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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

C
Ich habe bislang auch die Erfahrung gemacht, dass es förderlich ist zu hören oder abzuschätzen was der andere braucht.

Mein Freund spricht ganz klar aus das er Ruhe braucht. Ich lasse ihn in Ruhe und er meldet sich bei Bedarf.

Für mich ist respektvoller Umgang sehr wichtig.

16.08.2020 16:37 • x 3 #2941


C
Ich möchte ergänzend dazu sagen, dass ich zu Beginn auch gut in einen Strudel der Unsicherheit geraten bin, was natürlich ist, denke ich. Das kommt mir der Zeit.. Soll nicht klingeln als sei es locker leicht für mich aber aktuell der einzige Weg..

16.08.2020 16:52 • #2942


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


C
Hallo an alle,

hat jemand von euch explizite Erfahrungen mit dem Umgang 'Burnout'?

16.08.2020 18:36 • #2943


Laurien
@Carino87

magst du deine Frage evtl. etwas präzisieren? Meinst du z. B. eigene Erfahrungen oder Erfahrungen mit Angehörigen/Freunden etc.?

Danke.

LG

17.08.2020 07:54 • #2944


C
Zitat von Laurien:
@Carino87

magst du deine Frage evtl. etwas präzisieren? Meinst du z. B. eigene Erfahrungen oder Erfahrungen mit Angehörigen/Freunden etc.?

Danke.

LG


Guten Morgen

Sehr gerne. Ich würde gerne erfahren, wie Burnoutler mit Hilfestellungen umgehen.

Es hat ja leider erstmal einen Grund warum man in ein BO rutscht. Meinem Partner fällt es sehr schwer Hilfe anzunehmen. Bspw. Schafft er es aktuell nicht seinen Haushalt einigermaßen ordentlich zu halten.

Desweiteren habe ich selbst, wie auch innerhalb der Familie gute Erfahrungen mit Vitamin D und Omega3, akupunktur etc an Unterstützung im Bereich der körperlichen Angelegenheiten machen können. Ich würde ihm das gerne empfehlen, allerdings weiss das es gerade irgendwie nicht angenommen wird.

Hilfeangebote lehnt er aktuell (freundlich) komplett ab.

Momentan habe ich keine wirkliche Funktion. Somit heisst es zuschauen, da sein, wenn er es braucht..

17.08.2020 08:03 • #2945


Laurien
@Carino87

eine gute Freundin von mir hatte zwei Burnouts, wobei sie grundsätzlich nach eigener Aussage auch nicht mehr voll belastbar geworden ist. Ich merke das immer, wenn ich länger von ihr nichts mehr höre. Wenn ich dann nachfrage, erzählt sie mir, was mal wieder alles so los war. Hilfe nimmt sie unterschiedlich an. Als ihre Mutter gestorben war und sie das Haus ausräumen musste, ging es nicht anders. Da war sie dann auch ganz dankbar, dass ich dann, als es gegen Ende der Kündigungsfrist des Hauses eng wurde, die Regie übernommen habe.

Geholfen hatten in dieser Zeit insbesondere ein paar ihrer Arbeitskollegen und ich. Ihr Freund war in dieser Zeit keine besondere Hilfe, er bemühte sich schon wie ich das, was ich mitbekommen habe, beurteilen kann, kam aber z. B. gar nicht so gut an, dass er sie ständig gefragt hat, wie es ihr geht. Ergebnis war, sie wollte ihn gar nicht dabei haben.

Von den Verhaltensweisen finde ich Burnout nicht so viel anders wie Depressionen. Sie macht z. B. sehr viel mit sich selber aus, sagt öfters mal Verabredungen ab und zieht sich auch immer wieder zurück. Wenn man sich so durch das Web liest, gibt es auch verschiedene Meinungen zu der Diagnose Burnout. Manche sagen, es ist das selbe wie eine Depression nur eine gesellschaftskompatiblere Bezeichnung, andere sagen, ein Burnout endet in einer Depression und wiederum andere sind der Meinung, das wäre eine Depression rein auf die Arbeitssituation bezogen (wenn man so will, würde ich die letzte Definition bei der Freundin von mir so sehen, sie wechselt viel die Arbeitsstellen).

LG

17.08.2020 09:18 • #2946


E
Zitat von Carino87:
Sehr gerne. Ich würde gerne erfahren, wie Burnoutler mit Hilfestellungen umgehen.

Ich weiß nicht, ob man es verallgemeinern kann.
Ich habe mir sehr schwer getan und mich eher zurückgezogen, weil ich mich nicht immer entschuldigen und erklären wollte.

Ich fand Unterstützung in meiner Ärztin und einer sehr guten Therapeutin- mehr wollte ich nicht, ich war völlig mit mir beschäftigt.
Ich habe alle Angebote ansonsten abgeblockt, mir war nur virtueller Kontakt in einem BO-Forum wirklich möglich.

Bei mir waren es viele Faktoren, die zusammen kamen, nicht nur die Arbeit.

17.08.2020 09:27 • x 1 #2947


C
Hallo liebe Resi,

danke für deine Rückmeldung. So nehme ich die Situation auch wahr.
Er benötigt viel Ruhe, Zeit für sich und Erholung und kommt bei Bedarf auf mich zu.

Also halte ich mich mit Angeboten zurück und bin einfach da
Er wirkt auch absolut nicht hilfebedürftig - um gottes willen.. allerdings hat man als Partnerin einfach immer das Bedürfnis was zu tun

17.08.2020 10:12 • x 1 #2948


C
Liebe Laurien,

danke für deine Info. Laut ihm schleppt er das schon vor unserer Zeit mit sich mit.
Es ist nun von April bis Juli wie ein Vulkan ausgebrochen.. es wird aktuell Stück für Stück irgendwie besser. Bei ihm ist es eine Überlastung und emotionale Erschöpfung durch massiv viel Arbeit und familiäre Probleme. Ich denke, wie du sagst.. es ist super individuell.

Ich versuche nur immer wieder meine Rolle von außen anzuschauen und zu gucken, was ich anders machen kann. Wenn ich über mein Verhalten und meine Wirkung nachdenke, merke ich auch das es mir mit der Situation besser geht.

17.08.2020 10:16 • #2949


ZeroOne
Hi @Carino87 !

Ich finde, dass du den richtigen Ansatz eigentlich schon gefunden hast:
Zitat von Carino87:
Somit heisst es zuschauen, da sein, wenn er es braucht.

Nach meiner persönlichen Meinung ist das das Beste, was man tun kann - auch bei vielen anderen Krankheitsbildern. Aufmerksam da sein, aber keinen Druck machen (auch wenn man es gut meint).

Zitat von Carino87:
allerdings hat man als Partnerin einfach immer das Bedürfnis was zu tun

Das ist total schwer, denn man möchte ja helfen und den Partner nicht leiden sehen.

Allerdings muss der Betroffene selbst auf den Trichter kommen und nicht nur erkennen, dass etwas im Argen ist, sondern sich auch eingestehen, dass man (professionelle) Hilfe in Anspruch nehmen sollte, wenn man alleine da nicht raus kommt.
Häufig ist es auch noch ein gutes Stück Weg vom Erkennen des Problems bis man dann tatsächlich auch in der Lage ist, es richtig anzugehen.

Wenn diese Erkenntnis aber nicht aus einem selbst kommt, sondern vom Umfeld aufgedrängt wird, dann macht es die Lage meist nur schlimmer.

LG
ZeroOne

17.08.2020 10:36 • x 1 #2950


C
Zitat von ZeroOne:
Hi @Carino87 !

Ich finde, dass du den richtigen Ansatz eigentlich schon gefunden hast:

Nach meiner persönlichen Meinung ist das das Beste, was man tun kann - auch bei vielen anderen Krankheitsbildern. Aufmerksam da sein, aber keinen Druck machen (auch wenn man es gut meint).


Das ist total schwer, denn man möchte ja helfen und den Partner nicht leiden sehen.

Allerdings muss der Betroffene selbst auf den Trichter kommen und nicht nur erkennen, dass etwas im Argen ist, sondern sich auch eingestehen, dass man (professionelle) Hilfe in Anspruch nehmen sollte, wenn man alleine da nicht raus kommt.
Häufig ist es auch noch ein gutes Stück Weg vom Erkennen des Problems bis man dann tatsächlich auch in der Lage ist, es richtig anzugehen.

Wenn diese Erkenntnis aber nicht aus einem selbst kommt, sondern vom Umfeld aufgedrängt wird, dann macht es die Lage meist nur schlimmer.

LG
ZeroOne


Danke für dein Feedback. Er hat wohl damit schon in den letzten jahren zu tun. Therapie und coaching gehabt. Ich gehe davon aus das er einen Werkzeugkoffer hat und genau weiss was er braucht. Zumindest kommuniziert er sehr deutlich, was er braucht. Eine Beziehung im romantischen stil ist aber nicht denkbar Ich bin nur keine Frau die jemanden im Regen stehen lässt, nur weil es sich für mich gerade nicht bequem anfühlt.
Ich hoffe er sieht das.

17.08.2020 10:40 • #2951


Jedi
@flauschie !

Zitat von flauschie:
Es sind die Gedanken an die Zukunft nach der Therapie meines Mannes.

Weiß Du @flauschie, wer immer versucht in die Zukunft schauen zu wollen, der möchte Kontrolle !
Doch hinter der Kontrolle steckt immer die Angst !
Angst ist in einer schwierigen Lebenssitustion, so wie bei Dir gerade, immer ein sehr schlechter Begleiter !
---------
Zitat von flauschie:
Viel zu viel Gedanken die total unnötig sind,

und Energie rauben u. blockiert dabei sehr häufig, die Hoffnung darauf, dass durch die Therapie deines Mannes,
es wieder besser werden kann.

Ich zieh mich damit selbst runter und dass will ich nicht.
Dann hör auf damit - u. nur Du kannst damit aufhören !
Die ganzen Szenarien u. Geschichten, die Du Dir in deinem Kopf kreierst sind sinnlos,
weil Du heute nicht wissen kannst, was die Therapie -(Therapie=Selbsterfahrung)-bei Deinem Mann bewirkt.
Therapie ist ein Prozess u. so sind Gedanken, was - wäre - wenn sinnlos, weil es erst im laufe des
Prozess zu einer Entwicklung kommt.


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Zitat von flauschie:
diesen speziellen Post immer wieder zu lesen um ihn zu verinnerlichen

Probier es u. bleib da einfach dran u. bald wird es sich verinnerlichen.
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Zitat von flauschie:
Es wirklich zu schaffen, die Hoffnung vor die Angst und zerrissenenheit zu schieben

Hoffnung, dass es besser werden kann u. wird, ist das was gerade ausreicht sich dies zu bewahren !
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Zitat von flauschie:
Wie geht's mit ihm/uns weiter. Geht es überhaupt weiter?

Das bleibt eine große Unbekannte u. je mehr Du versuchst, durch Deinen Verstand alles durchspielen zu wollen,
umso mehr schwindet die Hoffnung.
Warum ? - weil in der Regel wir Menschen dazu neigen, mehr ein negatives Szenario in unserem Kopf zu erdenken u.
eher für möglich zu halten, positiven Annahme sind oft schwerer zu glauben. ist.
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Zitat von flauschie:
Den Schutt muss er jetzt erst mal wegräumen

Das ist jetzt das wichtige u. in einer guten therapeutischen Begleitung , wird er es gut hinbekommen können.

Bewahre Dir die Hoffnung auf das Gute !

17.08.2020 11:05 • x 2 #2952


Laurien
@Carino87

die Freundin von mir und ich haben ein nie offiziell besprochenes Abkommen: sie weiß, sie kann sich jederzeit melden, wenn sie Hilfe braucht, und ich weiß, wenn es wirklich brennt, meldet sie sich. Sie hatte mich z. B. auch gebeten, dass ich mit auf die Beerdigung ihrer Mutter komme. Außer mir waren keine anderen Freundinnen von ihr dabei. Überrascht hatte es mich, dass sie mich auf der Beerdigung ihrer Mutter den anderen Gästen als ihre beste Freundin vorgestellt hatte, denn ich bin eigentlich die Freundin, die als letzte dazu gekommen ist, mit anderen Freundinnen ist sie schon viele Jahre länger befreundet. Liegt vielleicht auch daran, dass ich sie einfach so sein lassen kann, wie sie ist. Von anderen Freundinnen weiß ich, dass sie das nicht tun. Sie weiß, sie darf Verabredungen ohne große Erklärungen absagen und ich fordere auch keine Stellungnahme ein, wenn sie sich wochenlang nicht meldet und ich höre ihr zu, wenn sie mal etwas erzählt ohne es groß zu kommentieren, es sei denn, sie fragt explizit danach, wie ich etwas sehe.

Das alles ist aber viel leichter, wenn man nur befreundet ist aber nicht der Partner. Man ist einfach nicht so nah dran. Ihr Freund ist nicht immer so geschickt in emotionalen Dingen. Er meint es schon gut, aber er trifft oftmals nicht den richtigen Ton. Als sie mir von seinen Bemühungen erzählt hatte, habe ich mal gemeint, dass er sich doch wirklich Mühe gibt. Da meinte sie, ja, das ist ihr auch bewusst, aber es ist ihr einfach zu viel, dieses ständige Fragen, ob sie etwas braucht, wie es ihr geht, wie soll es ihr schon gehen. Sie hat auch teilweise nicht mehr auf seine Nachrichten geantwortet, weil es sie nur noch weiter heruntergezogen hat. Sie meinte mal, er ist ihr keine große Hilfe in seiner Art.

LG

17.08.2020 11:10 • x 1 #2953


C
Ja, es ist defintiv noch mal eine andere Ebene zwischen Freundinnen oder Beziehungspartnern. Da hast du recht..
Ich denke bei einer Freundin würde mir mein Umgang mit der Sache definitiv leichter fallen.
(so eine Freundin habe ich seit Jahren.. sie zieht sich in unangenehmen Lebenssituationen extrem zurück und ploppt auf, wenn es ihr gut geht und betont auch immer, das ich die einzige sei, die sie nimmt wie sie ist.)

Dieses Verhalten versuche ich auch in meine Beziehung miteinzupflegen.
Nicht am Seil ziehen - locker in der Hand halten das ist das einzige, was ich tun kann.

17.08.2020 11:17 • #2954


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Jedi
@Carino87 !

Zitat von Carino87:
Hallo an alle,

hat jemand von euch explizite Erfahrungen mit dem Umgang 'Burnout'?

Ja, ich selbst hatte einen BO u. so bin ich vor Jahren, dann auch auf das BOF aufmerksam geworden.

Nun BO heißt - sich physisch u. psychisch erschöpft zu haben.
In der Regel resultiert daraus eine oft schon lange, unbemerkte Depression (Erschöpfungs-Depression) u.
bei mir gesellte sich noch die Angst u. Panikattacken dazu.

Der Prozess, raus aus der Erschöpfung bedeutet eine lange Phase der Selbsterfahrung, um für sich dabei die Erfahrung
zu machen, was hat mich in die physische u. psychische Erschöpfung getrieben ? - wo habe ich meine Grenzen nicht beachtet ? -
kannte ich überhaupt meine physischen u. psychischen Grenzen ? - was waren meine Glaubenssätze ? -
was wAren meine Muster, denen ich unreflektiert u. blind gefolgt bin ?

Häufig finden wir Beschreibungen von BO- Betroffenen, die sich in ihrem Job vlöllig verausgabt haben u.
so lange nicht gut für sich gesorgt haben, sondern ihren Stresslevel hochgehalten haben,
bis zudem Punkt, wo sie ihren Stresslevel nicht mehr regukieren konnten.
Ein unregulierten Stresslevel führt in die physischen u. seelische Erschöpfung.

Aber auch eine schon lange anhaltende Unzufriedene Partnerbeziehung, kann einen Menschen auch physisch u. seelisch Erschöpfen.
Nicht selten bedingen sich beide Tatsachen, die Unzufriedenheit, oft Überforderung am Arbeitsplatz u.
eine weniger gute Partnerbeziehung.
Dies kann auch Umgekehrt sein, aus einer Unzufriedenen Partnerschaft, entwickelt sich eine Unlust u.
Konzentrationsschwäche, wo leicht der Stresslevel ständig am Anschlag bleibt u. wo durch eine Überforderung,
die Lebenslust - die Lust auf das , was der Job ist verloren geht.

Gerade sind sehr oft Alleinerziehende , in de Regel Frauen von einem BO betroffen, da sie nach einer Trennung/ Scheidung
nun, Kinde u. Beruf , unter einem Hut bekommen müssen u. was noch erschwehrend hinzukommt,
dass sind finanzielle Einbußen u. nicht selten landen ein ige von ihnen rasch auf Hartz4 Niveau.
Diese tägl. Sorgen, können rasch den Stresslevel, stetig im roten Bereich halten.

Ängste u. Panik können, so wie in meinem persönlichen Fall, aber nicht in jedem Fall einer Erschöpfungs - Depression
auftreten.

17.08.2020 13:16 • x 1 #2955

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