Versagen auf ganzer Linie ganz anders um. Frauen handeln da auch direkter. Als Beispiel: ich lag mit einer Zimmergenossin zusammen, der während des Klinikaufenthaltes klar wurde, dass ihr ihre Partnerschaft (mit einem Spielsüchtigen) nicht gut tut. Sie hatte, wie wir alle, viel Zeit, darüber nachzudenken, wie das Leben danach aussehen könnte und muss. Sie hat sich noch während des Aufenthaltes in der Klink von ihrem Partner getrennt. Per WhatsApp, weil ihr die Kraft für eine direkte Konfrontation gefehlt hat. Männer haben in einer depressiven Phase garantiert auch diese Gedanken, was sie tun könnten etc. Aber sie halten sich oft die Hintertür offen. Warten ab, ob es ihnen besser geht und hoffen, dass ihr Rettungsanker, sprich, ihre Partnerin, dann noch da ist und zu ihnen hält. Verlustängste, Versagensängste....all das spielt da wohl eine ganz große Rolle.
Gleichzeitig mag man sich ja selber in so einer Phase nicht mehr. Oder kennt sich auch gar nicht mehr. Und hat auch keine Kraft. Weder für eine direkte Aussprache, noch dazu, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Und Männer sträuben sich auch eher dagegen, in eine Klinik zu gehen und sich behandeln zu lassen. Das schaffe ich schon selber, was soll mir da jemand helfen, wenn ich mir selber nicht helfen kann.....
Ich betone: nicht alle Männer sind so. Und natürlich auch nicht alle Frauen. Aber ich habe eben diese Erfahrung gemacht. Frauen lassen sich eher helfen. Vertrauen sich ihrer Freundin, ihrer Familie etc. an. Männer eher nicht, weil es eine Art von Versagen sein könnte. Die Gesellschaft macht da oft sehr viel Druck. Und in einer Depression dann auch noch irgend eine Art von Druck zu bekommen.....tödlich!

Ich selber hatte in den 2 Monaten auch sehr viel Zeit, mir über das danach Gedanken zu machen. Und ich war so sehr in den Klinik-Alltag integriert und habe mich dort so sehr geborgen gefühlt, dass ich zwei Mal sogar vergessen haben, dass sich mein Freund zu einem Besuch bei mir angekündigt hatte. Ich brauchte aber diese Zeit dort, mal einen Gang langsamer zu fahren, nicht mehr dem Druck des Berufes, des Alltags, der Gesellschaft ausgesetzt zu sein. Mir war draußen alles zu schnell, zu laut, ich brauchte Ruhe, zum Nachdenken, zum Neuordnen meiner Zukunft, zum Mich-selber-verstehen. Das alles fällt jemandem in einer depressiven Phase unendlich schwer. Man will....aber man kann nicht. Man hat die Kraft nicht, alles wirbelt im Kopf durcheinander, man leidet unter unvorstellbaren Ängsten.
Für mich war es das erste Mal, dass ich das in meinem Leben erleben musste (ich hatte seit März 2019 eine schwere Vorerkrankung und es wurde im Laufe des Jahres 2019 immer schlimmer, ohne Aussicht auf baldige Besserung). Man klammert sich dann an die Klinik, auf deren Hilfestellung, auf Angebote, die die dortigen Sozialarbeiter im petto haben (sofern sie, wie in meinem Fall, Lust und Zeit und richtiges Engagement aufbringen können). Ich war froh, meine Medikamente zu bekommen, die nach ca. 3 Wochen erfolgreich angeschlagen haben. Ich fühlte mich wie ein einem wohligen Wattebausch. Ich hatte Angst, wieder in den Alltag entlassen zu werde und musste mich schrittweise an den Wochenenden daran gewöhnen, dass es weiter geht. Allerdings ist es auch heute - und ich bin auch noch nicht über diese Phase hinweg - schwer, jemandem, der nicht unter Depressionen leidet, klar zu machen, dass diese Krankheit so unendlich tückisch ist, einen immer wieder heimsucht und überfällt und es eigentlich erst mal nicht viel - außer Medikamenten - gibt, was man dagegen tun kann. Klar, es gibt Hilfsangebote in der Klinik, aber auch hier sind nicht alle hilfreich. Oft öffnen zum Beispiel Gesprächsgruppen Türen mit Erinnerungen, die plötzlich hoch kommen, die einem gerade in einer Depression überhaupt nicht gut tun. Man fällt plötzlich in ein Loch und das ist bodenlos. Nichts ist da, was einen aufhält. Im Normalfall hat man im Alltag, in der Familie, im Job eine Krise. Ja, dann, wie schon vorher gelesen Krönchen richten, weiter geht´s. In einer Depression gibt es vermeintlich (!) keinen Ausweg! Alle Gedanken wirbeln durcheinander, man kann sie nicht fassen, nicht sortieren, sich über nichts mehr freuen. Mir hat ein Positiv-Tagebuch geholfen. Aufschreiben, wenn etwas am Tag passiert ist, was einem ein bisschen Freude gegeben hat. Das war am Anfang einfach nur guter Schlaf. Ein Spaziergang im Park mit warmen Herbstsonnenstrahlen auf der Haut. Dagegen haben mich Gespräche mit Therapeuten anfangs immer zum Heulen gebracht. Immer. Erst nach und nach wurde es besser, bis ich reif war (in meinen Augen und in denen der Therapeuten/Ärzten), nach Hause zu gehen.

Inzwischen sind 7 Monate vergangen. Meine Medikamente halten mich aufrecht. Ich schlafe nachts ohne schlimme Gedanken, ohne Unruhe. Ich habe, auch durch die Vorerkrankung, jeden Tag aufs Neue Anlaufschwierigkeiten. Ich habe mich auch sehr verändert, wehre mich jetzt mehr, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle. Habe meine Gedanken, die mir in der Klinik kamen, mit einer Psychologin durchgekaut und sie hat mir geholfen, mir selber zu helfen (mehr habe ich von ihr auch nicht erwartet). Und ab nächster Woche kann ich, nach 16 Monaten krank sein, endlich wieder arbeiten. Damit ist die Depression nicht überstanden. Das merke ich jeden Tag. Aber mit dem Verständnis des Partners und meiner Familie LEBE ich wieder im Hier und Jetzt. Und ich würde sofort wieder in die Klinik gehen, wenn es nötig wird.

Sorry für diesen Roman, aber ich hoffe, ich kann denen von und unter euch, die sich schwer tun, jemanden zu verstehen, der eine Depression durchlebt, einen kleinen Einblick in das schlimme Gedankenkarussell geben, der sich da auftut. Depression ist eine Krankheit. Sie hat einen. Nicht man hat sie. Sie leitet einen, sie bestimmt den Ablauf, sie bestimmt, wie es weiter geht. Und ich als Nicht-Ärztin bin überzeugt davon: unbehandelt zieht sie das ganze Umfeld wie Partnerschaft, Familie, Beruf etc. ins Bodenlose!

Habt Geduld, aber denkt auch an euch. Wenn euch alles zuviel wird und ihr immer an eure Grenzen kommt, dann müsst ihr die Konsequenzen ziehen. Denn krank vor Sorge und Kummer und unzufrieden mit eurer Partnerschaft helft ihr eurem Partner/eurer Partnerin nicht. Und vor allem: eine Beziehung nur aus Mitleid oder aus Angst, dass sich der Partner was antut....das ist fatal. Lasst euch nicht erpressen. Auch das habe ich bei Mitpatienten erlebt. Sie machen ihrem Partner/ihrer Partnerin Vorwürfe und setzen sie unter Druck. In diesem Sinne, wie gesagt, sorry für den Roman, aber dieses Thema ist einfach zu wichtig und zu komplex für ein paar wenige Sätze. Passt gut auf euch auf! Bleibt gesund. Und ich schau die Tage mal wieder vorbei. Liebe Grüße!



Vielen Dank für deine Perspektive und den Blick auf das Thema. Das bringt mit als Angehörige sehr viel. Du beschreibst es ganz gut... Man fühlt sich als Frau gerade im einer Warte position ohne Garantie.

31.07.2020 11:17 • x 1 #2808


Laurien
Liebe Heideblümchen,

vielen lieben Dank für deinen sehr ausführlichen und informativen Beitrag!

Ich persönlich (denke aber, dass es vielen anderen Angehörigen auch so geht) freue mich immer sehr über Beiträge von Betroffenen, die Einblick in die Gedankenwelt geben. Solche Beiträge finde ich viel hilfreicher als die meisten Ratgeber.

Freue mich auf jeden Fall über einen weiteren Austausch.

LG

31.07.2020 11:25 • #2809


Heideblümchen
Hallo ihr´s
danke......leider ist das so. Niemand weiß, wann die Depression zuschlägt. Und in welchem Ausmaß. Und warum oft dann, wenn doch (vermeintlich) alles so gut lief. Das ist ähnlich wie eine Grippe. Im einen Moment fühlst du dich super, ein paar Stunden später liegst du mit Fieber und Gelenkschmerzen flach (blöder Vergleich, ich weiß, aber ich will damit nur die Unberechenbarkeit einer Depression darstellen). Für gesunde Menschen ist es einfach unvorstellbar. Da kann man als Depressive/r auch niemandem einen Vorwurf machen. Es IST einfach schwer bis gar nicht nachvollziehbar, was diese Krankheit mit jemandem macht und was sie AUS einem Menschen macht.....aber schön, wenn meine Sicht ein bisschen weiter hilft. Dann habe ich ja ein kleines bisschen Licht in dieses dunkle Thema gebracht. Kopf hoch!
PS: ich finde es auch immer traurig, wenn sich in Foren Betroffene Rat suchen, dann aber nichts mehr von sich hören/lesen lassen, wie es ihnen bzw. ihren Lieben in der nächsten Zeit gegangen ist. Andere Betroffene können doch nur von den Erfahrungen profitieren, die andere gemacht haben. Daher werde ich auch gerne Fragen beantworten, wenn sich hier welche auftun, auch wenn ich nicht jeden Tag hier reinschauen kann

31.07.2020 11:29 • x 3 #2810


B
@Heideblümchen
Danke danke. Es erklärt so vieles.

Jetzt fühle ich mich aber nur noch gemein und unsensibel, weil ich angesprochen habe das ich Kommunikation brauche und Druck aufgebaut habe. Was soll ich tun? nichts mehr?

31.07.2020 11:33 • #2811


Heideblümchen
Nein, Bella, es ist doch nur natürlich, dass du das Bedürfnis nach Klärung, Nähe, Aussprache hast. Du musst dich nicht schuldig fühlen, weil DU das Bedürfnis hast. Das Problem ist wohl eher, dass der Zeitpunkt, in dem sich dein Partner dafür bereit fühlt, noch nicht da ist. Das erfordert Geduld. Beiderseits. Allerdings, irgendwann muss (!) es zu einer Aussprache und einer Klärung kommen. Die Zeit der Ungewissheit ist für dich ja auch extrem schwer. Ich würde es an deiner Stelle auch genau so kommunizieren. Dass du ihn unterstützen willst, dass du aber auch wissen willst, wie es weiter geht. Dass dieser Schwebezustand auf Dauer nicht weiter bringt....Vielleicht hast du die Möglichkeit, mit jemandem aus seiner Familie zu sprechen (falls du das Thema bereits vorher angesprochen hast, sorry, ich habe mir nicht alles durchgelesen)...

Ach, und noch etwas zum Thema Klinik: es ist natürlich erst mal der erste Gedanke, einem depressiven Menschen zu raten, in eine Klinik zu gehen. Dabei darf man aber folgendes nicht vergessen, was vielleicht der eine oder andere in einem vorherigen Aufenthalt erlebt hat: man wird in den meisten Kliniken mit einem wildfremden Menschen in ein und demselben Zimmer untergebracht. Im schlimmsten Fall ist der Mitbewohner (männlich oder weiblich, egal) noch tiefer in einer Depression als man selber. In meinem Fall war meine erste Mitbewohnerin manisch, was nach 3 Wochen Zusammenleben dann völlig eskaliert ist. Die Dame musste dann in eine andere Klinik verlegt werden, weil nicht auszuschließen war, dass sie auch mir gefährlich werden könnte. Man muss sich als Neuling in den Klinikalltag einfinden. Alles ist anders. Man nimmt an Gesprächsrunden teil, deren andere Teilnehmer einen selber mit und durch ihre Geschichten noch weiter runter ziehen könnten. Alles nicht so einfach. Aber das kann, und in meinem Fall war das auch so, hilfreich sein. Ich wollte das nur erwähnen, weil es sich so einfach anhört, von wegen dann geh doch in eine Klinik und lass dich behandeln.....Es muss die richtige Klinik sein und der Betroffene/die Betroffene muss das auch wollen (!) und für sinnvoll ansehen. Und diese Erkenntnis dauert oft sehr lange....manchmal leider zu lange!

31.07.2020 11:48 • #2812


C
Guten Morgen an alle,

Ich habe zuletzt letzten Freitag etwas von meinem Freund gehört. Eine kleine kurze WhatsApp mit einem Danke seinerseits und er hofft das es mir gut geht. Ich reagiere stets auf seine Kontakte, weil es für mich keinen Sinn macht in seiner Situation böse oder zickig zu sein.

Das er jetzt sich eine Woche lang nicht meldet ist neu... Kennt das jemand? Was tun? Soll ich auf seinen Kontakt 'warten' oder ihn leicht antippen. Ich wüsste ehrlich gesagt gar nicht wie.

Bitte um Ratschläge

01.08.2020 07:52 • #2813


C
Zitat von Just_me:
Hallo ihr Lieben,

Lasst euch nicht verrückt machen und verliert den Mut nicht!
Auch mein Freund hatte dich zwischendurch ja 3 Monate nicht gemeldet, weil er es nicht konnte!

Wir haben die Episode ja hinter uns gelassen, reden und schreiben nun wieder täglich von morgens bis abends, quatschen am Telefon halbe Nächte durch und sehen uns wieder regelmäßig.

Durchhalten hat sich gelohnt und aus jetziger Sicht hat uns das ganze mehr zusammen geschweißt.

Also Kopf hoch und Krönchen richten ihr Lieben! Ihr seid toll, stark und schafft das!

Liebe Grüße und bleibt gesund
Just_me



Wie hast du das nur gemeistert

01.08.2020 08:05 • #2814


Laurien
Hallo @Carino87

das ist bei meinem Freund zur Zeit auch so. Die Monate vorher hat er sich zumindest alle paar Tage mal von sich aus gemeldet. Seit gut zwei Wochen geht von ihm aus nichts mehr. Er reagiert nur noch auf kurze Meldungen von mir.

Einmal in der Woche schicke ich im eine kurze Nachricht und sonst mache ich nichts. Wenn er im Moment schweigen möchte, dann ist das jetzt so und ich lasse ihn bis auf kurze habe dich nicht vergessen Meldungen in Ruhe.

LG

01.08.2020 09:04 • x 1 #2815


C
Zitat von Laurien:
Hallo @Carino87

das ist bei meinem Freund zur Zeit auch so. Die Monate vorher hat er sich zumindest alle paar Tage mal von sich aus gemeldet. Seit gut zwei Wochen geht von ihm aus nichts mehr. Er reagiert nur noch auf kurze Meldungen von mir.

Einmal in der Woche schicke ich im eine kurze Nachricht und sonst mache ich nichts. Wenn er im Moment schweigen möchte, dann ist das jetzt so und ich lasse ihn bis auf kurze habe dich nicht vergessen Meldungen in Ruhe.

LG


Liebe Laurien,

Danke für deine Antwort. Ja so habe ich es schon seit Wochen gemacht. Es scheint das gesündeste für beide zu sein an der Stelle.

Man liest so oft, dass man den Kontakt halten soll. Allerdings würde es mich persönlich auch bedrängen, wenn jeden Tag eine belanglose WhatsApp käme. Das macht doch gar keinen Sinn.

Somit werde ich versuchen, irgendwie sowas zu formulieren dass er weiss, daß ich in Gedanken bei ihm bin.

Man läuft echt auf rohen Eiern.
Tausend Dank.

01.08.2020 09:07 • #2816


Jedi
Hallo @Carino87 !

Zitat von Carino87:
Man läuft echt auf rohen Eiern.

Und ich verspreche Dir, dass ein Ei davon Du kaputt machen wirst.
Nicht weil Du es wissentlich tust, sondern, weil es nicht zu vermeiden ist, wenn Du Dich weiter auf rohen Eiern bewegst.

Bleibe die Carino die Du bist - bleibe authentisch in Deinem denken u. Verhalten, deinem Partner gegenüber.
Verabschiede Dich von Gedanken,
- wie mache ich es richtig im Umgang mit Ihm ? -
- Wie vermeide ich, dass er sich unter Druck fühlt ? -
- Was schreibe ich- was ist da Richtig ?
Denn durch zu viele solcher Gedanken, wird Dir eines der rohen Eier, auf denen Du läufst, kaputt gehen.

Es wäre dann auch nicht Deine Schuld u. Du hättest auch nichts falsch gemacht !
Doch so sind meine Erfahrungen, erschaffen die Authentizität des Nicht-Betroffenen Partner,
eine Orientierung eines bekannten Verhaltens, was der Betroffene Partner kennt.
Jetzt sich nach dem Betroffenen Partner auszurichten, kann auch zu Problemen führen,
weil eben das Denken u. Verhalten des Nicht-Betroffenen, zu unwirklichen u. nicht mehr authentischen
Verhalten sorgen kann.

Wichtig ist, dass Du etwas für Dich tust - Du freunde empfindest - Dir etwas wichtig ist oder gar geworden ist,
ganz unabhängig von deiner jetzigen Situation u. Partner.
Das darfst Du für Dich Selbstfürsorge nennen !
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Zitat von Carino87:
dass man den Kontakt halten soll.

So denke ich auch !
Zitat von Carino87:
wenn jeden Tag eine belanglose WhatsApp käme.
Das macht doch gar keinen Sinn.

Stimmt absolut u. würde tatsächlich keinen Sinn machen.
Denn wenn es so keine Gemeinsamkeiten mehr gibt, worüber sollte man sich dann auch tägl. etwas schreiben.
Aber sich melden in unregelmäßigen Abständen, villt. davon berichten, was Du erlebt hast/ gar getan hast u.
bei Ihm nachfragen, wie es ihm gerade geht, wäre eine schöne Möglichkeit, den Kontakt weiter zu halten.
Ich finde darin steckt ein Mitgefühl u. nicht mehr, womit der Betroffene nun selbst einen eigenen verantwortlichen Umgang
damit finden kann.
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Zitat von Carino87:
Wenn er im Moment schweigen möchte, dann ist das jetzt so

Finde diese Haltung dazu von Dir sehr richtig !

01.08.2020 13:16 • #2817


C
Zitat von Jedi:
Hallo @Carino87 !


Und ich verspreche Dir, dass ein Ei davon Du kaputt machen wirst.
Nicht weil Du es wissentlich tust, sondern, weil es nicht zu vermeiden ist, wenn Du Dich weiter auf rohen Eiern bewegst.

Bleibe die Carino die Du bist - bleibe authentisch in Deinem denken u. Verhalten, deinem Partner gegenüber.
Verabschiede Dich von Gedanken,
- wie mache ich es richtig im Umgang mit Ihm ? -
- Wie vermeide ich, dass er sich unter Druck fühlt ? -
- Was schreibe ich- was ist da Richtig ?
Denn durch zu viele solcher Gedanken, wird Dir eines der rohen Eier, auf denen Du läufst, kaputt gehen.

Es wäre dann auch nicht Deine Schuld u. Du hättest auch nichts falsch gemacht !
Doch so sind meine Erfahrungen, erschaffen die Authentizität des Nicht-Betroffenen Partner,
eine Orientierung eines bekannten Verhaltens, was der Betroffene Partner kennt.
Jetzt sich nach dem Betroffenen Partner auszurichten, kann auch zu Problemen führen,
weil eben das Denken u. Verhalten des Nicht-Betroffenen, zu unwirklichen u. nicht mehr authentischen
Verhalten sorgen kann.

Wichtig ist, dass Du etwas für Dich tust - Du freunde empfindest - Dir etwas wichtig ist oder gar geworden ist,
ganz unabhängig von deiner jetzigen Situation u. Partner.
Das darfst Du für Dich Selbstfürsorge nennen !
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So denke ich auch !

Stimmt absolut u. würde tatsächlich keinen Sinn machen.
Denn wenn es so keine Gemeinsamkeiten mehr gibt, worüber sollte man sich dann auch tägl. etwas schreiben.
Aber sich melden in unregelmäßigen Abständen, villt. davon berichten, was Du erlebt hast/ gar getan hast u.
bei Ihm nachfragen, wie es ihm gerade geht, wäre eine schöne Möglichkeit, den Kontakt weiter zu halten.
Ich finde darin steckt ein Mitgefühl u. nicht mehr, womit der Betroffene nun selbst einen eigenen verantwortlichen Umgang
damit finden kann.
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Finde diese Haltung dazu von Dir sehr richtig !



Vielen vielen Dank für deinen ehrlichen und wertvollen Beitrag. Ich bin von grundauf ein sehr ruhiger, unaufgeregt Mensch. Ich brause nicht groß auf und versuche mein Gegenüber immer zu verstehe soweit ich es kann. Vielleicht kommt da die Pädagogin in mir durch.

Bevor ich handel, erstmal anschauen, was da gegenüber los ist.

Dadurch das er sehr transparent handelt und mir sagt das er Ruhe braucht, alle ignoriert, innerlich tot ist und alleine aus der Angelegenheit raus muss, die durch einen Schicksalsschlag ausgelöst wurde, muss ich das ernst nehmen.

Er sagte auch, er kann sich gerade gar nicht für mich freuen weil er keine Freude empfindet. Somit brauche ich ihm auch kein lustiges Selfie schicken.

Er sagte ich solle loslassen und auf mich achten. Ich denke, wenn ich das für mich tue, ist für die Beziehung schon vieles getan


Oder!?

Tausend Dank noch mal für deine wichtigen Worte

01.08.2020 13:25 • x 1 #2818


Jedi
@Carino87

Zitat von Carino87:
Er sagte auch, er kann sich gerade gar nicht für mich freuen weil er keine Freude empfindet.
Ist sicherlich zu verstehen u. nachzuvollziehen.
Somit brauche ich ihm auch kein lustiges Selfie schicken.
Bei solchen lustigen Selfies, soll es nicht umbelustigung seiner Person gehen,
doch aber auch um die Aufrechterhaltung, eineS normalen Lebensgefühl, dass es auch noch gibt.
Auch wenn er es im Moment nicht empfinden kann u. das braucht er auch gar nicht.
Doch kann er wahrnehmen, dass das auch zum Leben - zu Deinem Leben Carino dazugehört !


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Zitat von Carino87:
Er sagte ich solle loslassen

Wovon loslassen ? - was versteht , bzw. meint er damit, dass Du loslassen soltest ?

Weißt Du Carino, was er damit sagen will ?
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Zitat von Carino87:
auf mich achten.
Ich denke, wenn ich das für mich tue, ist für die Beziehung schon vieles getan


Oder!?

Das ist mehr als genug, was Du für den Erhalt eurer Beziehung tun kannst u. auch solltest !

01.08.2020 13:39 • #2819


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


C
Zitat von Jedi:
@Carino87


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Wovon loslassen ? - was versteht , bzw. meint er damit, dass Du loslassen soltest ?

Weißt Du Carino, was er damit sagen will ?
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Das ist mehr als genug, was Du für den Erhalt eurer Beziehung tun kannst u. auch solltest !


Ich hatte ihn am Telefon gefragt, was er damit meint. Es kam keine Antwort darauf und darauf folgend ein dreistündiges Telefonat über seine Situation etc. In seiner guten Zeit war er immer extrem fürsorglich und behutsam.

Loslassen bedeutet für mich Abstand zu nehmen, er weiss wie sensibel ich bin. Und er betont immer das ich ihm nicht helfen kann.

Loslassen bedeutet für mich meine Energie für mich aufzubringen.

Es bedeutet mich für mich nicht Trennung. Zumal man dann auch sein hab und gut austauscht und das klar formuliert



Loslassen bedeutet die Situation akzeptieren. Damit Umgehen... Das ist meine Interpretation und das Gefühl, was er mir mit so einer Aussage gibt.

01.08.2020 13:43 • x 2 #2820

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