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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

J
Liebe @Laurien,

Ich bin gerade nicht sicher ob ich schreiben kann das es mir leid tut. Sicherlich auch einerseits aber andererseits beglückwünsche ich zu diesem mutigen Schritt, dein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.

In manchen Fällen gelingt es, in anderen leider nicht. So wie in der gesunden Welt auch.

Ich wünsche dir von Herzen nur das beste, das die Sonne bald wieder strahlend scheint für dich und lass doch ab und zu mal von dir hören wenn du magst. Würde mich wirklich freuen.

Lg
Just_me

11.08.2021 22:15 • x 6 #3871


Jedi
Hi @Laurien

Zitat von Laurien:
Ein letztes Update von mir.

Den Schwebezustand habe ich beendet.

War sicher keine leichte Entscheidung

Doch was ich Dir sehr von Herzen wünsche, dass Du gestärkt aus dieser Situation hervorgehen kannst u.
Du hast soviel für diese Beziehung getan, für mich schon fast Unmenschliches, dass Du damit uns Mir,
aber uns Allen hier gezeigt hast, welch ein toller Mensch/ Frau Du bist

LG Jedi

12.08.2021 10:34 • x 3 #3872


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Jedi
Zitat von Just_me:
In manchen Fällen gelingt es, in anderen leider nicht.

Da hat @Just_me recht !
Aber was ich für ganz wichtig empfinde, dass Du/ Wir immer unsere Würde dabei nicht aufgeben !

Zitat von Just_me:
lass doch ab und zu mal von dir hören wenn du magst.

Würde mich wirklich freuen.

Ich schliesse mich da @Just_me gerne an u. würde mich auch sehr darüber freuen, was mal von Dir zu hören

LG Jedi

12.08.2021 10:38 • x 2 #3873


Laurien
Liebe @Just_me

vielen lieben Dank. Es ist ok so, wie es ist. Wahrscheinlich werde ich hier bald wieder schreiben. Erfahrungsgemäß wird er sich in ein paar Wochen wieder bei mir melden. War beim letzten Mal auch so, obwohl ich ihm damals geschrieben hatte, dass er sich nur unter bestimmten Voraussetzungen wieder melden kann oder ansonsten weg bleiben soll. Letzten Endes geht das ja schon so seitdem wir uns kennen. Er kommt immer wieder an, das ist immerhin schon um die 8 Jahre. Als Freunde mag das noch gehen, aber nicht als Partner.

Hallo @Jedi

auch dir vielen lieben Dank. Er hat es mir letzten Endes dann doch irgendwie leicht gemacht, ihm zu sagen, dass ich das so, wie es jetzt ist, nicht mehr weiter führen und den Kontakt zu ihm beenden werde.

Als ich ihn gefragt habe, warum er zu keiner Antwort kommt, ob wir den vorherigen Zustand (also Beziehung) wieder herstellen sollen oder nicht, wenn ihm doch sehr viel an mir liegt und er den Kontakt mit mir schön findet, hat er zwei Gründe genannt, anhand derer mir klar geworden ist, dass er zum einen keinen Schritt weiter ist und zum anderen das ganze eine Dimension hat, zu der ich keinen Zugang mehr habe.

Zum einen kann er seine Aktion mit der anderen Frau nach wie vor nicht einordnen und so könnte er sich auch nicht entscheiden. Seit damals hätten sie nur noch sehr selten Kontakt gehabt, aber er hat in ihr irgendwie einen Abschluss mit seinem alten Leben und einen Neustart in ein neues Leben gesehen, nachdem es das Ereignis mit seiner alten Firma gegeben und ihn mit in den Strudel gerissen hat. Auch wenn er mir recht gegeben hat, dass sich trotz ihr eigentlich bis heute nichts an seiner Situation geändert hat. Es ist nichts vergessen, es ist nichts anders. Es ist nichts neu. Wie auch. Es liegt an ihm. Er kann noch zig Frauen ausprobieren in der Hoffnung, dass sie sein altes Leben verschwinden lassen und er dann einen schönes neues Leben führen kann, es wird nicht eintreten, wenn er nicht den Blick endlich mal nach innen richtet.

Umso mehr würde er allerdings eine Fortführung der Beziehung mit mir als Rückschritt in sein altes Leben sehen, was ihn an die alte Firma und den Stress dort usw. erinnern würde. Ich habe nichts mit der alten Firma oder den Ereignissen dort zu tun und kann auch nicht nachvollziehen, wie er unsere Beziehung (nicht mich) damit verbinden kann. Ich kann verstehen, dass man eine Person als solche mit einem bestimmten schlechten Ereignis in Verbindung bringt.

Was ich aber nicht verstehen kann, dass man nicht die Person selber sondern die Beziehung mit dieser mit einer schlechten Zeit verbindet, in der die Beziehung mit selbiger das einzig schöne rückblickend war. Also den Kontakt mit mir findet er schön und den will er haben, weil ihm sehr viel an mir liegen würde aber eine Fortsetzung der Beziehung geht nicht, weil es für ihn ein Rückschritt in die alte schlimme Zeit wäre.

Daraufhin habe ich ihm gesagt, dass ich mich nicht mehr bei ihm melden werde, damit er einen sicheren Start in ein neues Leben hat, ohne dass ich ihn immer wieder an die alten Zeiten erinnere. Denn wenn, dann muss ich schon konsequenterweise ganz aus seinem Leben verschwinden, damit das klappen kann. Dass es so, wie es jetzt ist, für ihn schön sein mag, ok, aber für mich es das nicht mehr, wenn ich weiß, dass er ausgerechnet die Beziehung mit mir mit Ereignissen in Verbindung bringt, mit denen ich so gar nichts zu tun habe. Das ist für mich so irrational und schräg, da fällt mir nichts weiter dazu ein.

LG

12.08.2021 11:22 • x 4 #3874


Jedi
Hi @Laurien

Zitat von Laurien:
Er kann noch zig Frauen ausprobieren in der Hoffnung, dass sie sein altes Leben verschwinden lassen und er dann einen schönes neues Leben führen kann, es wird nicht eintreten, wenn er nicht den Blick endlich mal nach innen richtet.

Das ist auch totaler Quatsch, durch einen anderen Menschen (Frauen) das alte Leben verschwinden lassen
zu wollen.
In meiner Therapie ging es darum, noch einmal in die Vergangenheit zu schauen, dann die Ereignisse zu bearbeiten
u. dann von den Vergangenheitserfahrungen loszulassen.
Dabei hilft kein anderer Mensch (Frauen), dass ist ein innerer Prozess, der zu vollziehen wäre !
---------------
Zitat von Laurien:
Umso mehr würde er allerdings eine Fortführung der Beziehung mit mir als Rückschritt in sein altes Leben sehen, was ihn an die alte Firma und den Stress dort usw. erinnern würde.

Da bin ich ganz bei Dir u. ich glaube, dass Du da das richtige Gespür dafür hast.
--------------
Zitat von Laurien:
Also den Kontakt mit mir findet er schön und den will er haben,
weil ihm sehr viel an mir liegen würde
aber eine Fortsetzung der Beziehung geht nicht,
- Eine solche Aussage finde ich von Außen betrachtet ziemlich schräg
Würde es mir so passieren, gäbe ich mir vor, als wollte man sich mir warmhalten. - aber nur mein Gedanke dazu !

---
weil es für ihn ein Rückschritt in die alte schlimme Zeit wäre.

Und diese Zeit kann man in einer Therapie lernen, loszulassen !
-------------------------
Zitat von Laurien:
dass er ausgerechnet die Beziehung mit mir mit Ereignissen in Verbindung bringt, mit denen ich so gar nichts zu tun habe.

Ist für mich genauso schräg !
Ereignisse stehen für sich, ob es sich nun um Beziehungsprpbleme handelt oder ob es mit beruflichen Dingen zu tun
hat. Dies zu vermischen, klingt für mich eher nach einer hilflosen Erklärung für etwas, was so gar nicht in dem
Zusammenhang passt. - wenn ich das jetzt von Dir so richtig interpretiert habe ? -
-----------------------------
Zitat von Laurien:
Das ist für mich so irrational und schräg, da fällt mir nichts weiter dazu ein.

Ja, da stimme ich Dir zu u. das Du es schräg u. irrational findest, kann ich absolut nachvollziehen !

Wenn ich nun Deine letzten Beiträge noch einmal gelesen habe, erscheint mir Deine Entscheidung
doch als die Richtige zu sein.
Schau, dass es Dir in Deinem Leben gut geht u. Du keine weiteren faulen Kompromisse mehr machst.
Die eigenen Wünsche u. Bedürfnisse, evtl. hintenanzustellen , macht zunehmend Unzufrieden u. auf die Dauer krank !

LG Jedi

12.08.2021 12:08 • x 4 #3875


Laurien
Hallo @Jedi

ja, das hast du richtig verstanden.

Er sagt, dass ihm viel an mir liegt und er den Kontakt mit mir schön findet, aber dass er die Beziehung mit mir nicht fortsetzen kann, weil ihn die Beziehung an die alte schlechte Zeit bei der ehemaligen Firma erinnern würde. Er könnte einfach nicht, auch wenn er es vielleicht bereuen wird.

Mit der ehemaligen Firma, bei der er beschäftigt war, habe ich nichts zu tun. Ich war dort selber nie angestellt. Und mit den Ereignissen, die da passiert sind, habe ich auch nichts zu tun.

Daher finde ich zu diesen Aussagen, um es mit Hape Kerkeling auszudrücken, intellektuell keinen Zugang...

LG

12.08.2021 12:50 • x 4 #3876


Jedi
Zitat von Laurien:
um es mit Hape Kerkeling auszudrücken, intellektuell keinen Zugang...

12.08.2021 13:07 • x 1 #3877


selly
Zitat von Laurien:
Hallo zusammen, Ein letztes Update von mir. Den Schwebezustand habe ich beendet. Nach 16 Monaten auf dem selben Stand von vor 16 Monaten (da hat sich ...

Ach ich kann Dich so gut verstehen! Ich finde Deine Entscheidung auch gut und völlig nachvollziehbar, denn Dein Leben und Dein Glück sind auch wichtig.
und ich weiß wie schwer das alles ist, wenn man den anderen liebt, hofft und Monat für Monat keine Änderung kommt.
auch ich arbeite immer mehr und besser an mir, loszulassen und eher zu denken mal sehen was so passiert.

12.08.2021 14:02 • x 3 #3878


Maire
Hallo zusammen,
ich lese seit Mitte Mai hier mit und eure Beiträge haben mir oft geholfen, mit meiner Situation klar zu kommen.
Seit einige Tagen fällt es mir aber immer schwerer, daher habe ich beschlossen mir das einfach mal von der Seele zu schreiben - vielleicht kommt darüber noch mehr Klarheit und Abstand ...

Das ist meine Geschichte in möglichst kurzer Fassung:
Das Kennenlernen
Ich habe Mitte Februar über eine Dating App einen Mann kennengelernt, bei dem sich herausstellte, dass er in derselben Firma arbeitet - ich merkte das sehr schnell, er nicht, ich habe es nicht angesprochen, sondern erst einmal intern sondiert, ob das ggf. zu Problemen führen könnte. Beim Schreiben fand ich ihn schon toll, allerdings löste er den Kontakt, nachdem ich mich 2 Wochen nicht gemeldet hatte (sondieren!) und auch einen Date bei ihm zu Hause nicht zugestimmt hatte - Corona hin oder her, das war mir zu unsicher. Dann hatten wir am 26.3. ein erneutes Match, er schrieb mir sofort und fragte, ob ich denn jetzt vorbei käme. Ich stimmte zu, in der festen Überzeugung, dass keiner von uns beiden was Festes sucht oder will und das Treffen eher unverbindlich wäre, eine einfach nur Ablenkung im Lockdown.

Tja, es lief keine 5 Minuten nach meinem Eintreffen bei ihm wie am Schnürchen. Ich habe so etwas noch nie erlebt, dass man sich auf Anhieb so gut versteht, miteinander lacht und offensichtlich trotzdem auch als Mann und Frau enorm anziehend findet. Ich kenn mich zumindest nicht so. Es war wie im Film, ich kann es nicht anders beschreiben und ich habe mich noch nie mit einem anderen Menschen so wohl und bei mir selbst gefühlt wie mit ihm. Keine Stunde später wurde es sehr intim (küssen, S.) und dann lagen wir die halbe Nacht wach, erzählten uns unser halbes Leben inkl. sehr Vertrauliches und waren beide geflasht, wie vertraut und innig das war auf beiden Seiten. Es war einfach perfekt.
Der nächste Tag/Abend lief ebenso - und für jemand wie mich, der normalerweise bei so viel engem Kontakt, direkter Zuneigung nach kurzer Zeit etc. eher Reißaus (Bindungsschwierigkeiten ) nimmt, war das erst mal schwer zu sortieren. Ich war dann daher zurückhaltender als er, der gleich Dinge ansprach, wie er suchte keine Beziehung, aber hätte nichts dagegen, es wäre mit uns so als kennen wir uns schon ewig, etc.
Aber: Er erzählte auch da schon von massiven Problemen auf der Arbeit, die ich alle nachvollziehen konnte, ich kenne ja seinen Chef ... er erzählte, er sei aber schon auf dem Sprung und müsste nur noch kündigen für den neuen Job.

In der laufenden Woche wurde er etwas zurückhaltender, aber er denke an mich, er schob es auf Stress in der Arbeit - Am Freitag eine Wochen nach dem ersten Treffen stellte sich durch einen Zufall heraus, dass er sich für den Abend über die Dating App ein Date mit einer anderen klar gemacht hatte - ich kannte sie, daher erfuhr ich davon. Mir sagte er auf meine Frage hin für abends kein Treffen zu, er sagte nur, er wollte mich zwar sehen, aber sonst nichts .... für ein anderes Date da hätte er dann Zeit ....
Ich habe ihn noch am selben Abend damit konfrontiert und kam mir natürlich komplett verschaukelt und belogen vor. Dass man so viel Innigkeit vorspielen könnte, war mir völlig unbegreiflich.

Wir haben dann in den kommenden 2 Tagen deswegen hin und her geschrieben, er meinte, er hätte mich als unverbindlich und doch nicht ausreichend interessiert, mauernd am nächsten Morgen, nicht bereit usw. wahrgenommen. Wir haben das dann bei einem persönlichen Treffen geklärt, da ich Schreiben in Konfliktsituationen nicht mag. Das Thema war am selben Abend vom Tisch - ich glaubte ihm und er mir, wir wollten es exklusiv miteinander angehen - und damit begannen ca. 4 wunderbare Wochen in denen wir uns sehr nah waren.
Es war perfekt er machte schon Pläne zu gemeinsamen Aktivitäten im Sommer, für den Urlaub, ich sollte mit ihm seine Männerbude wohnlich machen, damit wir es schön hätten etc. ....
Und dann wurde er krank.

Die Veränderung
Er erwähnte in den zwei Folgewochen viel Stress vor dem Kündigen und er wollte alles möglichst stressfrei über die Bühne bringen - mehr erzählte er nicht. Wie krass es auf der Arbeit zuging, erfuhr ich erst später - entsprechend gedankenlos war meinte Reaktion, ich nahm an, es ging um normalen Stress. Wie gesagt, wir arbeiten in derselben Firma, ich kenne das selbst bestens und dachte da an eine Phase.
Mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber setzte die komplette Veränderung ein, er meldete sich zuerst weniger, sagte ein Treffen ab, weil er Corona vermutete, es ihm nicht gut ging und er mich auch nicht anstecken wollte.
Schon da kam das erste Mal, er bräuchte nur Ruhe, sei müde, und wenn er krank sei, lassen ihn seine Leute in Ruhe, bis er sich meldet, er käme klar. Ich hab ihm abgerungen, dass er sich zumindest meldet, sobald er beim Arzt war. Tat er - und ich glaubte da noch, nach ein paar Tagen würde es besser. Wir sahen uns dann noch mal als ich ihn besuchte, es war wieder sehr schön, auch wenn er wirklich schwach war und ganz froh zu sein schien, dass sich jemand kümmert.
Doch besser wurde es nicht

Ich habe ihm dann wie gewünscht eine Woche seine Ruhe gelassen, bis er sich meldete. Da nahm ich schon einen anderen Schreibstil wahr (distanziert, andere Smileys, nicht so liebevoll wie anfangs) , und wunderte mich sehr. Ich fragte nach einem Treffen, statt sofort wie sonst kam erst am nächsten Tag eine Antwort - er sagte gerne, fragte wie es mir ging und ich hab ganz naiv und arglos ehrlich geantwortet, dass ich das grade gar nicht so genau wisse - mein Bauchgefühl sagte mir einfach, da ist was im Argen.

Und das war ein Fehler, er sagte das Treffen sofort ab, schob es auf Stress im Job, wollte stattdessen nur telefonieren in 2 Tagen. Ich antwortete, dass ich den Eindruck hätte, es sei etwas anders und nicht ok, vor allem nach der Antwort.
Seine Reaktion war nur der Satz, Ich kann das grade alles nicht. Sorry! Auf meine irritierte Nachfrage und Bitte um ein persönliches Gespräch kam nur das:
Hi, Ich verstehe Dich! Ich bin einfach fertig. Mir tut es Leid!
Das war nicht gerade nett von mir.
Etwas durchgedreht, Ich. Du hast nichts falsch gemacht.


Ich hab mich erst mal herunter gepegelt, meine Emotionen reguliert und ihm einen Tag später geschrieben, ich lasse ihm seine Ruhe bis er sich meldet, es wäre ok, weil ich die Situation verstünde.

Danach kam mir das erste Mal der Verdacht auf Burnout. Ich war selbst zwei Mal BO-betroffen - das ist Jahre her und ich konnte daher recht schnell einordnen, was los sein könnte.

Burnout-Gespräch
Ich habe ihn dann am 10.05. unangekündigt besucht und mir ein Bild gemacht, da ich enorme Zweifel und fiese Gedanken hatte und gemerkt habe, ich komme damit doch gar nicht klar. Wir haben stundenlang geredet, er gab dann auch zu einen BO zu haben, auch wenn er das Wort gern meidet. Ich wollte mehr Klarheit und Infos, und die gab er mir: er schilderte seine ganzen Symptome (Schlafstörungen, Alpträume, Herzrasen, Panik, enorme Müdigkeit, Vergesslichkeit, langsames Denken, Aggressionsgefühle...). er fühlte sich nicht erleichtert trotz neuem Job, Urlaub etc. Er war dann auch am Weinen und hat mir noch mal erzählt, wie gewisse schlimme Erlebnisse seiner Kindheit hier in die Situation reinspielen. Für mich total nachvollziehbar, dass dieser Mensch zusammenbrechen musste nach den vergangenen schlimmen Monaten und einigen anderen üblen Erfahrungen in der Vergangenheit (vernachlässigende und gewalttätige Eltern, schwierige Beziehung mit der Ex).
Er sagte mir, er müsse seine Gefühle deckeln, um klar zu kommen, er wollte nie wieder da sein wie im ersten Burnout. Aber wenn er dadurch auch für mich nichts mehr fühlte, habe er Zweifel, ob das mit uns noch richtig sei. Er wolle gerade keine Beziehung, da er meine damit normalen Erwartungen nicht erfüllen könne und Angst hätte vor Vorwürfen.
Wir gingen nach dem Gespräch auseinander, mit Klarheit und Dankbarkeit auf beiden Seiten. Ich bat ihm, mich nicht komplett auszuschließen und bot meine Unterstützung an, da er mir viel bedeutet.

Ich ließ ihm dann rund 2 Wochen seine Ruhe, bis wenige Tage vor seinem Geburtstag Ende Mai. Da schrieb ich ihm nur, dass ich an ihn denke. Seine Antwort war für mich enorm verstörend. Er schrieb, er müsse noch lange in sich hineinsehen, ich sei ein lieber Mensch, aber solle nicht auf ihn warten, er sei gerade beziehungsunfähig, das sei alles.

Ich war erst mal zu geschockt um darauf irgendwas zu antworten. An seinem Geburtstag habe ich ihm nur seine Geschenk Karte auf die Fensterbank gestellt. Er bedankte sich über Whatsapp dafür, aber sehen wollte er mich nicht, sagte er auf meine Frage, weil er müsse kurz was arbeiten für den neuen Chef und sei bei der Familie eingeplant. Er entschuldigte sich dann auch für sein Verhalten und die Situation, und meinte, er meditiere wieder viel und habe ja seine Liste mit Todos für so eine Situation, die er vor Jahren im ersten BO in Therapie erarbeitet hatte.

Das hätte es gewesen sein können, wären wir uns nicht rund eine Woche zufällig in seinem Stadtviertel über den Weg gelaufen, als ich zu einer Freundin wollte, die dort auch wohnt.

Es war erst mal komisch, ihm war merklich unwohl mich wieder zu sehen und erst als er merkte, ich war nicht sauer, wurde er lockerer und konnte mich dann auch umarmen und küssen, als ich meinte, er dürfe das. Er sei da nicht sicher, er dachte ich sei sauer, ich wolle nichts mehr von ihm wissen

dann fragte er nach einem Treffen für den nächsten Tag, und wollte aber dann am liebsten, dass ich doch noch am selben Abend komme. Wir haben uns also verabredet. Tja, ich war pünktlich vor seiner Tür nur er öffnete nicht, keine Reaktion auf mein klingeln und anrufen. Blick auf mein Handy: eine Stunde zuvor hatte er mir über Whatsapp abgesagt, sein Kreislauf sei im Keller, er müsse sich hinlegen das hatte ich allerdings nicht gelesen. Seine Reaktion am nächsten Tag war natürlich erst mal eine Entschuldigung wir haben dann telefoniert und uns direkt getroffen und lang geredet.

Depressive Episode seit Juni
Er hat mir in dem Gespräch ganz ausführlich gesagt wie es ihm geht, wie leid es ihm täte und er hat auch geweint, weil er so geschockt war, wie er sich verhält Im Gespräch wurde es dann im Laufe der Zeit trotzdem wieder normal ich kann es nicht anders sagen. Sein Gesichtsausdruck war komplett anders, so wie vor dem Burnout. Und er sagte, er könne jetzt gerade auch wieder was geben und wolle was geben. Also viel Kuscheln, reden, küssen, S., gemeinsam kochen und essen, er sprach wieder von Plänen für die Zukunft, was er mit mir alles vorhabe, wenn es ihm besser ginge, er sei dankbar für das Geschenk, was ich ihm machte durch mein Verhalten, er dachte, dass mit uns ginge Richtung Beziehung bis er zusammenbrach er wirkte total happy und fast wie vorher.

Leider bleib es dabei nicht. Ich hatte den Kontakt meinerseits dann sehr sparsam gestaltet mit ca. 10 Tage Abstand schreiben, weil ich ja wusste wie es ihm geht. Das war trotzdem zu viel. Beim ersten Mal kam noch eine Antwort, bei den nächsten beiden Mal nichts. Er war dann 10 Tage gar nicht online und da war ich enorm besorgt und fast am Durchdrehen, weil ich nicht wusste, ob er nicht etwas sehr Dummes tut

Ich fuhr am 17.7. daher vorbei er war wieder abweisend, aber redebereit. Eine knappe Stunde später, wieder die magische Verwandlung: der kalte Mensch verwandelte sich in den Mann vom Anfang. Wieder nahm er mich in den Arm, es gab Nähe, reden, lachen, kuscheln, S. er sagte, er könne dabei endlich wieder was fühlen, sei nicht mehr so betäubt und könne sich mir öffnen und bedankte sich dafür und war enorm gerührt. Ich war einfach nur happy und erleichtert, aber mir war auch klar, dass sobald ich seine Wohnung verlasse und er alleine ist mit seinen Gedanken, sich alles wieder dreht.

Wir haben dann vereinbart, dass er mir zumindest zeitnah zurückschreibt, wenn ich mich melde, weil ich einen kompletten Kontaktabbruch nicht kann, das war nämlich zunächst sein Vorschlag, dass er sich meldet wenn er da raus ist. Das kann ich nicht, da mache ich mir zu viele Sorgen sagte ich, vor allem weil in seinen Phasen hat er immer den Gedanken, er dürfe mir nicht schreiben, weil er mich verletzt hatte, nicht da sein konnte für mich und ich deshalb nichts von ihm wissen will etc.. Das sind wie gesagt nur seine Gedanken, nicht so wie ich es sehe. Aber er vergisst das und glaubt diesen Gedanken.
Tja und nun ist die Lage so, dass ich ihn seit dem Treffen im Juli nur 2 Mal geschrieben habe, zuletzt heute und gefragt habe, ob wir uns heute/am WE oder nächstes WE mal treffen. Er sei zu platt, danke fürs Angebot das war alles.
Ende Danke fürs Lesen.

Gedanken Fragen
Dank euch allen hier und dem, was ich gelesen habe, meinen eigenen BO und meiner Therapie seit 1,5 Jahren kann ich viel verstehen, nachvollziehen und auch akzeptieren. Ich will gern auf ihn warten, weil ich tatsächlich nie jemand getroffen habe, der so eine Wirkung auf mich hat und wo es einfach passt, egal worüber wir sprechen, was wir unternommen haben, es war einfach mit ihm, es läuft so selbst jetzt noch harmonisch zwischen uns, wenn wir uns dann sehen. Ich kann ihn daher nicht loslassen (wie Jedi immer so schön sagt ) ich will warten und geduldig sein.

Aber zugleich habe ich natürlich auch meine Gefühle und muss diese Emotionen handeln. Auch wenn ich Fortschritte bei ihm wahrnehme, ich versteh einfach nicht, wieso Betroffene funktionieren oder speziell er sogar seine Eltern, die ihm Schreckliches angetan haben, sehen kann, aber mich nicht und das obwohl er sagt, ich tue ihm gut.
Dieses Widersprüchliche macht es so verdammt hart und lässt mich zweifeln, ob die schöne Zeit wirklich echt war. Mir fällt es auch immer schwerer in Kontakt zu gehen, jedes Wort wird 5 Mal überdacht, der Zeitpunkt immer wieder genau abgewogen.... früher war es mit ihm so leicht und einfach, und jetzt fühlt es sich an wie ein dünnes Glas, dass ich beim kleinsten Fehler zerbrechen kann. Wie habt ihr anderen in solchen Moment reagiert und gehandelt?


Ich sage mir immer selbst, es kommt wie es kommt, und entweder er kommt zurück zu mir, wenn er gesund wird oder nicht. Aber die Akzeptanz eines Endes ist einfach enorm schwer, wenn die Angst vor dem Verlust und den damit einhergehenden Schmerz wieder die Oberhand gewinnt. Ich weiß, dass das einfach übertrieben ist, weil andere hier viel mehr und viel länger mitgemacht haben, viel verloren haben ...


Ich weiß gar nicht, wieso ich das alles hier schreibe es ändert ja nichts.
Vllt suche ich Hoffnung, aber die kann mir keiner geben meist stimmen mich Erfahrungsberichte von Betroffenen eher mutlos. Aber vielleicht helfen auch eine andere Sichtweise, Einschätzung und Gedanken

15.08.2021 00:29 • x 1 #3879


Jedi
Hi @Maire

Dein Beitrag war ja sehr ausführlich u. Danke für diese Offenheit !
Zitat von Maire:
Ich weiß gar nicht, wieso ich das alles hier schreibe es ändert ja nichts.

Doch Maire, es ändert sehr viel, zum Einen das Du offensichtlich das Bedürfnis gehabt hast, Deine Geschichte hier berichten zu können u. das Du Dir durch den Austausch hier, Deine Gedanken u. Gefühle besser sortieren kannst u.
Du Dich mit Deiner Situation nicht allein fühlen musst.
----------------------------------------------------------------------------
Zitat von Maire:
vielleicht suche ich Hoffnung,

Dies ist ein weiterer Punkt, der ewas ändern kann !
Zuspruch u. sich Verstanden fühlen, kann die Hoffnung u. Zuversicht stärken.
Zitat von Maire:
aber die kann mir keiner geben

Geben sicher nicht, aber Dich in Deiner Hoffnung u. einer Zuversicht, dass es noch gut werden kann,
Dich dabei unterstützen.
Zitat von Maire:
Erfahrungsberichte von Betroffenen eher mutlos.

Es kommt aber nicht auf die Erfahrungsberichte anderer Betroffener an, sondern bleibe ganz bei Dir u.
Deiner eigenen Situation.
Zitat von Maire:
Aber vielleicht helfen auch eine andere Sichtweise, Einschätzung und Gedanken

Und das tut es oftmals u. deshalb stimmt der Satz nicht;
Zitat von Maire:
wieso ich das alles hier schreibe es ändert ja nichts.

Ich denke, andere Sichtweisen - Einschätzungen u. Gedanken können viel an der eigenen Haltung zu der Situation
recht wohl etwas bewirken.

Wünsche Dir hier einen guten Austausch !

15.08.2021 11:04 • x 1 #3880


L
Hallo, ich muss mich mal wieder ausheulen.
Nachdem wir ca 2x Woche guten Kontakt hatten, und das über Monate, schrieb er mir, er könne mir nicht gerecht werden ...etc. Beziehung geht ja nicht etc...

Ok..
Jetzt der Hammer:
Er trifft sich mit einer bekannten und er könne sich mehr vorstellen

Wtf ... waaaasss ?

Jaaaa, er ist sich nicht sicher, aber er denkt, es könne mehr daraus werden.

Ich bin natürlich am Boden zerstört. Weiss nicht wohin mit meinen Gefühlen.
Schlaflos ...

Warum ? Wieso ?
Ich habe ihm schon so oft gesagt, wenn er keinen Kontakt mehr haben möchte, soll er mich bitte löschen, Kontaktabbruch, aber das kann er nicht.

Was soll ich tun ?

18.08.2021 14:22 • x 1 #3881


L
@Maire
Das kommt mir alles sooo bekannt vor ! Bei uns ist das ein Wechselbad seit knapp 3 Jahren.
Keiner von uns kann den anderen loslassen.
Und wie ich eben schon ins Forum geschrieben habe, hat er sich wohl schon eine andere gesucht bzw. Er weiss es nicht, er weiss grad wieder gar nix.
Er kann sich mit der bekannten mehr vorstellen, will mich aber nicht verlieren
Das passt doch nicht zusammen.
Bin am Ende

18.08.2021 14:27 • #3882


Jedi
@Lilly80

Zitat von Lilly80:
Jetzt der Hammer:
Er trifft sich mit einer bekannten und er könne sich mehr vorstellen

Dann lass ihn das Ausprobieren u. Du ziehst Dich zurück - wäre jetzt meine pers.Antwort darauf !
Zitat von Lilly80:
Was soll ich tun ?

Genau das würde ich tun - mich zurückziehen !
---------------------------------------------------------------
Zitat von Lilly80:
Nachdem wir ca 2x Woche guten Kontakt hatten, und das über Monate, schrieb er mir, er könne mir nicht gerecht werden ...etc. Beziehung geht ja nicht etc...

Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, als würde er Zweigleisig fahren, weil er sich mit der Bekannten noch nicht
sicher genug ist.
Zitat von Lilly80:
Wtf ... waaaasss ?

Das Du jetzt Enttäuscht bist, kann ich sehr gut verstehen, aber es könnte nun mit seiner Offenbahrung,
nun auch ein Ende der Täuschung sein.
Dies solltest Du Dir nicht antun, da Du dabei nur verlieren kannst.
Es geht dabei auch um Würde zu behalten u. nicht länger in eine mögliche Beziehung zu Investieren,
die aus meiner Sicht heraus, scheinbar sehr fragil zu sein scheint.

Natürlich musst Du wissen, was für Dich da die richtige Maßnahme ist.
------------------
Zitat von Lilly80:
Ich bin natürlich am Boden zerstört.

Das kann sicher hier jeder Nachvollziehen ! - Schade, dass Dir so etwas passieren muss.
-----------------------------------
Zitat von Lilly80:
Ich habe ihm schon so oft gesagt, wenn er keinen Kontakt mehr haben möchte, soll er mich bitte löschen, Kontaktabbruch, aber das kann er nicht.

Villt. will er es auch gar nicht u. fährt nun Zweigleisig - wenn das eine villt. doch nicht klappt, dann wärst ja Du noch da.
Finde ich ziemlich Abgezockt !

Passe jetzt die nächste Zeit gut auf Dich auf u. sorge jetzt gut für Dich !
Lass Dich nicht weiter an der Nase herumführen, werde klar in Deiner Haltung u. Selbstbestimmt.

18.08.2021 15:26 • x 3 #3883


Maire
Zitat von Jedi:
Hi @Maire Dein Beitrag war ja sehr ausführlich u. Danke für diese Offenheit ! Doch Maire, es ändert sehr viel, zum Einen das Du offensichtlich ...

18.08.2021 22:19 • #3884


Maire
Zitat von Jedi:
Ich denke, andere Sichtweisen - Einschätzungen u. Gedanken können viel an der eigenen Haltung zu der Situation recht wohl etwas bewirken.

Wünsche Dir hier einen guten Austausch !


Danke Jedi, allein das Schreiben und das Wissen, dass hier andere in ähnlichen Situationen sind/waren, hat nach all den Monaten hat schon enorm viel geholfen!

Heute geht es etwas besser

18.08.2021 22:22 • x 1 #3885


Maire
Zitat von Lilly80:
Hallo, ich muss mich mal wieder ausheulen.
Nachdem wir ca 2x Woche guten Kontakt hatten, und das über Monate, schrieb er mir, er könne mir nicht gerecht werden ...etc. Beziehung geht ja nicht etc...


Das kenn ich genau so von meinem - ich soll ihn vergessen sagt er einerseits und wenn Kontakt da war, will er mich nicht verlieren

Es tut mir so leid zu hören, dass er dir nun so einen Hammer bringt - nach all der langen Zeit, ist es so nachvollziehbar, dass du verletzt und ratlos bist.

Ich bin bei Jedi: Aus der Situation muss man einfach raus, du bist sein Netz, das ihn auffängt, falls es mit der anderen nicht klappt. Ich bin sicher, du hast mehr und Besseres als das verdient!

Auch wenn ich irgendwo nachvollziehen kann, dass er sich vielleicht beweisen will, dass es nicht an ihm liegt, sondern an dir, wenn es mit einer anderen (zunächst) klappen sollte, weil dass seinen Selbstwert nicht verletzt und weniger Auseinandersetzen mit sich selbst erfordert - willst du den Preis dafür bezahlen, bei aller Liebe zu dieser Person?

Ich drücke dich in Gedanken

18.08.2021 22:40 • x 1 #3886


L
@Jedi
Weisst du, ich habe viele Freunde die mir genau das auch sagen !

Ich denke ich bin selber Schuld, ich konnte seinen CUT nicht akzeptieren.
Weder komme ich von ihm los, noch er von mir. Bisher.

Ich war eine übergangsfrau ...mehr nicht. Liebe kann er nicht empfinden, aber Zuneigung zu anderen schon ...

Sehr seltsam das ganze.
Ich bin damit in einen Schock Zustand gefallen.
5 Tage Nahrungsverweigerung ...heulflashs..es geht gar nix zur Zeit, denn damit hat er natürlich meinen Entzug von ihm geschürt.

Und er sagt gestern noch : er wisse grad wieder gar nix.

Also er schreibt mir noch... aber ich antworte nicht mehr, was mir natürlich den Magen umdreht.

Es juckt mir in den Fingern, ständig auf s Handy zu gucken.
Mit Selbstdisziplin habe ich es nicht so
Ablenken hilft nur optional.
Keine Nacht mehr geschlafen seit 4 Nächten.

Von sich aus übrigens wird er mich niemals anschreiben, das konnte er noch nie. Schob das immer auf seine Krankheit :ich falle dir nicht zur Last mit einer Nachricht, das pack ich nicht
Ich will dir nicht mehr weh tun. Du bist mir so wichtig.

hmmm ... ist das warmhalten ?

Und ja, ich lasse ihn jetzt testen, denn diese Frau wird das gleiche Spiel erfahren, wenn sie schlau ist, nicht so wie ich, wird sie es gleich ganz lassen, denn er erzählt ihr ja ganz offen von seinen Problemen wie Selbsthass und Trauma .. Bindungsangst, beziehungsunfähig etc ...

19.08.2021 14:11 • x 2 #3887


Jedi
Hi @Lilly80

Zitat von Lilly80:
Weisst du, ich habe viele Freunde die mir genau das auch sagen !

Das denke ich mir u. sicher aus den gleichen Gründen, die ich auch Dir geschrieben habe - vermute ich jetzt einmal ?
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Zitat von Lilly80:
hmmm ... ist das warmhalten ?

Dann setze ein anderes Wort dafür ein.
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Zitat von Lilly80:
Weder komme ich von ihm los, noch er von mir. Bisher.

Verstehe ich Lilly u. das hattest Du auch schon einmal geschrieben.
Doch was ist die Konsequenz ?
Du kannst nicht wirklich glücklich leben u. er ist irgendwie auf der Suche nach...... ß

Ist doch aber schade, dass Du nicht wirklich glücklich werden kannst, in einer tragenden sicheren Bindung.

19.08.2021 14:40 • x 1 #3888


M
Es klingt so als wäre es völlig gleichgültig, was Freunde und wir hier sagen. Du bist noch nicht bereit loszulassen.

Vielleicht sprichst du mal mit einem/einer Therapeuten/in?

Das klingt nach einer sehr unguten Abhängigkeit und danach, dass er das (evtl. unbewusst) ausnutzt.

Eine Depression beinhaltet meines Erachtens nicht, dass man sich einer anderen Partnerin nähert.

19.08.2021 15:02 • x 5 #3889


L
@Milla
Ja stimmt genau, ich bin nicht bereit loszulassen.
Habe es oft versucht, doch nur mit kompletten Kontaktabbruch würde das gehen. Schaff ich nicht.

Und mein Therapeut sagt : solange sie vom Kopf her nicht wollen, müssen sie da durch und das Spiel weiter spielen. Ich sollte zufrieden sein wie es ist
Seltsame Einstellung.

Also ? Wie komme ich von ihm los ?
Wenn ich mich jetzt in eine andere Beziehung stürze, wird das sich auch nichts.

19.08.2021 16:07 • x 2 #3890


Jedi
Zitat von Lilly80:
Wenn ich mich jetzt in eine andere Beziehung stürze, wird das sich auch nichts.

Wie so oft Lilly, wenn man von einer Beziehung sich in die nächste stürzt, nimmt man in der Regel seine alten u.
noch unerledigten Probleme mit in die neue Beziehung.
---------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Lilly80:
Also ? Wie komme ich von ihm los ?

Ist schwer Dir dazu etwas zu schreiben - gerade weil es da wohl eine gegenseitige Abhängigkeit gibt.
Aber ich frage mich gerade, wie stark müsste der Schmerz für Dich werden, dass Du aus dem Grund allein dann
von selbst loslassen wollen würdest ? - war gerade so ein Gedanke von mir

19.08.2021 16:15 • #3891


L
@Jedi
genau...nur der Kontaktabbruch seinerseits mit Blockierung würde mich zwar fetzen, aber nur so MÜSSTE ich ja wohl oder übel akzeptieren.
Freundschaft würde noch immer weiter in den Strudel ziehen.
Und noch mehr Schmerz gibt es zur Zeit nicht.

19.08.2021 16:29 • x 1 #3892


M
Zitat von Lilly80:
@Jedi genau...nur der Kontaktabbruch seinerseits mit Blockierung würde mich zwar fetzen, aber nur so MÜSSTE ich ja wohl oder ...

Dein Therapeut hat vermutlich recht. Vermutlich muss er dich stückweise immer mehr verletzen bis du ihn gehen lassen kannst.

Er will dich offensichtlich so behaltenen, wie es grade ist. Für ihn ist es komfortabel.

Es muss sich im Kopf der Schalter umlegen, dass dir selber was bedeutest und dich nicht völlig von ihm abhängig machst.

19.08.2021 17:18 • x 1 #3893


Jedi
Zitat von Milla:
Vermutlich muss er dich stückweise immer mehr verletzen bis du ihn gehen lassen kannst.

Zitat von Milla:
Er will dich offensichtlich so behaltenen, wie es grade ist. Für ihn ist es komfortabel.

Ich teile da die Meinung von @Milla !
Nicht um Dir eine Schuld zu machen oder Deinen Partner schlecht machen zu wollen, sondern weil
es mir weh tut, dass Du erst einen so großen Schmerz erfahren musst u. was machte es dann mit Dir -
was passiert dann mit Deiner Psyche(Seele) ?
So vermute ich, dass diese Gedanken Milla da auch umtreiben wird ?

19.08.2021 18:28 • #3894


M
@Jedi
Ja, ich denke das selbe.

Er scheint nicht zu merkenn, wie er mit dir umgeht. Oder er nicht es billigend in Kauf. Beides ist nicht toll. Dich trifft doch keine Schuld. Bitte denk nicht, dass es an dir liegt.

19.08.2021 19:02 • x 1 #3895


J
Liebe @Lilly80 ,

Lass dich mal lieb drücken.
Das klingt für mich alles so völlig in die falsche Richtung laufend das ich gar nicht recht weiß, was ich dazu sagen soll. Aber was mir beim lesen deines Textes durch den Kopf ging war die Frage, ob es sich bei deinem Freund/Exfreund "nur" um eine Depression handelt oder ob es sich da nicht irgendwie eine narzisstische Persönlichkeit handelt. Das würde auch die eher untypische Sache mit der gesteigerten Libido erklären und er sich im Grunde genommen nimmt was er gerade möchte.
Das er dir nicht gut tut und dich mit tief ins Loch zieht wird auch ihm bewusst sein vermute ich. Und spätestens dann würde er sich doch von dir Fern halten, wenn es ihm nur ansatzweise um dich ginge.
Nimms mir nicht übel, ging mir nur so durch den Kopf.
Das würde dann ja irgendwie auch erklären warum du ihm alles recht machen möchtest und trotz all der vernünftigen Argumente es nicht schaffst einen konsequenten Cut rein DIR zuliebe durchzuhalten.

Ich wünsche dir von Herzen das du es irgendwann schaffst genug Selbstliebe aufzubringen um dieses Drama nicht noch länger mitmachen zu müssen.

Lg
Just_me

20.08.2021 10:35 • x 5 #3896


L
@Just_me
Über Narzissmus habe ich noch nicht viel gelesen.
Evtl. Hat er eine Kombination aus allem.

Heute bietet er mir wieder an, ob wir bei ihm reden möchten, ich könne ja auch da schlafen, um nicht noch spät nach Hause zu müssen.

Auf S. habe er im Moment keine Lust ( das sagt er aber immer), denn sein Orga. würde ihn eh nur wieder in den selbsthassstrudel ziehen und er würde krachen.

Ich sagte: NEIN, ich schaffe das im Moment nicht.

Aber noch ist auch nicht Abend
Ich traue mir nämlich selber nicht über den Weg !

Da hilft nur der Satz :
es ist nur eine bekannte, aber ich denke,da ist mehr !

Und schwupp, empfinde ich irgendwie hass.

20.08.2021 16:45 • x 2 #3897


J
Liebe @Lilly80

Ich war lange Jahre mit einem verheiratet und hab an die 10 Jahre gebraucht um mich von ihm ganz zu lösen.

Wenn du sagst du spürst Hass, genau das ist deine Chance aus dem Spiel auszusteigen. Du musst ihn aber zulassen und nicht unterdrücken

20.08.2021 18:43 • x 5 #3898


Schlüsselkind
Hallo, ihr Lieben,

ich bin seit ein paar Wochen stille Mitleserin und ebenfalls Angehörige eines Betroffenen (ist in langjähriger Therapie und dort gut aufgehoben). Da ich gerne so weit wie es geht anonym bleiben möchte, schreibe ich nicht viel zu meinen persönlichen Umständen oder die meines Gegenübers. Soviel jedoch, sie sind sehr ähnlich wie die von euch beschriebenen.

Vielen tausend Dank an dieser Stelle an Euch Alle für eure Offenheit und hilfreichen Worte!

Habe mir zu dem Thema sozialer Rückzug bei depressiven Episoden - wie als Angehörige:r damit umgehen? in der letzten Zeit viele Gedanken gemacht, vor allen Dingen, um mir die Zeit der Kontaktlosigkeit/emotionalen Distanz und den Umgang damit zu erleichtern und damit auch meinen Gegenüber zu entlasten.

Vielleicht erscheinen die Ansätze auf den ersten Blick sehr analytisch, aber seid euch gewiss, mir fällt die plötzliche emotionale Distanz meines Gegenübers ebenfalls schwer. Was ich jedoch erkannt habe, ist, dass mir Verstehen und Wissen viel Sicherheit geben.

1. Umgang mit Verhaltensweisen meines Gegenübers.
Habe mich lange gefragt, was genau mir persönlich an der Situation schwerfällt, dass sie mich phasenweise so sehr lähmt. Erinnert mich diese Situation vielleicht an Gegebenheiten, die mich in meinem Leben bisher negativ beeinflusst haben und die mich plötzlich wieder daran erinnern oder sogar triggern?
Hier konnte ich langsam verstehen, dass ich schon immer große Schwierigkeiten hatte, Menschen zu vertrauen. In akuten Situationen von Gefühlen der Kontrollosigkeit und Ohnmacht, habe ich festgestellt, irrationale Angst davor zu haben, dass sich Situationen in denen ich verlassen werden könnte, wiederholen.

Überkommen mich solche Gefühle, sage ich mir mantramäßig daher oft: Person X ist nicht Person Y. Die Situation ist neu und sie ist anders und ich kann daran arbeiten, dass es mir gut geht. Und versuche mich durch Entspannungsübungen zu beruhigen, um aus dieser negativen Gefühlsebene zu kommen. Ja, was soll ich sagen, klappt noch nicht immer, aber immer besser.

Es lohnt sich auf jeden Fall, sich da auch einmal selbst in Extremsituationen genau zu beobachten. Mir ist aufgefallen, dass vieles mit dem ich nicht zurecht komme, nicht immer mit dem Verhalten meines Gegenübers zu tun hat und dass auch ich in dieser Zeit sehr viel lernen kann und neu (er-)lernen muss, damit es mir besser geht (unabhängig von der aktuellen Situation).

2. Fehlende Ablenkung.
Ja, aktuell ist immer noch Pandemie und wenig Ablenkung vorhanden. Bin mir sehr sicher, hätte man momentan andere Möglichkeiten, könnte man sich ab und zu tatsächlich besser von der Außenwelt berieseln lassen und wieder etwas Leichtigkeit und auch Unbeschwertheit im Alltag erleben. Daher versuche ich mir das Leben so angenehm wie möglich zu machen:

2.1. Meditation und andere Entspannungs-/Achtsamkeitsübungen: um sich in akuten Situationen zu beruhigen, aber auch regelmäßig, um den Kopf von negativen Gedanken zu befreien. Eine Freundin hat mir erzählt, sie puzzelt abends häufig. Warum nicht? Entspannt auch. Habe allerdings erst einmal mit 500 Teilen angefangen, um mich nicht zu überfordern.
2.2. Wellness-Tag: geht gerade nur von zuhause, aber einmal in der Woche versuche ich mir einen Wellness-Tag einzurichten, mit persönlichem Verwöhn-Programm.
2.3. Wut auf die Depression ist erlaubt: Wut auch mal bewusst herauslassen, nicht unterdrücken. Erfordert auch Mut und den einen oder anderen Teller, aber tut gut. Geht auch über laute Musik und tanzen.
2.4. Fachwissen schafft Sicherheit: Zusammenhänge verstehen verschafft Sicherheit. Stoße ich mal wieder an meine Grenzen, hole ich mir ein Buch hervor und lese nochmal wiederholt Absätze, die mir neue Erkenntnisse verschafft haben, so kann ich mich immer etwas beruhigen, gerade abends oft bei mir der Fall und meine Gedanken sortieren.

3. Emotionen und kein Ende.
Auch ein Thema das mich im wahrsten Sinne schwer beschäftigt und leiden lässt. Durch eine Erkrankung muss ich leider Hormone nehmen, was meine Emotionen erst recht in Wallungen bringt (mir geht alles zu nah, weine schnell). Jede:r der/die mich kennt würde mich mehr als Verstandsmensch einordnen, die Hormone führen jedoch dazu, dass mich meine Gefühle regelrecht überschwemmen. Die Erkenntnis darüber hat mich dazu gebracht, mir das auch immer gedanklich bewusst zu machen, dass ich hier in Situationen oft überreagiere und das gibt mir dann die Gelegenheit gegenzusteuern. Auch hier helfen Entspannungsübungen wieder gut.

Erst einmal drei meiner persönlichen Aha-Momente.

Wünsche euch alles Liebe, tut euch etwas Gutes!
Schlüsselkind

23.08.2021 19:44 • x 7 #3899


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


F
Hola! Auch ich melde mich mal wieder zu Wort. (: Da ich gerade im Urlaub bin, habe ich mir ein wenig Zeit und Abstand gegönnt, was mehr oder weniger funktioniert hat.
Mein letzter Stand war ja, dass ich etwas Abstand von meinem Partner wollte. Irgendwie habe ich mich dann doch wieder breitschlagen lassen, weil meine Anwesenheit und mein Beistand ihm guttun würden. Es ist mal wieder schwer nachzuvollziehen, wie sich das entwickelt hat. Generell war ich bei meiner Psychologin, meine Gesprächstherapie wird verlängert und ich war auch für einen weiteren Konsiliarbericht oder so etwas bei einer Psychiaterin und die hat mir auch für schlimme Gedankenkreise und Zustände ein paar Tabletten von Tavor mitgegeben. Ich hatte ihm auch davon erzählt, dass ich Hilfe brauche. Bei seinem Familienurlaub hat er das jetzt einer seiner Schwestern erzählt. Das Problem, das wir beide (!) mit seiner Mutter haben, weil sie mich praktisch sofort an andere Männer weiterübergeben hat, hat er mit keiner Silbe erwähnt. Ich fühle mich sehr vor den Kopf gestoßen - er weiß, dass ich es in meiner Familie niemandem erzählt habe. Ich weiß, dass ihn das sehr belastet, aber leider nutzt er nicht seine Therapie um darüber zu reden, sondern redet mit seiner Schwester darüber. Familieninterne Probleme werden totgeschwiegen.
Er hat mir auch geschrieben, dass er generell immer noch daran zweifelt, ob der derzeit überhaupt in einer Beziehung sein kann. Wenn ich ehrlich bin, bin ich (mal wieder) kurz davor, die Reißleine zu ziehen. Ich hatte in unseren letzten Gesprächen das Gefühl, dass wir uns insgesamt wieder mehr aufeinander einlassen. Zumal er mir auch sehr übel gesagt hat, dass ich ja verdammt nochmal ein paar mehr Wochen hätte warten können, dass er doch in Therapie sei etc. bis er sich mir öffnen könne (da hatte ich ihm gesagt, dass ich mich zurückziehen will). Ich hab natürlich ziemlich übel geheult und war nach dem Telefonat mal wieder total am Ende. Das war bevor ich mich wieder habe breitschlagen lassen... Insgesamt habe ich wieder das totale Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Ich habe nicht mehr das Gefühl, dass wir heile aus der Sache herauskommen und irgendwie fühle ich mich auch innerhalb seiner Familie nicht mehr wohl. Die ausstehende Reflektion seiner Mutter, geschweige denn mal eine Entschuldigung, dass jetzt mein Krise wieder nur sehr einseitig seiner Schwester vorgestellt wird aber auch praktisch gegen meinen Wunsch...ich weiß ehrlich nicht mehr, wie ich mich als Partnerin innerhalb dieser Familie bewegen soll - das habe ich ihm auch geschrieben.
Ich bin ebenfalls mal wieder voller Zweifel. Vielleicht tun wir uns doch einfach nicht gut? Nicht im Schlechten, aber auch nicht im Guten. Vielleicht sollte ich es einfach beenden, wenn er derzeit nicht beziehungsfähig ist? Vielleicht sollte ich es beenden, weil ich keine schöne Zukunft mehr mit ihm innerhalb seiner Familie sehe? Vielleicht sollte ich das Leid einfach verkürzen, weil er sowieso nicht in der Lage ist eine Beziehung zu führen oder mir doch eine Zukunft mit Kindern geben kann, weil er sie doch zu anstrengend findet und nicht will? Schade, dass er all das nach 2 Jahren Beziehung feststellen kann.
Ich glaube es ist soweit, dass eine Beziehung einfach nicht mehr geht. Dass eine Freundschaft das höchste ist, das wir uns geben können. Er sagt, er kann keine Beziehung führen, aber er kann mich auch nicht loslassen. Ich höre einfach nur, dass er nichts kann. Nichtmal meine Wünsche und Bedürfnisse kann er berücksichtigen oder erfüllen. Nicht mal die kleinsten. Wie soll das die nächsten Monate gehen? Wie lange soll das so weitergehen? Wie sehr muss ich noch innerhalb seiner Familie einstecken? Ich bin ratlos...

23.08.2021 21:29 • x 2 #3900

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