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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Laurien
Hallo zusammen,

@ZeroOne
jetzt habe ich irgendwie lange über deine Antwort auf Jedis Hinweis nachgedacht. Und warum bei dir eine Art Assoziation mit der Tierwelt hervorgerufen wurde. Daher möchte ich einfach mal mit einem Beispiel aus der Tierwelt antworten, was vielleicht das wiederspiegelt, was auf der einen Seite du und auch auf der anderen Seite @Jedi gemeint haben könnte. Vielleicht bin ich jetzt aber auch völlig am Thema vorbei . Ich glaube, ich habe so ein Tier, was du meinst. Zwar ursprünglich vom Züchter, aber wenn ich sie nicht gekauft oder wieder abgegeben hätte, dann wäre sie wohl auch in entsprechenden Portalen erschienen, wenn sie nicht schon vorher an den Haken gehängt worden wäre.

Objektiv gesehen ist das Ergebnis nach über 10 Jahren Arbeit, die ich inzwischen in sie gesteckt habe, sehr fragwürdig. Sie hat in sportlicher Hinsicht bis heute nie auch nur ansatzweise meine Hoffnungen erfüllt, die ich in sie hatte. Genaugenommen war ich nie so weit entfernt von meinem Sport seitdem ich sie habe. Dennoch, sie hat mich so schonungslos und ehrlich gespiegelt, wie es kein Mensch in meinem Umfeld jemals getan hätte. Sie hat das Übelste, aber auch das Beste aus mir hervorgeholt. Niemand hätte mir so viel über mich selbst und das Leben an sich beibringen können, wie sie es getan hat. Vieles von dem, was sie mir über die Jahre mühsam beigebracht hat, kam mir z. B. auch in der Zeit mit meinem Ex zugute.

Sicherlich habe ich mit der Entscheidung, sie zu behalten, auf vieles verzichtet. An anderer Stelle habe ich vieles erhalten, was ich wahrscheinlich sonst nicht bekommen hätte. Und so ist dieser von vielen im Umfeld gerne als nutzloser Fresser oder auch Arbeitsverweigerer bezeichnet, mit all ihren physischen und psychischen Einschränkungen wahrscheinlich wertvoller für mich als sie es gewesen wäre, hätte sie lediglich ohne große Probleme zu machen, meine sportlichen Hoffnungen erfüllt. Nun, da wir die längste Zeit miteinander verbracht haben, sie inzwischen eine weitere Krankheit hat, aufgrund derer ich entscheiden muss, welche Einschränkungen ich ihr zumute, welches Leid ich gegen ein anderes tausche, damit ich sie vielleicht noch länger behalten kann oder sie kürzer lebt, aber bis dahin ein schönes Leben hat, wird es wohl eine ihrer letzten Lektionen gewesen sein, dass sie mich lehrte, ihren eigentlichen Wert für mich zu erkennen.

LG

15.12.2021 14:52 • x 6 #5071


Jedi
Hallo @Laurien

Zitat von Laurien:
ihren eigentlichen Wert für mich zu erkennen.

Das hat mich beim lesen deines Beitrags sehr berührt u. das hast Du so wundervoll beschrieben

Sicher würde es uns Menschen auch gut tun, sich des öfteren seines eigenen Wertes bewusst zu sein,
denn Dein/ Unser Wert hängt nicht daran, was Du/ Wir besitzen, geschafft haben oder können,
sondern wer Du/ Wir sind ohne allem !

LG Jedi

15.12.2021 15:11 • x 2 #5072


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Schlüsselkind
Bezieht sich auf den Text/die Aussage von ZeroOne. Ich kann das mit dem zitieren irgendwie im Nachgang nie.

Muss sagen, der Vergleich von Tier aus dem Tierheim und Mensch mit Problemen (Probleme sind vielfältig! Definition, was mit Problemen gemeint ist, fehlt mir hier) mag mich nicht überzeugen und schreckt mich etwas ab, auch wenn ich nachempfinden kann, worauf ihr am Ende hinauswollt. Vermutlich Partnerschaft aus Mitleid heraus oder einem Helfer*innenkomplex o. ä.?

Problematisch finde ich an dem Tier-Mensch-Vergleich, dass man da doch - wenn man es weiter ausführt - zwangsläufig Gefahr läuft, sozialdarwinistisch zu denken und zu handeln. Und da schließe ich mich Jedi an, dass auch Menschen mit Problemen - welcher Art auch immer - ein Recht auf gesellschaftliche Teilhabe, das Leben und auf Liebe/Partnerschaft haben. Beschäftigt mich gerade zufälligerweise sehr, da ich am Wochenende auf einer politischen Veranstaltung eingeladen war und dort ging es u. a. auch um gesellschaftliche Teilhabe für Alle.

15.12.2021 15:49 • x 3 #5073


Laurien
@Schlüsselkind

Zitat von Schlüsselkind:
auch wenn ich nachempfinden kann, worauf ihr am Ende hinauswollt. Vermutlich Partnerschaft aus Mitleid heraus oder einem Helfer*innenkomplex o. ä.?

Nein, darauf wollte ich gerade nicht hinaus.

LG

15.12.2021 15:53 • x 5 #5074


Y
@Laurien du hast mich sehr berührt gerade und irgendwo sond wir alle hier ein Stückweit egoistisch und auch die Seite ist glaub ich normal. Aber der Text von dir lässt einen sehr nachdenklich werden. Ich hatte auch genauso ein Tier, meine erste eigene Katze und sie war auch aus ganz blöden Verhältnissen und Weil ich mich ihr angenommen hab , war sie regelrecht verliebt in mich. Ich musste gerade an sie denken , sie ist seit 2 Jahren tot und fehlt mir oft noch. Danke für den schönen Text

15.12.2021 15:53 • x 3 #5075


Schlüsselkind
Zitat von Laurien:
@Schlüsselkind Nein, darauf wollte ich gerade nicht hinaus. LG


Sorry, meinte auch nicht dich, sondern ZeroOne. Aber er hat auch so wenig geschrieben, dass ich da quasi jetzt alles hineininterpretieren kann. Hab das oben nochmal editiert.

15.12.2021 15:56 • x 4 #5076


Jedi
Hi @Schlüsselkind

Zitat von Schlüsselkind:
dass auch Menschen mit Problemen - welcher Art auch immer - ein Recht auf gesellschaftliche Teilhabe, das Leben und auf Liebe/Partnerschaft haben.

Ja, so meine Meinung dazu. Wenn wir als Gesellschaft dies nicht gewährleisten können oder wollten,
dann entwickeln wir uns von jeglicher schon erworbenen Humanität wieder zurück.
--------------
Zitat von Schlüsselkind:
dabei ging es u. a. auch um gesellschaftliche Teilhabe für Alle.

Interessant u. auch interessantes Thema sicherlich, worüber Du gesprochen hast

15.12.2021 16:06 • x 4 #5077


ZeroOne
Hi @Laurien ,

vielen Dank für deine sehr berührende Antwort auf meinen Post!

Tatsächlich kam mir der Vergleich mit Tieren, bzw. dem Tierheim (wobei es nie ein direkter Vergleich sein kann), weil ich selbst eine Hündin aus einer Perrera habe.

Und Hi @Schlüsselkind und alle anderen,

wahrscheinlich habe ich meinen Post etwas zu kurz gehalten und hätte mehr erklären sollen. Aber im Nachhinein finde ich es gar nicht schlecht, wenn sich dadurch jeder, der sich davon angesprochen fühlte, seine eigene Interpretation bilden konnte und sich daraus eine kleine Diskussion entwickelt hat.

15.12.2021 18:38 • x 5 #5078


F
Meine liebes Forum,
auch von mir hier ein kleines Update, aber kein wirklich positives, wobei ich ganz stark daran arbeite es nicht (nur) negativ zu sehen. Mein Freund hat sich Anfang der Woche offiziell und endgültig von mir getrennt. Es gab ein paar Wochen zuvor ein Telefonat, wo wir darüber gesprochen haben, dass mein auf Abstand gehen für ihn wie ein Schlussstrich war woraufhin er auf Facebook alles gelöscht hat, unter anderem auch unsere Erinnerungen bevor er alles komplett gelöscht hat. Bei dem Telefonat von vor ein paar Wochen hatte ich eigentlich das Gefühl, dass obwohl wir über eine wahrgenommene Trennung gesprochen haben, wir eigentlich wieder ein bisschen zueinander gefunden habe und das strikte Getrennt-sein aufgehoben haben. Zumal ich auch ziemlich verletzt war, dass er mir gegenüber nicht den Ar. in der Hose hatte, mir zu sagen, dass es für ihn denn nun auch vorbei ist und er von sich aus die Beziehung als beendet sieht. Er ist jetzt 8 Monate erkrankt und lässt mich in der Luft hängen mit unserem Status. Ich habe mich nicht entfernt, weil ich es witzig fand, sondern weil er Ruhe, Zeit und Raum wollte. Weil er nichts wusste. Weil es mich kaputt gemacht hat, ausgeschlossen zu werden. Am Wochenende habe ich dann gesehen, dass er über Youtube für eine Frau namens Julia ein Weihnachtsständchen gepostet hat als Adventskalender-Türchen. Nachdem ich ein bisschen gewartet hatte und meine Mutter ihm aber eine kleine Aufmerksamkeit zu Weihnachten schicken wollte, habe ich ihn in dem Rahmen gefragt, ob es überhaupt erwünscht sei. Nun ja, wir haben am Montag 4h telefoniert. Er sagt mir vorher per Whatsapp, dass es mich nichts mehr angehen würde und dass er darüber nicht reden möchte. Im Telefonat erzählte er mir dann, dass Julia eine Freundin eines Freundes ist aus Wien. Sie hätte auch Erfahrungen mit Depressionen gemacht, und sie würden nur über Whatsapp etc. in Kontakt sein. Gleichzeitig macht er ihr aber einen Adventskalender. Es stellt sich auch heraus, dass er sie Ende August (die Zeit in der er sich erneut von mir zurückgezogen hat) kennengelernt und sich der Kontakt seitdem entwickelt. Ich habe ihm im Telefonat gesagt, dass es schon ein emotionales Fremdgehen ist. Hier bin ich, bin 2 Jahre mit ihm zusammen, gebe ihm Rückhalt, Verständnis und tue mein Möglichstes um ihm zu helfen und stelle seine Heilung über mein Bedürfnis eine richtige Beziehung zu führen und halte an ihm, an uns fest.

Nun ja, er sagt, ich sei immer noch ein toller Mensch. Er hätte aber die Hoffnung oder den Glauben verloren, dass es zwischen uns noch etwas wird. Er konnte mir nicht sagen, dass er mich nicht liebt (vielleicht um mich nicht zu verletzen, wer weiß), aber hat viel aufgezählt, was an mir toll ist. Letzten Endes sagt er, dass wir charakterlich zu viele Differenzen hätten. Gebettelt habe ich nicht, aber ich habe doch in dem Moment meine Perspektive zu teilen. Dass man in schlechten Phasen einer Beziehung doch aneinander oder dem Miteinander arbeiten kann, dass unsere Liebe doch irgendwo die beste Basis ist, um genau da anzusetzen. Dass wir uns doch so viel geben und so viel schönes zwischen uns ist. Er ist jedoch hart geblieben. Meinem Gefühl nach, auch wenn es ihm wohl besser geht, und er in diesen lichten Momenten reflektiert hat und das gegen unsere Beziehung, dass da noch ein ganz schön große schwarze Brille ist. Vielleicht versuche ich es mir aber auch gutzureden? Was ich nicht verstehe: Wenn man doch immer noch viele, viele wirklich schlechte Tage hat und wenn man davon ausgeht, dass Depressionen die Hirnchemie verändert, ist man dann in den besseren Tagen wieder wirklich gut. Zumal, er hat mir mal erzählt, dass sie in der Therapie gar nicht so viel über unsere Beziehung reden, sondern getreu dem tiefenpsychologischen Ansatz viel in seiner Vergangenheit rumsuchen und dort Muster aufdecken. Und trotzdem hat er so klar und so vielfältig reflektiert, dass wir uns nicht mehr guttun? Dass unsere Beziehung ihm nicht gutgetan hat? Aber ich doch toll, liebenswert usw usf bin? Er hat auch gesagt, er könne sich nicht nochmal auf mich einlassen, weil er dann in alte Muster fallen würde. Er würde sich kennen. Abgesehen davon, dass er gleichzeitig denkt, dass es mir besser ohne ihn geht, also dass er mich irgendwie nur belastet und runterzieht und gleichzeitig bin ich irgendwie labil und muss ich versprechen, dass ich mir nichts antue nur weil er sich trennt. Hallo? Zum einen arrogant, zum anderen irgendwie herabsetzend und dazu auch noch meinem Empfinden nach alles ziemlich widersprüchlich, was er da von sich gegeben hat. Und das soll gut reflektiert sein? Sehe ich irgendwas nicht?

Nach dem Telefonat hat er gesagt, dass ihm die letzten 8 Monate leid täten. Dass er das alles ziemlich schlecht gehändelt hätte und dass er sich in Bezug auf Julia etc. auch sehr schäbig fühlen würde und er ihr jetzt nicht mehr jeden Tag was als Adventskalender schicken würde.
Er hatte mir auch angeboten Anfang Januar noch einmal über uns zu reden und mir darzustellen, was da los war. Im Telefonat habe ich es abgelehnt. Was soll das auch? Zusätzlich ne Freundschaft hat er angeboten - wie soll die aussehen? So nah und eng und verlässlich wie die letzten 8 Monate? Oder ist es einfach nur so ein am Leben halten und hinterherziehen einer Vergangenheit, die man noch nicht verlieren will. Entweder weil man sich doch ein Türchen aufhalten will (ohne dabei Hoffnung aufkeimen zu lassen) oder weil man es nicht erträgt im schlechten auseinanderzugehen..?

Mein Gemütszustand: echt beschissen. Ich dachte eigentlich, wir wären auf einer Wellenlänge und hätten gleiche Ziele. Offensichtlich wurde aber viel vorgespielt und viel schweres nicht angesprochen, weil es ja unangenehm ist. Ich hoffe also, dass er das mit Julia besser macht, ansonsten erleben die beiden noch ihr blaues Wunder. Auch dachte ich: er hat immer gesagt, er weiß, dass Beziehungen Arbeit sind und dass er uns nie einfach so wegwerfen würde, sondern viel in uns investieren würde. Tja. Eine ordentliche Episode und schon ist Schicht im Schacht mit dem Commitment, das man geschworen hat. Er sagt, es ist halt so. Beziehungen gehen eben auseinander, das müsste ich doch wissen. Witzig. Wenn ich das gesagt oder gedacht habe, war er davon nie so begeistert. Wie ich denn bloß auf die Idee käme..!? Er liebt mich doch so, würde mich so schnell nicht gehen lassen und jetzt? Jetzt ist alle Liebe, aller Zusammenhalt dahin. All seine Versprechungen und sein sichere Bereitschaft hohl und leer.

Ich bin jetzt so verblieben, dass ich eventuell eine Gespräch haben wollen würde. Er freut sich schon von mir zu hören und er würde denken, dass wir noch einmal ein Gespräch verdient hätten. Lustig, wo er sich dem folgend mir ggü so adäquat verhalten hat. Ich halte es mir offen. Wenn ich wieder auf meinen beiden Beinen stehe und ich ihm wieder ins Gesicht sehen kann ohne dabei heulen zu müssen, vielleicht. Aber vielleicht brauche ich auch einfach keine Antworten mehr, weil er unten durch ist. Vielleicht will ich nochmal eine Erklärung und will ihm sagen, dass er unten durch ist. Vielleicht aber auch ganz anders? Vielleicht ist in ein paar Monaten die Situation so geklärt, dass man vielleicht so etwas wie eine Freundschaft entwickeln kann, wobei sich das derzeit so falsch anfühlt wie ein 25Euro Schein.

Nun denn (wie oft ich das die letzte Woche gesagt habe, ich weiß es nicht mehr)... ich hoffe sehr, dass es euch allen gut geht und dass ihr die stressigen, aber vielleicht auch hoffentlich schönen Momente mit der Familie oder allein in verschneiter Hütte genießen könnt!
Bleibt alle gesund!
Ein zynischer, Bridget Jones Freshdaex

P.S.: Diät läuft bestens - bekomme kaum noch was runter. Der Weg zur schmalen Linie trotz Weihnachtsschmaus ist also geebnet.

23.12.2021 22:19 • x 5 #5079


Y
Hi Freshdaex,

Das ist echt harter tobak. Als ich deine Zeilen las, kam mir einiges sehr bekannt vor.
Keine Ahnung ob es die depression ist , oder es an dem Menschen selbst liegt.
Auf jeden Fall finde ich es schlimm, dass er nicht aufrichtig zu dir war , aus welchen Gründen auch immer. Er hatte vielleicht keine Kraft für die Konfrontation. Aber entschuldigen tut es das allerdings nicht.

Ich hoffe du kriegst die Weihnachtstage einigermaßen gehandlet mit dieser miesen Botschaft.

Mir geht es auch nicht wirklich gut so kurz vor Weihnachten.

Ich leide also mit dir und kann mich dort gut hineinversetzen.

LG

23.12.2021 22:48 • x 4 #5080


Jedi
Hi @Freshdaex

Zitat von Freshdaex:
Ein zynischer, Bridget Jones Freshdaex

Habe Deinen Beitrag gelesen u. konnte da nichts Zynisches finden !
Ich denke, dass Du Dir hier einiges von der Seele geschrieben hast u. für Deine Offenheit - Danke u. Respekt !
-------
Zitat von Freshdaex:
dazu auch noch meinem Empfinden nach alles ziemlich widersprüchlich, was er da von sich gegeben hat.

Ich denke, nicht nur hier hast Du Deine Erkenntnisse machen können, sondern auch bei anderen Dingen,
die Du in Deinen Beitrag benannt hast.

Ich denke, das Du über die nötige Stärke verfügst u. diese sicher noch schwierige Situation auch überstehen wirst -
da bin ich mir nach Deiner Reflektion hier sehr sicher !

LG Jedi

23.12.2021 22:51 • x 5 #5081


Schlüsselkind
Liebe Freshdaex, auch mir kommt hier leider einiges von Deinem Geschriebenem sehr bekannt vor ...

Es ist wirklich gruselig (und das fand ich auch an meiner Situation am schlimmsten), dass der Gegenüber trotz anscheinend lange vorherrschender innerer Überzeugung einen hat hingehalten - über einen sehr langen Zeitraum - obwohl man loyal an seiner Seite stand. Das ist unmöglich zu begreifen. Und man sollte sich dahingehend keine plausiblen Antworten erhoffen.

Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, ist das nicht mit der depressiven Episode allein zu rechtfertigen, das ist charakterlich sehr unreifes ähm ... Stadium seinerseits und an Deinem Stadium, also was ich von dir hier wahrnehme und lese, kann ich dir sagen, dass Du da etliche Entwicklungsstufen weiter bist und jemanden an Deiner Seite verdienst, der neben dir bestehen kann und der ebenso für dich da ist und sich immer loyal verhält!

Bitte vergiss das nicht und sag es jeden Tag mantra-artig auf!

Fühl dich mal ganz feste umarmt!

23.12.2021 23:10 • x 5 #5082


Schlüsselkind
Zitat von Yinyang:
Mir geht es auch nicht wirklich gut so kurz vor Weihnachten.


Oh je, oh je - wünsche Euch trotz Allem und gerade wegen Allem, was das so strapazenreiche Jahr beschert hat, so unbeschwerte Tage wie nur überhaupt möglich für euch und wünsche mir, dass wir wieder in unseren Selbstwert finden - das scheint mir gerade mein hoffnungsvollster Wunsch für das nächste Jahr! Mehr Sonne im Herzen (und Kopf), mehr Unbeschwertheit.

23.12.2021 23:21 • x 1 #5083


Louisida
@Freshdaex
Es tut mir sehr Leid, ich fühle wirklich mit dir!
Mir gehts auch extrem besch.....
Mein Mann und ich haben uns gestern nach 8 Monaten wieder gesehen. Treffen kam von ihm aus.
Es gab in der ganzen Zeit mal mehr mal weniger Whatsapp Nachrichten von ihm. Oft waren es dann Kommentare zu meinen Statusbildern ( wir haben 3 Katzen die sehr oft in meinem Status zu sehen sind )
Mal kamen sogar Komplimente wegen neuer Frisur oder er fragte ob ich gesund bin weil die Bettdecke auf dem Sofa zu sehen war....solche Nachrichten gaben mir immer Hoffnung und gute Gefühle.
Wir sind seit knapp 20 Jahren zusammen, nach 17 Jahren und ner dicken Krise/Trennung seinerseits kam dann der Antrag von ihm, Hauskauf, Jobwechsel.

Ende Januar ( er ist seit Anfang Januar in Therapie weil letztes Jahr gings bei ihm wieder los, Kurzzeittherapie mit 12 Std, alle 14 Tage) hatte er einen Zusammenbruch, 14 Tage später wir müssen es jetzt beenden, das ist die einzige Lösung....
Zum April zog er dann in eine Wohnung, war aber seit Aussprache der Trennung bei einem Kollegen unter gekommen, haben uns noch oft gesehen die ersten Wochen und viel geredet, er ist eine Last für mich, hat so viel kaputt gemacht ( alles Dinge die VOR seinem Antrag waren, alles verziehen und alles Dinge, die in den vorherigen Episoden waren)ich wäre ohne ihn besser dran, extreme Schuldgefühle und vieles mehr...
Ich hab die Trennung nicht akzeptiert und wir sind so auseinander gegangen, dass er seinen Abstand/Ruhe und ohne den Druck mir gegenüber genesen kann und die Trennung nicht wieder durch seinen Fluchtgedanken überstürzen soll...

Alles nur kurz zur Erinnerung.

Ich war tierisch aufgeregt wegen dem Treffen, nervlich extremst angespannt!
Er kam rein und ich war plötzlich ruhig.
Ich könnte jetzt alles genau schildern aber das sprengt den Rahmen und meine Kraft...
Wir haben ca ne Std über Arbeit geredet und was so war. Es war gut, er lächelte oft, es fühlte sich so gut an...
Dann erkundigte ich mich nach seiner Therapie, ob sie noch läuft, verlängert wurde und so.
Tatsächlich läuft noch grad die erste Kurzzeittherapie! Im Sommer war länger nicht wegen ihrem Urlaub und er musste wohl auch Termine wegen Arbeit schieben Ganz ehrlich, ich hasse seine neue Stelle! ( seit 11.2019) Purer giftiger Stress und er sieht es einfach nicht ein!
Naja, ich fragte, ob es denn Depressionen sind bei ihm, die Psychologin schrieb damals Anpassungsstörung ( hab das in einem eigenen Thread alles mal beschrieben). Er meinte, sie hats damals geschrieben um eben nen Antrag stellen zu können. Er hatte die probatorischen Sitzungen letztes Jahr alle paar Wochen gehabt ab Spätsommer. Tja, sie meint es auch noch so....er wäre für eine Depression zu aufgeräumt und strukturiert.....ich war fassungslos....ja, er geht arbeiten, das ist seine Struktur, ohne würde er einbrechen, wahrscheinlich muss das bald passieren damit er das endlich kapiert wie es um ihn steht aber die Arbeit leidet auch, hat er mir selbst gesagt, er hat Konzentrationsprobleme und braucht viel mehr Zeit für seine Aufgaben, alles regt ihn dort auf, belastet ihn, jetzt haben noch ein paar gute Kollegen gekündigt...noch mehr Stress!
Er hat sich von allen zurück gezogen, nicht nur von mir.
Achso, die Therapie wird verlängert. Aaaaber seit Sommer haben sie das Therapieintervall verlängert! Jetzt hat er alle 4-5 Wochen nen Termin! Also von Januar bis Sommer alle 14 Tage, dann hatte sie lange Urlaub und nu alle 4-5 Wochen...das kanns doch nich sein?IIhm gehts nich wirklich besser, er fragte dann wie wir weiter machen.
Habe ihm meinen Standpunkt ganz ruhig, vernünftig und einfühlsam ( bin selbst alle 14 Tage seit Juni oder Juli (?) in Therapie) klar gemacht und ihm auch gesagt, dass mir bewusst ist, dass solche Phasen wieder kommen können und werden, dass es zu ihm wohl nunmal gehört und ich mehr als bereit bin mit ihm zusammen zu bleiben, wir schließlich auch vor kurzem mit der Heirat alles besiegelt haben. Wir aber auch dran arbeiten sollten, wir haben in guten Phasen alles einfach verdrängt bisher. Das wir Zeit haben und wir evtl langsam mit mehr Treffen anfangen können, uns annähern...
Seine Antwort:
ich weiss es nicht, ich weiss nicht wie es wird, ich weiss nicht ob es besser wird mit mir......
Ihm gehts nicht gut, Therapieintervall verlängert...
Ich bin wütend darüber und ich habe so einen Schi...davor, dass er es mit uns aufgibt und er tut mir Leid und ich fühle mich so machtlos!
Mehr als ihm zu sagen, dass ich voll und ganz hinter ihm stehe, kann ich nicht tun...
Er sah so ausgemergelt auaus...beim Abschied konnte er kaum seine Post fest halten, so haben seine Hände gezittert...BBeim Lungenfacharzt war auch wieder vor kurzem...seine Beschwerden mit der Pustigkeit und den Druckgefühlen (alles ohne Befund, letztes Jahr war er auch schon da) sind noch da, mal mehr mal weniger. Hm, psychisch?!

Ich bin nach diesem Treffen noch nicht schlauer, auf dem neusten Stand, ja, das ist auch gut aber seitdem nur am heulen, sehr zermürbend!

23.12.2021 23:26 • x 5 #5084


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


selly
Zitat von Schlüsselkind:
unbeschwerte Tage wie nur überhaupt möglich für euch und wünsche mir, dass wir wieder in unseren Selbstwert finden - das scheint mir gerade mein hoffnungsvollster

Nein das klappt! Wirklich! Ich bin der Beweis.
Irgendwann lässt man los und dann betrachtet man alles mir einem gesunden Abstand , das Herz ist wieder frei und man hat gesunden Selbstwert (den man aber eh nie verlieren sollte) und ist stark.
Das kommt bei jedem von Euch auch. Man braucht aber die Zeit es zu verstehen und zu verarbeiten. Da man keine normalen Gespräche mit dem Expartner führen kann, dauert es seine Zeit zu verstehen,oder zu akzeptieren, aber es wird kommen.
Es ist für einen gesunden Partner kaum zu begreifen, wie sich ein Depressiver nur verhalten kann in so einer Situation.
Zeit und Abstand machen alles besser , ihr werdet sehen!
Gute Nacht

23.12.2021 23:32 • x 6 #5085

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