14460

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

M
@Claudi2023 er ist im Moment krank und aus dem Verkehr gezogen. So wie er sich jetzt verhält kann kein Maßstab für das Verhalten in ein paar Wochen/ Monaten sein.

Ich glaube nicht, dass sich jemand der sich ein Kind wünscht komplett abwendet.

06.01.2023 19:37 • x 2 #6331


selly
Zitat von Claudi2023:
dennoch traurig, nichts von ihm zu hören

Ich verstehe Deinen Schmerz sehr gut , ich weiß absolut noch wie es sich anfühlt.
Ich war mit ihm zwar nicht verheiratet oder schwanger .
Dennoch war es eine tiefe Liebe die für ewig sein sollte .

Erst jetzt wo ich komplett losgelassen habe , kann ich aber viele Dinge klarer sehen und in anderen Licht sehen und weiß , dass ich so auch hätte nicht glücklich sein können, mit jemandem der immerzu abtaucht und wie zwei Persönlichkeiten in sich hat, welche er plötzartig ändern konnte

06.01.2023 19:39 • x 3 #6332


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Claudi2023
Danke dir @Milla, hoffentlich hilft ihm die Klinik. Ich würde mir so sehr noch ein Treffen oder zumindest kurzes Telefonat vor der Geburt wünschen. Aber weiß nicht, ob das realistisch ist. Sind immerhin nur noch 7 Wochen und seit 3 Wochen kommt gar nichts mehr.

06.01.2023 20:16 • x 1 #6333


Claudi2023
Zitat von selly:
weiß , dass ich so auch hätte nicht glücklich sein können, mit jemandem der immerzu abtaucht und wie zwei Persönlichkeiten in sich hat, welche er plötzartig ändern konnte

So kann man auch nicht leben, das macht einen selbst sonst irgendwann krank.
Ich weiß nur nicht, wann und ob ich ihm überhaupt noch schreiben soll. Klar ich muss ihn wegen den Unterschriften kontaktieren, das geht nicht anders, aber ich dachte er meldet sich zwischendurch bei mir mal. Ich denke ich hatte zu große Erwartungen, die man ja nicht haben soll.

06.01.2023 20:20 • x 2 #6334


selly
Zitat von Claudi2023:
Ich denke ich hatte zu große Erwartungen, die man ja nicht haben soll.

Richtig - denn dann ist man nur enttäuscht hinterher .


Zitat von Claudi2023:
ob ich ihm überhaupt noch schreiben soll

Mein Tipp wäre . Schreibe ihn nur wegen der Unterschriften an. Zum einen hast du dann einen Anfang gemacht und kannst gucken wie er antwortet und zum anderen brauchst du ja die Unterschriften.

Wenn du es aushältst würde ich jetzt keine anderen Gespräche anfangen . Wenn er was sagen oder schreiben will, wird er es tun.
Wenn er nichts macht, dann würde er dir wahrscheinlich auch nicht antworten und du fühlst Dich danach noch schlechter (Siehe Erwartungen).

Wenn es irgendwie geht , wie gesagt ablenken. Um nicht an ihn zu denken und den Kopf mal frei zu bekommen .

Aber das ist nur meine Einstellung wie ich jetzt vorgehen würde und damals vorgegangen bin

06.01.2023 20:48 • x 3 #6335


Claudi2023
Zitat von selly:
Wenn du es aushältst würde ich jetzt keine anderen Gespräche anfangen . Wenn er was sagen oder schreiben will, wird er es tun.
Wenn er nichts macht, dann würde er dir wahrscheinlich auch nicht antworten und du fühlst Dich danach noch schlechter (Siehe Erwartungen).

@selly Danke dir, ich denke du hast Recht. Es ist nur so wahnsinnig schwer, aber das weißt du ja nur zu gut. Ich bekomme manchmal eine richtige Wut gegen diese Krankheit. Sie nimmt einem von jetzt auf nachher alles.

06.01.2023 21:14 • x 3 #6336


selly
Zitat von Claudi2023:
wahnsinnig schwer, aber das weißt du ja nur zu gut.

Ich weiß dass es manchmal schwer ist , da man Antworten haben möchte . Ohne das Forum hätte ich.nie kapert , was überhaupt los ist mit ihm.

Aber Hinterhergerannt bin ich ihm nie , und damit ging es mir auch besser . Wenn ich dann noch das Gefühl gehabt hätte ich würde vor seiner Haustüre stehen oder permanent anrufen und schreiben- und nie eine Antwort . Dann hätte ich mich noch schlechter gefühlt und so als hätte ich keinen Selbstschutz.
Nein - diesen Respekt habe ich mir selber gegenüber beibehalten und es war das richtige im Nachhinein.

Und er ist auch ein guter Mensch , ein lieber Mann . Aber eben krank und nicht willig genug gewesen sich helfen zu lassen .
Trotzdem war ich rückblickend viel zu lange mit dem Herzen bei ihm. Wirklich- ich hätte den Absprung früher machen sollen .
Deshalb versuche ich hier all das weiterzugeben was ich erlebte .

06.01.2023 21:27 • x 3 #6337


Claudi2023
Zitat von selly:
Und er ist auch ein guter Mensch , ein lieber Mann . Aber eben krank und nicht willig genug gewesen sich helfen zu lassen .

Das versuche ich auch immer zu sehen. Mein Mann ist ein herzensguter Mensch, immer hilfsbereit und sehr liebevoll. Umso schlimmer was diese Krankheit aus diesen Menschen macht. Aber ohne sich Hilfe zu holen, geht es einfach nicht und da muss man leider auch irgendwann den Schlussstrich ziehen.
Als er mir geschrieben hat, das er wieder in die Klinik geht, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen.

06.01.2023 22:24 • x 3 #6338


Jedi
Zitat von selly:
Ich weiß dass es manchmal schwer ist , da man Antworten haben möchte .
Möchte mal ein paar Dinge von @selly aufgreifen;
Zitat von selly:
Aber das ist nur meine Einstellung wie ich jetzt vorgehen würde und damals vorgegangen bin

Das ist es doch, was ein solcher Austausch braucht - Erfahrungsberichte
--
Zitat von selly:
Deshalb versuche ich hier all das weiterzugeben was ich erlebte .

Und das finde ich gerade hier in diesem Thread so toll, dass eigene Erfahrungen u. Erlebnisse,
selbst wenn sie immer ein Stückweit auch unterschiedlich sein mögen, hier davon berichtet werden.
Das ist ein Geschenk u. erweitert den eigenen Gedankentunnel, indem man villt. gerade sich befindet
--
Zitat von selly:
ich hätte den Absprung früher machen sollen .

Das weiß man später natürlich immer besser u. doch, wenn man mittendrin steckt, war es zu dem Zeitpunkt
die Option, für die man sich entschieden hatte.
Gilt ja für viele Lebenssituationen so, im jetzigen Moment trifft man eine Entscheidung u. Rückblickend, hätte
man villt. anders entscheiden müssen oder können.
--
Zitat von selly:
Nein - diesen Respekt habe ich mir selber gegenüber beibehalten

Dies finde ich einen sehr wichtigen Punkt, - Respekt !
Ich selbst würde Respekt gegen Würde umtauschen - sich seiner Würde behalten !
--
Zitat von selly:
Wenn ich dann noch das Gefühl gehabt hätte ich würde vor seiner Haustüre stehen oder permanent anrufen und schreiben- und nie eine Antwort .
Dann hätte ich mich noch schlechter gefühlt und so als hätte ich keinen Selbstschutz.

Das wäre auch ein Hinterherlaufen u. da wäre mir, meine Würde zu bewahren wichtiger !
Ja u. der weitere sehr wichtige Punkt, der von selly genannt wurde - Selbstschutz !
Ein ganz wichtiges Element ist die Selbstfürsorge, die auch Schutz bietet, damit man nicht plötzlich mit,
in diese Dunkelheit gerät.
----------------------------------------
Zitat von Claudi2023:
Ich bekomme manchmal eine richtige Wut gegen diese Krankheit.

Und doch ist diese Krankheit gut behandelbar.
So ist die Krankheit nicht nur etwas schlechtes, sondern sie zeigt uns Betroffene, wo etwas in unserem Leben
nicht stimmt oder was unsere Aufgabe ist, da einmal genauer Hinzuschauen - einmal zu Überlegen,
was man verdrängt oder ignoriert hat , dass schon längere Zeit.
-----------------------
Zitat von Claudi2023:
Sie nimmt einem von jetzt auf nachher alles.

Die Krankheit selbst nicht, da sie heute gut behandelbar ist.
Es ist die Eigenverantwort des Betroffenen, dies zu erkennen u. dann die Hilfe dann auch zu suchen u.
anzunehmen.
Würde man bei einer Krebserkrankung auch tun u. sie nicht verdrängen - so -
Mit dieser Erkrankung, zeigt sie uns Betroffene, schau, da stimmt etwas, villt. schon sehr viel länger nicht
mehr in deinem Leben !
---------------
Zitat von Claudi2023:
Aber ohne sich Hilfe zu holen, geht es einfach nicht

So u. dies liegt inder Eigenverantwortung eines jeden Betroffenen, sich helfen zu lassen !

07.01.2023 14:50 • x 3 #6339


Claudi2023
Zitat von Jedi:
Und doch ist diese Krankheit gut behandelbar.

Ja das stimmt, aber mein/unser Leben ist erstmal durch diese Krankheit völlig zerstört worden. Und keiner kann mir sagen, wann es besser wird.

07.01.2023 16:07 • x 4 #6340


Jedi
@Claudi2023

Zitat von Claudi2023:
aber mein/unser Leben ist erstmal durch diese Krankheit völlig zerstört worden.

Krankheiten haben es so an sich, dass es zu Veränderungen führt - aber das brauche ich Dir ja nicht
erzählen.
Ich finde nur, dass ein anderer Blick, auf eine solche Erkrankung, auch zu einer anderen Haltung führen kann !
Eine Erkrankung anzunehmen, lässt auch Freiräume dafür, dass sie wie in eurem Fall nicht alles völlig zerstört hat,
sondern das es eine Chance geben kann, dass sich etwas so verändert, wo Dir villt. gerade noch die Zuversicht
fehlt.
-----------
Zitat von Claudi2023:
Und keiner kann mir sagen, wann es besser wird.

Das ist bei psychischen Erkrankungen, wirklich eine Unbekannte.

Ich selbst habe auch ein paar Jahre Therapie gebraucht, um heute sagen zu können, dass ich nun schon
sehr lange Zeit, von tieferen depressiven Episoden u. Angstzuständen verschont geblieben bin.
Aber diese lange Zeit der professionellen Begleitung hat für mich mein Leben auch wieder lebenswert gemacht.

07.01.2023 17:50 • x 3 #6341


Claudi2023
Zitat von Jedi:
Eine Erkrankung anzunehmen, lässt auch Freiräume dafür, dass sie wie in eurem Fall nicht alles völlig zerstört hat,
sondern das es eine Chance geben kann, dass sich etwas so verändert, wo Dir villt. gerade noch die Zuversicht
fehlt.

Wenn es wenigstens mal kleine Fortschritte geben würde. Seit 5 Monate warte ich darauf und dachte noch bis vor 3 Monaten, schlimmer kann es nicht mehr werden, leider habe ich mich geirrt.

Zitat von Jedi:
Aber diese lange Zeit der professionellen Begleitung hat für mich mein Leben auch wieder lebenswert gemacht.

Mein Mann war ja auch seit seinem 1. Klinikaufenthalt 2019 in professioneller Begleitung und anscheinend hat die Therapie bei ihm nicht richtig geholfen. Oder er war nicht offen genug zu seinem Therapeuten, sonst hätte das in dieser Form nicht passieren dürfen.
Ich wünsche mir einfach ein Lebenszeichen von ihm.

07.01.2023 19:19 • x 3 #6342


selly
Zitat von Jedi:
Möchte mal ein paar Dinge von @selly aufgreifen; Das ist es doch, was ein solcher Austausch braucht - Erfahrungsberichte -- Und das finde ...

Danke für Deine Worte Jedi,
rückblickend ist es auch eine komplett andere Perspektive und Sichtweise für mich.
das finde ich selber sehr interessant . Denn ich hatte einen wirklich langen Atem der Geduld.
Aber meine Würde und meinen Respekt mir selber und meiner Wertschätzung gegenüber , habe ich nie verloren.

07.01.2023 20:01 • x 3 #6343


M
Zitat von Claudi2023:
Wenn es wenigstens mal kleine Fortschritte geben würde. Seit 5 Monate warte ich darauf und dachte noch bis vor 3 Monaten, schlimmer kann es nicht ...

Ich verstehe dich so gut. Bzw. Ich versuche mich in deine Lage zu versetzen.

Eine Depression ist kein Schnupfen und man gibt Tabletten und dann ist alles wieder gut.
Es ist eine komplexe und vielschichtige Erkrankung und es ist nicht gesagt, dass eine Therapie bei jedem gleich wirkt.

ich denke einfach, dass jemand seine Träume und wünsche wieder findet, wenn es ihm besser geht.

07.01.2023 20:24 • x 4 #6344


Jedi
Zitat von Claudi2023:
und anscheinend hat die Therapie bei ihm nicht richtig geholfen.

--
Zitat von Claudi2023:
Oder er war nicht offen genug zu seinem Therapeuten,

Es kann immer sein, dass noch Reste bleiben u. noch weitere Therapien notwendig werden können.
Deshalb kann es sein, dass er mit seiner Therapiebegleitung noch nicht am Ende angelangt ist -
- ist nur eine Vermutung -
-
Sicher entscheidet auch in einer Therapie, die Offenheit u. Ehrlichkeit, denn nur so kann der TP mit
seinem Klienen zum wahren Kern der Depression kommen.
--------------------------------------
Zitat von Claudi2023:
sonst hätte das in dieser Form nicht passieren dürfen.

Es kann immer passieren. Selbst bei einer guten Therapie, kann es immer Vorkommnisse geben,
die kurzfristig nicht zu kontrollieren sind.
Dafür habe ich zusätzlich für mich die Achtsamkeit entdeckt u. mich da intensiv geschult.
Sie stellt für mich so eine Art von Leitplanke da, damit ich nicht so schnell, aus der Spur fliegen kann.
Kann ich jeden Betroffenen empfehlen, der nach einer Therapie noch etwas sucht, was zu seiner psychischen
Stabilität beitragen kann.
--------------
Zitat von Claudi2023:
Wenn es wenigstens mal kleine Fortschritte geben würde.

Erwarte sie nicht
Nimm wahr, wenn sich irgendetwas verändern sollte.
Ansonsten bleibe mit Deinen Gedanken, eher Zurückhaltend !
-------------
Zitat von Claudi2023:
Seit 5 Monate warte ich darauf und dachte noch bis vor 3 Monaten, schlimmer kann es nicht mehr werden,

leider habe ich mich geirrt.

Du hast Dich nicht geirrt - Du kannst so etwas niiemal wirklich einschätzen, da es sich außer Deiner
Kontrolle sich entwickeln hat.
So ist es für mich auch kein irren - Wenn Du Dich geirrt hättest, dann hättest Du vorher
wissen können u. das ist in solchen Situationen nicht möglich.
-----------------------------------------------------
Zitat von Claudi2023:
Ich wünsche mir einfach ein Lebenszeichen von ihm.

Dein Wunsch ist absolut verständlich !
Wie das Lebenszeichen ausfallen würde, das kann in die Eine, wie auch in die andere Richtung ausfallen.
Darauf solltest Du Dich aber auch einstellen - wäre jetzt so mein Hinweis, den ich Dir mal hier dalassen möchte !

07.01.2023 20:54 • x 1 #6345


Claudi2023
Zitat von Jedi:
seinem Klienen zum wahren Kern der Depression kommen.

Beim 1. Klinikaufenthalt wollte er noch verlängern, da er das erste Mal das Gefühl hatte, er steht kurz davor den Kern zu erreichen. Das ging dann aber leider wegen der langen Wartelisten nicht. Sein ambulanter Therapeut kam da nie komplett dran. Er hatte damals in der Klinik eine super Therapeutin und Pfleger, die ihm unheimlich weitergebracht haben. Er hat damals sogar die Therapeutin gefragt, ob er erstmal weiterhin zu ihr kommen kann, da das erste Mal das Gefühl hatte, sie kann ihm wirklich helfen.

07.01.2023 21:10 • x 2 #6346


Jedi
Zitat von Claudi2023:
Beim 1. Klinikaufenthalt wollte er noch verlängern, da er das erste Mal das Gefühl hatte, er steht kurz davor den Kern zu erreichen.

Es ist oft ein sehr langer Weg hi, zu seinem wahren Kern, da es heißt, es mus das Selbstvertrauen
gestärkt sein u. vorallen der Selbstwert, wie viel an Wert gebe ich mir selbst.
Ich empfand dies am Schwersten, dort hinzukommen, aber es ist erreichbar !
---
Zitat von Claudi2023:
Sein ambulanter Therapeut kam da nie komplett dran.

Ja, je besser die Chemie zwischen TP u. Klient, umso größer die Chance, dass die Therapie
erfolgreich wird.
----------------------
Zitat von Claudi2023:
da das erste Mal das Gefühl hatte, sie kann ihm wirklich helfen.


Wenn man so etwas gefunden hat, dann sollte man da dranbleiben - wenn möglich !

07.01.2023 21:30 • x 2 #6347


Claudi2023
Zitat von Jedi:
Wenn man so etwas gefunden hat, dann sollte man da dranbleiben - wenn möglich !

Die Therapeutin aus der Klinik, konnte ihn nach der Entlassung nicht weiterbetreuen, da sie in der Klinik angestellt war.
Ich habe das Gefühl sein jetziger Therapeut ist nicht der richtige für ihn. Sonst hätte er doch diese Sorgen und Gedanken mit ihm geteilt. Es muss ihn ja enorm belastet haben.

07.01.2023 22:09 • x 2 #6348


Jedi
Zitat von Claudi2023:
Ich habe das Gefühl sein jetziger Therapeut ist nicht der richtige für ihn.

Kann möglich sein ? - lässt sich aber von Außen wirklich schlecht beurteilen. ?
Er muss für sich entscheiden, ob es für ihn passt, bzw. dies dann auch bei dem TP einmal ansprechen.

Sicher spielt in Deinen Gedanken eher mit, dass es einen schnellen Erfolg geben sollte - so meine Vermutung ?

07.01.2023 22:37 • x 2 #6349


Claudi2023
Zitat von Jedi:
Sicher spielt in Deinen Gedanken eher mit, dass es einen schnellen Erfolg geben sollte - so meine Vermutung ?

Ich hatte gehofft, er meldet sich während der Klinik mal bei mir.
Natürlich hoffe ich das er schnellstmöglich wieder Kontakt zu mir haben kann, immerhin kommt unsere Tochter bald zur Welt und es wäre schön, wenn er sie nicht erst nach Wochen/Monaten kennenlernt.

07.01.2023 22:51 • x 2 #6350


Jedi
@Claudi2023

Zitat von Claudi2023:
Ich hatte gehofft, er meldet sich während der Klinik mal bei mir.

Verbieten wird man ihm das dort ganz sicher nicht u. so bleibt es in seiner Entscheidung,
ob er sich melden möchte.
-----
Zitat von Claudi2023:
Natürlich hoffe ich das er schnellstmöglich wieder Kontakt zu mir haben kann,

Natürlich kann ich das verstehen, aber es liegt an ihm, welches echte Interesse er hat, etwas über die
Schwangeschaft, bzw. der bevorstehenden Geburt zu erfahren.
---------------
Zitat von Claudi2023:
immerhin kommt unsere Tochter bald zur Welt und es wäre schön, wenn er sie nicht erst nach Wochen/Monaten kennenlernt.

Aus Deiner Sicht ist es absolut verständlich u. Du denkst dabei auch jetzt schon an Deine noch ungeborene
Tochter - finde Dein denken sehr schön !

Aber auch jetzt musste Dein ungeborenes Kind schon auf die väterliche Seite verzichten u. das kann schon
ein Bruch in der Beziehung zwischen Vater u. Tochter sein. Ich denke, wenn ihm sein Kind noch wichtig werden
sollte, wird er sehr viel Einfühlungsvermögen brauchen, um da auch ein Urvertrauen herzustellen - nicht Unmöglich,
bedarf aber auch einer stabilen Psyche, die er im laufe der Therapie, sich bei ihm entwickeln kann.

08.01.2023 14:32 • x 4 #6351


Laurien
@Jedi

Zitat von Jedi:
Ich denke, wenn ihm sein Kind noch wichtig werden
sollte, wird er sehr viel Einfühlungsvermögen brauchen, um da auch ein Urvertrauen herzustellen - nicht Unmöglich,
bedarf aber auch einer stabilen Psyche, die er im laufe der Therapie, sich bei ihm entwickeln kann.

so war es auch zwischen mir und meinem Vater, wenn auch aus anderen Gründen. Mein Vater zeigte viele Jahre lang reges Desinteresse an seinen Kindern, es gab einfach wichtigeres in seinem Leben, da spielten psychische Probleme keine Rolle. Gerade er und ich konnten quasi mit meiner Geburt schon nicht wirklich gut miteinander. Irgendwann suchte er dann mehr Kontakt zu uns, ursprünglich treibende Kraft war da aber anfangs mehr seine dritte Frau in spe. Er fand dann irgendwie doch von sich aus Gefallen an seinen Kindern, und er bemühte sich dann für seine Verhältnisse durchaus um uns. Wir verstanden uns dann irgendwann auch recht gut, aber es ist keine Vater-Kind Beziehung geworden, wie sie es ohne diese Vorgeschichte hätte sein können. Es gab sicherlich noch Potential nach oben, allerdings ist er recht früh und überraschend gestorben.

Wir haben ihn manchmal unter uns (nicht ihm gegenüber) sehr kritisiert für sein Verhalten aus den vorherigen Jahren, insbesondere ich, weil es bis zum Schluß sehr schwierig war, irgendwas mit ihm zu klären. Manchmal unvermittelt und ganz kurz, nur vereinzelte Aspekte und das auch nur sehr vorsichtig im Rahmen eines Gesprächs über ein ursprünglich anderes Thema. Heute wie heute sehe ich ihn als einen Menschen, der versucht hat, es so gut zu machen, wie er es eben konnte.

08.01.2023 15:07 • x 2 #6352


Claudi2023
Zitat von Jedi:
welches echte Interesse er hat, etwas über die
Schwangeschaft, bzw. der bevorstehenden Geburt zu erfahren.

Anscheinend hat er ja dann kein Interesse mehr. Ein Mensch kann sich doch nicht über Nacht so verändern, von fürsorglich zu es ist mir alles egal.
Er hatte ja vor 3 Wochen geschrieben, dass ihm das alles nicht egal ist. Entweder lügt er dann oder er kann aktuell nicht.
Zwischen nicht wollen oder nicht können liegt ja ein großer Unterschied.

Zitat von Jedi:
so bleibt es in seiner Entscheidung,
ob er sich melden möchte.

D.h. er möchte es nicht? Was wiederum bedeutet ich und sein Kind sind ihm doch egal. Dann soll er es einfach so sagen, dann weiß ich Bescheid.

08.01.2023 20:24 • x 2 #6353


selly
Zitat von Claudi2023:
h. er möchte es nicht? Was wiederum bedeutet ich und sein Kind sind ihm doch egal.

Ich vermute , so schwer es fällt und ich weiß sowas fällt schwer, Du kannst im Moment nur Geduld haben und probieren an Dich und Dein Kind zu denken.
Möglicherweise bekommst du echt lange keine Antwort von ihm. Du zermarterst Dich.
Das wiederum zieht dich so stark runter und könnte dich noch weiter runter ziehen .

Deshalb aus Erfahrung mein Tipp, distanziere Dich erstmal und probiere mal ein paar Tage komplett nur an Dich zu denken und von ihm abzuschalten . Ich spreche aus Erfahrung, Du brauchst eine Gedankenpause

08.01.2023 20:29 • x 3 #6354


M
Zitat von Jedi:
@Claudi2023 Verbieten wird man ihm das dort ganz sicher nicht u. so bleibt es in seiner Entscheidung, ob er sich melden möchte. ----- Natürlich ...

So wie ich es verstanden habe, hat ein akut depressiver Mensch nicht mehr die Wahl, ob er schreiben will oder nicht. Da geht es denke ich eher darum jemanden zu stabilisieren und ihm durch das tiefste Tal zu helfen.

danach kommen dann die Angehörigen.

08.01.2023 21:00 • x 3 #6355


Jedi
Zitat von Claudi2023:
Entweder lügt er dann oder er kann aktuell nicht.
Zwischen nicht wollen oder nicht können liegt ja ein großer Unterschied.

Das weiß keiner, was davon zutrifft !
-------------
Zitat von Claudi2023:
Was wiederum bedeutet ich und sein Kind sind ihm doch egal.

Auch das kann niemand sagen.
Nur er selbst kann es auflösen - von Dir oder von mir, kann es nur eine Vermutung bleiben.
Hat aber mit Wissen nichts zutun !

Verstehe da wirklich Deine Verunsicherung, da es immer nur Spekulation bleiben kann.
Daher, konzentriere Dich intensiv nun ganz auf Dich u. Dein Baby u. die bevorstehende Geburt !
Alles andere, dass muss Du abwarten , was oder ob da noch etwas von ihm kommen wird ?
Aber Dein Leben geht weiter u. bald mit dem Säugling, der Deine ganze Aufmerksamkeit brauchen wird !
Es braucht eine liebevolle u. präsente Mutter, wo sich Deine Tochter angenommen u. geliebt in dieser Welt
fühlen darf !

08.01.2023 21:11 • x 2 #6356


Jedi
@Milla

Zitat von Milla:
So wie ich es verstanden habe, hat ein akut depressiver Mensch nicht mehr die Wahl, ob er schreiben will oder nicht.

Ich kann jetzt von meinen Erfahrungen hier schreiben, ich war schwerst Depressiv u. hatte starke
suizidale Gedanken. So kam ich in eine Psychiatrische Klinik.
Ich habe nach der Ruhigstellung durch Medis, was so 3 Tage anhielt, wo ich nur geschlafen habe,
danach immer im Kontakt mit meiner Partnerin - nie sehr lange, aber sie konnte mich besuchen u.
das wurde auch gefördert, da es zu meiner zunehmenden Stabilisierung beitragen sollte - was auch so war.
Auch später, in dem offenen Bereich, vorher war es ein Überwachungsbereich, konnte ich telefonieren oder
hätte immer auch schreiben können.
Dort war ich 8 Wch. u. die letzten beiden Wochen, fing es an, das ich mal Stundenweise nach Hause durfte,
was dann später erhöht wurde, dass ich auch mal zu Hause übernachten durfte. Allerdings musste ich zu einem
ausgemachten Zeitpunkt auch wieder in der Klinik sein u. musste berichten, wie es mir damit dan auch ging.
-----
Zitat von Milla:
danach kommen dann die Angehörigen.

Ich hatte es völlig anders erlebt !
Bei mir war es erwünscht, dass der Kontakt nicht völlig zur Partnerin abbricht, da , wie ich schon des öfteren
geschrieben hatte, dass die Partner eine wichtige Ressource sind, ob man aus einer Klinik kommt, einer Reha
oder eine Therapie endet.
So sind meine pers. Erfahrungen.

Villt. gilt dies mit den Angehörigen dann, wenn die Depressionserkrankung mehr durch Partnerschaftliche
oder Familäre Umstände die Ursachhe dafür ist.
Dann könnte ich mir durchaus vorstellen, die Angehörigen erstmal dann außen vorzulassen.

Aber villt. hast Du da andere Erfahrungen gemacht oder davon gehört.
Dies ist nun so meine Erfahrung u. habe es auch noch nicht anders gehört.
Auch in meiner Rehazeit, waren die Angehörigen miteinbezogen - es gab sogar 1x die Woche,
einen Angehörigen-Treff in der Reha !

08.01.2023 21:30 • x 5 #6357


M
@Jedi
Freut mich, dass es bei dir so gehandhabt wurde.

Ich habe es tatsächlich völlig anders gehört. Auch im Internet steht bei vielen Kliniken das die Handynutzung beschränkt wird und nur nach Rücksprache möglich ist. Da spielt es keine Rolle was die Anhörogen für einen Anteil haben. Selbst in manchen Wellnesshotels wird einem zu digital detox geraten um richtig zu entspannen. Da macht es Sinn in einer Klinik die Außenwelt auszusperren.

Es kann auch sein, dass der Kontakt zu den Angehörigen den Wunsch nachhause zu kommen zu sehr reichert und die Konzentration auf die Gesundung nachlässt.

Ich kenne es auch bei Rehas für körperliche Beschwerden; dass man erstmal ohne Kontakt zur Außenwelt sein soll.
Und ich kenne es, wenn ich Krank bin. Als ich drei Wochen Corona hatte, habe ich nur selten auf Nachrichten reagiert und auf Anrufe überhaupt nicht. Das war „nur“ eine körperliche Erkrankung.

08.01.2023 21:54 • x 2 #6358


selly
Zitat von Milla:
@Jedi Freut mich, dass es bei dir so gehandhabt wurde. Ich habe es tatsächlich völlig anders gehört. Auch im Internet steht bei vielen Kliniken ...

Aber sie schrieb auch, dass er sehr oft online ist bei WhatsApp, deshalb verstehe ich ihre Sorgen und Gedanken auch.
Ich weiß, dass mein Ex Kontakt haben durfte , nur sein Handy da wurde gebeten es tagsüber nicht zu nutzen, er ließ es auch aus , da es ihm gut tat, wie er erzählte.

im Endeffekt wird es keine Antwort geben, solange er sich ihr nicht mitteilt .
@Claudi2023 ich wünsche Dir Kraft und etwas Abschalten zu können , um mal frei zu sein von all den Gedanken.
Gute Nacht

08.01.2023 22:10 • x 3 #6359


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


Claudi2023
Zitat von selly:
Aber sie schrieb auch, dass er sehr oft online ist bei WhatsApp, deshalb verstehe ich ihre Sorgen und Gedanken auch.

Ich sehe es ja selbst nicht wann er online ist. Meine Mutter hat es gesehen, dass er so alle 2-3 Stunden online ist/war. Seit ein paar Tagen möchte ich es aber nicht mehr wissen. Teilweise war er auch mittags um 15 Uhr das letzte mal online, wenn meine Mutter abends geschaut hatte und manchmal auch regelmäßiger.

Keine Ahnung was er da macht. In Facebook ist er schon seit Tagen nicht mehr gewesen, obwohl er da vor der Klinik mindestens 1-2x täglich online war.

08.01.2023 22:15 • x 2 #6360

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