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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Jedi
Zitat von Claudi2023:
Das habe ich schon oft gehört, wenn man wirklich los lässt, das dann der Partner auf einen zu kommt.

Ich denke auch das liegt am Druck.

Das ein Partner wieder auf einen zukommt, kann - muss aber nicht so sein.
Aus meiner Sicht liegt es daran, wie gut die Therapie gewirkt hat u. bei dem Betroffenen, der innere Erwachsene
die Führung übernommen hat. Denn nur der innere Erwachsene ist in der Lage, auch erwachsene Entscheidungen
zu treffen !
Druck, kommt meist gar nicht so sehr von den Angehörigen, sondern, da geht es um die Angst - Angst für sich
Verantwortung zu übernehmen, weil häufig das Denken bestimmt ist, was aus der Prägungszeit entstanden ist.
Auch die alten Glaubenssätze, ich bin nicht gut so , wie ich bin - ich bin nicht ok so, wie ich bin - ich muss erst
etwas dafür tun, um geliebt zu werden uvm. !
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Zitat von Claudi2023:
Und manche Betroffene auch denken, wenn sie ein neues Leben starten, wird die Erkrankung dadurch besser.

Und dieses denken, dafür haben nicht wenige Betroffene dies schon bitter bezahlen müssen.
Am besten startet man nach einer Therapie sein Leben neu, wenn es eine verständnisvolle Partnerin schon gibt.
Und hier in diesem Thread, so meine Wahrnehmung, gibt es Ausnahmslos verständnisvolle Partnerinnen !
Schade, dass die wenigsten Betroffenen dies nicht erkennen können, welche Ressource sie da liegen lassen.
---

03.01.2023 20:46 • x 3 #6286


Claudi2023
Zitat von Jedi:
Und dieses denken, dafür haben nicht wenige Betroffene dies schon bitter bezahlen müssen.

So denkt mein Mann ja auch. Er denkt er bekommt wieder mehr Luft und seine Ängste werden besser, wenn er sich trennt und jetzt alleine lebt und alles auf den Kopf stellt.
Das er aber nicht sieht, dass das nach hinten los gegangen ist und es ihm nicht besser, sondern deutlich schlechter geht. Er immer noch so überzeugt davon ist, dass sein jetziger Zustand überhaupt nichts mit der Trennung zu tun hat. Sondern nur ausschließlich wegen seinem Kindheitstrauma und dem verlassen worden sein von seiner Mutter. Das begreife ich nicht. Natürlich hat er vielleicht auch andere Gründe, aber die waren ja auch schon vor zb 1 Jahr da, wieso ist er da nicht einfach gegangen? Das wäre definitiv für ihn der bessere Weg gewesen.

03.01.2023 21:02 • x 1 #6287


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Jedi
Zitat von Claudi2023:
aber ich denke die Therapeuten werden auch das ansprechen und hinterfragen.

Möglich, dass der TP es anspricht u. doch liegt es an dem Klienten, ob er dieses Thema bearbeiten möchte.
Wehrt er dieses Thema ab, dann wird der TP da ran nicht weiter arbeiten. Villt. versucht er es auf Umwege,
dann doch nochmal auf dieses Thema zu stoßen.
--
Zitat von Claudi2023:
Er sagte wortwörtlich als Beispiel, er kann sich [b]nicht vorstellen, 4x pro Woche in den Zoo zu gehen[/b], so wie es meine Eltern mit meiner Nichte machen.

Krass, wie er denkt
Als Vater gibt es genug Aufgaben, je nach Alter des Kindes u. 4x pro Woche in den ZOO, halte ich dann
doch auch für etwas Unrealitisch. Bei Großeltern ist das Ok !
--------------------
Zitat von Claudi2023:
und wurde sauer.

Etwas typisches, schnell dann sauer oder mit Aggression zu reagieren.
-----------------
Zitat von Claudi2023:
sein inneres Kind hat in dieser Situation leider wieder die Führung übernommen
und
ist in das alte Verhaltensmuster, des Weglaufens verfallen.

Ja, der verbündete des inneren Kind ist sehr häufig der innere Vermeider, wie ich in nenne !
-----------
Zitat von Claudi2023:
Er denkt ja aktuell, er braucht vielleicht eine offene Beziehung,

Mag sein, dass er sich das so denkt.
Aber dies müsste von beiden Seiten auch so akzeptiert u. gelebt werden können.
Ob so etwas mit Deinen Standards u. Dealbreaker übereinstimmt, dass musst Du natürlich
selbst für Dich entscheiden.
Diese Gedanken von ihm, klingen bei mir so nach einem Bindungsängstler ! -(Vermutung)-
------------------------------------------
Zitat von Claudi2023:
Er hat durch die Therapie festgestellt, das er nicht für eine Beziehung gemacht ist.

Stimmt das so ? - oder meint er es für sich so herausgearbeitet zu haben ?
-------------
Zitat von Claudi2023:
Das merkt er nach 7,5 Jahren und mit 37 Jahren.

Zweifel dürfen da angemerkt werden. Aber, wer weiß es - nur er selbst !
---------------------
Zitat von Claudi2023:
Sie sagte, er will mich mit dem Kind nicht teilen, fühlt sich zurückgesetzt
und
möchte nicht erwachsen werden, sondern im inneren Kind bleiben.

Zuerst, liegt es an den Eltern selbst, dass Kind nicht immer an erster Stelle zu stellen u. sich weiter als Paar
auch weiter zu erhalten.
nicht Erwachsen werden zu wollen, klingt so nach einem Bindungs- u. Verlustängstler - auch hier nur eine
persöniche Vermutung !
Nach einem Mensch im Erwachsenen Ich klingt das für mich nicht !
---------------------
Zitat von Claudi2023:
Wo wir wieder beim Inneren Kind sind.

Nicht selten, dass man bei solch einer Thematik, auf dies innere u. bedürftig gewordene Kind stößt.

03.01.2023 21:15 • #6288


Jedi
Zitat von Claudi2023:
Er denkt er bekommt wieder mehr Luft und seine Ängste werden besser, wenn er sich trennt und jetzt alleine lebt und alles auf den Kopf stellt.

Da kann man nur hoffen, dass er in der Therapie lernen wird, was wirklich wichtig u. hilfreich
werden wird, wenn er mal nichht mehr im Schutz einer Klinik, bzw. therapeutischer Begleitung sein wird.
-------------
Zitat von Claudi2023:
Er immer noch so überzeugt davon ist, dass sein jetziger Zustand überhaupt nichts mit der Trennung zu tun hat. Sondern nur ausschließlich wegen seinem Kindheitstrauma und dem verlassen worden sein von seiner Mutter. Das begreife ich nicht.

Was es ganz genau ist, kann in der Klinik u. in einer Therapie geklärt werden.
------------------
Zitat von Claudi2023:
Natürlich hat er vielleicht auch andere Gründe, aber die waren ja auch schon vor zb 1 Jahr da,

wieso ist er da nicht einfach gegangen? Das wäre definitiv für ihn der bessere Weg gewesen.

Hängt villt. von den Gründen ab ?
wieso ist er da nicht einfach gegangen - das bleibt sein persönliches Geheimnis - außer, er erzählt es Dir irgendwann.

03.01.2023 21:23 • #6289


Claudi2023
Zitat von Jedi:
Wehrt er dieses Thema ab, dann wird der TP da ran nicht weiter arbeiten.

Ich habe ihn ja gefragt ob er diese Gedanken mit seinem ambulanten Therapeuten besprochen hat. Er sagte nein, weil das ja nichts mit seiner Psyche zu tun hätte, er wäre ja gesund. Hab ihn dann gefragt, was er denn seit 3 Jahren dort bespricht. Er sagte immer über die Kindheit.

Zitat von Jedi:
Etwas typisches, schnell dann sauer oder mit Aggression zu reagieren.

Das sagte meine Therapeutin auch, das ist typisch für die Krankheit und das man dadurch sieht, dass er zu diesem Zeitpunkt schon in der Spirale nach unten war.

Zitat von Jedi:
Ob so etwas mit Deinen Standards u. Dealbreaker übereinstimmt, dass musst Du natürlich
selbst für Dich entscheiden.
Diese Gedanken von ihm, klingen bei mir so nach einem Bindungsängstler ! -(Vermutung)-

Nein da bin ich komplett raus, das weiß er auch.
Warum kommen aber diese Gedanken parallel zu unserer Hochzeit und Schwangerschaft auf? Ich denke auch da kommt eine Bindungsangst dazu. Habe ich ihm auch so gesagt, aber keine Chance.

Zitat von Jedi:
Stimmt das so ? - oder meint er es für sich so herausgearbeitet zu haben ?

Ich denke er hat es sich selbst herausgearbeitet, da er ja mit seinem Therapeuten über dieses Thema gar nicht gesprochen hat. Laut seiner Aussage.

Zitat von Jedi:
Da kann man nur hoffen, dass er in der Therapie lernen wird, was wirklich wichtig u. hilfreich
werden wird, wenn er mal nichht mehr im Schutz einer Klinik, bzw. therapeutischer Begleitung sein wird.

Bei seinem Klinikaufenthalt 2019 wurde ich ja zum Paargespräch eingeladen. Das ging über 90 Minuten und am Ende sagte seine Therapeutin und sein Pfleger, er kann sich glücklich schätzen, so eine tolle Partnerin an seiner Seite zu haben. Das sei in seiner Lage nicht selbstverständlich und wie wichtig das ist.

03.01.2023 21:38 • x 3 #6290


Jedi
Zitat von Claudi2023:
ob er diese Gedanken mit seinem ambulanten Therapeuten besprochen hat.

Er sagte nein

Das ist natürlich nicht gut.
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Zitat von Claudi2023:
weil das ja nichts mit seiner Psyche zu tun hätte,

er wäre ja gesund.

Da fragt man sich, bzw. sicer auch Du, warum geht man dann zu einem TP in eine Therapie ?
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Zitat von Claudi2023:
was er denn seit 3 Jahren dort bespricht.
Er sagte immer über die Kindheit.

Nun, wenn etwas in der Kindheit nichtgestimmt hat, dann ist man auch Psychisch krank - die Psyche ist erkrankt.
--------------
Zitat von Claudi2023:
Das sei in seiner Lage nicht selbstverständlich und wie wichtig das ist.

Hatte ich ja hier auch schon geschrieben u. denkt sich auch mit meiner Erfahrung !

03.01.2023 22:13 • #6291


Claudi2023
Zitat von Jedi:
Da fragt man sich, bzw. sicer auch Du, warum geht man dann zu einem TP in eine Therapie ?

Das war auch meine Frage, weshalb man so etwas nicht dort bespricht!
Er sagte es hätte nichts an seinen Gedanken oder Entscheidung geändert….
Das sehe ich anders.
Er war dann einen Tag nach der Trennung bei seinem Therapeuten. Bei unserem letzten Telefonat habe ich ihn dann gefragt, was denn sein Therapeut zu der jetzigen Situation gesagt hat. Da pausierte er kurz und sagte nur, der Therapeut darf darüber nicht urteilen.
Ich habe ca 3 Wochen nach der Trennung bei seinem Therapeuten angerufen, weil ich mir große Sorgen gemacht habe über seine Äußerungen mit, er sieht kein Licht mehr und er sitzt in einem tiefen Loch fest usw. Da er ja weder Familie noch Freunde hat, hatte ich Angst um ihn. Ich habe den Therapeuten nur darum gebeten, ein besonderes Auge auf ihn zu haben. Der Therapeut verstand das und auch meine Situation. Habe ihm auch gesagt, das ich mir Sorgen mache wegen der Absetzung seiner Tabletten. Da sein Therapeut meinen Mann noch am selben Tag anrief, gehe ich davon aus, dass er nicht Bescheid wusste das er keine Medis mehr nimmt und welche Äußerungen er mir gegenüber getätigt hat. Von der Trennung und Schwangerschaft wusste er aber.

03.01.2023 22:26 • x 2 #6292


O
Zitat von Claudi2023:
Jetzt muss sie seit über 5 Monaten den Schmerz von mir aushalten und wird in eine Welt geboren, in der ihr Papa nicht für sie da ist und ihre Mama ein seelisches Wrack.

Nein, ich bin mir sicher, sie hat's gut unter Deinem Herzen. Du gibst ihr die notwendige Geborgenheit und bist kein Wrack.

Zitat von Jedi:
Auch mit einer Familie, kann man sein wahres Ich leben !

Auf jeden Fall! Es muss einem nur erst mal bewusst werden, was man für Bedürfnisse hat und dass man nicht dem Klischee gerecht werden muss. Das ist vermutlich eine lebenslange Übung.

Zitat von Claudi2023:
Sie sagte, er will mich mit dem Kind nicht teilen, fühlt sich zurückgesetzt

Diese Gedanken machen sich wohl viele Männer und sie werden auch die Erfahrung machen, dass sich die Beziehung ändert und zeitweise die Körperlichkeit. Eine Kränkungserfahrung, die aber nicht bedeutet, dass man an Bedeutung verliert. Es ist ein Wandel von der einfachen Partnerschaft zu Elternschaft.
Meiner Meinung nach unterschätzen Väter ihre Bedeutung. Sie sind genauso wichtig und wertvoll und dürfen sich geschätzt fühlen.

Zitat von Claudi2023:
Er sagte wortwörtlich als Beispiel, er kann sich nicht vorstellen, 4x pro Woche in den Zoo zu gehen, so wie es meine Eltern mit meiner Nichte machen.

Und er setzt sich mit dieser Vorstellung unter Druck. Er muss mit dem Kind gar nichts unternehmen, was er nicht will.
Nie wird seine Vorstellung soweit mit der Realität auseinanderklaffen wie jetzt. Denn das Kind ist noch nicht da. Für Deinen Mann nicht greifbar. Es ist nur seine Vorstellung. Durch und durch beängstigend. So denke ich.

Zitat von Jedi:
Nun, wenn etwas in der Kindheit nichtgestimmt hat, dann ist man auch Psychisch krank - die Psyche ist erkrankt.

Und spätestens durch eigene Kinder wird man permanent mit seiner Kindheit konfrontiert. Oder auch davor.

03.01.2023 22:40 • x 4 #6293


Jedi
Zitat von ohneFunktion:
Auf jeden Fall! Es muss einem nur erst mal bewusst werden, was man für Bedürfnisse hat und dass man nicht dem Klischee gerecht werden muss. Das ist vermutlich eine lebenslange Übung.

Ganz sicher u. da hast Du recht, es ist eine lebenslange Übung u. immer wieder Reflexion.
---------
Zitat von ohneFunktion:
Und spätestens durch eigene Kinder wird man permanent mit seiner Kindheit konfrontiert. Oder auch davor.

Auch hier @ohneFunktion kann ich Dir nur zustimmen !

03.01.2023 22:48 • x 2 #6294


Claudi2023
Zitat von ohneFunktion:
Du gibst ihr die notwendige Geborgenheit und bist kein Wrack.

Vielen Dank für deine Worte!

Zitat von ohneFunktion:
Nie wird seine Vorstellung soweit mit der Realität auseinanderklaffen wie jetzt. Denn das Kind ist noch nicht da. Für Deinen Mann nicht greifbar. Es ist nur seine Vorstellung. Durch und durch beängstigend. So denke ich.

Das habe ich ihm auch gesagt, das er doch noch gar nicht weiß wie es sein wird. Das es bei seinem eigenen Kind auch ein ganz anderes Gefühl ist und er es ja nicht mal probiert hat.

03.01.2023 22:56 • x 4 #6295


A
@Jedi @ohneFunktion

Ich hatte heute auch mal wieder einen ehrlichen Austausch mit meinem Freund, nachdem er sich einige Tage zurückgezogen hatte.
Es hat mich gefreut, dass er sich von sich aus gemeldet hatte, weil ihm bewusst ist, dass ich auf ihn warte.
Es war ihm wichtig mir zu sagen, dass ich ihm nicht gleichgültig bin und er ständig über sich, mich und uns nachdenkt und in endlosen Gedankenkreisen gefangen ist, die ihm jedoch keine Erkenntnisse bringen.

Ich habe ihm gesagt, dass ich mir genau das wünsche, dass er mich einbezieht, was ihn beschäftigt. Er sagte aber wieder, dass er das lieber mit sich ausmachen will, weil er sich sonst auf einer weiteren Ebene, mit mir, wieder mit den immerzu gleichen Gedanken auseinandersetzen müsste. Ok. Das muss ich akzeptieren.
Er sprach aber auch wieder davon, dass ich bei ihm oft Druck aufbaue, durch meine Erwartungen, auch wenn ich diese nicht laut ausspreche. Er wüsste ja, dass sie da sind. Und auch meine Hoffnung, dass es wieder gut werden wird, würde ihm Druck machen.
Und er merkt, dass ich enttäuscht und verletzt bin, wenn er mich nicht treffen möchte, was ihm ein schlechtes Gewissen bereitet, weil er mir nicht weh tun will.

Wie kommt man da raus?
Ich sage ihm immer wieder, dass es in Ordnung ist, wenn er Zeit für sich braucht. Ich hatte gehofft, dass meine Hoffnung und mein Vertrauen ihm vielleicht Mut machen, dass es vorübergehen wird. Aber das ist wohl nicht so.
Er sagt, er versteht mich und dass ich nichts falsch mache, er aber immer wieder Druck empfindet meine Hoffnung zu erfüllen.
Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm diesen Druck gar nicht mache, dass er sich den selbst macht. Ich mache ihn nicht für mein Glück oder Unglück verantwortlich. Dafür bin ich alleine verantwortlich und treffe meine Entscheidungen.

Am Ende hat er gesagt, dass er mich weiter sehen will. Aber vielleicht ein Schritt zurück. Ich habe ihn gefragt, was das bedeutet. Er mag nicht bei jedem Auseinandergehen das nächste Treffen fixieren, wonach ich immer gefragt habe. Er will das lieber spontan ausmachen.
Das verstehe ich auch. Aber das tut mir nicht gut.
Ich habe 2 Kinder und teile mir die Betreuung mit meinem Ex. Ich kann sowieso oft nicht. Und ich kann mir meine freien Abende nicht immer für ihn freihalten, falls es sich meldet. Dann bin ich die ganze Woche nur am Warten, ob er sich noch meldet.
Mir wäre es lieber, wenn er sagt, wann er Zeit hat und wann nicht, dass ich mich darauf einstellen und mir ggf. auch was anderes vornehmen kann.

Habt ihr da Ideen, wie eine Lösung aussehen könnte, die uns beiden gerecht wird?
Und vielleicht auch, wie ich ihm Druck nehmen kann?

04.01.2023 20:59 • x 3 #6296


Claudi2023
Zitat von Angel_88:
Wie kommt man da raus?
Ich sage ihm immer wieder, dass es in Ordnung ist, wenn er Zeit für sich braucht. Ich hatte gehofft, dass meine Hoffnung und mein Vertrauen ihm vielleicht Mut machen, dass es vorübergehen wird. Aber das ist wohl nicht so.

Ich denke nur durch eine konstante, gute Therapie. Das ist dieser Teufelskreis.
Egal was du wahrscheinlich aktuell ihm sagst, kommt bei ihm nicht in dieser Art an. Da verzerrt die Erkrankung alles. Du meinst es gut und sprichst ihm Mut zu und bei ihm im Kopf erzeugt es wieder Druck. Ich kam bei meinem Mann auch nicht durch, egal was ich ihm gesagt habe. Hatte das Gefühl ich rede mit der Wand und blockt das alles ab. Und das ist was einen auch so fertig macht, man will helfen und ermutigen, aber wenn sie aktuell keine Hilfe annehmen können, hat man da keine Chance.

Zitat von Angel_88:
Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm diesen Druck gar nicht mache, dass er sich den selbst macht.

Den Druck macht er sich selbst oder besser gesagt die Krankheit, lässt ihn diesen Druck empfinden. Du kannst da nichts dafür und er auch nicht.

Zitat von Angel_88:
Habt ihr da Ideen, wie eine Lösung aussehen könnte, die uns beiden gerecht wird?
Und vielleicht auch, wie ich ihm Druck nehmen kann?

Das ist echt schwierig. Wenn ihr einen fixen Termin ausmacht, wird er automatisch wieder den Druck empfinden und wahrscheinlich die Treffen immer wieder absagen, was dich dann wieder enttäuschen wird und in ihm direkt wieder Schuldgefühle hoch kommen. Aber ich verstehe auch dich, das du mit 2 Kindern eine gewisse Vorlaufzeit benötigst.
Ist er bereits in Therapie, ich weiß nicht ob ich das schon gefragt habe. Falls ja, vielleicht kann er seinen TP fragen, ob er einen Lösungsansatz hat.

04.01.2023 22:57 • x 1 #6297


O
Zitat von Angel_88:
Und auch meine Hoffnung, dass es wieder gut werden wird, würde ihm Druck machen.

Genau das ist das gemeine an der ganzen Sache. Ich kann das noch immer gut nachfühlen.

Zitat von Angel_88:
Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm diesen Druck gar nicht mache, dass er sich den selbst macht. Ich mache ihn nicht für mein Glück oder Unglück verantwortlich. Dafür bin ich alleine verantwortlich und treffe meine Entscheidungen.

Das ist für ihn schon mal eine Entlastung, denke ich.

Zitat von Angel_88:
Habt ihr da Ideen, wie eine Lösung aussehen könnte, die uns beiden gerecht wird?
Und vielleicht auch, wie ich ihm Druck nehmen kann?

Die Lösung gibt's wohl nicht. Wie @Claudi2023 das schon beschrieb.
Für Deinen Partner ist Spontanität gerade sehr notwendig. Aber für Dich die Planung. Was ihn entlastet, belastet Dich und umgekehrt.

04.01.2023 23:32 • x 3 #6298


selly
Zitat von Angel_88:
Und ich kann mir meine freien Abende nicht immer für ihn freihalten, falls es sich meldet. Dann bin ich die ganze Woche nur am Warten, ob

Nein Warum warten und die Abende oder Tage sicherheitshalber frei halten ? Das würde ich nicht tun und tat es auch nie.
Gestalte Dein Leben ganz normal weiter und plane deine Freizeit - ohne zu warten . Sonst gibst du Dich ein stückweit auf , schränkst Dich ein. Tue das doch nicht.
Und falls er sich spontan treffen will, Du aber da schon verplant oder verabredet bist, dann sagst du ihm das, nämlich dass Du keine Zeit hast.
Alles andere ist nicht gesund und ich kann nur abraten . Lebe dein Leben für dich normal weiter

05.01.2023 00:11 • x 7 #6299


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Ziva
Zitat von selly:
Nein Warum warten und die Abende oder Tage sicherheitshalber frei halten ? Das würde ich nicht tun und tat es auch nie. Gestalte Dein Leben ganz normal weiter und plane deine Freizeit - ohne zu warten . Sonst gibst du Dich ein stückweit auf , schränkst Dich ein. Tue das doch nicht. Und falls er sich spontan ...

Das hast du schön geschrieben @selly Danke dir.
Diese Worte kann man auch auf andere Dinge beziehen.. berührt mich in diesem Moment.

05.01.2023 00:58 • x 4 #6300

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