14460

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Nuden
Zitat von Jedi:
für mich in der Datingphase ein Störmoment !

Das meiste ist auch schon raus aber ich habe nicht vor direkt mit dem Dating anzufangen Dafür habe ich gerade andere Baustellen in mir Wenn jemand vor mir steht und das soll so sein, bitte aber ich suche da jetzt nicht bewusst nach, vorerst.


Zitat von Jedi:
Mich würde diese Aussagen über den Neuen von ihr, völlig ab.fu.cken !
Wer weiß, wie sie über Dich schon gesprochen hat ?

Jop gebe ich absolut recht, geht mir auch gegen den Strich aber was kann ich ändern? Nüscht.
Und was die über mich sagt? Keine Ahnung, juckt mich auch tatsächlich nicht, mir wurden über die letzten Jahre schon einige fiese,assoziale und respektlose Sachen an den Kopf geworfen aber interessieren tut mich das nicht wirklich, daher wer jeder Gedanke darüber verschwendet weil ichs nicht weiß.


Zitat von Schlüsselkind:
Mein Gegenüber hat immer betont, dass er noch zu allen Ehemaligen Kontakt hat

Habe auch zu 1 bis 2 Expartnern noch Kontakt, rührt aber daher, dass es für eine Partnerschaft nicht passte, es weh tat, Zeit brauchte, bis wir gemerkt haben das wir aber Menschlich nen gutes Team sind und wir den Charakter des anderen schätzen. Habe jetzt keinen täglichen kontakt aber man hört sich mal immer wieder und erkundigt sich bzw trifft sich auf nen Kaffee und tauscht die neusten News aus.


Zitat von Jedi:
Und warum nach einer Trennung noch ein Freundschaftsangebot, erschliesst sich mir nicht

Wenns ausgesprochen wird bin ich immer raus. Wenn Zeit ins Land geht und man trifft sich per zufall in der Stadt oder so und beide Partein sind mit ihrem Leben weitergezogen, okay dann man vielleicht mal wieder Kontakt haben, wenns für beide okay ist. Wenn man halt die Person neben/hinter der romantischen Partnerschaft schätzt.



Zitat von Milla:

Ich kann mich lieben wie ich will, mein Partner ist trotzdem in seinem Film.

Ja und nur er kommt da raus. Solange ich mich Liebe und mit meinem Leben im reinen bin, kann ich unterstützend dabei stehen, wenn gewünscht. Ohne, im besten Fall, schwere Überforderung, ohne massig von den Depressionen mit runter gezogen zu werden und und und.
Ist ja nicht so als würden die depressiven Partner da sitzen und sich freuen wenn der Gegenüber auch mit leidet. Viele möchten ja auch das man sein Ding weitermacht und Dinge tut die einem Spaß machen.

08.07.2022 17:16 • x 2 #5821


M
Zitat von Nuden:

Ja und nur er kommt da raus. Solange ich mich Liebe und mit meinem Leben im reinen bin, kann ich unterstützend dabei stehen, wenn gewünscht. Ohne, im besten Fall, schwere Überforderung, ohne massig von den Depressionen mit runter gezogen zu werden und und und.
Ist ja nicht so als würden die depressiven Partner da sitzen und sich freuen wenn der Gegenüber auch mit leidet. Viele möchten ja auch das man sein Ding weitermacht und Dinge tut die einem Spaß machen.

Ich hab mich drauf bezogen, dass man dann schneller merkt, ob jemand ein falsches Spiel spielt. Und das ist am Thema vorbei.

Depression bedeutet nicht Spielchen spielen und lügen und betrügen.
Meines Erachtens.

08.07.2022 17:31 • x 2 #5822


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Nuden
Zitat von Milla:
Depression bedeutet nicht Spielchen spielen und lügen und betrügen.
Meines Erachtens.

okay alles klar du hast nen punkt

08.07.2022 17:33 • x 1 #5823


Jedi
Zitat von Milla:
Ich kann mich lieben wie ich will, mein Partner ist trotzdem in seinem Film.

Ich kann dazu nur sagen, dass meine Partnerin in ihrer Selbstliebe war (hat aber auch eine ganz andere Prägung
erfahren - Respekt, Ermutigung, Urvertrauen u. brauchte nicht um Liebe zu erhalten, immer etwas dafür erbringen);
dies hat dazu geführt, dass sie völlig anders mit mir umgehen konnte, in meiner Zeit der tiefen Ängste u. dunkelnster
Depression.
Das macht den Unterschied, wenn der stabilere Partner in der Selbstliebe ist.
Natürlich verhälst Du Dich als Betroffener, wie es oft beschrieben wird.
Doch hat es auch keinen geringeren Einfluss, wie sich der Partner/ Partnerin zu den Symptomen der Depression verhält.

Auch für uns Betroffene ist die Selbstliebe etwas wichtiges u. durch meinen TP bin ich mit der Achtsamkeit
in Kontakt gekommen. Habe dann die Achtsamkeit für mich entdeckt u. mich da richtig hineingekniet.
So konnte ich auch als Betroffener lernen, wie die Selbstliebe mir dabei hilft, auch in Beziehung zu meiner Partnerin
zu kommen u. zu bleiben.
Ich war über einige Jahre in verschiedene Therapien, es fing an mit der inneren Kind -Therapie, wo es um meine Traumata
ging (massive Gewalterfahrung) - später dann Psychoanalyse, KVT u. zuletzt, was noch recht neu ist, die Schematherapie.
In allen Therapien spielte die Selbstliebe immer eine große Rolle, denn die eigene Annahme einer solchen
psychischen Erkrankung öffnet einem das Tor zur Heilung.
Auch wenn ich weiß, dass ich immer achtsam bleiben muss, da die Angst u. Depression nur auf meine Schwachstelle
wartet, lebe ich nun aber auch durch meine Selbstliebe schon sehr lange ohne irgendwelche Einbrüche.
Einen Einbruch hatte ich schon, aber konnte mich schnell mit professioneller Hilfe da wieder herausziehen.
Auch meine Partnerschaft hielt diese schreckliche Zeit auch durch u. dies ist nicht nur, aber auch eine Produkt
der Selbstliebe - so meine pers. Erfahrungen.

08.07.2022 19:33 • x 3 #5824


M
Zitat von Jedi:
Ich kann dazu nur sagen, dass meine Partnerin in ihrer Selbstliebe war (hat aber auch eine ganz andere Prägung erfahren - Respekt, Ermutigung, ...


Natürlich ist Selbstliebe wichtig. Da wollte ich nicht widersprechen.

Mir ging es darum, dass meine Selbstliebe nichts daran ändert, dass mein Partner Depressiv ist. Und das ich beim ersten Date mit Selbstliebe nichts an der Krankheit ändern kann.

08.07.2022 19:39 • x 1 #5825


Jedi
Zitat von Nuden:
Jop gebe ich absolut recht, geht mir auch gegen den Strich aber was kann ich ändern? Nüscht.

Super, wenn Du dies für Dich so erkennst
----------
Zitat von Nuden:
Ist ja nicht so als würden die depressiven Partner da sitzen und sich freuen wenn der Gegenüber auch mit leidet.

Stimmt u. trotzdem gibt es eine große Gefahr für die Angehörigen - sie möchten gerne helfen u. möchten nichts falsch machen.
Dadurch kann es zu einer CO-Abhängigkeit kommen, wo man bei dem Betroffenen, deren Symptome weiter
fördert u. unbewusst damit die Depression weiter unterhält !
-----------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Nuden:
Viele möchten ja auch das man sein Ding weitermacht und Dinge tut die einem Spaß machen.

Ja u. doch werden aber auch so mache Eifersüchtig, wenn der Partner/ Partnerin ihr Leben weiterlebt u.
auch noch Spaß dabei hat.
Da kommt es denn darauf an, ob der oder die Angehörige in ihrer Selbstliebe ist, denn dann wird sie den Betroffenen gerne ermutigen, mit ihr etwas zu unternehmen (können nur ein kurzer Spaziergang sein), aber auch mit einem , Nein
umzugehen wissen.
Ich selbst hatte es so erlebt u. meine Partnerin hatte es nicht davon abgehalten, weiter auch Spaß
am Leben zu haben u. hat sich nicht in diese Dunkelheit mit hineinziehen lassen !

08.07.2022 19:46 • x 1 #5826


Jedi
Zitat von Milla:
Mir ging es darum, dass meine Selbstliebe nichts daran ändert, dass mein Partner Depressiv ist.

Da stimme ich Dir absolut zu !
Nur wenn Du in Deiner Selbstliebe bist, dann kannst Du bei einem Betroffenen besser für Dich sorgen !
Darum geht es u. Du hast völlig recht, dies ändert nichts an der Depression des Partners - dafür ist jeder Betroffene
auch selbst verantwortlich - für seine Gesundung zu sorgen !
---------
Zitat von Milla:
Und das ich beim ersten Date mit Selbstliebe nichts an der Krankheit ändern kann.

Aber Du kannst für Dich entscheiden, ob es für Dich, wenn es Dir diese Erkrankung bekannt wird,
ein zweites Date geben kann , bzw. wird u. ob Du es schaffst, mit einem depressiven Partner
eine Beziehung eingehen zu wollen, gar zu können.
Es gibt nicht wenige, die sagen, nie mehr mit einem depressiven Mann/ Frau !

08.07.2022 19:56 • x 1 #5827


M
Zitat von Jedi:

Aber Du kannst für Dich entscheiden, ob es für Dich, wenn es Dir diese Erkrankung bekannt wird,
ein zweites Date geben kann , bzw. wird u. ob Du es schaffst, mit einem depressiven Partner
eine Beziehung eingehen zu wollen, gar zu können.
Es gibt nicht wenige, die sagen, nie mehr mit einem depressiven Mann/ Frau !


Aber hier suchen doch Menschen Hilfe weil sie einen Depressiven Partner haben.
Da hilft es doch nicht, in Frage zustellen, ob man die Beziehung überhaupt hätte eingehen sollen.

Und die Aussage finde ich sehr hart und Stigmatisierend.
Krankheiten gehören zum Leben und wenn eine Beziehung eine Krankheit nicht aushält, dann passt es grundsätzlich nicht.

Und dieses betrügen, sich schlecht benehmen und dritte in die Beziehung holen hat für mich nichts mit Depression zutun.

Aber nur meine Meinung.

08.07.2022 20:04 • x 2 #5828


Jedi
Zitat von Milla:
Aber hier suchen doch Menschen Hilfe weil sie einen Depressiven Partner haben.

Das stimmt u. doch habe ich hier immer geschrieben, sorgt zuerst gut für Euch selbst - ihr seit der wichtigste Mensch
in eurem Leben !
Dies sollte eine Ermutigung sein, den Partner, soweit es von den eigenen Kräften her möglich ist, zu unterstützen,
aber selbst auf nichts zu verzichten u. dem Betroffenen seine Würde, aber auch Eigenverantwortung zu lassen.
-------
Zitat von Milla:
Krankheiten gehören zum Leben und wenn eine Beziehung eine Krankheit nicht aushält, dann passt es grundsätzlich nicht.

Du hast da eine tolle Einstellung u. doch habe ich sehr viele Beziehungen erlebt, dies in meiner Zeit der Klinik,
SHG, Gruppentherapie u. Reha, die diese Depressionserkrankung nicht ausgehalten hatten.
Habe durch diese Erkrankung mehr Trennungen erlebt, wie das dies Paare wieder zusammengeschweißt hatte.
- sind u. waren jetzt so meine ganz persnlichen Erfahrungen -
---------------
Zitat von Milla:
Und dieses betrügen, sich schlecht benehmen und dritte in die Beziehung holen hat für mich nichts mit Depression zutun.

Aber nur meine Meinung.

Würde Dir da zustimmen !

08.07.2022 20:20 • #5829


M
Natürlich. Soll man sich selbst lieben. Das ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.

08.07.2022 20:23 • x 1 #5830


Jedi
Zitat von Milla:
Natürlich. Soll man sich selbst lieben. Das ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.

Ja:daumen: u. doch weiß ich auch, dass sich nicht wenige mit dem Wort, Selbstliebe schwer tun.
Dazu hat es hier im Forum u. in meinem Thread zum Thema Selbstliebe schon so manche Diskussion
dazu gegeben.

Ich habe in vielen Gesprächen festgestellt, dass wir Andere lieben können u. wollen, doch sich selbst zu lieben,
erscheint für nicht wenige Menschen irgendwie fremd zu sein.
Viele haben durch ihre Prägung immer etwas anderes gelernt u. Urvertrauen haben so manche nie erfahren u.
Liebe , gar Aufmersamkeit gab es nie zum Nulltarif.
Dies war auch bei mir, eine bittere Erkenntnis !
Was ich sehr oft, aus den Schilderungen von Betroffenen zu hören bekam, ob Gruppentherapie oder auch SHG,
dass erschüttert einen u. lässt einem nicht kalt. Da haben psychische Erkrankungen oft leichtes Spiel, egal um welche
psychische Erkrankung es sich später handelt.

Ich kann nur von mir aus hier sagen, ich habe viele Jahre, mit Therapie gebraucht, umso leben zu können,
wie ich heute lebe u. ich hatte auch oftmals verdammtes Glück gehabt, dass es gut ausgegangen war.
Hatte selbst auch schon auf den Gleisen gestanden u. kenne diese Lebensmüde, die einem Überfallen kann u.
doch hat mich etwas, in letzter Konsequenz wieder von den Gleisen geholt.
Villt. hört sich, dass was ich hier schreibe, für Dich u. für Andere hart an, aber ja, eine solche Erkrankung u.
solche Erlebnisse machen einem auch hart - aber nicht weniger Liebenswürdig !

08.07.2022 20:41 • x 2 #5831


Jedi
Danke, für diesen heutigen Austausch hier !
Finde es gut - richtig u. wichtig, sich auch einmal kontrovers Auszutauschen !

LG Jedi

Übrigens: mit 5831 Antworten hier in diesen Thread, schon eine ordentliche Hausnummer, für ein Depressions-Forum !

08.07.2022 20:47 • x 1 #5832


Schlüsselkind
Ich wollte hier nochmal kurz klarstellen, dass ich mit dem ersten Date und den so genannten Warnzeichen von emotionaler Unreife gesprochen habe, nicht von Depressionen, das steht für mich gar nicht im Zusammenhang. Kenne in meinem Freundeskreis viele Menschen mit Depressionen und die führen schöne langjährige Partnerschaften.

Und ich habe per se auch nichts gegen eine Partnerschaft mit jemanden der depressiv ist, sich aber reif und fair mir gegenüber verhält. Bin selbst chronisch krank, wäre traurig Menschen nur in Kategorien sehen zu können. Die Krankheit ist ein bedeutender Teil von einem, aber eben nicht alles, was einen als Person ausmacht.

Es ist nur wie bereits geschrieben, je nach eigener Situation sehr schwer, manchmal herauszufinden, was dem Charakter zugeschrieben ist, weil man sich loyal verhält und Verständnis aufbringt. Und da wollte ich Nuden ein paar Worte noch zu schreiben.

Es ist natürlich schwer für Partner*innen, die einen ebenfalls loyalen und liebenden depressiven Partner an ihrer Seite haben (der momentan durch seine Krankheit nicht am Leben teilnehmen kann), hier solche Worte zu lesen. Die Seite verstehe ich auch.

Aber es gibt ja nun mal diese individuellen Lebensläufe und sie existieren nebeneinander. Bitte daher nicht auf die eigene Geschichte beziehen.

08.07.2022 21:51 • x 3 #5833


Jedi
Zitat von Schlüsselkind:
Aber es gibt ja nun mal diese individuellen Lebensläufe und sie existieren nebeneinander.

So ist es @Schlüsselkind u. auch ich kann hier nur von meinen eigenen u. auch anderen gemachten
Erfahrungen schreiben !
Es geht auch immer hier nicht, um Richtig oder Falsch, sondern wir tauschen hier unterschiedliche Erfahrungen u.
Wege aus, wie umgehen mit einem depressiven Partner/ Partnerin.
Ich schreibe hier ja eher aus der Sicht eines Betroffenen u. seiner ganz eigenen, doch auch schon umfangreichen
Erfahrungen.

Ich finde, gerade diese unterschiedlichen Erfahrungen, Meinungen u. Ansichten, machen diesen Thread hier
so auch lebendig u. nicht wenige schrieben hier auch schon, dass ihnen dieser Thread auch geholfen hätte.

08.07.2022 22:06 • #5834


Nuden
Zitat von Schlüsselkind:
Es ist natürlich schwer für Partner*innen, die einen ebenfalls loyalen und liebenden depressiven Partner an ihrer Seite haben (der momentan durch seine Krankheit nicht am Leben teilnehmen kann), hier solche Worte zu lesen. Die Seite verstehe ich auch.

Aber es gibt ja nun mal diese individuellen Lebensläufe und sie existieren nebeneinander. Bitte daher nicht auf die eigene Geschichte beziehen.

Ja es ist schwer, sehr schwer. Auch wenn wir am Donnerstag den Cut gemacht haben, der mir sehr gut getan hat, möchte sie mich, aus Gründen, noch an ihrem Leben teilhaben lassen. Ist sehr gegensätzlich. Ob ich das nun in Anspruch nehme bzw darauf eingehen werde? Ich glaube eher nicht so sehr ich es gerne würde aber das bringt mich nicht nach vorne.


Zitat von Jedi:
Ich finde, gerade diese unterschiedlichen Erfahrungen, Meinungen u. Ansichten, machen diesen Thread hier
so auch lebendig u. nicht wenige schrieben hier auch schon, dass ihnen dieser Thread auch geholfen hätte.

Absolut! Ich bin sehr froh hier gelandet zu sein. Andere Meinungen zu hören, andere Ansichten, mich, mein Verhalten und meine Geschichte zu refelktieren hat schon sehr geholfen =)

09.07.2022 07:42 • x 1 #5835


Jedi
@Schlüsselkind
Zitat von Schlüsselkind:
Es ist natürlich schwer für Partner*innen, die einen ebenfalls loyalen und liebenden depressiven Partner an ihrer Seite haben (der momentan durch seine Krankheit nicht am Leben teilnehmen kann), hier solche Worte zu lesen.

Da stimme ich Dir zu u. was ich zu diesem Thema auch geschrieben habe, sind natürlich meine ganz persönlichen
Erfahrungen u. die sind leider düsterer u. nicht so sehr positiv.
Natürlich sind mir in meine Heilungszeit, auch loyale u. immer noch liebende depressive Betroffene begegnet u.
das hatte auch mir immer Mut gemacht, selbst mich meiner Partnerin loyal u. respektvoll gegenüber zu verhalten,
zumal sie für mich auch eine der wichtigsten Ressource war.
So manche Betroffene erkennen es oft zu spät, denn für uns Betroffene wird es noch einmal schwer, wenn die Therapie-
sitzungen beendet sind u. wir wieder in den ganz normalen Alltag zurückkehren, ohne therapeutische Unterstützung !
---------------------
Zitat von Schlüsselkind:
Es ist nur wie bereits geschrieben, je nach eigener Situation sehr schwer, manchmal herauszufinden, was dem Charakter zugeschrieben ist

Ich finde, dass dies ein zentraler Punkt ist !
Denn wirklich zu unterscheiden, was gehört zur Depressionserkrankung u. was ist Charakter, dies ist schwer
festzustellen - villt. kann dies ein Partner/ Partnerin beurteilen, die den Betroffenen nun schon länger kennt.
Ich habe mich immer schwer damit getan, wenn ich mit Mitpatienten in Gespräche war, die aber nicht mit
ihren Partnern/ Partnerinnen sprechen konnten oder gar wollten, mir aber alles Mögliche erzählt haben (ü. ihre Beziehung,Ehe).
Das lag sicher nicht nur daran, dass ich auch Betroffener war, sondern ich fand es einfach nicht fair !
------------------------
Zitat von Schlüsselkind:
Die Krankheit ist ein bedeutender Teil von einem, aber eben nicht alles, was einen als Person ausmacht.

Das finde ich auch wieder eine zentrale Aussage u. ja, der Betroffene ist mehr als nur ihre/ seine Depression !
-----------------------
Zitat von Schlüsselkind:
Aber es gibt ja nun mal diese individuellen Lebensläufe und sie existieren nebeneinander.

Stimmt absolut u. es gibt sicher noch vieles mehr, neben meinen persönlichen Erfahrungen, die ich in der Zeit
meines Heilungsweges gemacht habe !

LG Jedi

10.07.2022 10:55 • x 2 #5836


M
Meine Erfahrung und die Statistik ist, dass Beziehungen generell öfter auseinander gehen, als das sie halten.

Und jede Erkrankung ist eine Prüfung für eine Beziehung. Egal, ob psychisch oder körperlich. Jeder Schicksalschlag ist einfe Prüfung. Und die Illusion das man ohne durchs Leben kommt, ist genau das eine Illusion.

Und wenn es echt ist, dann übersteht die Beziehung das. Ich kenne ein Paar das ist seit 50 jahren zusammen trotz Depression, Krankheiten und Schicksalsschlägen. Meine beste Freundin wurde ohne Depression schwanger sitzen gelassen. (Nach fünf Jahren Ehe!)

Man kann da nichts ableiten.
Und zu sagen, Depressionen lassen Beziehungen scheitern halte ich falsch.
Jeder hat das Recht sich täglich zu trennen, aus welchem Grund auch immer. Und dazu braucht es keine Erkrankung.

10.07.2022 11:09 • x 2 #5837


Jedi
Hi @Milla

Zitat von Milla:
Meine Erfahrung und die Statistik ist, dass Beziehungen generell öfter auseinander gehen, als das sie halten.

Ja, dass höre u. lese ich auch so - jede 3 Ehe in BRD wird wieder geschieden, was ich zuletzt gelesen habe !
---------
Zitat von Milla:
Und wenn es echt ist, dann übersteht die Beziehung das. Ich kenne ein Paar das ist seit 50 jahren zusammen trotz Depression, Krankheiten und Schicksalsschlägen.

Ja, Krankheiten oder Schicksalsschläge können auch ein Paar nochmal enger zusammenschweißen.
Vor solch euem Paar, wie Du es beschrieben hast, da kann man nur Respekt vor haben !
---------
Zitat von Milla:
Und jede Erkrankung ist eine Prüfung für eine Beziehung.

Ganz bestimmt u. es war auch eine Prüfung für meine Beziehung.
---------
Zitat von Milla:
Meine beste Freundin wurde ohne Depression schwanger sitzen gelassen. (Nach fünf Jahren Ehe!)

Dafür finde ich immer keine Worte - finde soetwas einfach nur Schändlich

10.07.2022 11:53 • x 1 #5838


Laurien
Hallo zusammen,

Zitat von Jedi:
Ich finde, dass dies ein zentraler Punkt ist !
Denn wirklich zu unterscheiden, was gehört zur Depressionserkrankung u. was ist Charakter, dies ist schwer
festzustellen - villt. kann dies ein Partner/ Partnerin beurteilen, die den Betroffenen nun schon länger kennt.



Ich finde das für Laien eigentlich gar nicht beurteilbar. Noch dazu je näher einem die Person steht. Oft geht das zu Lasten der Objektivität. Nicht ohne Grund diskutiere ich immer wieder mit meinem Tierarzt, wie der status quo bei meinem Tier ist. Man wird oftmals betriebsblind. Bei meinem Ex könnte ich nicht sagen, was von seinem Verhalten evtl. irgendeiner psychischen Erkrankung zuzuschreiben ist oder doch eher seinem Charakter. Dabei kannte ich ihn zu dem Zeitpunkt ab dem er sich mir gegenüber immer sonderbarer verhalten hat fast acht Jahre. Er hat nach der Eskalation im Unternehmen so einiges gebracht, was ich ihm, so wie ich meinte ihn im Laufe der Jahre kennengelernt zu haben, nicht zugetraut hätte. Nun kann man vermuten, es liegt an der Ausnahmesituation. Allerdings weiß ich von mehreren Kollegen in der selben Situation, dass keiner seine Partnerin einfach so ausgetauscht und das als Neustart im Leben deklariert hätte. Im Gegenteil, die anderen sind mehr zusammen gerückt.

Anderer Fall: eine langjährige Kollegin bei einem früheren Arbeitgeber wurde in ihren depressiven Phasen regelmäßig zum Stier. Jedes Mal wurde jemand aus dem direkten Umfeld zur Gefahr und sie hat alles dran gesetzt, dass diese Person letzten Endes entfernt wurde (falsche oder keine notwendigen Informationen an die Kollegen weitergegeben, Arbeitsergebnisse vernichtet oder als ihre ausgegeben usw.). Im Laufe der Jahre haben einige mehr oder weniger freiwillig oder unfreiwillig das Unternehmen verlassen. Ging es ihr gut, machte sie sowas nicht, war eher unauffällig und zurückhaltend. Bei manchen hat sie sich hinterher wortreich entschuldigt. Es täte ihr sehr leid usw. und bei einer betroffenen Kollegin schloss sie mit den Worten, sie hätte halt Depressionen. Wir haben uns damals oft gefragt, ob dieses Verhalten wirklich depressionsbedingt oder ihrem Charakter geschuldet ist.

LG

12.07.2022 21:12 • x 2 #5839


Jedi
Hi @Laurien

Zitat von Laurien:
Ich finde das für Laien eigentlich gar nicht beurteilbar.

Das sehe ich genauso !
Selbst als Betroffener erfährst Du erst in der Therapie, wenn es dann in die Tiefe der Persönlichkeit
geht, was waren unsere Prägungen, was unsere alten Glaubenssätze, was haben wir davon in unser
Erwachsenen-Leben mit übernommen.
Für mich hat sich in der Psychoanalyse meine ganze Persönlichkeit gezeigt, dass was Sichtbar, gar Maske oder
Rüstung war - was in den Schatten verdrängt wurde - letztlich, was dann zur Angsterkrankung u. Depression geführt
hatte.
Ich war sicher schon sehr Früh depressiv u. hatte auch Angstsymtomatiken, natürlich dies nicht als eine
Erkrankung erkannt. Sicher hat auch neben meinen Prägungserfahrungen, diese Erkrankung auch zu meiner
Persönlichkeit beigetragen.
So ließ sich bei mir auch nicht deutlich feststellen, was meine ureigene Persönlichkeit ist, weil negative Prägungserfahrungen
u. die psychische Erkrankung ein Mischmasch an charakterer Anlagen beeinflusst haben.
Erst durch die Psychoanalyse wurde es mir möglich, ein Selbstbild zu erschaffen, mit dem ich heute stimmig
Leben kann. Es ist sehr viel an persönlicher Arbeit damit verbunden, oftmals sehr Schmerzhaft; mit viel an Selbstzweifel,
auch dann aufkommend Todessehnsucht !
So ist dies auch nicht ganz Ungefährlich, wenn man nicht bei einen sehr guten u.
erfahrenen Psychoanalytiker auf der Couch liegt !

Deshalb betrachte ich ein solches Thema, ob Depression oder charakterliche Eigenschaften auch immer
mit einer gewissen Zurückhaltung, denn dies, so war es bei mir, zeigt sich das oft erst, wenn man seine Seele
einmal nackig gemacht hat !
(Sind so meine ganz persönlichen Erfahrungen u. Meinung dazu !)

Ich denke aber auch, dass Angehörige ein solches Thema noch anders gewichten,
wie dies ein Betroffener tut.

LG

13.07.2022 12:45 • x 1 #5840


M
Das sehe ich tatsächlich ein bisschen anders.

Es gibt ja klinische Symptome die erforscht sind und die klar der Erkrankung zuzurechnen sind. Und die bei einer vielzahl Erkrankter auftreten.

Alles was da nicht dazugehört kann man dem auch nicht zurechnen. Mobbing, Fremdgehen und Manipulation sind mit Sicherheit kein symptom für Depression und können damit auch nicht entschuldigt werden. Rückzug, Schweigen und Isolation sind dafür ganz klare Symptome und treten bei vielen auf. (Ja, jede Depression ist anders, aber die Symptomatik ist doch sehr ähnlich.)

Aber das jemand durch eine persönliche oder berufliche Krise sein Leben hinterfragt und Beziehungen abbricht halte ich für normal, verständlich und gesund.
Ich denke aber, dass man sowas sauber und klar kommunizieren muss.


(Bezieht sich nicht auf jemand bestimmten und ist allgemein gemeint)

13.07.2022 14:13 • x 2 #5841


Jedi
Zitat von Milla:
Die Dinge die in die Depression geführt haben, sollten ja tunlichst gemieden werden.

Gebe Dir da @Milla absolut recht !
Bei miir war es so, das ich meine frühe Depression gar nicht erkannt habe. Sicher kamen mir manche Stimmungsschwankungen
u. deren Häufigkeit zwar komisch vor, aber hatte darüber nicht weiter nachgedacht !
Aber sicher ist, wenn man den Therapieprozess durch hat, dann sollte man die Aulöser kennengelernt haben u.
sie möglichst vermeiden - was manchmal gar nicht so leicht ist, da man viel Zeit dafür benötigt, seine Muster
loszulassen.

13.07.2022 14:22 • #5842


Laurien
@Milla

für mich sind in diesem Zusammenhang Verhaltensweisen und Symptome unterschiedliche Dinge. Verhaltensweisen können auf Symptomen basieren (müssen natürlich nicht). Aber das kann jeder unterschiedlich für sich definieren. Das Symptom Rückzug z. B. kann sich bei verschiedenen Personen durchaus unterschiedlich äußern (Verhalten), manche ziehen sich komplett zurück, andere nur von nahestehenden Personen usw.

13.07.2022 14:41 • x 1 #5843


M
Zitat von Laurien:
@Milla für mich sind in diesem Zusammenhang Verhaltensweisen und Symptome unterschiedliche Dinge. Verhaltensweisen können auf Symptomen basieren ...


Das denke ich auch. Aber ich glaube nicht, dass ein geradliniger Mensch seinen moralischen Kompass durch die Depression den verliert und durch Therapie wiederfindet.

Ich denke da lag vorher was im Argen.

13.07.2022 15:00 • x 1 #5844


Laurien
@Milla

besagte Kollegin machte das nur in einer depressiven Phase, sonst nicht. Ihre Therapie hatte darauf keine Einfluss. Es passierte in jeder depressiven Phase erneut. Ging es ihr wieder gut, kam anschließend die Entschuldigung und sie war wieder kollegial. Bis zur nächsten depressiven Phase und vielleicht ihre Angst, jemand könnte ihren Stuhl wollen, weil sie sich in diesen Phasen nicht gut genug fühlte oder, oder, oder...

13.07.2022 15:11 • x 2 #5845


M
Zitat von Laurien:
@Milla besagte Kollegin machte das nur in einer depressiven Phase, sonst nicht. Ihre Therapie hatte darauf keine Einfluss. Es passierte in jeder ...


Aber das ist dann doch eher ne Persönlichkeitsstörung? Oder manisch oder so?

Eine Depression bedeutet doch Kraftlosigkeit, egal gefühl, Gefühlstaubheit. Hat man da überhaupt die Energie so intrigieren?

13.07.2022 15:16 • x 2 #5846


Laurien
Es gab nur die Diagnose Depression. Das schrieb sie auch an eine Kollegin im Rahmen der späteren Entschuldigung. Es täte ihr sehr leid, ihr gemeines Verhalten gegenüber der Kollegin wäre ihrer Depression geschuldet...

13.07.2022 15:24 • x 1 #5847


F
Ich denke, es ist schwer auseinander zu klamüsern. Mir hat mal ein Psychologe gesagt, dass eine Depression keine Persönlichkeits- sondern ein affektive Störung ist. Also der Charakter bleibt unangegriffen. Gleichzeitig gibt es aber dieses Dreieck, wo an den Ecken Denken, Fühlen und Verhalten steht, also dass das sich gegenseitig beeinflusst. Wenn die Depression das Denken und das Fühlen beeinflusst, finde ich es nicht völlig abwegig, dass auch das Verhalten negativ beeinflusst wird und schlechtes Verhalten auch zu einem gewissen Grad der Depression geschuldet ist.

Zitat von Jedi:
Aber sicher ist, wenn man den Therapieprozess durch hat, dann sollte man die Aulöser kennengelernt haben u.
sie möglichst vermeiden

Hierzu hätte ich tatsächlich eine Frage @Jedi. Mir fällt auf, dass du von Auslöser und Vermeiden sprichst. Ich habe mal gelesen, dass es unglaublich schwierig ist, Auslöser zu finden, weil es zu mannigfaltig ist und dass äußeren Umständen häufig zu viel Verantwortung zugeschoben wird (Professor Ulrich Hegerl hat das glaub ich gesagt). Gleichzeitig denke ich, dass Vermeiden irgendwo die falsche Entscheidung ist. Ist es nicht sinnvoller, den Umgang damit zu verändern und zu lernen?

13.07.2022 15:35 • x 2 #5848


Laurien
@Milla
Zitat von Milla:
Eine Depression bedeutet doch Kraftlosigkeit, egal gefühl, Gefühlstaubheit. Hat man da überhaupt die Energie so intrigieren?

nicht zwingend, es gibt auch eine agitierte Depression.

13.07.2022 16:23 • x 1 #5849


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


M
Ich denke (von außen und als Laie) das besagte Kollegin ganz genau weiß sie tut und ihre Depressionen bewusst als Entschuldigung nutzt.

Also ich denke sie intrigiert und sobald Gegenwind kommt - ist sie die arme Kranke.

Ich denke die meisten depressiven sind in ihrem loch damit beschäftigt sich am Leben zu halten und greifen nur die Menschen an die zu nahe kommen.
Das kenne ich aus meinem Umfeld. Das ich weggebissen werde, sobald ich zu nahe komme.

13.07.2022 16:29 • x 2 #5850

Weiterlesen »




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag