14473

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Kraftvolle
@Jedi
Ja da gebe ich dir Recht das werde ich auch
Aber ich weiß ja nicht ob ich ihn kontaktieren soll oder warten soll bis er sich meldet

13.09.2022 20:37 • x 1 #5941


selly
Zitat von Kraftvolle:
@Jedi Ja da gebe ich dir Recht das werde ich auch Aber ich weiß ja nicht ob ich ihn kontaktieren soll oder warten soll bis er sich meldet

Handel am besten so , wie es Dein Gefühl Dir sagt bzw.womit du dich am besten fühlst . So habe ich auch gehandelt . Aber erwarte nichts am besten.

bei mir sind nun nach einer langen Zeit die Gefühle die mal recht groß waren, erloschen , da ich durch genau dieses Verhalten zu viel mitgemacht habe . Da kann es dann auch passieren , dass man irgendwann keine Lust und keine Gefühle mehr hat.

13.09.2022 20:53 • x 2 #5942


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Jedi
Zitat von selly:
Aber erwarte nichts am besten.

Da gebe ich @selly recht u. die kleine Schwester der Erwartung heiß - Enttäuschung !

13.09.2022 21:14 • x 1 #5943


selly
Zitat von Jedi:
kleine Schwester der Erwartung heiß - Enttäuschung !

Das stimmt

13.09.2022 21:15 • x 1 #5944


Kraftvolle
@selly
OK ...ja das kann passieren dann ist es so und wäre dann auch nicht mehr zu ändern
Man hat es aber versucht ...

14.09.2022 05:50 • #5945


Kraftvolle
@selly
Ja da gebe ich dir absolut Recht
Diese Krankheit verlangt wirklich viel von dem Gesunden Partner ab
Ich finde es so schade das wenn professionelle Hilfe angenommen werden hätte die Beziehung eine viel größere chance bestehen zu bleiben

14.09.2022 06:01 • x 1 #5946


Kraftvolle
Ich hätte eine Frage an die betroffenen hier die an Depressionen erkrankt sind
Woran kann es liegen das man sich keine professionelle Hilfe mehr holt obwohl man aus der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht hat so das es einem wirklich wieder gut gehen kann?

14.09.2022 14:50 • #5947


J
Hallo zusammen,

Nun ein kurzes Lebenszeichen von mir.
Mein Freund und ich waren zusammen eine Woche an der Nordsee. Es war superschön, er absolut entspannt und es tat gut mal aus dem gewohnten Trott rauszukommen und sich ordentlich den Kopf von der Seeluft frei pusten zu lassen.

Liebe Grüße
Just_me

02.10.2022 20:30 • x 4 #5948


S
Hallo ihr. Ich lese jetzt schon eine Weile in diesem Thread mit.
Mein Mann hat eine generalisierte Angststörung schon seit vielen Jahren. Er ist seit 10 Jahren in Therapie 2x wöchentlich, medikamentös eingestellt und jedes Jahr 2 Monate in der Reha.

Wir sind 53 und 58 Jahre alt. Kennen uns schon unser halbes Leben aber sind erst seit 8 Jahren ein Paar und seit 4 Jahren verheiratet.

Seit etwas mehr als einem Jahr ist aus meinem zwar kranken, aber dennoch immer liebe- und rücksichtsvollen Mann ein mir Fremder geworden. Ich vermute eine schwere depressive Episode. Ausgesprochen wurde das von ihm oder seinen Ärzten aber nie.

Er gibt mir keine Nähe mehr, keine Zärtlichkeit, keine gemeinsamen Planungen, für Urlaube oder unsere Zukunft betreffen.
Er sieht mich nicht mehr. Ist komplett auf sich selbst focussiert. Er fragt wie es mir geht, aber eigentlich nur, um mir dann all sein Leid zu klagen.

Seit 5 Wochen haben wir nicht miteinander gesprochen. Früher verging kein Tag ohne Austausch. Er ist nach einem Streit um unsere Situation gegangen. Ohne Abschied. Zunächst irgendwo hin. Und nach zwei Wochen in seine sowieso anstehende Reha.

Seit 2 Wochen schickt er mir zwischendurch Landschaftsfotos oder wünscht mir gute Nacht. Ich habe immer geantwortet. Nur als kurze Antwort ohne große Worte. Mal ein Foto, mal ein Zitat. Immer bedacht, nicht falsch zu reagieren. Mit meiner Trauer um uns kann er nichts mehr anfangen. Ich habe viel geweint in den letzten Monaten. Er kann damit nicht umgehen. Ist überfordert. Sagt es zerreißt ihm das Herz wenn es mir nicht gut geht, aber er könne mir aktuell nicht mehr bieten. Eine Prognose für uns hat er nicht.

Ich bat ihn so oft, mich aus diesem Schwebezustand zu befreien, weil ich leide und innerlich aushungere.

Ich bat ihn, sich zu trennen, wenn er ein Uns nicht mehr kann. Das kann er nicht. Oder will nicht. Ich weiß es nicht.

Es ist wie bei einigen von euch. Er ist bei anderen Menschen gelöster und fröhlicher. Er spricht mit meinem ganzen Freundeskreis und will wissen dass es mir gut geht. Aber er meidet mich.

Ich bin an einem Punkt, wo ich nicht mehr weiter weiß. Ich liebe meinen Mann, aber mich auch - und hungere an seiner Seite aus.
Seit einigen Monaten sagt er zb zu mir statt „ich liebe dich“: „du wirst geliebt“.
Damit kann ich nichts anfangen. Das verletzt mich eher, weil es die Distanz noch verbalisiert, die er aufgebaut hat.

Ich bin eine mitten im Leben stehende Frau, beruflich erfolgreich und finanziell unabhängig. Ich habe liebe Freude, einen erwachsenen tollen Sohn, ein eigenes Leben und eigene Hobbies u. Interessen.

Aber mein Mann fehlt mir so sehr. Vor allem weil ich ihn mal so anders kannte.

16.10.2022 10:17 • x 1 #5949


A
Hallo zusammen,

Ich lese bereits seit Wochen still in diesem Beitrag mit. Ich bin nicht komplett durch mit all euren Geschichten. Aber sie helfen mir sehr. Sowohl die der Angehörigen als auch den Einblick der Betroffenen.
Ich möchte auch gerne meine Geschichte erzählen und hoffe vielleicht auch etwas Beistand und Unterstützung hier zu finden.

Vermutlich muss ich etwas ausholen. Ich hoffe, es wird nicht zu lange.
Kurz zu mir, ich bin verheiratet und habe 2 Kinder. So richtig glücklich war ich in meiner Ehe nicht mehr. Dies ist mir so richtig bewusst geworden, als ich mich bei einem Jobwechsel Hals über Kopf in einen Arbeitskollegen verliebte, der jedoch auch vergeben war. Ihm ging es genau so. Wir haben uns 1,5 Jahre dagegen gewehrt und eine Freundschaft aufgebaut. Letzten Endes wollten wie aber doch zusammen sein.
Da fing alles an. Wir trennten uns beide von unseren Partnern. So wie er es mir beschreibt, hat dies bei ihm unglaublichen Stress, Ängste und Schuldgefühle ausgelöst (seine Ex war am Boden zerstört, er fühlt sich schuldig, dass meine Familie auseinander geht und empfindet Druck, mich jetzt glücklich machen zu müssen). Er hatte vor Jahren schon mal eine depressive Phase.
Jetzt ist er wieder in so einem depressiven Loch.
Ich würde sagen, es ist nicht so schlimm, wie bei den meisten Beiträgen, die ich hier gelesen habe. Wir sehen uns weiterhin regelmäßig und schreiben. Und was bei ihm unverändert ist, ist diese starke körperliche Anziehung zu mir.
Jedoch sagt er mir, dass er gerade einfach gar nichts mehr fühlt und nicht weiß was und wen er in seinem Leben will. Er fühlt sich innerlich leer und hat Schuldgefühle.
Mir fällt es schwer damit umzugehen und ihm Druck zu nehmen.
Ich weiß, dass ich geduldig sein muss und ihm seine Zeit geben muss, aber das fällt mir sehr schwer.
Und ich habe Angst, dass seine Gefühle für mich gar nicht zurückkehren.
Das macht unseren Umgang und unsere Kommunikation gerade nicht einfach. Wir kommen immer wieder in Situationen, in denen wir uns gegenseitig runterziehen.
Und ich habe große Schwierigkeiten es zu akzeptieren, dass von ihm gerade keine Liebe zurückkommt. Und das ist schwer, sich dabei nicht abgelehnt zu fühlen.

Wie geht ihr am besten damit um?
Ich habe inzwischen einige eurer Geschichten gelesen, in denen es zur Trennung kam. Ging es auch bei jemanden gut aus? Wurdet ihr wieder glücklich zusammen?

Wie seid ihr da durchgekommen?

04.11.2022 14:04 • x 1 #5950


A
Zitat von Santiago:
Hallo ihr. Ich lese jetzt schon eine Weile in diesem Thread mit. Mein Mann hat eine generalisierte Angststörung schon seit vielen Jahren. Er ist ...


Hallo Santiago,

Ich kann dich so verstehen. Ich trauere auch noch sehr dem hinterher, was wir hatten, obwohl es nur von kurzer Dauer war.
Es ist so schwer.
Gibt es bei dir was Neues?

04.11.2022 14:08 • x 1 #5951


Cathy098
Hallo,

Ich habe jetzt hier ein bisschen mit reingelesen und bin hängen geblieben, weil ich das ein oder andere doch sehr stark wiedererkenne.

Was mir hier jetzt stark bewusst geworden ist, ist die Tatsache, dass diese Erkrankung auf allen Seiten extrem viel Kraft und Nerven erfordert.

Ich habe vor wenigen Monaten jemand kennen gelernt. Alles war normal am Anfang, wie das halt so ist, wenn man jemanden trifft, der einem mehr als nur gefällt. Irgendwann und ganz plötzlich fing er an sich zurück zu ziehen. Ich bekam nur noch kurze Nachrichten, emotionslos, kalt. Ich wusste es erst nicht einzuordnen, obwohl er mir eigentlich schnell immer wieder gesagt hat, dass er psychisch sehr Probleme hat. Tia je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, umso klarer wird mir, wie und warum er so handelt.

Mein Verstand sieht das, aber die Gefühle sind trotzdem bei jedem Rückzug immer wieder gekränkt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schwer das sein muss, wenn das ganz plötzlich mit einem langjährigen Partner oder Ehepartner auftritt. Ich bewundere die Kraft, den Mut und Stärke sehr, die hier einige einbringen sehr.

Wenn ich das richtig empfinde vom Lesen, gibt es auch nicht den einen Weg im Umgang mit der Erkrankung, weil das bei jedem Menschen sehr individuell ist.

Trotzdem frage ich mich, inwieweit ich trotz Rückzug versuchen soll, weiterhin Kontakt zu halten, Unterstützung anzubieten oder ihn einfach in Ruhe lassen soll.

Was mir momentan am meisten zu schaffen macht ist die fehlende Perspektive und Sicherheit.
Ich weiß nie, wann ich wieder etwas höre oder wann ich ihn wiedersehe. Momentan freue ich mich schon über eine Nachricht wie ein Guten Morgen.

Ich bin noch nicht so lange in der Thematik drin und ich weiß, dass alles im Leben eine Entwicklung ist und erfordert, aber was hat euch geholfen zu lernen damit umzugehen oder aber auch nicht?!

Ich freue mich auf einen Austausch.

VG an alle Cathy

08.11.2022 10:14 • x 1 #5952


Jedi
Hallo @Cathy098

Herzlich Willkommen hier im Forum u. auch hier in diesem Thread !
Zitat von Cathy098:
Ich habe vor wenigen Monaten jemand kennen gelernt.

Zitat von Cathy098:
er mir eigentlich schnell immer wieder gesagt hat, dass er psychisch sehr Probleme hat.

Da ihr euch ja erst kurze Zeit kennt, wäre meine Frage, ob Du Kenntnis darüber hast, ob er schon
länger seine psyhischen Probleme hat ? - Ob er in Behandlung ist oder gar schon einmal war ?
Bzw. ob er zur Zeit, sich auf Grund seines Wissens, einer psychischen Problematik, sich Hilfe sucht ?
--------------
Zitat von Cathy098:
gibt es auch nicht den einen Weg im Umgang mit der Erkrankung,

Nein, den gibt es nicht u. so mus der Betroffene seinen Weg finden, wie auch die Partnerin od. Partner.
Natürlich braucht es für einen Betroffenen einen anderen Weg, wie für einen Angehörigen, der/ die einen
ganz eigenen Umgang damit zu finden hat.
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Zitat von Cathy098:
Trotzdem frage ich mich, inwieweit ich trotz Rückzug versuchen soll,
weiterhin Kontakt zu halten,
Unterstützung anzubieten
oder
ihn einfach in Ruhe lassen soll.

Wenn der Kontakt zu Einseitig wird, wird es auf Dauer sehr unbefriedigend werden.
Deshalb , den Kontakt nur so lange halten, wie es auch Sinn macht.
Dann lieber zum Eigenschutz, den Kontakt nicht auf Ewig halten.
Unterstützung macht nur Sinn, wenn Du das Gefühl hast, dass er das auch möchte, bzw. Dir zeigt od. sagt,
dass er Deine Unterstützung möchte. Ansonsten wird es nur für Dich frustrierend.
Je, wie Deine Wahrnehmung u. Erfahrungen sind, die Du machen wirst, dann lass ihn in Ruhe u.
überlasse ihn den Zeitpunkt, auf Dich irgendwann wiedr zuzukommen - (wenn Du dann noch überhauptmagst ?):
-------------------
Zitat von Cathy098:
Was mir momentan am meisten zu schaffen macht ist die fehlende Perspektive und Sicherheit.

Wie ich lese, seit ihr noch nicht lange zusammen u. was da schon an Perspektive war, villt. noch nicht gar so viel.
In der jetzigen Situation, in der Du Dich befindest, ist eine Perspektive erstmal nicht angesagt, da zuviel noch an
Unbekannte da ist.
Sicherheit kann es erst geben, wenn er sich behandeln lässt, um mit seinen psychischen Problemen damit fertig
zu werden - einen Umgang damit finden zu können.

08.11.2022 15:35 • x 1 #5953


Cathy098
Liebe Jedi,

Ich danke dir sehr für deinen hilfreichen Kommentar!

Er ist bzw war seit vielen Jahren in Behandlung. Hat schon mehrere Rehas hinter sich, nimmt Medikamente. Die letzte Reha war erst kürzlich. Bis dahin war auch alles gut. Er hat mich gar nicht ausgeschlossen, wir haben viel und gut geschrieben. Vielleicht hat er es aber auch nur versteckt. Wer weiß. Dann wurde er dort krank und musste abbrechen. Seitdem ist er in dem Loch.

Der Kontakt sieht momentan so aus, dass ich frühs und manchmal abends eine SMS bekomme, was ich geplant habe bzw gute Nacht etc. Mehr ist im Moment nicht.
Du hast Recht. Die Art von Kontakt ist absolut unbefriedigend. Ich weiß nicht, wann ich ihn denn wiedersehe oder ob er mich sehen will. Sobald ich auch nur Gefühlsregungen meinerseits andeute macht er dicht und zieht sich zurück. So hab ich ihn nicht kennengelernt.

Manchmal gibt es Momente, in denen er wirkt, als wenn er aus seiner Trauer und Einsamkeit kurz rauskommt und mir sagt, was er wirklich fühlt, aber dann sind nur kurze Momente, die ich gar nicht vorhersehen kann und die rar sind. Ich glaube er wurde in den letzten Jahren oft aufgegeben wegen der Erkrankung. Ist natürlich wenig hilfreich, wenn er sich selbst als aus therapiert betrachtet. Ich will das auch nicht immer per SMS besprechen, da da so viel falsch gedeutet und verstanden werden kann. Also sitze ich nun da und warte

Ich danke dir auf jeden Fall für deine Sichtweise! Manchmal verliert man den objektiven Blick in dem Gefühlswirrwar.

Liebe Grüße

08.11.2022 16:19 • #5954


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Schlüsselkind
Zitat von Angel_88:
Wie seid ihr da durchgekommen?


Liebe Angel_88,

es ist schwierig, wenn man jemanden gefunden hat, mit dem man sich gut versteht und derjenige distanziert sich dann emotional. Ob das vorübergehend ist oder nicht, kann leider niemand beantworten. Aber vielleicht kannst Du die Zeit jetzt für Dich nutzen und auch mal zu schauen, was Du Dir für Dich wünscht und was Du für Bedürfnisse eigentlich an (d)einen Partner hast. Mal den Fokus mehr auf Dich und Deine Kinder lenkst, auch wenn das erstmal schwer ist umzusetzen.

Darf ich fragen, ob ihr direkt nach der Trennung eurer Partner zusammen gekommen seid?

Falls ja, stelle ich mir das - auch ohne Depressionen - sehr schwierig vor, da man doch unbewusst immer noch Altlasten mit in die neue Partnerschaft trägt. So schriebst Du, dass Dein Partner Schuldgefühle bez. seiner eigenen Trennung hat und das kann sehr belastend sein. Daher ist vielleicht gerade ein guter Zeitpunkt, um mal selbst in sich zu schauen und die Trennung als solche für sich zu verarbeiten, zu heilen und eurer gemeinsamen Partnerschaft so gestärkter begegnen zu können?

Alles Liebe erst einmal.

08.11.2022 16:58 • #5955

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