14460

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Laurien
@Lilly80

So wie du es schilderst und wenn ich an deiner Stelle wäre, hätte ich persönlich nicht das Gefühl, dass es bei all dem um mich gehen würde. In der Gesamtbetrachtung würde es mir das Gefühl geben, dass es ihm nur um sich und um seine Bestätigung gehen würde und ich dabei lediglich Mittel zum Zweck wäre.

Kann natürlich auch ganz anders sein, aber ich kann mich jetzt nur auf das beziehen, was du bisher gepostet hast, und da würde bei mir eben dieser Eindruck entstehen. Aber jeder empfindet da sicher anders.

LG

12.05.2021 10:25 • x 2 #3481


S
@ Lilly ,

Ich hab das mal so von einem Mann erzählt bekommen,
dass die körperliche Vereinigung das einzige noch ist,
was bleibt
bei dem er sich lebendig fühlt.
Ich weiß nicht, ob das dann Ausnützen eines Menschen bedeutet.

Ich als Betroffene, brauche in jeder Hinsicht meine Ruhe und Abstand.
Alles andere überfordert mich und löst Druck aus.

12.05.2021 11:10 • x 1 #3482


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Jedi
Hallo @Pepita29

Zitat von Pepita29:
Nach dem Motto: Ich brauche Dich, weil ich Dich liebe, aber nicht ich liebe Dich,weil ich Dich brauche!

Stimme Dir da absolut zu !
Ich habe es hier im Forum schon einmal so beschrieben:
Braucher/in ist auf der Suche nach einem Partner/in u. findet auch einen Braucher/in.
Da wo beide eine unerfüllte Bedürftigkeit spüren, soll nun diese Lücke der Andere füllen.
Das klappt meist in der Phase der Verliebtheit sehr gut u. können sich geben was gebraucht wird.
Doch schnell passiert es, dass es zu einer Verbrauchergemeinschaft u. Beide sich dann schnell gegenseitig verbrauchen.
Meist stirbt dann die Liebesbeziehung, die Ursprünglich so sehnlichs erhofft wurde.
So finden heute die Trennungen meist schon weit vor dem verflixten 7 Jahr statt.
----------------
Zitat von Pepita29:
Trotzdem bleibt auch der Unabhängige nach einer Trennung irgendwie verloren zurück, gerade wenn man glaubte, den Richtigen gefunden zu haben.

Absolut u. gerade wenn es voher, villt. keinen besonderen Anlass für die plötzliche Trennung eines der Partner gab.
Habe ich auch schon so erlebt, doch glaube ich, dass der unabhägiger in einer Beziehung ist, einen besseren
Umgang mit einer Trennung finden wird. - Ich kan jetzt nur von mir sprechen, dass ich schneller eine neue Perspektive
finden konnte (nicht gemeint, eine neue Partnerin) !
--------
Zitat von Pepita29:
Das Einzige was er könne, ist, mich glücklicher zu machen und mein Leben zu bereichern

Ein Partner/in, die das Leben des anderen Partners bereichert, dass kann zu einer Partnerschaft auf Augenhöhe
führen. Ich persönlich finde den Wunsch - die Hoffnung ein Anderer solle mich glücklich machen
adiquirt !
---------------
Zitat von Pepita29:
Da war er sich wohl selbst nicht genug, als er mir erklärte, sich zu schämen, mich nicht angemessen lieben und glücklich machen zu können.

Villt. ist das noch ein altes adiquirtes Männer- Bild. Villt. hat er ein solches Bild, es so von zu Hause gelernt u.
so bei seinen Eltern abgeschaut u. übernommen ? - Denn was ist schon angemessen ? - Wie kann man es messen ?
----------------
Interessantes Thema Partnerschaft, Pepita u. hat dann auch aus meiner Sicht, dann hier auch etwas mit zu tun,
wenn ein Partner/in an Depressin erkrankt. So denke ich, da spielt dann sicher dabei auch eine Rolle,
wie stabil oder gar schon fragil, die Beziehung schon vorher war.

LG Jedi

12.05.2021 11:36 • x 1 #3483


Jedi
Zitat von Lilly80:
Aber leider meldet er sich nur wenn es ihm in der Hose juckt
(Ihr versteht schon).

Zitat von Lilly80:
Wenn er zum quatschen vorbei kommen will (weil er will mich ja als Freundin nicht verlieren),
Dann kann er sich nicht beherrschen und es kommt zum Akt.

Sorry @Lilly80 , dass liest sich gar für mich als Mann, das ist völlig schräg !
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Lilly80:
Keine Ahnung was das soll.

Für mich ist so ein Verhalten so schräg, dass ich so wie Du, auch keine Ahnung hätte, was das soll ?

Dir Lilly möchte ich nur hier sagen, bewahre Dir Deine Selbstachtung !

LG Jedi

12.05.2021 11:54 • #3484


Laurien
@selly

Ist bei meinem Ex auch so, im (halbwegs) fitten Zustand ein echtes Kuscheltier, ging das fühlbar zurück, je schlechter sein Zustand vor seinem Abtauchen geworden ist. Jetzt ist selbst ein kurzes Treffen zuviel.

Wie und was er schreibt sowie die Verwendung von Emojis ist mittlerweile eine Art Stimmungsbarometer für mich geworden. Je knapper und emotionsloser umso schlecht

LG

12.05.2021 13:01 • x 2 #3485


L
@Jedi
Ich sag doch ... keine Ahnung was ich tun soll. Wie ich mich verhalten soll.
Manchmal denke ich: alles mit Depressionen nur gespielt.
Aber seine Tränen und Zusammenbrüche sind nicht gespielt.
Er hat auch einen seltsamen fe.. Ich bediene ihn, aber evtl kommt er auch deswegen immer wieder auf mich zurück, weil er mir vertraut. Und das auf ganzer Linie.
Er bezeichnet mich als seine Traumfrau. Aber so geht man selbst als depressiver nicht mit seinem Partner um.

Alles sehr schwierig.

12.05.2021 13:02 • x 2 #3486


selly
Zitat von Laurien:
@selly Ist bei meinem Ex auch so, im (halbwegs) fitten Zustand ein echtes Kuscheltier, ging das fühlbar zurück, je schlechter sein Zustand vor ...

@Laurien

jaaaa genauso ist meiner. Ich erkenne an den Emojis oder auch wenn keine kommen, wie es ihm geht. Auch gibt es oft Fotos (Sonnenuntergang, Blumen) seiner Spaziergönge.... und dann plötzlich nichts. Alles innerhalb dieser Episode.

Normalerweise will er mich jede Minute sehen die geht, er sagte immer , dass er selbst für 5 Minuten kilometerweit fahren würde und tat dies auch schon. was das kuscheln angeht musste ich ihn eher bremsen als auffordern.

aber jetzt....in dieser depressiven Episode, da ist er regelrecht versteinert im Klang der Stimme und des Schreibens.
an manchen Tagen ist es viel besser und ich denke er kommt langsam raus, aber dann auf einmal ist er wieder verschlossener und hört sich am Telefon wieder wie ein Eisklotz an.....
Trotzdem antwortet er bei dieser Episode zumindest immer und es kommt auch mal was von ihm.alles was er mit scheinbar schafft zu geben an Nettigkeiten, das sind die Fotos, die wirklich sehr schön sind (wie Postkarten)
An kuscheln wäre nie zu denken in dem Zustand, da er sich glaube selber nicht erträgt und nur alleine sein will und es ihm schrecklich geht. Er wäre gar nicht in der Lage.

12.05.2021 13:16 • x 3 #3487


Jedi
Hi @Lilly80

Zitat von Lilly80:
Er hat auch einen seltsamen fe.. Ich bediene ihn

Das hat aber erstmal nichts mit einer zufriedenen Beziehung zu tun.
Natürlich kann man seinen fet.sch in einer offenen u. vertrauten Beziehung leben, doch wenn es villt.?
ausschließlich eine solche überhaupt noch begründet, dass sollte es von Beiden auch so gelebt werden.
Doch zu einer Vertrautheit, gehören aber aber sicher noch all die anderen Dinge, die sich um bestimmte Vorlieben
auch zur Beziehung/ Partnerschaft/ Ehe gehören - die Alltäglichen u. oft so banalen Dinge !
-----------------------------------
Zitat von Lilly80:
Er bezeichnet mich als seine Traumfrau.

Nun kam mir da der Gedanke - was davon ist Traum - was davon ist die Frau ?
Zu hören, man wäre die Traumfrau oder der Traummann, fühlt sich sicher gut an, doch stellt sich da auch die Frage,
was ist damit gemeint ? - u. wieviel von dem Menschen Frau/ Mann steckt hinter diesem Wort ?
------------
Zitat von Lilly80:
Aber so geht man selbst als depressiver nicht mit seinem Partner um.

Finde ich auch - kann mich aber auch nur auf das beziehen, was Du uns hier schreibst.

Aber mit Unabhägigkeit meine ich, dass Du nicht so sehr Deine Aufmerksamkeit auf Ihn lenken solltest,
sondern auch eine Entscheidung treffen u. Konsequent darin bist, wenn Du schon selbst hier festgestellt hast,
dass selbst auch ein depressiver Partner, so mit Dir nicht umzugehen hat.

12.05.2021 14:03 • x 2 #3488


L
@Jedi
Also bist du eher der Meinung eine Trennung der Beziehung wäre für mich das beste ? Er hat es ja schon beendet und ich kann nicht loslassen. Für ihn bin ich eine Freundin. Für mich ist er noch mein Partner. Wäre wohl besser, ich gebe auf.
Denn wenn ich nicht konsequent bin und immer nachgebe, weiss er genau, er schnippt mit den Fingern und ich springe. Und jeder Kontakt zu ihm weckt in mir wieder die Hoffnung.
Wie er immer sagt, er braucht nur Abstand und Zeit.
Das widerspricht sich aber mit der ständigen Forderung nach Intimität.
Bin verzweifelt

12.05.2021 14:20 • x 1 #3489


Laurien
@selly

So ist es bei ihm auch. Diese Episode ist etwas besser als die letzte. Eigentlich ist es ja nur eine, aber ich habe letztes Jahr im Oktober eine zweite Zeitrechnung aufgemacht, zweimal ein halbes Jahr klingt irgendwie nicht so lang wie über ein Jahr. Er war erst auf dem Weg der Besserung als es dann einen beruflichen Einschlag gegeben hat. Da habe ich dann neu angefangen zu rechnen.

Bei den ersten besseren Momenten dachte ich anfangs, oh, jetzt geht es langsam ein bisschen aufwärts. Der nächste gute Moment kam dann allerdings erst wieder Wochen später. Dazwischen ist er so, wie wenn es die guten Momente gar nicht gegeben hat. Manchmal habe ich mich dann schon gefragt, ob ich mir das alles nur eingebildet habe. Wie gut, dass es in Whatsapp schwarz auf weiß steht

LG

12.05.2021 15:11 • x 1 #3490


selly
Zitat von Laurien:
@selly So ist es bei ihm auch. Diese Episode ist etwas besser als die letzte. Eigentlich ist es ja nur eine, aber ich habe letztes Jahr im Oktober ...

Ja...und wie gut, dass man es hier liest wie es bei anderen ist, nämlich fast genauso. Das lässt einen eher Begreifen was da los ist, denn nie im Leben hätte ich gedacht das Depressionen über so einen langen Zeitraum einen Menschen so extrem verändern, so als wäre es ein völlig fremder Mann.

12.05.2021 16:37 • x 2 #3491


Jedi
Hi @Lilly80

Zitat von Lilly80:
Also bist du eher der Meinung eine Trennung der Beziehung wäre für mich das beste ?

Zitat von Lilly80:
Er hat es ja schon beendet und ich kann nicht loslassen

Ich kann Dir nicht sagen was für Dich am besten ist, dass wäre zu vermessen es Dir sagen zu können,
gar zu wolllen !
Was ich aber hier von Dir lese, finde ich, verkaufst Du Dich weit unter Deinem Wert -
---------------------
Er hat bereits die Beziehung beendet u. damit ist der Beziehings-Status geklärt.
Ob Du Dich weiter für seine Intimen- Zwecke bereit stellst, dass musst Du für Dich selbst klären,
ob es sich für Dich stimmig anfühlt ?
Wenn es sich aber für Dich nicht stimmig anfühlen sollte u. Du es nur über Dich ergehen lässt,
dann wäre loslassen eine gute Option, um neue Perspektiven zu schaffen u. Platz zu machen,
villt. für einen Partner, der Dich wirklich liebt u. mit Dir auch leben will - die Betonung liegt auf,
Gemeinsam, im Respekt füreinander leben will !
------------
Zitat von Lilly80:
Für ihn bin ich eine Freundin. Für mich ist er noch mein Partner.

Zwei sehr unterschiedliche Begriffe, die so zueinander nicht passen können.
Partner u. Beziehung besteht nur, wenn Beide diese Begriffe auch benutzen u. es so leben wollen.
-----------
Zitat von Lilly80:
Denn wenn ich nicht konsequent bin und immer nachgebe, weiss er genau, er schnippt mit den Fingern und ich springe.

Wer so etwas dann auch noch schamlos ausnutzt, dass finde ich sehr schwierig !
Ich weiß nun nicht, ob es noch viele Frauen heute gibt, die in solch einer Form, immer wieder nachgeben würden ?
Ich glaube, für so manchen Mann, ständen da schon längst die Koffer vor der Tür.
------------------------------
Zitat von Lilly80:
Und jeder Kontakt zu ihm weckt in mir wieder die Hoffnung.

Das ist das Thema mit dem Loslassen !
Mich würde mal interessieren (brauchst aber nicht darauf zu antworten), von welch einer Hoffnung schreibst Du hier ?
Hoffnung bewahren, ja, wenn sie denn real wäre - Aber wie stellst Du Dir das Leben vor,
wenn Deine Hoffnung in Erfüllung gehen würde ?
----------------------------
Zitat von Lilly80:
Wie er immer sagt, er braucht nur Abstand und Zeit.
Das widerspricht sich aber mit der ständigen Forderung nach Intimität.

Darin sehe ich auch eher einen Widerspruch u. ist villt. für ihn nur noch Deine inkonsequente Haltung,
der Antreiber, um sich bei Dir zu holen, was er braucht ?
Und wo bleibst Du, mit Deinen Wünschen, nach echter Liebe, nach Respekt u. nach der Hoffnung,
von der Du hier geschrieben hast ?
--------------
Zitat von Lilly80:
Bin verzweifelt

Kann diese Aussage verstehen !
Ich denke, dass es Dir viel besser gehen würde, wenn Du von Deinen Wünschen, Vorstellungen u. der Hoffnung
einmal loslassen könntest u. mit dem nötigen Abstand u. einer veränderten Sicht auf diese Deine Situation,
dann wirklich erkennen u. wahrnehmen kannst, was Du brauchst - was für Dich in Deinem Leben,
wirklich wichtig ist u. wie Du mit einer konsequenten Haltung, zu mehr Zufriedenheit in Deinem
Leben errreichen kannst.

12.05.2021 16:46 • x 1 #3492


L
@Jedi
Erst mal vielen dank, das du dir so viel Zeit nimmst.
Ich gebe dir völlig recht. Es läuft vieles schief in meinem Leben zur Zeit, ich habe mir Hilfe gesucht, und wir werden eine verhaltenstherapie beginnen, denn ich lasse mich von ihm teilweise regelrecht vergewaltigen, nur um seine Nähe zu spüren.
Und um Gottes Willen, er würde das niemals tun. Ich lasse eben vieles über mich ergehen.

Hoffnung.... nun ..Ich wohne in einem kleinen Dorf, wo es nichts gibt. Keine ausgeh-möglichkeiten etc.
Er hat mir gezeigt, das es auch noch eine andere Welt gibt. Halt vor corona, aber ich bin so aufgeblüht, war so glücklich. Mein Selbstwertgefühl stieg an seiner Seite stetig an. Ich habe durch ihn so viel gelernt in Form von Freiheit und Spass.
Ich habe ihn als meinen Anker gesehen, der mich hier rausholt.
Und mit seinem Auszug letzten August war alles für mich weg.

Ich habe mich selbst aufgegeben.
Aber voll ! Existiere seit dem nur noch und versuche es ihm immer noch recht zu machen.
Was ich will ? Das seine Depression verschwindet oder er sich stationär behandeln lässt (was er ja auch will).
Er spricht auch bei jedem Kontakt auf hoffnung. Er will mich nicht verlieren. Er will endlich lieben lernen. Und er will mit mir eine Zukunft. Wie diese aber aussehen soll in seinen Augen weiss er selbst aktuell nicht.

Alles sehr kompliziert.
Und für mich nicht verständlich.
Deswegen suche ich hier irgendein Rat.
Ich höre nie auf mich selbst, immer nur auf andere. Das war nie so. Ich verstehe mich selbst nicht.

12.05.2021 17:32 • x 1 #3493


M
@Lilly80 Also ich bin Laie. Aber normalerweise geht eine Depression mit Interessenverlust einher. In jeder Hinsicht. Vor allem körperlich.

Dein Partner kann irgendeine atypische Form haben. Oder manisch sein oder oder...

Nur so als Gedanke.

12.05.2021 17:38 • x 2 #3494


M
Zitat von Lilly80:
@Jedi Erst mal vielen dank, das du dir so viel Zeit nimmst. Ich gebe dir völlig recht. Es läuft vieles schief in meinem Leben zur Zeit, ich habe ...

Das tut mir sehr leid. Könnte dich jemand in deinem Umfeld stützen?

Ich bin mir nicht sicher, ob es dein Expartner gut mit dir gemeint hat. Spätestens bei ergehen lassen sollten alle Alarmglocken rot leuchten.

12.05.2021 17:43 • x 3 #3495


Jedi
Zitat von Lilly80:
Ich höre nie auf mich selbst, immer nur auf andere.

Das war nie so. Ich verstehe mich selbst nicht.

Wenn es nie so war, dann versuche Dich an diese Zeit zu erinnern u. stärke es wieder in Dir.
-----
Zitat von Lilly80:
Er hat mir gezeigt

Zitat von Lilly80:
stieg an seiner Seite

Zitat von Lilly80:
durch ihn

Zitat von Lilly80:
Er will

Zitat von Lilly80:
Er will

Zitat von Lilly80:
er will

Mich hat das erschreckt - Dein ganzer Fokus ist nur auf Ihn ausgerichtet.
Und ich lese - er will, aber was will er ? - was kann er dafür tun ß - weiß er überhaupt, was er will u.
wie er es erreichen kann ?

Aber was willst Du - was sind Deine Wünsche - deine Bedürfnisse - deine Träume ?
-----
Zitat von Lilly80:
mit seinem Auszug letzten August war alles für mich weg.

Klingt gerade für mich wirklich erschreckend !
Zitat:
ich habe mir Hilfe gesucht, und wir werden eine verhaltenstherapie beginnen

Das klingt wieder sehr Hoffnungsvoll u. toll u. mein , dass Du Dir hilfe gesucht hast,
Ich wünsche Dir sehr, dass Dir die Verhaltentherapie dabei hilft, Dich selbst - die wahre Lilly wieder zu finden !

12.05.2021 19:27 • x 1 #3496


R
@Lilly80 ich kann deine Gefühlswelt verstehen und mich da nur meinen Vorrednern anschließen: Fängt dieser Umstand an, dir nicht mehr gut zu tun und an dein Selbstwertgefühl zu gehen - berechtigterweise - musst du anfangen, für dich selbst zu sorgen und bezüglich diesem Themas die Reißleine ziehen. Das brauchte bei mir auch lange, bis ich meine Bedürfnisse mal vorne angestellt habe. Das gelingt mir auch heute nach einem dreiviertel Jahr Angehörige eines depressiven Partners nicht immer, aber doch besser als vorher.

Manchmal, so wie heute, da frage ich mich, was es mir bringt, die ganzen doch hilfreich klingenden Ratschläge aus den ganzen Depressionsbüchern anwenden zu wollen.
Sich um die Kommunikation zu bemühen. Anzusprechen, wenn einen das Verhalten des LG verletzt. In Ich-Sätzen zu sprechen und keine konkreten Vorwürfe auszudrücken. Vorzuschlagen, dass man sich am Tag einen Zeitpunkt nach der Arbeit nimmt, um gemeinsam über den Tag zu sprechen und das nicht immer zwischen Tür und Angel zu machen, um die Hektik des Alltags rauszunehmen.
Alles sehr logisch und hilfreich. Nur wenn der Partner das nie annehmen kann, in der Krankheit, ist es manchmal ziemlich deprimierend.
Das mit dem gemeinsamen Zeitpunkt empfand er als überflüssig. Wir würden doch so schon jeden Tag über den Tag an sich reden - oft geschah das aber immer zwischen mehreren Telefonaten von der Arbeit und mit vielen Unterbrechungen. Aber das sieht er irgendwie nicht.

Heute wollen wir auf das gemeinsame Waldgrundstück seiner Eltern und ihm. Er möchte natürlich wie immer den aus der vorherigen Ehe den gemeinsamen Hund von der Ex oben abholen. Da sprach ich an, dass mir das kein so gutes Gefühl gibt und mein Gefühl unseres neuen Zusammenlebens und der Beziehung stört. Er muss da hoch, um ihn zu holen. Er muss nachher wieder da hoch, um ihn wieder abzugeben. Ich weiß nicht, ob das jemand von euch nachvollziehen kann, aber es fühlt sich für mich nicht richtig an. Daher plädiere ich immer dafür, dass der Hund mit den Kindern immer gemeinsam an den Tagen hier ist, an denen das geplant ist. So sieht er den Hund auch regelmäßig. Aber nein, jedes Mal, wenn wir zwei alleine da hoch wollen, will er erst den Hund von da oben holen.

Ich sprach es an, ganz normal, im Ich-Satz, ohne Vorwürfe. Was macht er sich draus? Nichts.

Das ist manchmal irgendwie ziemlich zermürbend. Wofür dann die ganze Mühe meinerseits? In der Hoffnung, dass es dann doch irgendwann mal aufgenommen wird?

Keine Ahnung. Euch allen dennoch einen schönen Vatertag.

13.05.2021 10:52 • x 2 #3497


M
@radysa Ich glaube nicht alles was du schreibst hängt mit seiner Depression zusammen.

Er möchte den Hund holen, du möchtest das nicht. Naja, gibt es ja die Möglichkeiten einen Kompromiss zu finden.
Ich würde (ohne Depressionen) meinen Hund auch sehen wollen, wenn ich in die Natur gehe und würde nicht gut reagieren, wenn mein Partner das absprechen würde.
Wäre es möglich, wenn du den Hund holst? Dann hat er keinen Kontakt mit der ex?

Ich denke es wäre wichtig sich zu überlegen, wie ihr mit der ex umgeht. Als Mutter seiner Kinder wird sie immer ein Teil seines Lebens bleiben. Ich verstehe wie schwer das ist.

13.05.2021 11:04 • x 3 #3498


R
@Milla ich verstehe, was du meinst. Es geht mir auch eher weniger darum, dass er den Hund sieht. Das soll er ja auch gerne. Aber es geht mir darum, dass er immer so oft da oben bei ihr ist, meistens natürlich wegen der Kinder und ich weiß, dass wir alleine deshalb immer Berührungspunkte mit ihr haben werden. Nur gibt es sehr viele Dinge, die vor seiner Depressionen im Umgang mit ihr irgendwie nicht in Ordnung waren. Ich hatte immer das Gefühl, wir würden eine Dreiecksbeziehung führen. Es musste immer nach ihrer Nase gehen.
Daher wahrscheinlich meine Reaktion. Im ersten Trennungsjahr ist es natürlich schwer, alte Gewohnheiten oder Verhaltensmuster abzulegen. Aber jetzt im zweiten Jahr konnten wir all die Dinge, von denen er wusste, dass sie so irgendwie nicht in Ordnung sind, wenn man eine neue Beziehung führt, nicht mehr besprechen. Weil er Depressionen hat und ich Gott sei Dank früh genug erkannt habe, dass das ziemlich kontraproduktiv ist, in dem Zustand etwas über's Knie zu brechen.

Macht es für mich natürlich um einiges schwerer, das alles zu akzeptieren. Wie zum Beispiel, dass er oben beim gemeinsamen Grundstück noch Rasen mäht, Reperaturen erledigt, während sie eigentlich nichts macht. Einen eigenen Schlüssel zu dem Haus hat, in dem sie jetzt noch drin wohnt und da eine Zeit lang einfach mit reingegangen ist.

Da ist so Vieles. Und nichts kann geklärt werden. Und das mit dem Hund ist für mich natürlich ein Tropfen auf dem heißen Stein..

13.05.2021 11:10 • x 2 #3499


M
@radysa
Ja, kann ich nachvollziehen. Durch die Depression kann er nicht mehr sprechen und ihm fehlt die Empathie dir gegenüber.

Aber bei allem: er hat sich für dich und gegen sie entschieden. Ich glaube es braucht noch ein bisschen Zeit und Therapie das er sich komplett lösen kann.

13.05.2021 11:21 • x 3 #3500


R
Liebe @Milla danke für deine lieben Worte. Ich weiß, dass du recht hast. Es gibt nur Tage, da fällt selbst mir alles sehr schwer..

13.05.2021 11:22 • x 1 #3501


M
@radysa Feiertage sind schlimmer als andere Tage.

Ich werde ja ignoriert und das ist auch ziemlich hart.
Eigentlich grundlos. (Bzw. der Grund liegt in seiner Erkrankung)

13.05.2021 11:45 • x 3 #3502


R
@Milla ja, das ist kacke. Fühl' dich auch mal, trotz Corona, dolle gedrückt. Ich bin froh, dass wir hier alle wenigstens einander haben, wenn auch nur digital.

13.05.2021 12:05 • x 3 #3503


M
Bitte entschuldigt, aber tut euch das nicht an. Mein Ex hat diese Erkrankung seit mehr als 6 Jahre und ist immer wieder in Abständen stationär in Behandlung, nimmt Medis und in Therapie. Ich musste gehen, um meine Kinder und mich zu schützen. Ihr seit so jung, wollt vielleicht mal eine eigene Familie gründen, aber mit einem Partner der an Depressionen leidet, wird das verdammt schwer, falls überhaupt möglich. Geht in euch und fragt euch selbst, wollte ihr das immer wieder in Abständen wenn das Leben mal schwierig wird, ertragen? Lieben und Beziehung heißt so viel mehr als nur Rücksicht auf den Partner zunehmen.

13.05.2021 15:28 • x 5 #3504


Laurien
@selly
Zitat von selly:
Ja...und wie gut, dass man es hier liest wie es bei anderen ist, nämlich fast genauso. Das lässt einen eher Begreifen was da los ist, denn nie im Leben hätte ich gedacht das Depressionen über so einen langen Zeitraum einen Menschen so extrem verändern, so als wäre es ein völlig fremder Mann.

Die Beiträge hier im Forum, egal ob von Betroffenen oder von Angehörigen finde ich bei weitem hilfreicher wie das ein- oder andere Buch, das ich mir gekauft habe. Diese sind für mich oft zu abstrakt und ich kann mir nicht vorstellen, wie sich das beschriebene im richtigen Leben darstellt. Ist für mich ein bisschen wie f(x) Funktionen in der Mathematik. Der Graph geht gegen Null aber wird nie Null. Aha...

Mit meinem ahnungslosen Optimismus bin ich auch eher von ungefähr einem halben Jahr ausgegangen. Nicht, dass ich gedacht habe, dass er nach der Zeit wieder gesund und wie neu ist, aber dass dann vielleicht wieder kurze Treffen und ein bisschen mehr Kommunikation möglich sein würden. Es ist nicht so, dass er meine gelegentlichen Vorschläge ablehnen würde, er schreibt, dass es eine schöne Idee ist, oder es toll wäre, das mal wieder zu machen, es bleibt nur im Versuchsstadium stehen.

LG

13.05.2021 15:35 • x 3 #3505


M
Zitat von M+M:
Bitte entschuldigt, aber tut euch das nicht an. Mein Ex hat diese Erkrankung seit mehr als 6 Jahre und ist immer wieder in Abständen stationär in ...

Liebe m+m,

danke das du uns teilhaben lässt. Mit Kindern kann ich das gut verstehen, da kommen die und deren Wohlbefinden an erster Stelle.

ich glaube auch, dass mein Partner immer wieder stationär eingewiesen wird, dass wird (wenn er mich lässt) unser Leben begleiten. Aber in jeder Beziehung gibt es Sturm und wenn man Partner eine gute Phase hat, ist er perfekt.

Ich glaube es liegt viel daran, wie man mit sich selber klar kommt. Ich brauche viel Freiraum und Zeit für mich und kann damit leben, wenn er zeitweise verschwindet. Was mich quält ist nur die Ungewissheit, ob es ein normaler Rückzug ist oder ob ich abserviert wurde ohne es gesagt bekommen zu haben.

Aber ich denke, dass wird sich mit der Zeit geben, dass er bei weiteren Phasen mit ein Zeichen geben kann. (Falls er die Beziehung überhaupt weiterführen will)

13.05.2021 15:36 • x 2 #3506


Jedi
Hallo @radysa

Ich habe jetzt einmal Deine Beiträge gelesen u. schreibe Dir einmal, was mir so in den Sinn dabei kam !

- die Depression ist nicht Deine Depression u. es ist allein seine Verantwortung, sich darum zu kümmern !
- Thema seine Ex., - mache es nicht zu Deinem Thema - Loslassen von den vielen Gedanken,
die Dir bei diesem Thema kommen. - Du bist für Deine eigenen Grenzen verantwortlich u. die solltest Du Ihm
gegenüber auch klar bennen.
- wie oft er den Hund holt- Rasen mäht- wie er mit dem Schlüssel den er hat, damit dann ein u. aus geht,
ist nicht Deine Angelegenheit.
Du bist da nur für Deine eigenen Grenzen verantwortlich u. die müssen ihm auch klar sein, indem Du diese
Grenzen u. den Umgang damit auch klar formulierst.
----------------------------------------------------------------------
Zitat:
natürlich schwer, alte Gewohnheiten oder Verhaltensmuster abzulegen.

Sicher ist es nicht ganz einfach, aber wenn ich in eine neue Beziehung hineingehe, dann gelten auch neue Regeln.
Da ist die neue Partnerin gefordert, Klarheit über ihre Grenzen zu schaffen !
-----------------------------------------------------------------------
Zitat:
das mit dem Hund ist für mich natürlich ein Tropfen auf dem heißen Stein..

Das ist der Punkt u. der liegt bei Dir, weil Du Ihm gegenüber nicht klar genug bist.
Da hat sich sicherlich etwas angesammelt u. wird immer wieder, in u. bei bestimmten Situationen,
bei Dir hochkochen.

Villt. hilft es Dir aber eher zu Unterscheiden - was von der ganzen Situation gehört davon zu mir -
liegt in meiner Verantwortung (Grenzen/ Loslassen) -
u. was davon gehört zu Ihm u. in seiner Verantwortung.
Ist auch in einer Depression möglich (wenn ich lese, was er in seiner Depression, doch alles so schafft)
Zitat von radysa:
Da ist so Vieles.

Und dies Vieles braucht Deine Klarheit !

Erst wenn Klarheit herrscht, dann können auch Schlüsse gezogen werden, inwieweit jeder von Euch,
die Grenzen des Anderen respektieren kann.
Ist der nötige gegenseitige Respekt vorhanden, dann ergeben sich auch die Möglichkeit für Kompromisse !

Fehlt oder werden die Grenzen nicht respektiert, wird es keine Kompromisslösungen geben, weil immer einer
sich als Verlierer fühlen wird. - So vermute ich, wirst Du es wohlmöglich sein, die sich dann so fühlen wird -
----
Waren jetzt meine ganz persönlichen Gedanken dazu.

13.05.2021 15:56 • x 3 #3507


Laurien
@M+M

Das ist richtig. Es kommt immer darauf an, was man selber möchte und was man sich vom Leben noch so erhofft. Man hat ja nur eines, zumindest bewusst, und das sollte man sich nach Möglichkeit so gut wie möglich gestalten.

Für mich persönlich stellt sich z. B. das Thema Kinder ja oder nein nicht mehr. In diesem Leben wird es keine geben, dafür bin ich inzwischen zu alt, finde ich. Nicht, dass es nicht vielleicht noch gehen würde, aber ich persönlich hatte mir eine Grenze gesetzt als die 4 vorne dran stand. Auch bin ich immer sehr autark im Leben gewesen, war oft auch lange ohne Partner, ohne dass mir was gefehlt hätte. Dank des Alters kann ich nun hinsichtlich mancher Themen gelassener sein, da diese für mich keine mehr sind und ich in erster Linie nur für mich selber verantwortlich bin und einschätzen kann, was ich mir zumuten will oder nicht. Hätte ich Kinder, sähe die Sache ganz sicher anders aus.

Wenn es ihn nicht oder nicht mehr geben sollte, würde ich auch nichts anderes machen als jetzt, meine Ziele weiter verfolgen und schauen, ob mir das Leben nochmal einen Partner schickt, mit dem es harmoniert und der die selben Ziele im Leben hat und man diese gemeinsam schneller verwirklichen kann.

Insofern könnte ich damit leben, dass er immer mal wieder "abwesend" ist, aber meine Lebensplanung erfordert es auch nicht, dass er immer anwesend sein müsste und ich komme damit klar, dass es so ist wie es ist. Nur nochmal so ein ups wie letztes Jahr im Herbst sollte ihm nicht wieder passieren, dann wäre ich endgültig weg. Da hat der Spaß für mich dann doch mal ein Loch.

LG

13.05.2021 16:07 • x 3 #3508


ZeroOne
Zitat von Laurien:
Die Beiträge hier im Forum, egal ob von Betroffenen oder von Angehörigen finde ich bei weitem hilfreicher wie das ein- oder andere Buch, das ich mir gekauft habe. Diese sind für mich oft zu abstrakt und ich kann mir nicht vorstellen, wie sich das beschriebene im richtigen Leben darstellt.


Finde ich auch, @Laurien .

Für mich hatten / haben viele Bücher und auch (Verhaltens-)Therapie-Einheiten zu sehr Lehrbuch- und Hausaufgabencharakter, die schwer in den realen Alltag integrierbar sind und oft den Frust und Unmut bei den Betroffenen und Angehörigen nur noch mehr steigern. Meins ist das nicht.

Insbesondere bei Paartherapien sehe ich in diesem strukturierten schulischen Vorgehen das Problem, dass man dadurch noch den letzten Funken killt und erst recht hin wirft.

Aber klar: es gibt auch (viele) Menschen, die das so brauchen, um eine Struktur zu bekommen und um an sich nachhaltig arbeiten zu können.

Hat man einen pfiffigen Therapeuten, dann erkennt dieser, wenn es zu viel ist und wird entsprechend gegensteuern. Bei DIY-Büchern fehlt diese externe Aufsicht leider komplett.

Ist aber nur meine persönliche Meinung. Jeder braucht was anderes.

LG
ZeroOne

13.05.2021 17:16 • x 2 #3509


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


M
@ZeroOne Es gibt ein super Buch von einem betroffenen.
Das hat mir sehr geholfen. Er schreibt ehrlich darüber was er fühlte. (Nur Angst und Verzweiflung) und das er plötzlich die Nähe seiner Partnerin nicht mehr ertragen konnte und das er diese Gedanken im gesunden nicht mehr nachvollziehen konnte. Das nahm mir viel Druck.

13.05.2021 17:20 • x 3 #3510

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