Hallo @Sunlight1981 und Herzlich Willkommen hier im Forum!
Du hast hier gleich in ein sehr informatives und gutes Angehörigenthema hineingefunden und ich wünsche dir hier einen guten Austausch und hilfreiche Unterstützung.
Ich kann mir vorstellen, dass bei dir selber der Kopf was ganz anderes sagt als dein Herz? Jedenfalls reagieren in mir beim Lesen Kopf und Herz unterschiedlich.
Mein Kopf sagt: Tu dir das bloß nicht an, nicht schon nach nur 3 Monaten! Finde du doch erstmal selbst nach deiner Trennung zu dir und sei fürsorglich, verwöhnend und wertschätzend und achtsam zu dir selbst, damit du selber wieder Kraft, Zuversicht und Lebensfreude gewinnst, so eine Trennung schwächt doch ungemein!
Mein Herz sagt: Jaja!
und verdreht die Augen.
Dann sagt es: Als ob Verlieben nicht das Schönste unter der Sonne ist und doch g e r a d e das beste Verwöhnen, Selbstfürsorge, Wertschätzung und Achtsamkeit i s t, du Hohlkopf! Und jetzt nach 3 Monaten epischen Verliebtseins freiwillig in Liebeskummer abstürzen? Wie stellst du dir das vor? Ist das Selbstfürsorge?
Und damit ist das Kopf-Argument: n u r 3 Monate und dann noch verheiratet und noch gar nicht getrennt und wer weiß, ob seine Ehe wirklich schlecht ist (Sunlight fühlt sich ja auch schon leicht veräppelt) und dann noch Depressionen? Nix wie weg da! schon allein bei mir vom Tisch!
Geht´s dir ähnlich? Vielleicht bist du ja ganz anders als ich.
Ich bin auch nicht nur Angehörige einer Depressiven (Mutter), sondern hier im Forum auch vor allem als eine, die selber chronische Depressionen hat und dieses Sammelthema hier immer aus Interesse wie aus eigener Betroffenheit als Angehörige von Kindheitsbeinen auch von dieser Seite aus liest und kommentiert. Denn dieser doppelte Fokus hilft mir auch in meiner langen Ehe und als Mutter.
Was wir Depressionserfahrenen und dennoch in langer Beziehung Lebenden aus Erfahrung raten in diesem Thema, ist:
1.) Nimm dir bitte selber therapeutische Hilfe, denn du bist ja, wie du schreibst, schon selber durch deine Trennung und jetzt noch durch das problematische Verlieben psychisch sehr belastet. Und auch ein depressiver neuer Partner schlaucht so, dass viele selber in Therapie gehen. Oder bist du bereits in Therapie?
2.) Sei gut zu dir selber und mache dein Wohlbefinden und deine Lebenskraft und Lebensfreude nach und nach und in Minischritten immer unabhängiger von der Krankheit deines Partners, denn du kannst weder ihm darin helfen, noch kann dir irgendwer sagen, wielange und wie tief depressiv er bleiben wird. Du solltest nicht dein Leben von diesem Warten abhängig machen.
Aber du hast ein Recht auf Lebenskraft und Lebensfreude und brauchst das auch für Beruf und Privatleben!
3.) Es ist entscheidend wichtig, dass sich Depressive fachärztlich und fachtherapeutisch behandeln lassen, denn Depression ist eine zu schwere Krankheit, um unbehandelt zu bleiben. Sie verändert Fühlen, Wahrnehmen, Denken, Reden und Handeln und gehört in Fachhände!
Ein behandlungsunwilliger Partner ist der einzige Grund, aus meiner Sicht, um eine Beziehung mit einem Depressiven zu beenden! Denn er handelt unverantwortlich und nicht im Sinne einer Beziehung!
Soweit erstmal!
Lass dir Zeit, sei gut zu dir selber und wir sind hier für dich!
Liebe Grüße! maya60
18.10.2021 16:14 •
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