14460

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Jedi
Hi @selly

Zitat von selly:
Aber nur, wenn man so eine Einstellung hat wie Du Jedi und sich so verhält und mit der Krankheit umgeht bzw. Aktiv was tut um zu gesunden.

Ich bin aber sicher kein Einzelfall - aber verstehe Dich darin absolut, was Du geschrieben hast

Und sieh was @Frederick geschrieben hast, es ist nicht immer einfach, ganz sicher nicht, aber mit gutem Willen,
kann es gelingen u. so muss es nicht nur jeden Tag regnen.

LG Jedi

18.06.2021 19:29 • x 2 #3571


Laurien
Hallo zusammen,

bei mir nichts wirklich neues. Kommunikation nach wie vor nur über whatsapp und in der Regel von mir ausgehend, er macht dann je nach Stimmungslage länger oder kürzer mit. Neulich hat er zumindest geschrieben, dass er sich gerne mit mir treffen würde, aber noch Zeit bräuchte. Das hatte ich mir anhand seiner Antworten auf meine gelegentlichen Vorschläge schon gedacht. Er sagt ja nie nein, es sind ja immer schöne Ideen für ihn, aber etwas konkret planen geht dann nicht.

Gedanklich habe ich ein Treffen gleich mal auf nächstes Jahr verschoben. Der Sommer ist nicht mehr allzu lang und ab Ende Sommer beginnt dann bei ihm schon langsam wieder der Winterblues, Herbst und Winter tragen bei ihm nicht zur Besserung der Stimmung bei. Morgen erst einmal Ausflug mit einer Freundin, leider ohne ihren Hund, der musste vor kurzem leider eingeschläfert werden und für den Spätsommer habe ich noch eine Woche wandern mit einer anderen Freundin gebucht. Freue mich schon sehr darauf.

LG

18.06.2021 21:37 • #3572


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


M
Auch eine Therapie ist kein Garant dafür, dass die Sonne wieder scheint.

Allein wie er sich durch die Tabletten verändert hat, ist Regen.
Und ohne Medikamente wäre es vermutlich noch deutlich schlimmer.

Aber lieber laufe ich mit ihm durch Dauerregen, als mit einem anderem durch Sonnenschein.
Ich hoffe nur das er mich irgendwann wieder sieht durch den Nebel.

19.06.2021 17:50 • x 4 #3573


selly
@Milla

Hast Du denn mal was von ihm gehört wieder oder durch Dritte was gehört. ?

19.06.2021 18:03 • #3574


M
@selly hey selly,
Lieb das du fragst.
Er ist nach wie vor abgetaucht. Allerdings ist mir wieder eingefallen, dass er mich bzgl. seines Verschwindens vorgewarnt hat.

Dritte gibt es nicht. Er hat sich völlig isoliert.

19.06.2021 23:35 • x 2 #3575


L
Hallo an alle
Ich melde mich mal mit positivem, wenn man das so sagen darf.
Nach dem Cut an Ostern seinerseits ging es rapide Berg ab mit uns.
Zwar noch ab und zu Kontakt über whats app, aber sehr selten.
Ich habe immer noch nicht aufgegeben !
Auch wenn ich kurz davor war.
Aktueller stand :
Nach wie vor getrennte Wohnungen.
Aber durch meine Hartnäckigkeit besteht Kontakt.
Er weiß ich gebe ihn nicht auf. Er hat nach mehreren Zusammenbrüchen erkannt das ich trotzdem zu ihm halte. Heute Morgen hat er auch endlich krankgemeldet, nachdem er die letzten Nächte nur noch unter Tränen vor der Toilette gehangen hat und sich Dauer übergeben musste.
Das hat er mir auch gleich mitgeteilt.
Er sieht ein, dass es so nicht weitergeht und er sich einen Termin beim Arzt geholt hat.
Diese Standart medis helfen absolut überhaupt nicht.

Mir geht es übrigens super.
Damit meine ich, dass ich gelernt habe mit der Krankheit umzugehen.
Ich treffe mich mit Freundinnen und ich fange an wieder zu genießen.
Selbstverständlich denke ich pausenlos an ihn, aber ich kann ihm nicht helfen, ausser ihm zuzuhören und ihn zu ermutigen, das ich immer für ihn da bin, egal wie lange es auch dauert.
Ich wünsche euch allen sehr viel Kraft und das wir Partner ein wenig Normalität erhaschen werden.
Lg

21.06.2021 10:03 • x 2 #3576


Sunny32
Hallo zusammen,

Ich hab mir einige Seiten hier durch gelesen aber alles hab ich im Moment auch nicht geschafft.

Zu meine Situation:
Mein Partner und ich sind erst 9 Monate zusammen und uns trennen 900 km. Er hat mir schonmal erzählt das er eine schwere Depression hatte und damals auch in der Klinik war.
Seit 4 Monaten hat er wieder eine Depression. Wir haben bis vor 2 Monaten täglich am Abend telefoniert und über den Tag haben wir uns auch immer sehr viele Nachrichten geschickt. Aber seit 2 Monaten haben wir nicht mehr telefoniert und als ich darauf ansprach meinte er ist am Abend so müde das er meistens schon um 20 Uhr ins Bett geht. Er hat zu dem Zeitpunkt auch schon eine Therapie gemacht und nimmt Medikamente. Irgendwann kamen auch immer weniger Nachrichten von ihm worauf ich fragte was los ist und er meinte das seine Depressionen schlimmer werden. Ich fragte ihn ob es irgendwas gibt was ich für ihn tun kam, als Antwort kam nur er braucht Ruhe. Die hab ich ihm auch erstmal gegeben und hab mich nicht gemeldet. Nach einer Woche Funkstille hab ich es nicht mehr ausgehalten und hab ihm geschrieben, er hat mir auch gleich geantwortet. Und hat mir erzählt das er jetzt in einer Tagesklinik ist. Ich habe ihn dann gefragt ob es für ihn ok ist wenn ich ihm schreibe und er meinte er freut sich wenn ich ihm schreibe. Also hab ich ihm weiter geschrieben und es kam auch mal ne Antwort von ihm aber leider nicht immer. Aber ich dachte mir wenn es ihn freut werde ich ihm weiter schreiben. Gestern hatte ich selbst so ein tief das ich ihm ein ziemlich langen Text schrieb wie ich mich fühle und das seine distanzierte Art mich verletzt. Ich hab auch gesagt er braucht sich dazu auch nicht äußern, ich wollte es einfach nur mal loswerden. Er hat mir aber direkt geantwortet und meinte er weis im Moment nicht was er will, er weis nicht wie das mit uns weiter gehen soll und er fühlt sich gut wenn es mal einen Tag gibt wo wir ein bisschen mehr schreiben aber am anderen Tag hat er dann wieder ein tief worauf sein Therapeut auch schon zu ihm sagte die Entfernung zwischen uns tut ihm nicht gut. Jetzt weis ich nicht so genau was ich bin der Aussage von seinem Therapeuten halt soll. Jetzt hab ich das Gefühl ich müsste das mit uns beenden damit es ihm besser geht. Nach der Nachricht hab ich auch das Gefühl ich bin der Grund für seine Depressionen bzw. unsere Beziehung ist der Grund dafür. Nach unserem letzen Treffen ging es ihm immer schlechter. Ich möchte es eigentlich mit uns nicht beenden aber ich glaube ohne mich wäre eine Besserung in Sicht.
Was würdet ihr mir den jetzt am besten raten?
Ach und zu ihm zu ziehen ist im Moment leider auch keine Option. Aber er weis das ich später kein Problem damit hätte zu ihm zu ziehen
Lg

22.06.2021 14:54 • x 1 #3577


M
Hallo,

ich kann mir nicht vorstellen, dass die Beziehung der Grund ist.
Und entsprechend denke ich, dass es vermutlich eher schlechter wäre, wenn du die Beziehung beendest.

Gibt es eine Möglichkeit das du mit dem Therapeuten und deinem Freund sprichst?

Ich kann mir vorstellen, dass die Entfernung nicht optimal ist, aber eine Lösung löst dieses Problem ja nicht.

23.06.2021 17:20 • x 1 #3578


Sunny32
Hallo Milla, danke für deine Antwort.

Trennen möchte ich mich eigentlich auch nicht von ihm. Hab ihm auch am Montag in meinem Text geschrieben, dass ich die Beziehung nicht beenden möchte. Ich hab nur das Gefühl, dass unsere Beziehung seine Depressionen fördert und dadurch fühle ich mich dann wiederum schlecht.

Leider blockt er alles ab wenn ich mit ihm über seine Therapie oder so sprechen möchte. Mich hat es schon gewundert das er mir überhaupt erzählt hat was sein Psychologe gesagt hat.

23.06.2021 19:52 • x 1 #3579


M
@Sunny32
Mein Freund wollte nie eine Trennung, aber kann (oder will) oft keinen Kontakt halten.

Vielleicht fragst ihn mal, ob ihr ein bisschen Abstand halten solltet? Bis es ihm besser geht?

23.06.2021 20:00 • x 1 #3580


M
@Sunny32 ich bin Laie, aber es klingt nicht so, als würde ihm die Beziehung an sich nicht gut tun. Und wenn du schluß machst, dann leidet ihr beide.

Sondern vermutlich die Umstände, dass er dich nicht sehen kann und das er dir jetzt nicht mehr der perfekt Partner sein kann.
Vermutlich fühlt er sich dann dir gegenüber verpflichtet. Viele haben ein schlechtes Gewissen.
Das würde durch ein bisschen Abstand besser werden.

23.06.2021 20:06 • x 1 #3581


Sunny32
@Milla nachdem ich ihm am Montag geschrieben habe wie ich mich fühle, haben wir noch ein paar Nachrichten ausgetauscht und ich frage ihn dann ob ich ihn in der nächsten Zeit in Ruhe lassen soll oder ob es für ihn ok ist wenn ich ihm schreibe. Darauf bekam ich keine Antwort und seitdem hab ich mich auch nicht mehr gemeldet, weil ich mir denke er möchte eher Ruhe und er wird sich schon bei mir melden.

Er hat ganz am Anfang seiner Depression auch mal gemeint er ist froh das ich da bin, sonst wäre er jetzt wahrscheinlich schon viel tiefer in einem Loch.

Sehen möchte er mich im Moment auch nicht bzw er weis nicht ob er mich sehen möchte. Er hat sich am Montag entschuldigt das er so abweisend ist, er meinte nur er ist so weil er im Moment auch nicht weiß wie es mit uns weiter geht.

23.06.2021 20:39 • x 1 #3582


Laurien
Hallo @Sunny32

Zitat von Sunny32:
er weis nicht wie das mit uns weiter gehen soll und er fühlt sich gut wenn es mal einen Tag gibt wo wir ein bisschen mehr schreiben aber am anderen Tag hat er dann wieder ein tief worauf sein Therapeut auch schon zu ihm sagte die Entfernung zwischen uns tut ihm nicht gut. Jetzt weis ich nicht so genau was ich bin der Aussage von seinem Therapeuten halt soll.


Ich persönlich finde es immer schwierig, wenn Aussagen von jemand Dritten aus dem Zusammenhang heraus weitergegeben werden. Das ruft bei mir immer diese Darstellung zum Projektmanagement hervor:

https://funzentrale.com/167974

Sicherlich sind 900 km Entfernung nicht gerade um die Ecke, aber ich sehe die Entfernung zum gegenwärtigen Zeitpunkt eher als Nebenthema. Mein (Ex-) Freund z. B. wohnt quasi um die Ecke und ich habe ihn jetzt seit fast 15 Monaten nicht mehr gesehen, von einmal eine Minute im letzten Herbst abgesehen. Neulich hat er mir mal was vor die Tür gestellt... Die Entfernung macht es bei euch nicht leichter, aber das Hauptproblem ist es m. E. nicht.

LG

25.06.2021 14:20 • x 1 #3583


F
Hallo liebe Leute!

Ich habe in einem anderen Forum bereits einen Eintrag geschrieben und wurde von einer/m lieben Mitdiskutierer/in hier eingeladen. Ich muss sagen, ich habe mir einige Seiten durchgelesen, und einen kleinen Einblick erhalten, jedoch ist das hier mittlerweile wirklich so viel, dass ich all das nicht zu lesen schaffe.
Zum einen hat es mich auch etwas geplättelt, dass diese Diskussion hier seit 2019 bereits gehalten wird und es hat mich etwas fertig gemacht zu lesen, dass es (anscheinend) bei den StarterInnen noch nicht geklärt ist, wie es weitergegangen ist oder wie sich die Situation aufgelöst hat....?

Bevor ich alles noch einmal aufschreibe, die ausführliche Situation befindet sich auch im diskussionsforum-depressionen unter dem selben Nutzernamen.

Kurz und knapp - auch ich gehöre zu den vielen, vielen Menschen, wo ein Angehöriger (wahrscheinlich) an einer Depression leidet. Die Diagnose steht noch aus, jedoch gibt es extrem viele Parallelen zwischen diagnostizierten Depressiven und ihm. Er hat sich überraschend und sehr unschön aus einer zweijährigen Beziehung gezogen, weil ihm alles irgendwie über den Kopf wächst. Er will sich nicht trennen, kann sich aber auch nicht für mich entscheiden. Los ging irgendwie alles, weil er nicht mehr weiß, ob er Kinder möchte - er fühlt sich ihnen nicht gewachsen. Auslöser war wahrscheinlich auch ein gespanntes Verhältnis zwischen mir und insbesondere seiner Mutter. Er weiß selber (auch deswegen hat er sich mittlerweile einen Therapeuten gesucht und mit meiner Hilfe gefunden), dass er Abnabelungsprobleme hat und er kann ihnen keine Grenzen setzen. Zum Beispiel haben sich seine Eltern in unseren ERSTEN gemeinsamen Urlaub als Pärchen nach etwa 3 Monaten eingemischt und sind einfach am selben Urlaub auch nach Wien gekommen. Unser Pärchenurlaub ist völlig untergegangen und es stand auf einmal nur noch im Raum, was seine Eltern machen, wann wir wo mit ihnen Essen gehen und er war nicht in der Lage, seine Eltern einfach mal seine Eltern sein zu lassen und ihnen zu sagen, dass sie bitte sehr ihr einiges Ding machen können. Ähnliche Situationen gab es immer wieder, auch wenn nicht so drastisch. Letzten Endes leide ich darunter, dass seine teils sehr anstrengende Mutter über den Dingen schwebt und auch wenn sie eine unglaublich nette Frau ist, sie einfach mal nicht meine Mutter ist und auch sie Grenzen bezüglich unserer Beziehung und Absprachen einzuhalten hat.
Letzten Endes gab es hier erneut eine Situation, wo mich diese Frau bei einem Besuch dermaßen genervt hat, ich nichts sagen durfte und mich das einfach psychisch fertig macht, ihrem Dauer-Entertainment ausgeliefert zu sein. Einen Kompromiss gibt es nicht. Eine Aussprache oder Ansage ist seitens meines Freundes nicht gewünscht, schließlich ist es seine Mutter.
All das hat ihn irgendwie über die Kippe gestürzt und jetzt befindet er sich vollständig in einem Loch, kann nicht mehr klar denken und hat sich seit 2 Monaten von mir entfernt. Ich weiß, dass er mich liebt und dass sein Verhalten, seine Distanz, seine Unfähigkeit zu denken nicht dem Normalzustand entspricht. Und trotzdem stehe ich zwischen den Stühlen und weiß nicht mehr weiter.

Die Situation ist unglaublich komplex und verletzend.

Ich würde mich wirklich sehr über euren Input freuen. Ich bin wirklich am Ende und habe wieder eine schlimme Phase, in der mich seine Versteinerung und Distanz unglaublich runterzieht und ich ihn am liebsten wachrütteln und anschreien würde...Ich weiß nicht mehr weiter und kann die Situation einfach nicht einordnen. In meinem Familien- und Freundeskreis ist ein offenes Gespräch über das Thema einfach nicht möglich, da viel die Agenda gefahren wird, ihn einfach zurückzulassen und weiterzuleben. Da ich ihn sehr liebe, er mir sehr wichtig ist und er einfach so verändert ist, kann ich es einfach (noch) nicht...

30.06.2021 11:35 • x 1 #3584


Jedi
Hallo @Freshdaex

Herzlich Willkommen hier im Forum !

Zitat von Freshdaex:
Ich bin wirklich am Ende und habe wieder eine schlimme Phase, in der mich seine Versteinerung und Distanz unglaublich runterzieht und ich ihn am liebsten wachrütteln und anschreien würde..

Wachrüttel u. anschreien wird nicht hilfreich sein u. würde Dich mehr schädigen, wie Deinen Paretner.
Es würde Dir sehr viel an Energie kosten u. möglicherweise danach ein schlechtes Gewissen u. evtl. Schuldgefühle
hinterlassen.
Das Du Dich am Ende fühlst, dass verstehe ich sehr gut u. es bringt eine solche Situation einen Nicht-Betroffenen
auch an seine Grenzen.
Diese Versteinerung u. Distanzierung, wie Du es beschreibst, sind sicher ein Ausdruck einer Depression.
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Zitat von Freshdaex:
Ich weiß nicht mehr weiter und kann die Situation einfach nicht einordnen.

Ich denke u. das ist meine oers. Meinung, brauchst Du es auch nicht einzuordnen versuchen, sondern
kümmere Dich um Dich selbst !
Eine Depressionserkrankung gehört in professionelle Hände u. ein Angehöriger sollte ganz bei sich bleiben
u. kann ein Angebot machen, den Betroffenen da zu unterstützen, wo es nötig sein kann.
Mehr sollte sich ein Angehöriger da auch nicht zumuten !
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Zitat von Freshdaex:
In meinem Familien- und Freundeskreis ist ein offenes Gespräch über das Thema einfach nicht möglich, da viel die Agenda gefahren wird, ihn einfach zurückzulassen und weiterzuleben.

Das ist für Außenstehende immer eine der einfachsten Lösungen u. ist sicher nicht bös gemeint,
aber nicht hilfreich für Dich .
Außenstehende u. selbst der nahe Angehörige, sind meist mit einer solchen Situation u. deren Einschätzung
überfordert u. dann wird eben der einfachste Ausweg gesucht. - ich finde, auch nicht Unverständlich,
aber als Angehörige wünscht man sich da etwas meh Mitgefühl u. Verständnis.

Gerade vor dem Hintergrund:
Zitat von Freshdaex:
Da ich ihn sehr liebe, er mir sehr wichtig ist und er einfach so verändert ist, kann ich es einfach (noch) nicht..

Dann sorge nun gut für Dich u. behalte Dir die Hoffnung u. Zuversicht, dass es wieder besser werden kann,
so lange es Dir möglich ist. - Noch brauchst Du nichts zu Entscheiden, weder in die Eine, noch in die andere
Richtung.

Schau, ob das was ich Dir nun geschrieben habe, in Dir etwas klärt u. Du nun versuchen kannst,
einen- Deinen Weg zu finden, wie Du mit Deiner sicher schwierigen Situation umgehen kannst.

30.06.2021 16:55 • x 4 #3585


J
Hallo ihr Lieben,

mal wieder ein kurzes Hallo von mir in die Runde, ein besonders hallo an alle Neuen und danke @Jedi . Du hast in deinem letzten Beitrag mal wie so oft den Nagel auf den Kopf getroffen. Und an alle anderen sorgt gut für euch selbst!

Mir geht es inzwischen wieder richtig gut, vor allem habe ich das Gefühl mein Leben wieder (ganz unabhängig von meinem Freund) wieder im Griff zu haben. Sicher ist da auch ein ganz großes Plus der neue Job der mir extrem viel Spaß macht und ich hab wirklich tolle Kollegen, so das sich das arbeiten oftmals gar nicht nach Arbeit anfühlt sondern einfach nur Lustig ist.

Mein Freund hatte sich ja vor einigen Wochen dann nach fast einem Jahr wieder gemeldet, erstmal schriftlich oder über Nachrichten. Aber wie ich schon damals sagte, ich lasse mich dadurch nicht mehr so sehr hineinziehen und bin weit aus entspannter und nicht mehr so darauf fokussiert. Und genau das ist der richtige Weg für mich damit umzugehen.
Und diese Woche haben wir dann auch mal wieder telefoniert, ganz entspannt weil wir beide Lust dazu hatten. Dabei war auch gleich wieder die alte Vertrautheit da und es fühlte sich gut an, wir redeten fast 3 Stunden und wie es weitergeht wird man sehen. Ist bei ihm derzeit noch Tagesform abhängig wie es ihm geht, aber auch das was er von seiner Therapie berichtet hat klingt meiner Meinung nach gut. Wir werden sehen was die Zukunft bringt.

Grüssle
Just_me

30.06.2021 17:07 • x 4 #3586


F
@Jedi Vielen Dank für deine lieben Worte und auch deine freundliche Begrüßung.
Ich weiß, dass ein wachrütteln nichts bringt. Am Anfang als er sich entfernt hat und seine Pause einfach so genommen hat, haben wir uns viel gestritten bzw. ich mich. Es hat nichts gebracht und ich habe das bereits aufgegeben. Ich weiß, dass das nichts bringt und mir 2 Tage später spätestens wieder leid tut und ich mir die Zunge abbeißen könnte.
Ich weiß auch, dass mir meine Familie und Freunde nichts böses will. Ich fühle mich trotzdem unverstanden und irgendwie abgewimmelt. So nach dem Motto: Na ja dann mach halt ohne ihn weiter, du schaffst das schon. Ich weiß, dass ich letzten Endes über ihn hinwegkommen würde irgendwann. Ich will es aber einfach nicht und bin (derzeit) einfach nicht bereit dazu. Es macht mir einfach unglaubliche Angst, dass das teils wirklich lange dauern kann, bis es ihm besser geht. Und dann muss er auch erstmal feststellen, dass er mich zurück will und den Mut finden, auf mich zuzugehen.
Wir haben gestern kurz geschrieben, nachdem ich es nicht mehr ausgehalten habe. Wir haben uns auch darauf geeinigt, dass er mir Brief schreibt und was das angeht, ist er relativ zuverlässig. Er ist freundlich und auch nicht ein-silbig, aber es bleibt recht oberflächlich und neutral.
Ich glaube, das Beste, das du mir hast sagen können, war, dass ich nichts entscheiden muss. In meiner Verzweiflung und Einsamkeit habe ich mir auch Tinder heruntergeladen, aber noch nichts gemacht. Es tut mir in gewissen Rahmen gut, Optionen zu sehen, aber meine Loyalitäten sind noch ganz klar an meinen Freund gebunden.
Ich hoffe sehr, dass es sich bald beruhigt und er sich unserer wieder bewusst wird und es ihm auch einfach wieder besser geht. Ich bin gespannt, was ihm sein Psychologe sagt und hoffe auch, dass es mir bald gelingen wird, irgendwie mit der Sache besser umgehen zu können und mehr zu mir selber zu finden und das stabiler und dauerhaft. Ich hab einfach Angst und bin extrem unausgeglichen und wünsche mir einfach, dass dieser Gefühlszustand bald vorbei ist....

LG an alle da draußen!
Bea

30.06.2021 18:11 • x 1 #3587


J
@Freshdaex liebe Bea,
Ich möchte dir nichts Böses, aber dieses "bald" musst du gedanklich eher streichen.
Leider ist eine Depression langwierig, ein Beinbruch wäre da wesentlich angenehmer.
Bei Selly und mir zieht dich das Thema seit Herbst 2019 hin mit offenem Ende.

Auch mit psychologischer Hilfe ist das ein unglaublich langwieriger Weg, eben mehr ein Marathon als ein Sprint.
Und genau deshalb ist es so wichtig das du gut auf dich aufpasst, sonst reibst du dich auf und rutschst nur mit ins Loch.

Ich wünsche dir viel Geduld, gute Nerven und glaub mir, wir alle hier können dich und auch die Reaktion von außen so gut nachvollziehen, bzw. kennen es auch selbst.

Liebe Grüße
Just_me

30.06.2021 18:25 • x 4 #3588


F
@Just_me Ja, das befürchte ich auch, dass es nicht bei einem bald bleibt. Wie händelt ihr das? Wie lange hat es gedauert, bis ihr eine gewisse Distanz zu dem Thema aufgebaut habt und hat es nicht auch eure Gefühle geändert?

30.06.2021 19:04 • #3589


Laurien
Hallo @Freshdaex

schön, dass du hierher gefunden hast

LG

30.06.2021 20:12 • x 1 #3590


Jedi
Zitat von Freshdaex:
Ich weiß auch, dass mir meine Familie und Freunde nichts böses will.

Ich fühle mich trotzdem unverstanden und irgendwie abgewimmelt.

Das ist völlig in Ordnung u. absolut verständlich, das Du Dich so wahrgenommen fühlst !
--------------------------------------------------------------------------
Zitat von Freshdaex:
Es macht mir einfach unglaubliche Angst, dass das teils wirklich lange dauern kann, bis es ihm besser geht.

Therapie ist ein Prozess u. erst im Laufe diese Prozesses zeigt sich das wahre Ausmaß, was zur Depression
geführt hat. Da wird von dem Betroffenen Duchhaltevermögen gefordert u. viel Geduld.
Gilt so auch für Dich !
---------------------------------
Zitat von Freshdaex:
Ich glaube, das Beste, das du mir hast sagen können, war, dass ich nichts entscheiden muss.

Ich denke, dass es den Druck senkt, etwas entscheiden zu müssen.

Aber Du hast auch schon reagiert u. damit schon auch eine Entscheidung getroffen,
Zitat von Freshdaex:
In meiner Verzweiflung und Einsamkeit habe ich mir auch Tinder heruntergeladen, aber noch nichts gemacht.

Natürlich ist das Deine Entsheidung was Du machst !
Aber ist es jetzt wirklich schon nötig, dass Du Dir eine Hintertür schaffst ?
Horche da noch einmal in Dich hinein ! - Du liebst ihn, hattest Du geschrieben
Zitat von Freshdaex:
Es tut mir in gewissen Rahmen gut, Optionen zu sehen,

Ok Freshdex !
Mir kommt da so der Gedanke, wie ehrlich stehst Du dazu, dass Du ihn noch liebst ?
Braucht es dann diese Option schon ?
(waren jetzt so ganz pers. Gedanken die mir beim lesen kamen)
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Zitat von Just_me:
Ich möchte dir nichts Böses, aber dieses bald musst du gedanklich eher streichen.

Ein wichtiger Hinweis finde ich
Zitat von Just_me:
Auch mit psychologischer Hilfe ist das ein unglaublich langwieriger Weg,

Auch da ist etwas wahres dran !
Der Weg aus einer Depression kann sehr unterschiedlich verlaufen.
Bei einem kann er kürzer sein u. mache brauchen einen längeren Weg, um mit dieser Erkrankung umgehen zu lernen.

30.06.2021 20:43 • x 2 #3591


F
Hola!

Ich weiß genau, was du mit dem Tinder-Ding meinst. Vielleicht bedarf es hier ein paar Erklärungen.
Ich bin kein Typ, der sich direkt in neue Beziehungen wirft oder sich das Ego über eine schnelle Nummer aufpolieren lassen kann. Nach meinem ersten Freund hat es etwa ein Jahr gedauert, bis ich jemand anderen körperlich so nah lassen konnte und 7 Jahre bis ich meinen derzeitigen Freund kennen und lieben gelernt habe. Er ist der Mann mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollen würde. Dass all das dermaßen unwahrscheinlich aussieht, macht mir sehr zu schaffen. Tinder ist in der Situation einfach nur ein Weg für mich, dieser Wahrheit irgendwie zu entfliehen und irgendeinen Blick nach außen zu richten weg von dieser ganzen *beep* Situation. Ich habe kein Interesse, mich mit jemandem zu treffen geschweige denn zu schlafen. Ich muss nur irgendwie raus, und auch raus aus dem was sich derzeit wie aussichtslose Beziehung anfühlt. Irgendetwas anderes sehen als nur den Verlust auch einfach meiner einzigen richtigen und absoluten Bezugsperson in Corona. Ich weiß gar nicht, ob ich das so formulieren kann, dass es verständlich ist. Würde er mir morgen schreiben, ich würde sofort jeden Karren aus jedem Haufen schei. ziehen, aber diese Möglichkeit bietet sich einfach nicht. Ich habe noch keinen Mann wie ihn kennengelernt. Ich komme selber aus einer Familie, in der ich abgesehen von meinem Opa schlechte männliche Beispiele hatte. Er ist unglaublich toll und wenn er mich lässt und auch für einige Zeit in der Zukunft werde ich ihm Treu bleiben und ihn aus dem tiefsten Inneren lieben. Der Gedanke ihn zu verlieren, macht mich fertig und Tinder ist einfach ein kleiner Match hin zu dem Gefühl, dass auch wenn er sich trennt und alles kacke ist gerade, nicht alles verloren ist.

Ich bin einfach vollkommen aus dem Gleichgewicht geraten und bemühe mich einfach wieder Fuß zu fassen. Mir fehlt sozialer Kontakt, Ausgleich und um ehrlich zu sein, eine dicke fette Umarmung und jemand bei dem ich einfach auch mal heulen kann.
Ich geb alles dafür. Meine Anmeldung bei Tinder ist kein Zeichen mangelnder Liebe oder fehlender Loyalität sondern einfach eine klitzekleiner Flucht vor Einsamkeit und Annäherung an eine Realität, die ich nicht ausschließen kann.

30.06.2021 21:18 • x 1 #3592


F
Es ist so unglaublich richtig, dass du das angesprochen hast @Jedi und ich bedanke mich ehrlich für deinen Mut und dein Rückgrat - das möchte ich hier noch einmal festhalten.
Es ist gut, dass du hier eine mögliche andere Perspektive oder vielleicht auch einfach eine von mir nicht zu erkennende intrinsische Wahrheit andeuten möchtest. Ich lege einfach nur meine Hand dafür ins Feuer, dass ich mit diesem Mann zusammenziehen und Kinder bekommen möchte - für jemandem mit unsicherem Bindungsverhalten relativ schwierig einzugestehen. Ich vermisse ihn und ich würde einiges dafür geben, wieder mit ihm auf dem Sofa zu sitzen und ihm über die Stirn zu streicheln und ihn mich anlächeln zu haben. All das ist so fern, dass ich einfach versuchen muss, mich auch einfach irgendwie zu entfernen ohne dabei wirklich richtig fremd zu gehen. Und seien wir mal ehrlich, bei dem was sich auf Tinder rumtreibtich könnt schon wieder Screenshots schicken

30.06.2021 21:27 • x 1 #3593


selly
kann ich verstehen. Es ist die Verzweiflung, der Schmerz. Und dann das nicht Miteinander normal reden zu können. Sondern man steht im Herzen einsam da und ist einfach verzweifelt.

Dieses Gefühl wird noch lange anhalten, das kann ich Dir als eigentlich selber Starker Mensch sagen. Diese Situation bringt einen oft in starke Verzweiflung. Das wird besser, aber es dauert. Es dauert lange. Was hält ist die Hoffnung dass es vielleicht einen Monat später schon besser wird. Aber wird es meist nicht. Und so wartet man unbewusst Monat für Monat.

Ich bin froh über meinen gewonnenen Abstand, den ich hart lernen musste. Meiner Gesundheit zuliebe.

Trotzdem ist er mir absolut nicht egal und manche Tage sind auch noch schmerzlich.
Aber warten Und hoffen auf ein "baldiges Ende der Depression " ist langwierig.

Naja und bei meinem Kandidaten war ja nach 9 Monaten alles wieder gut.oberflächlich, denn 6 Monate später war er wieder in tiefer Depression und ist dies auch jetzt wiederum 7 Monate lang.
Und deshalb warte ich auch auf nichts mehr.

Aber zu gut kenne ich die Gefühle der Verzweiflung die Du äußerst @freshdeax

30.06.2021 21:29 • x 2 #3594


M
@Freshdaex
Ich denke es schadet nichts sich abzulenken. Und wenn Tinder für dich Ablenkung ist, dann tut das doch keinem weh. Du wirst ja keinem Mann falsche Hoffnungen machen, dass wäre etwas unfair.

Ich glaube auch, dass bei Tinder viele Profile nicht so toll sind. Aber verteufeln würde ich die Plattform nicht. Da ist denke ich ein Querschnitt der Bevölkerung vertreten. Und da die Möglichkeit sich im realen Leben durch lock down und home office etwas eingeschränkt waren und teilweise noch sind ist Tinder doch ne schöne Geschichte um jemanden kennenzulernen.

Natürlich ist es oberflächlich, aber die tiefe kann man ja durch Kontakt herstellen.

30.06.2021 21:32 • x 1 #3595


R
Hallo @Freshdaex und willkommen im Forum.
Du hattest ja, wie ich gelesen habe, nun schon etwas Kontakt und Austausch mit ein paar von uns und wie alle anderen auch kann ich deinen Schmerz sehr nachvollziehen..

Mein LG ist seit letztem Jahr Oktober erkrankt. Seit dem ist von heute auf morgen alles anders geworden. Auch unsere Beziehung war zuvor geprägt von Liebe, Verständnis, Empathie, tiefer Verbundenheit. Jetzt ist all das so gut wie weg.. Er fühlt sich nur noch leer, kann mir nicht mehr sagen, dass er mich liebt und zeigen auch ganz, ganz selten. Obwohl er darin immer richtig gut war.. Mittlerweile merkt man, dass sein Fokus nur noch ganz auf ihm selbst liegt. Er hat genug mit sich selbst zu tun. Es gibt Tage, da scheint er sich ein ganz, ganz kleines Bisschen aus der Depression herauskämpfen zu können. Es ist aber mehr so ein vorsichtig durch den Türspalt schauen und manchmal ist es auch nur für einen kleinen Moment.

Es ist schwer. Verdammt schwer. An manchen Tagen weiß ich nicht, wie es weitergehen soll. Ob es überhaupt weitergehen kann. Ich übe mich in Selbstfürsorge, scheitere aber oft daran, weil mir seine emotionale Nähe so sehr fehlt. Ich habe Angst, dass es so bleiben wird.

Seit ein paar Tagen bin ich ziemlich am Ende. War kurz davor, selbst wieder in's Loch zu fallen. Weil ich mir in dem ein oder anderen Moment bewusst wurde, wie sehr mich das alles traurig macht, dass das Depressionsmonster völlig über diesem eigentlich so liebevollen Menschen liegt.

Heute geht es Gott sei Dank wieder etwas.
Und so kämpfe ich mich jetzt auch Monat für Monat voran.
Ich liebe ihn. Zweifelsohne. Aber ich hasse seine Depressionen und manchmal kann ich ihn in meiner Nähe nicht ertragen.

LG und ganz viel Kraft an dich,


radysa

01.07.2021 07:39 • x 2 #3596


selly
Liebe @radysa

Was du über deinen Partner schreibst , wie er war und wie er jetzt ist, passt identisch auf meinen und konnte mein Text sein.
Genau gleich.

Was ich mich nur frage ist, mir was beschäftigen sie sich über etliche Monate mit sich selber? Er sagte bei seiner letzten Depression 2019 auch, dass er mit sich selber zutun hat. Aber so viele Monate ohne sich mit einem Partner mal austauschen zu wollen? Grübeln sie Monat für Monat und tag für Tag nur über sich selber.ohne sozialen Kontakt haben zu wollen?!

01.07.2021 07:51 • x 2 #3597


F
Guten Morgen auch von mir!

Danke auf jeden Fall an dieser Stelle, dass ihr mich so offen und freundlich empfangen habt! Alle! (Ich kann euch hier gar nicht alle taggen..) Es tut unglaublich gut zu sehen, dass das alles tatsächlich ein häufiges Problem ist und dass die Phasen irgendwie gleich sind.

Ich weiß gar nicht, ob er sich per se leer fühlt. Soweit ich das verstehe oder ich im Bilde bin, ist er völlig überfordert und überflutet von negativen Emotionen, Zweifeln und Ängsten und ist hirntechnisch so lahm gelegt, dass er keinen klaren Gedanken fassen kann oder aus diesen kreisenden Gedanken und schlechten Gefühlen irgendwie herausfinden kann. Vielleicht stellt sich die Leere noch ein? Ich finde es unglaublich gut, dass er bzw. wir ihm einen Psychologen finden konnten. Ob es für einen Therapieplatz reicht, weiß ich nicht, aber zumindest hat er einen objektiven und hoffentlich hilfreichen Ansprechpartner gefunden. Mir ist auch bewusst, dass unsere Beziehung in Coronazeiten anders verlaufen ist als sie es normalerweise würde. Wir haben uns nach der absoluten Verliebtheitsphase nicht wieder auf uns besinnen können sondern sind weiterhin auf- und ineinander hängen geblieben. Auch ich habe das Gefühl, dass ich mich selbst irgendwie verloren habe. Ich merke es besonders jetzt, weil so viel anderes irgendwie nicht übrig geblieben ist von mir als meine Beziehung zu ihm. So dumm es klingt.

Meine größte Angst ist, dass es zum einen vorbei sein könnte und auch dass er sich nicht in absehbarer Zeit wieder einbekommt - ich weiß es klingt absolut doof und ist auch nicht so gemeint. Einfach weil ich vor diesem Zustand, dass man monatelang nichts halbes und nicht ganzes hat, unglaublich schwer finde. Wie kommt ihr damit klar und was macht ihr effektiv, um hier einen Ausgleich zu haben und euch um euch zu kümmern? Haben all eure PartnerInnen eine richtige Diagnose und sind in Behandlung? Gibt es irgendwie Phasen? Wie könnt ihr unterscheiden zwischen Verhalten aufgrund von Depression und tatsächlich ihm? Ich kann mir das einfach nur schwer vorstellen, lange in einer Beziehung zu sein, wenn davon einfach nichts übrig geblieben ist und es zu keinen liebevollen, nahen Momenten kommt. Und das monatelang? Wie schafft ihr das?

01.07.2021 09:30 • #3598


M
@Freshdaex mein Freund hat die Diagnose schwere Depressionen. Er ist seit 10 Jahren in Behandlung und bekommt Medikamente. Aber all das wirkt nicht richtig, weil ihm das Leben immer wieder Stöcke zwischen die Beine wirft.

Er war mir gegenüber nie kalt oder hat von leere gesprochen. Im Gegenteil er überschüttet mich mit liebe und macht Pläne für die Zukunft.

Aber er taucht aus dem nichts ab.
Also letztes Mal hat er mich vorgewarnt, dass es lange dauert und er nicht sprechen kann.
Trotzdem zweifel ich. Weil es unfassbar lange ist.

01.07.2021 09:42 • x 1 #3599


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


O
Zitat von selly:
Was ich mich nur frage ist, mir was beschäftigen sie sich über etliche Monate mit sich selber? Er sagte bei seiner letzten Depression 2019 auch, dass er mit sich selber zutun hat. Aber so viele Monate ohne sich mit einem Partner mal austauschen zu wollen? Grübeln sie Monat für Monat und tag für Tag nur über sich selber.ohne sozialen Kontakt haben zu wollen?!

Jeder Tag hat sich für mich damals gleich unaushaltbar angefühlt. Immer gleich. Wie gefangen in einer Zeitschleife... Das Zeitempfinden total gestört. Stillstand und Getriebenheit zugleich.
Immer die selben Gedanken. Fürchterlich.

Da ging monatelang gar nichts weiter.

01.07.2021 11:48 • x 8 #3600

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