14473

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

F
Zitat von Claudi2023:
wie ging es bei dir weiter/aus?

Nun ja, ich glaube nicht so, wie du es dir vielleicht erhoffst. Wir haben keinen Kontakt mehr. Ich hatte noch versucht, Gespräche zu führen, aber das wurde wie gesagt nicht angenommen. Ich habe es dann dabei belassen, weil ich ja immer zu abhängig war, zu viel Druck gemacht habe, zu viel dies, zu viel das. Als ich es dann gelassen habe, ist es im Sande verlaufen und seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.

Keine Ahnung, ob er sich noch einmal melden wird. Das Abschlussgespräch steht noch aus, was er mir versprochen hat. Aber ich gehe davon aus, dass seine Versprechungen keinen Heller wert sind.

10.01.2023 18:13 • x 4 #6391


Claudi2023
Hallo ihr Lieben,

habe meinen Mann heute kontaktiert bzgl den Unterschriften, Unterhalt usw. Er schrieb recht schnell zurück, aber völlig unterkühlt.
Das mit den Unterschriften usw ist kein Problem, das er sich deswegen mit mir trifft. Er nur schauen muss wie und wann. Er mir nicht aus dem Weg gehen will und auch wegen der Kleinen nicht kann. Zurzeit muss er leider auch schauen, dass es mit ihm selbst voran geht, unabhängig von dem was war.
So bald ich nur minimal emotional geantwortet habe, bekam ich keine Antwort mehr. Keine Rückfrage wie es uns geht. Nur das er noch bis Mitte Februar in der Klinik ist. Auf ein Gespräch in der Klinik ist er nicht eingegangen.

Ich verstehe den Satz nicht mit dem unabhängig davon was war….
Habt ihr eine Ahnung was er damit meint?

10.01.2023 20:52 • x 1 #6392


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Claudi2023
Zitat von Freshdaex:
Aber ich gehe davon aus, dass seine Versprechungen keinen Heller wert sind.

Davon gehe ich bei mir langsam auch aus.

10.01.2023 21:20 • x 2 #6393


selly
Zitat von Claudi2023:
Davon gehe ich bei mir langsam auch aus.

Vielleicht wäre es doch eine bessere Variante den Arzt zu kontaktieren in der Klinik.
damit dieser Bescheid weiß dass es da eine Ehefrau gibt und bald eine Tochter , dass Du seit Monaten nichts wirkliches von ihm hörst und dass Du zudem Unterschriften brauchst , wo er dir keinen konkreten Termin nennt diese Dir zu geben.
ich von meiner Seite aus , würde definitiv bei dem Arzt anrufen und diese Informationen weitergeben.

10.01.2023 23:40 • x 2 #6394


Claudi2023
@selly ich habe momentan keine Lust mehr mit dem Arzt Kontakt aufzunehmen. Wenn ich bis nächste Woche keine Unterschriften habe, dann schalte ich einen Anwalt ein. Ich habe ihm das so kommuniziert.
Ich habe keine Kraft mehr um mich damit rumzuärgern. Der Ball liegt jetzt auf seiner Hälfte und er weiß über die Konsequenzen bescheid.
Wenn ich und sein Kind ihm so egal sind, dass er es in der Klinik nicht bespricht, dann ist es leider so und ich muss es so hinnehmen.
Der Wille muss von ihm kommen, sonst ist es nichts wert.

11.01.2023 00:03 • x 1 #6395


Cathy098
@Claudi2023

Liebe Claudi,

Es ist absolut verständlich, dass du eine riesen Wut, Frust , Verzweiflung und Hilflosigkeit fühlst. Und diese Wut finde ich gar nicht verkehrt, weil sie dich voran bringt und dir hilft mit der Situation umzugehen.

Ich möchte dir nur anraten, deine Wut nicht in die falsche Richtung zu lenken. Ein Amwalt wäre aus meiner Sicht für euch 3 in eurer Situation wenig hilfreich, das schafft Ärger und Stress und Druck auf beiden Seiten.

Bitte, sammle nochmal deine letzten Nerven und Kräfte und kontaktiere den Arzt. Sorge bitte dafür, dass dein Mann mit seinem Verhalten und seinen Handlungen konfrontiert wird und dazu gezwungen wird, sich zu reflektieren und ENDLICH Verantwortung zu übernehmen! Davon habt ihr nämlich alle etwas.

Optimalerweise kann er nicht mehr weglaufen und wird in der Angelegenheit therapeutisch begleitet. Ich finde das sehr wichtig, dass die behandelnden Ärzte das wissen, um ihn und seine Persönlichkeit besser einschätzen zu können!

Wage noch diesen letzten Schritt , vielleicht auch im Beisein einer dich unterstützenden Person.

Liebe Grüße

11.01.2023 08:09 • x 4 #6396


Claudi2023
@Cathy098

Liebe Cathy,
ich weiß momentan gar nichts mehr. Habe gestern noch die Nachricht vom Arzt bekommen, dass die Kleine zu wenig zu nimmt und ich nicht in meiner Wunschklinik entbinden kann, sondern in die Uniklinik muss, da sie zu wenig Gewicht haben wird.
Muss nächste Woche dort auch hin, damit die sich das ganze nochmal anschauen und mit beurteilen.
Das habe ich meinem Mann mitgeteilt, er hat es recht schnell gelesen, aber keine Reaktion bis jetzt.
Einerseits schreibt er, er will mir wirklich nicht aus dem Weg gehen und trifft sich mit mir wegen der formellen Sachen und dann schafft er es nicht einmal nachzufragen?!
Kein liebes/aufbauendes Wort. Ich bin doch nicht irgendeine arbeitskollegin oder so von ihm.

Und dieser Satz von ihm. Ich muss zurzeit auch schauen, dass es mit mir voran geht, unabhängig von dem was war.

verstehe ich nach wie vor nicht. Soll das heißen, wir sind da jetzt erstmal rausgestrichen?!

11.01.2023 09:40 • x 1 #6397


Cathy098
@Claudi2023

Liebe Claudi,

Das Verhalten deines Mannes ist wirklich massiv verletztend, deinen Ärger kann ich sehr nachvollziehen.

Ich muss an dieser Stelle sagen, dass ich den Eindruck habe, dass bei deinem Mann nicht ausschließlich eine Depression vorliegt, sondern noch mehr dahinter steckt. Möglicherweise ist hier eine Persönlichkeitsstörung mit am Werk. Aber das sollen die in der Klinik beurteilen. Ich halte es für essentiell wichtig, dass die da von dir als Ehefrau und deiner Situation erfahren!
Er entzieht sich gerade sämtlicher Verantwortung, auch wenn er krank ist, gibt es Grenzen.

Das mit der Klinik ist natürlich auch ärgerlich, aber meiner Meinung nach bist du mit einer dir nahestehenden Person, die selber schon mal ein Kind geboren hat, am besten betreut. Den medizinischen Aspekt übernehmen Hebamme und Arzt. Was aber viel wichtiger ist, ist die emotionale Ebene bei der Geburt. Die kann dir nur eine Bindungsperson geben!
Das Gewicht ist natürlich im Auge zu behalten, aber auch dem würde ich nicht zu viel Raum geben. Erstens kann ein Gerät von außen NIE den tatsächlichen Zustand im Körper beurteilen und auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Medizin nicht immer den richtigen Weg geht und wir teilweise überbehandelt werden. Die Medizin KANN die Natur unterstützen, manchmal versucht sie diese aber auch zu übertrumpfen und übersieht dabei wesentliche Aspekte. So zumindest mein Eindruck nach 2 Geburten.

LG

11.01.2023 09:57 • x 3 #6398


Schlüsselkind
Liebe @Claudi2023,

lasse ihm die Frist und setze das dann mit der Unterschrift so für dich um, dass es für dich der einfachste Weg ist und Du dich nun voll und ganz auf die Geburt eures Kindes konzentrieren kannst und suche dir da die Unterstützung außerhalb eurer Elternschaft, die du dafür brauchst.

Akzeptiere, dass Du von ihm erst einmal keine Unterstützung erhalten kannst, auch wenn er geschrieben hat, das er will (wollen und – derzeit – können sind unterschiedliche Situationen). So wäre meine Empfehlung.

Schiebe nach der Erledigung die Situation mit ihm dann erstmal mit aller Willenskraft ganz ganz weit weg von Dir!

Wie er mit der Verantwortung später praktisch umgehen wird, kann aktuell niemand vorhersehen. Da kann man jetzt wohl erst einmal Schritt für Schritt weitergehen. Finde auch, Du solltest jetzt die Zeit vor der Geburt auch für dich noch nutzen, um auszuruhen und Energie zu tanken. Und lass Dir bitte die Vorfreude auf eurer Baby nicht betrüben.

Ganz liebe Grüße

11.01.2023 10:34 • x 2 #6399


Claudi2023
Zitat von Cathy098:
Ich muss an dieser Stelle sagen, dass ich den Eindruck habe, dass bei deinem Mann nicht ausschließlich eine Depression vorliegt, sondern noch mehr dahinter steckt. Möglicherweise ist hier eine Persönlichkeitsstörung mit am Werk.

Ich denke auch da spielt noch etwas anderes mit. Das hat auch schon meine Therapeutin angemerkt.
Ich habe die letzten Jahre ihn immer unterstützt und war für ihn da. Hätte niemals an Trennung gedacht und dann verhält er sich so.

Zitat von Cathy098:
Ich halte es für essentiell wichtig, dass die da von dir als Ehefrau und deiner Situation erfahren!

Ich werde meine Therapeutin heute diesbezüglich fragen, wie sie das ganze einschätzt. Ich bin nur noch müde und traurig, verstehe die Welt nicht mehr. Das ich ihm kein nettes Wort mehr wert bin, nach allem was wir durchgestanden haben.

11.01.2023 10:35 • #6400


Claudi2023
@Schlüsselkind

Vielen Dank!
Was für mich so unfassbar schwer und schmerzhaft ist, wie er sich so komplett wandeln konnte. Trennung hin oder her, aber er kann doch nicht alle Emotionen und Gefühle der letzten Jahre, einfach so abhaken.
Er hat mir leider meine ganze Schwangerschaft kaputt gemacht. Alle schönen Erlebnisse wie Mutterpass erhalten, erfahren was es wird usw konnte ich nicht genießen, sondern waren überschattet.
Egal wann ich auf diese Zeit zurückblicke, wird es mit schlimmen Gefühlen verbunden sein.

Ich freue mich auf mein Baby, aber ich denke komplett anders, wie unter anderen Umständen. Und ich hatte mich seit vielen Jahren auf diese Zeit so sehr gefreut.

Es ist die schlimmste Zeit in meinem bisherigen Leben.

11.01.2023 10:45 • x 3 #6401


Schlüsselkind
Zitat von Claudi2023:
Was für mich so unfassbar schwer und schmerzhaft ist, wie er sich so komplett wandeln konnte. Trennung hin oder her, aber er kann doch nicht alle Emotionen und Gefühle der letzten Jahre, einfach so abhaken.


Ich finde erst einmal im Zweifel für den Angeklagten, wütend zu sein steht dir aber trotzdem zu. Das ist paradox, aber tu das, was dir jetzt hilft. Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, wenn er eine schwere Depression hat, ob nun in Verbindung mit vielleicht Bindungsangst oder anderem (und so habe ich es auch in meiner Situation erlebt), bemerkt man da eine emotionale Distanz im anderen, auch wenn diese von ihm nicht gewollt ist.

Es hat ja einen plausiblen Grund, dass er gerade in einer Klinik ist. Er ist derzeit außer Gefecht gesetzt. Und Krankheiten interessiert es nicht, ob man Kinder hat, keine Kinder hat oder sogar Kinder erwartet. Das soll keine Rechtfertigung für sein Verhalten sein! Nur nochmal eine andere Sichtweise rein auf der Verstandsebene. Finde, da kommt man rein emotional gar nicht weiter.

Zitat von Claudi2023:
Egal wann ich auf diese Zeit zurückblicke, wird es mit schlimmen Gefühlen verbunden sein.


Meine Mutter hat ebenfalls die Schwangerschaft ohne meinen Vater erlebt, aus anderen Gründen, und ähnlich wie bei Laurien war mein Vater in seiner Rolle abwesend. ABER hatte meine Mutter trotz vieler Hürden sich immer schon ein Kind gewünscht und ich habe da sehr viel Liebe erfahren und später tolle männliche Rollenvorbilder in Form von zwei Lebenspartnern meiner Mutter gehabt.

Egal wie Deine Situation weitergeht ... es wird immer in deinen Händen liegen, Dinge positiv zu ändern und Du wirst das vor dir Liegende toll meistern! Tut dir bestimmt gut, heute mit deiner Therapeutin zu sprechen.

11.01.2023 11:00 • x 3 #6402


O
Zitat von Claudi2023:
Es ist die schlimmste Zeit in meinem bisherigen Leben.

Das tut mit sehr leid.

Zitat von Schlüsselkind:
Es hat ja einen plausiblen Grund, dass er gerade in einer Klinik ist. Er ist derzeit außer Gefecht gesetzt. Und Krankheiten interessiert es nicht, ob man Kinder hat, keine Kinder hat oder sogar Kinder erwartet.

So ist es. Leider.

Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft für Dich und Deine Kleine!

PS: Ich finde die Idee in der Klinik anzurufen auch sehr gut. So kannst Du Dir sicher sein, dass die Thematik zumindest angesprochen wird. Und wer weiß, vielleicht gibt es dort auch einen Ansprechpartner für Dich als Angehörige. Oder jemand, der zwischen Euch vermittelt.

11.01.2023 11:24 • x 2 #6403


Claudi2023
Zitat von Schlüsselkind:
Ich finde erst einmal im Zweifel für den Angeklagten, wütend zu sein steht dir aber trotzdem zu.

Ich habe wirklich versucht viel Verständnis aufzubringen, aber es fällt mir immer schwerer.

Zitat von Schlüsselkind:
Es hat ja einen plausiblen Grund, dass er gerade in einer Klinik ist. Er ist derzeit außer Gefecht gesetzt.

Aber warum schafft er es dann formelle Dinge zu klären und darauf zu antworten.
Er hat es auch geschafft, sich eine Wohnung zu suchen und Verträge etc zu ändern. Wie passt das zusammen?
Kann er da einfach einen Schalter Umlegen?
So bekomme ich immer das Gefühl, ich bin sein Problem.

Zitat von Schlüsselkind:
Nur nochmal eine andere Sichtweise rein auf der Verstandsebene. Finde, da kommt man rein emotional gar nicht weiter.

Ich Danke dir dafür!
Ich bin sowieso ein emotionaler Mensch und durch die Schwangerschaft natürlich noch stärker.

Zitat von Schlüsselkind:
Du wirst das vor dir Liegende toll meistern!

Vielen Dank!

11.01.2023 11:27 • x 1 #6404


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Claudi2023
Zitat von ohneFunktion:
Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft für Dich und Deine Kleine!

Vielen Dank!

Zitat von ohneFunktion:
PS: Ich finde die Idee in der Klinik anzurufen auch sehr gut. So kannst Du Dir sicher sein, dass die Thematik zumindest angesprochen wird. Und wer weiß, vielleicht gibt es dort auch einen Ansprechpartner für Dich als Angehörige. Oder jemand, der zwischen Euch vermittelt.

Ich habe das Gefühl ich überschreite da vielleicht eine Grenze, da er sich ja von mir getrennt hat. Gelte ich so mit überhaupt noch als seine Angehörige?

11.01.2023 11:32 • #6405

Weiterlesen »




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag