Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

@Turry das willst du alles nicht hören, oder? Aber es ist im Moment vermutlich ihr Wunsch, Ruhe zu haben.

Im Moment kann oder will sie nicht und wenn man nochmal zusammenfinden will, sollte man wünsche ernst nehmen und befolgen.

Immerhin weiss ich jetzt wie sie mich getestet hat. Sie sagte mir ja mal am Telefon das sie mich getestet hatte... Unzwar:

Am Samstag hatte sie sich getrennt und ich hatte die Nacht noch bei ihr geschlafen. Und der Test war:

Sie hatte mich am Sonntag gefragt was ich zu essen mache für uns. Ich sagte ich hole was beim Dönermann. Also habe ich was zu essen geholt. Dann hatten wir Mittag gegessen und sie legte mir Geld auf den Tisch, ich hatte mir nichts dabei gedacht und wollte nicht mit ihr diskutieren, also habe ich es mir eingesteckt.
Das war der Fehler, ich hätte das Geld liegen lassen müssen, da sie mich ja gefragt hatte was ICH zu essen mache.....

Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Zitat von Milla:

@Turry das willst du alles nicht hören, oder? Aber es ist im Moment vermutlich ihr Wunsch, Ruhe zu haben. Im Moment kann oder will sie nicht und wenn man nochmal zusammenfinden will, sollte man wünsche ernst nehmen und befolgen.

Dann sollte sie es mir sagen... Und nicht: Klar kannst du dich bei mir melden. Oder kannst du vorbei kommen und mir das und das mitbringen? Ich kann ihre Gedanken nicht lesen.

@Turry Hat sie nicht gesagt, dass sie die Trennung will? Dass sie gerade keinen Kopf für eine Beziehung hat sondern nur oder höchstens für eine Freundschaft?

Freunde telefonieren auch, Freude bringen sich auch was vorbei und kümmern sich umeinander. Bestimmt bist du ihr wichtig, sodass sie dir die Tür auch auflässt. Aber zwischen Freunden existiert auch viel Distanz. Man hängt nicht die ganze Zeit aufeinander. Mein ganzes Glück, mein Leben hängt nicht an meinen Freunden fest, jedenfalls nicht wie mit einem Partner und das ist, denke ich, auch ganz gut. Ich schreibe meinen Freunden nicht jeden Tag, erst recht nicht wenn sie mir sagen, dass sie mal ihre Ruhe und Abstand brauchen. Und ich keiner nicht-toxischen Beziehung macht man den anderen so runter, testet und weiß nicht was.

Du bewegst dich hier auf ganz dünnem Eis und ich befürchte, dass du dich immer weiter in wirklich tiefe Wässer bringst. Du musst akzeptieren, dass eure Beziehung vorbei ist, egal wie charakteruntypisch, überraschend, der Krankheit geschuldet, sinnlos etc es ist. Sie hat ihre Entscheidung getroffen und du tust dir damit keinen Gefallen, wenn du das nicht annimmst.

Dass das schwer ist und erst recht schwer zu akzeptieren, kann hier jeder verstehen. Aber egal was zwischen euch war, ist und werden wird, sie hat ganz klar Bedürfnisse geäußert und dich im Rahmen einer Beziehung ausgeschlossen. Wie du dich dem gegenüber stellst, ist das deine Sache, aber das musst du ganz basierend auf dich entscheiden, wie du damit umgehen möchtest und was du für dich brauchst.

Aus ganz persönlicher Sicht möchte ich dir hier auch sagen, dass auch wenn ich verstehe, was dich hier antreibt, dass du dir gerade sehr ins eigene Fleisch schneidest. Ich glaube, ich würde es meinem Partner sehr übel nehmen, wenn er es mir unmöglich macht, mir Raum und Zeit und Ruhe zu geben. Dass sie im Chaos ist, ok und dass es dich ins Chaos wirft, auch ok. dass sie nicht weiß, was sie endgültig will, weil sie gerade psychisch vollkommen aus dem Gleichgewicht geraten ist, verständlich, dass du dich darauf nicht verlassen willst, möchtest und kannst. Du sprichst hier gerade aber vieles ab, auch die Erlaubnis, für sich entscheiden zu können und zu dürfen, dass sie gerade nicht kann und nicht will. Und weißt du, was ich an ihrer Stelle sehr umso trauriger finden würde? Du nimmst ihr die Möglichkeit zu dir zurück zu kommen. Zu einem sicheren, liebevollen, ausgeglichenen Hafen.

Ich ahne, dass sich das sehr hart lesen lässt. Ich hoffe, dass du das als wachrütteln lesen kannst...

Du hast ihr jetzt mehrfach gesagt, dass du für sie da bist und hinter ihr stehst.
1. Aber hinter ihrer Entscheidung, dass sie sich jetzt rein auf sich fokussieren möchte, stehst du nicht sondern suchst (verständlicherweise) nach Entschuldigungen und Gründen, warum das nicht so gemeint ist, wie es gesagt ist und akzeptierst diese Entscheidung nicht, dass sie nicht nur 1 sondern 100 Schritte zurückgeht.
2. Du übernimmst Verantwortung und Verpflichtungen, die du NICHT leisten kannst. Was auch immer gerade bei ihr abgeht, ob es Nebenwirkungen von Medikamenten sind, Depressionen oder was auch immer - das KANNST du nicht behandeln! Du bist nicht in der Position als Partner, dir das auflasten zu dürfen und du bist keine Fachkraft! Wenn es sich hierbei um Medikamente handelt, ist der erste Ansprechpartner der Psychiater. Anti-Depressiva ab- und neu einzusetzen ist bestimmt nicht leicht und wird sie wahrscheinlich (nach meiner Milch-Mädchen-Rechnung) noch mehr ins Chaos stürzen. Eine Diagnose zu stellen und eine Therapie zu starten KANNST du auch nicht übernehmen. So schmerzlich es ist, es ist auch eine Erleichterung, weil es dir soooo viele Gewichte von den Schultern nimmt, die du gerade dabei bist zu tragen.

Sie behandelt dich wirklich nicht gut.
1. Du musst dir das wirklich nicht bieten lassen. Es ist aber keine Therapieform, das an dir auszulassen. Dieser Gedanke, Emotionen rauszulassen und dann ist man gereinigt geht aus von der Theorie, dass es so etwas wie eine Katharsis gibt. In der Therapie stellt man aber fest, dass das nicht so wirklich gut ist, bzw. nicht bei allen Emotionen viel bringt. Wut löst immer weiter Wut aus und das Kunststück ist es, hier ein Ventil und einen Umgang zu finden, der angemessen ist. Das was da passiert, ist aber weder angemessen noch gesund - es macht immer mehr kaputt. Du bist es dir zum einen selbst schuldig und es spricht sehr für einen gesunden Selbstwert, wenn du hier den Riegel vorschiebst und sagen kannst, dass es so nicht geht. Abgesehen davon nimmst du ihr damit wirklich die Möglichkeit, sich mit diesem Gefühl nach innen zu beschäftigen, weil sie es nach außen, in deine Richtung abgibt und du damit IMMER zum Sündenbock wirst. Sie mag gerade nicht wissen, was sie macht und jegliches Verständnis von Rücksicht verloren haben, aber das macht es absolut nicht nötig, dass du weiterhin schluckst.
2. Sie kann dir nicht das geben, was du gerade willst. Was brauchst du? Für sie da zu sein, bedeutet nicht, dass es nötig und (für euch beide) gut ist, dass du dich dem weiter aussetzt.

Die Quintessenz ist, dass dir von allen hier empfohlen wird, ihr Raum und Zeit zu geben, als auch dir. Sie ist 100 Schritte zurück gegangen. Sie hat deine Hand losgelassen und hat sich in irgendeine Höhle zurückgezogen. Und trotzdem gehst du weiterhin in dem Verständnis, dass ihr zusammen geht, 100 Schritte vor. Nur, dass sie daraufhin weitere 100 Schritte zurück geht und du dich jetzt wunderst, dass ihr immer weiter auseinander triftet, dass es immer schlimmer wird. Du kannst sie da nicht rauszerren oder navigieren - das müssen sie und ihr Therapeut machen. Alles andere ist gerade wirklich kontraproduktiv. Du hast ihr in die Höhle eine Kerze gestellt. Das reicht. Mehr gutes, mehr zielführendes, mehr hilfreiches kannst du nicht tun. Bleib doch einfach mal einen Moment für dich stehen, finde zur Ruhe, gib dir mehr Zeit als ein paar Tage, um dich zu orientieren und dich wieder zu finden. Dann geht es sich viel leichter und sorgenfreier. Davon profitierst du und im Endeffekt auch sie viel mehr, als von diesem emotionalen Ausnahmezustand.

Hat sich jetzt wohl eh erledigt. Bei Facebook hat sie mich schon blockiert.

Zitat von Turry:

Hat sich jetzt wohl eh erledigt. Bei Facebook hat sie mich schon blockiert.

Glaub ich nicht, dass es so einfach vorbei ist. Sie wird sich wieder melden, sobald ihr danach ist.
Aber für dich wäre Abstand wirklich besser.

Same. Denke ich auch nicht, dass es sich erledigt hat.

Ihr seid hier gerade in keinem guten Kreislauf, für euch beide nicht. Ich an deiner Stelle würde mich darum bemühen, da rauszukommen. Erst dann kann von dir aus auch wieder eine gesunde Beziehung aufgebaut werden, wenn es denn soll.

Den Rest, die faire, gesunde zweite Hälfte, hat sie beizutragen - es gehören zwei zu einer Beziehung. Das bedeutet nicht, dass sie ihre Krankheit nicht haben darf, aber der Umgang damit und mit dir muss für euch beide so sein, dass ihr von eurer Zweisamkeit profitiert. Und auch andersherum gilt das. Auch du musst mit ihren Bedürfnissen klarkommen. Und wenn diese derzeit sind, für sich zu sein, dann ist das so.

Ich hab bei meinem Partner irgendwann angefangen zu denken: Wenn man nur schei. fühlt und denkt und nur bis zum Hals in schei. steckt, ist es nicht verwunderlich, wenn man sich auch so verhält und nur damit um sich werfen kann - wo sollen die Blumensträuße auch herkommen? Mehr als verstehen und verzeihen kann ich nicht. Das beinhaltet aber für mich nicht, dass ich mich auch damit dauerhaft und regelmäßig bewerfen lassen muss.

Im Moment fühle ich mich erstaunlich gut. Ich weiß wo ich dran bin und ich bin aus dem Schwebezustand raus.
Ich weiß selber das ich nicht alles richtig gemacht habe und das sie vielleicht dadurch 100 Schritte zurück gemacht hat. Aber Fakt ist das sie unbedingt Kontakt halten wollte. Sie hat sich immer bei mir gemeldet, jede zweite Woche hat sie mich angerufen. Immer wenn sie unterwegs war zwischen ihren Patienten. Am Samstag war ich ihr noch gut genug ihr ihre Bestellung vorbei zu bringen. Sie war abends noch 2h mit ihrer Freundin raus und hat mich um 20 Uhr angerufen das sie auf dem Weg ist nach Hause. Am Sonntag habe ich ihr nur Guten Morgen geschrieben. Genau wie heute morgen... Und dann kam die Bitte von ihr das ich ihre Nummer löschen. Sie motzte mich noch an und schrieb mir das mit dem Essen. Noch zu erwähnen ist das ihre Tochter und mein Sohn die nächsten 5 Tage auf Senimar sind, da sie beide an der gleichen Schule ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren. Das Seminar ist 160km entfernt. Mein Sohn sagte mir das die da schon irgendwie hinkommen werden und ich mir keinen Kopf machen soll. Die Tochter meiner Ex wollte dann selbst mit dem Auto ihrer Mutter fahren. Am Samstag als ich bei denen war sagte meine Ex das sie denen nicht das Auto geben möchte da ihre Tochter noch fahranfängerin ist. Ob ich die Kinder nicht bringen könnte. Ich sagte das ich kein Problem damit habe und das ich sie Montag fahren werde.
Das wollte aber von den Kindern keiner so wirklich. Mein Sohn sagte weiterhin das er das klärt. Sie hätten bei weiteren Seminarteilnehmern mitfahren können. Gestern Abend fragte ich meinen Sohn wie sie denn jetzt dahin kommen. Er sagte das die Tochter nochmal mit meiner Ex gesprochen hat und das sie nun doch das Auto bekommt. Also war das Thema für mich durch. Heute morgen durfte ich mich anhören das man sich auf mein Wort nicht verlassen kann und dann noch das mit dem Essen vor 6 Wochen....
Ich sagte ihr das ich im Notfall doch hätte fahren können. War auch wieder falsch.

Ich stelle mir gerade nur die Frage warum ich ihre Nummer löschen sollte.... Soll sie meine doch löschen und blockieren. Ich stelle mich nicht auf ihre Stufe, obwohl ich ihr gerne mal meine Meinung sagen würde.

Wenn es dir danach besser geht, ihr mal die Meinung gegeigt zu haben und mal ganz klar deine Grenzen zu setzen, dann tu das. Aber dann darfst du davon ausgehen, dass sie wirklich deine Nummer löscht oder blockiert und dann hast du keinen Zugang mehr zu ihr. Dann hat sie dich ganz aus ihrem Leben geschnitten.

Wenn du ihre Nummer löscht, nun es ist ihr Wunsch. Sie fühlt sich offensichtlich bedrängt und möchte deinen Zugang zu ihr erschweren und ein Zeichen setzen. Ob du das machst, ist eine Frage. Du kannst auch einfach den Wunsch hinter der Ansage sehen und ihr den Wunsch erfüllen.

Du kannst jetzt entweder die Sache eskalieren lassen oder du belässt es jetzt erstmal dabei. Du kannst zurück zu dir finden, dich neu sortieren ohne sie und DANN schauen, wie es weitergeht - dafür kannst du dir Tage, Wochen, Monate nehmen... du kannst sie darüber informieren oder du lässt sie auflaufen (sie wollte ja keinen Kontakt insofern sollte sie nicht überrascht sein ODER bist weiterhin erreichbar und bereit bei weiteren Eskalationen ihrerseits einzuschreiten und zu sagen, dass solche Gespräche ab sofort beendet werden und du das nicht mitmachst und auflegen ODER du machst weiter wie bisher).
Hier gibt es nicht unbedingt einen richtigen Weg, denke ich. DU musst wissen was du willst. Du bist nicht perfekt, sie ist es auch nicht. Ich wüsste in welche Richtung ich tendieren würde.

Wenn Sie mit mir keinen Kontakt haben will, soll sie mich doch blockieren. Bei Facebook hat sie es doch auch geschafft.
Wenn ich ihr meine Meinung sagen würde, so hätte ich das Gefühl wie sie zu werden. Jedoch habe ich noch etwas Anstand. Ich werde mich definitiv nicht bei ihr melden.

Zitat von Milla:

Aber für dich wäre Abstand wirklich besser.

Das ist ein wichtiger Hinweis @Turry , damit Du nicht noch weiter den Kontakt zu Dir verlierst !

Ich nehme es so für mich hier so wahr, dass Du nicht gut in Kontakt mit Dir bist !

Zitat von Jedi:

Ich nehme es so für mich hier so wahr, dass Du nicht gut in Kontakt mit Dir bist !

Das hast du gut gesehen. Ich hab mich selbst für diese Beziehung aufgegeben. Ich kam vor ihr aus einer Beziehung in der ich nur belogen und betrogen wurde. 3 Wochen später war ich direkt in der neuen Beziehung mit ihr.

Hallo @Turry ,

Zitat von Turry:

Das hast du gut gesehen. Ich hab mich selbst für diese Beziehung aufgegeben.

Dazu hätte ich mal eine Frage - brauchst aber nur zu antworten, wenn Du magst !

Frage: - Hast Du eine Idee, warum Du Dich für diese Beziehung aufgegeben hast ? -
Was könnte da der Hintergrund sein - welche Erfahrungen hast Du machen können, wie Beziehungen wirklich funktionieren ?
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Zitat von Turry:

Ich kam vor ihr aus einer Beziehung in der ich nur belogen und betrogen wurde.

3 Wochen später war ich direkt in der neuen Beziehung mit ihr.

Nicht selten passiert es, dass alte Verhaltensmuster mit in die neue Beziehung mitgenommen werden.
So hat die Erfahrung bei Dir, belogen u. betrogen worden zu sein, bei Dir wohl nicht eine Schutzfunktion ausgelöst,
um sich nicht so schnell neu zu binden, sondern sich etwas Zeit zulassen, um die alten Erfahrungen erstmal
zu reflektieren, um so bewusster in eine neue Beziehung zu starten.
Ich denke, wenn man solche Erfahrungen (belogen u. betrogen ) machen musste, das es eine Zeit bedarf,
das für sich zu verarbeiten u, zu schauen, wo war ich zu Gutgläubig - wo ich nicht bei mir selbst war ?

Diese Gedanken kamen mir u. auch die Fragen, die Du aber nicht unbedingt hier öffentlich beantworten brauchst !
Kannst dies auch einmal ganz für Dich allein tun !

Wenn Du für Dich dann reflektiert hast, dann überlege Dir, was das mit Deiner jetzigen Situation zutun haben könnte ?

Ist manchmal spannend sich mit solchen Fragen über sich selbst, damit einmal zu beschäftigen !
Mache ich oftmals selbst u. das bei ganz unterschiedlichen Lebenssituationen.

Zitat von Jedi:

Frage: - Hast Du eine Idee, warum Du Dich für diese Beziehung aufgegeben hast ? -
Was könnte da der Hintergrund sein - welche Erfahrungen hast Du machen können, wie Beziehungen wirklich funktionieren ?

Gute Frage.... Das war alles ein schleichender Prozess. Ich war zu dem Zeitpunkt als wir zusammen gekommen sind ein psychisches Wrack. Hatte durch den Terror von meiner Ex schon 20kg abgenommen und ich war durcheinander. Ich war sehr leicht zu manipulieren. Nach und nach wurde mir alles schlecht geredet, Facebook, Instagram, meine Freunde usw. Als sie mir meine Tochter noch madig machen wollte habe ich gegengesteuert. Aber versucht es immer allen recht zu machen.

Zitat von Freshdaex:

Same. Denke ich auch nicht, dass es sich erledigt hat.

Gestern hat sie mich bei Facebook wieder entsperrt. Komisches Spiel was sie da betreibt.. Ich blicke da nicht mehr durch.

Zitat von selly:

Ich würde dieses Spiel an Deiner Stelle nicht mehr mitspielen, damit Du nicht wieder ein psychisches Wrack wirst.

Mache ich auch nicht, werde auf nix reagieren.

Zitat von Turry:

Gestern hat sie mich bei Facebook wieder entsperrt. Komisches Spiel was sie da betreibt.. Ich blicke da nicht mehr durch.

Ich hab schon einen Satz im Kopf gehabt, als ich das gelesen habe - selly hat ihn bereits geschrieben. Ich würde mich diesem ganzen Kram einfach mal entziehen. Ganz ruhig, ganz höflich, aber ganz bestimmt. Du hast bereits bemerkt, dass bei dir einiges aus dem Gleichgewicht ist, dass du dich aufgegeben und verloren hast. Wenn man diese Worte sich selbst aufgeben und sich verlieren hört, läuten wirklich alle Alarmglocken! All das sollte dir eine Beziehung nicht bringen - du solltest dich besser fühlen, all deine guten Eigenschaften sollten hervorkommen, du solltest aber immer bei dir sein, immer fest stehen, auch immer dich fühlen.

Lass sie ihr Ding machen. Und ich finde es gut, dass du bei deiner Tochter die Grenze ziehst. Was mir nur auffällt...du schreibst du wolltest es allen recht machen, was eine angenehme Eigenschaft ist. Aber du solltest nicht vergessen, dass du es auch DIR recht machen solltest.

@ Freshdaex

Ich finde die Eigenschaft auch angenehm , aber nur für die Leute, denen alles recht gemacht wird. Das sind oft Konfliktscheue Menschen, die entweder so etwas vorgelebt bekommen haben oder die harmoniesüchtig sind. Ich bin das auch immer gewesen, aber musste schmerzlich erfahren , dass es einem nicht gut tut und man sich eben dabei total selbst verliert , so wie du es auch sagst.
Gesunder Egoismus ist manchmal angebracht , was nicht bedeutet, man sollte nichts mehr für andere machen , aber nur soweit wie es einem selbst gut tut. Man hat auch manchmal Angst , dass man weniger gemocht wird dann , aber dem ist meist nicht so.

Harmoniesucht ist auch alles andere als eine rein positive Eigenschaft. Ich kann nur den Podcast Stahl aber Herzlich mit Atze Schröder empfehlen. Er ist auch harmoniesüchtig und die Therapeutin nimmt ihn dafür ganz schön auseinander. Warum? Weil Harmoniesucht dem jeweils anderen die Möglichkeit nimmt, adäquat zu reagieren. Ich kann das nur bestätigen - auch mein Partner ist konfliktscheu und harmoniesüchtig - besonders innerhalb der Familie.
Was das bei mir macht? Ich bin diejenige die manchmal nicht weiß woran sie ist. Ich bin diejenige, die jeden Konflikt startet. Ich bin diejenige, die Positionen klar macht während er sich entzieht. Er weiß woran er ist, ich kann mir da manchmal nicht so sicher sein. Ich bin auch diejenige, die nicht jeden Konflikt oder Problembesprechung als Streit deklariert. Ich bin ganz häufig bad cop und Buh-Mann. Ich würde mir wünschen, wenn er da mal ein wenig Farbe bekennen würde und etwas sicherer durch Konfliktsituationen käme.

Zitat von Turry:

Aber versucht es immer allen recht zu machen.

Das führt meist in die Katastrophe !
Es ist unmöglich, es allen recht machen zu können.
Dabei verliert man sich selbst u. wird zum Spielball, gar Marionette anderer !

Was wünsche ich Dir - mehr Selbstbestimmung !
Du bist der Kaptain auf dem Schiff deines Lebens !

Zitat von Freshdaex:

Harmoniesucht ist auch alles andere als eine rein positive Eigenschaft. Ich kann nur den Podcast Stahl aber Herzlich mit Atze Schröder empfehlen. Er ...

Ich bin auch konfliktscheu und schlucke Dinge solange bis ich explodiere und das ist auch nicht toll.
Ich beende dann entweder alles sofort und ohne Diskussion, oder es gibt einen riesigen Knall.

Hallo Sandra-k,

@Milla Das ist ja auch völlig in Ordnung. Es muss nicht jeder gleich sein. Letzten Endes sollte man sich dessen bewusst sein und lernen, wie man es besser machen kann. Wie man es besser machen möchte.

Aus Sicht einer Person, die Konflikte nicht scheut, ist es manchmal richtig fies, wenn jemand sich hinter Harmoniesucht versteckt. Ich hab manchmal selbst das Gefühl, dass ich toxisch bin, dass ich streitsüchtig und weiß nicht was sei, weil ich die Harmonie immer kaputt mache. Es hat viel Reflektion und viele Gespräche gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass es einfach nicht stimmt. Ich muss nicht jeden Streit führen - das kann ich auch. Man muss nicht alles ausfechten, aber bei elementaren Konfliktfragen oder unterschwelligen Brodeleien existiert auch keine reine, saubere Harmonie sondern nur fake-Friede-Freude-Eierkuchen.
Auch in dieser jetzigen Beziehungskrise weiß ich, dass ich garantiert nicht alles falsch gemacht habe. Dass mein Wunsch nach Klarheit, klaren Position, die Möglichkeit auch irgendwann irgendwo irgendwie eine Stellung zu beziehen und Verantwortung zu übernehmen, nicht zu viel verlangt ist. Dass er das lernen muss und damit nicht gleich kann, ok. Aber Harmoniesucht, weil man unangenehme Gefühle und Gespräche fürchtet, ist unfair.