14460

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

S
Hey, auch hier gab es einige harte Rückschläge. Aber das was ich jetzt erleben an Offenheit und Ehrlichkeit gepaart mit echter Liebe, daran habe ich bei der Eröffnung des Themas und auch lange Zeit dazwischen nicht geglaubt.

09.02.2022 22:14 • x 4 #5341


M
Zitat von Just_me:
Hallihallo zusammen, Nachdem ich nun die letzten Seiten durchgelesen habe, erscheint es mir fast so, als hätte sich dieser schon so lange bestehende ...


Den Eindruck habe ich. Habe aber zum Glück viele andere Beispiele gehört und gelesen. Also Paare die es so wie ihr schaffen.

Hoffe es lässt sich durch den thread hier niemand zu sehr verunsichern.

10.02.2022 07:40 • x 3 #5342


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Y
Danke , dass ihr wieder mal positiv berichtet. Dieser thread hat mir immer Halt gegeben und es ist natürlich sehr schön , auch die positiven Dinge hier hervor zu heben.

Ich freu mich für euch beide 3

10.02.2022 07:53 • x 1 #5343


M
@Just_me hat dein Partner während eurer Trennung an eine richtige Trennung gedacht? (Hoffe die Frage ist okay)

Ich glaube es ist alles egal oder? Selbst der Partner.

10.02.2022 10:02 • x 1 #5344


J
Zitat von Milla:
@Just_me hat dein Partner während eurer Trennung an eine richtige Trennung gedacht? (Hoffe die Frage ist okay) Ich glaube es ist alles ...

Nein, das hat er nicht. Es war mehr so ein stand-by Modus, weil ihm in dem Moment einfach alles zu viel war. Glaub er hat nicht mal drüber nachgedacht ob ich bin meiner Seite aus die Flucht ergreifen würde

10.02.2022 10:35 • x 1 #5345


M
Zitat von Just_me:
Nein, das hat er nicht. Es war mehr so ein stand-by Modus, weil ihm in dem Moment einfach alles zu viel war. Glaub er hat nicht mal drüber ...


Er wusste vermutlich auch nicht, dass es so lange ist oder?

Also das zeitgefühl ist weg, glaube ich?

Kann man sich kaum vorstellen.

Danke dir.

10.02.2022 10:47 • x 1 #5346


J
Nachtrag:

Während der Hausarbeit kam mir gerade ein Gedanke in den Kopf, der möglicherweise den Unterschied macht: Zeit!

Und ich will euch auch erklären was ich damit meine. Wenn ich es richtig im Kopf hab war es ja bei Sandra auch so, das sie ihren Freund vorher schon lange kannte.
Und auch bei uns ist es so, bevor sich 2019 mehr daraus entwickelte, war es schon vorher eine Freundschaft, die mehr als 20 Jahre bestand. Ich werde in einigen Tage 50 und wie sind mehr als mein halbes Leben lang miteinander befreundet.

Und vielleicht ist das der springende Punkt. Vertrauen, das über lange Zeit gewachsen ist, das ist einfach da. Auch wenn’s zwischendurch mal knirscht im Gebälk kann man den anderen einschätzen und es ist da, wenn einem der eigene Kopf da auch mal einen Streich spielt und man das ganze dann mitunter selbst in Frage stellt.

10.02.2022 10:51 • x 1 #5347


J
Zitat von Milla:
Er wusste vermutlich auch nicht, dass es so lange ist oder? Also das zeitgefühl ist weg, glaube ich? Kann man sich kaum vorstellen. Danke dir.

Glaub wenn man in diesem Loch ist, ist das Gefühl für Zeit wirklich weg, das glaube ich ihm, auch wenn ich es nicht verstehe.
Aber was ich sicher weiß ist, das er nicht absichtlich weg ist und sich nicht meldet. Es ist für beide Seiten nicht schön, ebensowenig ist es in dem Fall von beiden Seiten so nicht gewollt.

10.02.2022 11:01 • x 1 #5348


M
Zitat von Just_me:
Nachtrag: Während der Hausarbeit kam mir gerade ein Gedanke in den Kopf, der möglicherweise den Unterschied macht: Zeit! Und ich will euch auch ...


Das ist sicherlich ein sehr guter Punkt.

Was ich auch sehe ist, dass dein Partner die Beziehung nie in frage stellte, oder?
Das wäre für ein Punkt nachzudenken, wenn er sich nicht sicher wäre.

10.02.2022 11:04 • #5349


Laurien
@Just_me

leider nicht immer, kenne meinen Ex seit inzwischen fast 10 Jahren.

LG

10.02.2022 11:08 • x 1 #5350


Louisida
Wir waren auch knapp 20 Jahre zusammen....

10.02.2022 12:20 • x 2 #5351


M
Zitat von Just_me:
Glaub wenn man in diesem Loch ist, ist das Gefühl für Zeit wirklich weg, das glaube ich ihm, auch wenn ich es nicht verstehe. Aber was ich sicher ...


Danke. Du machst mir grade wieder Mut. An meiner Situation (die einer ähnlich war) hat sich nichts verändert und ich möchte die Hoffnung nicht aufgeben und auch nicht loslassen.

10.02.2022 13:54 • x 1 #5352


selly
Zitat von Just_me:
Glaub wenn man in diesem Loch ist, ist das Gefühl für Zeit wirklich weg, das glaube ich ihm, auch wenn ich es nicht verstehe.

Das sagte mein Expartner komischerweise auch nach der letzten Episode … als wir über die Monate des Abtauchens sprachen, sagte er und das merkte man auch, dass er null zeitempfinden mehr hatte. Ihm auch alles gar nicht lange vorkam, obwohl es Monate waren.
Scheint was dran zu sein…

10.02.2022 13:55 • x 2 #5353


Jedi
@Sandra-k

Zitat von Sandra-k:
Aber das was ich jetzt erleben an Offenheit und Ehrlichkeit gepaart mit echter Liebe, daran habe ich bei der Eröffnung des Themas und auch lange Zeit dazwischen nicht geglaubt.

Wünsche Dir, dass es recht lange so bleibt
Schau dabei weiter auf Dich, bleibe achtsam im Umgang mit Dir u. sorge weiter gut für Dich !

LG Jedi

10.02.2022 19:35 • x 3 #5354


J
Hallo ihr Lieben,

Da es ja derzeit mal wieder ruhig ist hier, melde ich mich doch einfach mal wieder zu Wort, um vielleicht dem ein oder anderen etwas Mut zu machen. Meine heutige Message: es wird einfacher!

Wie ihr aus meinen früheren Posts ja wisst, war ich oftmals unsicher, sprach dann auch mit seinen Geschwistern, Freunden die Ähnliches erlebten usw.

Aber inzwischen ist unser gemeinsamer Umgang mit der Situation so natürlich und alltäglich geworden, das sich viele Fragen gar nicht mehr stellen, bzw. ich frage ihn bei passender Gelegenheit.

Die Krankheit ist da, aber sie steht nicht im Vordergrund und fühlt sich nicht mehr wie ein Fremdkörper an.

Im Februar gab es eine Phase, er wurde stiller, die täglichen Telefonate blieben aus, aber für mich ist auch das inzwischen ok, dieser Rückzug ohne das ich immer wieder den Kontakt suche. Im Gegenzug kamen aber beinahe täglich zumindest eine kurze Nachricht über WhatsApp.

Dann kam Ende des Monats mein 50. Geburtstag und zu meiner großen Überraschung und Freude setzten er und sein Bruder sich an dem Tag 6 Stunden ins Auto um den Tag mit mir zu verbringen
Die letzte Woche wieder dann das genaue Gegenteil, wir telefonierten allabendlich stundenlang.

Also auch heute wieder meine Message, wenn ihr noch könnt, wollt, die Gefühle auch bleiben wenn’s auch nicht immer einfach ist - habt Mut, es kann sich durchaus lohnen!

Fühlt euch lieb gedrückt
Just_me

06.03.2022 09:17 • x 5 #5355


selly
Zitat von Just_me:
Dann kam Ende des Monats mein 50. Geburtstag

Erstmal alles Liebe und Gute nachträglich


Zitat von Just_me:
Die Krankheit ist da, aber sie steht nicht im Vordergrund und fühlt sich nicht mehr wie ein Fremdkörper an

So hätte ich es auch gehandhabt. Wenn beide darüber reden, es Abmachungen gibt und kein ignorieren. Wenn er nicht einfach abtaucht ohne ein Wort", sondern redet, dann hätte ich mich mit seiner Krankheit auch arrangiert.
Aber dazu gehören zwei. Wenn Dein Partner das mittlerweile kann, dann hat er ein großes Stück Entwicklung in der Beziehung, trotz der Depressionen geschafft und ist sich sicher bewusst was er an Dir hat.


Zitat von Just_me:
Im Februar gab es eine Phase, er wurde stiller, die täglichen Telefonate blieben aus,

Hat er das vorher angekündigt, dass er sich zurück zieht/nicht telefonieren kann/möchte?

Zitat von Just_me:
Gegenzug kamen aber beinahe täglich zumindest eine kurze Nachricht über WhatsApp.

Die bekomme ich heute auch noch, aber das reicht mir nicht mehr.
Rückzüge kann ich absolut respektieren, aber eine Ankündigung, das darf man als Partner erwarten finde ich , so sehe ich das mittlerweile. Das muss gegenüber der Partner/in einfach selbstverständlich sein.


Zitat von Just_me:
Fühlt euch lieb gedrückt

Du Dich auch und weiter alles Gute für Euch und Eure Liebe

06.03.2022 10:18 • x 3 #5356


J
Liebe @selly ,

Vielen Dank du Liebe

Ja, du hast ganz sicher recht, dass er selbst im Umgang mit der Krankheit inzwischen sehr viel weiter ist, das kann nur funktionieren wenn es von beiden Seiten kommt. Ich bin da wirklich sehr stolz auf ihn, wie sehr er da an sich gearbeitet hat.

Und das ist auch ein Punkt den ich mit einfacher meine. An den Tagen an denen es ihm nicht gut geht muss er gar nicht extra ankündigen dass er sich zurück zieht/ nicht telefonieren mag. Das erkenne ich inzwischen an der Art wie er schreibt und da muss ich gar nicht mehr extra nachfragen. Vielen Sachen spüre ich inzwischen einfach intuitiv und ich weiß ja das es in solchen Momenten nichts mit mir zu tun hat.

06.03.2022 11:01 • x 3 #5357


M
Hallo ihr lieben,
ich habe mal eine Frage an die, wo sich der- oder diejenige nach der Zeit des Abtauchens wieder gemeldet hat, um egal was für eine Botschaft zu hinterlassen.
Wie war das? Kam nach Monaten der Stille ein Anruf? Eine WhatsApp oder SMS? Ein Brief?
Wie nimmt man Kontakt auf nach so langer Zeit?
Bestimmt hat der eine oder andere, oder vielleicht alle das bereits beantwortet, aber ich weiß es nicht mehr und würde mich freuen die eine oder andere Antwort zu bekommen.

@JustMe Alles Gute nachträglich

Lieben Gruß
Möwe

06.03.2022 18:57 • x 3 #5358


Y
Hi also ich hatte im Januar eine e-mail geschrieben und seitdem haben wir regelmäßigen Kontakt. Ich hab gefragt , wie es ihr geht ubd ihren Kindern. Seitdem reden wir über alles was in unserem Leben so läuft. Schönen Abend dir möwe

06.03.2022 19:08 • x 3 #5359


selly
Zitat von Möwe:
Hallo ihr lieben, ich habe mal eine Frage an die, wo sich der- oder diejenige nach der Zeit des Abtauchens wieder gemeldet hat, um egal was für eine ...

Also beim ersten Mal wo ich bei ihm das miterlebte , da habe ich mich von meiner Seite aus in einigen Abständen immer mal mit einer kurzen freundlichen WhatsApp gemeldet, es kam auch da so alle paar Wochen von ihm eine, meist wenn was passierte, da fing zum Beispiel Corona gerade an und er wollte wissen ob es mir gut ginge. Sonst Funkstille. Dadurch dass ich aber ab und an was kurzes schrieb, schrieb er dann nach 9 Monaten plötzlich mehr (alles noch sehr verzweifelt und depressiv, aber besser), dann kam es zu einem Treffen und wir kamen auch zügig wieder zusammen.
es hielt nur 6 Monate , denn er war ohne Therapie und nie ganz stabil. Also er rutschte dann wieder tief ins Depressionsloch, wo er vorher nie komplett draußen war. das wiederum ist jetzt deutlich über 1 Jahr her. Dieses Mal ist er der, der nie den Kontakt abgebrochen hat. Von Anfang an nicht. Aber er war so verändert und es wurde immer schlimmer , dass ich, obwohl ich da noch kämpfte , nicht mehr ihm als Mensch erreichen konnte.
irgendwann im letzten Herbst ließ ich dann mehr und mehr los , was mir sehr gut tat und tut.
jedoch bis heute meldet er sich jede Woche , mit kleinen Botschaften und Bildern. Aber "gesprochen " über sich, uns oder die Depression, das tut er nie.

Ich warte aber darauf auch schon lange nicht mehr.
er wirkt jetzt deutlich besser in den Nachrichten , aber immer noch nicht gesund, bei weitem nicht.

06.03.2022 19:09 • x 3 #5360


J
Liebe @Möwe

Bei mir war es so, dass mein Freund ja fast ein ganzes Jahr abgetaucht war.
ich hatte ihm dann, quasi so als Abschluss für mich dann eine Email geschickt, in der ich mich für die gemeinsame Zeit bedankte und auch sagte, das ich es akzeptiere wenn er keinen Kontakt mehr möchte.
Ein paar Tage später kam dann, für mich völlig unerwartet eine Antwort darauf. Erst war der Kontakt noch eher lose, aber da sich zwischen uns auch in der ganzen Zeit nichts verändert hatte wurdees dann Stück für Stück wieder mehr.

06.03.2022 19:42 • x 3 #5361


Schlüsselkind
Alles erdenklich Gute nachträglich zum Ehrentag, liebe @JustMe und weiterhin alles, was gut tut!

@Möwe Bei mir war es (leider) auch per whats-app-Messenger, nach 6 Monaten (obwohl ich vorher darauf bestand, dass ich persönliches gerne auch in einem persönlichem Umfeld besprechen möchte, wurde der Wunsch leider nicht respektiert).

07.03.2022 11:56 • x 2 #5362


Jedi
Zitat von selly:
Erstmal alles Liebe und Gute nachträglich

Da möchte ich mich gerne anschließen u. wünsche Dir vorallem Glück-Gesundheit u. Zufriedenheit

LG Jedi

07.03.2022 13:56 • x 1 #5363


hey__honey
Hallo miteinander,

in den vergangenen Tagen habe ich intensiv in diesem Thema gelesen und glaube, hier auch ganz gut rein zu passen.

Ich bin zwar in keiner Partnerschaft, habe aber jemanden kennen gelernt, der seit Jahren an Depressionen leitet, bereits in stationärer und ambulanter Behandlung war und aktuell Medikamente nimmt. Wir waren mitten in der Kennenlernphase, als sich scheinbar ein weiterer Schub bemerkbar machte. Ich kann es leider nicht so ganz einschätzen, vermute es aber stark. Er hält sich dazu eher bedeckt. Er gehört zu denjenigen, die sich anderen nur schwer öffnen und anvertrauen können und stattdessen lieber Gespräche zu Ärzten und Therapeuten sucht (aktuell finden leider keine statt).

Ich hab dazu bereits ein eigenes Thema gestartet und viele hilfreiche Reaktionen erhalten. Aber ich glaube, dass regelmäßiger Austausch mit euch auch mir ganz gut tun würde.

Noch kurz zu meiner Situation: wir haben uns Online kennen gelernt, eigentlich ohne den Gedanken, sich emotional oder S. näher zu kommen. Das beidseitige Interesse aneinander änderte das aber schnell und wir haben uns ineinander verknallt (wie er es ausdrückte). Nach intensivem Kontakt fand auch das erste Treffen statt, bei dem leider der S. aufgrund seiner Libidostörung, verursacht durch die Antidepressiva, 4 mal scheiterte. Seitdem zieht er sich vor allem emotional sehr zurück. Es fielen Sätze wie "Ich kann dir nicht geben was du brauchst" und "Aktuell sehe ich nur die Möglichkeit einer Freundschaft". Bisher hat er jedoch nicht ausgeschlossen, dass sich in Zukunft doch noch mehr daraus entwickeln kann. Ich hab ihn wirklich gern und hoffe sehr darauf.

Ich habe vielleicht noch Glück, denn trotz des emotionalen Rückzugs sucht er fast täglich aktiv den Kontakt zu mir. Er schickt Fotos, Sprachnachrichten und lässt mich so an seinem Leben teilhaben. Ich weiß durch gemeinsame Freunde, dass ich fast die einzige bin, zu der er so intensiven Kontakt sucht. Auch das lässt mich etwas hoffen. Leider wurden die Treffen seitdem weniger. Wenn wir uns sehen, wird etwas gekuschelt. Hier ist es aber so, dass er Nähe zulässt und annimmt, aber nicht aktiv sucht.

Ich gehöre nicht zu denjenigen, die Druck machen. Er weiß, dass ich ihm die Zeit lasse, die er braucht um wieder zu sich zu finden. Momentan schleicht er seine Medikamente aus und hofft so, die Libido und seine Emotionen wieder unter eigene Kontrolle zu bekommen. Ich vermute jedoch, dass der plötzliche Emotionsverlust von wiederkehrenden Depressionen ausgelöst wird und nicht durch seine Medikamente. Und dass das Absetzen derer nichts an seinen Emotionen ändern wird.
Noch verstehe ich die Krankheit, was sie auslöst und besonders was sie den Betroffenen nimmt nicht so ganz. Ich hoffe, durch euch eine bessere Erkenntnis dafür zu erlangen.

Wünsche euch noch einen schönen Tag!

Liebe Grüße,

honey

07.03.2022 15:38 • x 3 #5364


Jedi
Hallo @hey__honey

Zitat von hey__honey:
Noch verstehe ich die Krankheit, was sie auslöst und besonders was sie den Betroffenen nimmt nicht so ganz.
Ich hoffe, durch euch eine bessere Erkenntnis dafür zu erlangen.

Die Erkenntnisse die Du hoffst hier zu erlangen, wird schwierig, da die Depression sehr unterschiedlichen manifestieren kann.
So gibt es verschiedene Schweregrade u. Ursachen, die zu der Depression geführt hat. Zudem können sich noch weitere
psychische Erkrankungen zeigen, die der Psychiater u. Psychotherapeut diagnostizieren kann.
Erst wenn dies so bekannt ist, kann man etwas mehr zu der Erkrankung wissen.
Noch wichtiger ist, was der einzelne Betroffene in seiner Depression erlebt - wie er sie erlebt, denn das kann sehr variieren.
Natürlich wäre es für Dich als Partnerin wichtig zu wissen, wie er depressive Episoden erlebt u. welche Mittel
aus den Notfallkoffer er dafür bereit hat.
Das er nur mit Ärzten u. Therapeuten das Gespräch sucht, ist auch Ok, doch wäre es hilfreicher für Dich u.
für einen Aufbau hin zu einer Beziehung, wenn er auch mit Dir darüber sprechen würde.
So erhieltest Du die möglichkeit, besser darauf einzustellen u. mehr über seine Form der Depression kennenzulernen.
Villt. schaffst Du es, durch Vertrauen u. Mut machen, dass ihr gemeinsam darüber ins Gespräch kommen könnt.

Ich hoffe mal, dass das Absetzen der Medis nicht nur seines Libidoverlust gilt ?
Aber dies wird er mit dem behandelnden Arzt sicher besprochen haben. Denn es gibt auch Antidepressiva,
die diese starken Nebenwirkung nicht haben, aber trotzdem eine depressive Episode abfedern können.

Versuche es mit Vertrauen mit ihm in Kontakt zu kommen, um etwas über seine Form der Depression zu erhalten,
so erlangst Du am besten Erkenntnisse über seine Erkrankung !
--------------------------------------------------------------------------------------------------
Der Austausch hier ist sehr wertvoll, weil man sich untereinander Stütze sein kann u. die Gefühle u. Emotionen
hier versteht, wie es einem Angehörigen mit einem an Depression betroffenen Partner geht.
Bleibe hier im Austausch, denn die Erfahrungen hier können sehr Hilfreich sein, wenn man mal die Hoffnung u.
Zuversicht zu verlieren scheint.

LG Jedi

08.03.2022 12:54 • x 5 #5365


hey__honey
Hallo Jedi,

vielen Dank für deine Antwort!
Die Komplexität der Krankheit ist mir auch bereits aufgefallen. Denke aber, dass egal wie sie sich auf den "Partner" oder Freund auswirkt, die Art, wie man als nicht-betroffene:r reagiert ähnlich sein wird. Damit meine ich, auf sich selbst zu achten, nicht in die Helfer-Rolle zu verfallen, usw.
Ich will besonders vermeiden, in eine Helfer-Rolle zu triften. Das würde weder ihm noch mir gut tun. Auch dabei hoffe ich, dass die Mitglieder hier mir die Augen öffnen werden, sollte ich es soweit kommen lassen. Im Moment versuche ich, auch emotional etwas Abstand zu gewinnen, damit eben das nicht passiert.

So, wie ich ihn bisher kennen gelernt habe, ist er sehr selbstreflektiert was seine Erkrankung betrifft und kann gut auf weitere Schübe reagieren. Da er das mir gegenüber nicht offen kommuniziert musste ich lernen, die Zeichen auch zu erkennen. Besonders in der Anfangszeit hab ich ihn mit vielen Fragen zu ihm und zur Depression gelöchert, um sein Verhalten - auch mir gegenüber - verstehen zu können. Obwohl wir uns noch nicht ganz so lange kennen, funktioniert das eigentlich sehr gut (so empfinde ich es zumindest). Er hat mir bisher auch jede Frage offen und ehrlich beantwortet. Wenn es zu intim wurde nur knapp und ohne Raum für weitere Fragen zu lassen, aber das wird ja vielleicht besser, wenn man eine gute Vertrauensbasis aufbauen konnte.

Die Libido Störung ist nicht Grund fürs Absetzen der Medikamente. Das würde ich auch nicht gut finden. Es war von Beginn an ärztlich abgesprochen, dass er die nur für eine gewissen Zeitraum nehmen möchte.

Wünsche euch einen guten Start in die Woche!

14.03.2022 10:31 • x 2 #5366


Jedi
@hey__honey

Zitat von hey__honey:
Damit meine ich, auf sich selbst zu achten, nicht in die Helfer-Rolle zu verfallen, usw.

Diese Deine Erkenntnis halte ich für völlig richtig, denn helfen muss sich der Betroffene selbst.
Als Partnerin kann man wenn gewünscht, gerne ein Stück an der Seite mitbegleiten, ohne jedoch versuchen,
in diese Helferrolle oder einer Co-Abhängigkeit zu rutschen.
---
Zitat von hey__honey:
Ich will besonders vermeiden, in eine Helfer-Rolle zu triften.

Das würde weder ihm noch mir gut tun.

Genau, so stmmt es, es würde Dir nicht gut gehen damit u. ihm erst recht nicht !
Oft passiert es, wenn die Partnerin in eine Helferrolle geht, dass der Betroffene in einen Erwartungsdruck gerät,
den er gar nicht erfüllen kann. Selbst wenn dies von der Partnerin gar nicht so gemeint ist, kann sich bei dem Betroffenen
eine solche Erwartungshaltung einstellen. So können Verhalten entstehen, die sich völlig fremd anfühlen u.
neue innere Konflikte auf beider Seiten hervorrufen kann.

Ich finde es sehr richtig, dass Du frühzeitig versuchst, nicht in die Helferolle zu geraten
-----
Zitat von hey__honey:
Im Moment versuche ich, auch emotional etwas Abstand zu gewinnen, damit eben das nicht passiert.

Wird sicher nicht ganz einfach werden, wenn man etwas für den Betroffenen empfindet.
Doch etwas Abstand zu nehmen, finde ich wichtig, damit noch ein Blick von außen möglich ist.
So kann man schneller erkennen, wie der weitere Verlauf sich entwickelt. Eine unverzerrte Wahrnehmung
einer schwierigen Situation, macht es eher Möglich, sich nicht darin zu verstricken, sondern passende Entscheidungen
u. Lösungen zu finden.

14.03.2022 13:11 • #5367


Jedi
Hallo

Hier ist es sehr ruhig geworden, hoffe es geht Euch allen gut ?

LG Jedi

22.03.2022 19:45 • x 3 #5368


S
Hallo alle zusammen, ja stimmt ziemlich ruhig hier. Hoffe ein gutes Zeichen. Mir geht's auf jeden Fall gut, er hat sich sehr gut im Griff . Eigentlich könnte alles super sein, aber ich denke viel, sehr viel nach was mir wichtig ist und was mir gut tut und ob das alles zum IST Zustand passt. Sonnige Grüße an euch alle.

24.03.2022 17:31 • x 5 #5369


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


F
Hola,
bei mir ist alles unverändert. Wir sind weiterhin getrennt, also er hat diesbezüglich keine erneute Reflektion oder Einsicht gezeigt (jedenfalls nicht in meine Richtung), nach einem Gespräch vor Wochen bezüglich einer etwaigen freundschaftlichen Basis, die er sich gewünscht hat, hat er diese wieder infrage gestellt bzw. zurückgenommen. Ich würde Sicherheit wollen, die er nicht geben könne, es würde ihn unter Druck setzen, im Grund hätte er es als wünschenswert gesehen, aber ist offensichtlich weder in der Lage noch besteht ein echtes Interesse an Kontakt irgendeiner Art (davor hatten wir auch schon wochenlang keinen Kontakt). Meine Motive waren wieder von grenzwertig niederträchtig über abhängig bis hin zu kalkuliert - also ich kann letzten Endes eigentlich nur verlieren sobald ich den Mund aufmache. Also seine Aussagen, die er Weihnachten in meine Richtung gemacht hat, ich sei einer der wichtigsten Menschen, er wolle mich als Mensch nicht verlieren, aber als Beziehung ginge nicht - hinfällig.
Ich habe daraufhin vor 1,5 Monaten endgültig seine Nummer gelöscht. Habe seitdem nichts gehört und nichts gesehen. Was sein Zustand ist, weiß ich nicht - zuletzt sagt er, es ginge ihm deutlich besser, die Mutlosigkeit würde noch immer nach ihm greifen, aber er könne es managen und er vergräbt sich in Arbeit, sodass er nicht ins Grübeln kommt. Ob das hilft, die Losigkeit zu überwinden, weiß ich nicht, oder ob er nur wegrennt.
Meine Trauer über die Situation und meine Stimmung und mein Blick auf die Dinge verändert sich immer mal wieder. Insgesamt werde ich, denke ich, immer abgeklärter und es wird mir insgesamt immer egaler. Er will mich doch nicht in seinem Leben, nun denn, dann ist er mich jetzt los. Das angekündigte Trennungsgespräch darüber was schief gelaufen ist, warum es sich entwickelt hat, wie es das tat - ich zweifle immer mehr daran, dass es mir was bringen soll, erst recht wenn er es dann in 5 Monaten führen wird (wenn überhaupt - wahrscheinlich ist auch das wieder hinfällig). Den Wunsch oder die Hoffnung darauf, neu anfangen zu können, ihn noch einmal neu kennenzulernen als der, der er jetzt ist oder geworden ist, dass man irgendwie auf irgendeinem Wege noch einmal zusammenfindet, weil er die Liebe wiederentdeckt oder wieder fühlt und die Trennung zu mir bereut.. nun ja, nicht ganz abgelegt, aber ich schätze es (zu meinem gefühlten Leidwesen) als immer unrealistischer ein. Ich weiß nicht, wie eine große, ehrliche Liebe so verschwinden kann und wie er die so leicht und ohne Zweifel wegdrücken kann, ich hab aber einfach keinen Bock mehr - weder auf ihn noch auf irgendeine andere Beziehung, die im Notfall wieder wegen irgendeinem Mist zerbricht.
Ich schreibe jetzt meine Masterarbeit, arbeite und habe damit extrem viel um die Ohren und bemühe mich, mich darauf zu fokussieren anstatt auf ein nicht existentes Liebesleben.
Ich hoffe, es geht euch gut und wünsche euch, dass eure Geschichten doch irgendwie und irgendwo noch positiv ausgehen - mich verlässt die Zuversicht, dass ehrliche und echte Liebe alles überwindet und zusammenschweißt.

24.03.2022 18:45 • x 6 #5370

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