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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

S
Hallo alles zusammen,
Ich habe auch weiterhin mitgelesen.
Zum Thema Rückzug, also das kenne ich ja auch zu genüge. Und bei ihm war es immer so das er sich komplett von allen zurückgezogen hat. Rein das arbeiten gehen war möglich. Wenn er wieder raus gekommen ist. Immer nur in kleinen Schritten und die waren nicht zu mir, sondern zu seinem besten Kumpel. Da er dort oberflächlich vorfühlen konnte wie es ihm geht.
Aktuell ist es so das sich einiges verbessert an seiner Gesamtsituation und wir nach einem halbe Jahr nun bereits mehrere Gespräche wieder hatten, in denen ich ihm auch gesagt wie ich das alles finde und was ich gut und schlecht finde. Er hat mir diese Dinge auch gesagt und geschildert. War absolut okay. Doch bin ich es jetzt die keine Nähe mehr zulässt oder zulassen will. Weil ich nicht ständig und immer wieder mit in die Tiefe gezogen werden will. Gerne bin ich für ihn da und rede mit ihm nur ohne eine Therapie sehe ich trotz allem Guten keine Zukunft für eine Beziehung bei uns. Aktuell bin ich so froh über meinen Abstand den ich habe, was sehr sehr lange gedauert hat und viel Tränen gekostet hat, aber ich kann und will diesen nicht wieder aufgeben um dann in kürzester Zeit wieder traurig zu sein. Auch wenn er grade ungefragt alle Sachen die ich nicht so gut fand ändert.
Passt auf euch auf und mit der Zeit könnt ihr auch wieder besser auf euch achten. Das mag dauern, aber der Zeitpunkt kommt.

09.04.2021 09:20 • x 4 #3211


Louisida
Hallo Milla, ja das denke ich auch.
Ich führe innerlich ständig Diskusionen...ich zähle auf was einfach dagegen spricht, dass er eine Trennung wirklich will und dann fallen einem manchmal doch so Kleinigkeiten ein, was ein Zeichen hätte sein können....
Aber da versuche ich ganz schnell raus zu springen aus dem Gedankenstrudel.

20 Jahre wären wir im Mai zusammen.
Jetzt mit dem Wissen und Erfahrungen, sieht man die Vergangenen 11-12 Jahre ganz anders, ich erkenne da nen roten Depressionsfaden bei ihm.

Ich habe ihn neulich auch gefragt, ob er denn selber sieht/wahr nimnt, dass er in der Vergangenheit immer mal wieder diese schlechten Phasen hat, ja das sieht er. Ob er das irgendwie benennen könne, was dazu sagen könne, er sagte nein, wenn er es könnte dann wäre er ja selbst schon ein Stück weiter.

Mein Gedanke ist dabei auch, als er 18 war, wir waren da frisch zusammen, da ist ein Schulkamerad ums Leben gekommen. Er wollte in die Straße einbuegen wo er wohnte und ist vor einem Baum gefahren und gestorben.
Der Kamerad wollte sich an dem Tag mit meinem Mann verabreden aber er hat dann abgesagt. Er hatte dadurch wohl auch mit Schuldgefühlen zu tun.
Die benennt er dann ja auch immer bei mir bei den beiden Trennungen.
Ich habe ihn auch gefragt, ob er das schon in der Therapie angesprochen hat.
Hat er, aber nur kurz erwähnt. Seit Januar alle 14 Tage hat er auch erst Therapie.
Ich habe auch gelesen, dass am Anfang, die ersten Sitzungen dazu dienen, dem Patienten erstmal den emotionalen Druck zu nehmen.
Naja, er sagte auch, dass es jedesmal bis jetzt um die Problematik geht also die Vergangenheit, Schuldgefühle mir gegenüber usw. Das finde ich gut zu wissen, dass er sich auch wirklich öffnet.
Achja....es ist schwer

09.04.2021 09:28 • #3212


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Louisida
Also das erste mal hatte ich bei der Therapeuten angerufen als mein Mann zu mir gesagt hat wir müssen es jetzt beenden, das ist die einzige Lösung

Das war auf einem Freitag abend. Samstag kam er auch nicht von der Arbeit nach Hause. Sonntags hatte ich ihr in purer Verzweiflung aufs Band gesprochen.
Sie rief mich Montags gleich zurück und wollte wissen ob er suizidal wäre und ich solle mir auch Hilfe holen.
Davon hat sie ihm auch erzählt! Zu dem Zeitpunkt hätte ich das nie gedacht! Dachte in allem hätte sie Schweigepflicht.

Naja, der 2. Anruf war dann als mein Mann sagte,er habe eine Wohnung gefunden(die er seit 1.4. hat aber noch nicht drin ist!... )
Ich habe wieder aufs Band gesprochen aber habe gleich gesagt wenn sie es ihm erzählen MUSS, soll sie bitte diesen Anruf von mir ignorieren und ihm bitte nichts sagen, er soll das Vertrauen ja bloß nicht verlieren.
Das sagte sie mir auch heute morgen. Das sie ihm das ausnahmsweise nicht erzählt habe und deswegen mich da auch nicht zurück gerufen hat.

Ich habe dann heute allgemein die Frage in den Raum gestellt.
Ich habe tatsächlich von diesem Forum erzählt, dass eben oft berichtet wird, wenn es den Betroffenen besser geht, dass es eben Chancen gäbe.

09.04.2021 09:36 • #3213


S
@Louisida

Hast du dir überlegt, ob du auch für dich selbst Hilfe in Anspruch nehmen möchtest?

Ich kann verstehen, dass wie du dich fühlst und wieso du die Therapeutin angerufen hast, aber das bringt dich auch nicht weiter.
Ich denke, dass sie dir da keine Auskunft geben kann/ darf und dir deshalb auch keine falschen Hoffnungen machen wollte.

Keiner von uns kann wissen, wie die die Zukunft aussieht. wir hier verstehen deine Situation und deine Sorgen, aber die Therapeutin kennt dich doch nicht und kann dir keine Aussage geben, wie sich eure Beziehung entwickelt.

09.04.2021 12:33 • x 1 #3214


Louisida
Hallo Sunnygirl.
Ja, ich bin dabei. Bin alle 14 Tage bei unserer tollen Hausärztin.
Nen Therapeuten zu finden, der nen Platz frei hat ist echt schwer.
Hab schon etliche abtelefoniert.
Ich bin bei der Caritas auf der Warteliste.
Ich nehme auch seit einigen Woch Mirtazapin, damit ich schlafen kann.

Hier zu lesen vilft mir auch viel.
Es wurde schon oft gesagt, toll das man sich hier austauschen kann und mal was von der Seele schreiben kann!

09.04.2021 12:56 • #3215


Louisida
Hallo Sunnygirl.
Ja, ich bin dabei. Bin alle 14 Tage bei unserer tollen Hausärztin.
Nen Therapeuten zu finden, der nen Platz frei hat ist echt schwer.
Hab schon etliche abtelefoniert.
Ich bin bei der Caritas auf der Warteliste.
Ich nehme auch seit einigen Woch Mirtazapin, damit ich schlafen kann.

Hier zu lesen vilft mir auch viel.
Es wurde schon oft gesagt, toll das man sich hier austauschen kann und mal was von der Seele schreiben kann!

09.04.2021 12:56 • #3216


Louisida
Upps...doppelt

09.04.2021 12:58 • #3217


S
@Louisida

Seh gut, wenn du dir helfen lässt. Ich hoffe du fühlst dich bei der Hausärztin gut aufgehoben. Das mit der Caritas hört sich auch nicht schlecht an.

Ich gehe auch zu einer Therapeutin in ich muss auch Medikamente zum schlafen nehmen.

Ich finde das Forum auch total gut, weil doch sehr viele Menschen in ähnlichen Situationen gefangen sind und man hier einfach Verständnis bekommt!

Hoffentlich geht es dir bald etwas besser.
Nehm die Worte der Therapeutin deines Mannes nicht für bare Münze. Wobei ich diesen Schock und das Grübeln verstehe und kenne!

09.04.2021 13:19 • #3218


Louisida
Ich danke dir für deine lieben Worte.

Ja, ich fühle mich sehr gut aufgehoben bei ihr. Sie kennt uns beide schon über 10 Jahre. Sie kennt also auch ein paar seiner schlechten Zeiten!

Ich wollte eigentlich nur was zum Schlafen haben und da sagte sie ich möchte sie nächste Woche wieder sehen
Naja und nun bin ich alle 14 Tage dort.

Wir geben die Hoffnung noch nicht auf!

09.04.2021 13:35 • x 1 #3219


M
Geduld und Vertrauen sind das wichtigste.
Beides fehlt mir manchmal. Aber meistens geht es.

Ich kenne sein Abtauchen und das ist auch okay. Aber so lange wars noch nie. Das verunsichert mich manchmal schon sehr.

09.04.2021 13:37 • x 2 #3220


L
Ich war eben bei meiner hausärztin.
Sie sagte mir auch ganz deutlich, wie es ihr auffällt, das ich mich hab anstecken lassen von der depression.
Sein Verhalten, einen cut auszusprechen, wäre absolut die richtige Entscheidung für diesen Moment gewesen. Mein Partner hat es wohl aus reiner Disziplin und zum Wohle von uns beiden getan.

In diesem Moment der Aussprache eines cut ... glaubt man es nicht. Es ist wie ein messerstich in den Bauch und 3x rumgedreht. Die nächsten 2 Wochen waren für mich nur Qual.

Hier im Forum habe ich nette zusprüche erhalten. Die helfen viel.

Ich nehme auch mirtazapin...nur 7,5 mg ..reicht mir aber um mind 8 Std. Sehr gut zu schlafen.
Therapeuten habe ich für mich gefunden. Glück.

Ich habe weiterhin fast tägl. Kontakt zu meinem Partner per whats App. Das reicht mir aber erst mal.

Ich weiss nicht wie die Zukunft aussehen soll. Alle Pläne sind vernichtet. Und doch gebe ich die Hoffnung nicht auf, das er irgendwann wieder Nähe zulassen kann und mich wenigstens sehen mag.
Ich weiss aktuell auch nicht wie er es mit uns im Bekanntenkreis kommuniziert.
Bin ich seine Partnerin ? Seine Ex ? Ich weiss es nicht. Er redet mit keinem mehr. Nur noch arbeiten, Ernährung und Sport.

Nur bei meinem Hausarzt oder Therapeut fließen von mir Tränen, weil alles wieder aufgewühlt wird.
Emotional werde ich aber stabiler.


Also ...was will man tun ? Abwarten ...
Selbstfürsorge klappt noch nicht so wirklich, aber Pläne schmieden kann man ja

09.04.2021 13:42 • x 2 #3221


Louisida
Dieses Messerstech-Gefühl kenne ich.
Manchmal bekomme ich die Tage soweit gut rum. Denke natürlich IMMER an ihn.
Meist kommt er ca. 1mal die Woche oder alle 1.5 Wochen kurz nach Hause. Davor bin ich immer wahnsinnig aufgeregt (hoffe dann immer, dass er mir sagt er komme zurück...) und wenn er dann wieder geht und wir uns lange zum Abschied drücken ( von ihm aus!) und die Tür geht zu dann breche ich immer in Tränen aus! Der restliche Tag ist dann auch im Eimer.
Und immer wieder sticht es dann in einem drinnen!
Dann bin ich mal total sicher, dass er es nicht wirklich wollen kann, dann denke ich mal Oh Gott und wenn doch?
Die ganzen Gedanken kann man gar nicht aufschreiben, sprengt den Rahmen.

Er hat sich auch insgesamt zurück gezogen. An seinen freien Tagen geht er wohl mal raus in die Natur, sagte er. Ostern meinte er, habe er gar nichts gemacht (er hätte da z.b. seine Wohnung beziehen können...)
Wenn man ihm schreibt dann kommt auch erst spät eine Antwort oder am nächsten Tag.
Er sagt, er ist abends einfach nur kaputt.
So sah er gestern auch aus, kaputt, müde, so dünn geworden. Sein gepflegter 3-Tage Bart wurde immer penibel gestuzt, der durfte nie n Milimeter zu lang sein, letzte Woche und gestern war das wohl eher ein 10-Tage Bart. Er starrte meist still zur Seite, gähnte.
Seine Schwester und Mama sagen auch, er meldet sich von alleine nicht. Es käme irgendwann eine Antwort auf deren Nachrichten. Die Mama weiss offiziel von ihm nicht, dass er eine Wohnung hat.
Ja, Geduld und Hoffnung....
Selbstfürsorge geht auch ab und an ganz gut. Habe auch schon gelesen, man solle sich eben selbst um die Bedürfnisse kümmern ABER was mach ich mit dem starken Bedürfnis nach Nähe, Gute-Nacht-Kuß, seinen Kopf auf meinem Schoß, in seinem Arm liegen usw?
Das ist so schwer!
Die Abschiedsumarmungen, seinen Geruch dabei inhalieren....

09.04.2021 15:15 • #3222


L
Ganz genau ...
Ich habe das starke Verlangen nach Nähe. Kuscheln und seine Hand in meiner zu spüren. Bei ihm zu liegen und seinen Herzschlag hören.
Diese Geborgenheit fehlt am allermeisten.
Das hat nix mit Fürsorge zu tun. Den Tag bekommt man rum .... und man gewöhnt sich an vieles, aber Bedürfnisse hat man als Partner auch...und nur verzichten geht auch nur eine Zeitlang ohne kaputt zu gehen.

09.04.2021 15:24 • x 1 #3223


R
@ohneFunktion als ich heute morgen aufgewacht bin, tat sich in mir abrupt eine Frage auf, die ich vergessen hatte, zu stellen.

Vielleicht kannst du sie mir nicht beantworten, oder du kannst dir eventuell vorstellen, woran es liegen könnte.
Bzgl. der Aussage Ich brauche das im Moment nicht. - es hat lange gedauert, aber mit seinen Kindern geht er mittlerweile wieder liebevoll und spaßig um. Der ist da wie ein anderer Mensch.. Aber bei mir geht das alles nicht. Manchmal komme ich nicht umhin, das persönlich zu nehmen.. Vorher war es teilweise anders herum. Da konnte er zwar mir auch nicht mehr so viel Nähe geben, aber immerhin noch mehr, als jetzt, dafür hat er aber die Kinder weniger an sich ran gelassen.
Jetzt kuschelt er extrem mit ihnen, macht mit ihnen Späße. Und ich komme mir dann immer wie eine Außenseiterin vor.. Die garnicht dazu gehört, oder dazu gehören soll. Das tut manchmal ziemlich weh.

10.04.2021 07:51 • #3224


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Louisida
Und wieder ein Morgen, wieder Samstag, jetzt sinds genau 8 Wochen her...wieder geträumt, aufgestanden, Kaffee gemacht, meine 3 Miezen versorgt.
Ich glaube, ich steh eigentlich im Moment nur für die Miezen auf. Die kuscheln sich abends/nachts an mich und versüßen einem oft den Tag....

10.04.2021 10:20 • x 1 #3225

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