Hm, leider gibt es da kein Patentrezept.
Das Problem ist ja auch, wenn Du Dich anders verhältst als es Dein Bedürfnis ist, dass Du Gefahr läufst zu wenig für Dich zu sorgen. Und Dein Wohl muss jetzt an erster Stelle stehen.
Ich identifiziere mich vermutlich gerade zu sehr mit Deinem Mann, aufgrund meiner Geschichte. Ob ich mit meinen Gedanken richtig liege sei dahin gestellt. Ich glaube, es war gut (für ihn) keine Neujahrsgrüße zu schicken. So kam er gar nicht in die Situation sich verpflichtet zu fühlen zu antworten.
Er weiß, dass Du da draußen bist und vermutlich auch, dass Du auf ihn wartest. Auch, dass Du für ihn da bist, wenn er es will. Ich glaube, mehr kannst Du nicht tun.
Mir hat es damals extrem geholfen, zu sehen, dass mein Partner sein leben lebt. Wie immer. Er hat sich mit Leuten getroffen und ist nicht in meinen Sumpf gerutscht, obwohl diese gut 1,5 Jahre mit mir richtig schlimm waren.
Daher sende ich Dir Kraft, das durchzustehen. Und vielleicht ein Schippchen Humor, dass die Trauer nicht ständig überhand nimmt.
Was ich noch erwähnen möchte:
Ich stand in meiner Schwangerschaft völlig neben mir, hatte viel Angst und habe viel geweint und letzten Endes dann auch Medikamente nehmen müssen.
Ich war quasi Du und Dein Mann in einem.
Und trotzdem habe ich versucht mit meinen Gedanken mein Kind zu schützen und mich mit ihm zu verbinden (Tipps von meiner Therapeutin).
Mein Sohn kam gesund zur Welt und ist ein lebenslustiger und aktiver Mensch. Man kann sich ja mit dieser Vorstellung der harmonischen Schwangerschaft auch verrückt machen...
Man kann Kindern irgendwann auch so viele Dinge erklären. Dass es eine Krankheit gibt, die macht, dass man nicht mehr lachen kann.
Oder auch, dass ganz große und wichtige Dinge oft soooo groß sind, dass man in eine Überforderung kommt...
So kann trotzdem noch alles gut werden.
Nicht jetzt. Aber irgendwann.
01.01.2023 13:21 •
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