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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

M
Alles Gute nachträglich zum Geburtstag

02.04.2022 16:47 • x 1 #5491


Jedi


Zitat von Just_me:
wenn 2 zusammen laufen geht es immer nur so schnell, wie der langsamere der beiden es schafft. Der schnellere kein sein Tempo drosseln… aber der andere wird auf Dauer nicht das Tempo des schnelleren mithalten können

Noch einmal etwas dazu u. zu meinem schon verfassten Beitrag ist mir noch gekommen, dass ich es schwierig finden würde,
immer auf der Bremse stehen zu müssen, damit der/die andere dann folgen u. immer wieder aufschließen kann.

Manche Partner/Partnerinnen bringen auch ihre alten Muster mit in die Beziehung, dies gilt für den Normalo,
aber insbesondere für den depressiven Menschen.
So gibt es nicht wenige, die aus ihren frühen gemachten Erfahrungen zu dem Muster der Vermeidung greifen.
Sie sehen durch Vermeidung sich geschützt, vor möglicher Verletzung u. das sie möglichst verhindern,
nicht auf die Schnauze zufallen.
Das führt meiner Meinung nach dazu, dass solche Menschen, ob Normalos oder Depressive, eher ein Leben in der
Defensive anstreben u. leben. Drei wichtige Motive können sein, Verletzung - Ablehnung u. Scheitern zu verhindern.

Menschen dagegen, die eher nicht die Vermeidung wählen, sondern eher die Annährung, sind bereit zu schauen,
was kann ich bekommen u. ein mögliches Scheitern, haben sie mit eingepreist.
Dabei spielt auch der eigene Selbstwert eine Rolle, die Möglichkeit durch Selbstbehauptungsfähigkeiten auch Kontrolle
über mein Leben zu haben. Doch sehr viele Menschen, dazu gehören nicht nur der Depressive, sondern auch der
Normalo, die nicht daran glauben, auch Schöpfer ihres Lebens zu sein, sondern fühlen sich häufig dem Leben
ausgeliefert zu sein.

Bestimmte Muster, ob bei Normalo od. dem depressiven Menschen können dadurch gestört sein,
sich in der Beziehung erdrückt u. eingeengt zu fühlen.
Bei Depressiven führt dies dann als mögliche Option zum Rückzug.

Wird dieses Verhalten in einer Therapie offensichtlich, kann der Depressive lernen u. befähigt werden,
aus dem Sandkasten auszusteigen u. auf sein Erwachsenen Ich zu kommen, denn dadurch wird er wieder fähig
erkennen zu können, die Situation nun mit meiner Partnerin ist ncht die, die ich mit Mama u. Papa hatte,
sondern heute bin ich Erwachsen u. frei in meinen Entscheidungen.
Somit kann ich klar sagen, was ich möchte - was ich nicht möchte, brauche auch dies alte Muster der Vermeidung
u. Rückzug nicht mehr, sondern kann mich darauf einlassen, was für meine Beziehung nun wichtig oder richtig
sein kann.

Ich habe über die Jahre, in Kontakt mit anderen Betroffenen für mich festgestellt, warum einige den Rückzug
aus der Beziehung wählen, weil es ihrem alten Muster entspricht, weil dieses Muster der Vermeidung der
einfachere u. leichtere Weg ist u. war u. sie sich noch durch ihr inneres Kind geführt sehen u. noch nicht
auf der Ebene des Erwachsenen Ich angekommen sind.
Erst wenn sie erkennen, dass dies alte Muster zu ihrem heutigen Leben, als der Erwachsene nicht mehr passt,
werden sie sich dem Tempo des Partners/in wieder anpassen können u. daraus kann wieder eine zufriedene
Beziehung sich entwickeln.

Jedi

02.04.2022 17:20 • x 4 #5492


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Y
Zitat von Möwe:
Alles Gute nachträglich zum Geburtstag

Danke Möwe :*

02.04.2022 17:34 • #5493


selly
Zitat von Jedi:
warum einige den Rückzug
aus der Beziehung wählen, weil es ihrem alten Muster entspricht, weil dieses Muster der Vermeidung der
einfachere u. leichtere Weg ist u. war u. sie sich noch durch ihr inneres Kind geführt sehen u. noch nicht
auf der Ebene des Erwachsenen Ich angekommen sind.

Ja @Jedi , das passt gut in das Verhalten/ Muster meines Expartners. Deshalb sehe ich bei ihm auch eine Therapie für unerlässlich.

02.04.2022 17:37 • x 3 #5494


Y
So , ich date euch mal ab. Bei mir ist auch viel passiert. Ich glaub ich hatte erwähnt, dass wir seit ein paar Monaten Kontakt haben. Er war sporadisch , respektvoll und sehr informativ. Wir haben uns quasi geupdated.

Sie hatte mehrfach erwähnt , dass ihre Tochter mich oft erwähnt und mich vermisst. Diesen Ball hab ich dann beim zweiten mal aufgenommen und gesagt , dass wir uns mal treffen können mit den Kindern. Sie sagte sofort sehr gern , aber es gab noch keinen zeitlichen Rahmen. Nach dann mehreren Wochen, als das Wetter für ein paar Wochen Frühlingsgefühle war , sprach ich es nochmal an und wir verabredeten uns dann für Mitte April. Diese Woche allerdings , sagte sie , sie sein Freitag (gestern an meinem Geburtstag) in meiner Nähe und wenn ich Zeit und Lust hätte könnten wir mit den Kindern spazieren gehen. Das fand ich spontan und ungezwungen und sagte zu , wir hatten beide frei. Sie fragte dann ob sie bei mir vorbeikommen darf mit den Kindern und auch das war mir recht. Ich hab versucht mit wenig Erwartungen in das Treffen reinzugehen.
Sie kam dann also zu mir und wir verbrachten 4 Std. Zusammen mit den Kindern. Es war so entspannt und schön, dass sie mir das auch im Nachhinein schrieb , wie seht es ihr Herz erwärmt hat , wie ich mit den Kindern umgegangen bin. Sie schrieb mir auch noch, dass sie das Gefühl hatte nie weg gewesen zu sein und es fühlte sich heimisch an.
Naja nun sind wir im April nochmal verabredet. Sie freut sich schon aufs nächste Treffen und wir haben regeren Kontakt. Ich bin ein wenig durcheinander , weil es ja dann doch sehr schnell zu einem sehr schönen Treffen kam und sie auch schöne Dinge schreibt.

So ist gerade der Stand der Dinge und es fühlt sich gut an, aber natürlich schwingt da auch noch etwas nach. Man ist halt vorsichtig geworden. Sie ist so gewesen , wie ich sie kennengelernt habe warmherzig, lustig und lieb. Wir haben seht viel gelacht und Späße gemacht , manchmal auch auf eine vorsichtig flirtdende Art und Weise:)

02.04.2022 17:45 • x 6 #5495


J
Zitat von Jedi:
:gruppenkuscheln: Noch einmal etwas dazu u. zu meinem schon verfassten Beitrag ist mir noch gekommen, dass ich es schwierig finden würde, immer auf ...

Lieber Yeti,

danke dir für deine ausführliche Antwort. Ich verstehe was du meinst und du hast auch sicher recht.
jedoch sehe ich mein gelegentliches Ausbremsen in unserem Fall gar nicht kritisch oder belastend, ich glaube ich bin mitunter sehr spontan und hibbelig, so das mir dieses Ausbremsen persönlich auch gar nicht schlecht bekommt.
Ich bin natürlich zu sehr involviert um da objektiv zu sein, aber ich würde es so beschreiben das wir inzwischen ein gutes Mittelweg-Tempo miteinander gefunden haben. Ebenso wie in einer Beziehung in der beide Partner unbelastet sind, sind auch hier mitunter Kompromisse nötig - von beiden Seiten. Aber die sind nicht so groß das einer von beiden sich total verbiegen müsste dafür, sonst wäre es auch nicht so stimmig.
Was die Therapie angeht, da bekomme ich hinterher von ihm immer ein kurzes Update wie es war und das finde ich einerseits auch sehr schön, andererseits auch ausreichend.
Ich würde einfach mal behaupten das die Basis bei uns stimmt, immer gestimmt hat und ich ebenso wie er erst lernen musste wie wir gemeinsam damit umgehen, glücklicherweise ist das gut gelungen und auch wenn es sich fast kitschig anhört. Nachdem wir nun bald 1 Jahr ohne einen Rückzug/Kontaktabbruch haben - der Weg dahin war mühsam, zeitweilig auch belastend und anstrengend und doch hat es sich gelohnt.

lg
just_me

02.04.2022 23:46 • x 2 #5496


J
Schwarmwissen gefragt

Hallo ihr Lieben,

Wie ich ja schon berichtet hab startet mein Freund ja nun mit der Ergotherapie.
Habt ihr da zufällig einen Buchtip oder so, vielleicht was mit irgendwelchen Übungen für zuhause/zwischendurch?

Lg
Just_me

04.04.2022 20:23 • x 1 #5497


Jedi
Hi @Just_me

Zitat von Just_me:
startet mein Freund ja nun mit der Ergotherapie.

Zitat von Just_me:
Habt ihr da zufällig einen Buchtip oder so, vielleicht was mit irgendwelchen Übungen für zuhause/zwischendurch?

Meine Meinung dazu wäre, dass er mit der Ergotherapie erstmal starten soll u. schauen, was ihm Spaß macht
u. zu liegen scheint.
Ich habe für mich in der Ergo das Malen entdeckt. Habe vorher nir gemalt, aber habe dann festgestellt,
dass ich mich damit am besten ausdrücken konnte. Habe später einen VHS Malkurs belegt.
Anderes, was in der Ergo auch möglich war, hatte mir keinen Spaß gemacht u. viel mir schwer, mich darauf einzulassen.

Ich denke, dass es erst noch kein Buchtipp braucht u. etwas, was er zu Hause weiterführen könnte, wird sich in
der Ergo dann schon ergeben !
Am besten er geht da entspannt ran u. schaut erstmal !

LG Jedi

04.04.2022 20:33 • x 2 #5498


Y
Da schließe ich mich jedis Meinung an.
Ich hab in der ergo auch gemalt, in dem Rahmen hat es mir Spaß gemacht , aber danach hab ich es zu Hause nochmal probiert und alleine ohne meine mitpatienten war es dann wiederum nichts mehr für mich.

Ich bin eher der Sportler Typ und brauche sowas für mich und mir haben die sportlichen Aktivitäten dort auch mehr Spaß gemacht.
Also erstmal abwarten was ihm Spaß macht und ob er es über die Therapie hinaus überhaupt zu Hause auch machen möchte.

LG

04.04.2022 21:34 • x 2 #5499


Jedi
Hallo

Wir hatten ja hier vor kurzem uns über das Thema, Erwartungen ausgetauscht.
Mir kam jetzt der Gedanke dazu, ob es unterschiede zwischen Frau u. Mann gibt, was das Thema Erwartung
betreffen könnte. ?
Haben Frauen in u. an eine Beziehung überhaupt oder gar andere Erwartungen, wie es Männer villt. haben ?

Wie wäre dazu eure Meinung ? - (Nur wenn ihr euch dazu äußern möchtet)

LG Jedi

05.04.2022 13:28 • x 1 #5500


Schlüsselkind
Ich finde eine Partnerschaft erst einmal vorweg gar nicht notwendig, zum glücklich im Leben zu sein. Wenn man auf jemanden trifft, von dem man angezogen ist, sehe ich das als Bonus und ist natürlich schön, wenn es klappt. Wenn ich mich aber zwischen alleine oder einer halbherzigen Situation entscheiden müsste, dann bin ich lieber nur mit mir.

Als ich jünger war, habe ich schon davon geträumt, mal eine Familie zu haben, bis ich mich irgendwann ehrlich gefragt habe, ob das wirklich mein Wunsch ist oder mehr ein Rollenbild, in das man als Frau gepresst wird. Nun bin ich selbst zwar nicht Mutter geworden, habe aber viele tolle Kinder in meinem Umfeld und der Wunsch nach einem eigenem ist auch aktuell nicht vorhanden. Habe aber auch Freund*innen, die tatsächlich vorwiegend Partnerschaften eingegangen sind, die suboptimal waren, weil gerade dieser Wunsch aber sehr groß in ihrem Leben wurde.

Als ich Mitte/Ende 20 war bin ich auf mehrere Männer gestoßen, die damals schon eine Familie gründen wollten und das hat nicht gepasst. Mit einem davon bin ich immer noch befreundet, und ich bin froh, dass wir schnell festgestellt haben nicht kompatibel zu sein. Er hat dann später mit seiner Freundin ziemlich rasch eine Familie gegründet, sie harmonieren wunderbar und wir sind wie gesagt heute noch befreundet.

Tue oder versuche es zumindest, das was mir gut tut, anzuwenden und mich da auch von äußeren Meinungen oder Rollenerwartungen an mich freizumachen, weil ich das belastend finde. In meinem Umfeld erkenne ich auch nicht das - wie man es wohl nennt - geschlechterspezifische Verhalten. Das hängt ja wieder doch mehr von vielen individuellen Faktoren ab und ich hab auch einen ziemlich diversen Freundeskreis, der größtenteils nicht konservativ ist.

05.04.2022 15:09 • x 2 #5501


M
Die Frage ob Erwartungen vom Geschlecht abhängen. Führt denke ich in eine Klischee/Rollenbilder Diskussion.

Das Klischee Frau erwartet Bindung - Mann will Freiheit kenne ich so nicht. Eher umgekehrt.

05.04.2022 15:18 • x 1 #5502


Jedi
Hi @Milla

Zitat von Milla:
Die Frage ob Erwartungen vom Geschlecht abhängen. Führt denke ich in eine Klischee/Rollenbilder Diskussion.

Inwieweit denkst Du, könnte es in eine Klischee u. Rollenbilder Diskussion führen ?
Bist Du villt. der Meinung, dass Erwartungen doch etwas mit dem Geschlecht zutun haben könnte ?
Erwarten möglicherweise heute Frauen mehr von einem Partner, wenn es um Beziehung geht ?
--------
Zitat von Milla:
Das Klischee Frau erwartet Bindung - Mann will Freiheit kenne ich so nicht. Eher umgekehrt.

Interessante Feststellung von Dir. Habe ich so selbst noch gar nicht betrachtet

05.04.2022 16:45 • #5503


M
Die Gesellschaft hat (noch immer) andere Erwartungen an Männer und Frauen. Und das spiegelt sich sicher auch in Beziehungen wieder.

Und ich denke das sprengt das thema hier. Zumal es (meine Meinung) irrelevant ist, ob ein Mann oder eine Frau eine Erwartung hat.

Aber das ist nur meine Meinung.

05.04.2022 16:59 • x 3 #5504


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Jedi
Hi @Schlüsselkind

Zitat von Schlüsselkind:
Ich finde eine Partnerschaft erst einmal vorweg gar nicht notwendig, zum glücklich im Leben zu sein.

Das Stimmt !
Sich glücklich u. zufrieden im Leben zu fühlen, hat nicht mit einem Partner/Partnerin zutun !
Die die das glauben, begeben sich oft dabei in Abhängigkeit u. wünschen sich, dass der/die auch Verantwortlich sind,
für ihr Glück !
------------------
Zitat von Schlüsselkind:
mich da auch von äußeren Meinungen oder Rollenerwartungen an mich freizumachen, weil ich das belastend finde.

Das kann ich gut verstehen, denn was für einem selbst gut ist, kann man nur selbst wissen u. kann nicht von Außen
verordnet werden.
----
Zitat von Schlüsselkind:
Habe aber auch Freund*innen, die tatsächlich vorwiegend Partnerschaften eingegangen sind, die suboptimal waren, weil gerade dieser Wunsch aber sehr groß in ihrem Leben wurde.

Ja, kenne ich auch aus meinem Umfeld, dass man in Beziehungen bleibt, die mehr als nur suboptimal sind.
Das Gefühl des Alleinseins, sich ohne einen Partner nicht ganz zu fühlen, ist oft die treibende Kraft, in einer
solchen Beziehung weiter auszuhalten.
Ist sicher nicht Erstrebenswert !

05.04.2022 17:03 • x 1 #5505

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