14473

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

A
@Claudi2023

So heißt das Buch:
Depressionen überwinden - Ein Betroffener erzählt: So helfen Sie als Angehöriger: 16 Tipps für ein glückliches Leben

Ich finde, es macht Mut. Und ich denke, auch bei dir ist nicht alles verloren, wenn du es noch willst. Aber es wird Zeit brauchen und dann müsst ihr beide schauen, ob es einen gemeinsamen Weg noch gibt.

26.01.2023 18:49 • x 2 #6571


A
@Kylie

Das sind gute und richtige Gedanken.
Man spielt doch immer mal wieder im Kopf durch, was hätte anders laufen können, ob man was hätte anders machen können. Aber diese Gedanken führen am Ende zu nichts.
Sich zu reflektieren ist wichtig, weil man dabei lernt. Aber man sollte sich nicht zermürben

26.01.2023 18:53 • x 3 #6572


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


K
Zitat von Angel_88:
Ich muss die Situation nicht schön finden und denke, es ist auch in Ordnung, dass es mich immer mal wieder runterzieht, solange ich grundsätzlich sagen kann, dass es mir ok bis gut geht.

Dem kann ich nur zustimmen.
Zitat von Angel_88:
Sich zu reflektieren ist wichtig, weil man dabei lernt. Aber man sollte sich nicht zermürben

Sehr schön auf den Punkt gebracht, danke!

26.01.2023 18:58 • x 2 #6573


Jedi
Zitat von Angel_88:
Und mir ist bewusst, dass es auch am Ende anders ausgehen könnte, als ich es mir wünsche.

Das klingt doch sehr reflektiert !
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Zitat von Angel_88:
wenn ich mir diese Gedanken mache, doch immer wieder zu dem Schluss, dass ich das nicht möchte.

Dann ist es so richtig, wie Du es machst !
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Zitat von Angel_88:
Trotz allem, erleben wir auch viele sehr schöne Momente zusammen, die wir dann auch nicht mehr hätten. Und die möchte ich nicht missen.

Dann sollte Deine Entscheidung auch die Richtige sein !
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Zitat von Angel_88:
ch muss die Situation nicht schön finden und denke, es ist auch in Ordnung, dass es mich immer mal wieder runterzieht, solange ich grundsätzlich sagen kann, dass es mir ok bis gut geht.

Darum geht es !
Wenn Du damit gut umgehen kannst, dass soll es so auch in Ordnung sein.
Das kann eh nur jeder selbst für sich entscheiden.

26.01.2023 19:36 • x 2 #6574


Jedi
Also, ich bin nun kein Freund von Buchempfehlungen - gerade im Zusammenhang mit einer
psychischen Erkrankung - doch nun breche ich hier einmal damit, aber nur, weil ich dieses Buch selbst
gelesen habe,

Lernen im Regen zu tanzen.
Wie als Paar eine Depression bewältigen
Autorin ist Cornelia Fauldes (Preis 24,95 Euro) -
die Autorin ist Diplom-Psychologin

26.01.2023 20:07 • x 2 #6575


Claudi2023
@Jedi Danke für die Empfehlung

26.01.2023 21:13 • #6576


Cathy098
Auch von mir ein Hallo in die Runde!

Ich dachte mir nachdem ich mich vor ein paar Monaten hier angemeldet habe, gebe ich auch noch ein kurzes Statement von mir. Mir hat das Forum hier wirklich zum Austausch sehr weitergeholfen und nun möchte auch ich meine Gedanken und Erfahrungen weitergeben .

Meine Geschichte hat letztlich ein Ende mit Schrecken genommen, wie man es so schön sagt.

Vor ein paar Monaten wollte ich wissen, wie ich am besten mit der Situation umgehe, heute weiß ich, dass es eigentlich um so viel mehr ging als ich damals geahnt habe.

Wir hatten das Thema schon mal kurz angeschnitten. Es ging um Depressionen und inwiefern sie Ursache eines Verhaltens sind oder Folge einer anderen Ursache wie Angsterkrankungen oder auch Persönlichkeitsstörungen.

Ich persönlich kann mit meinem Wissen heute sagen, dass ich an einen Menschen geraten bin, der eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat und dessen Depressionen eng im Zusammenhang mit der ursächlichen Erkrankung stehen.
Ich habe mich in den letzten Wochen sehr intensiv mit dem Thema toxische Beziehung auseinander gesetzt und für mich erschreckend viele Parallelen erkannt. Ich verfolge den ein oder anderen Beitrag von euch ja auch schon seit einiger Zeit und möchte gern eine ganz tolle Seite mit euch teilen, die wirklich für mich persönlich auch wunderbar zur Aufklärung beigetragen hat.

https://andreas-gauger.de/red-flags/#t-1661486371098

Ich möchte jetzt an dieser Stelle nicht festsetzen, dass jeder davon ausgehen sollte, dass Depressionen immer im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen stehen, aber trotzdem finde ich es wichtig, seinen Horizont ein bisschen zu erweitern und sich mit dem ein oder anderen Thema ein bisschen zu beschäftigen.

Ich hatte es bei meiner Bekanntschaft mit einem verdeckten Narzissten zu tun. Vor allem das Lovebombing und Future Faking (könnt ihr im Artikel nachlesen) hat bei mir viel ausgelöst, nämlich viele unbefriedigte Bedürfnisse meines inneren Kindes. Jetzt weiß ich, dass meine Gefühle nicht dem Mensch an sich und seinem Charakter galten, sondern nur der Illusion und dem Bild, das meinen innersten Sehnsüchten und wünschen entsprach.

Besonders in der Lovebombingphase wurden Bedürfnisse meines inneren Kindes befriedigt, sodass ich Kleinigkeiten und Anzeichen, dass da etwas nicht stimmt einfach übersehen habe.

Und nun möchte ich den Bogen spannen zum Thema wer bin ich, was sind MEINE Bedürfnisse und dem Thema Selbstliebe. Ich stelle mir oft die Frage, ob ich überhaupt so weit mitgegangen wäre und immer wieder meine eigenen Grenzen des Ertragbaren erweitert hätte, wenn ich mir genau im klaren darüber gewesen wäre, was genau meine Bedürfnisse sind und wo genau ich meine persönlichen Grenzen abstecke und letztendlich damit auch mir und meinen Gefühlen treu bleibe .

Von daher hat meine Geschichte für mich auch etwas Gutes. Ich werde mich jetzt nach vielen Jahren um mich kümmern und genau hinsehen, was ich im Leben möchte oder auch eben nicht mehr möchte.

Hier wurde immer mal wieder von Selbstliebe geschrieben und Selbstfürsorge. Ich wusste zwar immer, was damit gemeint ist und habe versucht es umzusetzen, habe es aber letztlich nicht leben können, weil ich zu viel auf die Bedürfnisse anderer Menschen um mich herum geachtet habe.

Deswegen finde ich es heute umso wichtiger, wirklich zu allererst auf die eigenen Bedürfnisse zu schauen und dann auszuloten inwiefern diese in Einklang mit Mitmenschen gebracht werden können, sodass sich alle wohl fühlen können.

Ich möchte mit meinem Beitrag Angehörige gerne dazu anregen, dass ihr immer euch im Blick habt und auch dazu einladen den Blick mal nach rechts und links abschweifen zu lassen, fernab von der Depression.

Ich möchte hier auch meinen großen Respekt an alle Betroffenen und auch Angehörige aussprechen, die ihren Weg gefunden haben, trotz Depressionen und Co ihre Liebe oder andere Bindungen wertschätzend zu leben und natürlich gilt meine Anerkennung denjenigen, die immer wieder die Stärke aufbringen mit ihrer Depression zu leben und einen für sich guten Weg gefunden haben damit umzugehen .

Mist, das ist jetzt doch ein längerer Beitrag geworden .

Ich werde hier weiter mitlesen und vielleicht meinen Senf dazugeben und wünsche euch schon mal alles Liebe!

VG Cathy

26.01.2023 21:31 • x 4 #6577


Jedi
Super Beitrag @Cathy098

Zitat von Cathy098:
Ich werde hier weiter mitlesen und vielleicht meinen Senf dazugeben

Ja, tue das - denn nur so bleibt auch dieser Thread weiter lebendig

26.01.2023 21:52 • x 3 #6578


A
@Jedi

Nochmal danke für deine Worte.
Ich kann alles, was du schreibst gut nachvollziehen.
Da sind bei mir zu viele Gefühle, als, dass es mir nichts ausmachen könnte.
Aber für mich fühlt es sich gerade nach dem richtigen Weg an.
Keine Ahnung, wie es sich entwickelt. Möglicherweise komme ich auch an den Punkt, an dem ich es nicht mehr möchte. Aber da bin ich noch nicht.
Im Moment überwiegen mir noch die guten Dinge, auch wenn es nicht leicht ist.
Und wie die letzten Wochen kam gerade eine Nachricht, ob wir uns am Wochenende sehen können. Irgendwie tut es ihm gerade besser, wenn es spontaner ist und nicht so viele Tage vorher schon feststeht.
Und ich kann es für mich doch wieder fast schon planen, weil es gerade immer so abläuft.
Ich will noch Geduld aufbringen.
Hatte heute einen schönen Abend für mich und war unterwegs mit Freunden. Daraus ziehe ich viel Kraft.

26.01.2023 22:33 • x 2 #6579


A
@Cathy098

Ich danke dir auch für deinen Beitrag und freue mich für dich, dass diese ganze Geschichte für dich persönlich doch was Gutes hatte, auch wenn es mit dem Mann nicht das Richtige war.
Ich finde deinen Weg bewundernswert. Da hast du viel für dich selbst geschafft!

26.01.2023 22:36 • x 3 #6580


Claudi2023
Hallo ihr Lieben,
ich habe vorhin zufällig meinen Mann getroffen. Er war mit einer Mitpatientin in der Stadt und er hat mich nicht gesehen. Bin ihm dann hinterher und dachte mir, jetzt nutze ich meine Chance.
Hab ihn dann auf die Schulter geklopft und als er realisiert hat wer vor ihm stand, habe ich seine panischen Blick gesehen. Er hat dann sofort erklärt, dass seine Begleitung eine Mitpatientin ist. Sie ist dann schon mal vorgelaufen.
Habe dann ruhig mit ihm gesprochen wie es ihm geht. Hat er mich dann zurück gefragt und ich habe ihm ehrlich geantwortet, dass es mir schei…. geht, das er mich im Stich gelassen hat. Er war sehr nervös und hatte einen komplett starren Blick. So bald ich etwas emotionales gesagt oder gefragt habe, habe ich gemerkt wie er zu kämpfen hatte und er nicht so einfach antworten konnte.
Er hat direkt gefragt wann ich den Termin in der Klinik genau habe und ob welche Adresse das ist. Er möchte sein Sorgerecht behalten und will auch das die Kleine weiß wer Papa und Mama ist.
Sein Aufenthalt wurde nochmal um 14 Tage verlängert bis Ende Februar. Ich bekomme sofort den Unterhalt für die Kleine überwiesen, das ist ihm wichtig und er hat sich auch erkundigt wieviel das ist.
Er hat sich entschuldigt für das was er getan hat und das wir sprechen werden. Seine Gründe hätte er mir ja schon genannt und das er sich gewünscht hätte, dass alles anders ausgegangen wäre bzgl uns, aber es jetzt leider so ist. Ich könnte ihn jederzeit eine Mail schreiben oder wenn etwas dringendes ist auch anrufen.
Ich war wirklich gefasst und sehr ruhig. Dann wollte er noch wissen ob ich noch in Therapie bin und ob es mir hilft. Habe dann gesagt ja, aber momentan hilft es mir nicht so. Dann hat er gefragt warum und ich habe ehrlich geantwortet, dass er mir am 08.08. mein Herz herausgerissen hat und das dies eine Wunde ist, die nicht einfach so heilt. Das ich glücklich war und ich ihn immer noch liebe und ihn jeden Tag vermisse, aber seine Entscheidung akzeptiere.
Das ich ihn daher auch nicht anrufen werde, weil ich weiß das er das nicht möchte, da er mir auch nicht mehr antwortet. Da meinte er, er braucht momentan dafür sehr viel Zeit um die Nachrichten zu verarbeiten und darauf zu reagieren, er mir aber auf meine Mail am Freitag noch antworten wird.

Haben uns dann mit einem „machs gut“ verabschiedet.

Es tat sehr weh vor seinem Mann zu stehen und da waren keinerlei Emotionen oder Gefühle von ihm. Ich habe aber an kleinen Reaktionen gemerkt, wie er kämpfen musste. Hat auch die ganze Zeit seine Finger bewegt.

Sorry für den langen Text, aber ich musste es los werden.

31.01.2023 00:20 • x 4 #6581


Claudi2023
Guten Morgen,
ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen.
Das eine Krankheit einen Menschen so verändert kann…. Er stand vor mir wie ein getriebener und hat mit mir gesprochen wie ein Roboter.
Das es ihm so schwer fällt mit mir irgendeine Verbindung aufzubauen, hätte ich nie gedacht. Wir waren uns so vertraut und ich war sein Anker. Jetzt ist da eine riesen Schlucht zwischen uns.
Anscheinend möchte er zumindest als Vater da sein, aber ich liebe ihn so sehr.
Er ist definitiv krank und hat noch einen weiten Weg vor sich. Er kämpft mit sich, dass habe ich bemerkt. Ich kenne ihn so gut und er war die ganze Zeit auf Fluchtmodus.
Ich hätte ihn so gerne in den Arm genommen und ihm gesagt das alles gut wird.
Er bleibt aber nach wie vor bei seinen Trennungsgründen….
Definitiv hat die Schwangerschaft etwas gravierendes ausgelöst, das habe ich gestern gemerkt.

31.01.2023 11:24 • x 4 #6582


A
@Claudi2023

Liebe Claudi, ich kann mir vorstellen, wie schwer und hart das für dich war ihn so zu sehen und dass es deinen Herzschmerz nochmal befeuert hat.
Aber wie du schreibst, er scheint wirklich noch mittendrin zu stecken und gerade nicht anders zu können. Von außen kann man es immer schwer nachzuvollziehen, was das Problem ist auf eine Nachricht zu reagieren. Aber dem Betroffenen scheint es viel abzuverlangen sich damit auseinanderzusetzen und eine Antwort zu verfassen. So hart das auch ist, aber ich denke, er will gar nicht, dass es gegen dich oder das Baby geht. Ihm geht es selbst gerade zu schlecht, um für euch da zu sein. Und das wird ihn wahrscheinlich mitbelasten, weil er weiß, dass er euch gerade im Stich lässt und da trotzdem nicht rauskommst.
Dein Gefühl war bestimmt richtig, dass er sehr mit sich zu kämpfen hatte in dieser Situation.
Und der längere Klinikaufenthalt ist wohl das Richtige fü ihn in seiner aktuellen Verfassung.

Es bleibt wohl wieder mal nichts anderes übrig, als abzuwarten, was die Zukunft bringt. Momentan kannst du wohl einfach nicht auf ihn zählen. Aber vielleicht kommt er mit der Zeit aus seinem Loch raus und kann seine Vaterrolle annehmen und ihr kommt euch vielleicht auch wieder näher, bzw. könnt das Erlebte irgendwann miteinander bereden.

Ich kann mir auch vorstellen, dass die Schwangerschaft und bevorstehende Vaterrolle, die auch viel Verantwortung mit sich bringt, was bewirkt. Hat vielleicht auch Ängste bei ihm geschürt, dem nicht gerecht zu werden.
Es wäre ihm zu wünschen, dass er es schafft das, mit Hilfe von Therapie, aufzuarbeiten.

Wie geht es dir heute? Findest du etwas Ablenkung und Halt bei lieben Menschen?

31.01.2023 12:02 • x 3 #6583


Schlüsselkind
Liebe @Claudi2023,

dass er sich der Verantwortung des Vaters seins stellt, ist schon sehr wertvoll, auch wenn es ihm – für Dich nicht sichtbar – noch nicht merklich besser geht, so arbeitet er doch an seinem Verhalten. Das ist nach meinem Empfinden schon einmal ein Fortschritt, wenn er seine Worte dann auch in Taten umsetzt und später für eurer Kind ganz da sein kann.

Finde es sehr bewundernswert, dass Du eure Begegnung in diesem Moment so gefasst bewältigt hast!

31.01.2023 12:08 • x 4 #6584


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Claudi2023
@Angel_88 Danke dir für deine Nachricht.
Es geht mir nicht so gut, bin total übermüdet und traurig.
Als ich ihn gefragt habe wie es ihm geht, sagte er es geht momentan.
Ich hatte gehofft es bewirkt etwas in ihm, wenn er mich wieder sieht. Aber entweder er hat mit uns bereits abgeschlossen oder seine Krankheit ließ es nicht zu.
Ich habe ihm ehrlich gesagt, dass er mich im Stich gelassen hat. Daraufhin schluckte er und sagte ja das muss ich mir zuschreiben.
Meine Mutter stand ca 20m entfernt von uns, er hat sie erst bemerkt als ich gesagt habe, dass ich mit ihr unterwegs bin. Hat dann ganz kurz Hallo gesagt, als ob er sie nicht kennen würde. Sie meinte hinterher zu mir, er sah krank aus. Dieser starre und leere Blick.
Ohne jegliche Emotionen, habe ihm oft tief in die Augen geschaut, da war Angst zu sehen und dennoch Leere.

31.01.2023 12:13 • x 2 #6585

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