14460

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Jedi
Zitat von Bella1234:
Jetzt fühle ich mich aber nur noch gemein und unsensibel, weil ich angesprochen habe das ich Kommunikation brauche und Druck aufgebaut habe.

----------
Zitat von Bella1234:
Was soll ich tun?
nichts mehr?


Aus meiner Sicht heraus, solltest Du die Balance nicht veschieben - Du die Bella ist Erwachsen - Dein Partner ist Erwachsen u.
nicht zu verschieben - Du die Erwachsene - Dein Partner das Kind.

Du bist u. warst weder gemein noch unsensibel gewesen, dass Du ein/ dein Bedürfnis benannt hast,
dass nach mehr Kommunikation.
Dies muss auch nicht zwangsläufig Druck ausüben, sondern Dein Partner kann schauen, was davon für ihn möglich ist,
bzw. wie er sich dazu verhalten möchte-kann.
Auch in der Depression bleibt der Betroffene immer noch der Erwachsene u. bleibt für sich weiter Verantwortlich.
So ist es auch in der therapeutischen Begleitung.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Bleibe die Bella, die Du bist - bleibe authentisch im Kontakt mit deinem Partner.
Verschiebe euer beiderseitiges erwachsenen Verhältnis zueinander nicht.

01.08.2020 17:02 • x 1 #2821


J
Zitat von Carino87:


Wie hast du das nur gemeistert


Was hab ich für eine Wahl? Ihn aus der Ferne begleiten und gut auf sich selbst dabei achten ist die einzige Möglichkeit.

Wenns einem dabei aber selbst schlecht geht sollte man überdenken, ob dieses der eigene Weg sein kann.

Und bei uns gings nach einem zwischenzeitlichen Hoch nun auch wieder zurück ins Loch und er ist seit 6 Wochen wieder komplett abgetaucht.
Also lebe ich derweil mein Leben und er darf gerne wieder daran teilnehmen wenn er soweit ist.

Geduld ist nach wie vor das Zauberwort!

Lg
Just_me

02.08.2020 02:19 • x 3 #2822


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


C
Zitat von Just_me:

Was hab ich für eine Wahl? Ihn aus der Ferne begleiten und gut auf sich selbst dabei achten ist die einzige Möglichkeit.

Wenns einem dabei aber selbst schlecht geht sollte man überdenken, ob dieses der eigene Weg sein kann.

Und bei uns gings nach einem zwischenzeitlichen Hoch nun auch wieder zurück ins Loch und er ist seit 6 Wochen wieder komplett abgetaucht.
Also lebe ich derweil mein Leben und er darf gerne wieder daran teilnehmen wenn er soweit ist.

Geduld ist nach wie vor das Zauberwort!

Lg
Just_me


Guten Morgen,

Ja so sollte man es sehen.
Vielen Dank für deine Worte

02.08.2020 07:32 • x 1 #2823


J
Zitat von Carino87:

Guten Morgen,

Ja so sollte man es sehen.
Vielen Dank für deine Worte


Mit ein bissl Übung klappt das eigentlich größtenteils auch recht gut.
Klar gibts dann auch mal Momente wo man traurig/sauer/wütend ist, nicht auf ihn sondern auf diese beschissene Krankheit. Aber ich denke auch das gehört dazu.

Wünsch dir einen schönen Sonntag.

Lg
Just_me

02.08.2020 07:37 • #2824


C
Zitat von Just_me:

Was hab ich für eine Wahl? Ihn aus der Ferne begleiten und gut auf sich selbst dabei achten ist die einzige Möglichkeit.

Wenns einem dabei aber selbst schlecht geht sollte man überdenken, ob dieses der eigene Weg sein kann.

Und bei uns gings nach einem zwischenzeitlichen Hoch nun auch wieder zurück ins Loch und er ist seit 6 Wochen wieder komplett abgetaucht.
Also lebe ich derweil mein Leben und er darf gerne wieder daran teilnehmen wenn er soweit ist.

Geduld ist nach wie vor das Zauberwort!

Lg
Just_me


Ich darf wirklich dankbar sein, dass er alles und jeden Schritt den er macht und braucht angekündigt hat. Somit bin ich stuck für Stück in die Situation gewachsen.

Seine momentanes Gefühl wurde durch einen Schicksalsschlag in der Familie ausgelöst. Vater / Sohn - Konflikt.

Diese Angelegenheit kann sich noch sehr lange ziehen. Aber wie alle sagen und er selbst auch: schau jetzt auf dich.

Das war nie meine Stärke
Geduld und auf mich schauen. Das muss ich gerade wirklich lernen.

02.08.2020 07:50 • x 2 #2825


S
Hallo,

Ja stimmt, geduldig sein ist wirklich schwer, vor allem wenn man gerne helfen/ unterstützen/ irgendwas machen würde.

Ich fühle mit dir Carino 87! Es ist so schwer.

Ich hätte gestern das tolle Erlebnis, dass er sich bei mir gemeldet hat. Ich fand es erstmal tiäoll das er sich gemeldet hat. Auch wenn es etwas kühler als war als sonst schonmal.

Aber eins lässt mich nicht los. Vlt. Kann mir hier einer weiterhelfen.

Er sagte ihm wäre abtrainiert worden zu wollen. Er dürfe nicht mehr wollen.

Ich hab wirklich nicht ganz verstanden was er damit meint. Dies kam mit dem Thema auf ob ich ihn irgendwann mal wieder sehen wollen würde. Ich hab gesagt wenn er dies Aich wollen würde gerne. Und dann das.. Er dürfe nicht wollen...

Danke für Eure Hilfe!

02.08.2020 17:07 • #2826


Jedi
Hallo @Sica30 !

Zitat von Sica30:
Ja stimmt, geduldig sein ist wirklich schwer,
daher ist es sinnvoller, um sich zu kümmern - gut für sich zu sorgen !
Damit die Schwere, geduldig sein zu wollen, nicht zu einer eher schweren Bürde wird.

vor allem wenn man gerne helfen/ unterstützen/ irgendwas machen würde.
Löse Dich vollständig vondem Gedanken -helfen - unterstützen- irgendetwas machen zu wollen.
Kümmere u. Sorge gut um Dich selbst, damit ist auch Ihm geholfen !


-------------------------------------
Zitat von Sica30:
Er sagte ihm wäre abtrainiert worden zu wollen.

Hm ? - Wer könnte ihm das abtrainiert haben ? - schwierige Aussage u. lässt viel Raum für Spekulationen.
Schwierig auch für Dich, sich damit auseinanderzusetzen.
Würde dem auch an deiner Stelle nicht weiter Gedanklich nachgehen, außer Er würde dies klarer erklären.
--------------
Zitat von Sica30:
Er dürfe nicht mehr wollen.

Auch bei dieser Aussage kann nur Spekuliert werden.
Wenn Er mit dem Wort wollen gemeint hat Bedürfnis dann wäre soetwas ein intensives Thema, in einer Therapiesitzung.
Aber es ist u. bleibt auch hier von mir nur Spekulation, ob Er es so gemeint haben könnte.
---------------------
Zitat von Sica30:
Ich hab wirklich nicht ganz verstanden was er damit meint.

Das kannst weder Du , noch eine andere Person, dass kann nur Er aufklären, was es damit auf sich hat.
------------------
Zitat von Sica30:
ob ich ihn irgendwann mal wieder sehen wollen würde.

Zitat von Sica30:
Ich hab gesagt wenn er dies Aich wollen würde gerne.

--------
Zitat von Sica30:
Und dann das.. Er dürfe nicht wollen...

Erklärt sich für mich nicht !

Ist von Dir ein Angebot gewesen u. hast Ihm gar auch eine freie Entscheidung darüber gelassen
So hätte Er auch Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, ob ja oder gar nein !

Mach Dir dazu keine weiteren Gedanken u. belaste Dich nicht noch damit.
Villt. aber kann Er es irgendwann einmal aufklären, warum es so sein sollte, dass Er nicht mehr wollen dürfte.

02.08.2020 17:51 • x 1 #2827


S
Erstmal trotzdem danke!
Es war sein Vorschlag. Er wollte so einen Antrag bei seinem Arzt einreichen, dass er von mir Besuch bekommen darf. Da er sich aber eigentlich heute nochmal melden wollte und dies nicht getan hat. Geh ich davon aus dass der Antrag nicht bewilligt worden ist. Ich werd jetzt aber nicht auf ne Antwort pochen sondern wieder erstmal abwarten.

02.08.2020 19:37 • x 1 #2828


J
Hallo liebes Forum.
Ich habe diesen Thread bisher nur still mitgelesen, was mir schon viel Klarheit für meine Situation gegeben hat, dennoch brauche ich euren Zuspruch.

Mein Partner, 34, bipolar, medikamentös eingestellt ist jetzt gerade in einem tiefen Loch.
Ich glaube, als es vor knapp 2 Wochen anfing, hatte er schon versucht mich vorzuwarnen. Hat noch beteuert dass ich ihm sehr wichtig sei, dass er mir gegenüber große Schuldgefühle hat wegen seinem schlechten Verhalten, dass er total leer ist, weinen möchte aber nicht kann, nur noch müde ist, keinen Menschen um sich ertragen kann. Zu dem Zeitpunkt konnte er mit mir nicht mehr telefonieren, schreiben wurde weniger und immer distanzierter. Wir wohnen nicht zusammen.
Er ist eigentlich in meine Stadt gezogen, um kommenden Oktober ein Studium zu beginnen. Vor ein paar Tagen schrieb er mir dann, dass er Bewerbungen an andere Unis in Deutschland geschickt hat, weil er gehört hat dass das Studium hier mies sei und weil er hier keine Perspektiven hinsichtlich eines Nebenjobs sieht. Ich muss vielleicht in diesem Zusammenhang erwähnen, dass er Iraner ist, seit 1 Jahr in Deutschland. Er hat im Iran Musik studiert und sein Instrument ist das einzige, was ihm Freude bereitet. Jedenfalls, als er mir das schrieb, bekam ich Panik und war furchtbar verletzt, weil er mit mir darüber nicht gesprochen hatte. Unter dem Vorwand, dass ich Sachen bräuchte die noch bei ihm sind, ließ er mich zu sich kommen. Ich war geschockt, denn es gab keinerlei Emotionen seinerseits. Als ob ein Zombie vor mir stand. Er sagte, er hätte sich 3 Tage nicht getraut mir das zu sagen aus Angst um unsere Beziehung. Er sagt, das einzige was er kann, ist sein Instrument und damit kann hier niemand was anfangen, in den anderen Städten gäbe es mehr iranische Musiker. Das konnte ich verstehen. Als ich ihn dann umarmte, kam keine Reaktion, nichts. Wie ein Stein. Ich fragte ihn, was ihm jetzt hilft und er sagte ich solle nicht böse sein aber er will alleine sein. Ich habe das akzeptiert.
Später schrieb ich dass ich ihn zwar nicht verlieren möchte, aber mir ist wichtiger dass er wieder lächelt. Er schrieb dass das der schönste Satz sei, den er je gelesen hätte.
Ab da ging es aber bergab. Ich rufe ihn an, er geht nicht ran, sagt dass er nicht sprechen kann, ich mache Vorschlag zum treffen, er entschuldigt sich und lehnt ab. Er sagt, er würde mir sagen wenn es ihm besser geht, er muss jetzt allein sein. Dann hat er mich gebeten ich solle mich nicht bei ihm melden. Daraufhin war er drei Tage nicht online, ich habe mir Sorgen gemacht. Dann war er immer mal wieder on. Zunächst war ich erleichtert aber ich fragte mich auch, warum er scheinbar mit anderen schreiben kann aber mit mir nicht.
Gestern dann das schlimmste: ich fragte ihn, ob es ihm schwer falle mit mir zu schreiben und er antwortete Ja, weil wir gerade Schluss gemacht haben. Die Gründe benannte er weil er in eine andere Stadt gehen wird. Er hat zwar noch keine Zusagen von den Unis aber trotzdem wird er gehen. Ich wollte ihn anrufen aber er betitelte das nicht zu tun.
Ich versuchte sachlich zu bleiben, weil ich merkte dass er auf neutrale Dinge antwortete, aber sobald es um Gefühle geht, macht er dicht. Aber ich machte einen Fehler, ich fragte ihn, ob er mich noch liebt und er sagte Liebe niemanden. Ich brauche Ruhe und weg war er.
Abends schrieb ich nochmal, dass ich der Meinung bin, dass er versucht wegzulaufen, dass die Probleme in der anderen Stadt auch sein würden und er möge bitte hierbleiben wo er die zusage der Uni hat. Er hat die Nachricht gelesen aber nicht geantwortet. Ich sah dann dass er lange online ist, fühlte mich ignoriert, rief ihn an, natürlich ging er nicht ran aber er hat mich dann sofort blockiert.
Ich bin verzweifelt. Vorher war er so liebevoll und wir hatten eine schöne Zeit.
Was sagt ihr dazu?

04.08.2020 06:32 • #2829


C
Zitat von Janita85:
Hallo liebes Forum.
Ich habe diesen Thread bisher nur still mitgelesen, was mir schon viel Klarheit für meine Situation gegeben hat, dennoch brauche ich euren Zuspruch.

Mein Partner, 34, bipolar, medikamentös eingestellt ist jetzt gerade in einem tiefen Loch.
Ich glaube, als es vor knapp 2 Wochen anfing, hatte er schon versucht mich vorzuwarnen. Hat noch beteuert dass ich ihm sehr wichtig sei, dass er mir gegenüber große Schuldgefühle hat wegen seinem schlechten Verhalten, dass er total leer ist, weinen möchte aber nicht kann, nur noch müde ist, keinen Menschen um sich ertragen kann. Zu dem Zeitpunkt konnte er mit mir nicht mehr telefonieren, schreiben wurde weniger und immer distanzierter. Wir wohnen nicht zusammen.
Er ist eigentlich in meine Stadt gezogen, um kommenden Oktober ein Studium zu beginnen. Vor ein paar Tagen schrieb er mir dann, dass er Bewerbungen an andere Unis in Deutschland geschickt hat, weil er gehört hat dass das Studium hier mies sei und weil er hier keine Perspektiven hinsichtlich eines Nebenjobs sieht. Ich muss vielleicht in diesem Zusammenhang erwähnen, dass er Iraner ist, seit 1 Jahr in Deutschland. Er hat im Iran Musik studiert und sein Instrument ist das einzige, was ihm Freude bereitet. Jedenfalls, als er mir das schrieb, bekam ich Panik und war furchtbar verletzt, weil er mit mir darüber nicht gesprochen hatte. Unter dem Vorwand, dass ich Sachen bräuchte die noch bei ihm sind, ließ er mich zu sich kommen. Ich war geschockt, denn es gab keinerlei Emotionen seinerseits. Als ob ein Zombie vor mir stand. Er sagte, er hätte sich 3 Tage nicht getraut mir das zu sagen aus Angst um unsere Beziehung. Er sagt, das einzige was er kann, ist sein Instrument und damit kann hier niemand was anfangen, in den anderen Städten gäbe es mehr iranische Musiker. Das konnte ich verstehen. Als ich ihn dann umarmte, kam keine Reaktion, nichts. Wie ein Stein. Ich fragte ihn, was ihm jetzt hilft und er sagte ich solle nicht böse sein aber er will alleine sein. Ich habe das akzeptiert.
Später schrieb ich dass ich ihn zwar nicht verlieren möchte, aber mir ist wichtiger dass er wieder lächelt. Er schrieb dass das der schönste Satz sei, den er je gelesen hätte.
Ab da ging es aber bergab. Ich rufe ihn an, er geht nicht ran, sagt dass er nicht sprechen kann, ich mache Vorschlag zum treffen, er entschuldigt sich und lehnt ab. Er sagt, er würde mir sagen wenn es ihm besser geht, er muss jetzt allein sein. Dann hat er mich gebeten ich solle mich nicht bei ihm melden. Daraufhin war er drei Tage nicht online, ich habe mir Sorgen gemacht. Dann war er immer mal wieder on. Zunächst war ich erleichtert aber ich fragte mich auch, warum er scheinbar mit anderen schreiben kann aber mit mir nicht.
Gestern dann das schlimmste: ich fragte ihn, ob es ihm schwer falle mit mir zu schreiben und er antwortete Ja, weil wir gerade Schluss gemacht haben. Die Gründe benannte er weil er in eine andere Stadt gehen wird. Er hat zwar noch keine Zusagen von den Unis aber trotzdem wird er gehen. Ich wollte ihn anrufen aber er betitelte das nicht zu tun.
Ich versuchte sachlich zu bleiben, weil ich merkte dass er auf neutrale Dinge antwortete, aber sobald es um Gefühle geht, macht er dicht. Aber ich machte einen Fehler, ich fragte ihn, ob er mich noch liebt und er sagte Liebe niemanden. Ich brauche Ruhe und weg war er.
Abends schrieb ich nochmal, dass ich der Meinung bin, dass er versucht wegzulaufen, dass die Probleme in der anderen Stadt auch sein würden und er möge bitte hierbleiben wo er die zusage der Uni hat. Er hat die Nachricht gelesen aber nicht geantwortet. Ich sah dann dass er lange online ist, fühlte mich ignoriert, rief ihn an, natürlich ging er nicht ran aber er hat mich dann sofort blockiert.
Ich bin verzweifelt. Vorher war er so liebevoll und wir hatten eine schöne Zeit.
Was sagt ihr dazu?


Hallo liebe Janita,

Ich kann dir nur empfehlen auf tatsächlichen Abstand zu gehen und ihm Ruhe zu lassen.
Er hat dich auch darum gebeten.

In einer Beziehung ist es wichtig, dass was dein Gegenüber benötigt oder äußert wahrzunehmen.

Gib ihm die Zeit. Jeder Anruf, jede Nachricht kann momentan einfach zu viel sein und dann kommen solche Äußerungen wie das schluss sei. Einfach um ruhe zu haben.

Kommuniziere das und dann lässt du ihn mal zwei wochen ganz in ruhe.

Respektiere die ruhe, die er braucht. Nur so kann er zu sich und zu euch finden.

Liebe Grüße

04.08.2020 07:36 • #2830


C
Zitat von Janita85:
Hallo liebes Forum.
Ich habe diesen Thread bisher nur still mitgelesen, was mir schon viel Klarheit für meine Situation gegeben hat, dennoch brauche ich euren Zuspruch.

Mein Partner, 34, bipolar, medikamentös eingestellt ist jetzt gerade in einem tiefen Loch.
Ich glaube, als es vor knapp 2 Wochen anfing, hatte er schon versucht mich vorzuwarnen. Hat noch beteuert dass ich ihm sehr wichtig sei, dass er mir gegenüber große Schuldgefühle hat wegen seinem schlechten Verhalten, dass er total leer ist, weinen möchte aber nicht kann, nur noch müde ist, keinen Menschen um sich ertragen kann. Zu dem Zeitpunkt konnte er mit mir nicht mehr telefonieren, schreiben wurde weniger und immer distanzierter. Wir wohnen nicht zusammen.
Er ist eigentlich in meine Stadt gezogen, um kommenden Oktober ein Studium zu beginnen. Vor ein paar Tagen schrieb er mir dann, dass er Bewerbungen an andere Unis in Deutschland geschickt hat, weil er gehört hat dass das Studium hier mies sei und weil er hier keine Perspektiven hinsichtlich eines Nebenjobs sieht. Ich muss vielleicht in diesem Zusammenhang erwähnen, dass er Iraner ist, seit 1 Jahr in Deutschland. Er hat im Iran Musik studiert und sein Instrument ist das einzige, was ihm Freude bereitet. Jedenfalls, als er mir das schrieb, bekam ich Panik und war furchtbar verletzt, weil er mit mir darüber nicht gesprochen hatte. Unter dem Vorwand, dass ich Sachen bräuchte die noch bei ihm sind, ließ er mich zu sich kommen. Ich war geschockt, denn es gab keinerlei Emotionen seinerseits. Als ob ein Zombie vor mir stand. Er sagte, er hätte sich 3 Tage nicht getraut mir das zu sagen aus Angst um unsere Beziehung. Er sagt, das einzige was er kann, ist sein Instrument und damit kann hier niemand was anfangen, in den anderen Städten gäbe es mehr iranische Musiker. Das konnte ich verstehen. Als ich ihn dann umarmte, kam keine Reaktion, nichts. Wie ein Stein. Ich fragte ihn, was ihm jetzt hilft und er sagte ich solle nicht böse sein aber er will alleine sein. Ich habe das akzeptiert.
Später schrieb ich dass ich ihn zwar nicht verlieren möchte, aber mir ist wichtiger dass er wieder lächelt. Er schrieb dass das der schönste Satz sei, den er je gelesen hätte.
Ab da ging es aber bergab. Ich rufe ihn an, er geht nicht ran, sagt dass er nicht sprechen kann, ich mache Vorschlag zum treffen, er entschuldigt sich und lehnt ab. Er sagt, er würde mir sagen wenn es ihm besser geht, er muss jetzt allein sein. Dann hat er mich gebeten ich solle mich nicht bei ihm melden. Daraufhin war er drei Tage nicht online, ich habe mir Sorgen gemacht. Dann war er immer mal wieder on. Zunächst war ich erleichtert aber ich fragte mich auch, warum er scheinbar mit anderen schreiben kann aber mit mir nicht.
Gestern dann das schlimmste: ich fragte ihn, ob es ihm schwer falle mit mir zu schreiben und er antwortete Ja, weil wir gerade Schluss gemacht haben. Die Gründe benannte er weil er in eine andere Stadt gehen wird. Er hat zwar noch keine Zusagen von den Unis aber trotzdem wird er gehen. Ich wollte ihn anrufen aber er betitelte das nicht zu tun.
Ich versuchte sachlich zu bleiben, weil ich merkte dass er auf neutrale Dinge antwortete, aber sobald es um Gefühle geht, macht er dicht. Aber ich machte einen Fehler, ich fragte ihn, ob er mich noch liebt und er sagte Liebe niemanden. Ich brauche Ruhe und weg war er.
Abends schrieb ich nochmal, dass ich der Meinung bin, dass er versucht wegzulaufen, dass die Probleme in der anderen Stadt auch sein würden und er möge bitte hierbleiben wo er die zusage der Uni hat. Er hat die Nachricht gelesen aber nicht geantwortet. Ich sah dann dass er lange online ist, fühlte mich ignoriert, rief ihn an, natürlich ging er nicht ran aber er hat mich dann sofort blockiert.
Ich bin verzweifelt. Vorher war er so liebevoll und wir hatten eine schöne Zeit.
Was sagt ihr dazu?



Du solltest den Druck rausnehmen.
Die Fragen, ob er dich noch liebt etc können in solchen Momenten sehr erdrückend wirken.

04.08.2020 07:37 • #2831


J
Carino, ich danke Dir für Dein Feedback, aber diese Zeit habe ich nicht! Er will weg und ich frage mich, wie er das anstellen will, wenn er praktisch nichts in den Händen hat; keine Zusage, kein Ziel. Vor dem Tief hat er nichts unüberlegtes getan, war pflichtbewusst. Jetzt plötzlich dieses alles ist egal, Hauptsache weg, wie will er das nur machen? Was geht da in ihm vor? Und warum kann er Freunde kontaktieren, von denen er sagt dass sie ihm auf die nerven gehen aber mich blockiert er? Mich, von der er bis vor zwei Wochen nicht genug kriegen konnte. Er fühlte sich wohl in meiner Nähe, sagte dass es ihm gut tut. Und jetzt wirft er mich weg! Warum? Ich verstehe es nicht!

04.08.2020 07:58 • #2832


C
Zitat von Janita85:
Carino, ich danke Dir für Dein Feedback, aber diese Zeit habe ich nicht! Er will weg und ich frage mich, wie er das anstellen will, wenn er praktisch nichts in den Händen hat; keine Zusage, kein Ziel. Vor dem Tief hat er nichts unüberlegtes getan, war pflichtbewusst. Jetzt plötzlich dieses alles ist egal, Hauptsache weg, wie will er das nur machen? Was geht da in ihm vor? Und warum kann er Freunde kontaktieren, von denen er sagt dass sie ihm auf die nerven gehen aber mich blockiert er? Mich, von der er bis vor zwei Wochen nicht genug kriegen konnte. Er fühlte sich wohl in meiner Nähe, sagte dass es ihm gut tut. Und jetzt wirft er mich weg! Warum? Ich verstehe es nicht!


Du sagtest bipolar. Weisst du davon, also gibt es eine Diagnose? War er bereits in Therapie?

Du scheinst wahnsinnig aufgewühlt. Das kann ich sehr gut verstehen, nur leider macht es das nicht besser.

An erster Stelle (aus Erfahrung) solltest du für dich durchatmen. Du siehst doch wie wirr sein Verhalten ist.

Falls er wirklich bipolar ist, würde ich mich als Partnerin einlesen. Man findet viele hilfreiche Beiträge im Internet.

P. S du bist nicht für ihn verantwortlich er ist ein erwachsener Mensch

04.08.2020 08:05 • x 1 #2833


B
Soweit ich weiß, ist es typisch, dass in einer manischen Phase komische Entscheidungen getroffen werden. Und nicht immer die richtigen.

Wenn du was tun willst; dann kontaktiere seine Freunde.

04.08.2020 08:12 • #2834


J
Er ist aber in der Depression und die verläuft genauso wie jede andere, unabhängig von der Diagnose.
Ich kenne mich mit psychischen Erkrankungen aus, ich habe Krankenschwester in der Psychiatrie gelernt. Aber wenn man emotional involviert ist, ist das ne vollkommen andere Schiene. Und ich dachte in meiner naiven Weisheit ich wüsste schon wie ich ihn händeln muss, aber glaubt mir, ich bin genauso unbeholfen im Umgang wie jeder andere auch, weil ich nun nicht die Schwester mit emotionalem Abstand, sondern die verzweifelte Freundin bin. Und ich habe privat keinerlei Erfahrung damit.
Und ganz ehrlich? Die Tipps im Umgang mit Betroffenen, die man beim Googlen auf irgendwelchen Hilfsprogrammen findet, sind total allgemein. Ich lese dort immer zeigen Sie, dass sie da sind, bieten Sie Reden an. Sorry, aber bisher habe ich in jedem Forum, von jedem Angehörigen überwiegend erfahren, dass die Betroffenen das gar nicht wollen! Sie verschließen sich. Und ich denke, ich kann das besser verstehen, wenn ich mit Betroffenen in Kontakt komme.
Ihr habt einen besseren Blick auf die Sache, ihr merkt schon dass ich am Verzweifeln bin, dass ich meinem Partner gegenüber alles falsch gemacht habe: bedrängen obwohl er das nicht will, mich selbst vernachlässigen obwohl ich bei mir bleiben sollte. Ständig verfügbar sein, denn er könnte sich ja melden, ich kann nicht mal Essen ohne aufs Handy zu gucken ob er online ist. Und wenn, dann nützt mir das nichts denn er hat mich nun blockiert.
Ich habe gestern mit meiner Stationsleitung gesprochen, dass ich momentan beim Medikamente aufziehen nicht die Verantwortung übernehmen kann weil ich merke, wie ich in Gedanken nicht bei der Sache bin.
Ich brauche Sicherheit. Bitte sagt mir eure Erfahrungen. War es bei euch ähnlich? Ist seine Reaktion der Depression geschuldet?

Es tut mir leid, bitte seid nachsichtig mit mir. Ich stehe neben mir und bin wahrscheinlich in der Nicht-wahrhaben-wollen- Phase

04.08.2020 08:43 • x 2 #2835


B
@Janita85 meinst nicht das er in der manischen Phase ist? Da vergisst man doch alles und ist der Überflieger mit Plänen?

Ein depressiver will doch nicht umziehen, sondern in seinem Loch bleiben?

04.08.2020 08:55 • #2836


B
@Janita85 Ich sehe deine Situation tatsächlich ganz anders, als die sonst geschilderten.

Er scheint ja nicht in einem Loch zu sein, eher im Gegenteil. In ner Manie ist der Partner oft der Feind und wird boykottiert. (Ich gebe nur wieder, was ich gelesen habe)

04.08.2020 08:57 • #2837


J
Bella, ich denke eher, dass es ein Fluchtversuch ist. Als Reaktion auf die Hoffnungslosigkeit. Ich glaube eher, er versucht vor irgendetwas wegzurennen. Ich kann das irgendwie nachvollziehen, denn er ist ein Eingereister ohne Tagesstruktur. Wie auch, wenn er momentan nichts zu tun hat? Er musste den Deutschkurs machen um zum Studium zugelassen zu werden. Das hat er geschafft. Jetzt wartet er auf Studiumbeginn, hat derweil nichts zu tun, bei Jobbewerbungen nur Absagen, die Siche nach Psychiatern für seine Behandlung- niemand hat Termine für neue Patienten.
Aber ich verstehe, was Du meinst, mir ist schleierhaft wie er einen Umzug bewerkstelligen will wenn er in der Depression ist. Vielleicht ist es nur die Verzweiflung die aus ihm spricht, ich weiß es nicht. Allerdings war er davor auch nie sonderlich sesshaft, erst kam er aus dem Iran hierher nach Halle, dann ist er schnell nach Berlin, angeblich musste er das wegen seinem Visum. Dort Deutschkurs und Bewerbung an Uni Halle mit der Auflage hier Deutschkurs für Studiumzulassung. Also jetzt wieder hier und eigentlich war er damit zufrieden. Hat hier schon Erste Hilfe Kurs gemacht für Führerschein und Fahrschulen kontaktiert. Und jetzt plötzlich ist ais seiner Sicht alles nur noch zum ko...
Und er ist nicht mehr er selbst, wie gesagt, er spürte dass da was kommt, hat mich vorgewarnt, mir beteuert dass er mit mir zusammen bleiben will. Dass er seine Zeit braucht und mir nicht ständig schlechte Nachrichten geben will dass es ihm nicht gut geht. Dass er sich furchtbar schämt für seinen Zustand.
Jetzt ist das wirklich, als hätte sein böser Zwilling ihn gefesselt und geknebelt, ihm die Pistole auf die Stirn gedrückt und übernimmt nun sein Leben. ER IST NICHT MEHR ER! Er war stolz auf unsere Beziehung, hat mich der halben Welt vorgestellt, bei treffen mit Freunden nahm er meine Hand um zu zeigen dass wir zusammen sind, als meine Mom zu Besuch war hat er ihr gesagt wie glücklich er ist. Jetzt ist ALLES im Gegenteil! Das ist er nicht! Und ich will wissen, wieso! Was geht in seinem Kopf ab? Warum kann er neutrale Kontakte pflegen aber nicht mit mir? Warum macht er zu wenn ich über uns, unsere Liebe spreche? Ich verstehe es nicht! Weil plötzlich alles anders ist! Wüsste ich nicht dass er krank ist, ich hätte ihn als arrogantes A.... in die Wüste geschickt. Ich will ihn nur verstehen. Aber mit ihm kann ich ja nicht reden, er will mich nicht mehr.

04.08.2020 09:32 • #2838


B
@Janita85

Ich verstehe dich. Aber wenn er manisch/ depressiv ist, dann doch die Veränderung der Wechsel zur Manie sein?

Wie gesagt, bin Laie. Aber unter ner Depression stell ich mir weniger Tatendrang vor.

04.08.2020 09:37 • #2839


J
Naja, was heißt Tatendrang, vielleicht ist es, wie Carino schon sagte: Überfordert und dann erzählt man irgendwas vorschnell.
In der Summe ist es mir ganz egal, was diese Wesensänderung bewirkt hat, sondern viel mehr möchte ich wissen, ob das normal ist in seinem Zustand.
Wer kennt sowas von euch? Totale Umkehr, totale Veränderung aufgrund einer psychischen Erkrankung. Dinge tun und sagen, die man in stabilen Phasen nicht tun und sagen würde. Wie muss ich mir das vorstellen was in seinem Kopf abgeht? Und was kann ich tun?

04.08.2020 10:09 • #2840


C
Zitat von Janita85:
Naja, was heißt Tatendrang, vielleicht ist es, wie Carino schon sagte: Überfordert und dann erzählt man irgendwas vorschnell.
In der Summe ist es mir ganz egal, was diese Wesensänderung bewirkt hat, sondern viel mehr möchte ich wissen, ob das normal ist in seinem Zustand.
Wer kennt sowas von euch? Totale Umkehr, totale Veränderung aufgrund einer psychischen Erkrankung. Dinge tun und sagen, die man in stabilen Phasen nicht tun und sagen würde. Wie muss ich mir das vorstellen was in seinem Kopf abgeht? Und was kann ich tun?


Ich kann nur von 'funktionieren' / zum Stein werden / absolute Leere und sich in die Arbeit stürzen berichten.

04.08.2020 10:11 • #2841


B
In der Depression kenne ich Apathie, Rückzug, alles sinnlos, alles schlimm. Keine Freude mehr, kein Sinn mehr für irgendwas. Grübelzwang. Alles zu viel. Veränderungen machen Panik.
Mein Partner ist wie abgestorben. Also er ist noch der selbe, aber ohne Interesse und ohne Stimme. Wie eine Kerze die nimmer brennt, sondern flackert.
Er schläft bis Nachmittags und liegt nachts dann wach.

@Janita85
Naja, es ist doch schon wichtig, ob er grade nen Höhenflug hat und Dinge tut die er dann bereut oder ob er im Loch sitzt und Beistand und Geduld braucht.

04.08.2020 10:22 • #2842


J
Zitat von Janita85:
Naja, was heißt Tatendrang, vielleicht ist es, wie Carino schon sagte: Überfordert und dann erzählt man irgendwas vorschnell.
In der Summe ist es mir ganz egal, was diese Wesensänderung bewirkt hat, sondern viel mehr möchte ich wissen, ob das normal ist in seinem Zustand.
Wer kennt sowas von euch? Totale Umkehr, totale Veränderung aufgrund einer psychischen Erkrankung. Dinge tun und sagen, die man in stabilen Phasen nicht tun und sagen würde. Wie muss ich mir das vorstellen was in seinem Kopf abgeht? Und was kann ich tun?


Liebe Janita,

Ich denke du musst dich von zwei Dingen verabschieden.

Als Nicht-Betroffene wirst du nicht verstehen können, was in seinem Kopf abgeht. Da das die Betroffenen selbst nicht können, wie sollst du das dann?

Ich kann dich so gut verstehen dass du etwas tun möchtest, aber letztlich kannst du das nicht. Du bist nicht Arzt, Therapeut oder ähnliches, sondern eben nicht neutrale Angehörige. Dich damit abzufinden ist meiner Erfahrung nach das schwierige an der Situation. Du kannst da sein als Begleiter, wenn er es wieder möchte und zulassen kann. Dafür ist es aber nötig dass du aus deinem Panikmodus heraus findest und zur Ruhe kommst. Du wirst viel Geduld brauchen.

Und auch wenn er nun die aus deiner Sicht falschen Entscheidungen trifft, wirst du das nicht ändern können, so schlimm das auch für dich ist.

Lg
Just_me

04.08.2020 10:22 • x 3 #2843


J
Aber genau so ist er wie du es beschreibst, Bella. Er hat keinerlei Tatendrang, er sagte dass er sich leer fühlt, mag nicht reden, schläft am tag, will weinen aber kann nicht.
Was mir gerade auffällt, eigentlich haben wir in unseren paar Monaten nicht viel produktives tun können, er war meist müde. Irgendwo hingehen hat ihn immer etwas überfordert, er wollte meist lieber alleine sein oder mit mir alleine sein. Er hat viel Frustessen gemacht, seine Bude war immer chaotisch. Zu Treffen mit anderen musste man ihn immer etwas zwingen, er hats eher mir zuliebe getan. Er musste sich immer zu etwas aufraffen, was außerhalb seiner Wohnung stattfand. Ihm war es auch immer lieber dass ich zu ihm komme anstatt er zu mir. Selbst wenn ich ihm anbot ihn mit Auto abzuholen hat er es wenn, nur widerwillig zugelassen, war dann aber immer ganz froh dass er mit mur zusammen war. Was mir auch noch einfällt jetzt, wenn wir zusammen waren, hat es ihn dann manchmal wieder nach Hause gedrängt. Allein sein. Er war schon davor mit vielem überfordert.

04.08.2020 10:32 • x 1 #2844


B
@Janita85
Entweder du wartest ab und passt gut auf dich auf. Und lässt es laufen. Er hat eindeutig um Abstand gebeten und das solltest du akzeptieren.

Oder wenn du dir Sorgen machst, sprich mit seinen Freunden. (kann aber sein, dass er dann noch weniger gut auf dich zu sprechen ist.) aber evtl. machen die sich auch sorgen um ihn.

04.08.2020 10:37 • #2845


J
Es tut so weh. Er ist plötzlich nicht mehr er, er stößt mich weg. Das tut so verdammt weh. In meinem Kopf schreit alles dass er mich nicht mehr liebt. Weil das doch bei nicht betroffenen so ist, oder? Wer dich nicht mehr liebt, der blockiert dich und dem geht's besser alleine.

04.08.2020 10:41 • #2846


B
@Janita85
Ich fühle so sehr mit dir. Es kann sein, dass gerade alle Gefühle überdeckt sind und er wieder zu dir findet. Aber im Moment kannst du nur loslassen und gut auf dich aufpassen.
Wenn er dich blockiert, möchte er auf drastische Weise zeigen, dass er Ruhe und Abstand braucht. Ob für immer oder nur temporär, weiß er vermutlich selber nicht.

04.08.2020 11:05 • x 2 #2847


Heideblümchen
Schade, jetzt hatte ich auch meine Ansicht deines (Janita) Problems dazu geschrieben und irgendwie ist die Antwort futsch.
Ich bin auch der Meinung, du solltest deinen Freund erst mal ziehen lassen. Ich bin selber schon durch die manische Phase durch gegangen und nichts und niemand konnte mich stoppen oder mich von meinem - teils falschen - Weg abbringen. Einmischungen von außen, auch von meinen Lieben, die es nur gut gemeint haben, habe ich als extrem lästig empfunden. Und in deinem Fall, liebe Janita, bist wahrscheinlich jetzt du diejenige, die unter der ganzen Situation mehr leidet als dein Freund. Gesagt zu bekommen, dass man nicht mehr geliebt wird, ist immer hart. Egal, ob dein Freund eine Störung, Erkrankung, Depression oder sonst was hat. Er ist erwachsen und er wird seinen Weg gehen. Er hat scheinbar Freunde, auf die er bzw. auf deren Meinung und Tipps er jetzt lieber hört. Er hat dir mehrfach angedeutet und dann auch deutlich gesagt, dass er auf deine Hilfe und dein Unterstützung keinen Wert legt. Janita, er will das nicht und er ist auf seinem Weg. Du kannst da gar nichts machen. Je mehr du es versuchst, desto mehr wird er sich sperren und desto mehr wirst du darunter leiden. Wie in einer ganz gewöhnlichen Beziehung, die aus ist! So weh, wie es auch tut, du musst ihn machen lassen, denk ich. Und vielleicht behältst du im Hinterkopf, dass, wenn er sich doch mal wieder meldet und seine Worte ungeschehen machen will, dass es dann auch ein nächstes Mal geben kann, wo wieder alles auf der Kippe steht. Willst du das? Auf Dauer?....Ich wünsche dir alles Gute, über die Trennung hinweg zu kommen.....

04.08.2020 11:11 • x 1 #2848


Heideblümchen
Wer kennt sowas von euch? Totale Umkehr, totale Veränderung aufgrund einer psychischen Erkrankung. Dinge tun und sagen, die man in stabilen Phasen nicht tun und sagen würde. Wie muss ich mir das vorstellen was in seinem Kopf abgeht? Und was kann ich tun?

Ich kann von meinem Hin und Her berichten, dass ich in der aktiven, manischen Phase zum Beispiel kopflos Bewerbungen geschrieben habe, weil ich fest davon überzeugt war, meinen Job zu verlieren. Ich war ruhelos, nervös, auch nervig durch diese Unruhe. Heute so, morgen so. Mein Kopf war voller Ideen, was ich tun kann, muss, will. Wie in einem Bienenstock. Aber alles, was ich dann angefangen habe, habe ich abbrechen müssen, weil es mich andererseits so ermüdet hat. Ich hatte vor allem Angst. Und ich war der Meinung, keiner kann mir helfen. Ich war auch sehr egoistisch. Habe auf niemanden gehört, keine Hilfestellung angenommen. Alle gingen mit mir um wie mit meinem rohen Ei. Jeder hatte Bedenken, mir zu sagen, dass ich falsch liege, denn ich habe Kritik komplett abgeschmettert und mir über Meinungen anderer Null Gedanken gemacht.

In der depressiven Phase war dann alles genau anders rum. Kein Antrieb, Angst vor der Angst, Decke über den Kopf, gar nichts mehr können. Schlafen, aber nicht schlafen können, keine Ruhe finden. Innerlich. Wie wund, getrieben...ganz schrecklich!

Daher: ganz ehrlich? Niemand, der gesund ist, kann sich vorstellen, was im Kopf eines kranken vorgeht. Es ist eine Krankheit, mit der selbst der Kranke selber kaum bis gar nicht umzugehen weiß! Man erkennt sich oft selber nicht mehr....das getane oder gesagte verursacht Scherben. An einem selber und an seinem Umfeld.....fatal, wirklich!

Und jeder, der mit dieser Krankheit zu tun hat und jeder, der mit einem Kranken zu tun hat, muss auf sich achten, damit die eigenen Bedürfnisse nicht zurück gestellt werden. Man braucht seine Kraft. Für das Miteinander, aber auch für das für sich selber!

04.08.2020 11:23 • x 3 #2849


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


J
Ihr alle, erstmal vielen Dank für eure akute Hilfe, dass ihr mir zuhört und mir euren Rat gebt. Dass ihr mir eure Zeit schenkt.
Es will nur nicht in meinen Kopf, dass nun plötzlich seine Liebe zu mir weg sein soll.
Als ich das letzte Mal bei ihm war, wo er so versteinert war und ich meine Sachen geholt habe, da fragte er, ob ich meine glücksbringerkette, die ich ihm geschenkt hatte, wiederhaben will aber er möchte sie bitte behalten sagte er. Er hat sie immer getragen, hat sie behütet und bewahrt. Wie kann das alles nur sein?
Ich muss auf dem Arbeitsweg zum Krankenhaus fast bei ihm vorbeifahren, der Wunsch, bei ihm Sturm zu klingeln ist fast übermächtig. Ich kann keine Lieblingssongs hören, ich kann seine Bilder nicht anschauen, den chatverlauf lesen weil es so wehtut.
Seine Liebe soll jetzt einfach so weg sein? So viele kleine Aufmerksamkeitkeiten, er kümmerte sich um mich wenn es mir schlecht ging. Ich habe die bedingungslose Liebe gespürt, nie hat er etwas gefordert. Nie haben wir uns manipuliert. Und jetzt das?!

04.08.2020 11:43 • #2850

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