14460

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Jedi
Zitat von Yinyang:
Wurde als burn out betitelt aber für mich gibt es da kaum ein Unterschied ausser das es sich besser anhört vielleicht.

Ich denke, dass es da schon einen Unterschied gibt.
Du hast sicherlich recht, BurnOut klingt nicht so sehr Dramatisch u. eher zu Akzeptieren.
Doch BurnOut beschreibt eine psychische u. physische Erschöpfung, die in der Regel sich recht schnell wieder
erholen kann.
Wird zu der psychischen u. physischen Erschöpfung noch eine Depression diagnostiziert, dann verändert sich
die Behandlung u. die Behandlung der Depression rückt stärker in den Fokus.
So ist es möglich, sich nach einer psychischen u. physischen Erschöpfung schneller wieder zu erholen,
während die Behandlung einer Depression, je nach festgestellten Schweregrad, dann doch eine länge Zeit der Heilung
benötigt.
Das macht meiner Kenntnis darüber schon einen Unterschied ! - es gehört nartürlich eine gute Diagnose dazu,
um dann die richtige Behandlung dann auch einzuleiten.

31.08.2021 11:17 • x 2 #4141


Y
@Sandra-k

Mir kommen dabei so viele Fragen auf. Aber im Nachhinein tat solch ein Verhalten euren Partnern ja leid.

Aber gerade denke ich mir sie ignoriert mich und hat mit mir abgeschlossen

31.08.2021 11:38 • x 1 #4142


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Jedi
Zitat von Yinyang:
Aber ist nur eine Vermutung und kann auch voll in dir falsche Richtung gedacht sein.

---------
Hallo
Habe gerade eure Beiträge gelesen u. auch wenn eure Erfahrungen die ähnlich zu sein scheinen,
könnt ihr nur Spekulieren u. Vermuten.
Das was ihr nach solchen Begegnungen dann an Gedanken zulasst, dass macht es für Euch zu einem Problem.
Da melden sich Selbtzweifel oder solche Gedanken, ich habe Ihm/ Ihr doch nichts getan, uvm.
Nun sind solche Gedanken nicht hilfreich u. befeuern oft die Gedankenschleifen u. belasten damit die Gefühle u.
Emotionen.
Zitat von Yinyang:
meinem Frust

Der entsteht dann - was auch verständlich ist, aber nicht Hilfreich u. keine Lösung schafft, wie ihr mit dem Verhalten
eurer Partner umgehen könnt - um einen solchen Frust nicht immer wieder erleben zu müssen.
----------
Möglich , dass sich hinter einem solchen Verhalten der Partner-innen, ein sehr geringes Selbstwertgefühl verbirgt,
eine fehlende Verantwortungsübernahme. - Wäre jetzt so meine pers. Vermutung !
Auch können noch weitere Gründe vorliegen, die aber auch eher sich im Bereich von Spekulation bewegen würden.
(Was ich auch schon erlebt habe, im Austausch mit einem Angehörigen, dass es da schon einen anderen Menschen gab,
obwohl die Liebe beteuert wurde u. eine Trennung hinausgezögert wurde - den Austausch hatte ich auch im Forum u.
empfand es als sehr bitter, als alles ans Licht kam).

Ob es bei euren Partner so ist, kann ich nicht wissen u. wäre auch nur reine Spekulation.
Habe mich gerade nur an diesen Austausch mit dem Mitglied erinnert u. das hatte mich sehr berührt, gerade weil
er immer so Zuversichtlich war. Hatte mich auch noch einige Zeit danach mit ihm ausgetauscht, bis es ihm besser mit der Situation ging u. dann das Forum nicht mehr brauchte.

31.08.2021 11:44 • #4143


Jedi
Zitat von Yinyang:
Aber gerade denke ich mir sie ignoriert mich und hat mit mir abgeschlossen

Kann möglich sein - doch kannst Du nur spekulieren !

Was aber ist mit Dir Yinyang ?
Hast Du schon abgeschlossen ?
Wie denkst Du selbst darüber u. wozu bist Du noch bereit ?
Versuche mal ganz bei Dir zu bleiben - Wie Du mit der Situation weiter umgehen möchtest ?
-------------
Zitat von Yinyang:
Mir kommen dabei so viele Fragen auf.

Versuch es einmal mit weniger Fragen, sondern mit mehr Antworten - Deinen Antworten -

31.08.2021 11:52 • x 2 #4144


Y
Zitat von Jedi:
Da melden sich Selbtzweifel oder solche Gedanken, ich habe Ihm/ Ihr doch nichts getan, uvm.
Nun sind solche Gedanken nicht hilfreich u. befeuern oft die Gedankenschleifen u. belasten damit die Gefühle u.
Emotionen.

Hab mich von dem Gedanken auch verabschiedet. Ich hab sie umformuliert und mir gesagt , dass ist ihr weg mit der Situation umzugehen aus nur ihr bekanntem Gründen

31.08.2021 11:57 • x 2 #4145


Schlüsselkind
Besteht die Möglichkeit, dass Du mit Deiner (Ex-)Partnerin im Beisein ihres Therapeuten sprichst, um die Trennung ob nun entgültig oder vorübergehend für dich verarbeiten und/oder abschließen zu können?

31.08.2021 12:20 • x 1 #4146


Jedi
Zitat von Yinyang:
Ich hab sie umformuliert und mir gesagt , dass ist ihr weg mit der Situation umzugehen aus nur ihr bekanntem Gründen

Finde ich gut, dass Du es so gemacht hast
Dies Umformulieren ist eine sehr gute Möglichkeit, um sich nicht Ohnmächtig - ohne Macht, der Situation ausgeliefert
fühlen zu müssen !

31.08.2021 13:15 • x 2 #4147


Y
@Schlüsselkind

Ich weiß nicht , ob sie schon einen platz hat. Sie war letzte Woche (mein Stand) beim psychiatrischen notdienst. Mehr weiß ich nicht. Wir haben keinen Kontakt:( das würde ich ansonsten sehr gerne

31.08.2021 13:56 • x 1 #4148


M
Zitat von Jedi:
Was ich auch schon erlebt habe, im Austausch mit einem Angehörigen, dass es da schon einen anderen Menschen gab,
obwohl die Liebe beteuert wurde u. eine Trennung hinausgezögert wurde - den Austausch hatte ich auch im Forum u.
empfand es als sehr bitter, als alles ans Licht kam).

Mal aus Neugierde: bekommt man das mit schweren Depressionen überhaupt hin?

Ich dachte da ist man froh, wenn man morgens aufstehen kann.

31.08.2021 17:15 • x 1 #4149


Jedi
Hallo @Milla

Zitat von Milla:
Mal aus Neugierde: bekommt man das mit schweren Depressionen überhaupt hin?

Ich kann jetzt nur von mir sprechen - ich hätte es nicht hinbekommen u. hätte dafür gar kein Interesse gehabt u.
ich hätte in der Phase einer Frau nicht das geben können, was zu einer Beziehung auch gehört (denke Du weißt,
was ich meine)
Ich war noch nicht einmal in der Lage meinen Beruf auszuüben.

Deshalb bin ich manchmal etwas verwundert darüber, wenn hier geschrieben wird, was die betroffenen Partner
alles so machen u. noch können. Aber ich möchte das jetzt auch nicht beurteilen - bei mir wäre da nichts gelaufen.
Ich war so sehr mit mir u. meiner Heilung beschäftigt, da hätte eine neue Frau keinen Platz haben können !
Mir tat es später sehr Leid, meiner Partnerin nicht das geben zu können, was zu einer Partnerschaft dazu gehört.
-------------
Zitat von Milla:
Ich dachte da ist man froh, wenn man morgens aufstehen kann.

Unbehandelt kann dies echt zu einer täglichen Herausforderung werden.
Bei mir hatte es sich nach meinem Klinikaufenthalt u. mit Hilfe von Antidepressiva deutlich gebessert,
so dass eine Tagesstruktur möglich wurde.

31.08.2021 17:33 • x 2 #4150


Y
Zitat von Jedi:
Unbehandelt kann dies echt zu einer täglichen Herausforderung werden.
Bei mir hatte es sich nach meinem Klinikaufenthalt u. mit Hilfe von Antidepressiva deutlich gebessert,
so dass eine Tagesstruktur möglich wurde.

Kann ich nur bestätigen. Ging mir genauso. Interesse an Frauen auch Fehlanzeige. Ich hab vor meinEr liebsten(die um die es hier gerade geht) 2 Frauen abgewiesen, weil ich mich noch nicht soweit fühlte und kein Interesse hatte.

31.08.2021 17:44 • x 1 #4151


F
Meiner kleinen Erfahrung nach ist es tatsächlich auch eher unwahrscheinlich, dass das der Fall ist. Ich denke, jemand der ernsthaft depressiv wird, wird auch keine Libido haben. Ich meine, wenn man sich nicht gut fühlt, wenn das Körpergefühl zerstört ist und man sich für nichts wertvoll genug findet, wie soll man Lust empfinden und sich jemanden wirklich dann auch noch sichtbar verletzlich präsentieren (was beim S. durchaus so ist)? Ich denke, das schließt sich aus.

Außerdem, denke ich, ist die Flucht in eine neue Beziehung, zu einer anderen Frau/Mann bzw. in viele Bettgeschichten genau das - eine Flucht. Im Falle eines Depressiven, der sich mit sich selbst auseinandersetzt und dann auch noch mit professioneller Hilfe, ist ein Fluchtverhalten nicht wirklich naheliegend. Zumindest denke ich, würde hier ein guter Therapeut solches Verhalten auch infrage stellen und den Fokus auf gesündere Strategien der Selbstwertsteigerung legen.

31.08.2021 18:02 • x 2 #4152


M
Arbeiten geht bei vielen ja noch. Das verstehe ich auch, dass ist ja die Existenzgrundlage.

Aber romantische Gefühle für jemand fremden entwickeln kann ich mir schwer vorstellen.

31.08.2021 18:05 • x 2 #4153


selly
Zitat von Milla:
Mal aus Neugierde: bekommt man das mit schweren Depressionen überhaupt hin? Ich dachte da ist man froh, wenn man morgens aufstehen kann.

Also "meiner " würde es nicht hinbekommen, ich muss sagen er hat in der Depression weder Humor, noch ist er gesprächig oder kann was fühlen. Und könnte er als das geben, so würde er es bei mir tun.

aber es gibt sicherlich verschiedene Arten der Depression und wenn eine Betonung vorher schon tot war, dann ist da vielleicht auch eher eine Motivation, sobald die Kraft wieder da ist, eine andere Beziehung zu beginnen

31.08.2021 18:26 • x 1 #4154


selly
Er sagte mir bei seiner letzten Scheren Episode auch, dass er sich keinen zumuten kann und einsam bleiben muss. Und dass er nie wieder diese Empfindungen und Gefühle bei einem Menschen haben wird wie bei mir.

Allerdings wurde nach der Episode Ja doch alles wieder gut und er für ein paar Monaten und guter Verfassung

31.08.2021 18:30 • x 1 #4155


maya60
Zitat von Freshdaex:
Ich denke, jemand der ernsthaft depressiv wird, wird auch keine Libido haben.

Unterschiedlich! Immer wieder kommt es auch zu sowas wie Kicksuche. Darum sind ja Depressive gesteigert Suchtanfällig! Alles was neu, spannend, aufregend ist, hilft vorübergehend als im Grunde hilflose Selbstmedikation.
Sobald dann der Kick vorbei ist, ist der Kater tief.


Zitat von Freshdaex:
Außerdem, denke ich, ist die Flucht in eine neue Beziehung, zu einer anderen Frau/Mann bzw. in viele Bettgeschichten genau das - eine Flucht.


Das kommt noch dazu! Schon auffällig, wie viele flüchten. Aus dem Haus, ins Partymachen, in Affären.


Zitat von Freshdaex:
Im Falle eines Depressiven, der sich mit sich selbst auseinandersetzt und dann auch noch mit professioneller Hilfe, ist ein Fluchtverhalten nicht wirklich naheliegend.


Genau, wenn nicht wie bei mir es Jahrzehnte dauert, ehe ich meine richtigen Diagnosen bekam trotz allen Bemühens.


Zitat von Freshdaex:
Zumindest denke ich, würde hier ein guter Therapeut solches Verhalten auch infrage stellen

Ja, aber das will dann nicht Jede/r hören. Schon öfter gehört, dass dann Depressive die Therapie abbrechen.


Zitat von Milla:
Mal aus Neugierde: bekommt man das mit schweren Depressionen überhaupt hin?

Ja, im Partymodus mit Alk. und Rauchen und immer unter Adrenalin habe ich das hinbekommen.
Keiner diagnostizierte mich richtig, bis ich fast 50 Jahre alt war.
Aber auch die Medikamente, die Antidepressiva, verringern oft die Libido.


Zitat von Milla:
Arbeiten geht bei vielen ja noch. Das verstehe ich auch, dass ist ja die Existenzgrundlage.

Aber romantische Gefühle für jemand fremden entwickeln kann ich mir schwer vorstellen.


Stimmt genau, es sei denn, man ist ein getriebener Depressiver auf Kicksuche.


Zitat von selly:
weder Humor

Doch, viele viele langjährig Depressive haben viel vom klassischen traurigen Clown. Viel Galgenhumor.


Zitat von selly:
aber es gibt sicherlich verschiedene Arten der Depression und wenn eine Betonung vorher schon tot war, dann ist da vielleicht auch eher eine Motivation, sobald die Kraft wieder da ist, eine andere Beziehung zu beginnen

Stimmt auch.

31.08.2021 18:55 • x 2 #4156


maya60
Sorry, falsche Tasten zur Textkotrektur erwischt.

31.08.2021 18:56 • #4157


selly
Zitat von maya60:
Unterschiedlich! Immer wieder kommt es auch zu sowas wie Kicksuche. Darum sind ja Depressive gesteigert Suchtanfällig! Alles was neu, spannend, ...

Ja ich meine nicht den "Masken-Clown", den schafft meiner bei Fremden oder Kollegen auch, sondern ich meine den echten Humor

31.08.2021 19:16 • x 2 #4158


maya60
Zitat von selly:
sondern ich meine den echten Humor

Ich auch. Ich hatte immer ein inneres tiefes Leid und eine sehr humorvolle und fröhliche Seite gleichzeitig und das war und bin ich.

Es ist eben nicht schablonenhaft und oft ja verknüpft mit weiteren psychiatrischen Diagnosen, die dann die Depression spezifisch machen.

31.08.2021 19:22 • x 1 #4159


Jedi
Zitat von maya60:
Ja, aber das will dann nicht Jede/r hören. Schon öfter gehört, dass dann Depressive die Therapie abbrechen.

Ja, dass stimmt ! - und aus meiner Erfahrung heraus, passiert das gar nicht so selten.
Natürlich heißt es dann, der TP ist doof - unfähig - hat keine Ahnung - Therapie bringt mir nichts.

31.08.2021 19:31 • x 2 #4160


selly
Zitat von Jedi:
Ja, dass stimmt ! - und aus meiner Erfahrung heraus, passiert das gar nicht so selten. Natürlich heißt es dann, der TP ist doof - unfähig - hat ...

Leider muss ich da recht geben. Ich hab mich oft gefragt, warum nur macht er nicht die Therapie die er ja anfing, in der Klinik und auch dann bei der letzten Episode, nicht zu Ende. Warum ist man so dumm (sorry)!) und merkt man ist krank und das Leben gerät aus den Fugen und trotzdem zieht man keine Therapie durch. Werde ich nie verstehen! Es macht so viel kaputt und im Endeffekt schadet sich der Betroffene mehr und mehr

31.08.2021 19:54 • x 2 #4161


T
Hallo Leute, ich bin bereits auf Seite 10 in diesem Thread hier und werde auf jeden Fall den Rest auch noch lesen

Ich poste hier jetzt einfach mal meine Geschichte und würde mich über eine Resonanz sehr freuen. In einem normalen Trennungsforum hat man wenig Chancen jemanden zu finden der sich mit Depressionen auskennt.

Hier mein Text:

Hallo Leute,

meine Freundin (38) und ich (43) sind seit fast 2 Jahren ein Paar. Wir hatten nie wirklich Streit, hatten tiefe Gefühle und eine starke Verbundenheit. Sie war für mich die Frau zum gemeinsam alt werden.

Als wir zusammen kamen hatte sie schon eine mittelschwere Depression und wurde krankgeschrieben (auch wegen anderer Krankheiten). Anfang letzten Jahres war Sie in einer Tagesklinik und bekam Duloxetin (Cymbalta) verschrieben. Sie sollte sich wegen ihrer Depressionen weiter behandeln lassen, was sie aufgrund ihrer familiären Situation nicht machte.

Jetzt war Sie 1.5 Jahre krank geschrieben und hat wieder angefangen zu arbeiten, was Sie nun überfordert. Sie sagte selbst das sie nicht mehr lange kann und es ihr zuviel wird. Sie hat sich immer weiter von mir entfernt und wurde zusehend aggressiver. Über die Beziehung reden ging schon mal garnicht...

Am 14.08. sagte Sie mir das Sie keine Gefühle mehr für mich hat und sich trennen möchte. Sie hat selber nicht verstanden warum auf einmal alles weg ist. Das war ein Schock für mich... Ich bat Sie die ganze Sache nochmal zu überdenken und wir haben uns lange unterhalten, was auch etliche Missverständnisse aus dem Weg räumte.
Ich sagte ihr das ich sie nicht wieder erkenne und das die Depression aus ihr gesprochen hat, nicht sie selbst. Oder sogar das Duloxetin (wovon Sie ziemliche viele Nebenwirkungen hat).

Trotzdem bräuchte sie die Trennung für ihren Kopf.
Ich soll mir keine Gedanken machen, sie weiss nicht was in einer Woche oder einem Monat sein würde. Ich soll mich freundschaftlich verhalten und keinen Druck wegen unserer Beziehung machen. Nur im Moment will Sie die Trennung - Sie braucht es gerade einfach für Ihren Kopf.
Ich sagte ihr das ich sie liebe und für sie da sein werde.

Sie verhält sich im Moment als wäre nichts gewesen, ruft mich mehrmals täglich an (zwischen ihren Arbeitswegen). Zwischendurch immer mal ne Whatsapp und Abends vorm schlafen gehen telefonieren wir auch noch. Was mich ja auch sehr glücklich macht.

Ich spreche das Thema nicht an und werde versuchen keinen Druck auf Sie auszuüben, was anderes bleibt mir ja im Moment nicht übrig.

Ich weiss nicht wo die Reise nun hingehen wird. Ist das mit den Gefühlen normal bei einer Depression / Pschopharmaka?

Gibt es Hoffnung auf Besserung?

Kehren die Gefühle wieder?

Was kann ich machen?

Ich liebe diese Frau vom ganzen Herzen und möchte nichts falsch machen. Sie ist so ein guter und humorvoller Mensch, mit ihr konnte man Pferde stehlen. Bis die Depressionen die Macht übernommen haben.
Ich möchte sie auf keinen Fall im Stich lassen und die Krankheit mit ihr gemeinsam durchstehen, sie war auch immer für mich da wenn es mir schlecht ging (Kenne sie seit 6 Jahren).
Gott, sie ist der herzlichste Mensch den ich kenne.... Diese Krankheit ist wirklich schlimm.

Ich weiss nicht wie ich mit der Situation umgehen soll. Wäre es eine normale Trennung, so würde ich den Kontakt zu ihr abbrechen, aber ich weiss das sie krank ist. Und dann ist da noch die Hoffnung. Der Kontakt zwischen uns hat sich kaum geändert...

Letzten Montag war ich bei ihr um meine Klamotten abzuholen. Wir haben über 4h lang geredet, hatten Spaß und ich habe ihr nochmals gesagt das ich der Meinung bin das ihre nicht vorhandenen Gefühle von der Depression/Antidepressiva kommen. Habe viel über das Thema gelesen. Sie möchte die Antidepressiva´s auch von selbst ausschleichen lassen und beginnt Anfang nächsten Monats eine Therapie.

31.08.2021 19:55 • x 2 #4162


Jedi
Hi @selly

Zitat von selly:
Werde ich nie verstehen!

In einer Therapie kommt man Wahrheiten, die man lange Verdrängt oder in seinen Schatten verschoben hat.
Ich habe bei meiner Psychoanalyse, Schattenarbeit gemacht u. das ist oft sehr hart sich da selbst zu begegnen.
Sich seiner Schatten bewusst zu werden, ist ein Ende der Schuldfrage (andere Menschen-das Systerm-der Chef, usw.) !
Sich seiner eigenen Verhaltensmuster - der eigenen geglaubten Glaubenssätze bewusst zu werden, geht nicht ohne
einen Schmerz ab (so meine pers. Erfahrungen). Sich dann seiner Verantwortung zu stellen, ist eine echte Herausforderung.
Ich habe noch nie so viel geheult, wie in diesen Sitzungen u. bin ehrlich, ich war auch ein paarmal nahe dran,
die Therapie aufzugeben, weil ich diesen Schmerz nicht mehr wollte.
Natürlich lohnt sich da durch diesen Prozess hindurchzugehen.

Doch nicht selten, werden in der wichtigsten Phasen der Therapie, diese dann abgebrochen u. vieles was noch
unbearbeitet ist bleibt zurück. Sicher löst das auch bei dem ein od. anderen Klienten deshalb Schuld- u. Schamgefühle aus.
--------------------------------------------
Zitat von selly:
Es macht so viel kaputt und im Endeffekt schadet sich der Betroffene mehr und mehr

Was es kaputt macht steht da meistens nicht im Vordergrund. Man flieht oft vor den Schmerz.
Das man sich damit selbst schadet, mit dieser Erkrankung nicht weiter kommt, in Richtung Heilung, wird dabei oft
nicht wahrgenommen. Es kommt dann nicht selten zu diesen Episoden, auf u. ab, besser - schlechter, oft länger u.
intensiver.

Schnell wird gesagt, geh in die Therapie u. lass Dir helfen- sage, bzw. rate ich ja auch selbst Betroffenen !
Doch Therapie ist Selbsterkenntnis u. die kann Schmerzlich sein u. es gehört Mut auch dazu,
sich einem solchen Prozess zu stellen !
Nur finde ich, gibt es dazu keine Alternative oder man wählt den Weg in eine Sucht.

So ist es meine Erfahrung u. auch Meinung dazu !

LG Jedi

01.09.2021 08:08 • x 5 #4163


Schlüsselkind
Zitat von Jedi:
Finde ich gut, dass Du es so gemacht hast Dies Umformulieren ist eine sehr gute Möglichkeit, um sich nicht Ohnmächtig - ohne Macht, der Situation ausgeliefert fühlen zu müssen !


Das ist klasse, am besten direkt eine Umleitung im Kopf einbauen - daran arbeite ich auch aktuell. Klappt nicht immer, s. u.

Frage:
Trigger

Mein Gegenüber hat mir z. B. nie offen gesagt, dass er gerade eine depressive Episode hat das immer nur umschrieben bzw. angedeutet, z. B. mit viele Gedanken im Kopf. Weil wir uns schon etwas länger kennen er ist schon viele Jahre in Therapie und arbeitet an sich und ich selbst viele Warnsignale extreme Erschöpfung, Grübelzwang, sozialer Rückzug bemerkt habe, konnte ich das hinterher für mich einordnen. Ist das auch so ein typisches Verhalten? Mir wäre es zu anfangs dann selbst viel einfacher gegangen damit umzugehen, wenn die klare Ansage: Ich bin in einer depressiven Phase, ich brauche Ruhe gefallen wäre. Das ist dann in dem Moment bei vielen Depressiven während einer akuten Episode nicht mehr aussprechbar, spekuliere ich?*

Und jetzt wieder Umleitung - Umleitung - Umleitung.

*In seinem Falle, ist ja wieder individuell und rein spekulativ, habe ich mir das so begründet, dass er mich damit nicht belasten will. Obwohl das für mich anders eigentlich viel einfacher wäre.

01.09.2021 08:19 • x 3 #4164


F
@selly Ich kann auch verstehen, warum man eine Therapie abbricht. Ich war zwar nicht (meines Wissens nach nicht) in einer Therapie mit Depressionen und habe auch nicht vor meiner Therapeutin gesessen und regelmäßig geweint, aber es ist schon schwer. Für mich war es zum einen eine große Erleichterung mal zu hören, dass meine Art und Denkweise, Gefühle und Verhalten erklärbar und verständlich sind, aber das bedeutet trotzdem nicht immer, dass sie angebracht sind.
Zum Beispiel: ich hatte nicht die schlechteste Kindheit aber auch definitiv nicht die beste. Mein Vater war sehr aggressiv und teils auch sehr übergriffig. Und damit fing das Problem an, für mich und auch für alle anderen - jeder in meiner Familie ist damit anders umgegangen. Meine Mutter zum Teil mit Verdrängen und Wegsehen, mein Bruder ebenfalls mit Aggressivität in Richtung Schwächeren (mich) und meine Schwester mit Isolation und Abgrenzun. Insgesamt habe ich mich lange Zeit nicht wirklich inkludiert, berücksichtigt und vor allen Dingen auch nicht geschützt gefühlt. Diese Angst und dieses Gefühl trage ich auch heute noch mit mir und auch wenn man generell verstehen kann, warum ich so reagiere, ist es nicht angebracht, in vielen Situation genau das Motiv bei jemand anderem zu sehen oder zu verdächtigen. Auch die Reaktion des inneren Kindes: toben, wütend werden, weinen etc. ist verständlich aber einfach nicht immer richtig. Die unglaublich große Frustration ist, hier umzulernen. In der Verhaltenstherapie liegt der Blick immer eher nach vorne: Wie will ich mich stattdessen verhalten, was kann ich ändern? Wie kann ich mein Denken und Fühlen so verändern, dass sich auch mein Verhalten ändern lässt. Und leck mich am Ärmel - das ist einfach unglaublich schwer! Und auch wenn ich meine Muster jetzt kenne und merke, wann mein inneres Kind übernimmt und die Gehirnwürste (wie ich sie liebevoll nenne) übernehmen, ist es immer noch schwer, dagegen anzugehen und umzulenken. Ich kann also voll verstehen, dass man irgendwann sagt, dass man darauf einfach keinen Bock mehr hat und mit dem Spruch man ist halt wie man ist sich wieder zurücklehnt und der Gedankensuppe erlaubt, wieder Überhand zu nehmen.
Klar, körperliche Behandlungen tun auch manchmal weh - je nach dem wo die Spritze hingeht, geht man auch ein und dann denkt man, dass man es eigentlich lieber lässt. Schau dir an wie viele Leute einen Besuch beim Zahnarzt umgehen, weil es da eigentlich immer unschön ist. Letzten Endes kommt der Schmerz von außen - der Zahnarzt ist der Idiot und der Gegner. Bei einer Psychotherapie stellt man sehr häufig fest, dass man selbst der Gegner ist und aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass das ein sehr unangenehmes Gefühl und Kampf ist, bei dem man sich nur allzu häufig wie Don Quijote fühlt, der die Windmühlen bekämpft.
Vielleicht hilft das ja? (:

01.09.2021 08:52 • x 3 #4165


Y
@selly gibt es etwas neues bezüglich deines partner ?

01.09.2021 09:07 • x 1 #4166


selly
Zitat von Freshdaex:
@selly Ich kann auch verstehen, warum man eine Therapie abbricht. Ich war zwar nicht (meines Wissens nach nicht) in einer Therapie mit Depressionen ...

Das kann ich alles wirklich gut nachvollziehen und verstehe auch wie schwer es ist.Ich denke aber, wenn ein Mensch (er) zeitlebens so schlimme depressive Episoden hat, die das ganze Leben so beeinflussen und Beziehungen zerstören und man sich selber ja auch damit zerstört und sein Leben, dass es unklug und verantwortungslos ist, sich dann keine Hilfe zu holen. So denke ich mittlerweile

01.09.2021 09:27 • x 3 #4167


selly
Zitat von Yinyang:
@selly gibt es etwas neues bezüglich deines partner ?

Nein, das ist Kettenladens 10 Monate so und da wird sich bestimmt auch vorerst nichts dran ändern.Ich warte da auch auf gar nichts mehr

01.09.2021 09:28 • x 3 #4168


F
Zitat von selly:
unklug und verantwortungslos ist, sich dann keine Hilfe zu holen.

@selly damit hast du auch vollkommen recht, das möchte ich dir nicht absprechen. (: Du kannst es aber nicht erzwingen. Er muss sich sich selbst stellen können oder wollen und Verantwortung übernehmen. Er muss lernen wollen, sich seinem Einfluss auf die Krankheit zu stellen und sich damit aus der Opferrolle holen, die trotz großem Leiden bequemer ist als sich selbst kennenzulernen und gefühlt zu bekämpfen..

01.09.2021 09:32 • x 4 #4169


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


selly
Zitat von Freshdaex:
@selly damit hast du auch vollkommen recht, das möchte ich dir nicht absprechen. (: Du kannst es aber nicht erzwingen. Er muss sich sich selbst ...

Nein das stimmt, das muss von ihm alleine kommen, ganz klar.ich habe sowas ihm gegenüber auch nie erzwingen oder gefordert (allerhöchstens einen Hinweis gegeben), allerdings ziehe ich Konsequenzen daraus, weil ich so keine Beziehung führen kann

01.09.2021 10:02 • x 4 #4170

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