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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Jedi
Zitat von Angel_88:
Es liest sich ja so, dass du sie nie von dir weggezogen hast und sie dir Kraft geben konnte.

So war eS bei mir ! War froh, dass meine Basis (zu Hause) immer bestand, gerade wo es mir sehr schlecht ging
u. ich länger in der Psychiatrie war.
Wir waren auch immer weiter in Kontakt u. Gespräch über alltägliche Dinge, die keine Klinikpause
machten. So konnten wir klären u. besprechen, was zu erledigen ist u. was muss meine Partnerin übernehmen u.
was musste ich selbst erledigen.
Gerade diese Absprachen schafften schon wenig Druck u. Überforderung .

10.11.2022 20:12 • #5986


Cathy098
@Angel_88

Danke, dass du fragst. Aktuell soweit gut, da ich eine positive Rückmeldung und etwas Zuversicht bekommen habe.

Mal sehen, was die Zukunft bringt.

Wie geht es dir?

Liebe Grüße

10.11.2022 22:05 • #5987


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


A
@Jedi
Das klingt gut. Du hast sie dann aber auch als deine Basis immer miteinbezogen?

Ich wäre auch gerne diese Stütze für ihn. Aber dafür müsste er es auch zulassen.
Er bekommt immer wieder ein schlechtes Gewissen, weil er seine Gefühle gerade nicht greifen kann und mich dadurch in der Luft hängen lässt. Und das tut ihm immer leid.
Und dann will er ja leider nie so gerne darüber reden.

Und ich mache mir auch schon Gedanken, was am Montag wird, wenn wir gesprochen haben. Irgendwie habe ich Angst, dass er gar nicht mehr mit mir weitermachen will.

11.11.2022 10:32 • #5988


A
@Cathy098

Das ist schön, was positives zu lesen.

Leider weiß man ja nicht, wie lange diese Phase anhält. Wir hatten auch zwischendurch mal sehr gute Tage und dann war kurz später wieder alles weh.

Ich wünsche mir so sehr, dass wir es zusammen da durch schaffen.

Aber es freut mich sehr, dass es bei dir etwas aufwärts geht.

11.11.2022 11:12 • x 1 #5989


Cathy098
@Angel_88

Ja dessen bin ich mir bewusst, dieses häufige auf und ab. Morgen kann schon wieder anders aussehen.

Hier wurde ja darüber gesprochen. Zuversicht, Kompromisse, Wege und Strategien miteinander umzugehen. Entweder man findet einen Weg oder wie Jedi es oft geschrieben hat, dass Selbstfürsorge dass Allerwichtigste für alle Beteiligten ist.

Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen!

11.11.2022 11:52 • x 1 #5990


Jedi
Zitat von Cathy098:
wie Jedi es oft geschrieben hat, dass Selbstfürsorge dass Allerwichtigste für alle Beteiligten ist.

Das sollte bei allem was ist u. passiert, immer an erster Stelle stehen !
Es ist der Garant für Angehörige, selbst psychisch in Balance zu bleiben, denn das eröffnet auch
eine Sichtweise, die der Realität auch entspricht.
--
Zitat von Cathy098:
Zuversicht, Kompromisse, Wege und Strategien miteinander umzugehen.

Sich die Zuversicht zubewahren, gemeinsame Verabredungen zu treffen (wenn möglich), dabei Kompromisse
zu suchen u. zu finden, nach Wegen zu suchen, die auch Hoffnungswege heißen dürfen u.
durch Vereinbarungen (Strategie) sich dafür zu entscheiden, wie wollen wir am besten gemeinsam u.
Miteinander in dieser nicht einfachen Zeit weiter umgehen.

12.11.2022 14:04 • x 1 #5991


Cathy098
@Jedi

Du hast irgendwie immer die richtigen Worte.

Wie würdest du reagieren oder bzw wie habt ihr euch im Freundeskreis oder auch Partnerschaft damit arrangiert, wenn ihr eine Verabredung getroffen habt und derjenige aber einen Tag vorher oder am selben Tag absagt mit der Begründung, dass er oder sie nicht kann?

Wie reagiert man am besten ohne Vorwürfe, vielleicht aber auch Grenzen setzend? Kann man dann an dieser Stelle überhaupt noch positiv einwirken?

VG

12.11.2022 15:04 • x 1 #5992


Jedi
Zitat von Cathy098:
Kann man dann an dieser Stelle überhaupt noch positiv einwirken?

Kommt darauf an, wie der Andere es auffasst.
Einwirken u. noch Positiv, halte ich persönlich nicht für möglich.
Vorallem einwirken zu wollen, könnte von einem Betroffenen als Druck ausgelegt werden.
Einwirken halte ich eh für den falschen Begriff, es geht doch darum, dass auch die Bedürfnisse
des Angehörigen ihren Platz in einer Beziehung haben darf u. wenn auch dies manchmal durch den
Betroffenen nicht im vollem Umfang gewährleistet werden kann, da gäbe es dann eine Möglichkeit
der Verabredung/ Vereinbarung zu treffen - was ist möglich - was ist nicht möglich ?
Dann würde es für mich als Angehöriger darum gehen, wie schwer würde der mögliche Verlust meiner
eigenen Bedürfnisse wiegen - so käme für mich dann wieder die Selbstfürsorge ins spielt.
Würde nicht dauerhaft auf bestimmte meiner Bedürfnisse verzichten wollen u. dann würde sich für mich
so dann auch die Frage stellen - wie kompatibel ist dann auf längerer Sicht diese Beziehung noch ?
----------------------------------
Zitat von Cathy098:
Wie reagiert man am besten ohne Vorwürfe,

Indem man klar u. unmissverständlich seine Wünsche u. Bedürfnisse äußert.
Wie sollte man sonst zu Vereinbarungen kommen, wenn dies nicht gegenseitig bekannt ist.
----------------
Zitat von Cathy098:
vielleicht aber auch Grenzen setzend?

Ich finde Grenzen müssen sein, auch wenn einer der Partner erkrankt ist.
Das findest Du in jeder Therapie wieder, dass auch der TP klar sich Positioniert u. seine Grenzen
aufzeigt.
Grenzen meiner Partnerin war für mich als Betroffener auch Orientierungshilfe u. ein Stabilisator u.
das, weil das normale Leben nicht nur Rücksicht auf die Depression machen kann (hatte aber mit meiner Partnerin
weiterhin zusammengelebt) !
Wenn man in einem Haushalt weiter zusammenlebt, dann braucht es gerade klare Absprachen u. Vereinbarungen.

12.11.2022 16:03 • x 1 #5993


Cathy098
@Jedi

Ja das ist richtig. In einer Beziehung, egal welcher Art ist es wohl generell wichtig allen Bedürfnissen Beachtung zu schenken bzw. Kompromisse zu finden.

Ich stell mir nur gerade vor, wie ich das Bedürfnis äußere, dass ich den Wunsch habe ihn relativ regelmäßig zu sehen
Und ich dabei ahne, dass ihm das momentan eigentlich schon wieder zu viel ist.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass es da 2 Menschen gibt. In manchen Momenten wirkt er total wach und reflektiert, kann mir sagen wie er für mich empfindet und die meiste andere Zeit vergräbt er sich wieder hinter meterhohen Schutzwänden und ist komplett mit jeglicher Gefühlsäußerung meinerseits überfordert.

Ich mache mir jetzt schon wieder Gedanken, dass er unser geplantes Treffen absagt, weil da wieder der Mensch hinter den hohen Schutzmauern sitzt.
Ich habe das Gefühl je länger er mich nicht sieht, umso mehr emotionale Distanz schafft er
.

Schwierig. Und ich höre dich jetzt sagen : Selbstfürsorge Mein Lieblingswort seit du es geschrieben hast, aber ich gestehe, es fällt mir aktuell verdammt schwer.


Liebe Grüße Cathy

12.11.2022 19:23 • #5994


Jedi
@Cathy098

Zitat von Cathy098:
Ich stell mir nur gerade vor, wie ich das Bedürfnis äußere, dass ich den Wunsch habe ihn relativ regelmäßig zu sehen
Und ich dabei ahne, dass ihm das momentan eigentlich schon wieder zu viel ist.

Da ließe sich doch auch ein Kompromis finden - eben nicht regelmäßig zusehen, sondern gemeinsam
zuschauen was geht - was eher nicht geht !
Aber das Bedürfnis kannst u. solltest Du auch so aussprechen u. dann Deine Kompromisbereitschaft erklären.
-------------
Zitat von Cathy098:
Manchmal habe ich das Gefühl, dass es da 2 Menschen gibt.
In manchen Momenten wirkt er total wach und reflektiert, kann mir sagen wie er für mich empfindet und die meiste andere Zeit vergräbt er sich wieder hinter meterhohen Schutzwänden

In einer Depression können solche Phasen auftauchen.
So sagt man auch, Himmelhochjauchzend u. zu Tode betrübt ! Diese Stimungsschwankungen können auftreten.
Aus meiner Erfahrung heraus, lassen sich solche Schwankungen auch für Betroffe, gut mit Medis abmildern !
--------------------
Zitat von Cathy098:
Ich mache mir jetzt schon wieder Gedanken, dass er unser geplantes Treffen absagt, weil da wieder der Mensch hinter den hohen Schutzmauern sitzt.

Dann akzeptiere das !
Ja, wenn er diese Schutzmauern braucht, dann kannst Du dagegen nicht machen.
- Selbstfürsorge, wäre dann angesagt ! -
---------------------------------------------------------
Zitat von Cathy098:
Ich habe das Gefühl je länger er mich nicht sieht, umso mehr emotionale Distanz schafft er

Das nimmst Du villt. so wahr, muss aber so nict zutreffen.
Je stärker Deine Bedürfnisse sich melden, umso mehr Vorstellungen werden Dir Deine Gedanken erzählen,
die auch dann Deine Gefühle beeinflussen.
Bleibe bei solchen Gedanken immer auch kritisch gegenüber !,
-----------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Cathy098:
ich höre dich jetzt sagen : Selbstfürsorge Mein Lieblingswort seit du es geschrieben hast,
aber ich gestehe, es fällt mir aktuell verdammt schwer.

Nun, es mag Dir schwerfallen, aber gibt es in solcher Situation, in der Du gerade steckst,
eine echte Alternative ?
Ich sehe da keine Alternative, sondern, ohne die Selbstfürsorge, kann man, wenn auch unbewusst die Problematik
nur noch verschärfen !
Man verliert sonst oftmals den Blick auf das Wesentliche u. der Realität !

12.11.2022 21:40 • #5995


A
@Cathy098

Was ich von dir lese, spricht mir so aus der Seele. Ich erlebe es gerade genau so.
Auch diese Stimmungsschwankungen. Mal ist er so liebevoll, dann wieder distanziert.
Und ich habe auch Angst, dass diese Distanz größer wird, wenn wir und nicht sehen.

Ich habe auch den Wunsch ihn regelmäßig zu treffen, aber er kann und will das nicht immer, was auch teilweise schwierig ist, sich nicht angelehnt zu fühlen.
Mal schreibt er mir, wenn er schlafen geht, dass ich leider nicht bei ihm bin. Und wenn ich ein ganzes Wochenende Zeit habe, ist es ihm manchmal zu viel beide Tage mit mir zu verbringen.
Aber er sagt das nie so richtig. Die Woche hatte er mir ja erst danach vorgeworfen, dass es mir nie genug wäre, was er mir gibt.
Dabei würde ich mir einfach nur wünschen, dass er es mir ehrlich, aber netz, sagt, was wann bei ihm geht. Ich wünschte, er würde es mir dann einfach erklären, damit ich mich nicht wie eine anfängliche Nervensäge fühle. Das ist gerade einfach sehr schwierig.
Was du zur Selbstfürsorge schreibst, geht mir auch so.
Ich versuche es, was für mich zu machen. Treffe Freunde und Familie, gönne mir ein Bad oder mache Sport. Das tut zwar gut. Doch bin ich gedanklich doch die ganze Zeit bei ihm und vermisse ihn.

Kein Kontakt bis Montag, diese Zeit wollte ich ihm ja geben und muss ich auch. Aber mir fällt das gerade sehr schwer. Er fehlt mir sehr und ich würde so gerne was von ihm hören und ihn sehen, ihn in den Arm nehmen.
Und ich habe etwas Angst, dass er in dieser Pause gemerkt hat, dass er mit mir nicht mehr weitermachen will. Davor habe ich Angst.
Dennoch hoffe ich, dass er dich mor morgen öffnen kann und wir Absprachen für einen gemeinsamen Weg finden.
Ich habe aber die ganzen letzten Tage schon gefühlt einen richtigen Knoten im Bauch.

Hattet ihr am WE nochmal Kontakt?

13.11.2022 08:38 • #5996


A
Sorry, einige Rechtschreibfehler, auch durch die Autokorrektur. Habe schnell auf dem Handy getippt.

13.11.2022 08:41 • #5997


A
@Jedi

Was du schreibst, tut mir auch gut.
Und ich weiß, dass du recht hast.
Es für sich umzusetzen und zu verhindern, dass die Gedanken abschweifen und bestimmte Gefühle hochkommen ist aber auch alles andere als leicht.

Mir ist bewusst, dass mein Fokus gerade zu sehr auf ihm liegt und ich das ändern muss. Gelingt mir aber noch nicht so gut.

Akzeptanz ist wichtig. Vielleicht auch Vertrauen. Eigentlich bin ich mir sicher, dass seine Gefühle für mich alle noch da sind und auch wieder kommen, wenn er aus dem Loch rauskommt. Dennoch habe ich Angst, dass er mich nicht mehr möchte und ich ihn verliere.
Diese Gedanken abzuschalten ist sehr schwer.

13.11.2022 08:45 • #5998


Jedi
Zitat von Angel_88:
dass die Gedanken abschweifen und bestimmte Gefühle hochkommen ist aber auch alles andere als leicht.

Du wirst keinen meiner vielen Beiträge hier finden, wo ih geschrieben hätte, dass es leicht sei
Und tarsächlich ist es auch nicht leicht, aber auch eine Notwendigkeit, den ohne Selbstfürsorge
kann man , wenn man Pech hat, mit in dieses Loch gezogen werden.
------------
Zitat von Angel_88:
Mir ist bewusst, dass mein Fokus gerade zu sehr auf ihm liegt und ich das ändern muss.
Gelingt mir aber noch nicht so gut.

Ja u. das führt zu einer Abhängigkeit, die nicht gesund ist -
Es gibt dabei gar nicht so viel zu ändern, einfach mehr Selbstfürsorge u. den realen Blick,
auf die jetzige Situation zu behalten - raus aus nur zu reagieren, hinein ins agieren zukommen !
----------
Zitat von Angel_88:
Dennoch habe ich Angst, dass er mich nicht mehr möchte und ich ihn verliere.

Dann wäre es so !
Wenn ein Partner/ Partnerin einem nicht mehr möchte, dass sagt uns das Universum, dann war er/ sie
noch nicht der/ die Richtige !
------------------------------------
Zitat von Angel_88:
Diese Gedanken abzuschalten ist sehr schwer.

Angst ist immer ein schlechter Ratgeber u. befeuert nur meist unrealitische u. ungesunde Gedanken.
So übernimmt man ein Denken u. Handeln, was zu einer verzerrten Wahrnehmung der Situation führen kann.
Was dabei am Schluss herauskommt, bleibt meist offen !

13.11.2022 11:06 • #5999


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


A
@Jedi

Ich weiß, dass du recht hast.
Ich probiere es auch wirklich, mich auch um mich zu kümmern. Mache Dinge für mich, unternehme was mit Freunden.

In kann aber einfach nicht aufhören an ihn zu denken. Und dabei fühle ich mich gerade schwer und das ist nicht gut, ich weiß.
Muss irgendwie etwas von ihm Abschalten.
Hoffe, dass wir morgen ein gutes Gespräch und eine Chance darauf haben, einen gemeinsamen Weg zu besprechen.

13.11.2022 11:43 • #6000

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