Hallo liebes Forum.
Ich habe diesen Thread bisher nur still mitgelesen, was mir schon viel Klarheit für meine Situation gegeben hat, dennoch brauche ich euren Zuspruch.
Mein Partner, 34, bipolar, medikamentös eingestellt ist jetzt gerade in einem tiefen Loch.
Ich glaube, als es vor knapp 2 Wochen anfing, hatte er schon versucht mich vorzuwarnen. Hat noch beteuert dass ich ihm sehr wichtig sei, dass er mir gegenüber große Schuldgefühle hat wegen seinem schlechten Verhalten, dass er total leer ist, weinen möchte aber nicht kann, nur noch müde ist, keinen Menschen um sich ertragen kann. Zu dem Zeitpunkt konnte er mit mir nicht mehr telefonieren, schreiben wurde weniger und immer distanzierter. Wir wohnen nicht zusammen.
Er ist eigentlich in meine Stadt gezogen, um kommenden Oktober ein Studium zu beginnen. Vor ein paar Tagen schrieb er mir dann, dass er Bewerbungen an andere Unis in Deutschland geschickt hat, weil er gehört hat dass das Studium hier mies sei und weil er hier keine Perspektiven hinsichtlich eines Nebenjobs sieht. Ich muss vielleicht in diesem Zusammenhang erwähnen, dass er Iraner ist, seit 1 Jahr in Deutschland. Er hat im Iran Musik studiert und sein Instrument ist das einzige, was ihm Freude bereitet. Jedenfalls, als er mir das schrieb, bekam ich Panik und war furchtbar verletzt, weil er mit mir darüber nicht gesprochen hatte. Unter dem Vorwand, dass ich Sachen bräuchte die noch bei ihm sind, ließ er mich zu sich kommen. Ich war geschockt, denn es gab keinerlei Emotionen seinerseits. Als ob ein Zombie vor mir stand. Er sagte, er hätte sich 3 Tage nicht getraut mir das zu sagen aus Angst um unsere Beziehung. Er sagt, das einzige was er kann, ist sein Instrument und damit kann hier niemand was anfangen, in den anderen Städten gäbe es mehr iranische Musiker. Das konnte ich verstehen. Als ich ihn dann umarmte, kam keine Reaktion, nichts. Wie ein Stein. Ich fragte ihn, was ihm jetzt hilft und er sagte ich solle nicht böse sein aber er will alleine sein. Ich habe das akzeptiert.
Später schrieb ich dass ich ihn zwar nicht verlieren möchte, aber mir ist wichtiger dass er wieder lächelt. Er schrieb dass das der schönste Satz sei, den er je gelesen hätte.
Ab da ging es aber bergab. Ich rufe ihn an, er geht nicht ran, sagt dass er nicht sprechen kann, ich mache Vorschlag zum treffen, er entschuldigt sich und lehnt ab. Er sagt, er würde mir sagen wenn es ihm besser geht, er muss jetzt allein sein. Dann hat er mich gebeten ich solle mich nicht bei ihm melden. Daraufhin war er drei Tage nicht online, ich habe mir Sorgen gemacht. Dann war er immer mal wieder on. Zunächst war ich erleichtert aber ich fragte mich auch, warum er scheinbar mit anderen schreiben kann aber mit mir nicht.
Gestern dann das schlimmste: ich fragte ihn, ob es ihm schwer falle mit mir zu schreiben und er antwortete Ja, weil wir gerade Schluss gemacht haben. Die Gründe benannte er weil er in eine andere Stadt gehen wird. Er hat zwar noch keine Zusagen von den Unis aber trotzdem wird er gehen. Ich wollte ihn anrufen aber er betitelte das nicht zu tun.
Ich versuchte sachlich zu bleiben, weil ich merkte dass er auf neutrale Dinge antwortete, aber sobald es um Gefühle geht, macht er dicht. Aber ich machte einen Fehler, ich fragte ihn, ob er mich noch liebt und er sagte Liebe niemanden. Ich brauche Ruhe und weg war er.
Abends schrieb ich nochmal, dass ich der Meinung bin, dass er versucht wegzulaufen, dass die Probleme in der anderen Stadt auch sein würden und er möge bitte hierbleiben wo er die zusage der Uni hat. Er hat die Nachricht gelesen aber nicht geantwortet. Ich sah dann dass er lange online ist, fühlte mich ignoriert, rief ihn an, natürlich ging er nicht ran aber er hat mich dann sofort blockiert.
Ich bin verzweifelt. Vorher war er so liebevoll und wir hatten eine schöne Zeit.
Was sagt ihr dazu?
04.08.2020 06:32 •
#2829