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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Louisida
Ich hab meinem Mann einen Zettel heimlich in seinen Werkzeugkoffer getan mit ich liebe dich drauf. Er hat sich getrennt und als er ein paar Dinge geholt hat, da hab ich schnell den Zettel rein gelegt.
Er sagte später, dieser Zettel habe ihn aus der Bahn geworfen, überfordert.
Alles ist Überforderung/Druck

01.07.2021 22:21 • x 1 #3616


M
@Freshdaex Wie lange habt ihr die Pause jetzt?

Ich weiß, wie doof das ist. Und ich verstehe dich.

Aber versetze dich evtl mal in seine Lage. Es geht ihm nicht gut, sein Leben ist grade unsicher und er muss überlegen wie seine Zukunft aussieht. Ich denke er braucht einfach Zeit für sich um sich zu sortieren. Und wenn er dir schreibt, dann gehen seine Gedanken wieder weg von ihm zu euch und das kann er grade vermutlich einfach nicht leisten.

01.07.2021 22:39 • x 1 #3617


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


selly
Hatte meinem vor (schon länger her) nur mal seinen Lieblingskuchen bei ihm zuhause , als er währenddessen auf Arbeit war, hingestellt. Als nette Geste.
Daraufhin kam auch wenig später eine sms das ihn das überfordere
Obwohl ich nur einen Kuchen (backe oft)hingestellt habe. Und er war j noch nicht mal daheim.
Das war bei seiner Episode 2019

01.07.2021 22:39 • x 2 #3618


F
Ja, das mit dem Kuchen habe ich auch gelesen, als ich hier angefangen habe, mich zu beschäftigen. Schon irgendwie bescheuert alles, dass einem das alles so schwer fällt.

Ich verstehe irgendwo auf irgendeinem Level, dass er das nicht nicht macht, weil er jetzt durch und durch zum A.... mutiert ist. Ich verstehe auch, dass ihn das gegebenenfalls überfordert, auch wenn er sagt, dass er das gerne macht und ihm das irgendwie hilft...? Und wahrscheinlich der beste Weg einer Kommunikation ist, weil er seine Gedanken ordnen kann.
Ich will ihm das auch gar nicht zum Vorwurf machen, dass er es nicht kann. Der Rattenschwanz, der dadran hängt (ich - was für eine schöne Vorstellung), ist aber, dass ich echt wieder da stehe und heule. Insofern will ich ihm wirklich nichts vorwerfen, aber ich kann es mir selber auch irgendwie nicht übel nehmen.

Ich muss mich auf irgendeine Art und Weise und ich habe ehrlich echt null Ahnung wie - aber ich muss da raus. Ich muss mich dem entziehen und darüber hinwegkommen, dass ich durch so eine Grütze angreifbar bin. Und ich weiß nicht wie anders als über einen Cut. Über die Akzeptanz, dass es erst einmal vorbei ist. WAS in ein paar Wochen, Monaten oder Jahren ist - wer weiß. Aber wenn ich ihn als Partnerin überfordere, ist es dann nicht auch irgendwie erlaubt, erst einmal nur als Freundin/Kumpeline da zu sein? Und das bedeutet, ja auch, dass ich mich entfernen muss und auch, dass da eine riesiger Schritt zurückzumachen ist.

Klar kann man es als Druck machen verstehen, aber deswegen mache ich es nicht. Ich mache es, um mich zu schützen, damit es mir vielleicht nicht mehr die ganze Zeit so unglaublich dreckig geht...

01.07.2021 22:49 • x 1 #3619


F
@Milla und seit 2 Monaten. Er hat sich am Anfang richtig böse von mir verabschiedet. Also so ohne Ansage, ohne klärendes Gespräch ohne irgendwas sondern einfach nur...ja er geht jetzt nach Hause, weil er was zu tun hat und Bauchschmerzen hat - wir reden später - und dann war er weg und es gab tierisch Streit, weil ich es einfach nicht verstanden habe. Eine Beziehungspause - im normalen Zustand - bespricht man ja irgendwie und ist nicht einfach so ladida nicht mehr da.

01.07.2021 22:52 • #3620


M
@Freshdaex
Hmm... naja, er hatte Bauchschmerzen, da bin ich auch unleidlich.

Es ist nichts normal, wenn der Partner krank ist.

Ich kenne den Zustand deines Partners nicht. Aber Rückzug gehört zur Depression und die Kommunikation wird eingeschränkt.

Viele sind einfach wortlos weg. Und kommen wieder, wenn es ihnen besser geht.

Ich verstehe das du leidest und das du verwirrt bist.
Aber wenn du davon ausgehst, dass er es nicht mit Absicht macht, kannst ihm dann nicht noch ein bisschen Zeit geben?
Du kannst dein Leben derweil doch weiterführen.

01.07.2021 22:56 • x 3 #3621


selly
Jaaa dieses von einem auf den anderen Tag weg.ohne Gesprächohne Erklärung.einfach von großer Liebe und Vertrautheit von heute auf morgen wie stehengelassen. Von dem Menschen der mit einem alt werden wollte..der so viel Liebe und Fürsorge gabweg . Plötzlich einfach weg und nicht mehr ansprechbar.. ein fremder. Ja das kenne auch ich zu gut

01.07.2021 22:59 • x 1 #3622


M
Zitat von selly:
Jaaa dieses von einem auf den anderen Tag weg.ohne Gesprächohne Erklärung.einfach von großer Liebe und Vertrautheit von heute auf morgen wie ...

Genau wie bei uns. Wir haben Urlaub gebucht und ich hab storniert nachdem er einfach nichts mehr sagte. Die Stornokosten waren zum Glück nicht sehr hoch.

01.07.2021 23:02 • x 1 #3623


O
Zitat von Milla:
Wenn dein Partner Depressionen hat, dann ist ein Brief eine riesige Herausforderung.

Er hat keinen Zugang zu seinen Gefühlen, er ist vermutlich verwirrt. Er sprach von leere, oder?
Da muss es doch extrem schwer sein klare Gedanken aufs Blatt zu bringen.

Ja, so sehe ich das auch.

Zitat von Milla:
Vereinbarungen können nicht mehr eingehalten werden, wenn es einem schlecht geht. Das ist einfach so.

Genau so ist es.

Zitat von Freshdaex:
Ist es wirklich zu viel verlangt, wenn er sich diesem Bedürfnis von mir mal annähert?

Ja. Definitiv. Könnte sogar viel zu viel sein.

01.07.2021 23:21 • x 3 #3624


F
Zitat von Milla:
kannst ihm dann nicht noch ein bisschen Zeit geben?


Ich werde ihm sicherlich noch etwas Zeit geben, einfach, weil ich so schnell nicht über ihn hinwegkommen werde. Aber ich mehr, dass mich diese zwei Monate, die absolute Kontaktfreiheit, dass ich ihn nicht sehe nicht aushalte. Erst recht nicht, weil man in einer Beziehung doch irgendwie Ansprüche stellt, weil er selbiges auch gerade besonders bei mir macht. Ich will ihn nicht verlieren, aber im Grunde habe ich das bereits. Vielleicht ist auch hinwegkommen die falsche Bezeichnung. Aber ich muss mich mal ganz hart davon abgrenzen, damit es auch mir besser geht. Und irgendwie kann ich das nicht, wenn ich die ganze Zeit den Fuß in der Tür habe und er die ganze Zeit die Tür zuzieht. Es tut einfach weh. Und klar sind 2 Monate nicht lange, aber das noch weitere 2 Monate oder noch länger? Ich glaube dann bin ich auch irgendwann Patient.

Er hat jetzt 2 Monate Abstand von mir und arbeitet sich mehr oder weniger durch seinen Wust. Den Abstand will er, nicht ich. Die Beziehung will ich, nicht er. Und klar kann ich sagen, dass das die Depression ist, aber muss ich das jetzt jeden Tag für das nächste halbe Jahr mit offenen Herzen hinnehmen, dass ich eins reingewürgt bekomme. Ich habe ihm gesagt, wir können immer reden, ich bin immer da, aber ich kann es nicht mehr als Partnerin, dass ich Abstand von der Sache gewinnen muss, nicht von der Beziehung. Aber es geht nicht, wenn ich nicht auch mich nicht auch von der Liebesbeziehung verabschiede. Ganz ehrlich, wie soll man das schaffen? Das ist doch masochistisch.

Ich habe ehrlich absolut kein Ahnung davon, ob das richtig ist, ob er das verdient hat und ob das Sinn macht. Ich frage mich doch die ganze Zeit einfach nur, womit ich das verdient habe? Was der Mittelweg ist. Was auch immer ich derzeit mache, schadet mir nur und ich merke, wie ich echt abrutsche. Das Portal hilft mir, ihr helft mir. Aber er tut es nicht...

01.07.2021 23:46 • #3625


M
Zitat von Freshdaex:
Ich werde ihm sicherlich noch etwas Zeit geben, einfach, weil ich so schnell nicht über ihn hinwegkommen werde. Aber ich mehr, dass mich diese zwei

Ich kann verstehen, dass du verletzt bist.

Hat er Hilfe? Meiner Ansicht nach macht beistehen nur Sinn, wenn der andere auch was tut und sich Hilfe sucht und die auch annimmt. Das ist er sich und dem Partner schuldig. (Meiner Ansicht nach)

Die wichtigste Person in deinem Leben bist du. Und du bist dafür verantwortlich, dass es dir gut geht und wenn dich die Situation zu sehr verletzt, dann ist es fast deine Pflicht dich rauszunehmen.

Eine Pause kann doch auch dazu dienen, dass beide Seiten zur Ruhe kommen und drüber nachdenken, ob sie die Beziehung noch möchten und wie sie die führen möchten.

01.07.2021 23:54 • x 2 #3626


S
Zitat von Freshdaex:
Ich frage mich doch die ganze Zeit einfach nur, womit ich das verdient habe?

Zitat:
Ich habe ehrlich absolut kein Ahnung davon, ob das richtig ist, ob er das verdient hat und ob das Sinn macht.

Hallo Freshdaex,
zum Verlieben gehören zwei Menschen, eine Trennung kann ein Mensch alleine entscheiden.
Leid und Seelenschmerz hat niemand verdient und doch gehört er zum Leben dazu.

Ob der Trennungsgrund in der (vermuteten)Depression liegt oder andere Gründe hat, finde ich zunächst nicht wichtig.
Entscheidend ist, dass man die Entscheidung des Partners respektiert und akzeptiert. Das glaube ich, ist der erste und wichtigste Schritt.
Denn auf die vielen Warum? Fragen bekommt man meistens keine Antwort.Sie belasten aber enorm und kosten sehr viel Kraft.

Zitat von Freshdaex:
Ich muss mich auf irgendeine Art und Weise und ich habe ehrlich echt null Ahnung wie - aber ich muss da raus.

Konzentriere dich auf dich selbst, es ist sehr schwer wenn man so sehr liebt, doch es ist enorm wichtig um sich selbst nicht zu verlieren. Du hattest auch ein Leben vor dieser Beziehung, also ein Leben ohne ihn. Vielleicht hast du Hobbies denen du nun verstärkt nachgehen kannst?

Zitat von Freshdaex:
Aber wenn ich ihn als Partnerin überfordere, ist es dann nicht auch irgendwie erlaubt, erst einmal nur als Freundin/Kumpeline da zu sein?

Kannst du das wirklich? Innerhalb so kurzer Zeit nach seiner Trennung von Dir? Von Liebespartner auf Freundin umschalten?
Du bist verletzt und sehr traurig (wäre ich an deiner Stelle auch)
Brauchst du deshalb nicht zunächst erst einmal Abstand? Machst du dir nicht selbst etwas vor, nur um den Kontakt zu Ihm aufrecht zu erhalten? Ich könnte es mir vorstellen, es bringt dir vielleicht Hoffnung darauf, dass alles wieder gut wird, aber kannst du es als Kumpeline aushalten einige Wochen nichts von ihm zu hören?

Depression hat viele verschiedene Gesichter jeder Mensch reagiert individuell. Ob das für einen selbst richtig oder falsch erscheint ist etwas anderes. Möglich, dass der Betroffene selbst später erkennt, dass er vorschnell gehandelt hat. Aber es ist sein Weg, seine Entscheidung und so schwer es auch ist, diese Entscheidung muss man aushalten. Das sind Sorgen, Liebeskummer und man droht selbst in ein Loch zu versinken.

Ich wünsche dir, dass du deinen Kummer und deine Sorgen in eine Fürsorge für Dich selbst umwandeln kannst. Dass du dich von deiner gefühlsmäßigen Abhängigkeit von deinem Partner lösen kannst und einen guten Weg findest.

Du könntest ihm sagen/schreiben dass er sich jederzeit bei dir melden kann, wenn er möchte. Du kannst ihm sagen/schreiben, dass du für ihn da bist. Dass die Trennung dich schmerzt aber du es akzeptierst, dass du ihm alles Gute wünscht....
Aber tu es erst dann, wenn du es auch so fühlen kannst, denn dieses Loslassen kostet sehr, sehr viel Kraft.
Man muss aushalten können über Wochen nichts vom Betroffenen zu hören und das ist enorm schwer, wenn man emotional noch sehr gebunden ist.

Was in der Zukunft geschieht, wissen wir alle nicht aber unser jetzt im hier und heute können wir jeden Tag ein bisschen versuchen zu steuern, so dass es uns gut geht. Und manchmal hilft das loslassen um einen Weg, zurück zum gemeinsamen Leben zu finden.

Das wären meine Gedanken

Alles Gute

02.07.2021 07:13 • x 4 #3627


Jedi
Hi @Freshdaex

Ich schreibe Dir unter den Zitaten nur ganz kurz etwas u. lass es mal so auf Dich wirken !
Zitat von Freshdaex:
Ich frage mich doch die ganze Zeit einfach nur, womit ich das verdient habe?

Falsche Frage !
Zitat von Freshdaex:
Was der Mittelweg ist.

Bei sich zu bleiben !
Zitat von Freshdaex:
Was auch immer ich derzeit mache, schadet mir nur und ich merke, wie ich echt abrutsche.

Deshalb, bleib bei Dir u. verliere Dich nicht in wenig hilfreichen Gedankenkonstrukte !
Zitat von Freshdaex:
Aber er tut es nicht...

Er wird es nicht können ! (bei Dir bleiben u. keine Erwartung) - denn die kleine Schwester der Erwartung heißt - Enttäuschung !
Zitat von Freshdaex:
Den Abstand will er, nicht ich.

Akzeptanz
Zitat von Freshdaex:
Die Beziehung will ich, nicht er.

Akzeptanz
Zitat von Freshdaex:
aber muss ich das jetzt jeden Tag für das nächste halbe Jahr mit offenen Herzen hinnehmen, dass ich eins reingewürgt bekomme.

Du musst nicht müssen ! - Du brauchst auch nicht hinnehmen !
Zitat von Freshdaex:
von der Liebesbeziehung verabschiede.

Brauchst Du jetzt noch nicht !
Zitat von Freshdaex:
Ganz ehrlich, wie soll man das schaffen?

Dies Situation annehmen - sich die Zuversicht bewahren u. Dein Leben weiter leben !
Zitat von Freshdaex:
Das ist doch masochistisch.

Nein Freshdaex, dass ist nicht masochistisch - diese Situation erwartet eine Deine Haltung dazu !

02.07.2021 12:01 • x 2 #3628


F
Hola!

Nach einer schlimmen Nacht melde ich mal wieder. Erstmal (wieder) vielen Dank für eure Nachrichten. Ich hatte ihm gestern noch einmal geschrieben nach dem Telefonat, nachdem ich nicht mehr reden konnte und nur geheult und deswegen aufgelegt habe. Er hat versucht zurückzurufen, aber da ging es bei mir noch nicht. Danach habe ich angerufen, aber dann war er mit seinen Eltern zusammen.

Ich hab ihm viel geschrieben. Hab mich für vieles entschuldigt, hab mir alles von der Seele geschrieben, was er noch wissen sollte von mir. Habe viel ausgesprochen, was ich bis jetzt zurückgehalten habe, um ihn nicht zu belasten. Er hat mir viel Schuld zugeschoben und viele Fehler angelastet, teils berechtigt und teils unfair. Ich hab es alles mal rausgelassen und ich muss sagen, es hat unglaublich gut getan und irgendwie fühle ich mich leichter.Es hat gut getan, was ich alles bereue und was ich an Perspektive erhalten habe. Ich wollte, dass er weiß, dass ich Dinge einsehe, dass ich da bin, aber nicht mehr so.

Zitat von Milla:
Hat er Hilfe?

Er hat Termine bei einem Psychologen. Seine Diagnose bekommt er wohl die nächste Woche. Eigentlich müsste er da auch mal zum Gastroenterologen wegen seines Magens.

Zitat von Milla:
dann ist es fast deine Pflicht dich rauszunehmen.

Ich habe es jetzt gemacht. Ich halte es nicht mehr aus, zwischen den Stühlen zu stehen. Irgendwo muss ich mal hinsetzen.

Zitat von Milla:
ob sie die Beziehung noch möchten und wie sie die führen möchten.

Ich weiß es. Ich verstehe, dass er es nicht weiß.

Zitat von Senca:
Kannst du das wirklich? Innerhalb so kurzer Zeit nach seiner Trennung von Dir? Von Liebespartner auf Freundin umschalten?

Sie zweites Zitat von Milla - nein. Ich werde keinen Schalter umstellen können und dann all das können. Ich kann meine Gefühle nicht abziehen wie ein Pflaster. Aber ich merke, dass dieser Zustand, diese Schwebe über 2 Monate und noch viele weitere Monate mehr (auf die ich mich einstellen darf), nicht gesund für mich sind. Ich beruhige mich nicht sondern wackel zwischen Akzeptanz zurück zu Unverständnis, Wut und Trauer. Um es dann wieder akzeptieren zu können. Ich denke immer noch, dass er bald wieder zurückkommen könnte und es macht mich einfach fertig. Es ist viel zerrissen und egal ob er es nun wollte oder nicht, es ist so. Ich muss es für einfach auch einmal akzeptieren und zulassen, dass es einfach zerrissen ist und loslassen. Alles andere tut mir nicht gut.

Zitat von Senca:
Brauchst du deshalb nicht zunächst erst einmal Abstand? Machst du dir nicht selbst etwas vor, nur um den Kontakt zu Ihm aufrecht zu erhalten? Ich könnte es mir vorstellen, es bringt dir vielleicht Hoffnung darauf, dass alles wieder gut wird, aber kannst du es als Kumpeline aushalten einige Wochen nichts von ihm zu hören?

Ich werde mich ihm nicht aufdrängen. Ich werde nicht heute seine beste Freundin sein können und morgen auch nicht. Aber ich hoffe, dass wenn er für mich mal aus dem Bild ist, dass ich dann wieder mehr ich werden kann. Wieder glücklicher und nicht mehr so ein Häufchen Elend. Dieser (für mich) Pseudoabstand bringt mich nicht weiter. Was in ein paar Monaten ist oder vielleicht sogar nur Wochen oder notfalls einem Jahr kann ich nicht sagen, aber ich für mich muss mich auch entfernen. Ich kann das nicht ohne einen Schlussstrich.

Zitat von Senca:
Und manchmal hilft das loslassen um einen Weg, zurück zum gemeinsamen Leben zu finden.

Das ist sehr schön gesagt. Ich denke, da ist viel wahres dran. Es fühlt sich an wie bei einer Sucht - so richtig loslassen und arbeiten kann man erst, wenn man erstmal richtig am Boden war. So viele Situationen wie derzeit gab es für mich glaube ich nicht, wo es so war.

Zitat von Jedi:
diese Situation erwartet eine Deine Haltung dazu !

Ich arbeite dran. Schrittchen für Schrittchen zurück in die Selbstständigkeit und zur besseren Laune.

Er hat gestern auch nochmal eine lange Nachricht geschrieben. Es geht ihm wirklich nicht gut und er scheint nicht nur eine Krise mit mir sondern bezüglich allem zu haben, was er gerade macht. Seinen Beruf, den er eigentlich sehr leidenschaftlich macht (Musiker), er bekommt nichts mehr gebacken, er hat ganz viel geschrieben. Er wollte heute telefonieren um all das weiter auszuführen. Ich denke, ich werde nicht ans Telefon gehen. 1. ist er noch bei seiner Familie, 2. will ich nicht, dass das gestern als Drama abgestempelt wird, um ihn zu einem Gespräch zu zwingen, 3. soll er die Zeit bei seinen Eltern nutzen, um sich abzulenken - was dort eigentlich immer gemacht wird - und zur Ruhe zu kommen und 4. auch ich will zur Ruhe kommen! Gestern war sehr schlimm aber auch unglaublich erleichternd. Auch ich habe ein Recht zur Ruhe zu kommen und genau das zu machen - Abstand haben. Er hat seine Eltern jetzt und ist nicht allein. Ich hab keine Kraft für Auseinandersetzungen und Diskussionen und möchte mal aufatmen. Ich hab das Gefühl, das jetzt der richtige Zeitpunkt ist.

Wie läuft es bei euch? Habt ihr Erfahrung mit Meditation gemacht? Wie händelt ihr das mit Hobby ausüben und Corona?

02.07.2021 15:59 • x 2 #3629


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


R
Hey @Freshdaex Es ist schön, zu lesen, dass du für dich einen Schritt weiter mehr zu dir und von ihm - zunächst- weggegangen bist. Ich kann mir nur vorstellen, wie schwer das sein muss. Denn ich habe für mich seit einem dreiviertel Jahr entschieden, bei ihm zu bleiben, was es natürlich oft schwieriger macht, bei mir zu bleiben. Wenn ich bedanke, wie viel Streit und Diskussionen wir die letzten Monate hatten.. Weil er nicht richtig kommuniziert. Weil ich in der Beziehung auf der Strecke bleibe. Weil er so viel vergisst, wenn es um Dinge geht, die mir wichtig sind. Weil er gerade im Moment Probleme nicht lösen kann, die bei uns schon seit längerer Zeit anstehen und er sie deshalb immer wieder macht und es mich immer wieder doch verletzt. Ich bin mir durchaus seiner Depression bewusst. Ich weiß, er kann nichts dafür und ich möchte für ihn da sein, so wie er es eben zulässt. Wir sind ja sogar noch zusammen und leben unser Leben in einer gemeinsamen Wohnung. Ob getrennt oder zusammen - es ist beides gleich schlimm, denke ich.

Atme du jetzt erst mal auf. Ich wie gesagt werde mich nicht trennen, auch wenn es mir oft nicht gut geht. Aber ich bewundere deine Entscheidung und hoffe, bzw. glaube auch, dass du jetzt erst mal mit genügend gedanklichen Abstand mehr zu dir finden kannst.

Nimm dir jetzt erst mal bewusst Zeit für dich. Mit was auch immer dir Spaß macht und dir Entspannung bereitet. Anfangs wird es sicherlich noch holprig, aber wie @Jedi mir zuvor sinngemäß geantwortet hat: Alles kommt mit der Zeit. Hab' Geduld. Und bis dahin sind wir hier da, wenn du uns brauchst.

Liebe Grüße und ganz viel Stärke, sowie eine Umarmung an dich,

radysa

02.07.2021 17:33 • x 2 #3630

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