14460

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

selly
Zitat von Milla:
Ich finde man sollte es nicht so hart sehen. Wenn mein Partner Krebs hätte, würde ich auch zu ihm stehen. Nur weil man seine Erkrankung nicht ...

Das ist bei Die glaube noch was anderes @Milla
Dein Freund war offener zu Dir was mit ihm los ist. Sowas gibt Vertrauen.
Und zudem muss man sagen, dass @Sandra-k das schon mehrfach . Seit zwei Jahren erlebt auf sehr harte Weise.
Ich denke wenn Du das mit Deinem Freund alle paar Wochen/Monate hättest und zudem er nicht so offen Dir gegenüber wäre was seinen Zustand betrifft und sich auch behandeln lässt, dann wäre es auch noch mal anders und Du würdest es anders sehen

Eure Geschichte ist sehr unterschiedlich.
Liebe Grüße

28.07.2021 15:55 • x 4 #3811


F
@Milla Interessehalber: würdest du das auch tun, wenn dein Freund nicht zum Onkologen gehen würde?
Es ist ein ganz großes Dilemma und irgendwie kann man teilweise gefühlt nur verlieren als Angehörige/r. Ich stecke selbst immer wieder in dieser Frage fest. Und für jemanden da zu sein ist richtig. Aber emotional involviert bleiben? Wird man damit auf die Dauer glücklich? Will man so für den Rest seines Lebens leben? Erst recht, wenn der Partner sich keine professionelle Hilfe sucht und lernt mit sich und seiner Welt klarzukommen und besser durch sein Leben zu navigieren.
Ganz ehrlich, ich stelle mir immer wieder diese Frage. Ich schanke selbst immer zwischen da bleiben und inwieweit das möglich ist und inwieweit meine Wünsche auf ein für mich schönes Ergebnis realistisch sind..

28.07.2021 15:59 • x 4 #3812


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


M
Zitat von Freshdaex:
@Milla Interessehalber: würdest du das auch tun, wenn dein Freund nicht zum Onkologen gehen würde? Es ist ein ganz großes Dilemma und irgendwie ...

Nein. Wenn er eine Behandlung verweigern würde, würde ich gehen. (In der Theorie, ob ich es wirklich tun würde weiß ich nicht.)

28.07.2021 16:34 • x 2 #3813


M
Zitat von selly:
Das ist bei Die glaube noch was anderes @Milla Dein Freund war offener zu Dir was mit ihm los ist. Sowas gibt Vertrauen. Und zudem muss man sagen, ...

Selbstverständlich. Meinte das nicht auf Sandra bezogen, sie tat alles was in ihrer Macht stand und war unfassbar geduldig und verständnisvoll.

Ich möchte auch nichts Vergleichen oder so.
wollte nur sagen, dass es eben eine schwere Krankheit ist und das man gewissen Dinge unter diesem Blick sehen muß.

28.07.2021 16:37 • x 3 #3814


M
@Freshdaex
Ich sehe in unbehandelten Depressionen ein großes Risiko.

Trigger

Das Risiko das derjenige sich was antut ist einfach immer da und diese Belastung könnte ich nicht tragen. Ich habe da im Bekanntenkreis meiner Eltern bereits Erfahrungen gemacht.



Das kommt zum Glück nicht so oft vor.

Nach meinem Empfinden ist man es seinem Partner schuldig sich um seine Gesundheit zu bemühen.

28.07.2021 16:58 • x 2 #3815


Jedi
Zitat von selly:
aber in so einem Moment wo der Liebeskummer riesig ist und man gerade noch glücklich war ( wie bei ), da kann man noch nicht so einen kühlen Kopf bewahren oder auf sich achten. Da ist man einfach fix und fertig . Unglücklich und fassungslos..das verstehe ich so gut

Damit hast Du absolut recht

28.07.2021 17:48 • x 2 #3816


Jedi
Hi @Freshdaex

Zitat von Freshdaex:
Wird man damit auf die Dauer glücklich?

Will man so für den Rest seines Lebens leben?

Erst recht, wenn der Partner sich keine professionelle Hilfe sucht

Das sind sehr gute Fragen u. ich habe es hier auch schon des öfteren geschrieben, dass ich selbst nicht wüsste,
ob ich solange durchhalten würde, wie es hier eine ganze Reihe von Partnerinnen tun - bzw. schon getan haben ?
Aber Deine Fragen sind sehr berechtigt, diese sich selbst einmal zu stellen
....................................
Zitat von Freshdaex:
Ich schwanke selbst immer zwischen da bleiben und inwieweit das möglich ist und inwieweit meine Wünsche auf ein für mich schönes Ergebnis realistisch sind..

Es ist auch sicher eine sehr schwierige Entscheidung.
Doch wird der Zeitpunkt kommen, wenn es mehr u. mehr zur Belastung wird, dass eigene Leben nicht mehr so leben zu können,
wie man es sich vorstellt u. leben möchte.
Das ist auch eine entscheidene Frage, inwieweit ein realitisches Ergebnis auch wirklich möglich werden kann ?

LG Jedi

28.07.2021 18:02 • x 3 #3817


F
@Milla Ja, die Theorie und die Praxis. Daran scheitern die Besten. Es ist schon unglaublich schwer für alle Beteiligten. Gehen du und dein Partner eigentlich gemeinsam in Therapie? Ich habe gelesen, dass es für die Beziehung besser ist, wenn man auch gemeinsam beraten wird und dass das die Überlebenschancen der Beziehung erhöht. Ich hatte das auch bei meinem Psychologen erfahren bzw. angeboten bekommen. Mein Partner geht derzeit zu einem Therapeuten und bekommt Hilfe. Er hat auch ein leichtes Antidepressivum angeboten bekommen, bei dem er sich noch nicht sicher ist, ob er es nehmen soll - er tendiert eher dazu, es nicht zu nehmen.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch Angst davor, dass er bei der Therapie herausfindet, dass ICH ein Trigger bin und dass damit unsere Beziehung vorbei ist. Ich weiß, dass es unglaublich egoistisch von mir ist und ich unterstütze ihn auch dabei, immer weiter zum Therapeuten zu gehen, aber die Angst bleibt. Es ist sicherlich nicht alles gut gelaufen. Corona hat uns einige Beine gestellt und auch dass wir sehr und vielleicht sogar zu viel und beinahe ausschließlich Zeit miteinander verbracht haben. Aber auch seine Probleme und Verhaltensweisen haben zu Streits etc. geführt. Ich hoffe einfach, dass ich nicht als Böse dastehe. Ich denke, das hätte ich ehrlich nicht verdient trotz auch der Fehler, die ich gemacht habe.

@Jedi Danke für deine Zustimmung. Ich muss sagen, dein Input als Betroffener (und dann auch als Mann) hilft ungemein. Diese Krankheit ist ein A-loch und auch wenn du nur deine Perspektive anbieten kannst, hilft es ungemein.

28.07.2021 18:12 • x 3 #3818


M
Zitat von Freshdaex:
Gehen du und dein Partner eigentlich gemeinsam in Therapie?

Nein. Das ist sicherlich gut.

Zitat von Freshdaex:
Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch Angst davor, dass er bei der Therapie herausfindet, dass ICH ein Trigger bin und dass damit unsere Beziehung vorbei ist.

Diese Angst würde ich zur Seite schieben. Wenn er dich liebt, dann wird er versuchen eure Beziehung zu retten, selbst wenn du ein trigger wärst. Ihr könntet dann aneinander und miteinander arbeiten.
jeder macht Fehler und es geht nicht darum jemanden als den bösen hinzustellen oder zu identifizieren.

28.07.2021 18:36 • x 5 #3819


F
@Milla Ja, ich bemühe mich auch dieser Angst nicht allzu viel Bedeutung zuzuschreiben. Sie ist nur da und ich kann sie nicht so richtig runterdrücken, was bei Ängsten sowieso meist nicht so richtig geht.
Das sagt er übrigens auch immer, dass er keinen Schuldigen suchen will. Es ist schwer. Man verkopft auch völlig bei diesem Mist.
Er bemüht sich auch, sich mir gegenüber zu öffnen und hat sich bereits zwei Mal mit mir getroffen. Ich versuche für ihn da zu sein und ihm beizustehen. Manchmal ist dieses Versprechen schwer einzuhalten und die Zweifel überkommen mich. Es ist noch völlig unklar, wann er aus dieser Depression herauskommt und vor allem wann er auch den Rest seiner Probleme so geordnet hat, dass er sich auch zu einer Beziehung mit mir wieder einlassen kann. Man darf gespannt sein.

28.07.2021 19:02 • x 3 #3820


Jedi
Hi @Freshdaex

Zitat von Freshdaex:
Ich habe gelesen, dass es für die Beziehung besser ist, wenn man auch gemeinsam beraten wird und dass das die Überlebenschancen der Beziehung erhöht.

Ich möchte Dir einmal meine ganz persönliche Meinung dazu schreiben.

Wer an einer Depression erkrankt, sollte erstmal für sich allein eine Therapie machen.
So manches was sich da dann zeigen kann, Verhaltensmuster - Glaubenssätze - villt. Gewalt oder Missbrauchserfahrungen
können dann bearbeitet werden.
Sollte die Partnerschaft über sehr lange Zeit schon schwierig gewesen sein, dass sich einer der Partner darin erschöpft hat u.
in die Depression gerutscht ist, ist es sinnvoll, dass er erstmal für sich klar bekommt, was genau sein Problem in
der Beziehung ist - (Sprachlosigkeit (bei Männern nicht selten) - Bindungsangst - seine Bedürfnisse zu verleugnen -
gegenseitiger fehlender Respekt, villt. auch gar ein Narzisstischer Partner/in, uvm.).

Sicher zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt der Therapie, wo es dem Betroffenen auch möglich ist, sein Problem
in Gegenwart des Partners/ in auch aus- u. anzusprechen, kann es ein positiver Effekt geben, um die Beziehung evtl.
neu zu beleben.
Auch kann sich nach Therapieende des Betroffenen, eine Paartherapie, bei einem ausgebildeten Paartherapeut
Sinn machen.
Aber das ist so meine ganz persönliche Erfahrung !
.............................................................................................................
Zitat von Freshdaex:
er tendiert eher dazu, es nicht zu nehmen.

Villt. kann es sinnvoll sein, für eine gewisse Zeit ein Antidepressiva zu nehmen.
Mich hat damals zu Anfang, dass Antidepressiva überhaupt Therapiefähig gemacht.
Leider kursieren oft falsche Geschichten über die Antidepressiva u. Menschen bekommen Angst u. lehnen eher Antidepressiva ab.
Ich persönlich finde da ängste oft unbegründet ! - aber es bleibt immer in der Entscheidung eines jeden Betroffenen.
.........................................................................................................
Zitat von Freshdaex:
Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch Angst davor, dass er bei der Therapie herausfindet,
dass ICH ein Trigger bin

Warum glaubst Du, dass Du ein Trigger für ihn sein kann ?
Villt. wäre es aber hilfreich, wenn es denn so wäre, dies herauszufinden, damit ihr gemeinsam ein Triggern
vermeiden lernen könntet ! - sehe ich eher Positiv für eure Beziehung !
......................................................................................................................................................
Zitat von Freshdaex:
Ich weiß, dass es unglaublich egoistisch von mir ist u

Ich finde, dass es mit egoistisch wenig zu tun hat ?
Ich nehme hier beim lesen eher wahr, dass Du Angst hast, dass da etwas aufgedeckt werden könnte u.
er dann sich trennt.
Betrachte es einmal von einer anderen Seite, villt. schafft das eher Vertrauen, wenn man ehrlich zueinander ist u.
die Beziehung könnte dadurch u. der gemeinsame Umgang kann Belastungsfreier werden.
So mein Gedanke dazu !

LG Jedi

28.07.2021 19:15 • x 3 #3821


Jedi
Übrigens: Auch wenn Betroffene sich in einer guten therapeutische Begleitung befinden,
gibt es immer noch eine recht hohes Suizidrisiko.
Das zeigen die Statistiken u. da fällt mir ein Promi ein, der Fussall-Torwart Robert Enke, der schon lange mit Depression
in Therapie war, sehr erfolgrich in seinem Sport u. Frau u. Kind durch seine Suizid hinterließ.
Fr. Enke ist seitdem sehr aktiv gegen Stigmatisierung u. Unwissen um die Depression u. hat die Robert Enke Stiftung gegründet.

So ist bekannt, Depression ist nicht gleich Depression u. eine Depression hat viele Gesichter !

28.07.2021 19:37 • x 3 #3822


F
Heya @Jedi!
Zitat von Jedi:
Wer an einer Depression erkrankt, sollte erstmal für sich allein eine Therapie machen.

Der Psychologe mit dem ich darüber geredet habe meinte auch, dass ich ihn einfach mal fragen sollte. Mein Partner vertritt auch deine Meinung und ich kann das auch voll verstehen. Wenn man sowieso gerade den Fokus auf nichts anderes legen kann außer auf sich und er sich selbst erstmal wieder finden muss (wie er sagt), kann er nicht zu einer Paarberatung mit mir. Jedenfalls zu keiner, die in die Tiefe geht.
Er kümmert sich erst einmal um sich. ich hoffe einfach, dass das nicht jahrelang dauert, bis er wieder irgendwie mit sich selbst klarkommt. Die Vorstellung finde ich unerträglich. Mir bleibt an dieser Stelle einfach abzuwarten und zu hoffen. Mal sehen wie es weitergeht.
Zitat von Jedi:
Sprachlosigkeit (bei Männern nicht selten) - Bindungsangst - seine Bedürfnisse zu verleugnen -
gegenseitiger fehlender Respekt, villt. auch gar ein Narzisstischer Partner/in, uvm

Ja, da finde ich generell durchaus einige Probleme wieder. Es ist mir nur gerade unbegreiflich, wie man diesen riesigen Berg angehen soll. Also ich nicht - aber er mit seinem Psychologen. Wann da wieder das wir einen Platz findet. Er kommt mir manchmal durchaus sprachlos vor (nicht nur wenn es um mich geht) und Bindungs- und Zukunftsangst sind durchaus auch dabei. Was noch unter der Oberfläche schlummert, weiß ich nicht. Die Abnabelungsprobleme zu seinen Eltern hat er auch schon erkannt. In letzter Zeit wälzt er das aber eher auf mich ab. Dass ich ein Problem damit habe. Dass er das vor einem Jahr für sich selbst bereits erkannt hat, sollte er durchaus mal erinnern. Ich hoffe einfach, dass auch hier der Psychologe breit aufdecken kann.
Zitat von Jedi:
Villt. kann es sinnvoll sein, für eine gewisse Zeit ein Antidepressiva zu nehmen.

Das denke ich auch, aber es geht ihm tendenziell nicht absolut und 100%ig beschissen, wie es sonst auch sein kann. Ich denke auch, dass es helfen kann, aber er hat davor sehr große Angst. Er glaubt, dass es ihm in der ersten Zeit noch schlechter gehen kann. Er hat Angst davor und nimmt es deswegen nicht, weil es derzeit noch irgendwie geht. Ich möchte mir an dieser Stelle nicht anmaßen das zu beurteilen. Letzten Endes ist es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn er sich das für später aufbewahrt.
Zitat von Jedi:
Warum glaubst Du, dass Du ein Trigger für ihn sein kann ?

Ich weiß, dass ich ihn sehr fordere - auch im guten Sinne. Das hat er mir mal gesagt, dass er das liebt. Ich weiß aber auch, dass er manchmal nicht mithalten kann, dass ich zu dominant bin und im Streit für ihn manchmal übermächtig wirke. Es liegt auch daran wie unsere Konflikte bearbeitet werden. Er braucht manchmal Pausen. Leider hat sich gezeigt, dass Pausen häufig dazu genutzt werden, das Thema ganz liegen zu lassen, sodass ich hier etwas an Vertrauen verloren habe. Sodass ich Konflikte von A bis Z durchfechte. Sein häufig schlechtes Konfliktverhalten triggert schlechte Seiten meines Streitverhaltens. Wenn er auf Rückzug ist, bin ich auf Konfrontation und andersherum genauso. Wir haben da einfach noch keinen Flow gefunden. Ich habe Angst, dass er das als unveränderlich ansieht und das praktisch uns angekreidet wird. Es ist schwierig zu erklären. Er hat sich wegen uns/mir entfernt am Anfang. Das hat mich glaube ich ganz schön angeknackst.
Zitat von Jedi:
Betrachte es einmal von einer anderen Seite, villt. schafft das eher Vertrauen, wenn man ehrlich zueinander ist u.
die Beziehung könnte dadurch u. der gemeinsame Umgang kann Belastungsfreier werden.

Ich denke auch, dass es uns sehr guttun könnte. Auch ich habe meine Therapie gemacht und dabei viel gelernt. Ich weiß einfach, dass meine Angst hier nicht der tragende Faktor ist. ER muss gesund werden. Egal wie. Sollte es in einer Trennung enden, weil er feststellt, das wir nicht gut füreinander sind, dann ist das so. Wenn er trotzdessen gesund wird, dann ist das ein Gewinn! Sollte es in Trennung enden, wäre es für mich aber ein Verlust. Davor habe ich Angst - das ist der egoistische Gedanke, den ich mir selber übelnehme und der sehr peinlich ist zu formulieren. Es gibt viele Dinge, die mir hier Angst machen. Wie gesagt: es ist für mich auch wirklich wichtig, dass er das Verhältnis zu seinen Eltern überarbeitet insoweit, dass er Grenzen setzen kann. Dass er mich im Rahmen seiner Familie (wenn ich bei Besuchen dabei bin) berücksichtigt und miteinbezieht. Derzeit habe ich eher das Gefühl, dass er und auch seine Familie der Einfachheit halber die Fehler bei mir suchen. Das macht mir Angst.

So....wieder eine Textflut... Ich hoffe, du (und ihr) könnt damit etwas anfangen.

28.07.2021 19:58 • x 2 #3823


Jedi
Zitat von Freshdaex:
dass er und auch seine Familie der Einfachheit halber die Fehler bei mir suchen. Das macht mir Angst.

Fehlersuche oder Schuldzuweisungen sind niemals Lösungsorientiert.
Es soll nur weiter das verdeckt bleiben, was schon immer verdeckt wurde u. schon lange verborgen ist.
Das ist meist Beziehungskiller Nr. 1 !

Der bekannte Paartherapeut Wolfgang Schmidbauer hat diese Phänomene in seinem Buch, Du bist Schuld,
recht gut geschildert, was da passiert !

28.07.2021 20:15 • #3824


selly
Zitat von Jedi:
Übrigens: Auch wenn Betroffene sich in einer guten therapeutische Begleitung befinden, gibt es immer noch eine recht hohes Suizidrisiko. Das zeigen ...

Da kommen wir zu meinem großen Schwachpunkt , meiner Angst. Von Hause aus bin ich eh so ein Sorgentyp, schon als Kind.
@Jedi ich könnte noch viel besser loslassen und auf mich achten, wie Du es empfiehlst, wenn ich nicht zwischendurch immer diese Angst Attacken bekäme, dass er sich was antun könnte. Da er es vor mehreren Jahren mal vorhatte, da hat er alles vorbereitet dafür und dachte dann hätte er das alles hinter sich. Gott sei Dank entschied er sich im letzten Moment dagegen und war kurze Zeit später in der Klinik(freiwillig).
das war ca.ein Dreiviertel Jahr bevor wie uns erstmals kennenlernten( noch nicht gleich zusammen kamen)

Ich habe Angst dass er sowas beschließt zu tun.und dann denke ich, ob ich mich doch an seine Familie wenden sollte? Aber die wohnen nicht in der gleichen Stadt, ich kenne da kaum einen, und ihn selber sah ich fast 9 Monate nicht und jetzt soll ich ankommen und Panik machten..Ich hab ja gar keine Ahnung wie es ihm genau geht.
mir einmal im Dezember schrieb er mir sein Herz sei taub und er bekäme von der Welt nichts mehr mit. Hätte Nebel im Kopf.

Seitdem nur noch alles sachlich.

auch finde ich dass er die letzten Male per WhatsApp noch fremder und kurz angebundener wirkte als die Monate zuvor. Wenn es an mir liegt , komme ich mit klar, ich würde auch nie mehr um die Beziehung betteln und flehen. Aber ich habe halt Angst immer mal und denke Mist es wird ja nicht besser bei ihm.all die Monate. Und dann denke ich, ob ich was tun müsste oder hinfahren und gucken wie sein Zustand ist.
aber ich bin k.o und durch und will nur meinen Frieden. Allerdings kommt dann immer mal die Angst.
Ich kann ihn gar nicht mehr einschätzen. So lange Notiz gesehen und am Telefon so fremd seine Art

28.07.2021 20:45 • x 2 #3825


selly
Wahrscheinlich denke ich auch falsch.Ich zähle immer die Monate und denke na jetzt sind es doch 6,7,8 Monate, aber jetzt muss es doch mal besser werden bzw. Die Depression verschwinden.
Auch ertappe ich mich wie ich google und dann lese 6-8 Monate dauert es durchschnittlich mit einer Episode. Und dann denke ich oh Gott wann hört es bei ihm auf und es geht ihm besser. Oder die Hoffnung dass ich ihm freundschaftlich, wenn er wieder in guter Phase ist, anraten kann dringend die Therapie zu machen usw.

Ich denke schon gar nicht mehr an Beziehung- ich will aber dass es ihm besser geht und er gesund wird.
Dann habe ich auch meinen Frieden, auch wenn es nur freundschaftlich ist.denn ich kann solche Phasen als Partnerin nicht mehr aushalten

28.07.2021 20:57 • x 2 #3826


Jedi
Hi @selly

Zitat von selly:
Von Hause aus bin ich eh so ein Sorgentyp,

Sorge u. Angst sind Partner.
Die Psychologie spricht da von Sorgenketten - so springen manche Menschen unbewusst von einer Sorge zur Nächsten.
So vermeiden sie die Angst, die sich in der Sorge verbirgt.
Die Angst steigt dann erstmal in uns hoch u. bevor der Angstlevel gan oben angekommen ist, springt man zur nächsten Sorge
oder kreiert irgendeine Sorge, um der Angst zu entkommen. Das so etwas ein Kreislauf sein kann, ist sicher gut
nachzuvollziehen.
Der Sorgentyp könnte einmal versuchen die Möglichkeit nutzen, genau da einmal hinzuschauen u. villt. so zu erkennen,
dass es sich da oft schon um die Angst vor der Angsthandelt.
Das nun nur zu dem Thema Sorgentyp !
.........................................................................................................
Zitat von selly:
ich könnte noch viel besser loslassen und auf mich achten, wie Du es empfiehlst, wenn ich nicht zwischendurch immer diese Angst Attacken bekäme, dass er sich was antun könnte.

Du wirst es eh nicht verhindern können, selbst wenn Du Dich noch so sehr kümmern wolltest.
Manche Menschen die einen möglichen Suizid erwähnen, die sollte man direkt darauf ansprechen. Oft ist es für diese Menschen
auch entlastend, wenn sie bemerken können, da nimmt mich Jemand in meinem Leid ernst.
Du selly scheinst aber auch nicht nah genug mehr an Deinem Partner dran zu bleiben u. ob Deine Angst,
dies in seiner Familie anzusprechen so wirklich Sinn macht, ist schwierig für mich zu beurteilen.

Andere die einen Suizid planen, verhalten sich Normal u. Suizidieren sich, andere werden ganz still u. zurückgezogen
u. dann passiert es eines Tages.
Wer nah an einer Person dran ist, der Suizidabsichten äußert, da mit dieser Person über dieses Thema in Gespräch bleiben
oder besser noch, diese Person ermutigen sich Hilfe zu suchen.
...................
Zitat von selly:
Ich habe Angst dass er sowas beschließt zu tun.

Ob er es ein weiteresmal beschließen wird, dass liegt nicht in Deiner Macht,
da Du;
Zitat von selly:
ihn selber sah ich fast 9 Monate nicht u

kaum noch nah genug mit ihm im Kontakt stehst.
...........................................................................................................................................
So solltest Du etwas gegen Deine Sorgenkette u. Angst tun, da sie Dich am Leben hindern.
Solche Gedanken können einem auch mit der Zeit, von innen langsam erschöpfen.
Zitat von selly:
aber ich bin k.o und durch

Deshalb sorge gut für Dich u. passe auf Dich auf !

29.07.2021 10:09 • x 2 #3827


Jedi
Zitat von selly:
Auch ertappe ich mich wie ich google und dann lese 6-8 Monate dauert es durchschnittlich mit einer Episode.

Ich möchte Dir davon dringend abraten weiter zu google !
Eine Depressionsbehandlung ist so unterschiedlch, wie die Betroffenen unterschiedlich sind u. so unterschiedlich
sind auch die Gründe u. Auslöser für eine Depressionserkrankung.
Mir ging es nach ein paar Monaten mit Antidepressiva u. Therapie schon etwas besser, habe doch mehr als 2 Jahre gebraucht,
um von meiner Angst u. Depression geheilt zu werden - wenn ich in meinem Fall überhaupt von einer vollständigen
Heilung sprechen kann. Sicher geht es mir jetzt schon sehr lange, sehr gut, doch bleibe ich weiter immer achtsam
u. sorge gut für mich !
Du siehst, dass ist in etwa meine Erfahrung u. Andere hier werden wieder von ganz anderen eigenen Erfahrungen
berichten können. Die Depression hat viele Gesichter !
::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Zitat von selly:
Und dann denke ich oh Gott wann hört es bei ihm auf und es geht ihm besser.

Wenn er bereit sein wird, für eine Therapie !
Zitat von selly:
anraten kann dringend die Therapie zu machen

Du kannst ihn nur dazu ermuntern ! Aber er muss es wollen u. auch hingehen.
Zitat von selly:
Ich denke schon gar nicht mehr an Beziehung- ich will aber dass es ihm besser geht und er gesund wird.

Verstehe ich gut, dass Du wünscht, dass es ihm besser gehen soll, ob er wieder gesund wird, liegt nicht in Deiner Macht
u. Verantwortung - es ist u. bleibt seine Verantwortung, sich helfen zu lassen u. gesund zu werden !
Zitat von selly:
Dann habe ich auch meinen Frieden,

Das lese ich mit sehr gemischten Gefühlen !
Deinen Frieden zu finden, dass sollte unabhängig von Deinem Partner sein.
Sorge Du gut für Dich - dann ist für Alle gesorgt u. für mich ist da was wahres dran !
.................
Ich habe lange Zeit meines Lebens auf der Überholspur gelebt u. wenig kontakt zu mir gehabt - habt mich nicht
gut genug um meinen Körper u. meine Seele gekümmert.
War überall in der Vergangenheit - in der Zukunft - im Rausch, nur nicht da wo ich sein sollte im Hier u. Jetzt.
Wo es hingeführt hat, ins Chaos - in die Dunkelheit der Angst u. Depression.
Heute, wo mir Achtsamkeit u. Selbstmitgefühl nichts mehr fremdes ist, bin ich besser mit mir in Kontakt
u. das wirkt sich auch auf alle Bereiche meines Lebens aus.

29.07.2021 10:35 • x 2 #3828


J
Hallo ihr Lieben,

Ist ja allerhand hier los gewesen in den letzten Tagen und so möchte ich auch meine Gedanken dazu loswerden.

Liebe Sandra, du kannst ihn besser einschätzen aber denkst du das es wirklich sein Wille ist oder mehr auf die Depression zu schieben? Tennen und dann doch wieder nicht haben wir hier ja schon öfter erlebt. Aber noch viel wichtiger finde ich was DU möchtest. Ist das Ende mit Schrecken für dich nicht besser als immer wieder vor, zurück und wieder warten? So das es mit etwas Abstand vielleicht doch der bessere Weg für dich wäre. Gerade in deinen letzten Texten liest es sich so, als würde dich dieses warten, hinziehen usw. mehr belasten als das die Beziehung überhaupt positives gibt?
Nicht böse gemeint, nur so ein Gedanke.

Ansonsten, mir geht es gut. Wenn ich dann mal bissl weniger schreibe kommt oftmals eine Nachricht von ihm.
Gerade da ich nicht mehr immer warte, es mir unabhängig von ihm auch gut geht, ich es mir gut gehen lasse hat es glaube ich für beide Seiten viel Druck rausgenommen.
So haben wir gestern Abend z.b. wieder lange miteinander gesprochen, wenn ich aber zwischendurch mal 1-2 Tage nichts höre ist das auch ok für mich, ohne das ich warte oder mein Wohlbefinden davon abhängt.

Weiß nicht so recht wie ich das beschreiben soll, ist für mich jetzt irgendwie sehr viel entspannter und fühlt sich nicht mehr ab wie ein Schnellkochtopf der unter Druck steht obwohl sich letztendlich an den Gefühlen nichts geändert hat.

Und ich glaube, dadurch das ich wesentlich entspannter bin, ist es auch für ihn einfacher. Klar möchte ich das es ihm gut tut, aber diese Anspannung unbedingt helfen zu wollen hab ich nicht mehr. Denn das kann er nur selbst und so schließt sich dann der Kreis.

Und inzwischen ist der Umgang miteinander so, das ich ihn im Gespräch auch mal damit aufziehen kann, das er da plötzlich Monate abtaucht ohne das es Missverstanden wird.
Also lange Rede kurzer Sinn, ihr müsst euren eigenen Weg damit umzugehen finden das es euch dabei gut geht, dann findet sich auch der Rest.

Liebe Grüße
Just_me

31.07.2021 05:00 • x 6 #3829


Jedi
Hallo @Just_me

Zitat von Just_me:
Ist das Ende mit Schrecken für dich nicht besser als immer wieder vor, zurück und wieder warten?

Ich gebe Dir damit, selbst wenn es auch nicht leicht ist !
Doch kann es manchmal die bessere Lösung sein
:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Zitat von Just_me:
Gerade da ich nicht mehr immer warte, es mir unabhängig von ihm auch gut geht, ich es mir gut gehen lasse hat es glaube ich für beide Seiten viel Druck rausgenommen.

Stimmt mit Sicherheit, wie Du es beschreibst !
In nicht mehr warten, steckt auch in dem Wort, Erwartung drin u. hat man sich davon gelöst,
senkt sich der Druck.
Zitat von Just_me:
Weiß nicht so recht wie ich das beschreiben soll, ist für mich jetzt irgendwie sehr viel entspannter

Das wird ganz sicher so sein ! - Damit hast Du nun wirklich gut für Dich sorgen können.
..........................................................................
Zitat von Just_me:
Und ich glaube, dadurch das ich wesentlich entspannter bin, ist es auch für ihn einfacher.

Ent-spannter - je entspannter Du u. dann auch Dein Partner sein könnt, macht es sich im Miteinander auch
bemerkbar. Manches fühlt sich oft dann leichter an, Du/ wir nehmen es leichter, auch wenn es mal gar nicht
Leicht zu sein scheint.
Zitat von Just_me:
auch mal damit aufziehen kann

Daran zeigt es sich doch recht gut.

LG Jedi

31.07.2021 14:48 • x 2 #3830


L
Hallo liebes Forum,
Ich melde mich auch wieder mal.
Ich kann immer noch nicht loslassen
Vielleicht weil ich gar nicht will.

Vor 2 Wochen hatte ich eine kleine Aussprache mit meinem Partner.
So wie jedesmal, wenn ich bei ihm war, die Nächte sind wahnsinnig toll..und jedesmal danach sein Zusammenbruch, bis zur totalen Erschöpfung.
Man kann als Außenstehender dies niemals beurteilen was man bei seinem geliebten Partner mit ansehen muss.

Embryostellung, kalter Schweiß auf dem ganzen Körper, zittern, weinen, Verkrampfung des gesamten Körpers, grau Färbung der haut .

Ich wasche dann den schweiss ab. Trockne ihn sanft ab, ziehe ihn an, decke ihn zu.
So grausam das mit anzusehen... machtlos.

Dann am nächsten Morgen wenn wir reden.... über sachliches redet er wie ein Wasserfall, wehe ich sage ein falsches Wort.

Beim letzten persönlichen Gespräch, vor 2 Wochen machte er mir unbewusst alle möglichen Vorwürfe....
Das ich quasi an allem Schuld hätte.
Das war zu viel.
Ohne viele Worte ging ich.
Zu Hause bin ich dann zusammen gebrochen.
Aber wie !
So schlimm ging es mir noch nicht. Habe versucht mit laufen es zu unterdrücken.
Ging nicht.
Habe mich mehrmals übergeben. Und das habe ich ihm auch gesagt UND auch Bilder gemacht. So was nenne ich psychische Gewalt.
DAS hat ihm die Augen geöffnet.
Er hat sich entschuldigt, konnte es gar nicht glauben, dass er mir so weh getan hat.
Er hat mir versprochen sich gleich beim Arzt vorzustellen und sich eine akut Klinik zu suchen.
Dies hat er auch getan !
Diese Klinik nimmt ihn in den nächsten Wochen auf.
Schwere chronische Depression mit traumata.

Wir reden noch ab und zu per whats app miteinander.
Ich sage ihn dann immer das ich warte, für ihn da bin wenn er mich braucht.
Aber das ich mein Leben auch lebe.
Ich habe einen neuen Job gefunden. Und ich kümmere mich nun erst mal um mich.

Natürlich immer mit Hoffnung, sicher, sonst schaff ich das nicht
Ich liebe ihn von ganzem Herzen.
Und ich kann nur alles in die Klinik setzen, das er sich dort helfen lässt....
Er hat zur Zeit tägliche heulflashs, aber sehen will er mich nicht. ...alles gut.

Schwierige Zeit.

01.08.2021 21:59 • x 6 #3831


F
Liebes Forum,
ich wackel wieder. Ich war dieses Wochenende bei der Hochzeitsfeier meines Bruders und so schön es auch war, genauso schlimm war es. Ich verliere (mal wieder) total die Hoffnung und meine Balance - zu sehen wie zwei Menschen voreinanderstehen und sich ihre Liebe gestehen und gesagt wird, dass sie zusammenpassen und dass sie sich gefunden haben... ich hab mich einfach schrecklich gefühlt. Irgendwie weiß ich in meinem Bauch, dass wir nie da stehen werden - ob das Bauchgefühl stimmt, weiß ich nicht, aber es fühlt sich sehr real an. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ich bin am Sonntag nach Hause gekommen von der Hochzeit und habe mich total schlecht und ausgelutscht gefühlt. Es hat mir aus mehreren Gründen einfach unglaublich viel Kraft gekostet. Unter anderem auch, weil ich mit meiner Mutter in einem Zimmer schlafen musste, ich absolut null Raum für mich hatte und auch von ihr beobachtet wurde, ob es mir denn nun gutgeht. Natürlich nicht immer, aber es gab einfach keinen Raum, keine Zeit um mich mal zurückzuziehen und aufzuatmen und vielleicht mal einfach zu weinen und es rauszulassen.
Wir haben dann nach meiner Rückkehr telefoniert - im Nachhinein wohl ein Fehler. Ich kann es kaum in Worte fassen - wir reden, aber ich kann ihm nicht alles erzählen. Es gibt nur diese saubergewaschene Version von mir, die ihm nur Verständnis und Mitgefühl entgegenbringen darf, aber wo bin ich? Wo sind meine Gefühle? Ich weiß nicht, ob es in meinem Verständnis richtig ist, aber ich kann ihm nicht alles erzählen, wie schlecht ich mich fühle, wie schlimm das alles für mich ist und wie unbedingt ich seine Nähe brauche und eine Zukunftsvision von uns. Das Wissen, dass er genauso an uns festhält wie ich. Ich weiß irgendwo, dass er auf einem Level nicht kann, aber ich kann gerade einfach auch nicht mehr. Corona wo er der EINZIGE Ansprechpartner für mich war, wo wir abgesehen von wenigen Stunden und wenigen Ausnahmen jede Stunde jeden Tages gemeinsam verbracht haben, haben mich vollständig abhängig gemacht. Mein Leben ist definitiv nicht gefährdet, aber ich fühle mich gerade mal wieder vollkommen unausgeglichen, voller negativer Emotionen für die kein Platz sind und über die ich nicht mit ihm reden kann. Ich war bei unserem Telefonat traurig. Wir haben es dann beide abgebrochen. Laut ihm ist das Gespräch eskaliert und wir haben wieder Schritte zurückgemacht. Ist das nur ich, oder ist das unfair? Warum sind meine Trauer, mein Schmerz, meine Tränen, meine Einsamkeit wenn ich sie nicht mehr unsichtbar für ihn machen kann, Schritte zurück. Er möchte mit mir da nochmal drüber reden bzw. fühlt sich vielleicht auch verpflichtet mit mir zu reden, aber was soll ich ihm sagen? Was soll das bringen? Es wird alles nur schlimmer machen, weil ich entweder da mit einer Maske sitze oder weil ich was sage, was er derzeit nicht händeln kann... und wenn ich ihn nicht sehe? Wenn ich ihm sage, dass ich Zeit für mich brauche? Dass ich das gerade nicht kann? Wie geht es dann weiter? Lasse ich ihn im Stich? Ich hab das Gefühl, dass ich einfach zu schwach bin für seine Depression und dass ich ihm nicht guttue. Vielleicht ist es so. Vielleicht tue ich ihm in gesunden Zeiten nicht gut und jetzt umso weniger.
Ich bin gerade total verwirrt und weiß nicht mehr, was ich machen soll. Ich kann gerade irgendwie keinen Schritt vor und zurück machen, und alles hat irgendwie Konsequenzen, die nicht abzusehen sind - das mag ich nicht...
Ich würde mich sehr über euren Rat freuen!

05.08.2021 10:50 • x 2 #3832


Jedi
Hallo @Freshdaex

Zitat von Freshdaex:
Ich bin gerade total verwirrt und weiß nicht mehr, was ich machen soll.

Das Du verwirrt bist, ist aus Deinem Beitrag sehr deutlich herauszulesen.
Zitat von Freshdaex:
genauso schlimm war es.

Diese Hochzeit u. Deine unerfüllten Wünsche, Hoffnungen u. Bedürfnisse tragen zu diesem Deinen aktuellen Zustand bei.
Das ist von außen betrachtet auch völlig normal, da Du Dir das auch sehr wünscht, eine solche Hochzeit zu erleben.
Zitat von Freshdaex:
Ich verliere (mal wieder) total die Hoffnung und meine Balance - zu sehen wie zwei Menschen voreinanderstehen und sich ihre Liebe gestehen und gesagt wird, dass sie zusammenpassen und dass sie sich gefunden haben...

ich hab mich einfach schrecklich gefühlt.

Das ist absolut nachzuvollziehen u. möchte nicht wissen, was da in Deinem Kopf los war.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im Moment scheinst Du so weit weg von Dir selbst, dass Du damit auch Deine innere Balance aufgegeben hast u.
so Deine Gefühle u. Emotionen in eine Schieflage geraten sind.
Zitat von Freshdaex:
Es wird alles nur schlimmer machen, weil ich entweder da mit einer Maske sitze oder weil ich was sage, was er derzeit nicht händeln kann..

Mit einer Maske dazusitzen solltest Du aus meiner Sicht vermeiden !
Es kennzeichnet rechtdeutlich, dass Du Deine innere Balance verloren hast. Aus meiner Erfahrung heraus,
wäre jetzt Selbstmitgefühl (nicht Selbstmitleid) , dass Du Dir jetzt dringend geben solltest, sehr wichtig !
Zitat von Freshdaex:
Es gibt nur diese saubergewaschene Version von mir, die ihm nur Verständnis und Mitgefühl entgegenbringen darf, aber wo bin ich?

So solltest Du auch auf eine saubergewaschene Version verzichten, weil es verhindert, dass Du wieder zur
inneren Balance zurückkommen kannst.
Denn nach einer saubergewaschenen Version, wird immer stärker die Frage auftauchen-
und wo bin ich - wo bleibe ich mit all meinen Gedanken - Gefühle u. Emotionen ?
Deshalb würde ich Dir raten, aus Deinem Herzen keine Mördergrube zu machen, denn den Schaden den Du Dir
damit selbst zufügst, trägst Du allein !
Zitat von Freshdaex:
Ich weiß nicht, ob es in meinem Verständnis richtig ist, aber ich kann ihm nicht alles erzählen, wie schlecht ich mich fühle, wie schlimm das alles für mich ist

Doch das kannst Du u. solltest es auch tun !
Eine künstliche Situation vorzuspielen, mit einer Maske, einer saubergewaschenen Version, was denkst Du,
wie soll Dein Partner darauf reagieren ? - Er erhält ein Bild von Dir, was nicht der Realität entspricht.
Dies muss zwangläufig in gemeinsamen Gesprächen zu Missverständnissen führen, ein aneinander vorbeireden u.
kann gar auch Aggression auslösen.
Zitat von Freshdaex:
Wir haben es dann beide abgebrochen. Laut ihm ist das Gespräch eskaliert und wir haben wieder Schritte zurückgemacht.

Deshalb habe ich es Dir gerade so geschrieben.
Zitat von Freshdaex:
aber was soll ich ihm sagen? Was soll das bringen?

Frage nicht danach was es bringen soll, doch schilder ihm, wie es Dir gerade geht.
Es ist wichtig für Ihn u. es ist besonders wichtig für Dich !
So vermeidest Du die Frage danach, wo bin ich dabei - wo bleibe ich mit alldem, was mich gerade sehr
verwirrt u. mich aus meiner seelischen Balance getragen hat.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Freshdaex:
Ich hab das Gefühl, dass ich einfach zu schwach bin für seine Depression und
dass ich ihm nicht guttue.

Zu schwach für seine Depression - das ist Quatsch !
Zu schwach für seine Depression u. das Du ihm nicht gut tun könntest, hat beides nichts miteinander zu tun.

Wenn Du mehr bei Dir bleibst u. nicht immer auf Ihn schaust - wenn Du für Dich sorgst, Dein inneres wieder
versuchst in Balance zu bringen, wirst Du neue Perspektiven entdecken u. einen differenzierteren Umgang
mit Deinem Partner pflegen können. - Warum ?- Weil Du Dich damit selbst wieder mehr in den Fokus stellst u.
nicht Deinen Partner u. seine Depressionserkrankung !

LG Jedi

05.08.2021 13:31 • x 2 #3833


M
@Freshdaex Da du um Rat fragst möchte ich dir antworten.

jedi hat viele wichtige und tolle Dinge schon geschrieben.

was ich aber trotzdem schreiben möchte ist, dass es vermutlich nichts bringt, wenn du deine Erwartungen, sorgen und Nöte an ihn heranträgst.
er ist im Moment mit sich beschäftigt und kommt kaum mit sich selber klar. Wenn er spürt, dass er dich belastet, dann wird ihn das zusätzlich unter Druck setzen.
Ich hab immer versucht Druck und sorgen wegzunehmen. Solange bis es meinen lieben besser geht.

Viele ziehen sich bei Druck und sorgen von außen noch weiter zurück.

Empathie gibt es in einer Depressionen kaum bis gar nicht.

05.08.2021 14:27 • x 4 #3834


Jedi
Hi @Milla

Zitat von Milla:
was ich aber trotzdem schreiben möchte ist, dass es vermutlich nichts bringt, wenn du deine Erwartungen, sorgen und Nöte an ihn heranträgst.

Ich finde da Deine Einstellung u. Deine Rücksichtnahme toll - das schon einmal vorweg

Doch wie lange kann eine Angehörige, ihre Hoffnung - Wünsche - Bedürfnisse - Vorstellungen einer gemeinsamen
Zukunft zurückstellen ?
Wann wird ein Partner soweit sein, dass es ihm so besser geht, dass auch die Angehörige ihm davon berichten kann,
wie es ihr geht, mit all den unterdrückten Gedanken - Gefühlen u. Emotionen in der Zeit ?
-------------------------------------
Sicher ist da jede Angehörige unterschiedlich, aber bis ein Betroffener sich soweit besser fühlt,
kann dies eine sehr lange Zeit bedeuten - selbst wenn man sich als Betroffener in einer Therapie befindet.
Meine ganz persönliche Erfahrung hat mir gezeigt, dass Beziehung sehr belastet sind, wenn der Betroffene nicht frühzeitig in Behandlung geht oder sich die Therapie sehr hinziehen kann, bis es dem Betroffenen wirklich gut geht oder
auch die Therapie macht etwas mit dem Betroffenen, kann seine Sichtweise verändern u. so auch kann
es für die Partnerschaft dann auch noch Hürden geben, die dann erst noch überwunden werden müssen !
Aber es kann auch dazu führen, dass die beiden Menschen sich noch einmal ganz neu kennenlernen
u. eine wirklich wertschätzende u. zufriedene Beziehung führen können !
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Du mich nicht falsch verstehst - ich empfinde gegenüber Deiner Einstellung u. Haltung dazu großen

LG Jedi

05.08.2021 14:57 • #3835


M
Zitat von Jedi:
Hi @Milla Ich finde da Deine Einstellung u. Deine Rücksichtnahme toll - das schon einmal vorweg Doch wie lange kann eine Angehörige, ihre ...

Lieber Jedi,
ich mag deine Nachrichten gerne.
Keine Ahnung wie lange man sowas aushält. Ich lange.

ich spreche hin und wieder mit einem Psychologen, weil mir das gut tut und der nennt mich immer sehr stark. Vielleicht geht es deshalb.

Ich denke halt immer dran, wie ich mich fühle, wenn ich krank bin. (Also eher körperlich) und wenn ich meinen Partner dann um Ruhe bitte, dann würde ich erwarten, dass er sich zurücknimmt bis es mir wieder gut geht.

ich denke ein schwer depressiver ist nicht beziehungsfähig und bis das besser wird, kann man keinen normalen Maßstab ansetzen.

05.08.2021 15:10 • x 3 #3836


Jedi
Zitat von Milla:
Keine Ahnung wie lange man sowas aushält.

Ich lange.

Ich bewundere Dich u. bewundere Alle hier, mit denen ich mich schon lange hier austausche !
-----------------------------------------------
Zitat von Milla:
ich spreche hin und wieder mit einem Psychologen, weil mir das gut tut
und der nennt mich immer sehr stark.
Vielleicht geht es deshalb.

Ist sicherlich für Dich eine gute Stütze u. es zeigt auch, dass Du damit auch gut für Dich sorgst.
------------------------------------------------
Zitat von Milla:
ich denke ein schwer depressiver ist nicht beziehungsfähig
Das ist in einer akuten Phase sicher so .
Aber es gibt Hilfen u. da kann ein Antidepressiva gut erstmal helfen.
Wäre bei einer diagnostizierten schweren Depression, sicher auch indiziert - natürlich zu einer Therapie !

und
bis das besser wird, kann man keinen normalen Maßstab ansetzen.

Da einen normalen Maßstab anzusetzen, ist sicherlich eher schwierig. - aber was ist schon ein normaler Maßstab ?
Da stehen auch die anderen sogenannten Beziehungen ohne eine Depression, dem oft nichts nach -
ist aber ein anderes Thema.

LG Jedi

05.08.2021 15:29 • #3837


F
Vielen Dank für eure schnellen Antworten. (: Ich habe mit meiner Therapeutin und meiner Krankenkasse gesprochen und habe jetzt die Möglichkeit meine Therapie noch einmal zu verlängern. Ich habe morgen meinen ersten Termin zur Erstbesprechung für den Antrag und werde dann (hoffentlich) wieder für ein paar Wochen mit jemand professionellem reden können.

Ich habe mich selbst nie für schwach gehalten und ich weiß, dass ich ziemlich viel ertragen kann. Ich weiß nicht, warum mir das alles so den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Ich hab das Gefühl als hätte ich in der Therapie gelernt, wie man ein Boot steuert und kaum habe ich halbwegs verstanden, hat man mich ans Steuer der Titanic gestellt.

@Jedi deine ausführliche Antwort hat mich unglaublich beruhigt. Es tut gut zu wissen, dass auch aus Perspektive eines selbst Depressiven, ich nicht völlig bescheuert bin. Ich möchte unglaublich gerne mit ihm kommunizieren. Er öffnet sich mir und es tut ihm gut, sich mit mir zu treffen. Das sind Dinge, die mich sehr freuen. Wir können immer noch gut miteinander reden und ich bin gerne bei ihm und er auch gerne bei mir. Ich habe aus meiner Vergangenheit nur gelernt, dass Liebe ganz oft nicht reicht. Auch als es losging mit seinem Rückzug und Mauern hat er gesagt, dass es nichts mit fehlender Liebe zu tun hat, aber er einfach nicht mehr weiß, ob er das will. Ich glaube, das hat mich nachhaltig getroffen. Was mich so frustriert ist, dass ich ihn wirklich verstehen kann. Geht es mir aber schlecht und wenn er mir fehlt, dann ist meine Trauer etc. aber ein Schritt zurück für ihn, eine Belastung usw. Und so sehr ich es verstehe, macht es mich fertig, dass es seit Monaten so weggeschoben und sogar runtergemacht wird. Ich verstehe viel, aber auch verstehen kostet Kraft und du hast total recht - ich bin vollkommen aus dem Gleichgewicht. Diese Hochzeit, der fehlende Raum, dass auch meine Mutter nun ein Burnout hat und sich viele Sorgen um mich macht und wo ich die ganze Zeit gute Mine machen muss und wo sie mir einfach manchmal zu nah kommt...es ist schlimm, dass ich so ihr Date bei der Hochzeit war...dass ich mit ihr tanzen musste und dass sie sich von 4 freien Betten in einem Zimmer direkt in das neben mir legen musste...und da einfach null Raum für ein Rückzug war, einen kurzen Augenblick einfach mal in sich kehren und sich zu erlauben, sich auch einfach mal kacke fühlen zu dürfen. Neben dem Spaß, den es mir macht, überschattet dieser Zwang einfach gerade sehr viel von dem, was mir eigentlich daran Kraft geben könnte.

@Milla du triffst es ziemlich genau auf den Punkt. Ich denke auch, dass ich meine Sorgen und meine Gefühle von ihm verbergen muss oder sie zurückhalten/kontrollieren muss. Ich habe es ehrlich versucht und es gelingt mir oft. Die letzten drei Monate, seit er sich von mir zurückgezogen hat, habe ich es versucht. Oft gelingt es mir aber irgendwann kommen diese Gefühle zurück und zerreißen mich. Ich kann mir rein logisch darüber klar sein, dass es ihm nicht guttut, wenn er sich auch noch Sorgen um mich macht. Dass es unserer Beziehung nicht zuträglich ist, wenn ich seine Krankheit nicht aushalten kann. Andererseits denke ich mir, dass es eben nicht wie jede andere Krankheit ist. Er ist ja immer noch da, und jedem anderen könnte man in jeder anderen Krankheit irgendwie helfen oder dürfte da sein. In jeder anderen Krankheit wäre der Zusammenhalt unangefochten weiterhin da. Nur weil ich eine Grippe habe, zweifel ich ja keine Beziehung und mein ganzes Leben an. Und selbst wenn ich da Raum für mich möchte, sehe ich den anderen auf einmal vielleicht für eine Woche oder so nicht...aber für Monate? Und ich denke auch, dass der Umgang damit, viel mit Lernen zu tun hat und ich bemühe mich echt, besser darin zu werden. Aber manchmal klappt es einfach nicht und die Angst davor, dass er meine Misserfolge damit umzugehen als Charakterschwäche oder als für eine Beziehung untauglich empfindet, macht es schlimmer. Ich würde so gerne einfach sagen können, dass es jetzt als zu einer Freundschaft runtergestuft ist und dass ich halt so ohne ihn weiter machen kann und dass das alles kein Problem ist. Es ist aber eins. Er ist der erste und bis jetzt der einzige Mann mit dem ich mir ehrlich habe vorstellen können, den Rest meines Lebens zu verbringen und Kinder zu bekommen. Das alles ist einfach weg. Und ich kann mich jetzt entscheiden, ob ich auf ihn warte und er mir dann im Notfall doch sagt, dass er nun wirklich keine Kinder möchte... Und dann stehe ich wirklich da mit meiner abgelaufenen biologischen Uhr... oder ob ich jetzt einfach gehe, was nicht leicht ist, weil ich so viel mehr aufgebe als nur ihn. Und das versteht dieser Idiot nicht! (nett gemeintes Idiot, aber verdammt nochmal ja! Idiot!)

Ich glaube auch, dass ich in dieser Zeit in Corona wirklich ehrlich ziemlich abhängig von ihm wurde. Leider ist das hier keine reine Neuorientierung und Besinnung auf sich sondern es ist ein ziemlich ekliger, sehr schmerzhafter Cut oder Halb-Cut weil ja weiterhin alles unklar ist. Und diese Unklarheit macht mich wahnsinnig! Ich habe keine Ahnung was seit der letzten Woche, seit dieser Hochzeit los ist, aber ich kämpfe unglaublich mit mir selber und am liebsten würde ich einfach aufgeben. Am liebsten würde ich mich einfach auch in mein Bett legen und der Welt entfliehen, weil ich seit Monaten irgendwie genug gekämpft habe. Aber ich gebe einen kurzen Augenblick auf und das tut gut, aber ich verweile da nicht (was ja gut ist). Und so sehr ich mich um mich kümmern will, mir fällt die halbe Zeit eigentlich nicht viel ein, was ich machen soll, um mich selber zu bespaßen. Ehrlich nicht.
Ich bin gerade wirklich wieder auf den Knien und ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich würde am liebsten auch einfach mal Abstand von ihm haben, damit ich mich auch einfach selber mal wieder finden kann. Ich will mal wieder für einen gewissen Zeitraum nichts mehr mit Depressionen zu tun haben sondern irgendwo im Wald an einem Bach sitzen und wochenlang meditieren und mit mir selbst reden. Mich selber wieder zu finden und im Lot zu sein. Keine Ahnung. Ich weiß halt einfach nicht wie und wie ich das alles unter einen Hut kriegen soll...

05.08.2021 20:00 • x 2 #3838


Jedi
Zitat von Freshdaex:
Ich würde am liebsten auch einfach mal Abstand von ihm haben, damit ich mich auch einfach selber mal wieder finden kann.

Villt. keine so schlechte Option !
Dies kann man gemeinsam vereinbaren - gar eine Zeit festlegen u. dann wieder zusammenzukommen u.
diese Zeit evaluieren ! - wäre eine Überlegung wert.
---------------------
Zitat von Freshdaex:
Ich will mal wieder für einen gewissen Zeitraum nichts mehr mit Depressionen zu tun haben

Das verstehe ich gut u. würde es Dir gar auch empfehlen, diesen Abstand zu finden.
----------------------------
Zitat von Freshdaex:
irgendwo im Wald an einem Bach sitzen und wochenlang meditieren und mit mir selbst reden. Mich selber wieder zu finden und im Lot zu sein.

Eine Zet des Selbst-Dialogs kann durchaus heilsam sein !

05.08.2021 20:36 • x 1 #3839


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


M
Oh wie gut. Das tut dir sicher gut. Ich glaube du könntest auch ein bisschen Bestärkung brauchen.

Es hat nichts mit schwach zutun, wenn es einem nicht gut geht. Stärke und Schwäche gibt es in diesem Zusammenhang nicht.
In einer Therapie lernst du glaube ich eher mit dir klar zu kommen, nicht so sehr mit der Umwelt oder? (Hab nie eine gemacht, weiß das nicht so genau)

Kannst du dich evtl. ein bisschen von deiner Zukunftsplanung lösen? Du setzt dich damit doch wahnsinnig unter Druck.
Dein Partner kann das im Moment nicht bieten. Ob er das in der Zukunft kann, wird sich zeigen.

Ich glaube nicht, dass du jetzt schnell bereit bist mit einem anderen eine Zukunft aufzubauen. Bzw. das weist du selber bestimmt am besten und manchmal geht es ganz schnell.

Also bringt es aus meiner Sicht nichts sich damit jetzt übermäßig zu beschäftigen.

Wenn ich das mit der Hochzeit und deiner Mama lese, kannst du dir dann nicht ein bisschen vorstellen wie es ihm gehen könnte?

Ich denke du liebst deine Mama und bist normalerweise gerne mit ihr zusammen. Aber du wolltest nicht, dass sie dich leiden sieht und das war anstrengend für dich.

Er fühlt sicher ähnlich. Er will nicht, dass du ihn leiden siehst. Er will sich am liebsten allein verkriechen und weiß das er dir damit wehtut.

Könnte es so sein?
(Ich weiß es nicht, aber das kam mir grade in den Kopf)

Was mir stark auffällt: ihr habt konkurrierende Ziele.
Du möchtest eine Zukunft und er möchte gesund werden.
Er hat im Moment keine Kapazität um an die Zukunft zu denken. Depression heißt auch, alles doof, alles wird noch viel schlimmer.

Bevor es ihm nicht besser geht, kann er das nicht.

Es gibt das Sprichwort: der gesunde hat viele Sorgen, der Kranke nur eine.

05.08.2021 21:14 • x 3 #3840

Weiterlesen »




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag