14460

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Nuden
Zitat von Freshdaex:
Im Rahmen einer Depression ist es aber schon irgendwo komisch oder irgendwie einfach anders. Zumal ich denke, dass Liebe auch irgendwo eine Art Entscheidung ist.

Da bin ich zu 100% bei dir. Liebe und eine Beziehung führen, eine Erwachsene Beziehung die Zukunft haben soll, ist, für mich, eine tägliche aktive Entscheidung.


Zitat von Freshdaex:
Ich weiß ehrlich nicht, ob eine Depression das nicht dauerhaft zerstören kann

Da bin ich sicher das eine Depression dazu führen kann ohne das die Person, die in dieser Phase ist, das wirklich will sondern nicht anders kann. Da kommt es auf die Art der Beziehung und Liebe an die der Angehörige empfindet. Auch wenn ich außen vor bin und es gerade keinen Kontakt gibt außer dieses eine Bild würde immer von ihr kommuniziert das die Gefühle die gleichen sind aber x Gründe warum es mir schlecht geht, ich belastend werde und ich glücklich werden soll. Anfangs habe ich noch versucht zu zeigen das es mich nicht belastet aber das war dann zu schnell zu viel.
Mittlerweile kann ich da ein wenig mit Distanz drauf schauen, habe gemerkt ich mag mich und find mich gut.
Einer ihrer Punkte war, sollte sich was an ihren Gefühlen ändern wird sie mir bescheid geben, so wie ich das machen sollte bzw werde wenn der punkt kommt.
Bis dahin werde und muss ich für mich wieder weiter machen ohne zu warten.

18.07.2022 15:44 • x 2 #5881


Schlüsselkind
Zitat von Freshdaex:
Liebe bedeutet für mich etwas anderes als nur da zu sein, wenn man Liebe immer und überall und zu 100% ständig fühlt.


Da sagst Du etwas sehr wichtiges, was ich auch so empfinde!

Was aus meiner Erfahrung heraus aber keine besonders weit verbreitete Erkenntnis zu sein scheint. Auch mein Gegenüber hatte dazu seine ganz eigene Sicht, was m. M. nach zu völlig unrealistischen Erwartungen an seine Partnerinnen führte. Solche Erwartungen kann niemand erfüllen!

18.07.2022 16:17 • x 2 #5882


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Jedi
Zitat von Laurien:
es waren Empfehlungen von Psychologen/Psychiatern, keine Berichte von Betroffenen oder deren Angehöriger.

Ok, verstehe !

18.07.2022 16:18 • x 1 #5883


Laurien
Hallo zusammen,

@Freshdaex

er hat sich nie in dem Sinne etwas von mir gewünscht, dass er z. B. gesagt hätte, ich soll ihn in Ruhe lassen, etc.. Er hat einfach von heute auf morgen aufgehört, mit mir wirklich zu reden. Persönlich oder per Telefon sowieso nicht, aber auch nicht mal mehr per Whatsapp. Wenn ich ihn z. B. gefragt habe, ob er Kontakt möchte, war die Antwort immer ja, er würde es schön finden, mit mir Kontakt zu haben. Aber von ihm kam dennoch nur sehr wenig bis nichts und es war mir auch bis auf wenige Ausnahmen (wenn er z. B. Anwandlungen hatte, die Beziehung mit mir fortführen zu wollen) nicht möglich, über irgendein noch so harmloses Thema (Hobbies, Wetter, whatever…) einen etwas längeren Dialog (mehr wie zwei-dreimal hin- und her schreiben) hinzubekommen.

Als er mir dann nach einem halben Jahr mitgeteilt hat, dass er wahrscheinlich eine andere hat ("er weiß nicht, was er will"), hat er noch versucht, mich als Freundin zu behalten (er würde mich nach wie vor toll finden, ich wäre immer noch etwas Besonderes für ihn usw.). Auf Freundschaft bin ich unter diesen Umständen nicht eingegangen, bzw. habe ihm gesagt, dass er sich entscheiden soll. Wenn er sich für mich entscheidet, kann er sich wieder melden, ansonsten soll er weg bleiben. Nach ein paar Wochen hat er sich dann wieder gemeldet und hat mich fast ein dreiviertel Jahr im Glauben gelassen, dass das Thema mit der anderen erledigt wäre.

Sein Kommunikationsverhalten blieb aber das selbe. Schöne Komplimente für mich, immer mal wieder Tagträumereien über die Fortführung der Beziehung, aber auch Vertröstungen was Treffen anging (Wetter zu heiß oder zu nass, Corona, etc.) bis ich dann die Entscheidung herbeigeführt habe. Aber auch da, er hätte es gerne so weiterlaufen lassen wie bisher, weil ihm doch sehr viel an mir liegt. Mich hätte es allerdings auf Dauer aufgearbeitet mit dem Wissen, dass er nach wie vor nicht weiß, was das mit der anderen wäre und er sich deshalb nicht entscheiden könnte (O-Ton). Sich zumindest gelegentlich mit ihr Treffen konnte er schon, aber in all der Zeit hat er kein einziges Treffen mit mir geschafft. Er selber fühlt sich sicher von mir völlig unverstanden, aber so, wie er sich das vorgestellt hat, würde ich gepflegt in den Untergang segeln, weil es für mich ein nicht mehr tragbarer Zustand gewesen ist, wie er die Sache mit mir und der anderen gehandhabt hat. In Beziehungen bin ich altmodisch, neben meinem König bin ich die Königin und nicht lediglich die Mätresse.

LG

18.07.2022 16:32 • x 2 #5884


Jedi
@Freshdaex

Zitat von Freshdaex:
Ich denke Schuld ist auch nicht unbedingt das richtige Wort

Weißt Du, ich kann mit dem Wort in dem Zusammenhang, worüber wir uns hier im Thread austauschen,
einfach nichts anfangen u. finde diesen Begriff völlig falsch (ist aber auch mein Ding).
Schuld hat was für mich, da hat einer Vorsätzlich u. bewusst etwas getan u. dies stimmt hier in diesem
Thread, für mich einfach so nicht - mir ist das zu oberflächlich gedacht !
- Villt. habe ich da aber auch so einen Tick damit -
Ich sclese u. schreibe hier ja schon lange mit, aber wenn dieses Wort, Schuld auftaucht, konnte ich dies in
noch keinem Beitrag bestätigt sehen !
----------------------------------------------------
Zitat von Freshdaex:
Es ist schwer hier auch normal zu reflektieren und sich von Schuld UND dem eigenen Anteil an dem, wieso und wie es zu all dem kommen konnte, abzugrenzen.

Ich verstehe Dich da absolut, doch auch an meiner Drepressionserkrankung hat niemand Schuld, selbst ich nicht.
Natürlich habe ich in den Jahren, in denen ich in Therapie war gelernt, was diese Erkrankung begünstigt u.
auch erst möglich gemacht hat, doch es ist wie ein Puzzle, wo die viele Teilchen, später ein ganzes ergeben.

Jede Trennung, jedes Fremdgehen hat immer zwei Anteile. Der eine liegt bei einem selbst u.
der andere Anteil gehört zu dem Anderen, da macht auch eine Depressionserkrankung keine Ausnahme.
----------------
Zitat von Freshdaex:
Ich denke, es ist sehr schwierig - man reflektiert die Beziehung, denkt darüber nach, [

b]um auch einfach daraus zu lernen[/b]
und

es beim nächsten Mal besser machen zu können
und

eben da sucht man nach Anteilen und Verantwortungen.

Ich finde Deine Denken u. Reflexion darüber Super u. Du hast recht, man möchte auch daraus lernen,
sonst würde eine Reflexion auch keinen Sinn machen.
Doch, ob man es denn beim nächstenmal es besser macht, muss daus nicht zwingend sich entwickeln,
denn es gibt immer auch die unbekannte u. das ist der neue Partner.
Du könntest einen depressiven Mann neu kennenlernen u. der ist ganz anders, villt. offener-spricht offen
mit Dir über seine Depressionserkrankung u. schon ist die Situation eine völlig andere.
Natürlich kannst Du einen Mann kennenlernen, der seine Depression verschweigt oder gar von ihr weiß,
aber unbehandelt lässt. Zeigt Dir seine Maske, bis es nicht mehr geht u. sie dann fällt.
Alles ist möglich u. egal welche Strategie Du dann gewählt hast, auch diese kann bei dem einen passen
u. villt. bei einem anderen eben nicht.
Das Verhalten von depressiven kann so Vielschichtig sein, sind so meine persönlichen Erfahrungen in
Kontakt mit anderen Betroffenen, dass ich gelernt habe, stelle 10 depressiv Betroffene nebeneinander
u. man sieht die unterschiedlichen Gesichter, in der sich eine Depression zeigen kann !
----
Zitat von Freshdaex:
Wenn mein Partner jetzt während der Beziehung an Diabetes erkrankt wäre, würde ich mich vielleicht genauso fragen... keine Ahnung, ob ich nicht zu viel Kuchen gebacken habe
und
damit einen nicht zu ignorierenden Beitrag geleistet habe.

Nun, ein Diabetes entwickelt sich aus anderen pathologischen Gründen u. hätte nun nichts damit zutun,
ob Du ihn villt. mit zuviel Kuchen oder Süßigkeiten beglückt hättest.
- Verstehe aber Deinen Ansatz, wie Du es gemeint hast ! -

Ich persönlich u. das ist , ist es immer im Nachhinein schwer, manchmal auch Müßig sich vorzustellen,
welchen Beitrag man leistet- gar geleistet hat.

18.07.2022 16:59 • #5885


Jedi
Hatte @Freshdaex geschrieben

[QUOTE=] Zumal ich denke, dass Liebe auch irgendwo eine Art Entscheidung ist. [/QUOTE]
---
Zitat von Nuden:
Da bin ich zu 100% bei dir.

Stimme da @Nuden auch völlig zu !
Für mich ist die Verliebtheit ein Gefühl - Liebe für mich eine Entscheidung, indem, wenn das Dopmanin
im Hirn sich abschwächt, ich mich für den ganzen Menschen entscheide sie zu lieben u. sie so annehme,
wie sie ist u. nicht versuche, sie nach meinen Vorstellungen umformen, gar zurecht biegen zu wollen.
Würde es Umgekehrt auch nicht akzeptieren !

18.07.2022 17:15 • x 1 #5886


Jedi
Zitat von Laurien:
In Beziehungen bin ich altmodisch, neben meinem König bin ich die Königin und nicht lediglich die Mätresse.

Finde, dass es nicht altmodisch ist, sondern so sollte es doch auch sein - Normal eben !

18.07.2022 17:23 • #5887


Nuden
Zitat von Jedi:
Liebe für mich eine Entscheidung, indem, wenn das Dopmanin
im Hirn sich abschwächt, ich mich für den ganzen Menschen entscheide sie zu lieben u. sie so annehme,
wie sie ist u. nicht versuche, sie nach meinen Vorstellungen umformen, gar zurecht biegen zu wollen.

Genau und das habe ich erkannt. Ich habe so auf Krampf versucht das zu verstehen und das anzunehmen das ich die eigentlichen Punkte wie Kommunikation, mich und auch Zeit nicht einberechnet habe aber durch meine Vorerfahrungen bin ich da in einen fiesen Abgrund gefallen. Natürlich ist es Liebe wenn man sich sieht, wenn man spricht und die kleinen und großen Events und DInge im Leben miteinander erlebt aber ein größerer Punkt, finde ich, ist der zu sagen man liebt auch wenn man sich nicht immer sieht, nicht 24/7 im Kontakt ist und man auch nicht immer dabei ist. Auch wenn es schwierig wird, man auch mal nicht einer Meinung ist etc. Man sagt ja immer man soll nicht wütend ins Bett gehen mit seinem Partner. Finde ich quatsch. NAtürlich ist das okay, es sind ja die eigenen Gefühle die sich nicht immer mit einem Gespräch lösen lassen. Dann aber morgens aufzustehen, durchzuatmen, sich vielleicht auch eingestehen das man überfordert war, überrumpelt oder anderes, dann da zu stehen und zu sagen Okay war nicht gut, doofe Situation aber ich würde mir keinen anderen WÜnschen als dich.
Aber letztlich zeigt die eine Partei nur das man nicht geht wenn es mal holprig wird oder ähnliches. Worte kommen, so habe ich das die letzten Jahre und auch jetzt wieder gesehen, oft nicht durch weil es bei den anderen selber Klick machen muss. Ist eine schei. Zeit die vieles kaputt macht aber mit Zeit, Heilung, Reflexion und wahrer Liebe kann auch das wieder in die richtigen Bahnen gelenkt werden.

18.07.2022 17:40 • x 1 #5888


M
Zitat von Jedi:
Als Angehörige eines Betroffenen kannst Du soviel Ratgeber lesen u. Du kannst feststellen, dass der Autor immer nur seine eigenen Erfahrungen u. ...


Ich habe Ratgeber gelesen und die Reaktion war: woher weist du das? Kannst du in meinen kopf gucken?
Und: du machst alles richtig.

Ohne Ratgeber hätte ich nichts gewusst und wäre viel unsicherer gewesen. Und mir wurde gespiegelt, dass die ratgeber recht haben und das ich den Betroffenen sehr gut verstehe.

Im Detail ist jede Erkrankung anders. Aber viele dinge sind ähnlich.
Wie bei jeder anderen Erkrankung ähnlich.

Die Diagnose wird aufgrund der Symptome getroffen, dann müssen die Symptome doch bei allen ähnlich sein? Oder verstehe ich das falsch?

Mein Rat lest nach was die Symptome sind und was die Diagnose bedeutet.
Aber dazu muss es eine Diagnose geben.

Wenn man Symptome wie Rückzug kennt, dann muss man sich nicht zurückgewiesen fühlen und kann Raum geben. Ohne das Wissen wird das schwer.

18.07.2022 18:05 • x 1 #5889


Jedi
Zitat von Nuden:
Dann aber morgens aufzustehen, durchzuatmen, sich vielleicht auch eingestehen das man überfordert war, überrumpelt oder anderes, dann da zu stehen und zu sagen Okay war nicht gut, doofe Situation aber ich würde mir keinen anderen WÜnschen als dich.

Ja, so kann es funktionieren - gehört aber sicher in die höchste Liga einer Beziehung !
Gehört für mich auch zum Resonanzgesetz - aber darauf jetzt einzugehen, sprengt hier den Rahmen !

18.07.2022 18:13 • x 1 #5890


Jedi
Zitat von Milla:
Ich habe Ratgeber gelesen und die Reaktion war: woher weist du das? Kannst du in meinen kopf gucken?
Und: du machst alles richtig.

Dann sind dies Deine persönlichen Erfahrungen u. das ist Ok so !
Erfahrungen können eben unterschiedlich ausfallen u. es ist auch gut so !

18.07.2022 18:18 • #5891


Laurien
Hallo zusammen,

Zitat von Milla:
Wenn man Symptome wie Rückzug kennt, dann muss man sich nicht zurückgewiesen fühlen und kann Raum geben. Ohne das Wissen wird das schwer.

dem kann ich nur zustimmen, und bis zu dem Moment, in dem er mir mit der anderen gekommen ist, war die Situation für mich ok.

18.07.2022 18:20 • x 2 #5892


Jedi
Zitat von Laurien:
bis zu dem Moment, in dem er mir mit der anderen gekommen ist, war die Situation für mich ok.

War der Rückzug wegen der Depression oder wegen der Anderen ?

18.07.2022 18:29 • #5893


Laurien
@Jedi

seine Veränderungen und der Rückzug fingen schleichend schon ein Jahr vorher an. Da ich die Firma, für die er damals gearbeitet hat, ein bisschen kannte und einige Parallelen zu ehemaligen Arbeitgebern von mir gesehen hatte, war mir immer mehr klar, dass da was schief läuft und hatte ihm das auch kurz vor seinem Abtauchen mal recht deutlich zu verstehen gegeben.

Er wollte irgendwann nicht mehr mit mir über die Arbeit reden, obwohl wir vorher, da fachlich selber Bereich, sehr viel darüber geredet haben und ich ihn auch viel (auf Anfrage von ihm, nicht aufgedrängelt) unterstützt hatte. Wenn er mal was zu dem Thema gesagt hat, habe ich eingehakt, aber er hat es dann ganz schnell wieder abgeblockt. Da habe ich dann nicht weiter nachgefragt. Wenn jemand so kategorisch abblockt, bringt es erfahrungsgemäß nichts, immer weiter zu bohren. Ganz abgetaucht ist er dann ein halbes Jahr bevor er mir von der anderen erzählt hat, die er, zumindest so wie er sagte, erst kurz kannte. Kann man jetzt glauben oder nicht.

LG

18.07.2022 18:44 • x 2 #5894


M
Es ist für Angehörige oft so, dass sie keine Hilfestellung bekommen. (Mag bei manchen anders sein)

Der Betroffene hat einen Therapeuten (im besten Fall) der Angehörige hat oft nichts. Keine info außer was der Betroffene sagt.

Um die Beziehung führen zu können muss man aber verstehen, was die Erkrankung ist und auslöst. Und wie der Partner gestützt werden kann und da gibt es schon allgemeingültige Dinge die helfen können.
Und da helfen Bücher ungemein.

Wenn mein Partner Krebs hat, muss ich auch wissen, was die Symptome bedeuten und was die Therapie um zu unterstützen und zu begleiten.

18.07.2022 18:49 • x 1 #5895


Nuden
Zitat von Milla:
Es ist für Angehörige oft so, dass sie keine Hilfestellung bekommen.

Total. Habe am Anfang direkt 1 bis 2 Bücher mit Inhalt gekauft. Das erste habe ich Verschlungen da gings halt um die ganze Symptomatik, was Angehörige etc unterstützend machen können etc. Mir war von Anfang na klar das ich sie jetzt nicht nach Schema X beahndel bzw mit ihr umgehe aber es hat mir deutlich geholfen um einiges zu verstehen. Sie war davon anfangs nicht so überzeugt da sie angenommen hatte ich befolge jetzt nur noch das Buch. Hatte sich aber schnell aufgeklärt. Dadurch das sich in mir einiges aufgestaut hat mit den Jahren bin ich dann jetzt in THerapie gegangen um einiges verarbeiten zu können.


Zitat von Milla:
Um die Beziehung führen zu können muss man aber verstehen, was die Erkrankung ist und auslöst. Und wie der Partner gestützt werden kann und da gibt es schon allgemeingültige Dinge die helfen können.
Und da helfen Bücher ungemein.

Würde ich zu 99% unterschreiben.
Ich habe nich genau nach Buch gehandelt sondern nach meinem Bauch, der eigentlich immer (fast) richtig handelt wenns um mich und Menschen in meinem Umfeld geht die mir was bedeuten. Letztlich kam ich aber mit Worten und taten 0 durch. Sogar als ich, als alles im argen lag, von meiner Sicht zur Zukunft angefangen habe um einfach zu verdeutlichen das ich nicht in der Position bin wo ich zu 100% brauche sondern eine Vision habe kams leider nicht komplett an. Ein paar Sachen schon aber durch ihre eigene Warteposition um endlich Hilfe zu bekommen und ihre Hilflosigkeit ist es nicht vollkommen durchgedrungen.

18.07.2022 19:16 • x 2 #5896


M
Zitat von Nuden:
Total. Habe am Anfang direkt 1 bis 2 Bücher mit Inhalt gekauft. Das erste habe ich Verschlungen da gings halt um die ganze Symptomatik, was ...


Klar kann man in akuten Phasen als nichtarzt nichts ausrichten. Aber zu wissen, dass man eben nichts tun kann ist auch wichtig.

18.07.2022 19:21 • x 2 #5897


Jedi
Zitat von Milla:
Es ist für Angehörige oft so, dass sie keine Hilfestellung bekommen. (Mag bei manchen anders sein)

Ja, da gebe ich Dir recht u. das ist sehr schade, weil es so wichtig sein kann !
Als ich zu Anfang in der Klinik war, gab es Angehörigen-Sprechstunden, aber auch nur, wenn der Betroffene
zugestimmt hat.
Später in der Reha, gab es das Angehörigen-Treff, dass einmal in der Woche an einem Nachmittag
stattfand. Dort gab es die Möglichkeit, mit TP zu sprechen, allein oder mit dem Betroffenen.
Auch gab es immer mal kleine Vorträge zum Thema Depression u. Angsterkrankung.
So wurde aus den Reihen der Patienten ein Patientensprecher gewählt, der dann auch mit dabei war.
Ich war zweimal gewählt worden u. kam so auch in Gesprächen mit Angehörigen.
Mein TP fand es immer förderlich, auch mal die Partnerinnen u. Partner zu einer Therapiesitzung
mit einzuladen u. habe selbst von dieser Möglichkeit auch gebrauch gemacht, dies aber zu einer späteren Therapiephase.

Ich weiß aber auch, dass solche Angebote so nicht überall gibt u. natürlich findet dies auch nur statt,
wenn der Betroffene da zustimmt !
Ich halte es immer für sehr wichtig, die Partnerin oder Partner, als eine wichtige Ressource zu betrachten,
wird dann noch besonders wichtig, wenn die Therapie endet u. man wieder ins normale Leben/Umfeld
zurückkehrt.
---------------
Zitat von Milla:
Der Betroffene hat einen Therapeuten (im besten Fall) der Angehörige hat oft nichts.

Da stimme ich Dir zu. Doch es gäbe schon die Möglichkeit, den TP zu bitten, dass die Partnerin/Partner bei der
ein oder anderen Sitzung mit dazu kommt u. in der Regel, so meine Erfahrung, sind die TP nicht abgeneigt,
diesem Wunsch zu entsprechen.

18.07.2022 19:51 • #5898


M
Zitat von Jedi:
Ja, da gebe ich Dir recht u. das ist sehr schade, weil es so wichtig sein kann ! Als ich zu Anfang in der Klinik war, gabe es ...


Verwandter von mir ist grade auf Kur. (Burn Out) Das Handy wurde ihm abgenommen. Er darf/ soll keinerlei Kontakt zur Familie haben. Und das ist kein Einzelfall.
Seine Frau ist also mit den Kindern allein und hat keinen Kontakt zu ihm.

Weiß nicht, ob das an der Diagnose liegt, dass der Kontakt unterbunden wird oder an der Klinik.

Die Erfahrung das der Partner mit darf lese ich tatsächlich nur bei dir. Bei meinen Eltern waren wir Kinder und auch der Partner außen vor.

Es gab noch ne zusätzliche Paartherapie. Aber jeder hatte seinen eigenen Therapeuten.

18.07.2022 19:58 • x 1 #5899


M
Ich denke es hat Gründe das der Partner außen vor ist. Auch wenn ich als Laie die Lösung mit Einbeziehung besser finde.

Aber es wird für den Patienten besser sein, sonst würden sie es ja nicht tun.

18.07.2022 20:04 • x 1 #5900


Jedi
Zitat von Milla:
Verwandter von mir ist grade auf Kur. (Burn Out) Das Handy wurde ihm abgenommen. Er darf/ soll keinerlei Kontakt zur Familie haben. Und das ist kein Einzelfall.

Das empfinde ich als Übergriffig u. würde es mir, ohne eine nachvollziehbare Erklärung, mir so nicht
gefallen lassen. Ich bin ein erwachsener Mensch u. mündiger Patient u. würde mir diese Mündigkeit
auch nicht absprechen lassen.
Villt. gibt es irgendeinen Grund, der in Zusammenhang mit seiner individuellen Therapie stehen könnte ?

Ich habe soetwas nicht erlebt, weder in der Klinik oder in der Reha.
Allerdings wurde schon darauf hingewiesen, einen entsprechenden Umgang mit dem Smartphone einzuhalten.
Dazu gab es Hinweise, an die man sich halten sollte. Ansonsten gab es ganz individuelle Absprachen mit den TP u.
Psychiatern.
-----------------
Zitat von Milla:
Weiß nicht, ob das an der Diagnose liegt, dass der Kontakt unterbunden wird oder an der Klinik.

Also u. das kann ich nur vermuten, gibt es da etwas, dass es so verabredet wurde.
Das dies generell so in einer Klinik gehandhabt würde, ist mir bisher nicht bekannt.

18.07.2022 20:11 • #5901


M
Zitat von Jedi:
Das empfinde ich als Übergriffig u. würde es mir, ohne eine nachvollziehbare Erklärung, mir so nicht gefallen lassen. Ich bin ein erwachsener ...
.

Naja. In bestimmten Situationen hat der Patient nicht mehr alle Rechte. (Fixierung, Medikamtengabe mit Zwang alles legal und zum Wohl des Patienten)

Und es wird denke ich seinen Sinn haben. Ich glaube nicht, dass Ärzte absichtlich übergriffig sind.

Doch, dass wird in vielen Kliniken so gehandhabt.

Auch in Privatkliniken.

18.07.2022 20:15 • x 1 #5902


Jedi
Zitat von Milla:
Auch wenn ich als Laie die Lösung mit Einbeziehung besser finde.

Bin da ganz Deiner Meinung !
--------
Zitat von Milla:
Aber es wird für den Patienten besser sein, sonst würden sie es ja nicht tun.

Möglich, dass es da einen Grund dafür gibt.
Aber es kommt mir schon irgendwie komisch vor
---------------------------------------------------------------------------------------------------
Ich kenne eine Situation, wo soetwas individuell mit einem damaligen Mitpatienten vereinbart worden war,
dass er nicht erreichbar für seine Frau war.
Die Gründe lagen darin, dass die extremen Spannungen, die wohl schon länger zu Hause herrschten,
es für Sinnvoll erachtet wurde, den Kontakt erstmal zu unterbinden.
Jedoch hatte seine Frau die Möglichkeit, über den behandelnden Psychiater, in Kontakt mit ihrem Mann
zukommen - gerade wenn es ein wichtiges Anliegen gab.

18.07.2022 20:26 • x 1 #5903


Jedi
Zitat von Milla:
Naja. In bestimmten Situationen hat der Patient nicht mehr alle Rechte. (Fixierung, Medikamtengabe mit Zwang alles legal und zum Wohl des Patienten)

Sicher, da hast Du recht. Doch das sind eher schwerere Fälle, wo eine Fixierung durch Fremd- oder Eigengefährdung
vorliegt u. wenn es um nötwendige Eingriffe in die Persönlichkeit geht, zum Schutz des Patienten.
Habe ich so in meinem Bereich nicht erlebt, dafür gab es spezielle Stationen, wo dies im Sinne u.
zum Schutz des Patienten nötig war.
---------------------------------------------
Zitat von Milla:
Ich glaube nicht, dass Ärzte absichtlich übergriffig sind.

Sicher nicht ! Ich habe soetwas auch selbst nicht erlebt, aber wäre es so in meinem Fall gewesen,
dann hätte ich es als Übergriffig für mich so empfunden.
-----
Zitat von Milla:
Doch, dass wird in vielen Kliniken so gehandhabt.

Auch in Privatkliniken.

Wenn Du solche Klinken kennst, - ich finde einen solchen Eingriff in mein Privates schwierig -
Außer es gebe wirklich zutreffende Gründe dafür.

18.07.2022 20:35 • #5904


M
Zitat von Jedi:
Bin da ganz Deiner Meinung ! -------- Möglich, dass es da einen Grund dafür gibt. Aber es kommt mir schon irgendwie komisch vor ...


Ich denke es hängt von der schwere der Diagnose ab. Und ob der Patient überhaupt kommunizieren kann.

Ich kann mir vorstellen, dass es gut ist, wenn ein extrem instabiler Mensch erstmal allein wieder auf die Beine kommt. Weil auch eine Beziehung ohne Spannung Druck bedeutet. Weil man da sein möchte und weil man vermisst.

Als ich nach ner Op im Krankenhaus war durfte ich auch erst nach Tagen kommunizieren, weil ich zu schwach war. Auch positiver Kontakt braucht Energie die mein Körper für was anderes brauchte. Und bei der Psyche kann es ähnlich sein.

Es ist auch ein Unterschied ob kur oder Psychiatrie und ob offen oder geschlossen.

18.07.2022 20:37 • x 1 #5905


M
Zitat von Jedi:
Sicher, da hast Du recht. Doch das sind eher schwerere Fälle, wo eine Fixierung durch Fremd- oder Eigengefährdung vorliegt u. wenn es um ...


Ja. Genau. Es gibt aber eben auch wirklich schwere Fälle und ich denke nicht wenige.

Ich denke du warst freiwillig dort?

Das ist ja nicht jeder Patient.

18.07.2022 20:39 • x 1 #5906


Jedi
Ich habe mir aber auch sagen lassen, dass eine Fixierung in einer Psychiatrie, nur noch selten vorkommt,
da dafür eine richterliche Anordnung geben muss u. die Hürden sein doch recht hoch.
Bei Fremd- u. Eigengefährdung kommen diese Menschen heute in Überwachungszimmer,
das vom Pflegepersonal immer eingesehen werden können.
Ich stelle mir eine Fixierung auch Traumatisierend vor.

18.07.2022 20:41 • x 1 #5907


Jedi
Zitat von Milla:
Es gibt aber eben auch wirklich schwere Fälle und ich denke nicht wenige.

Ganz gewiss u. dafür gibt es auch spezielle Abteilungen für solche Fälle !
Manche landen bei uns in NRW auch in der Forensik.
--------
Zitat von Milla:
Ich denke du warst freiwillig dort?

Ja - ich war in einer tiefen Depression u. Angst mit Suizdgedanken u. ich stand so unter Druck, dass ich quasi in die Klinik
geflohen war, weil ich dringend Hilfe brauchte.
------------
Zitat von Milla:
Das ist ja nicht jeder Patient.

Das ist richtig u. das Spektrum an psychischen Erkrankungen ist ja sehr groß.
In der Klinik erzählte ein Mitpatient von seinen Psychoseschüben u. wie er zuletzt am Fenster seiner Wohnung stand
u. weil er Stimmen gefolgt war, hatte er Möbelstücke aus dem Fenster auf die Straße geworfen - Puh, das war hart
soetwas mitanzuhören. In der Klinik, da hätte man es nicht vermutet, weil er sehr umgänglich mit allen war.

18.07.2022 20:50 • x 1 #5908


Jedi
Zitat von Milla:
Es ist auch ein Unterschied ob kur oder Psychiatrie und ob offen oder geschlossen.

Ja, dass stimmt, da gibt es unterschiede !
Ich war in einer halbgeschlossenen Psychiatrie, wo es aber auch eine Abteilung gab, die als Geschlossen
gemeldet waren. Ich war drei Monate in einer medizinischen Reha, nur für psychisch Erkrankte.
Dort waren aber auch Patienten, die schon 4-5 Mon. oder die Höchstdauer von 6 Monaten dort waren.

18.07.2022 20:57 • #5909


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


Jedi
Danke an Alle, für den heutigen interessanten Austausch

18.07.2022 21:12 • x 1 #5910

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