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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

R
@Betroffner08 ja, mein Partner war schon immer ein Arbeitstier. Er muss auch auf der Arbeit funktionieren, er ist stellvertretender Chef mit tausend Extraaufgaben und Verantwortlichkeiten. Er hat sich schon immer in die Arbeit gestürzt und aufgrund dessen, dass wir beide bei der selben Firma und da auch noch relativ eng miteinander arbeiten, bekomme ich immer hautnah mit, wie sehr er im Stress ist.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Erkrankte sich dann noch mehr in die Arbeit stürzen. Hier weiß so gut wie keiner was von seinen Depressionen, daher kann er sich hier gut ablenken. Allerdings, wie du sagtest, ist das wie ein Teufelskreis.

Zuhause bekommt er noch ständig Anrufe, schiebt Extraschichten und kommt nie so wirklich zur Ruhe. An Tagen, in denen ihn die Arbeit mal nicht überflutet und er mit einem befriedigenden Gefühl nachhause kommt, weil er alles geschafft hat, tut ihm das auch gut. Er realisiert allerdings leider nicht, dass er sich damit noch mehr in die Spirale der totalen Erschöpfung katapultiert.

Hinweise meinerseits lehnt er meistens gereizt ab. Von daher, kann ich ihn nur machen lassen, ab und an versuchen, die Stimme der Vernunft aus dem Hintergrund zu sein und ihm hier und da was an Arbeit abzunehmen oder ihm unterstützend beizustehen.

20.04.2021 15:09 • x 1 #3301


B
@radysa

Vielen Dank für das Feedback. Das heisst dann auch das bei Euch zuhause die Distnaz und Kälte ist und im Geschäft alles so läuft den Kollegen und Kunden gegenüber als ob nichts wäre? Wie lange geht das ganze schon so? Gibt es da ein auf und ab was Euren umgang betrifft? Es ist echt erschrenkt was diese Krankheit mit den Menschen die man liebt macht. Sie sind wie ausgewechselt.

20.04.2021 15:14 • x 1 #3302


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


R
@Betroffner08 ja, ich sitze hier mit einem lieb gewonnenen Arbeitskollegen, dessen Chef mein Partner ist. Besagter Arbeitskollege ist von mir eingeweiht. Der erzählt mir jedes Mal, wie viele Witzchen sie zusammen gemacht haben und wie gut drauf er war. Anfangs war ich noch voller Erwartungen, als ich nachhause kam. Wurde dann aber relativ zügig auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als ich feststellen musste, dass zuhause dann seine Maske, wie sie hier immer schön genannt wird, fiel. Das komplette Gegenteil war auf einmal der Fall.. War er auf der Arbeit zu unserem Arbeitskollegen hier voller Energie, gut gelaunt und ständig am Witzeln, so saß er zuhause wie ein Häufchen Elend, war ständig am Seufzen, hatte den Kopf oft in den Händen liegen, wollte keine Nähe und Zuneigung und war oft schnell gereizt.

Also ja, ich kann das so bestätigen. Bei uns ist es zumindest genauso.

Die erste Episode hatte er wohl gegen Ende letzten Jahres schon, da wussten wir aber noch nicht, dass das eine solche war. Das geht jetzt also ungefähr ein halbes, bald dreiviertel Jahr lang so, mit Ausnahme des Dezembers, da schien er fast aus heiterem Himmel rehabilitiert. Im Januar zwei Tage nach meinem Geburtstag ging es wieder von vorne los.

Ein Auf und Ab gab es vorher, als er noch mehr Nähe geben und zulassen konnte. Aber ich glaube, mit zunehmender Zeit, die verstrich, der ein oder anderen Auseinandersetzung, die man als Paar so hat und den Depressionen, die sich zu verfestigen schienen, hat sich die Situation, wie sie jetzt so ist, als eine Art Normalzustand eingependelt. In der ersten Episode war er noch liebevoll, das ist jetzt überwiegend ganz verblasst. Also er behandelt mich nicht schlecht, um Gottes Willen. Und wie gesagt, in der ein oder anderen kleinen Situation spüre ich meinen Schatz noch, wie er mal war. Aber man merkt, dass er nur noch mit sich beschäftigt und völlig in sich eingekehrt ist. Er ist nicht mehr der liebevolle, empathische, witzige, lebensfrohe und verständnisvoll Mensch, der er mal war.

Aber ich bin guter Dinge, dass das mit der Therapie und seinen Antidepressivum wieder wird. Nur bis dahin wird noch einige Zeit in's Land ziehen und es ist immer einfacher gesagt, als getan, dass man die Zeit bis dahin möglichst gut übersteht.

Ganz liebe Grüße an dich

20.04.2021 16:04 • #3303


selly
Auch ich kann zu 100% bestätigen, das meiner bei jeder Episode noch perfekt im Job funktioniert und sogar mehr arbeitet als sowieso schon immer. Er hat auch eine hohe Führungsposition und erfüllt diese selbst schlimmster Depression. Abends sitzt er dann stundenlang in seinem Sessel und starrt eiskalt an die wände.
Wir wohnen nicht zusammen und ich bin darüber auch froh, wir wären beinahe zusammen gezogen, aber es ist jetzt seine zweite Episode wo er monatelang abtaucht. Vor einigen Jahren, als wir uns noch nichts kannten, war er in einer Depression sogar auch mal 3 Monate in der Klinik,erzählte er mir.
Aber ansonsten arbeitet er immer, er setzt bei anderen eine Maske auf, auch das erzählte er mir in seiner gesunden Phase.

Was wird, Ich weiß es nicht, ich kann auch vor lauter monatelangem Grübeln nicht mehr denken und lasse es nur noch auf mich zukommen

20.04.2021 16:20 • x 1 #3304


R
@Lilly80 ich kann deinen Frust durchaus nachvollziehen, denn auch mein Freund entscheidet in letzter Zeit öfter als sonst über mich hinweg oder gibt für mich wichtige Infos nicht immer zeitnah an mich weiter. Er ist zusätzlich noch sehr vergesslich und hat immer viel um die Ohren, daher versuche ich nicht, mich daran festzubeißen. Gerade jetzt, wo die Depressionen ja tagtäglich auch noch über ihn hereinbrechen, versuche ich so gut es geht Nachsehen zu haben. Auch, wenn's erst mal weh tut.

Bezüglich Kinder kann ich sagen, dass mein Partner womöglich hauptsächlich deswegen depressiv geworden ist. Klar spielen mehrere Faktoren rein, aber da er aufgrund der Trennung von seiner Exfrau die Kinder jetzt nicht mehr jeden Tag um sich rum hat, wie er es vorher 12 Jahre lang gewohnt war, ist das ein Thema, was ihn schwer runterzieht.
Selbst, wenn nichts mehr geht, will er die Kinder dauerhaft hier haben. Auch, wenn er das eigentlich nervlich und körperlich gerade erst recht nicht mehr kompensieren kann.

Nimm es ihm nicht so übel, dass er dir nicht bescheid gegeben hat. Er hat für Extraaufwand keine Kraft mehr. Ich weiß, wie sehr man sich selbst dann hinten angestellt fühlt.. Einen selbst stößt er weg und wendet so gut wie keine Energie mehr für die Beziehung auf, aber die Kinder, die auf eine bestimmte Art und Weise mehr Nerven erfordern, die gehen.
Das klingt jetzt weitaus fieser, als es gemeint ist. Ich liebe seine Kinder, dennoch trifft mich das zugegebenermaßen schon.

Man darf aber nicht vergessen, dass es nun mal seine Kinder, sein eigen Fleisch und Blut sind und er sie Gott sei Dank über alles liebt und sich Mühe gibt - denn dafür ist er schließlich damals Vater geworden.

Außerdem glaube ich - der Gedanke kam mir zumindest neulich - dass er bei den Kindern noch ein Stück weit anders sein kann, als mir gegenüber. Ich weiß von seinen Depressionen, seine Kinder nicht. Daher verspürt er bestimmt bei ihnen nicht so einen Druck, plump gesagt abzuliefern. Die erwarten dadurch wesentlich weniger als ich, die ja auch schon die Erwartungen enorm runtergeschraubt hat und schauen auch nicht genau bei ihm hin, wie ich es tue. Mir gegenüber hat er wahrscheinlich das Gefühl, mir nicht mehr richtig gerecht werden zu können, bei mir sind ihm seine Depressionen wahrscheinlich noch bewusster. Das ist ja auch der Grund, wie ich hier gelesen habe, dass sich viele Partner aus ihrer Beziehung trennen.

Hab' ein wenig Nachsehen mit deinem Partner. Er hat keine Weitsicht und Empathie mehr und macht nur noch das, was gerade so noch geht.

Liebe Grüße an dich

20.04.2021 17:50 • x 1 #3305


L
@radysa

Vielen lieben Dank für deine Antwort. Ja es tut weh .... täglich ...jede Sekunde wenn man an den Partner denkt.
Ich bin so zweigeteilt im Moment.

Gesundheitlich habe ich mich wieder einigermaßen berappelt.
Weine nicht mehr so oft. Ich versuche irgendwie zu verdrängen.
Aber so nach und nach merke ich wie die Räumliche Trennung seit 10 monaten an einem nagen.
Vor 4 Wochen dann der cut ausspruch von ihm, obwohl ich alles getan habe für ihn ....für seine Kinder....
Hmmm. Trozdem meldet er sich bei mir per Nachricht. Fragt sogar wie es mir geht. Dann schweift der Text aber gleich ins S..
Ich fühle mich nur noch ausgenutzt, so hart das auch klingt.
Er kann mir absolut keine Zukunftssicherung sagen, denn in seinen Augen ist er ja dejenige, der mir immer Schmerzen zufügt und er ist dran schuld das ich ich kein glückliches Leben führe.
Und jaaaaa stimmt auch. (Das sage ich ihm aber nicht). Aber das merkt er ja deutlich.

Jetzt hat auch noch meine jobanfrage abgesagt. Ich weiss genau, Wenn ich nicht in seine Nähe ziehe, und einen Job dort finde, wird das mit Beziehung in egal welcher Form nichts mehr.

20.04.2021 18:10 • x 2 #3306


R
@Lilly80 kein Problem, ich freue mich ja auch immer, wenn jemand auf mich reagiert.

Das glaube ich dir. Manchmal frage ich mich, was das geringere Übel in so einer Situation ist.. Getrennt zu leben - manchmal in letzter Zeit wünsche ich mir das irgendwie, um selbst mal wieder Luft zum Atmen zu bekommen. Oder zusammen zu leben - so sieht man den Partner wenigstens noch und hat nicht ganz das Gefühl, ihn über die räumliche Distanz hin zu verlieren.

Allerdings kann ich dir sagen, dass zusammen zu wohnen auch sehr kräftezehrend ist. Du wirst quasi jeden Tag ohne Puffer damit konfrontiert und musst dir verdammt viel Kraft aneignen, in vielerlei Hinsicht. Du hast kaum Möglichkeit, Abstand zu nehmen und dich selbst in Ruhe zu sammeln.

Daher, auch, wenn es nur ein geringer oder vielleicht auch gar kein Trost ist: Mir geht es da wie Dir. Auch, wenn mein Partner noch keinen Cut ausgesprochen hat, worüber ich sehr froh bin. Allerdings macht das unser Zusammenleben auch nicht unbedingt immer qualitativ hochwertiger, um es mal böse auszudrücken.

Ja, das tut schon schwer weh.. Wenn man viel für den anderen getan hat, derjenige dem aber nicht genug Bedeutung beimisst, um aneinander festzuhalten.
Aber für ihn steht wohl wie bei vielen im Vordergrund, dass er dir dein Leben mit seiner Krankheit im Moment verdammt schwer macht.

Der Fehler liegt darin, dass er sich selbst für sein Verhalten verantwortlich fühlt. Vielleicht kannst du ihm in einem passenden Moment versuchen, nahezulegen, dass er nicht seine Krankheit ist und du das durchaus weißt. Natürlich mildert das nur etwas, daher musst du, sollte es irgendwann wieder zur Zusammenkunft von euch beiden kommen, immens an deiner Einstellung und deinem Verhalten arbeiten. Also, damit meine ich nicht dich persönlich, sondern jeder muss das. Das muss ich leider bis heute auch..
Denn auch wenn ihr wieder zusammen seid, hast du zwar offiziell die Beziehung wieder, was ja auch schön ist, aber er ist immer noch krank und wird dich noch oft genug damit konfrontieren.

Habt ihr denn noch Kontakt? Seht euch ab und an mal noch? Vielleicht bringt es was, ihm selbst zu verdeutlichen, dass er sich selbst nicht die Schuld für sein Verhalten geben darf. Das ist das Depressionsmonster, das sich über seine Persönlichkeit legt und dafür hast du Verständnis. Er muss dir nichts beweisen, dir nicht recht werden, denn das kann er gar nicht. Er soll nur den liebevollen Halt einer Beziehung im Rücken wissen und dich mit einbeziehen, wenn er Hilfe braucht.

Das mit dem S... Das lese ich jetzt tatsächlich das erste Mal. Ich bin mir nicht sicher, woher das rührt, denn mein Partner verspürt absolut garkein Verlangen mehr nach S.. Ich habe auch gemerkt, dass er seinem Körper gegenüber doch äußerst ungewöhnlich kritisch gegenüber steht. Haben wir sonst im Bett ohne Kleidung nebeneinander gelegen, hat er seit den Depressionen die Boxershorts beim Schlafen an. Er hatte auch öfters mal Nachtschicht, sodass wir nicht zusammen im Bett schlafen konnten, weil sich unsere Schichten überschnitten hatten, wobei er aber trotzdem die Boxershorts getragen hat.

Eventuell gibt es aber auch Erkrankte, bei denen das mit dem S. Verlangen in's Gegenteil umschlägt, was ja dann wieder ein positives Zeichen sein sollte.

Auf jeden Fall kann ich mir nicht vorstellen, dass er das irgendwie böse meint oder beabsichtigt, dich damit auszunutzen, auch wenn ich nachvollziehen kann, warum du dich so fühlst. Der Gedanke liegt nahe, aber wie gesagt, ich kann mir weniger vorstellen, dass er es auch so meint. Er fragt nach wie vor, wie es dir geht - das ist super.

Wieso denkst du, dass es nichts mehr mit der Beziehung wird, wenn dein zukünftiger Job nicht in seiner Nähe ist? Ich finde, das ist eher weniger ein Kriterium dafür. Auch, wenn dein Gedanke wahrscheinlich daher herrührt, dass die Distanz zwischen euch dann noch größer wird.

Aber ich glaube, es kann auch für dich recht ungesund werden, wenn du dich auf die räumliche Nähe versteifst. Ich weiß, leichter gesagt, als getan, gerade nach 10 Monaten, aber du tust dir wahrscheinlich keinen Gefallen damit, dich da so unter Druck zu setzen. Womöglich setzt ihn das selbst auch wieder noch unter Druck.

Die goldene Mitte, die macht es, denke ich. Dir selbst noch genug Abstand zu lassen, um durchatmen zu können und trotzdem noch bemüht bleiben, ihm zur Seite zu stehen.

Ich hab's leider nicht mehr im Kopf, tut mir leid. Daher die Frage, wenn sie auch vielleicht schon hier irgendwo stand: Ist er denn in professioneller Behandlung?

Einen Drücker an dich.

20.04.2021 18:42 • x 1 #3307


L
@radysa
Er kann absolut keine Nähe ertragen, somit sehen wir uns gar nicht mehr seit 4 Wochen.
Kontakt nur über whats App.

Ich muss Sowieso umziehen, weil mein Haus verkauft wird.
Daher richtet sich mein Fokus auf seine Richtung
Und das mit dem S.: Er hat eine gesteigerte libido seit 4 Wochen extrem. Ich bin ja extrem froh das er nur an mich denkt, denn er kann nur was S. mit einer vertrauten Partnerin anfangen die er liebt.

Und nein. Noch keine proffessionelle Hilfe in Sicht. Er hat sich schon bei ganz vielen Therapeuten etc angemeldet. Noch kein freier Platz. Auch den klinikaufenthalt hat er sich schon auf die Warteliste setzen lassen. Das wird Ende des Jahres sein.

Ich geb mal den Drücker gerne zurück. Denn virtuell ist es das einzige was man zur Zeit hat.

20.04.2021 19:39 • x 1 #3308


R
@Lilly80 es gibt da eine super Möglichkeit, zeitnah an einen Psychiater oder Psychologen zu kommen.
Dafür muss dein LG zu seinem Hausarzt und sich von ihm 'ne Überweisung dafür geben lassen. Wichtig ist, dass hier die Dringlichkeitsnummer mit auf der Überweisung hinterlegt ist. Damit kann er dann beim ärztlichen Bereitschaftsdienst telefonisch die Terminservicestelle in Anspruch nehmen. Diese suchen dann auf jeden Fall einen Termin bei einem Psychiater oder Psychologen und müssen sich binnen einer Woche bei deinem Freund rückmelden.

Das hat mein LG auch so gemacht. Gerade bei Depressionen kann man da nicht ein halbes Jahr lang warten.

21.04.2021 12:53 • x 1 #3309


Z
Zum Geburtstag alles Liebe, Lilly
...und vor allem Mut und Kraft, um durch diese Epoche zu kommen.

Herzlichst, Zwantje

21.04.2021 18:44 • x 1 #3310


B
Was Freunde und Kollegen geht hatte ich ja schon gefragt. Da scheint es ja bei allen gleich zu sein das die Betroffenen die Maske wahren. Aber wie seiht es bei Euch aus gegenüber den Kindern und Tieren? Ist es da auch so das hier kaum eine Veränderung zu vorher ist? Die werden weiter liebevoll behandelt und umsorgt? In den Arm genommen und geküsst? Nur dem Partner gegenüber ist dies nicht möglich (bzw. so gut wie nie) ?

22.04.2021 09:27 • #3311


R
@Betroffner08 ja, das kann ich vollständig bestätigen.. In der ersten Episode war es noch etwas anders, da war mein LG den Kindern gegenüber eher distanziert, konnte mir gegenüber aber noch Liebe zeigen.
Jetzt, in der zweiten Episode, kuschelt und witzelt er mit den Kindern und ich lieg meistens daneben und schaue wie eine Außenstehende auf das Leben, von dem ich mal ein großer Teil war.
Meine Nähe ist ihm meistens zu viel, die Kinder tätschelt er. Den Hund nimmt er regelmäßig auf den Schoß, streichelt ihn, kuschelt mit ihm.
Die Kinder nimmt er von selbst in den Arm. Wenn ich ihn in den Arm nehme, hat er mittlerweile Probleme, das zu erwidern.

Also ja. Hier sieht es genauso aus.
Ich hatte meine Gedanken diesbezüglich schon mal geäußert, dass ich glaube, es liegt auch daran, dass er mir gegenüber Druck empfindet, mir gerecht zu werden, denn ich weiß von seinen Depressionen. Die Kinder wissen das nicht. Bei mir sind ihm seine Depressionen wahrscheinlich bewusster.

Ich habe allerdings hier auch schon gelesen, dass ein Erkrankter geschildert hat, dass derjenige sehr wohl noch Nähe zu seinem Partner sucht. Solche Fälle scheint es also auch zu geben.

Letztlich äußert sich die Depression als solche wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Aber mir wirkt es so, als würde sich das Verhalten meines Partners, was ich weiter oben geschildert habe, mehrheitlich auch bei anderen Betroffenen finden.

22.04.2021 10:03 • x 1 #3312


Laurien
Mein Ex hat ab dem Moment seines Abtauchens nicht mehr nach meinem Tier gefragt. Wenn ich ihm etwas schicke, reagiert er zwar darauf, aber er fragt nicht weiter nach. Das hat er früher schon.

22.04.2021 10:14 • x 1 #3313


B
@radysa

ja so ist das hier auch wie Du schilderst. Nur das körperliche Nähe zu mir gar nicht möglich und gewünscht ist im Moment. Auch keinerlei Emotionen. An manchen Tagen ist Sie vom Verhalten wie vorher. Wir reden normal, und Essen zusammen uvm.. An anderen Tagen das komplette Gegenteil. Es wird wo nur möglich aus dem Weg gegangen. Was mit aufgefallen ist kommt es immer drauf an wie lang und stressig der Tag war und was vorgefallen ist. Dem entsprechend ist die Stimmung. Also ich bin ja noch nicht so lange mit dem Thema konfrontiert und es ist auch mein ersten mal. Aber ich muss jetzt schon sagen das ist echt krass wie das den Menschen verändert. Ich hätte auch nie gedacht das es mich als starkes Geschlecht so berührt das ich teilweise mit mir Kämpfen muss die Emotionen (Tränen) nich rauskommen. Und dazu muss ich sagen das ich das normal nie hatte.

Was ich aber jetzt schon sagen kann es gibt auch postives daran. Auch wenn das total blöd klingt aber reflektiert viel mehr selber. Nimmt Dinge anders war. Merkt was wirklich wichtig ist und was nicht. Womit man lange Zeit sinnlos Energie verschwendet hat. Und damit meine ich nicht die Schuld die man am Anfang bei sich sucht das der Partner sich so verhält. Ich glaube das hat hier auch jeder durch und musste festellen das keiner wirklich aktiv dazu beigetragen hat. Klar haben bestimmt bei einigen die ein oder andere Streitigkeit das ganze vielleicht noch etwas verschlimmert. Aber der Auslöser ist denke ich meistens was ganz anderes. Viele werden halt auch wie ich mit der Ablehnung der Nähe unerbewusst versucht haben mehr Nähe zu bekommen ohne zu merken das sie damit Ihr Gegenüber mehr unter Druck setzen. Da dadurch ja eine Erwartungshaltung entsteht bei dem Erkrankten etwas zu geben was er gerade nicht kann. Ich kann mir das zwar immer noch nicht vorstellen wie sich das anfühlen muss für den Erkrankten. Aber ich denke das ist auch nicht für die einfach so wie für uns.

Ich hoffe mal das ich (wir) gut aus der Situation rauskommen. Noch ist das ganze ohne Therapeutische Unterstützung da nicht gewollt. Aber zumindest gibt es ab und zu mal postive Lichtblicke wie das erste mal seit langen Sport zum Ausgleich oder Zufuhr von Nährstoffen (umstellung Ernährung) die unterstützen bei depressiven Phasen. Klar wird das nicht das Grundproblem lösen aber ich sehe es mal als Stein der ins Rollen gebracht ist.

22.04.2021 10:20 • #3314


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Jedi
Hallo @Betroffner08

Zitat:
Ich hoffe mal das ich (wir) gut aus der Situation rauskommen

Ich würde es Euch allen hier von Herzen wünschen !
Vergiss nicht, dass Du/Ihr gut um euch selbst dabei kümmert - gut für euch sorgt, dann wirst Du/Ihr auch
gut aus der Situation herauskommen können - egal, wie es am Ende ausgehen wird !
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Zitat:
Noch ist das ganze ohne Therapeutische Unterstützung da nicht gewollt.

Das ist natürlich sehr Schade, weil dass sicher ein Garant wäre, um diese Krise zu überwinden.
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Zitat:
Klar wird das nicht das Grundproblem lösen

Da gebe ich Dir recht, denn meist ist das eigentliche Problem, doch Tieferliegend.
Doch ist es auch völlig Ok von Dir, wenn Du darin auch ein Lichtblck feststellen kannst.

22.04.2021 12:13 • x 1 #3315

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