14473

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Jedi
Zitat von Milla:
Aber wäre nicht grade da ein Schlussstrich befreiend?

Könnte man so denken, aber villt. möchte er sich auch gar nicht trennen !

Doch jede Entscheidung, kann bei einem Betroffenen ganz unterschiedlich schwer sein u.
dann neigen manche eher dazu, nichts zu entscheiden, was dann manche Beziehung dadurch auf
eine harte Probe stellt.
Wie das nun bei Deinem Partner ist, dass kann ich eh nicht wirklich einschätzen.

Das kannst sicher Du nur
Zitat von Milla:
Es würde nicht zu seinem Charakter und unserer Beziehung passen.

am Besten einschätzen.

09.07.2021 20:15 • #3661


Laurien
Hallo @Jedi

Ja, ich schreibe ihm gelegentlich wie das ein- oder andere auf mich wirkt oder wie ich Dinge sehe, die passiert sind. Er lässt das in der Regel unkommentiert, ich formuliere es aber auch nicht so, dass ich eine Stellungnahme erwarte. Es kann aber sein, dass dann ein paar Tage oder Wochen später von ihm in irgendeiner Form etwas dazu kommt. Wie neulich z. B. als er mir erzählt hat, wie es ihm eigentlich so geht, sonst war immer alles gut.

Den Eindruck habe ich auch, dass er gewisse Dinge zumindest im Moment mit mir nicht besprechen kann oder will. Ich lasse ihn da aber auch in Ruhe, er hat im Moment wirklich genug andere Sorgen als dass ich ihm da jetzt noch an einer weiteren Stelle zusätzlich Stress machen möchte. Letzten Endes, zu den Themen, die mir wichtig sind, kennt er meine Sichtweise.

09.07.2021 22:13 • x 1 #3662


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Jedi
Hi @Laurien

Zitat von Laurien:
Ja, ich schreibe ihm gelegentlich wie das ein- oder andere auf mich wirkt oder wie ich Dinge sehe, die passiert sind.

Das Du ihm das schreibst, ist sicherlich schon gut u. wichtig.
Doch am Besten wäre es in einem persönlichen Gespräch, dies alles einmal zu erzählen.
Es ist schon etwas anderes, wenn ich meiner Partnerin gegenüber bin u. auch die Emotion wahrnehmen kann.
Das ist auch hier in einem Forum so, dass es leichter sein kann, zu dem Geschriebenen mehr Distanz zu haben.
Deshalb u. das ist meine pers. Meinung, kann es auch eher, wie hier nicht selten auch geschieht,
etwas Missverständlich aufgefasst u. interpretiert werden.
In einer persönlichen Begegnung, so finde ich, ist es deutlich schwerer.

Aber dafür müsste Dein Partner natürlich bereit sein, Dich auch anzuhören, wenn ihr live zusammen seit.
Zitat von Laurien:
Er lässt das in der Regel unkommentiert,

Darin sehe ich die Gefahr, die ich bei diesem Verschriftlichen sehe - eine emotionale Distanz u. es ist leichter,
es Unkommentiert zu lassen.
Zitat von Laurien:
ich formuliere es aber auch nicht so, dass ich eine Stellungnahme erwarte.

Deine Rücksichtnahme ehrt Dich u. habe vor Deiner Haltung wirklich Respekt,
doch auch wenn Du keine Stellungnahme erwartest, würdest Du doch sicher ?, schon auch ein Feedback Dir wünschen.

Meine Partnerin damals hat auch Rücksicht genommen, doch auch von mir erwartet, dass ich ihr Feedback gebe,
da sie immer mir gegenüber klargemacht hat, dass es ja nicht nur um mein Leben u. Krankheit ginge,
sondern auch um ihr Leben u. ihre Wünsche u. Bedürfnisse.
Ich empfand es nicht als Druck, sondern es war Klarheit für meine Partnerin aber auch für mich u.
das führte auch dazu, dass ich mich ganz auf meinem Heilungsweg konzentrieren konnte.
........................................................................................................................................................
Zitat von Laurien:
Wie neulich z. B. als er mir erzählt hat, wie es ihm eigentlich so geht, sonst war immer alles gut.

Da geht es dann auch wieder nur um ihn u. es ist auch ok, dass er es beschreibt.
Aber es sollte auch um Dich gehen u. wie es mit der Beziehung, in der aktuellen Situation weiter damit umzugehen ist.
Zitat von Laurien:
Ich lasse ihn da aber auch in Ruhe, er hat im Moment wirklich genug andere Sorgen als dass ich ihm da jetzt noch an einer weiteren Stelle zusätzlich Stress machen möchte.

Das Du ihn eher in Ruhe lässt, dass geht zu Deinen Lasten - denke aber, dass Dir das auch bewusst bist ?
Sicher mag er noch andere Sorgen haben, aber eine Beziehung, ist in einer Phase der Depression,
für den Betroffenen oft ein Anker, eine Verbindung noch zu dem RL, wenn man in der Dunkelheit gefangen ist u.
für die Therapie u. Erfolg, um aus der Depression herauszukommen eine wichtige Ressource,
die ein Therapeut gerne im therapeutischen Prozess nutzt.

Ich staune immer wieder u. auch auf die Gefahr, dass ich mich Wiederhole, empfinde ich
großen Respekt davor, wie reflektiert Du seinen Prozess schon über diese längere Zeit begleitest.

LG Jedi

10.07.2021 13:47 • x 1 #3663


M
In einer idealen Welt dürften wir als Partner unterstützen. Die Realität ist für viele für uns eine andere. Daran, dass die Partner uns nicht mögen kann es nicht liegen.

10.07.2021 14:55 • x 4 #3664


selly
In einer gesunden Phase würde meiner definitiv auch wie @Jedi sprechen und reflektieren.
Aber sobald er, wie jetzt seit 8 Monaten, in einer schweren depressiven Phase ist, ist alles Gesagte vergessen oder überschattet. Den Menschen der sonst so tiefgründig reflektiert hat, den gibt es in der Zeit nicht mehr, er ist voll von der Depression eingenommen und kann kaum normale Sätze reden oder denken.
Er läuft mit Mühe und Not mit Maske durch die Welt zur Zeit

10.07.2021 16:26 • x 1 #3665


selly
Selbst jetzt in den letzten Wochen in denen ich ziemlich krank war und eine Operation hatte, schaffte er es nur einmal die Woche von seiner Seite aus zu fragen wie es mir geht.mein halt, er hat nicht mal gefragt.er hat geschrieben er hoffe sehr dass es mir besser geht und ich mich erholen kann. Wenn ich dann zurück schrieb wie der Stand der Dinge ist mit der Gesundheit und wie die OP war, kam dann da nicht mehr, keine Antwort wie oh man das tut mir leid oder Gute Besserung..
Dann vergeht wieder eine Woche und er schickt wieder Fotos von Landschaften und wieder dass er hoffe es gehe mir besser.
Letze Woche schrieb er dann mal er "freue"sich dass es mir besser geht.
Aber es entsteht daraus von seiner Seite aus nie eine Konversation.

In gesunder Phase hätte er mich mit fragen und seiner Fürsorge überschüttet wie eine Mutter ihr Kind.

Aber ich habe viel Abstand gewonnen und fühle mich besser und befreiter und kann wieder viel mit Freunden lachen , was ich aus Kummer all die Monate zuvor Kim schaffte

10.07.2021 16:34 • x 1 #3666


Jedi
Zitat von Milla:
In einer idealen Welt dürften wir als Partner unterstützen.

So sollte es im Idealfall auch sein - in guten, wie in schlechten Tagen.
Zitat von Milla:
Die Realität ist für viele für uns eine andere.

Ja u. es ist auch hier spürbar, dass es für euch Partnerinnen eine echte Herausforderung ist u.
birgt eine Menge an Unbekannte, die es euch auch schwer machen, in die Zukunft blicken. zu können.
Zitat von Milla:
Daran, dass die Partner uns nicht mögen kann es nicht liegen.

Das könnt ihr am Besten beurteilen u. ja, deren Verhalten muss nicht zwingend damit zu tun haben,
dass sie Euch nicht mehr mögen, gar noch lieben.
Aber in einer Depression, fehlt es an der Möglichkeit es auch ausdrücken zu können.

10.07.2021 20:24 • #3667


selly
Aber warum kann man es eigentlich nicht ausdrücken @Jedi ? Also das mir der liebe usw.
Weshalb? Dass man alles düster sieht und alleine sein will begreife ich, aber warum "kann" man nicht mal was äußern was Gefühle betrifft oder eine ausgeprägtere Konversation führen?

10.07.2021 20:45 • x 3 #3668


Jedi
Zitat von selly:
Also das mir der liebe usw.
Weshalb? Dass man alles düster sieht und alleine sein will begreife ich, aber warum kann man nicht mal was äußern was Gefühle betrifft oder eine ausgeprägtere Konversation führen?

Das ist sicher eine sehr komplexe Frage u. lässt sich nicht so einfach beantworten.
Eine Depression hat viele Gesichter u. noch einmal gibt es so viele Gründe für eine Depressions-Erkrankung.

Ich kann hier jetzt nur von mir aus, dazu eine Antwort schreiben. Bei mir war es meine Prägungsgeschichte u.
ich war über einen sehr langen Zeitraum nicht mehr in de Lage, meinen Stresslevel zu korrigieren.
Duch diesen Dauerstress, ist eine ganze Reihe meine Physiologie völlig durcheinander gekommen u.
haben eine Gefühllosigkeit ausgelöst. Auch fehlte es an eine Konzentrationsfähigkeit u. überhaupt an ein
reales Denkmuster. Die Gefühllosigkeit bezog sich nicht nur auf meine Emotionen, sondern es ging so weit,
dass ich mich kneifen konnte u. nichts, keinen Schmerz gespürt habe.
Was mir schnell half, waren die Antidepressiva u. die früheingesetzte Therapie u. dem BodyScan, wo ich nach u. nach
mich durch die Übungen wieder spüren konnte.
(aber es ist nun mein pers. Fall) u. ist nicht übertragbar, da eben Gründe für eine Depression unterschiedlich sind
u. auch, warum es zu einer Flucht u. Vermeidungsreaktion kommt, gar für eine körperliche u. emotionale
Gefühlslosigkeit.
Dies ist allein, meiner Erfahrung nach, nur in einem professionellen Prozess herauszuarbeiten u. zu behandeln !

10.07.2021 21:07 • x 4 #3669


F
Hola liebes Forum!

Auch ich melde mich zum Feierabend und kurz vor Bettgehzeit noch einmal bei euch! Ich kann mich dem bereits Gesagtem nur anschließen: Es tut unglaublich gut zu hören, dass sich bei einigen von euch alles wieder verbessert hat und ihr wieder Kontakt mit euren Lieben habt.

Mein Freund hat mittlerweile endlich einmal eine Diagnose erhalten. Es ist wohl eine mittelschwere Depression sowie soziale Phobien und eine Belastungsstörung. Wobei letzte Arbeitsdiagnosen sind und irgendwie erst einmal generell gehalten sind. All das hat er mir am Donnerstag bei einem echt schönen Telefonat erzählt, das natürlich von mir iniziiert wurde... bei seiner Magenspiegelung kam auch nichts raus - es weist also viel auf psychosomatische Beschwerden hin. Außerdem hat er jetzt auch bei seinem Therapeuten 12 weitere Therapiestunden bekommen, deren Antrag jetzt weitergeleitet wurde. Die nächste Stunde ist am 22.

Ich muss sagen, mein Ausraster und der absolute Zusammenbruch haben irgendwie geholfen. Auch dass ich erst einmal richtig hart auf Abstand gegangen bin. Es sind so viele Dinge noch ungeklärt und von emotionaler Unabhängigkeit kann ich nur träumen. Tinder hilft tatsächlich, aber bei dem Gedanken, mich mit jemand anderem zu treffen, bin ich schon wieder kurz davor den ganzen Mist zu deinstallieren. Tendenziell geht es mir besser. Mich treiben noch viele Fragen um, aber ich bin zumindest nicht mehr so am Allerwertesten.

Ich frage mich auch total, warum er weiß, dass er mich liebt und mich nicht verlieren will, aber er so unfähig ist, Kontakt mit mir zu haben oder sich zu treffen? Warum kann er mir von sich aus nicht sagen, dass er mich liebt? Und dass er mich braucht? Dass er mit mir zusammen sein will? Warum ist es eher all das Gegenteil im Sinne von, dass er das nicht weiß? Wie kann man Verbundenheit spüren, aber dann nicht wissen, dass man mit mir zusammensein will? Er sagt, er hat sich selbst verloren und ist unsicher und wie soll er bei mir sein, wenn er nicht bei sich ist. Aber er ist doch auch bei seiner Familie und versteckt sich da? Wie viel würde ich geben, wenn er selbiges auch bei mir fühlen würde... was ist da los?

Es tut mir sehr leid, dass ich eure Fragen nicht beantworten kann sondern nur noch mehr Fragen aufwerfen kann. Ich habe mir wirklich unglaublich viel zu dem Thema angehört, aber so viel ist einfach trotzdem unklar und irgendwie sinnlos. Trotz mehr Abstand, Zurückfinden zu mir selber und wieder mehr in mir ruhen...er fehlt mir. Wir haben telefoniert und wir können immer noch toll miteinander reden - auch da. Und ich glaube es hat ihm gut getan. aber als es dann in Richtung Abschied ging, musste ich wieder weinen und ich habe alles gegeben, dass er es nicht mitbekommt, aber wirklich erfolgreich war ich nicht. War wahrscheinlich auch wieder kacke, aber ich hab es einfach nicht unterdrücken können. Wir haben danach noch ein ganz bisschen geschrieben - seitdem ist wieder Funkstille. Wer weiß...

Ich freue mich jedenfalls wirklich, dass bei vielen von euch es wieder bergauf geht. Ich lese immer fleißig mit! Ich habe auch schon Sorgen, dass ich mich, wenn es so weit ist, nicht so einfach wieder auf ihn einlassen kann, aber ich denke das sind Sorgen wie den Freshdaex der Zukunft...

Naja habt noch einen schönen Abend und ein schönes Wochenende! Ich sende euch viel Kraft und Ruhe!

10.07.2021 23:30 • x 2 #3670


M
Zitat von Freshdaex:
Ich frage mich auch total, warum er weiß, dass er mich liebt und mich nicht verlieren will, aber er so unfähig ist, Kontakt mit mir zu haben oder sich zu treffen?
weil er keine Kraft für zwischenmenschliches hat.

Warum kann er mir von sich aus nicht sagen, dass er mich liebt?
weil er es nicht fühlt; sondern nur vom Kopf weiß.

Und dass er mich braucht?
ich glaube man braucht in dem Zustand niemanden.

Dass er mit mir zusammen sein will?
vermutlich kann er das im Moment nicht.
Warum ist es eher all das Gegenteil im Sinne von, dass er das nicht weiß?
weil er nicht fühlt.
Wie kann man Verbundenheit spüren, aber dann nicht wissen, dass man mit mir zusammensein will? Er sagt, er hat sich selbst verloren und ist unsicher und wie soll er bei mir sein, wenn er nicht bei sich ist. Aber er ist doch auch bei seiner Familie und versteckt sich da? Wie viel würde ich geben, wenn er selbiges auch bei mir fühlen würde... was ist da los?

Bei seiner Familie kann er Kind sein und schwach sein. Bei dir will er der Mann sein.

10.07.2021 23:34 • x 1 #3671


Jedi
Zitat von Freshdaex:
Mich treiben noch viele Fragen um

Nur sind diese Fragen eher von Außen pauschal zu beantworten u. nicht individuell.
Villt. schafft er es sich in der Therapie so weit zu öffnen, dass er Dir dann eines Tages Deine Fragen beantworten kann.
..........................
Zitat von Freshdaex:
Ich frage mich auch total, warum er weiß, dass er mich liebt und mich nicht verlieren will, aber er so unfähig ist, Kontakt mit mir zu haben oder sich zu treffen? Warum kann er mir von sich aus nicht sagen, dass er mich liebt?
Und dass er mich braucht?
Dass er mit mir zusammen sein will? Warum ist es eher all das Gegenteil im Sinne von, dass er das nicht weiß?
Wie kann man Verbundenheit spüren, aber dann nicht wissen, dass man mit mir zusammensein will?

Wenn er durch die therapeutische Begleitung wieder mehr mit sich selbst Verbundenheit verspürt, wird er auch eher
Dir sagen können, was er will - was er braucht u. diese Fragen können dann beantwortet werden.
Sicher wird dies noch ein langer Weg sein -so schätze ich es jetzt hier ein - denn es gibt neben der Depression,
noch die soziale Phobie u. Belastungsstörung, an die zu arbeiten wäre.
.......................................................................................................................................
Mir fiel etwas auf, was Du in Deine Beitrag erwähnst,
Zitat von Freshdaex:
Tinder hilft tatsächlich,

Darf ich Dich fragen - Wobei hilft Tinder Dir ?

Was genau ist es Hintertürchen ? - Schutzfunktion vor.... ? - Hast Du Dich villt. schon innerlich zu weit entfernt ? -
Auffangnetz ?
( @Freshdaex antworte nur, wenn es Dir nicht zu Persönlich erscheint !)

11.07.2021 12:30 • x 1 #3672


F
@Milla Ja, vielleicht hast du recht, dass er bei mir Mann sein will. Es verwirrt mich nur, weil er vorher jetzt auch nicht dem toxischen Männerideal gefolgt ist. Ich muss es akzeptieren, dass er es, warum auch immer, derzeit nicht kann. Mich treibt das nur um. Er besucht Freunde, Familie etc und fährt dafür stundenlang durch Deutschland. Die kleinste Kleinigkeit in meine Richtung ist aber zu schwer.

@Jedi Ich denke ich bin einfach zu ungeduldig dafür in einem gewissen Rahmen. Ich finde immer wieder zur Ruhe und zurück zu mir und dann ist da gefühlt ein kleiner Gedanke, ein kleines Gefühl von Unsicherheit und Verlustangst und schon stehe ich wieder am Anfang und bin zurückgeworfen in meiner Fähigkeit, die Dinge einfach sein und laufen zu lassen. Das nervt.
Wobei Tinder mir hilft? Das zu benennen ist tatsächlich sehr schwer. Ich habe mich emotional noch nicht von ihm distanziert. Tinder würde sich ansonsten viel besser anfühlen. Es ist eher Verdrängung von Einsamkeit (auch wenn Tinder echt nicht der Trostbringer schlechthin ist) und nicht das Nutzen und offenhalten eines Hintertürchens sondern...ich weiß nicht... kurz hinschauen, öffnen, durchschauen und dann schnell zuschlagen, weil ich nicht bereit bin für all die Männer da draußen.
Je nachdem wie es mir gerade geht, ist Tinder dann einfach das, was ich gerade brauche. Auch Ablenkung davon, dass ich ihn brauche. Tinder hilft, eine sehr wackelige Distanz aufzubauen.
Er fehlt mir. Es wäre alles so einfach, wenn man einfach was tun könnte. Es würde schon helfen, wenn ich einfach für ihn da sein dürfte. Er hat mir mal gesagt, dass ich nicht für ihn entscheiden soll, wie viel er für mich bereit ist zu tun und was er bereit ist mit mir durchzustehen. Dass es seine Entscheidung ist, ob er mit mir zusammensein will und ich ihn nicht freigeben soll. Er tut es gerade aber mit mir. Er will sich mir nicht aufdrängen, weil er mir nicht zur Last fallen will. Mit der gleichen Logik ist es auch meine Entscheidung. Ich habe ihm das nicht gesagt, weil ich denke, dass es hier nichts bringt zu argumentieren.

Gerade ist er seinen Kumpel besuchen für ein paar Tage. Er sagt, es tut ihm gut. Und so sehr ich mich für ihn freue, verletzt es mich, dass er tagelang bei jedem anderen sein aber nicht mal für eine Stunde um die Ecke zu mir kommen kann.
Und ja Depressionen und der ganze Dreck. Ich glaube ja, dass ein grundlegender Auslöser die Beziehung zu seinen Eltern ist, insbesondere der zu seiner Mutter. Dass man irgendwann eine eigene (neue) Familie aufbauen muss und dass dazu auch gehört, sich von seiner Mutter/den Eltern natürlicherweise zu entfernen und ein wenig abzukapseln. In dieser Beziehung findet das aber einfach nicht statt. Ich glaube, er durchlebt gerade die Krise, nicht allen Frauen in seinem Leben gerecht werden zu können, und zwar so, dass es auch ihm gut geht. Dass er Raum für eine Beziehung hat, in die sich seine Eltern nicht einmischen und die ihn nicht zwischen die Fronten zerren (sobald es zu Überschneidungen kommt oder Überschneidungen einfach aufgedrängt werden), indem sie sich in Pärchenurlaube einladen und Absprachen einfach übergehen.

11.07.2021 14:26 • x 1 #3673


M
Zitat von Freshdaex:
Ja, vielleicht hast du recht, dass er bei mir Mann sein will. Es verwirrt mich nur, weil er vorher jetzt auch nicht dem toxischen Männerideal gefolgt ist. Ich muss es akzeptieren, dass er es, warum auch immer, derzeit nicht kann. Mich treibt das nur um. Er besucht Freunde, Familie etc und fährt dafür stundenlang durch Deutschland. Die kleinste Kleinigkeit in meine Richtung ist aber zu schwer.

Das würde mich auch verunsichern.
Ich hab aber gelesen, dass der Partner am meisten ausgeblendet wird.

Das man vor dem Partner kein nervliches Wrack sein will, hat nichts mit toxischer Männlichkeit zutun.
Nach einer Kieferoperation wollte ich auch lieber zu meinen Eltern, als zu meinem Freund. Das ist ne andere Situation klar. Aber ich wollte erstens nicht so gesehen werden und zweitens nicht
von ihm betüdelt werden.

11.07.2021 15:12 • x 1 #3674


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


M
Zitat von Freshdaex:
Ich glaube ja, dass ein grundlegender Auslöser die Beziehung zu seinen Eltern ist, insbesondere der zu seiner Mutter. Dass man irgendwann eine eigene (neue) Familie aufbauen muss und dass dazu auch gehört, sich von seiner Mutter/den Eltern natürlicherweise zu entfernen und ein wenig abzukapseln.

Für mich ist es eher positiv, wenn ein gutes Verhältnis zu den Eltern da ist. Und ich würde als Partnerin versuchen dabei zu sein.
Klar nicht immer und ständig, aber insgesamt kann eine Schwiegermutter viel Unterstützung sein, vor allem wenn mal Kinder kommen.

11.07.2021 15:18 • x 1 #3675

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