14460

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

selly
Also bei mir ist es so, dass es jetzt 16 Monate her ist ist und jetzt erst scheint er aus dem Loch raus zu sein zum großen Teil.
Angefangen hat es, dass er plötzlich mehr und normaler in der Art schreibt . Dann kam vor 2/3 Wochen einen Einladung, wo ich erstmal sagte , wir schauen mal im April. Seitdem fragte er schon das vierte mal , wann wie einen Tag ausmachen Können. Er schreibt auch mehr und wieder komplett in einer gesünderen Art, wie vor dem Loch.

Aber ich hab gelernt das das trügen kann und bin da ganz neutral.
Ich werde die Einladung demnächst mal annehmen. Ich wäre weiterhin bereit ein gutes Gespräch über alles zu führen. Ich denke das das für mich selber als Verarbeitung der schlimmen Monate wichtig wäre. Denke ich zumindest.

24.03.2022 18:57 • x 4 #5371


Schlüsselkind
In den letzten Wochen ist mir wieder bewusst geworden, wie wichtig mir meine innere und äußere Ruhe sind (wichtiger als alles andere, als jede*r andere). Ruhe, die ich durch die Situation sehr gefährdet sah (und die ich immer zu verteidigen müssen glaubte). Bin dann in so eine totale (emotionale und körperliche) Erschöpfung geraten, was größtenteils auch mit meinen Erkrankungen zu tun hat. Durch die mentalen Einflüsse habe ich dann letzendlich auch gemerkt, wie sehr sich mein Körper dagegen wehrt und dass ich da rechtzeitig gegensteuern muss.

Ab Mai habe ich Sitzungen bei einer Psychotherapeutin (und Coachin), die auf meine Erkrankung spezialisiert ist und die mich dabei unterstützen wird, besser im Alltag mit meinen Schmerzen umzugehen und die einen rund um Burn-out Prävention und Stress-/Konfliktmanagement berät. Und dann eben auch die mentalen, psychischen Belastungen, die meine Krankheit(en) verursachen, berücksichtigt. Soweit blicke ich sehr hoffnungsvoll in die Zukunft und bin gerade allgemein sehr aktiv. Bald stehen auch ein paar wichtige politische Termine zum Thema Inklusion und chronische Krankheiten an, was dem ganzen Alltagskrampf tatsächlich endlich mal einen Sinn geben lässt ...

Ich denke schon, dass man auf jemand Nettes treffen kann, der maximal kompatibel mit einem ist, auch wenn ich es nachwievor nicht forciere oder als Priorität in meinem Leben ansehe. Von einem Partner würde ich mir wünschen, dass man zusammen ein gutes Team ist, mehr als das für mich Romantik im herkömmlichen Sinne eine große Rolle spielt. Der Gedanke, dass man sich gegenseitig im Leben bereichert und stärkt, finde ich sehr schön und da sollte man doch gerne daran festhalten und diese, seine eigenen, Bedürfnisse nicht aus den Augen verlieren - trotz und gerade wegen Allem.

Ich sende euch ganz liebe Grüße in die Runde!

24.03.2022 20:58 • x 6 #5372


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Laurien
Hallo zusammen,

@Jedi vielen Dank der Nachfrage, mir geht’s soweit gut. Aufgrund der aktuellen weltpolitischen Lage in den letzten Wochen zu viel Arbeit gehabt was mal wieder einen geplatzten Urlaub zur Folge hatte. Aber es wird wieder etwas ruhiger und ich muss jetzt schauen, dass ich mein Tier gut durch das Frühjahr bringe.

Zitat von Freshdaex:
also er hat diesbezüglich keine erneute Reflektion oder Einsicht gezeigt (jedenfalls nicht in meine Richtung),


Von der Vorstellung habe ich mich verabschiedet, dass mein Ex irgendwann mal versteht, was für ein übles Spiel er da mit mir abgezogen hat unter dem Deckmantel des "du bist so toll", "du bist mir so unglaublich wichtig", "du bist etwas Besonderes", "mir liegt sehr viel an dir", "wir sollen uns erhalten bleiben", "er will mich nicht verlieren" usw.

Zitat von Freshdaex:
Also seine Aussagen, die er Weihnachten in meine Richtung gemacht hat, ich sei einer der wichtigsten Menschen, er wolle mich als Mensch nicht verlieren, aber als Beziehung ginge nicht - hinfällig.


Kenne ich nur zu gut, siehe oben. Aus meiner Sicht mittlerweile nur noch inhaltsloses Gerede, um das eigene Verhalten vor sich selber schön zu reden und sich gut zu fühlen, weil man doch so großzügig gegenüber der Ex den Trostpreis Freundschaft überreicht hat. Diesen Satz emfand ich schon zu Schulzeiten als das, was es in den allermeisten Fällen war: eine reine Farce. Nichts, auf das man etwas geben sollte, wenn nicht wenigstens kleine Gesten darauf hindeuten, dass es wirklich so gemeint ist.

Zitat von Freshdaex:
Ich habe daraufhin vor 1,5 Monaten endgültig seine Nummer gelöscht.


Habe ich auch gemacht. Wozu soll ich eine Nummer von jemanden aufheben, der seit zwei Jahren nicht wirklich mit mir spricht, mich schlecht behandelt und es nicht mal nach freundlichem Hinweis versteht.

Zitat von Freshdaex:
Ich weiß nicht, wie eine große, ehrliche Liebe so verschwinden kann und wie er die so leicht und ohne Zweifel wegdrücken kann, ich hab aber einfach keinen Bock mehr


Das ist auch etwas, worüber ich immer mal wieder noch nachdenke. Bis Tag x war es mit mir die große Liebe, die schönste Beziehung, noch nie hätte er sich in einer Beziehung so wohl gefühlt und von heute auf morgen kein vernünftiges Wort mehr. Der Rest seines Lebens geht allerdings so weiter wie zuvor. Er kann arbeiten, Reisen,… schwer, sein Verhalten nicht auf mich zu beziehen. Mittlerweile bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es entgegen seiner Aussagen einfach keine Liebe zu mir gewesen ist.

LG

25.03.2022 16:26 • x 3 #5373


Jedi
Hallo
Schön wieder mal was von Euch gelesen zu haben

25.03.2022 17:32 • x 3 #5374


Jedi
Zitat von Schlüsselkind:
Ab Mai habe ich Sitzungen bei einer Psychotherapeutin (und Coachin), die auf meine Erkrankung spezialisiert ist und die mich dabei unterstützen wird, besser im Alltag mit meinen Schmerzen umzugehen und die einen rund um Burn-out Prävention und Stress-/Konfliktmanagement berät.

Finde es gut
Es braucht mehr Rückgrat, sich Hilfe zu holen u. Kopf im Sand, dass bringt doch nichts - da kann es keine Entwicklung geben !

LG Jedi

25.03.2022 20:14 • x 3 #5375


J
Hallo zusammen,

Bei uns ist auch alles gut.
Nachdem er in den letzten Wochen mal wieder einen Durchhänger hatte, in denen er aber trotzdem den Kontakt hielt, läuft nun alles wieder in die richtige Richtung.
Er hat diesesmal nicht den Kopf in den Sand gesteckt sondern sich gleich Hilfe geholt.
Tendenz also aufsteigend und ich habe allergrößten Respekt das er den Kampf gegen den schwarzen Hund so entschieden angeht.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende
Lg
Just_me

26.03.2022 07:06 • x 3 #5376


selly
Zitat von Just_me:
hat diesesmal nicht den Kopf in den Sand gesteckt sondern sich gleich Hilfe geholt.

Ich glaube das ist genau der Punkt. Keiner von uns würde erwarten der Partner sei geheilt oder würde nun nie mehr depressiv sein.
Aber das Annehmen und Holen von professioneller Hilfe , das sollte man für sich tun , aber das ist auch das , was man auch als Partnerin vom anderen erwarten darf

26.03.2022 08:34 • x 4 #5377


F
Hola, bevor ich den Rest meines Wochenendes wieder in akademischen Blabla untergehe, möchte ich hier noch kurz antworten.

@Laurien ich kenne deine Geschichte nicht auswendig und weiß auch nicht, was alles passiert ist. Letzten Endes gibt es Menschen, die für ihren eigenen Vorteil und Spaß lügen und betrügen. Wie gesagt, ich weiß nicht, was da bei dir alles vorgefallen ist, letzten Endes kannst du, wenn er wirklich gelogen hat, den ganzen Kram nur bei ihm lassen. Vielleicht war es keine Liebe, aber es bedeutet nicht, dass du nicht liebenswert bist, nur dass er zu dumm oder zu selbstverliebt/egomanisch ist, irgendjemand anderen zu lieben.

Ich für meinen Teil kann mir nicht vorstellen, dass mein Ex nie geliebt hat. Wir waren 2 Jahre zusammen und ich denke schon, dass er ehrlich und mich mehr geliebt hat, als eine andere Frau zuvor. Es geht mir tatsächlich darum, dass diese Liebe wirklich einfach verschwunden ist oder genommen/überlagert wurde - wie auch immer. Sie ist halt einfach nicht mehr da. Es geht nicht darum, dass ich aus diesem Grund seine Liebe rückwirkend niedermache, nur dass man einfach, egal wie groß die Liebe war, sich nicht darauf verlassen kann, dass sie bleibt. Sie war da und er hat sich Arme und Beine ausgerissen, um sie mich spüren zu lassen. Es ändert halt einfach nichts daran, dass ich es jetzt für ihn nicht mehr wert bin und dass ich nur noch falsch machen kann, was falsch zu machen geht. Geht es mir besser nach der Trennung, geht es mir besser ohne ihn - geht es mir schlecht nach der Trennung, will er nicht Schuld daran sein. Also geht es mir wie nach der Trennung? So bald ich den Mund aufmache, habe ich böse Hintergedanken, wenn ich schweige, will ich ihn nicht mehr und dann sieht er es als Schlussmachen. Ich. Kann. Es. Nur. Falsch. Machen. Und aus großer Liebe und Zuneigung und Wunsch nach Nähe und einer Welt mit mir wird in jeglicher Hinsicht Abwehr und Abwendung. Das ist aus seiner Liebe geworden und ich verstehe es einfach nicht. Egal wie groß, egal wie sehr man passt, egal wie oft ich ihn aufmuntern konnte oder unterstützt habe und ihn dazu ermutigt habe, sich selbst zu verwirklichen, jetzt im Moment, ist es alles nur noch aus einem doch recht niederträchtigen Charakter geschehen. Ich weiß auch, dass es andere kompatible Männer gibt - aber warum sollte ich mich darauf einlassen? Warum sollte ich mich binden, Liebe, Zeit und Gefühle investieren, mich commiten und dann passiert wieder irgendein Mist und alles ist hinfällig. Sei es die nächste Depression, sei es ein Autounfall oder irgendeine andere Erkrankung, die meinen zukünftigen dahinrafft.

Zitat von selly:
Aber das Annehmen und Holen von professioneller Hilfe , das sollte man für sich tun , aber das ist auch das , was man auch als Partnerin vom anderen erwarten darf

Dem möchte ich noch hinzufügen, dass man eigentlich fast erwarten dürfte in einer Partnerschaft, dass die Hilfe, die man bieten kann, AUCH vom Partner angenommen wird. Meine Hilfe wurde anfangs als ich kann sie da nicht mit hineinziehen hin zu es baut Druck auf hin zu da muss irgendwas dran falsch sein. Egal was ich ihm anbiete, es ist ein faules Ei. Insofern, nein, biete ich ihm auch nichts mehr an. Im Notfall auch das ein faules Ei, aber dann habe ich zumindest nichts mehr investiert.

26.03.2022 14:47 • x 3 #5378


Jedi
Hi @Freshdaex

Ich habe jetzt Deinen Beitrag 2x gelesen u. für mich persönlich nehme ich Enttäuschung, großen Frust, auch
einwenig Traurigkeit wahr !
Ich kann es gar auch verstehen
---
Zitat von Freshdaex:
Ich. Kann. Es. Nur. Falsch.

Das mag sich villt. für Dich so anfühlen ? Doch kommt es mir zu kurz vor, denn Du beschreibst zu wenig,
was Du alles auch für Deinen Partner u. der Beziehung getan hast.
Falsch, was Du getan hast, war sicher nichts davon , nur er wollte oder konnte es nicht annehmen,
was Du gegeben hast !
--
Zitat von Freshdaex:
egal wie oft ich ihn aufmuntern konnte oder unterstützt habe und ihn dazu ermutigt habe, sich selbst zu verwirklichen, jetzt im Moment, ist es alles nur noch aus einem doch recht niederträchtigen Charakter geschehen.

Ja, dass muss sich enttäuschend anfühlen, doch die Enttäuschung ist die eine Seite, aber Deine Kraft, die Du auch
investiert hast, die andere Seite. Nun solltest Du aus meiner Sicht, Deine Kraft vor die Enttäuschung stellen.
Ich finde, bei einer Nachbetrachtung, eine solche Gewichtung sehr wichtig !
---
Zitat von Freshdaex:
dass man eigentlich fast erwarten dürfte in einer Partnerschaft, dass die Hilfe, die man bieten kann, AUCH vom Partner angenommen wird.

Erwartungen führen meist zu Enttäuschung (die kl. Schwester der Erwartung heißt - Enttäuschung; @selly wird
sich dabei kaputt lachen).
Doch verstehe ich Dich u. auch wenn man erkrankt ist, sollte man als Betroffener sich früh um Hilfe bemühen !
---
Zitat von Freshdaex:
Meine Hilfe wurde anfangs als ich kann sie da nicht mit hineinziehen hin zu es baut Druck auf hin zu da muss irgendwas dran falsch sein.

Du hast Deine Hilfe angeboten u. das finde ich toll u. habe davor , denn es ist nicht überall so !
Meist sind es, dass Du als Antwort auf Deine Hilfe geschrieben hast, die Worte des inneren Vermeiders (wie ich ihn nenne),
denn der möchte von uns Betroffenen, dass wir nichts zutun brauchen - außer zu klagen !
Ich kannte eine solche innere Stimme auch !
---
Zitat von Freshdaex:
Ich weiß auch, dass es andere kompatible Männer gibt -
- aber warum sollte ich mich darauf einlassen?
- Warum sollte ich mich binden, Liebe, Zeit und Gefühle investieren, mich commiten
und
dann passiert wieder irgendein Mist und alles ist hinfällig. Sei es die nächste Depression, sei es ein Autounfall oder irgendeine andere Erkrankung, die meinen zukünftigen dahinrafft.

Ich finde, Du siehst es jetzt gerade zu düster !
- aber warum soll ich mich darauf einlassen ? - weil wir soziale Wesen sind u. uns einen Partner/ Partnerin,
an unserer Seite wünschen.
- Warum soll ich mich binden, Liebe, Zeit und Gefühle investieren, mich commiten ?, weil Du Liebe vergeben kannst u.
es auch möchtest - weil eine gesunde u. stabile Bindung möglich ist u. Du bereit bist u. es kannst, Deinen Teil dazubeizutragen !
Ja, Gefühle zu investieren, weil es auch bedeuten kann, davon etwas zurückzubekommen !
- dann passiert wieder irgendein Mist und alles ist hinfällig. Doch bedenke, dass es so nicht kommen muss u.
dafür gibt es auch andere Beispiele.

Ich verstehe, dass Du es imMoment eher so düster siehst u. dazu passen auch Deine Fragen, die durchaus ihre
Berechtigung haben.
Ich wollte Dir aber mal etwas dazu gegenüber stellen u. villt. kannst Du irgendwann, mal eine andere Sicht dazu entwickeln
u. Deine Fragen verändern sich u. Gedanken verwandeln sich - ich würde es Dir sehr wünschen

LG Jedi

26.03.2022 15:56 • x 4 #5379


F
Danke Jedi. Ich weiß deine Antwort zu schätzen und ich bedanke mich dafür, dass du dir die Zeit genommen hast, mein Geschriebenes einfühlsam in d/eine Perspektive zu setzen.

Ich weiß, dass nicht aller Tage Abend ist. Und es ist auch nicht so, dass mich das jeden Tag so sehr runterzieht oder trifft. Ich kann nur sagen, dass mich seine Erkrankung, sein Umgang damit und dieser Verfall von Liebe oder teils Zerstörung von Zuneigung und Nähe mich derartig in meinem Kern getroffen haben, dass mir immer wieder jede Luft wegbleibt und sich mir der Hals zuschnürt. Ich habe garantiert keine Disney-Vorstellung von Liebe und vom Leben, aber ich dachte zumindest, dass echte Liebe die beste Basis und der beste Motivator ist, für und miteinander zu arbeiten, einander zugewandt zu bleiben anstatt sich abzuwenden und die gemeinsame Welt in Flammen aufgehen zu lassen - ohne nennenswerten oder kommunizierten Blick zurück. Wenn wir nur so schlecht füreinander waren und wir wirklich so wenig gepasst haben, hätte er ja auch vorher gehen können, so ist er aber erst mit der Depression gegangen. Ob das Zufall ist...? Und wenn ich dem Glauben schenken darf, dass ich nicht Schuld an seiner Depression bin, so bin es doch ich, die fallen gelassen wurde - teils Opferrolle 1.0, teils bittere Erkenntnis, dass man dem einfach ausgeliefert ist und sich damit nur arrangieren kann.

Ich würde mir wünschen, dass er zurück schaut. Nicht mit Mitleid, sondern mit dem Verständnis, wie falsch es war, unsere (!) Liebe so leichtfertig und kalt wegzudrücken. Ob die Depression echte Liebe ewig nimmt oder ob er sie immer und überall wegdrücken kann, weiß ich nicht - egal ist es mir (noch) nicht, ich denke halt nicht, dass es das wert oder richtig war, aber ich kann's nicht ändern.

26.03.2022 16:34 • x 3 #5380


Jedi
@Freshdaex

Zitat von Freshdaex:
Und wenn ich dem Glauben schenken darf, dass ich nicht Schuld an seiner Depression bin,

so bin es doch ich, die fallen gelassen wurde - teils Opferrolle 1.0, teils bittere Erkenntnis, dass man dem einfach ausgeliefert ist und sich damit nur arrangieren kann.

Also das Du Schuld sein sollst an seine Depression, kann kannst Du ausschließen !
Das Wort, Schuld, mag ich eh nicht gerne hören u. lesen.
Erstmal hat jeder, ob Betroffener u. Nicht-Betroffener seine ganz persönliche Verantwortung für sich zu übernehmen.
Seine persönliche Verantwortung zu übernehmen, hat auch nicht mit Schuld zutun, was manchmal Missverstanden wird.

So empfinde ich auch nicht, dass Du fallen gelassen wurdest, Du hast das gezeigt, was eine liebende Partnerin
anbieten kann - Hilfe-Unterstützung-Mitgefühl u. wärst den Weg durch die Erkrankung mit ihm da durch gegangen -
das ist sehr sehr viel !
Er aber konnte u. wollte es nicht erkennen oder annehmen können.

Du bist auch dem nicht ausgeliefert, sondern Du bist Schöpfer Deiner Lebensrealität u. bist Deine eigene Gestalterin !
- Sei u. bleibe es Dir bewusst ! -
--------------------------------------
Zitat von Freshdaex:
Ich kann nur sagen, dass mich seine Erkrankung, sein Umgang damit und dieser Verfall von Liebe oder teils Zerstörung von Zuneigung und Nähe mich derartig in meinem Kern getroffen haben, dass mir immer wieder jede Luft wegbleibt und sich mir der Hals zuschnürt.

Das verstehe ich gut u. zeigt auch, zu was Du an Unterstützung u. Hilfe fähig gewesen wärst.
-----
Zitat von Freshdaex:
Ich habe garantiert keine Disney-Vorstellung von Liebe und vom Leben, aber ich dachte zumindest, dass echte Liebe die beste Basis und der beste Motivator ist, für und miteinander zu arbeiten, einander zugewandt zu bleiben

Das Du dachtest, dass dies die beste Basis u. Motivation ist, hat sicher nichts mit eine Disney-Vorstellung zu tun,
sondern mit einem doch völlig normalen denken u. fühlen !
------
Zitat von Freshdaex:
Ob die Depression echte Liebe ewig nimmt oder ob er sie immer und überall wegdrücken kann, weiß ich nicht - egal ist es mir (noch) nicht, ich denke halt nicht, dass es das wert oder richtig war, aber ich kann's nicht ändern.

Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass Liebe mal für eine Zeit überdeckt werden kann, aber das bei therapeutischer Hilfe,
sich dieser dunkle Schleier verziehen kann u. eine Liebe wieder freilegen kann !
----
Zitat von Freshdaex:
Wenn wir nur so schlecht füreinander waren und wir wirklich so wenig gepasst haben, hätte er ja auch vorher gehen können,
- So ist es !

so ist er aber erst mit der Depression gegangen.
Ob das Zufall ist...?

Dies ist sicher nur zur klären, wenn er es aufklären würde.

Ich wünsche Dir jetzt eine große Portion an Selbstliebe, was nichts mit Egoismus zutun hat.
Selbstliebe bedeutet gerade in einer schwierigen Lebenssituation, immer auch das eigene Postive in den Fokus
zu rücken, dass was man schon geleistet u. getan hat.
Natürlich schließt es auch Selbstkritik nicht aus - doch nur wer auch die Selbstliebe im Blick behält,
erschafft damit einen realistischeren Ausgleich !

LG Jedi

26.03.2022 19:41 • x 2 #5381


selly
Zitat von Jedi:
Erwartungen führen meist zu Enttäuschung (die kl. Schwester der Erwartung heißt - Enttäuschung; wird
sich dabei kaputt lachen).

26.03.2022 21:17 • x 1 #5382


M
Das mit den Erwartungen verstehe ich nicht.
Wie soll ich ohne Erwartungen irgendeine Beziehung führen?

Überspitzt gesagt: ich gehe arbeiten und erwarte, dafür Gehalt zu bekommen.

Ich bin mit meinem Partner zusammen und erwarte: Loyalität, Respekt und Treue. (Also das ist mein Minimum)

Soll ich diese Erwartungen nicht haben? Also glücklich sein, wenn er treu ist, es aber nicht erwarten? Weil ich dann enttäuscht bin, wenn er fremd geht?

Eine Beziehung ohne Erwartungen ist ein unverbindliches Treffen. Und selbst da erwarte ich Höflichkeit und und.

26.03.2022 21:22 • x 1 #5383


Jedi
Hi @Milla

Ich schreibe jetzt etwas zum Thema Erwartung u. dazu, was sich darin noch verbirgt, nämlich Du sollst/ solltest.
Ich halte Erwartungen in einer Beziehung für Gift !
Ich denke, Erwatungen müssen oft enttäuscht werden, denn daran steckt, der Partner/ Partnerin sollte u.
dies wäre in meiner Denkweise ein Aufrechnen i. Soll u. Haben !
Ich bin der Meinung, damit setze ich den Partner/Partnerin in ein Schuldverhältnis.
Wenn ich von meiner Partnerin erwarte, Loyalität, Respekt u. Treue, darf ich mich zuerst fragen,
bin ich mir selbst Loyal, Respektvoll u. Treu gegenüber ?
--
Zitat von Milla:
Soll ich diese Erwartungen nicht haben?

Ja, dass wäre meine Haltung dazu !
Zitat von Milla:
wenn er treu ist, es aber nicht erwarten?

Es liegt allein in seiner Verantwortung, treu zu sein, wenn er sich in einer Beziehung befindet.
Ich würde es nicht erwarten, sondern ich kann da nur für mich entscheiden, treu zu sein oder nicht.
Zitat von Milla:
Weil ich dann enttäuscht bin, wenn er fremd geht?

Diese Enttäuschung entstammt deiner Erwartung.
Du wärst nicht enttäuscht, wenn Du es nicht vorher erwartet hättest.
Passiert es, dass der Partner/ Partnerin fremdgeht, dann geht es nicht um Enttäuschung, sondern um Klarheit,
wie es um diese Beziehung steht u. was die Entscheidung u. Lösung sein kann.
--------------
Ich bin der persönlichen Meinung, dass ich mir selbst zuerst das gebe,was ich mir von dem anderen erhoffe
(oder erwarte)u . wenn ich das tue u. kann, dann brauche ich nichts von meinem Partner/Partnerinzu erwaten,
sondern kann annehmen was ist ! - Hoffentlich eine stabile, ehrliche, sichere u. authentische Bindung !
(Wenn dies aber ein Partner/Partnerin nicht bieten kann, dann stellt sich doch die Frage, ob es der richtige Partner/
Partnerin dann ist)

Ist so aber meine persönliche Meinung u. Danke, für Deine Sicht z dem Thema, Erwartung !
---------------------
Zitat von Milla:
Überspitzt gesagt: ich gehe arbeiten und erwarte, dafür Gehalt zu bekommen.

Verstehe Dich, wie Du es gemeint hast.
Aber ich sehe es so, ich schließe einen Vertrag mit meinem Arbeitgeber ab u. biete meine Arbeitskraft gegen
Bezahlung an. Da erwarte ich nichts, sondern es ist ein Bestandteil des geschlossenen Vertrages,
den ich zu erfüllen habe u. so auch der AG auch !

LG Jedi

26.03.2022 21:57 • #5384


Jedi
Weißt Du Milla, ich öffne mein Herz u. nehme all meine Erwartungen zurück u. schenke mir selbst das,
was ich sonst von anderen erwartet hätte !
Ich schenke mir Mitgefühl, Lob, Liebe, Geduld u. Sanftmut. - vorallem dann, wenn es mir nicht gut geht oder
etwas eingetroffen ist, was ich so nicht erwartet hatte.

26.03.2022 22:09 • x 1 #5385


M
Zitat von Jedi:
Wenn ich von meiner Partnerin erwarte, Loyalität, Respekt u. Treue, darf ich mich zuerst fragen,
bin ich mir selbst Loyal, Respektvoll u. Treu gegenüber ?

Ja, bin ich. Und auch meinem Partner gegenüber.

Und nein, dass hat nichts mit soll und haben zutun. Ich denke das sind die Spielregeln wie Beziehungen funktionieren. Du kannst es auch Werte nennen, wenn dir Erwartungen nicht gefallen.

Mein Partner darf gerne eine andere Frau toll finden und sich auch auf sie einlassen, dann erwarte ich aber, dass er das vorher mit mir klärt. Weil für mich (und die meisten anderen) Treue einer der Grundpfeiler einer Beziehung sind.

Zitat von Jedi:
--------------
Ich bin der persönlichen Meinung, dass ich mir selbst zuerst das gebe,was ich mir von dem anderen erhoffe
(oder erwarte)u . wenn ich das tue u. kann, dann brauche ich nichts von meinem Partner/Partnerinzu erwaten,
sondern kann annehmen was ist !


Ich bin mir eine gute Partnerin und ich bin auch einem Mann eine gute Partnerin. Und trotzdem erwarte ich, dass ich von Menschen anständig behandelt werde.

Komischerweise wurde ich bisher (und ich hab ständig mit Menschen zutun) nicht enttäuscht.

Mein Partner soll auch nicht loyal oder treu sein, weil ich das erwarte, sondern weil er es möchte. Erwarten tu ich es trotzdem.

26.03.2022 22:11 • x 3 #5386


selly
Zitat von Jedi:
Diese Enttäuschung entstammt deiner Erwartung.
Du wärst nicht enttäuscht, wenn Du es nicht vorher erwartet hättest.

Schwierige Aussage! Könnte ich so nicht unterschreiben.
Es bezieht sich auf das fremd gehen , wo man nicht enttäuscht wäre, wenn man es nicht erwartet hätte , das der Partner treu ist.
Ich kann mir persönlich schlecht vorstellen , dass ich wenn ich das nicht erwarten würde, nicht teozdiem tief getroffen und enttäuscht wäre , wenn ich betrogen werden.
Weiter glaube ich , das man das in einer gesunden Beziehung schon erwarten darf.
Ich kann vielleicht nicht erwarten dass er mir Liebesbriefe schreibt oder dsd gleiche Hobby teilt oder Sonntags auch gerne früh aufsteht. All das kann ich mir wünschen , aber nicht erwarten.
Aber Treue darf man schon erwarten

26.03.2022 22:15 • x 3 #5387


M
Zitat von Jedi:
Weißt Du Milla, ich öffne mein Herz u. nehme all meine Erwartungen zurück u. schenke mir selbst das, was ich sonst von anderen ...


Das tu ich auch. Trotzdem brauch ich für Bindung Rahmenbedingungen die passen müssen. (Das klingt nicht romantisch)

Was würdest du tun, wenn ein guter Freund dich hintergeht?
Hätte das keinen Einfluss auf eure Beziehung, weil du ja keine Erwartungen hattest und desalb nicht enttäuscht bist?

26.03.2022 22:19 • x 1 #5388


Jedi
@Milla

Zitat von Milla:
Ja, bin ich. Und auch meinem Partner gegenüber.


-----------
Zitat von Milla:
Ich denke das sind die Spielregeln wie Beziehungen funktionieren.

Sollte so sein.
Für mich persönlich bräuchte es dann auch keine Erwartung !
-------
Zitat von Milla:
Mein Partner darf gerne eine andere Frau toll finden und sich auch auf sie einlassen, dann erwarte ich aber, dass er das vorher mit mir klärt.

Wäre schön, wenn es immer so wäre
Erlebe leider in meinem Umfeld, aktuell es anderes
----------
Zitat von Milla:
Und trotzdem erwarte ich, dass ich von Menschen anständig behandelt werde.

Ich erwarte es nicht, sondern so wie ich andere behandel, so soll man mich auch behandeln u.
wer es nicht kann, ist bei mir raus - da gibt es bei mir eine rote Linie.
-------
Zitat von Milla:
Komischerweise wurde ich bisher (und ich hab ständig mit Menschen zutun) nicht enttäuscht.

Toll, dass Du diese Erfahrung machen konntest. Da ist Dir nur zu wünschen, dass es so bleibt.
Denke aber auch, dass Du das auch durch Deine pos. Eigenschaften dies mitbeeiflusst.
----
Zitat von Milla:
Mein Partner soll auch nicht loyal oder treu sein, weil ich das erwarte,

sondern weil er es möchte.

Wenn er es möchte, dann brauchst Du es auch gar nicht von ihm erwarten.
Da stimme ich Dir zu, es wäre gut, wennder andere es auch aus tiefer Überzeugung möchte.
---
Zitat von Milla:
Erwarten tu ich es trotzdem.


Ist auch in Ordnung Milla

LG Jedi

26.03.2022 22:24 • #5389


M
Zitat von Jedi:
Ich erwarte es nicht, sondern so wie ich andere behandel, so soll man mich auch behandeln u.
wer es nicht kann, ist bei mir raus - da gibt es bei mir eine rote Linie.


So soll man - ist doch nur ein anderer Ausdruck für Erwartung.

Ich glaube wir meinen das gleiche.

26.03.2022 22:26 • x 1 #5390


Jedi
Zitat von selly:
Aber Treue darf man schon erwarten

Ist es erforderlich, Treue von dem Partner zu erwarten ?
Wenn eine Beziehung stabil ist, braucht man diese Erwartung ?
Ich selbst kann für mich entscheiden, treu in meiner Beziehung zu sein - ob dies für den andeen auch gilt,
bleibt in seiner Verantwortung

26.03.2022 22:30 • #5391


Schlüsselkind
Es klingt schon - rational gesehen - sehr gesund, wenn ich den Fokus nur auf mich richte und in Folge dessen, eben meine Erwartungen an den Gegenüber komplett loslasse/trenne. Keine Frage! Ob sich das bei jedem/jeder mit der emotionalen Ebene verbinden lässt, bezweifel ich auch - da spielt doch viel Erlerntes/Unerlerntes aus der Vergangenheit eine große Rolle, das so rational bewältigen zu können und viel Arbeit an sich selbst. Letztendlich ist doch nur wichtig, was mir im Leben hilft, eine gesunde Partnerschaft führen zu können. Für mich sind Erwartungen eine Motivation, das heißt, ich gehe das Risiko und die Verantwortung bewusst ein, enttäuscht zu werden, weil ich auf diese Motivation nicht verzichten will. Kann aber auch verstehen, wenn jemand sich davon befreien will, weil es ihn oder sie eher belastet. Wenn das funktioniert, ist es doch wunderbar.

26.03.2022 22:33 • x 1 #5392


selly
Zitat von Jedi:
es erforderlich, Treue von dem Partner zu erwarten ?

Das ist etwas was ich von Anfang an erwarte. Vor allem wenn man frisch zusammen kommt, redet man über diese Erwartung oder rote Linie.
Also die Erwartung daran.

Kann er nicht treu sein- dann hat er meine Erwartung an die Treue nicht erfüllt und ich würde mich trennen

26.03.2022 22:35 • x 1 #5393


Jedi
Zitat von Milla:
(Das klingt nicht romantisch)

Finde, dass Du es richtig benannt hast, es braucht eine stabile Bindung !
-----
Zitat von Milla:
Was würdest du tun, wenn ein guter Freund dich hintergeht?
Hätte das keinen Einfluss auf eure Beziehung, weil du ja keine Erwartungen hattest und desalb nicht enttäuscht bist?

Du meinst, wenn ein guter Freund etwas mit meine Partnerin hätte ?
Mein erster Impuls wäre ein klärendes Gespräch mit meiner Partnerin, noch weit vor, dass ich enttäuscht wäre.
Je , wie dieses Gespräch ausgeht, wäre ich dann villt. froh, weil es ein Ende der Täuschung für mich wäre !

26.03.2022 22:37 • #5394


Jedi
@Milla

Zitat von Milla:
So soll man - ist doch nur ein anderer Ausdruck für Erwartung.

E/Sie soll, - sollte, - hätte sollen steckt in dem Wort Erwartung !

26.03.2022 22:38 • #5395


M
Zitat von Jedi:
Finde, dass Du es richtig benannt hast, es braucht eine stabile Bindung ! ----- Du meinst, wenn ein guter Freund etwas mit meine Partnerin hätte ? ...


Ne, hab jetzt tatsächlich eher an andere Dinge gedacht. Geheimnisse ausplaudern oder Gerüchte verbreiten sowas. Aber das ist nicht relevant.

Fakt ist, es ist enttäuschend (ende der täsuchung) weil man es nicht erwartet hat.

26.03.2022 22:40 • x 1 #5396


M
Zitat von Jedi:
@Milla E/Sie soll, - sollte, - hätte sollen steckt in dem Wort Erwartung !


Genau. Wir meinen das gleiche.

26.03.2022 22:42 • x 1 #5397


Jedi
@Milla

Zitat von Milla:
Fakt ist, es ist enttäuschend (ende der täsuchung) weil man es nicht erwartet hat.

Nicht, weil ich es erwartet hätte, sondern weil diese Täuschung aufhört !
--------
Zitat von Milla:
Genau. Wir meinen das gleiche.

26.03.2022 22:48 • #5398


Jedi
@Schlüsselkind

Zitat von Schlüsselkind:
da spielt doch viel Erlerntes/Unerlerntes aus der Vergangenheit eine große Rolle,

Zitat von Schlüsselkind:
das so rational bewältigen zu können

Ja, dass spielt sicher eine Rolle - sicher auch bei mir persönlich !

26.03.2022 22:49 • x 1 #5399


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


hey__honey
Konnte das Gespräch heute ein wenig verfolgen. Ich mag den Gedanke, dass ich etwas Selbstverständliches nicht erwarten muss, da es sonst nicht selbstverständlich wäre. So weit habe ich bisher nicht gedacht..

Danke für die Anregung, Jedi!

26.03.2022 23:00 • x 2 #5400

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