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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

M
@Freshdaex
Solange dein Partner mit seiner Erkrankung kämpft kann er nicht in dem maß geben, wie du dir das vorstellst. Viele Partner geben gar nichts mehr.

Das ist wie mit jeder Erkrankung. Der Kranke kümmert sich zuerst um sich und dann um das umfeld. Aber das muss man wollen.

Ob du das mitmachen möchtest musst du für dich entscheiden.

Ich würde mir eine Beziehung nicht durch die mutter oder die Schwester verleiden lassen. Was die denken oder tun wäre mir egal. Ich will meinen Partner und nicht seine Familie.

23.08.2021 21:46 • x 3 #3901


F
Die Mutter mischt sich nur überall ein und er lässt es zu. Es gibt keine Grenze. Es ist nicht nur meine Beziehung mit ihm sondern wenn die Mutter mitmachen will, dann macht sie das ohne Konsequenzen und er lässt es zu.

23.08.2021 21:53 • #3902


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Schlüsselkind
Zitat von Freshdaex:
Hola! Auch ich melde mich mal wieder zu Wort. (: Da ich gerade im Urlaub bin, habe ich mir ein wenig Zeit und Abstand gegönnt, was mehr oder weniger funktioniert hat. Mein letzter Stand war ja, dass ich etwas Abstand von meinem Partner wollte. Irgendwie habe ich mich dann doch wieder breitschlagen lassen, weil meine ...


Guten Abend Freshdaex,
würde es hier vielleicht helfen, Dir einen zeitlichen Rahmen zu geben, auf den Du hinarbeitest und Du dir so selber kleine Etappenziele steckst? Was mich selbst immer so ohnmächtig fühlen lässt, ist die Ungewissheit bezüglich der endlos scheinenden Zeit ohne Aussicht auf ein Ende und das Gefühl, dass es nicht weitergeht. Steckt man sich selber kleine zeitliche Ziele, hat man wieder Kontrolle in seinem eigenem Handeln und bestenfalls folgen kleine Erfolgserlebnisse.

Wenn Du sagst, Du benötigst Abstand zu Deinem Partner und seiner Familie, könntest Du Dir in Absprache mit ihm z. B. vornehmen, 1 Monat komplette (!) Distanz zu wahren, und die Zeit nutzen, um Dich wiederzufinden, auch mal selbst wieder mehr Raum in Deinem Leben einzunehmen und zur Ruhe zu kommen.

Danach könntest Du für Dich eine Bestandsaufnahme machen und mit hoffentlich klarerem Kopf schauen, wie es weitergeht. Ich selbst finde es immer schwierig, wenn man nicht den nötigen Abstand hat, eine nicht-aus-dem-Affekt-heraus stammende Lösung für sich zu finden. Gönn Dir die Zeit für Deine Innenschau.

23.08.2021 23:18 • x 3 #3903


F
Guten Morgen @Schlüsselkind, @Milla und auch alle Anderen. (:

Ich weiß wirklich, dass er nicht für mich da sein kann wie üblich. Ich weiß aber auch, dass seine konfliktscheue Art auch bereits vor der Depression da war. Dass er jetzt im Rahmen seiner Familie, wo mich das Oberhaupt so mir nichts, dir nichts abgesägt hat, meine psychische Gesundheit mitteilt, dass ich jetzt auch wieder in Therapie bin bzw. das beantragt wurde (was ich nicht mal meiner Familie mitgeteilt habe - den Ort wo ich mich am sichersten fühle), verletzt und verstört mich. In diesem Rahmen konnte er auch nicht die Kritik an seiner Mutter äußern. Ich fühle mich sehr verletzt und sehr beschämt. Ich weiß ehrlich nicht, wie ich mich jemals wieder dauerhaft mit seiner Familie in einem Raum aufhalten soll. Da er Familienmensch ist, ist es denke ich durchaus ein Problem.

Der zeitliche Rahmen zur Selbstfindung: ich hatte das ja probiert. Daraufhin hatte er am Telefon einen ziemlichen Ausbruch und mich ziemlich zur Sau gemacht, warum ich denn nicht in der Lage wäre ein paar weitere Wochen zu warten (nachdem ich bereits 3 Monate in der Schwebe gehangen habe). Im Nachhinein hat er sich dafür entschuldigt und irgendwie bin ich jetzt wieder im Kontakt. Kontakt tut mir ja auch tendenziell gut. Allerdings ziehe ich da offensichtlich Hoffnungen raus, die so in der Art nicht wirklich korrekt sind. Ich weiß nicht, ob sich das mit einem zeitlichen Rahmen irgendwie lösen lässt. In meinem Kopf: sollte ich jetzt sagen, bis Ende September oder Oktober kläre ich das für mich. Entweder er lässt mich wieder an sich ran oder nicht. Im Grunde bleibe ich weiterhin in der Schwebe. Dann kann ich mich auch jetzt gleich zurückziehen. Ich komme einfach immer wieder zu dem Gefühl zurück, dass wir einfach miteinander nicht glücklich werden. Wir waren es vor der absoluten Depression auch nicht wirklich. Ich weiß nicht, ob das auch schon die Abwärtsspirale der Depression war oder Corona oder oder oder. Ich glaube, dass er in der Therapie lernt, dass es mit mir nicht funktioniert. Es sind so kleine Sätze, die er manchmal sagt, was er will aber wo ich nicht sehe, dass sich das umsetzen lässt. Den Schlussstrich zu ziehen, finde ich auch schwer, jedoch sehe ich immer weniger, dass es einen Rahmen gibt, indem wir wieder eine Beziehung führen können (auch was seine Familie angeht). Und wie lange soll das noch gehen? Es sind jetzt 4 Monate und es ist nicht wirklich unwahrscheinlich, dass es weitere 4 Monate dauert. Vielleicht sind nicht alle seine Gedanken und Gefühle überschüttet. Ich glaube nicht (mehr), dass er wirklich glücklich mit mir wird oder es war. Ich weiß es nicht...

Im Endeffekt fehlt mir immer noch das Verständnis, wie Depressionen sich wirklich auf eine Partnerschaft auswirken. Es steht im Internet immer: immer da sein, keine doofen Ratschläge, man ist auch immer als Angehöriger betroffen etc pp. Aber wie beziehungsunfähig man ist, verstehe ich nicht. Und auch nicht, wie es wird, wenn sich die Depression aufgelöst hat - vor allen Dingen das! Was ist wenn die Phase in 4 Monaten vorbei ist - wie wird er dann auf diese Zeit und auf sich zurücksehen?

Ich gehe jetzt erst einmal wandern und versuche den Kopf freizubekommen. Auch ich komme immer wieder zu den selben Fragen. Vielen Dank, dass ihr euch das immer wieder durchlest und Feedback gebt! Es hilft wirklich jedes Mal wieder aus dem Kopfsalat herauszufinden. (:

24.08.2021 10:10 • x 1 #3904


Jedi
Hallo @Schlüsselkind

Habe gerade Deinen Beitrag von Gestern gelesen u. fand Deine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema,
emotionaler Rückzug bei depressiven Episoden recht interessant.
Dabei fiel mir eine Stelle besonders auf,
Zitat von Schlüsselkind:
Mir ist aufgefallen, dass vieles mit dem ich nicht zurecht komme, nicht immer mit dem Verhalten meines Gegenübers zu tun hat

u. da kann ich Dir nur zustimmen

Dies gilt häufig nicht nur in solch schwierigen Beziehungen mit einem an Depression erkrankten,
sondern ist nicht selten in recht vielen Beziehungen der Fall !
Meist fehlt die Erkenntnis u. manchmal nehmen dann die Dinge (oftmals sind es Nichtigkeiten) dann ihren verhehrenden Lauf.
Manchmal ist es sinnvoll, bei sich selbst einmal genauer hinzuschauen u. sich zu Fragen, warum reagiere ich so -
was spiegelt mir der Andere oder die Situation u. was hat das mit mir zu tun, was sind meine gemachten Erfahrungen.
Da kann schon nach einem Einkauf, die Lieblings-Wurst, die die Partnerin vergessen hat,
etwas in einem Auslösen, was mit dem einfachen, oh habe ich vergessen, dann doch zu einem ordentlichen Krach
sich auswirken kann. Da können dann so Gedanken auftauchen, Ich bin ihr offensichtlich nicht so wichtig, uvm. !
Können alte Prägeungserfahrungen sein, die da eine Wunde berührt hat.

Auch im Umgang mit dem Verhalten eines depressiven Menschen, kann diese Selbstreflektion hilfreich rein,
um nicht unnötig in eine dieser Fallen zu tappen.
Ich fand neben noch so manch anderem, was Du beschrieben hast, dies sehr wichtig u. habe es besonders
aus Deinem Beitrag hervorgehoben !

LG Jedi

24.08.2021 12:41 • x 2 #3905


S
Hallo alle zusammen, ich bin auch wieder mal hier. Meine Sachen hat er mir nicht gebracht, ganz im Gegenteil. Wir haben nach Tagen seines Schweigens ein Gespräch geführt, hier hat er sich mal wieder für alles entschuldigt. War jetzt eine Woche mit meinem Kind im Urlaub. Er wollte mich danach direkt wiedersehen. Er würde mich vermissen, es tut ihm alles so leid er wollte das nicht. Nun ja ich bin im Moment nicht bereit mich erneut darauf einzulassen. Aber wir sind in regelmäßigen Kontakt.

24.08.2021 14:18 • x 5 #3906


M
@Sandra-k Das tut doch trotzdem gut. Hast ja jetzt Zeit zu entscheiden.

Hoffentlich bekomme ich auch bald wieder ein Lebenszeichen.

24.08.2021 15:02 • x 2 #3907


Y
Hi ihr lieben. Ich hab jetzt ein viertel der ganzen Konversation als stiller mitleser gelesen und bin erschrocken , wievielen es so geht wie mir.

Ich hab mich daraufhin gleich mal angemeldet.

Ich bin noch in dem Studium Ohnmacht und kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Bis jetzt glaube ich hab ich seit der Trennung alles erstmal richtig gemacht.

Meine ex-freundin und ich sind seit knapp einem Jahr zusammen gewesen. Wir haben beide Kinder sie 1 und 3 und meiner 4.

Es war eine unglaubliche Zeit und ich bin mit 38 das erstmal verliebt gewesen. Meine vorherigen Beziehungen waren alle nur schall und Rauch. Meist weil ich gerade irgendwie nicht alleine sein wollte oder weil sie einfach nur hübsch waren.

Diesmal hatte ich eine mega empathische und einfühlsame Partnerin. Ich kenne mich mit Depressionen ein wenig aus weil ich 2020 selbst eine leichte depressive Episode hatte. Ich war dann wieder fast raus als meine ex mir über den Weg lief. Endlich jemand der mich verstand und ich sie auch. Sie hat Bulimie (aber nicht Magersucht) und ab und zu panikattacken. Das wusste ich , weil wir gleich offen miteinander waren. Sie stand mir immer bei und ich ihr auch.

Vor 2 Monaten fing sie eine neue Arbeit an , nach der Elternzeit. Ab da ging es langsam bergab bei ihr. Sie merkte , dass wir kaum Zeit mehr hatten. Die Kinder konkurrierten manchmal und ich kriegte nicht so einen Draht mit ihrer Tochter. Aber alles keine Sachen, die man nicht hätte lösen können. Als ich ihre Veränderungen merkte meinte ich auch komm dann lassen wir die Kinder bei unseren Treffen raus und gab ihr die Nummer meiner Praxis in der ich in Behandlung bin.

Da rief sie aber nicht an auch nach mehrmaligen nachhaken nicht. Ihre panikattacken wurden mehr und ihr ünergeben auch.

Ich sagte zu ihr , dass sie weniger arbeiten solle und eine Therapie machen, damit sie nicht in ein Loch fällt.

Sie sagte sie braucht das Geld und möchte nicht vom Amt unterstützt werden sondern es alleine schaffen. Verstehe ich aber ich hab gelernt durch meine Krankheit kürzer zu treten.

Aber ich habe schon oft gelesen , dass wir Menschen erst am Abgrund ankommen müssen , dass wir uns Hilfe suchen.

Naja nun ist sie da und hat sich von mir getrennt.

Sie sagte als letztes mit mir alleine ist es so wunderschön aber mit den Kindern fühle es sich falsch an.

Sie fühlt sich alleine im Moment am wohlsten

Sie weint fast nur hat auf der Arbeit ständig panikattacken. Kann nicht mehr alleine einkaufen gehen und hat keine Kraft mehr für Haushalt und Pflege(sich selbst)

Ich hab ihr bis jetzt nur einen Vorwurf gemacht , dass sie via whats app schluss gemacht hat. Bis heute kein Gespräch. Nur höchstens sprachnachrichten.

Ansonsten hab ich ihr sehr viel Verständnis entgegen gebracht und gesagt ich bin für sie da. Das war vor 5 Tagen, darauf hat sie noch nicht geantwortet.

Ich würde sie gerne dabei begleiten , aber habe das Gefühl sie lässt mich gerade nicht an ihrem Leben teilhaben.

Ich hab mir jetzt 2 Wochen kontaktsperre erstmal verordnet, dass sie sich sammeln kann.

Sie hat diese Woche einen Termin bei dem psychiatrischen Noddienst und beim Hausarzt.


LG und Danke schonmal für eure Hilfe:*

Sie ist das beste was mir passieren konnte und ich möchte noch nicht aufgeben. Sie schrieb mal sie lässt mich nie im Stich und ich möchte sie auch nicht im Stich lassen

24.08.2021 16:07 • x 4 #3908


F
Hola @Yinyang!
Das klingt ja nach einer ziemlich komplizierten Situation! Es ist schön, dass ihr so aneinander festhalten wollte und dass sie dir auch so viel bedeutet. (: Leider weiß ich im Rahmen von Bulemie und Angststörungen noch weniger Bescheid. Ich denke, es würde ihr sehr weiterhelfen, wenn sie zu einer Therapie geht - dazu kannst du sie jedoch nicht zwingen, aber sie scheint ja zumindest schon auf dem Weg zu sein. Wenn es darum geht, das jemand wirklich nicht mehr in der Lage ist, sich um sich selber zu kümmern im Sinne von Essen, sauber halten etc. ist es meiner Meinung nach schon wirklich schwierig. Besonders wenn dann auch noch Kinder am Start sind.
Wie bei allem kannst du in dieser Situation glaube ich nur einfach anwesend sein und bei dem alltäglichen Aufgaben für sie da sein. Ich merke bei mir selber, dass es viel leichter wäre, wenn man seine Gefühle und sein Bedürfnis nach Nähe, Liebe und Zweisamkeit erst einmal hintenanstehen lassen könnte und einfach nur als Freund (im Sinne einer Freundschaft) da sein kann. Ich glaube ich an ihrer Stelle würde mir einfach Hilfe wünschen. Jemand der einkauft, vielleicht sogar mitgeht, der Mal in der Wohnung etwas aushilft, die Kinder übernimmt und bespaßt und ganz wichtig einem zur Therapie fährt. Von dem wie es sie anhört, ist hier vielleicht jedoch mehr als 1x die Woche mit dem Psychologen reden nötig, weil es sich doch sehr schlimm anhört.
Wie geht es dir? Bist du noch in Therapie? Wenn du bereits einmal eine leichte Depression hast, solltest auch du hier besonders vorsichtig sein, dass du nicht wieder getriggert wirst. Aus eigenem Interesse: wie hast du deine leichte Depression erlebt? Inwieweit hat es dich eingeschränkt im Alltag - natürlich nur, wenn du darüber auch reden möchtest. (:

24.08.2021 20:06 • #3909


F
@Sandra-k Wie geht es dir damit, dass er wieder Kontakt aufgenommen hat? Es freut mich ja irgendwie schon, dass es doch nicht das Ende war, aber es ist natürlich echt harter Tobak und für dich natürlich auch ein schlimmer Hieb gewesen. Wie macht ihr das derzeit mit dem Kontakt? Wartest du darauf, dass er sich meldet? Bist du neutral? Sorry - das ist einfach für mich gerade sehr interessant. (:

@Milla Wenn der Typ schlau ist, meldet er sich. Du bist hier mit einer dermaßenen Ruhe und Besonnenheit dabei, das ist unglaublich. Er kann sich wirklich glücklich schätzen, dass du so stabil bist und deinen Umgang damit gefunden hast. Dafür beneide ich dich sehr!

24.08.2021 20:10 • #3910


Maire
Hallo zusammen,
ich hab meinem gestern per WA gefragt, ob ich ihn nur kurz sehen kann, weil ich in Urlaub fliege, was er ja vorher schon wusste. Mir ist das wirklich wichtig, mich vor jedem Flug von meinen liebsten Menschen zu verabschieden, seit ich einmal einen schlimmen Zwischenfall bei einem Flug vor ca. 10 Jahren hatte.
Seine Reaktion: Schweigen nicht lesen/öffnen, obwohl er online war und die Nachricht also gesehen hat - dabei hatte wir vereinbart, dass er zumindest absagt bzw. kurz antwortet was bei den letzten beiden Kontakten gut geklappt hat ...
Ich weiß, er kann nicht, er muss sich um sich kümmern - aber das war das einzige Mal, wo mir mal wirklich was wichtig gewesen - die Enttäuschung und Verletzung ist dementsprechend groß. Und das Unverständnis auch: arbeiten geht, die Wohnung umgestalten umräumen geht, seinen Bruder anrufen geht, seine Eltern, die ihn schlecht behandelt haben, besuchen geht - aber mich kann er nicht mal 5 Minuten an sich ran lassen oder anrufen.


@Milla @Sandra-k wie geht ihr damit um? wie haltet ihr das aus? Vor allem mit den ganzen Emotionen, die damit einhergehen ... Und wie kommuniziert man in solchen Situationen? Ich merke, wie ich immer stummer werde, aus Angst einen Fehler zu machen oder zu nerven.
@Schlüsselkind dein Tipp mit den Etappen finde ich hilfreich für mich - danke.
@Freshdaex ich kann das gut nachvollziehen mit dem unwohl fühlen mit seiner Familie - in so einer Beziehung mit ähnlichen Problemen war ich über zehn Jahre. Meiner Erfahrung nach hilft da nur eine klar formulierte Abgrenzung vom Partner gegenüber der Familie oder du legst dir ein sehr dickes Fell zu ...
Zitat von Freshdaex:
Aber wie beziehungsunfähig man ist, verstehe ich nicht. Und auch nicht, wie es wird, wenn sich die Depression aufgelöst hat - vor allen Dingen das! Was ist wenn die Phase in 4 Monaten vorbei ist - wie wird er dann auf diese Zeit und auf sich zurücksehen?
Dieselben Fragen stelle ich mir auch dauernd ...

24.08.2021 22:19 • x 2 #3911


Schlüsselkind
Zitat von Maire:
Ich weiß, er kann nicht, er muss sich um sich kümmern - aber das war das einzige Mal, wo mir mal wirklich was wichtig gewesen - die Enttäuschung und Verletzung ist dementsprechend groß. Und das Unverständnis auch: arbeiten geht, die Wohnung umgestalten umräumen geht, seinen Bruder anrufen geht, seine Eltern, die ihn schlecht behandelt haben, besuchen geht - aber mich kann er nicht mal 5 Minuten an sich ran lassen oder anrufen.


Hallo Maire, mit ähnlichen Situationen hadere ich auch immer sehr. Ich versuche dann ganz bewusst auf die Depression wütend zu sein und nicht auf meinen Gegenüber, der eben gerade nicht handeln und nicht reagieren kann. Dass Dein Partner sich in anderen Umgebungen auf den ersten Blick scheinbar arglos verhält ist eine Täuschung, er wird dort vermutlich auch nur unter großer Anstrengung funktionieren.

Wohlmöglich ist es die Nähe und tiefe Verbundenheit zu Dir, mit der er gerade einfach nicht umgehen kann, weil es eben doch letztendlich Erwartungen hervorruft und Druck für ihn aufbaut, obwohl es von Dir keineswegs so beabsichtigt ist. Die Erwartungen der Mitmenschen in seinem Umfeld sind wohl ganz anderer Natur, also etwas erwartungsfreier und dort verspürt er den Druck wahrscheinlich nicht so stark.

Kannst Du einen weiteren Lieblingsmenschen (so eine Art vorübergehende Vertretung ) wie z. B. eine gute Freundin für Deine Bedürfnisse finden, die dir beisteht, wenn Du wieder in einer für dich so wichtigen Situationen bist?

24.08.2021 22:56 • x 3 #3912


Y
Danke erstmal freshdaex für deine liebe Antwort.

Problem ist, dass wir nicht zusammen wohnen, von daher besteht im Moment kein wirklicher Kontakt. Ihr ex Freund, der Vater ihrer Kinder wohnt eine Tür weiter als sie und kümmert sich um diese Sachen, wie einkaufen mit begleiten etc.

Ich wäre natürlich gerne dieser Part gewesen und hab es ihr auch angeboten und auch gesagt, dass ich das von Herzen gerne mache. Darauf kam seit Samstag keine Antwort. Das Seil liegt da sie muss es jetzt aufheben.

Sie sagte sie habe ausser die angststörung eine Depression. Sie grübelt den ganzen Tag. Sie hatte das schonmal aber noch nie so schlimm sagte sie. Deshalb diese antriebslosigkeit.

Sie sagte zuletzt sie meldet sich demnächst.

Nun sitze ich und warte und hoffe sie nimmt mein Angebot an.

Ich bin noch in Therapie schon seit einer Weile. Es ist eine Langzeit Therapie , damit ich da nicht nochmals reinrutsche. Er weiß auch Bescheid und wir hatten in letzter Zeit ein paar mehr Termine.

Ich denke wie bei den anderen hier waren ihre Gefühle auf einmal weg , obwohl sie das bis heute noch nicht angesprochen hat , ob sie noch etwas fühlt. Aber wie kann man etwas fühlen , wenn man nur grübelt und ständig Panik hat.

25.08.2021 00:25 • x 2 #3913


Y
Achso sorry. Bei mir war es ein Nervenzusammenbruch und hat sich genauso geäußert. Keine Antrieb und 6 Wochen tagesklinik. Danach Hamburger Modell und wieder langsam ans arbeiten gewöhnen. Arbeite seit über einem Jahr wieder normal und es geht mir gut.

Sie hat mir damals ohne es zu wissen aus der letzten Phase, der depression ganz gut rausgeholfen. Einfach nur , weil sie mich so akzeptiert hat wie ich bin mehr nicht. Das hat mir geholfen da komplett mit abschließen zu können .

Das würde ich nun gerne auch für Sie tun und finde es gerade so unfair , dass ich sie das machen lassen hab und sie mich jetzt aber absägt und ich ihr nicht helfen darf , mit meiner Anwesenheit.

Das macht mich teils schon wütend. Man sagt ja auch in einer Depression, sollte man so schwerwiegende Sachen wie Trennung nicht aussprechen.

25.08.2021 00:30 • #3914


Y
@all

Ich werde versuchen, mich an euren Sachen auch demnächst zu beteiligen. Bin noch am lesen bei Seite 90 , weil es so spannend ist und komme dann aber auch zu euch. Ich bin leider noch sehr am anfang und kann wahrscheinlich auch kaum Tipps geben aber im laufe der zeit bringe ich mich mehr ein versprochen :*

25.08.2021 00:35 • x 1 #3915


Y
Sorry für soviel Text. Ich schlafe im Moment echt schlecht. Bin gerade wach geworden. Aber ich wusste die Nacht wird hart , weil ich sie seit der Trennung vor 3 Wochen heute das erstmal sah und mein Herz bis zum Hals hoch schlug. War zufällig in einer engen strasse begegneten wir uns mit den Autos und musste uns aneinander vorbei quetschen. Ich schaute sie an und sie schaute nervös zu mir und dann schnell weg. Sie winkte nichtmal.

Letztes Wochenende war kurios , immer wenn ich ein Status postete, postete sie nachdem sie meinen angeschaut hat 5min später auch was sie gerade mit den Kindern macht. Das hat sie 3 mal gemacht. Freitag Samstag und Sonntag. Ich habe nun ihren Status auf stumm geschaltet und poste nichts mehr. Ich glaube sie wollte mir damit zeigen, dass sie die Kraft hat für ihre Kinder? Ist nur eine Vermutung.

Ich will ein bisschen untertauchen , damit sie auch mal die Chance hat mich zu vermissen und sich vielleicht dann mal zu melden. Hab mich auch bei Facebook gelöscht.

Es ist auch ein bisschen Selbstfürsorge, weil es weh tut sie zu sehen. Sie hat gerade ihr profilbild geändert hab ich gesehen. Das erste seit der Trennung war ein sehr trauriges. Nun hat sie eins wo sie lächelt aber nicht wirklich ein freudiges Lächeln eher gezwungen. Ich kenne das von mir , man macht ein bisschen fishing for compliments, um sich aufzubauen oder abzulenken. Das hab ich auch in meiner depressiven Episode gemacht.

Sie fehlt mir so krass. Das was wir hatten , hatte ich noch nie. Und ich hatte einige Beziehungen. Von 2 - 6 Jahren Länge. Das jetzt war die kürzeste aber schönste von allen.

25.08.2021 00:49 • #3916


J
Zitat von Maire:
Hallo zusammen, ich hab meinem gestern per WA gefragt, ob ich ihn nur kurz sehen kann, weil ich in Urlaub fliege, was er ja vorher schon wusste. Mir ...

Liebe @Maire ,

An der Stelle zitiere ich den Lieben @Jedi
"Die kleine Schwester der Erwartung heißt Enttäuschung"

Auch wenn ich dich absolut verstehen kann hilft da nur das du versuchst, dich von jeglichen Erwartungen frei zu machen.
ich kann dir aus Erfahrung sagen das dies wirklich gelingen kann. Erst seit ich mich davon löste ging es mir besser und ich wurde wieder ich selbst.
Und auch heute geht es uns beiden wirklich gut damit. Nach fast einem Jahr Funkstille war ich ja zeitweilig schon überzeugt nie wieder etwas von meinem Freund zu hören. Aber seit Ende Mai läuft es nun wirklich gut.
er meldet sich, von wenigen Tagen an dem es ihm schlecht geht abgesehen, zumindest mal kurz, an guten Tagen deutlich mehr.

Lg
just_me

25.08.2021 04:55 • x 4 #3917


Schlüsselkind
Zitat von Yinyang:
Ich schlafe im Moment echt schlecht.


Das ist verständlich. War auch erst mit der Situation überfordert und konnte meine Nerven schlecht beruhigen und nicht aus dem Gedankenkarussel aussteigen. Abends ohne Ablenkung ist es besonders heftig. Habe dann angefangen mich durch Sachbücher und Bücher von Angehörigen mit dem Thema auseinanderzusetzen, um in erster Linie für mich und dann für meinen Gegenüber verschiedene Lösungsansätze zu finden.

Kann leider nichts zum Thema Bulimie empfehlen, da ich mich nicht auskenne, aber zum Thema Depressionen kann ich Dir folgendes Buch sehr ans Herz legen. Es beinhaltet trotz seiner geringen Seitenanzahl sehr sehr viele wertvolle Einsichten und Ansätze: »Wir schaffen es« Leben mit dem depressiven Menschen von dem Psychotherapeuten Josef Giger-Bütler

Einige Passagen, die ich für mich besonders wichtig finde und die mir weiterhelfen, lese ich tatsächlich immer wieder vor dem Einschlafen. Mein Ruhekissen.

Alles Liebe!

25.08.2021 09:49 • x 2 #3918


Schlüsselkind
Zitat von Just_me:
Und auch heute geht es uns beiden wirklich gut damit. Nach fast einem Jahr Funkstille war ich ja zeitweilig schon überzeugt nie wieder etwas von meinem Freund zu hören. Aber seit Ende Mai läuft es nun wirklich gut.


Das freut mich sehr!

25.08.2021 09:52 • x 1 #3919


Y
Zitat von Schlüsselkind:
Kann leider nichts zum Thema Bulimie empfehlen, da ich mich nicht auskenne, aber zum Thema Depressionen kann ich Dir folgendes Buch sehr ans Herz legen. Es beinhaltet trotz seiner geringen Seitenanzahl sehr sehr viele wertvolle Einsichten und Ansätze: »Wir schaffen es« Leben mit dem depressiven Menschen von dem Psychotherapeuten Josef Giger-Bütler


Hi Schlüsselkind,

Naja die Bulimie ist ja nur das Ventil, für ihre Psyche. Geht es ihr gut , dann kommt es selten vor. Geht es ihr schlechter passiert es öfter. Bei mir meinte sie , wenn wir zusammen aßen , hätte sie nie das verlangen , weil sie sich bei mir so wohlgefühlt hat.

Die panikattacken und das übergeben wurden mehr als sie wieder arbeitete.

Sie ist auch ein wenig überfordert mit ihrer Tochter. Konnte ihr oft nicht die Liebe schenken , wie sie es wollte. Die Tochter war oft wütend und es war manchmal schon schwer mit ihr umzugehen. Aber im Nachhinein betrachtet wahrscheinlich auch leichter als es sich in dem moment für uns beide anfühlte.

Das Buch bestelle ich mir heute Abend mal und danke für diesen tollen tip.

Ich möchte Sie gerne in Liebe loslassen aber das dauert noch ein paar Wochen.
Ich werde versuchen mit meinem psychologen , daran zu arbeiten loslassen zu können . Selbstfürsorge betreiben mit meinem Therapeuten zusammen. Wird keine leichte Zeit:( aber ich fühle mich hier gut aufgehoben und bin stolz auf euch alle

25.08.2021 09:58 • #3920


Jedi
Zitat von Maire:
Zitat von Freshdaex:Aber wie beziehungsunfähig man ist, verstehe ich nicht.

Beziehungsunfähigkeit ist bei an Depressioon erkrankten gar nicht so selten, wie ich immer wieder aus
SHG u. Gruppentherapie erfahren konnte.
Meist verbergen sich alte Ängste aus den frühen gemachten Erfahrungen dahinter u. hinzu kommen dann die Erfahrungen,
die man als Heranwachsender u. Erwachsener in seinen Partnerschaften dann macht.
Bindungsunfähigkeit - Bindungsängste ist ein weites, aber auch interessantes Thema.
Ist auch immer gerne u. vorallem kein Unwichtiges Thema in der Therapie.
--------
Zitat von Maire:
Und auch nicht, wie es wird, wenn sich die Depression aufgelöst hat

Bindungsprobleme verschwinden nicht mit der Depression !
Nur kann dieser Bereich in einer Therapie gut einmal beleuchtet werden u. so kann der Betroffene lernen,
die Hintergründe für seine Bundungsangst zu erkennen u. dann anders damit in Zukunft umgehen zu können.
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Zitat von Maire:
wie wird er dann auf diese Zeit und auf sich zurücksehen?

Zu hoffen wäre, dass der Betroffene erkenen kann, - was geschehen ist ? - was können Auslöser - Ursprung
sein, an eine Depression erkrankt zu sein.
Dann aber sollte er mit dem Erlernten u. der Aufarbeitung nach vorne schauen, denn die Vergangenheit ist nicht mehr u.
es gibt dann die Gegenwart, in der es jetzt neu zu leben gilt - auch gerne mit der Partnerin.

Leben geschieht immer - Jetzt - in jedem Moment !

- Diesen Spruch schrieb mir damals mein Therapeut in mein Terminkalender !
Es sollte mich immer daran erinnern, dass Ich nicht die Depression u- Angst bin,
sondern der Mensch der ich sind u. das Ich das reale Leben nicht verpassen sollte.

25.08.2021 10:04 • x 2 #3921


Y
Gemeinsame Freunde waren letztens bei ihr und sie meinten sie hätte von mir gesprochen als wären wir noch zusammen das macht mich noch trauriger.

Scheint , dass da noch was ist aber ziemlich vergraben, durch die depression.

Ich möchte auf jeden Fall für Sie da sein , aber das entscheidet sie selbst. Ich werde jetzt so gut es geht sie in ruhe lassen und hoffe wieder zu mir selbst finden.

Sie hat kaum jemanden, weil ihre Eltern nicht gerade toll sind. Deshalb ist es mir auch wichtig, dass sie weiß ich bin da für sie , so wie sie es für mich war.

Was ja noch positiv ist , dass sie sich mir komplett geöffnet hat am Ende. Also scheint sie mir ja auch noch zu vertrauen. Wir haben noch gegenseitig unsere Schlüssel aber das kann sich ja jederzeit ändern.

25.08.2021 10:12 • #3922


selly
Zitat von Yinyang:
Gemeinsame Freunde waren letztens bei ihr und sie meinten sie hätte von mir gesprochen als wären wir , änoc
h zusammen das macht mich noch ...

Hallo lieber @Yinyang , Di solltest wissen, es kann aber auch viele Monate dauerndas warten und hoffen und das nichts hören und ignoriert werden. @Just_me. @Sandra-k und ich können da ein Lied von singen. Bis zu einem Jahr keine Seltenheit und das verlangt Ausdauer.
und dann die Rückfälle, auch das erlebten einige und ich auch.dass der Betroffene dann nach einer Zeit einen Rückschlag erleidet und man wieder viele viele Monate in der Situation steckt die so schrecklich war.
man muss sich wirklich bewusst sein, dass man nicht hoffen braucht nächsten Monat oder kurzfristig würde alles wieder gut sein.Ich hätte selber auch nie gedacht als Angehörige, dass eine depressive Episode so lange dauert und was das überhaupt alles bedeutet.

heute weiß ich, dass ich genug gelitten habe und entweder es wird wieder alles gut weil er z.b eine Therapie bis zum Ende durchzieht, oder eben nicht. Dann möchte ich aber mein Leben wieder fröhlich und aktiv leben und leiden oder warten das kann ich dann nicht mehr, davon hatte ich mehr als genug die letzten zwei Jahre.mein Leben und mein Glück und meine Lebensfreude sind auch wichtig! Deins auch!

25.08.2021 10:37 • x 1 #3923


Y
Hi selly. Vielen Dank für deine ehrliche Antwort. Ich hab jetzt ca. Die Hälfte des threads verfolgt und bin natürlich erschrocken, kenne es aber ja auch von mir selber, da ich ja auch eine Depression hatte/hab.

Das ist mir bewusst, aber wie ihr alle ja wisst , ist es der mensch im leben , den man die jahre zuvor immer gesucht hat.

Selly ich hab noch nicht soweit gelesen. Wie ist denn deine Geschichte ausgegangen?

25.08.2021 10:49 • x 1 #3924


Schlüsselkind
Zitat von Yinyang:
Konnte ihr oft nicht die Liebe schenken , wie sie es wollte. Die Tochter war oft wütend und es war manchmal schon schwer mit ihr umzugehen.


Nur kurz hierzu, denn diese beiden Sätze sind mir beim lesen direkt ins Auge gesprungen:
In dem oben erwähnten Buch von Herrn Dr. Giger-Bütler gibt es auch ein Kapitel, Kapitel 7: Der Partner und die Kinder. Kinder bemerken natürlich auch schon sehr früh, wenn sich Lebensumstände negativ verändern und reagieren entsprechend darauf - vielleicht die einen still und zurückhaltend, um nicht zur Last zu fallen oder z. B. die anderen, in dem sie auf sich aufmerksam machen, um etwas für sich einzufordern. Hier ist es wahrscheinlich ebenfalls hilfreich, sich damit Stück für Stück zu beschäftigen, um die Kinder altersgerecht mit einzubeziehen, z. B. durch Gespräche o. ä., damit eine Überforderung seitens des Kindes verhindert werden kann.

Liebe Grüße!

25.08.2021 11:40 • #3925


selly
Zitat von Yinyang:
Hi selly. Vielen Dank für deine ehrliche Antwort. Ich hab jetzt ca. Die Hälfte des threads verfolgt und bin natürlich erschrocken, kenne es aber ...

Es ist so aufgegangen, dass er nach der Episode 2019/2020 letztes Jahr im Mai wieder in eine gesunde Phase kam , wir wieder zueinander gefunden haben, ihm alles unsagbar leid tat, wie viel geredet haben und 6 wundervolle Monate folgten. nur mit der Therapie wollte er nicht weitermachen, da er glaubte es alleine hinzubekommen.

naja und seit November 2020 bis jetzt ist er wieder in einer schweren Episode, sie sehen uns nicht und er verhält sich so wie fast alle hier auch schildern. Es sinds die gleichen Symptome und es besteht kaum Kontakt

25.08.2021 13:17 • x 1 #3926


Y
@selly

Also erstmal selly bin ich froh zu hören , dass ihr es geschafft hattet. Das baut mich auf. Ich werde es ja noch lesen , wie es dazu gekommen ist. Dann ist es natürlich ultra traurig , dass er sich hat gehen lassen. Wenn ich bedenke ich hatte eine leichte bis mittelschwere Depression und bin immer noch in Behandlung seit nun 1 1/2 Jahren und davor 6 Wochen Klinik Aufenthalt, finde ich es schade , dass manche so leichtfertig damit umgehen:( nimmst du nun das alles nochmal auf dich?Es hörte sich so an als wenn du aufgibst?

25.08.2021 13:29 • #3927


Jedi
Zitat von selly:
nur mit der Therapie wollte er nicht weitermachen, da er glaubte es alleine hinzubekommen.

Das ist eine solche Fehlannahme u. kann sich so verherrend auswirken !
Es kann dazu führen, dass eine Depri-Episode die nächsten ablöst u. diese sich zunehmend verschlimmern.
Ich kenne auch solche Menschen, die glauben ihre Depression oder Ängste selbst behandeln zu können
(es müsste doch reichen, sich entsprechende Bücher zu kaufen) u. was ich dann erlebe, mag ich jetzt hier nicht schildern.

Ich empfehle jeden, dem die Depression/ Angst einmal erfasst hat, sich professionell Hilfe zu holen, um auch Nachhaltig
das Leben, auch mit einer solchen Erkrankung leben zu können, was dann auch lebenswert ist !
Dies dann auch zusammen mit einem geliebten Menschen u. gar wenn Kinder da sind, dies auch mit ihnen tun zu können.
Durchaus kann es auch mal notwendig werden, eine zweite oder dritte Therapie zumachen.
Ich selbst habe zwei Langzeittherapien gemacht u. einige Jahre zuvor, schon einmal eine innere Kind Therapie,
um meine Kindheits-Traumata zu bearbeiten. Ohne dies, würde ich heute nicht so leben können, wie ich lebe,
ohne die Angst u. Depression.

25.08.2021 13:50 • x 2 #3928


selly
Zitat von Yinyang:
@selly Also erstmal selly bin ich froh zu hören , dass ihr es geschafft hattet. Das baut mich auf. Ich werde es ja noch lesen , wie es dazu gekommen ...

Ja Du hast recht. Er hat es wohl auf die leichte Schulter genommen und es nur verdrängt und gedacht er schafft es. Das hat er in seinem Leben wohl oft schon gedacht, denn bevor wir zusammen kamen, erzählte er mir von einem Klinikaufenthalt aufgrund einer Depression, er war dort drei Monate, aber auch danach nicht weiter in Behandlung. Als er mir das anfangs erzählte, kannte ich mich mit Depressionen aber noch nicht aus um zu wissen, dass er danach hätte eine Therapie weiter machen sollen.

Ich weiß nicht ob man es aufgeben nennen kann. Versetze dich in meine Lage..das erste mal mit den schrecklichen 9 Monaten wo er fremd kalt und ignorant zu mir war, trotz vorher großer Liebe und Harmonie, das hat mich so kaputt gemacht (das Forum hier hat mir da sehr geholfen!)und wenn dann endlich alles wieder gut ist und man dann von heute auf morgen wieder erlebt. Irgendwann ist man selber ausgebrannt, es sind ja jetzt wieder 9 Monate. Wie lange soll ich das wie oft aushalten..!? Mein Leben ist auch wertvoll und so kann ich das nicht.

klar würde ich mich freuen, wenn ich einfach mal wieder mit ihm normal und in Ruhe reden könnte, wenn er aus der Depression raus ist. Er ist mir j trotzdem noch sehr wichtig. Es tut mir auch unendlich leid dass es ihm so schlecht geht.
trotzdem merke ich, dass man so keine glückliche Beziehung führen kann. Sie ist nur glücklich außerhalb der Episoden..und diese kommen Knall auf Fall unangekündigt.

was ich nie verstehen werde, ist dieses nicht reagieren auf normale Nachrichten, das ignorieren (wollte er nie wieder tun, macht er aber gerade wieder fast immer).

ohne Therapie gibt es keine Chance für uns

25.08.2021 13:59 • x 1 #3929


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


selly
Zitat von Jedi:
Das ist eine solche Fehlannahme u. kann sich so verherrend auswirken ! Es kann dazu führen, dass eine Depri-Episode die nächsten ablöst u. diese ...

Genauso ist es Jedi, er glaubte immer es selber zu schaffen, entweder mit Büchern . oder weil er dann der Meinung war, unsere Liebe würde ihn von den Depressionen heilen (Druck auch für mich), oder aber er hat die Therapie begonnen , aber der Therapeut gefiel ihm nicht, jedoch diagnostizierte der, dass er neben der Depression noch unter Hypersensibilität leide. Und daraufhin dachte er ah ok dann weiß er jetzt die Diagnose und wie er sich da helfen kann.
Ich habe noch versucht darüber zu reden, aber bei dem Wort Therapie blockte er immer ab oder lenkte ab.
ja und kein Wunderwie Du sagst Jedi, es löste ihn dann jetzt die nächste Episode ab und wahrscheinlich ist diese auch wieder schlimmer.

Ich merke es in den wenigen Zeilen die er selten mal an mich schreibt.

25.08.2021 14:05 • x 1 #3930

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