14473

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

B
@Jedi

Ja ich Sorge gut für mich. Bin viel draußen und treffe mich auch soweit möglich mit Menschen. Ich mache Sport, lese und Meditiere. Generell über ich mich Aufgrund der Situation mehr und mehr in Achtsamkeit. Wie gesagt man reflektiert auch sich selber mal wieder so schlimm die lage sein mag hat sie das als positiven Effekt.

22.04.2021 15:50 • x 2 #3316


Jedi
Hallo @Betroffner08

Zitat:
Ja ich Sorge gut für mich. Bin viel draußen und treffe mich auch soweit möglich mit Menschen. Ich mache Sport, lese und Meditiere. Generell über ich mich Aufgrund der Situation mehr und mehr in Achtsamkeit.

Liest sich gut
Achtsamkeit ist in einer solchen, für Dich nicht einfachen Lebenssituation sehr Hilfreich !
-----------------------------------------------------------
Zitat:
Wie gesagt man reflektiert auch sich selber

Ist auch immer mal sinnvoll, doch schau auch darauf, nicht zu kritisch mit Dir da zu sein !

22.04.2021 17:39 • x 1 #3317


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


B
Wie verhält es sich bei Euch mit den Hoch und Teifphasen? Gibt es die? Wie lange halten die an? Wie schnell sind die wieder weg? Spielt das Wetter eine Rolle oder andere Umstände?

Ich für meinen Teil muss sagen das es bei schönen Wetter ein leichtes Hoch gibt. Auch wenn mal weniger wie normal gearbeitetet wird (kommt so gut wie nie vor) macht sich das auch sofort in der Stimmung bemekrbar.

23.04.2021 12:32 • x 1 #3318


Jedi
Hi @Betroffner08

Zitat:
Wie verhält es sich bei Euch mit den Hoch und Teifphasen?

Natürlich gibt es die u. waren bei mir pers. nicht immer an bestimmten Dingen gekoppelt.
Auch in welch eine Phase der Depression man sich befindet,das kenne ich so auch von mir pers.,
Himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt u. ist ein Symptom der Depression.
Menschen mit einer Bipolaren Störung, haben mir von ihren Schwankungen berichtet u.
das es ihnen die größten Probleme bereitet, weil sie aus den Nichts kommen u. es oft kein Auslöser dafür gibt.
-------------------------
Zitat:
Wie lange halten die an?

Das ist sicher sehr individuell u. bei mir wechselte das auch im Tagesverlauf.
-----------------------
Zitat:
Wie schnell sind die wieder weg?

Auch dies ist sehr individuell u. hängt sicher damit zusammen, in welchen Lebensumständen man lebt u.
was man schon in der therapeutischen Begleitung lernen konnte, wie ich mit solch Stimmungsschwankung
umgehen u. mich da selbst heraushelfen kann.
Da kann man einige Übungen aus einer Therapie für sich gut mitnehmen.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat:
Spielt das Wetter eine Rolle oder andere Umstände?

Sicher spielt das Wetter eine Rolle - aber ganz sicher witere Umstände.
Da denke ich an damaligen Mitpatienten aus meier Rehazeit, da gab es Trennungen, Jobverlust,
plötzliche Wohnungskündigungen oder auch Tod eines nahen Verwandten/Bekannten oder
auch eine Diagnose, einer bisher noch nicht festgestellten Erkrankung.
Wem soetwas dann geschieht, dem wird der Boden unter den Füßen weggezogen u. die Psyche
kippt dann auch schneller aus der Balance.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat:
Ich für meinen Teil muss sagen das es bei schönen Wetter ein leichtes Hoch gibt.

Auch wenn ich selbst Wetter unabhängiger bin, bin ich natürlich, so wie Du auch lieber bei einem
schönen u. trockenen Wetter draußen u. unterwegs u. das hat sicher auch einen Einfluss auf die Stimmung.
Schön wäe es, wenn wir bald dann auch wieder in Biergärten sitzen können - Eisdiele oder
in einem der Straßencafe´s.

23.04.2021 14:12 • x 2 #3319


R
Hallo zusammen,

heute muss ich mal Druck ablassen.
Ich hatte mich heute mit meinem Arbeitskollegen nochmal ein Wenig über die momentane Situation mit meinem LG und seinem Chef unterhalten. Er kann schwer nachvollziehen, wie das im Moment für uns ist und glaubt, dass ich unsere Beziehung aufgegeben habe, weil ich mir mittlerweile Momente einräume, in denen ich bewusst Abstand von ihm und nur Zeit und Raum für mich nehme. Bei unserem Abschied auf der Arbeit wünschte er mir ein schönes Wochenende, auch, wenn meine Pläne sehr einsam klingen würden.

Seit dem bin ich heute irgendwie wieder etwas traurig und nehme viele Momente mit meinem LG, die heute waren, als sehr.. Einsam wahr. Ich habe vermehrt im Kopf, wie schön es mal lief und wie sehr wir jetzt scheinbar nur noch nebeneinander herleben.
Das stimmt mich heute doch sehr betrübt..
Ich schaue ihn an und denke an all die schönen Momente, die wir miteinander teilen durften. Werde aber gleichzeitig sehr traurig, weil ich dann merke, wie er jetzt gerade zu mir ist..

Naja. Euch allen trotzdem ein schönes und ruhiges Wochenende.

23.04.2021 19:02 • x 1 #3320


Jedi
Zitat von radysa:
und glaubt,

dass ich unsere Beziehung aufgegeben habe, weil ich mir mittlerweile Momente einräume, in denen ich bewusst Abstand von ihm und nur Zeit und Raum für mich nehme.

Glauben kann u. darf man gerne alles mögliche @radysa !
Aber Du weißt sicher, dass Dein bewusster Abstand - Zeit u. Raum für Dich zu nehmen, Dir gut tut u.
etwas mit Selbstfürsorge zu tun hat.
Du solltest Dich nicht verunsichern lassen u. ich finde, dass Du Dich da richtig verhältst u.
Deine Entscheidung gut für Dich ist.
Abstand, Zeit u. Raum sich zu nehmen, darin würde ich Dich pers. bestärken, dies auch weiter zu tun.
Du kannst Dich, je wie die Situation sich verändert, Dir jegliche Option, auch eine andere Entscheidung zu treffen
weiter offen halten.

23.04.2021 19:49 • x 2 #3321


R
Danke @Jedi für deine aufbauenden Worte.
Ich weiß nicht, irgendwie haben mich seine Worte getroffen.
Er meinte auch, dass ich im Moment garnicht in diese Beziehung passen würde, weil ich gerne viel mehr Zeit für mich hätte, was auch beinhaltet, dass ich seine Kinder nicht rund um die Uhr um mich habe. Er versteht überhaupt nicht, warum mein LG seine Kinder liebevoll behandelt, aber Nähe zu mir gerade nicht geben kann.
Er hat auch gesagt, dass er das Gefühl hätte, wir würden nur noch nebeneinander herleben und es wäre keine Liebe mehr da.
Ich habe ihm all das gesagt, was ich hier auch schon geschrieben habe. Dass wir natürlich gerade keine vernünftige Beziehung führen, da mache ich mir nichts mehr vor. Aber wie denn auch? Depressionen sind jetzt nichts, was Beziehungen schöner macht oder weiter nach vorne bringt, wenn sich der Partner komplett zurückzieht, kein Verlangen mehr nach Nähe besitzt, kaum noch etwas fühlt und er nur noch Leere sieht. Also ganz im Gegenteil. Wichtig ist, die Zeit bis zur Therapie zu überbrücken und dafür zu sorgen, dass ich daran nicht auch noch zugrunde gehe. Daher nehme ich eben zuhause manchmal bewusst Abstand. Vor allem nun mal, wenn die Kinder da sind. Bedeutet aber nicht, dass ich ihn, oder sie Kinder nicht mehr liebe. Er weiß, denn ich habe es ihm gesagt, dass ich für ihn da sein werde, wenn er mich braucht. Aber dass ich jetzt erst mal vermehrt auf mich selbst aufpassen muss.
Wie bereits von Jedi gesagt, ist das kein übermäßiger Egoismus, sondern Selbstfürsorge.

Er hat auch gesagt, dass ich wirke, als hätte ich die Beziehung aufgegeben. Wenn ich doch nur lange und penetrant genug an ihm wäre, ihn versuchen würde, aus dem Loch zu holen, dann müsste es doch irgendwann wieder gehen.
Ein Irrglaube, sagte ich ihm. Ich bin die letzte, die ihn da rausholen kann. Er kann es ja nicht mal selbst. Wie lange habe ich versucht, ihn hochzuziehen und wäre dabei fast selbst mit in's Loch gefallen. Nein. Das schafft leider nur noch jemand, der professionell dafür ausgebildet wurde.

Naja.. Er hatte irgendwie Probleme, sich da hineinzufühlen. Er ist ein ganz lieber Mensch, hat mich aber trotzdem mit dem leichten Unverständnis und seinen Worten getroffen.

Euch allen einen schönen, sonnigen Tag.

24.04.2021 07:58 • #3322


Laurien
@radysa überleg dir, ob ausgerechnet dieser Kollege, dessen Chef, wenn ich das richtig verstanden habe, dein Partner ist, wirklich die richtige Vertrauensperson ist.

24.04.2021 08:35 • x 3 #3323


R
@Laurien ja, das hast du richtig verstanden. Der Kollege und ich sind ein Herz und eine Seele. Er vertraut mir alles an, kümmert sich immer ganz lieb um mich, hört mir zu. Aber er versteht Depressionen nicht, oder besitzt kein so gutes Einfühlungsvermögen. An und für sich ist er wie gesagt ein sehr lieber Mensch und hat meinen LG nie auf seine Depressionen angesprochen, obwohl er es schon länger weiß.
Ich weiß, was du meinst. Die Konstellation klingt nach Risiko. Aber ich bin überzeugt, dass ich ihm vertrauen kann.

Liebe Grüße
radysa

24.04.2021 08:52 • #3324


Louisida
@radysa
So geht es mir mit einer lieben Freundin. Sie versteht die Depression nicht(naja, verstehen tuts doch keiner?!)
Sie sagt manchmal Dinge oder schlägt Dinge vor, da schlag ich die Hände überm Kopf zusammen. Man kommt in eine verteidigungs-rechtfertigungs Haltung irgendwie.
Es ist aber auch nicht böse gemeint von ihr. Ich, und wir alle hier, setzen uns viel mit dem Thema auseinander und können evtl etwas besser nachvollziehen/verstehen.
Aber schön ist es trotzdem nicht, sowas zu hören!

24.04.2021 10:08 • x 2 #3325


Jedi
@radysa

Zitat von radysa:
hat mich aber trotzdem mit dem leichten Unverständnis und seinen Worten getroffen.

Ich finde, Du brauchst Dein Verhalten nicht zu rechtfertigen , geschweige Dich dazu erklären !
---------
Zitat:
kein übermäßiger Egoismus

Richtig ! - u. hat mit Egoismus rein gar nichts zu tun !
---------
Zitat:
sondern Selbstfürsorge.

Pure Selbstfürsorge

Wer für sich selbst nicht gut sorgt, der wird auch nicht gut für einen Anderen gut sorgen können !
Wer seine eigene Bedürfnisse nicht im Fokus behält, diese gar unterdrückt oder wegschiebt, der wird auch nicht
wissen, was ein Anderer für Bedürfnisse hat u. was der Andere braucht !
Oft geschieht es, wenn man nicht gut für sich selbst sorgen kann, dass einem Anderen etwas übergestülpt wird,
was möglichweise gar nicht das ist, was dieser Mensch braucht.
Geschieht auch nicht in böser Absicht, aber ist meist nicht Zielführend !



LG Jedi

24.04.2021 11:27 • x 1 #3326


Laurien
Liebe @radysa

das ist nun wirklich nicht böse gemeint von mir, auch wenn du deinem Kollegen vertraust, Dinge können sich sehr schnell ändern. Es ist auch sehr schnell gegenüber einem Dritten ein Halbsatz rausgerutscht, was gar nicht in böser Mission geschieht. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Beziehungen am Arbeitsplatz und auch nicht gegen ein enges miteinander arbeiten (da gibt es nun verschiedene Philosophien bzgl. des Themas). Aber wenn, dann sollte meines Erachtens berufliches und privates strikt getrennt sein.

Nun habe ich inzwischen seit über 10 Jahren Personalverantwortung. Würde ich mitbekommen, egal wie, und früher oder später kommt es dank des Flurfunkes meistens raus, dass ein mir unterstellter Mitarbeiter mit meinem Partner unsere Beziehung und meine gesundheitlichen Probleme in derartiger Tiefe und Breite bespricht, ich würde mit beiden Management by Champignons machen...

LG

24.04.2021 11:34 • x 2 #3327


R
Liebe @Laurien ich verstehe und akzeptiere deinen Gesichtspunkt, allerdings bin auch ich nur ein Mensch. Mein Kollege und ich sind über die gute Zeit Freunde geworden und da habe ich für mich entschieden, ihn einzuweihen. Von dieser Entscheidung bin ich auch überzeugt, da ich dringend Menschen um mich rum brauche - gerade in dieser Zeit - die es gut mit mir meinen und denen ich vertrauen kann.
Sollte dennoch irgendwann der Tag kommen, an dem er mir in den Rücken fällt, dann ist das so. Dann kann ich das meinem LG so erklären, wie ich es hier gerade geschrieben habe. Entweder kann er es nachvollziehen, dass ich es einem Freund erzählt habe, der nun mal unglücklicherweise auch in einer engen arbeitstechnischen Konstellation steht, oder er akzeptiert es nicht. Damit muss ich dann leben.

Allerdings ist er hoffentlich irgendwann wieder in der Verfassung, nachzuvollziehen und zu fühlen, durch welche Hölle ich als Angehörige gegangen bin. Und dann bin ich guter Dinge, dass er mir das verzeihen kann.

Mal davon abgesehen, dass ich meinen Arbeitskollegen einen Augenblick lang kenne und ihm wirklich traue.

Aber das ist auch nicht der Punkt, den ich hier diskutieren wollte. Ich wollte wie jeder andere hier auch mal die Sorgen meiner Gefühlswelt niederschreiben, die nichts damit zu tun haben, dass ich die Einweihung meines Arbeitskollegen als kritisch sehe. Dennoch danke für deine Meinung.

radysa

24.04.2021 12:12 • #3328


B
@radysa

Ich kann das gut nachvollziehen. Mir hilft es im Moment auch sehr wenn ich mit meinen besten Freund darüber rede. Auch wenn er vielleicht nicht versteht was das ganze bei mir emotional auslöst, hilft das reden darüber schon.

Aber was mich am meisten aus der Bahn wirft wenn doch mal guter Tag dabei ist wo plötzlich trotz vereinbarten Abstand (unter gleichen Dach) mal ein Gefühl von Partnerschaft zurück kommt. Sei es durch gute Gespräche wie vorher oder nette Gesten wie "Schatz" oder sogar was nun mal passierte durch einen Kuss. Wenn auch nur ein kleiner. Ich freue mich über die Momente echt total. Aber auf der anderen Seite werfen die mich emotional total aus der Bahn. Und das sage ich als Mann die ja immer stark sein wollen

Es ist total seltsam was so eine Situation mit einem macht. Wie sehr man sich dann sogar hinterfragt ob man wirklich alles richtig macht oder gemacht hat. Auch wenn ich mir Dich hin das ich gerade alles tue was ich kann. Sowohl für mich das es mir gut geht wie auch für meine Partnerin indem ich ihr den Raum gebe und den Abstand den Sie gerade brauch in der Hoffnung das es wieder bessere Tage geben wird.

24.04.2021 13:15 • x 2 #3329


A


Hallo Sandra-k,

Partnerschaft, Familie & Angehörige Tipps

x 4#15


R
@Betroffner08 ich kann deine Gefühlslage gut verstehen, mir ging es am Anfang genauso, dass mich diese kleinen Gesten aus der Bahn geworfen haben.

Mittlerweile habe ich das gut im Griff. Ich nehme diese Gesten wahr und freue mich einfach darüber, ohne die Erwartungshaltung, dass es so bleibt. Denn genau dann, wenn es am nächsten Tag nicht mehr so ist, bin ich nicht mehr enttäuscht. Ich weiß, dass der nächste Tag vermutlich nicht mehr so gut läuft wie der vorherige, weil das normal ist und zur Krankheit dazu gehört.

Versuche einfach, wie du es ja schon tust, dich an diesen Momenten zu erfreuen und als Zeichen dafür zu nehmen, dass es sie noch gibt - eure Liebe. Und zwar beidseitig. Nimm sie als Kraftquelle, nicht aufzugeben und nicht als Erwartung, dass jetzt wieder alles besser wird.

Liebe Grüße

24.04.2021 13:42 • x 2 #3330

Weiterlesen »

Sie brauchen Hilfe oder haben auch eine Frage?
Sofern Sie noch kein Benutzerkonto haben, registrieren Sie sich und nehmen Sie an der Community teil!
100% kostenlos Schutz der Anonymität Weniger Werbung Gleichgesinnte finden



Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Aktuelle Diskussionen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag