14460

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

selly
Zitat von Jedi:
sehe es so, Du-Wir-Ich erleben jeden Tag Dinge, ob im Privaten oder beruflichen Umfeld,
worauf wir oft mit einem Drama darauf reagiere. Wenn

Ich sehe es geteilt.
Ich gebe Dir Recht, dass es genug belanglose Dinge gibt, wo man ein Drama draus macht, Dinge die am nächsten Tag schon vergessen sind, man sich aber so darüber aufregt und seine Energie verschwendet. Ich rede von Alltagslapalien oder wenn man sich ärgert wenn Rad nicht gleich klappt oder man eine doofe Antwort bekam,oder der vor einem fährt wie eine Oma mit 90 usw usw
Man regt sich auf und verschwendet Energie.

Dann gibt es eine Stufe höher. Dinge die einen emotional treffen , die für einen Außenstehenden vielleicht aber als Drama-draus-‚machen bezeichnet werden könnte, die aber die eigene Person mehr belastet, auch wenn dies vielleicht gar nicht sein müsste…. Dann kann ich mir gut zusprechen kein Drama draus zu machen und probieren meine Energie in Schöne und gute Dinge des Lebens zu lenken.
Teilweise gelingt das.

Wenn ich mich nur ärgere und ein Drama mache aus Abläufen des Tages,, einem hohen Arbeirsaufkommen und die zickige Kollegin, dann ist das Energieberschwendung.
Trifft mich aber was emotional, dann muss ich dieses Drama für mich verarbeiten und dazu gehört auch ein Drama draus zu machen, einfach um es nicht wegzuschieben, sonder zu bearbeiten, drüber zu reden und dann bereinigt zu sein

03.02.2022 15:34 • x 3 #5281


Jedi
Zitat von ZeroOne:
und weniger rückwirkend.

Rückwirkend könnten wir daraus lernen, nicht in allem ein Drama zu sehen, bzw. unsere Energien nicht so achtlos
darin verschleudert zu haben.
Sondern können viel eher schauen, unsere Energien dort hinfliessen zu lassen, wo sie uns eher von Nutzen
sein können.
Ich bin überzeugt, dass wir nicht mehr so häufig Dramen erzeugen, somit viel achtsamer mit uns umgehen
u. unsere Selbstwirksamkeit damit fördern.

03.02.2022 15:38 • x 3 #5282


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Y
@Jedi

Interessant , dass du das ansprichst, weil ich mich gerade selbst damit beschäftigt habe. Ich schaue auch wo Emotionen vielleicht eine Energieverschwendung sind. Dann schaue ich auch wieder , wo sie angemessen sind und ihre Daseinsberechtigung haben. Es gehört auch zur Achtsamkeit dazu , gewisse Emotionen auch zu spüren und auszuleben , wenn es angemessen ist. Also sehe ich es ähnlich wie selly

03.02.2022 15:44 • x 3 #5283


Jedi
Zitat von selly:
Trifft mich aber was emotional,

Was wäre für Dich etwas, was emotional ein Drama wäre ?
--
Zitat von selly:
dann muss ich dieses Drama für mich verarbeiten und dazu gehört auch ein Drama draus zu machen,

Zu verarbeiten, da stimme ich Dir zu - daraus auch noch ein Drama zu machen, würde ich eher als unproduktiv
betrachten, weil ein Drama daraus zuzulassen, einem nur weuter von einer Lösung wegführt -

Ich denke, wenn wir etwas annehmen, wie es ist u. uns nicht auf ein Drama einlassen, vermindern wir damit den Schmerz
der damit verbunden sein kann u. können eher Lösungen finden u. loslassen ! Gerade auch, wenn wir eine Trennung erleben,
was sicher ein hoch emotionaler Prozess bedeutet.
-----------------------------------------------------------------
Zitat von selly:
einfach um es nicht wegzuschieben, sonder zu bearbeiten, drüber zu reden und dann bereinigt zu sein

Wegwischen sollte man keinen Konflikt oder ein Problem ! Darüber reden, wenn es möglich ist,
um es zu bereinigen, ist sicher der richtige Weg.
Wenn so etwas stattfinden kann, dann braucht es meiner Meinung auch kein Drama mehr.
Bleibt aber ein Gespräch aus, auch dann braucht es kein Drama, sondern die Akzeptanz u. ein Loslassen,
um sich nicht noch mit dieser Tatsache zu verstricken - wo wieder unnötig Ernergie verschwendet wird, die wir für
heilsamere Bereiche viel dringende brauchen !

03.02.2022 15:57 • x 3 #5284


selly
Zitat von Jedi:
es ist u. uns nicht auf ein Drama einlassen, vermindern wir damit den Schmerz

Das sehe ich anders. Wenn ich beispielsweise einen Menschen verliere, ein Tier verliere usw. Auf welchem Weg auch immer…., z.B auch durch Tod,- dann wird ein Drama in mir hoch kommen und dieses muss mit all dem Schmerz auch raus, die Lösungen kann ich dann erst später finden, wenn meine Seele sich etwas beruhigt hat, dann kann ich produktiver werden. Vorher muss ich mich im
Drama bereinigen. Oder es raus schreien.

Weniger heftig, aber trotzdem Drama-Berechtigt sehe ich Dinge die einem im Herz treffen. Die brauchen auch ihren Platz die ein Drama , da sie emotional einem
Weh tun. Das Drama (weinen, sprechen und schimpfen mit Personen wo man sich ausheult ) bereinigt ja auch, dann wiederum kommt der Kopf zum Einsatz und man versucht das aus anderer Perspektive zu betrachten oder eben Lösungen zu finden .
Ich denke deshalb , wenn es nicht um Oberflächlichkeiten geht, dann sollte ein Drama einen sogar helfen weiter zu kommen

03.02.2022 16:05 • x 3 #5285


selly
Zitat von Jedi:
denke, wenn wir etwas annehmen, wie es ist u. uns nicht auf ein Drama einlassen, vermindern wir damit den Schmerz

Ich denke, der Schmerz erhöht sich.. weil ich natürlich klug noch mal über eine Lösung nachdenken kann, aber es ist innen? Herz und Seele sind belastet damit, es sollte raus und dann ist der Kopf klar, um dann loszulassen oder an Lösungen zu denken

03.02.2022 16:07 • x 4 #5286


selly
Noch eine Ergänzung. Vielleicht ist das auch ein Männer/Frauen -Unterschied @Jedi

Männer machen vieles mit sich aus, fressen Dinge oft in sich hinein. Suchen für sich alleine Lösungen.

Frauen rufen sich gegenseitig an, kotzen sich aus über all den Mist der gerade passiert ist.
Das tut gut , danach ist es meist besser.
Oder bei Schicksalsschlägen, da heulen wir Frauen und oftmals eher aus, was gut tut. Denn wenn dieser Drama-Ausheul- Part dann zur Ruhe kommt, dann kann der Kopf wieder klarer funktionieren.


(Gilt nicht für alle Frauen/Männer, spreche von der Mehrzahl so wie ich es wahrnehme)

03.02.2022 16:15 • x 3 #5287


Jedi
Zitat von Yinyang:
Es gehört auch zur Achtsamkeit dazu , gewisse Emotionen auch zu spüren

Sicher gehört es zur Achtsamkeit, unsere Emotionen wahrzunehmen u. zu fühlen.
Aber in der Achtsamkeit achten wir darauf, woher diese Emotionen stammen, damit wir ihnen unter Umständen
nicht zuviel Aufmerksamkeit geben. Denn wenn es sich um alte u. destruktive Emotionen handelt,
können sie Ängste auslösen !
-----
Zitat von Yinyang:
auszuleben ,

?
Mit ausleben, dass wäre genauer zu Definieren !
Seine Emotionen ausleben, kann in viele Richtungen gehen u. in sehr unschöne !
-----
Zitat von Yinyang:
wenn es angemessen ist

Da bin ich ganz bei Dir - angemessen wäre für mich das Stichwort !

03.02.2022 16:29 • x 2 #5288


Jedi
Zitat von selly:
z.B auch durch Tod,

Den Tod habe ich aus unserm Austausch hier einmal ausgeschlossen, weil das für mich noch eine andere
Dimension hätte !

03.02.2022 16:33 • #5289


Jedi
Zitat von selly:
Das Drama (weinen, sprechen und schimpfen mit Personen wo man sich ausheult )

Weinen - sprechen - schimpfen, betrachte ich nicht als ein Drama, es sind Reaktionen auf unsere Gefühle u.
Emotionen !

03.02.2022 16:35 • x 3 #5290


selly
Zitat von Jedi:
betrachte ich nicht als ein Drama

Sondern?

03.02.2022 16:37 • x 1 #5291


selly
Zitat von Jedi:
bin ich ganz bei Dir - angemessen wäre für mich das Stichwort !

Das ist ja eine Betrachtungsweise… also für manch einen ist es angemessen und der Nächste schüttelt mit dem Kopf bei möglicherweise zu viel Drama.

Jeder wie er braucht finde ich. Ich mache selber bei Belanglosem kaum mal ein Drama, dafür bin ich zu sehr ein Ruhepol und bei mir selbst.
Aber wenn mich was emotional trifft, dann ist das Drama wie ein bereinigendes Gewitter

03.02.2022 16:45 • x 3 #5292


Y
Mit Emotionen ausleben , heisst auch mal Wut rauszulassen! Auch Trauer zuzulassen , z. B bewusst ein Foto nehmen und um diese Person zu weinen oder zu trauern. Wie gesagt in einem angemessene Rahmen. In der Achtsamkeit nimmt man sich auch manchmal bewusst eine Zeit dafür vor. Beispielsweise einmal am Tag im geschützten Raum für eine bestimmte Zeit. Nicht verarbeitet Emotionen sind gefährlich. Aber ich glaube jedi wir wollen auf dasselbe hinaus. Vielleicht hilft es ja den anderen, ihren Emotionen einen Raum oder gewissen Rahmen zu geben.

03.02.2022 16:51 • x 3 #5293


Jedi
Zitat von selly:
Das ist ja eine Betrachtungsweise…

Da bin ich ganz bei @Yinyang u. seinem Wort, angemessen !
------------
Zitat von selly:
also für manch einen ist es angemessen und der Nächste schüttelt mit dem Kopf bei möglicherweise zu viel Drama.

Sicher u. das ist mir sehr bewusst, ist es hier in einem Depressions- Forum schwieriger ist, über angemessen
zu sprechen, da die meisten hier, leider häufig durch ihre Prägungserfahrungen nicht wirklich lernen durften,
wie man angemessen auf bestimmte Ereignisse reagiert (ich bin einer von ihnen u. musste es erst lernen).

Das hat auch etwas mit Stressregulierung zu tun. Häufig kann durch zuviel Drama, Stress entstehen, der nicht mehr
angemessen reguliert werden konnte. Dieser Dauerstress macht krank - physische u. psychische Erschöpfung
sind oft die Folgen - man spricht auch von BurnOut, obwohl dies keine Diagnose nach ICD ist.

Die Achtsamkeit schafft die Möglichkeiten, nicht mit Drama auf Ereignisse zu reagieren, die Alltäglich
uns Heimsuchen können. Natürlich fällt es Menschen wie @selly leichter, die in ihrer Mitte sind u.
anderen können Achtsamkeitsübungen helfen, ob im beruflichen Kontext u. im Privatbereichen, ohne viel Drama
zuzulassen, durch Veränderung unserer Sicht auf ein Problem, bzw. Konflikt zu reagieren, um Stress zu vermeiden
oder zumindestens abzufedern.

03.02.2022 17:06 • x 1 #5294


Jedi
Zitat von Yinyang:
Aber ich glaube jedi wir wollen auf dasselbe hinaus.
- Da stimme ich Dir absolut zu
Vielleicht hilft es ja den anderen, ihren Emotionen einen Raum oder gewissen Rahmen zu geben.
- Ja, ich denke, dass man es lernen kann u. wie Du richtig geschrieben hast, dies in einem angemessenen Rahmen
tun zu können

03.02.2022 17:10 • x 2 #5295


Jedi
Zitat von selly:
Männer machen vieles mit sich aus, fressen Dinge oft in sich hinein. Suchen für sich alleine Lösungen.

Ja, leider ist das häufiger so u. stelle dabei oft fest, dass manche Männer nie zu einer Lösung kommen,
die sich stimmig anfühlt, weil durch ihr alles in sich hineinfressen, sie schon krank geworden sind - so meine Erfahrungen
mit Männern, die glaubten, alles mit sich allein ausmachen zu können.
-----------
Zitat von selly:
Frauen rufen sich gegenseitig an,

Ich gebe es jetzt nicht gerne zu , aber auch das gehört zu meinen Erfarungen, dass Frauen damit besser umgehen,
sich eher Hilfe suchen, ob im Freundeskreis oder gar professionelle Hilfe !

Da müssen wie Männer uns wohl noch Emanzipieren

03.02.2022 17:19 • x 2 #5296


selly
Zitat von Jedi:
ch gebe es jetzt nicht gerne zu , aber Arbeitsunfähigkeit

Jetzt mach aber kein

03.02.2022 17:22 • x 1 #5297


F
Hola!

Ich finde diesen Drama-Begriff ehrlich gesagt ziemlich schwierig, auch allein daher, dass er zum Teil doch sehr negativ konnotiert ist. Wie viele Konflikte wurden schon weggewischt, weil jemand ein Drama draus gemacht hat - ich muss sagen, ich bin hier immer sehr vorsichtig das zu sagen. Macht ein Depressiver ein Drama draus, sich beim Einkauf nicht zwischen zwei Joghurtsorten entscheiden zu können? Oder nicht zur Arbeit gehen zu können? Geschweige denn zur Dusche?

Ich denke (und da spricht der Mathematiker aus mir), dass manche Dinge einfach als dramatisch empfunden werden - das ist Definitionssache, das hat nichts mit Machen zu tun. Was ich dann daraus mache, ist eine andere Frage. Ich kann es jedes Mal als Drama sehen, wenn mich die zickige Kollegin anmacht oder halt die Oma (wobei alte Männer viel schlimmer fahren als alte Frauen) mit 40 durch die 50 Zone fährt (und in der 30 dafür aber auch mit 40). Im Rahmen von Trennungen und Verlassen werden: Ich denke, es ist richtig, zu hinterfragen, ob es sich lohnt, Energie in dieses Gefühl zu stecken, dass etwas dramatisch für mich ist oder ich es als dramatisch empfinde und es damit irgendwie zu nähren. Und auch zu hinterfragen, ob dieses Gefühl so richtig ist. Ich finde es schwierig, das Ausleben, Aussprechen, Be- und Verarbeiten dieser Empfindung als Drama machen zu bezeichnen. Dann kann ich hier jedem Erkrankten gleich 10000 Bretter vor den Kopf knallen. Das kann ich als Nicht-Betroffener über Depressionen auch sagen, aber wie mies das ist, das als Erkrankter zu hören... ich denke, die Antworten aus solche Sprüche wie: Stellt euch mal alle nicht so an, macht mal nicht so ein Drama - das ist doch alles nicht so schwer und schlimm. Du bist doch eigentlich gar nicht so schlimm dran. Lächle mal, dann wird auch besser......... sind klar. Wenn ich es so schlimm empfinde, dann ist es so. Von Gefühlen kann ich mich meines Erachtens nur distanzieren und sie nicht vollkommen ausschalten oder ignorieren - das zu versuchen, ist denke ich auch alles andere als gesund.

Ich denke, der Ansatz in jedem Moment in Balance zu sein und in jedem Moment immer bei sich zu bleiben, ist unrealisitisch und ich würde mal behaupten, dass das für soziale Kontakte auch nur bedingt gesund ist, je nachdem wie man das umsetzt. Ich hätte das Gefühl, dass ich in dem Fall irgendwo unwichtig wäre, wenn jemand null Interesse daran zeigt, ob ich nun bleibe oder gehe und ich damit dann halt von einem wichtigen Lebensinhalt zu einer Erfahrung werde. Wenn ich Liebe als Selbsterweiterungsmodell sehe, dann gibt mir das ja etwas. Dann erweitere ich mich ja und nehme Eigenschaften des anderen auf, die mich im besten Falle zu einem besseren Menschen machen und weiterbringen. Das ist doch an die Person geknüpft. Wenn dieser Mensch wegbricht, dann ist das erst einmal nicht nur ein Verlust des Menschen sondern eben auch, wenn ich davon ausgehe, dass dieser Mensch mich erweitert hat und das aktiv und durch Präsenz und Verbindung, in gewissen Rahmen ein Verlust einer erweiterten Version meiner selbst. Und ich denke, das ist etwas, was als dramatisch empfunden und verarbeitet werden sollte. Und ich denke persönlich auch, dass das dramatisch ist, weil man sich selbst verliert - zumindest die Person, die man die letzten Monate oder Jahre war, weil ja auch einmal die Erweiterung fehlt. Und dass sich genau davon abzugrenzen und sich neu zu erleben und genau das neu einzuschätzen, das sollte man irgendwann in Angriff nehmen.

Ich persönlich fänd es einfach traurig, auf gefühlt alles nur mit einem Schulterzucken zu reagieren, was nicht absolut existentiell bedrohlich ist. Ich glaube, das würde auch die empfundene Liebe zum Partner irgendwie bemessen, wenn mich alles im Grunde nur wenig kratzt und für mich nicht dramatisch ist, aber das ist meine Meinung. (:

Übrigens glaube ich, dass es keine schlechten Emotionen gibt. Wut und Trauer haben alle ihre Berechtigung. Nur weil sich etwas nicht gut anfühlt, denke ich nicht, dass es auch nicht gut ist. Ich denke, hier kommt man in ganz ungesunde Gebiete, wenn man anfängt, seine Gefühle auszusortieren, weil sie vermeintlich nicht gut sind. Unterdrückte Wut und Trauer sind DIE Faktoren, psychisch krank zu werden oder wenn ich die im Rahmen von good vibes only nicht erlaube. Wut ausleben bedeutet aber auch nicht, dass ich alles kurz und klein schlagen darf und ich damit dann gut umgegangen bin. Oder dass jedes Mal, wenn ich Wut empfinde, auch gerechtfertigt ist.

03.02.2022 18:12 • x 2 #5298


M
Zitat von Freshdaex:
Hola! Ich finde diesen Drama-Begriff ehrlich gesagt ziemlich schwierig, auch allein daher, dass er zum Teil doch sehr negativ konnotiert ist. Wie ...


Haha...
Hatte ähnliche Gedanken. Grade in diesem forum finde ich das befremdlich.
Meine Meinung

Früher nannte man es nicht Drama sondern Hysterie.

03.02.2022 18:22 • x 1 #5299


selly
Zitat von Freshdaex:
Wie viele Konflikte wurden schon weggewischt, weil jemand ein Drama draus gemacht hat - i




Zitat von Freshdaex:
dass manche Dinge einfach als dramatisch empfunden werden - das ist Definitionssache, das hat nichts mit Machen zu tun.


Zitat von Freshdaex:
Wut ausleben bedeutet aber auch nicht, dass ich alles kurz und klein schlagen darf und ich damit dann gut umgegangen bin. Oder dass jedes Mal, wenn ich Wut empfinde, auch gerechtfertigt ist.

Den Punkten stimme ich auch zu!
Das Wort Drama ist wirklich schwierig, denn es wird schnell auch mal ironisch oder abfällig benutzt mach kein Drama draus wird dann schnell gesagt, aber für den jenigen ist es ein Drama.
Jeder empfindet Schmerz innerlich anders.

Aber optimal ist es, bei Dingen die einen gar nicht so belasten, man sich aber hochschaukelt, dann lieber die Balance zu halten und die innere Ruhe und Kraft wieder zu erlangen.

03.02.2022 18:35 • x 2 #5300


F
Für mich persönlich ist es einfach ganz schlimm, das zu lesen. Ich möchte hier niemandem den Gedankengang Frauen machen halt mal Drama und wenn sie es tun, müssen sie nur mal ordentlich flachgelegt werden unterstellen - und das WAR eine medizinische Diagnose UND medizinische Behandlung und bei schlechten Ärzten und der Gesellschaft allgemein wird auch heute noch viel abgetan darunter, dass etwas aus der eigenen Perspektive eben halt ein gemachtes Drama ist. Auch bei Depressionen, deswegen setzen sich so viele Leute dafür ein, das zu entstigmatisieren und genau davon profitiert hier jeder in diesem Forum. Und genau das möchte ich hier keinem Betroffenen unterstellen, dass halt irgendein Gefühl so lange gefüttert wurde, bis es ein Drama wurde, aber vielleicht ist es auch so. Ich weiß es nicht, ich bin nicht depressiv. Vielleicht entstehen Depressionen durchaus dadurch, dass man unreflektierte Gefühle und Gedanken irgendwie so lange aufgebauscht hat, dass sie zum Problem wurden - keine Ahnung.

Und bei Liebeskummer... da beinhaltet auch depressive Symptomatik und ist körperlich nachgewiesen, dass man nicht nur seelische sondern auch körperlichenSchmerzen durchlebt. Beziehungsverlust fühlt sich wie Dro.entzug im Hirn an. Das ist nicht hineingesteigert, das ist nachweisbar. Genauso, dass eine Ibuprofen auch gegen Liebeskummer wirkt - also ein Medikament, dass gegen körperliche Schmerzen hilft, lindert auch den seelischen Schmerz bei Trennungsschmerz. Trennungen haben Einfluss auf unsere Fähigkeit zu schlafen und unser Hungergefühl und auf unseren Antrieb... das ist Depression 1.0.

Ich kann gar nicht viel dazu sagen oder das in Worte fassen. Ich finde die Wortwahl im allgemeinen sollte man reflektieren.

03.02.2022 18:41 • x 2 #5301


F
Zitat von selly:
Aber optimal ist es, bei Dingen die einen gar nicht so belasten, man sich aber hochschaukelt, dann lieber die Balance zu halten und die innere Ruhe und Kraft wieder zu erlangen.

Astrein! Ich denke aber, auch das ist einfach mal menschlich. Wir sind doch alle keine Roboter, der jedes Ereignis nach klaren Kriterien bewerten und sich dann entscheidet zählt oder zählt nicht. Um dünnhäutig zu werden, braucht es einfach (bei mir jetzt z.B.) eine sehr schlecht Mütze Schlaf, Hunger, Hormone oder einfach mal mit dem schlechten Fuß aufgestanden. Vielleicht fällt mir dann auch 10x der gleiche Gegenstand auf den Boden, ich krieg 2 Gläser hintereinander nicht auf und ich habe mir zum 3 Mal irgendwas irgendwo gestoßen. Dann nerven mich Omma und Oppa im Auto vor mir genauso sehr wie die eine Kollegin, die wieder einen Fehler gemacht hat.
Ich denke, der Anspruch immer in Balance zu sein ist utopisch und geht so in Richtung Perfektionsanspruch. Ich denke, es ist wichtig, sich auch das zu erlauben, einfach mal schlecht drauf zu sein. Manchmal hilft das mehr, also zumindest mir, als beinahe verkrampft an der Balance festzuhalten. Und meiner Erfahrung nach verschwindet mit dem Erlaubnis einfach mal richtig mies drauf zu sein in einigen Fällen die miese Laune und man ist wieder in der Balance.

Zitat von Jedi:
Doch ich denke auch u. schaut da mal bei euch nach Innen, überlegt einmal wo ihr stehen könntet,
wenn all die erlebten Dramen in heilsame Bereiche investiert würdet ?

Ich denke halt, dass das im Kontext einer Trennung nicht passt (meiner Meinung). Das trifft, wenn ich jedes Mal im Kontext einer Trennung so sehr umherflattere, dass damit längst ausgehendes Feuer nochmal angefacht wird und man damit über Jaaaaaahre an einem Ex hängt, aber ich denke, dass das die wenigsten wirklich machen.

Wo es nicht passt ist, eine relativ frische oder für den Einzelnen frisch genuge Trennung und den dadurch empfundenen Schmerz rein rational zu betrachten und massiv empfundene Emotionen umzulenken oder als nicht hilfreich zu kategorisieren. Ich lese es so, dass der Anspruch oder das Wunschziel darin besteht, den Trennungsschmerz einfach (und vielleicht auch von vorne herein?) loszulassen und meine Zeit damit nicht zu verschwenden und stattdessen doch lieber in gute Gefühle zu gehen. Das klingt danach, eine Emotion 1:1 in eine andere ummünzen zu können - das geht meiner Meinung zumindest nach aber nicht - lasse mich aber gerne eines besseren Belehren bzw. wenn es effektiv geht, würde ich gerne wissen wie.
Ich würde eher dazu plädieren, hinter jedem Gefühl einen Sinn zu sehen und dieses achtsam und auch als berechtigt und hilfreich zu erleben. Nicht als etwas sehen, dass mich in meinem weiteren Leben ausbremst und es damit zu beseitigen gilt (wobei ich hier nicht denke, dass das gemeint war - ich möchte es nur noch einmal herausstellen) und es damit als minderwertig zu bewerten.

03.02.2022 19:12 • x 5 #5302


selly
Zitat von Freshdaex:
Vielleicht fällt mir dann auch 10x der gleiche Gegenstand auf den Boden, ich krieg 2 Gläser hintereinander nicht auf und ich habe mir zum 3 Mal irgendwas irgendwo gestoßen

Kommt mir gerade sehr bekannt vor Und. Ja- da könnte ich dann auch schon mal ausflippen und 10 mal schei. rufen- und dann sagt mir einer "mach kein Drama ….

03.02.2022 19:35 • x 3 #5303


selly
Zitat von Freshdaex:
Das klingt danach, eine Emotion 1:1 in eine andere ummünzen zu können - das geht meiner Meinung zumindest nach aber nicht - lasse

Dem stimme ich zu. Das "geht nicht ".
Aber man kann daran arbeiten, sich wieder mehr auf andere Dinge und auf sich zu konzentrieren. Aber das ist ein Prozess, meiner Meinung nach ist das auch gut so, denn dann ist es auch irgendwann verarbeitet/bereinigt . So geht es mir persönlich.

03.02.2022 19:38 • x 2 #5304


F
Aber dann belastet es mich auch nicht mehr so @selly weißt? Wenn ich Dinge verarbeite und hinter mir lasse und loslasse, dann belastet es mich nicht mehr so stark und dann fällt es schwer das aufzubauschen. Dann gibt es auch kein "Drama machen" mehr, weil es kein Drama mehr ist. Ich denke durchaus, dass man den Fokus darauf legen sollte, irgendwann loszulassen und all die Sorgen und Ängst ziehen zu lassen und mich von dem Negativen zu befreien. Ich finde den Ansatz aber schlechte Emotionen zu verurteilen elementar fehlerhaft auch weil genau das nachgewiesenermaßen krank macht. Wie viele Psychologen gibt es, die diesen "positive vibes only" Trend ganz klar aus objektiven Begründungen und Argumentationen auseinandernehmen. Es geht bei Achtsamkeit glaube darum auch schlechte Gefühle da sein zu lassen und diese wertfrei zu betrachten. Ich weiß nicht, ob man das tut, wenn man sagt, sie müssen ersetzt werden, das sei nützlicher. Ich denke Gefühle haben aus der Voraussetzung bereits einen Nutzen - den in einem sozialen Rahmen umzudefinieren hat uns doch in den gesamten Schlamassel gebracht, das wir uns und unsere Gefühle nicht annehmen aus einer gesellschaftlich gemachten Definition was wann wie wo und wie lange angemessen ist bemühen, diese Gefühle so schnell wie möglich loszuwerden. Das erzeugt doch Druck und Stress und es ist dieser Druck der Probleme macht. Nicht dass ich einen Monat länger Liebeskummer habe oder dass ich unbegründet genervt bin und stattdessen lerne, das anzunehmen und einen achtsamen gesundem Umgang damit zu finden.

03.02.2022 20:08 • x 4 #5305


selly
Zitat von Freshdaex:
Aber dann belastet es mich auch nicht mehr so weißt? Wenn ich Dinge verarbeite und hinter mir lasse und loslasse, dann belastet es mich nicht mehr so stark und dann fällt es schwer das aufzubauschen. Dann gibt es auch kein Drama machen mehr, weil

Genau! Deshalb manchmal Drama am Anfang um zu verarbeiten.
Und dann Loslassen

03.02.2022 20:12 • x 2 #5306


M
Aber kommen wir nicht kilometerweit vom eigentlichen Thema weg? (Nur eine Frage)

Nicht jeder möchte seinen depressiven Partner loslassen, sondern mit ihm zusammen sein. (Solange man sich nicht trennt ist das doch legitim)

Mit mir kann ich super umgehen und meine Emotionen sind kein Drama. So geht es glaube ich anderen auch.

03.02.2022 20:21 • x 1 #5307


Jedi
Zitat von selly:
Jetzt mach aber kein


Nein
Da ich als Betroffener , ja selbst mit vielen anderen Betroffenen immer in Kontakt war u.
mit noch so ein paar Betroffenen noch bin, bemerke ich, wie offen Frauen mit ihrer Depression umgehen u.
sich auch einer Hilfe nicht verschliessen.
Bei manchen männlichen Betroffenen bekomme ich mit, ob sie nun sich wieder in eine Klinik oder sich nochmal
Therapeutisch begleiten lassen, oft zögern u. ein Drama darum machen.
Manche denken dann wirklich, sie können sich selbst helfen u. zögern oft nötige Hilfe soweit heraus,
bis es immer schlimmer wird u. die Depression ihren dunklen Schleier ganz ausbreiten konnte.
Da bin ich voller Respekt, dass betroffene Frauen, da nicht lange fackeln u. sich dann frühzeitig Hilfe suchen.
Sie lassen es dann erst gar nicht so weit kommen, dass die Depression, ihren dunklen Schleier ausbreiten konnte.
Gilt nicht für alle männliche Betroffenen, aber meine persönliche Erfahrung zeigt, die Frauen machen da weniger
ein Drama darum, sonderrn suchen sich die nötige Hilfe.
-------------------------------------------------------------------------------
Warum ich überhaupt das Wort,Drama benutzt habe, kommt aus meiner Therapierfahrung des Psychdrama u.
entstammt einem Buch von Byron Katie, Wer bin ich ohne mein Drama, dass ich während meiner Therapiezeit
verschlungen habe - überhaupt die Bücher von ihr:

04.02.2022 14:08 • x 3 #5308


Y
Hi an euch alle.

Bei mir gibt es kleine Neuigkeiten, meine ex Partnerin hat sich gemeldet. Ich hatte ihr vor ein paar Wochen geschrieben , da war der Kontakt ok aber doch recht kühl.

Jetzt schrieb sie von sich aus um ihre Situation von der Trennung zu erklären. Ich bin einfach froh ,dass sie sich nochmal erklärt hat , auch wenn ich die trennungsgründe nicht 100% nachvollziehen kann.

Ich hab mich trotzdem gefreut von ihr zu hören. Sie hört sich auch nicht mehr wirklich depressiv depressiv an und Wertschätzung das was wir hatten. Sie sagte mehrfach, dass ich ein toller Partner war.

Vielleicht kann ich jetzt besser abschließen , wo ich weiß , dass sie mich als Partner sehr geschätzt hat und die schuldgefühle gehen davon hoffentlich weg.

Schönen Abend euch

07.02.2022 19:26 • x 4 #5309


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


Jedi
@Yinyang

Zitat von Yinyang:
Vielleicht kann ich jetzt besser abschließen , wo ich weiß , dass sie mich als Partner sehr geschätzt hat
- Nur weil sie gesagt hat, dass sie Dich sehr geschätzt hat ? -
Dann hätte sie doch auch mit Dir, bestimmte Probleme gemeinsam überwinden können.


-------------
und
die schuldgefühle gehen davon hoffentlich weg.
- Von welche Schuldgefühle sprichst Du ? - Solltest Du überhaupt Schuldgefühle haben müssen ?


Warum machst Du Dich abhängig noch von Ihr, weil sie Dich als Partner sehr geschätzt hat ?
Wo bleibt Dein Selbstbewusstsein - deine Würde ?

Zumal, wie Du schreibst;
Zitat von Yinyang:
auch wenn ich die trennungsgründe nicht 100% nachvollziehen kann.


Ich denke, Du brauchst ihr Aussage nicht, dass sie Dich als Partner sehr geschätzt hat u.
Du brauchst ganz sicher auch diese Schuldgefühle nicht.

07.02.2022 20:08 • x 2 #5310

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