radysa
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Ich entschuldige mich manchmal bei ihm, weil ich weiß, wie sehr er selbst zu kämpfen hat. Dass er für viele Uneigenarten gerade im Schatten der Depression nichts kann. Ich habe Angst, dass zu viel Druck alles nur noch schlimmer gemacht. Denn das lese ich fast immer.
Ich möchte, dass er weiß, dass ich für ihn da bin. Nicht böse mit ihm sein will, aber dass mich vieles eben verletzt. Das weiß er. Neulich habe ich ihm auch mal gesagt, dass ich MIT ihm arbeiten, gegen die Depression antreten will und nicht gegen ihn. Das ist der Grund, warum ich mich häufiger entschuldige. Weil er ja doch für das für Depressionen meist typische Verhalten nichts kann. Ich möchte nicht, dass er sich noch mehr Vorwürfe macht und sich darin verstrickt, wie sehr er mich oft belastet.
Manchmal ist es verdammt schwierig, das Mittelmaß zu behalten. Ihm beizustehen und zu verstehen geben, dass man an seiner Seite ist. Aber sich selbst so viel Fürsorge anzueignen, die man braucht, welche aber bestimmt auch manchmal bedeutet, ihm vor Augen zu führen, dass das ein oder andere, was er gerade macht, nicht in Ordnung ist.
Ich befürchte, der schmale Grad dazwischen ist äußerst schmal.