14473

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Jedi
Zitat von Claudi2023:
Würde mich mal interessieren.

Oftmals wussten sie es selbst nicht wirklich !
Manchmal kommt man sich in einer Reha näher (ich war 3 Mon. dort) u. dann wird, alles was zu Hause
war, dann als schlecht beurteilt.
Auch dieses angebliche verstanden werden, durch einen Mitpatienten/ in, kann natürlich ein Ehepartnner/ Partnerin
gar nicht leisten, weil die Erkrankung diesen Menschen so fremd ist !
Es war oft einfach die Gelegenheit, weil man keine Verantwortung zu tragen hat u. man täglich
zusammen ist.
Ich nannte die Reha auch Käseglocke unter der wir Betroffene uns befanden.
Abgeschirmt von der Welt da draußen, in einem eigenen kleinen Kosmos.
Die lässt dann leider oft die Realitäten verschwimmen u. es gibt Verhalten, die man oftmals
gar nicht später wirklich erklären kann.
Man sagt ja, so im Volksmund, Geteiltes Leid ist halbes Leid u. doch hat dies in der Behandlung
einer Depressionserkrankungen so seine Fallstricke - gilt aber auch für andere psychische Erkrankungen.
------------
Zitat von Claudi2023:
der Wunsch nach einem neuen Leben

Ja, wurde auch oft so daher gesagt - aber ohne eine wirkliche Vorstellung davon, was dieses neue Leben
sein sollte, wie es auszusehen hätte u. was es von dem Betroffenen dazu auch braucht.
Waren nur so Vorstellungen, oft ihne wirklichen Inhalt.
-----
Zitat von Claudi2023:
keine Gefühle mehr zu spüren?

Ja eine Gefühllosigkeit gehört zu einer Depression - die sich aber durch Medis u. therapeutischen
Verfahren, doch recht gut wieder erfahrbar machen lassen. Dzu helfen Ergotherapeuten u. Sport u.
noch viele weitere sinnvolle Maßnahmen, die in einer Reha angeboten werden.
Zbsp. Achtsamkeit/ BodyScan u. Entspannungstechniken !
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Zitat von Claudi2023:
das Gefühl zu anderen Frauen/Männern sich hingezogen fühlen

Meist aber nur auf der Basis, da man meint, hier mal endlich verstanden worden zu sein.
Was oft quatsch ist, denn der Partner/ Partnerin versucht zu Hause auch den Betroffenen zu verstehen,
aber es fehlt selbst, eine solche Erkrankung erlebt zu haben.
Da ist es mit jemanden zu reden, der selbst betroffen ist, natürlich viel einfacher, was auch kein Geheimnis ist u.
gilt in anderen Lebensbereichen genauso !
Ein Angehöriger muss sich erstmal schlau machen u. muss erstmal sich Wissen über diese Erkrankung
verschaffen, bis er dafür auch das nötige Verständnis aufbringen kann u. weiß, was in manchen Situationen
nun richtig oder eher nicht richtig wäre.
Da überfordern wir Betroffene auch oft unsere Partner u. Partnerinnen, sowie auch unser Umfeld.

01.02.2023 23:59 • x 4 #6631


Claudi2023
@Jedi Danke Dir!
Ich versuche nur rauszufinden ob die Trennungsgründe von meinem Mann eher durch die Krankheit ausgelöst wurden oder ob es doch klare Wünsche waren. Ich weiß niemand kann mir das beantworten, ich glaube er selbst kann es nicht mal.
Ich frage mich immer nur weshalb dann noch die Hochzeit und das Kind?! Das hat ihn ja den Weg für seine Wünsche nicht gerade vereinfacht, alleine schon finanziell gesehen.
Ich habe mir gerade gestern, unseren chatverlauf von vor 6-4 Wochen vor der Trennung durchgelesen. Er hat so oft von sich aus „ich liebe Dich“ geschrieben, hat mir noch Möbel für unser frisch renoviertes Haus geschickt und sogar noch bestellt. Wir haben unsere Ferienwohnung gebucht, er hat mir geschrieben das er vor dem ersten Ultraschalltermin echt nervös ist, das alles gut ist und es dem Baby gut geht.
Er hat früher Feierabend gemacht um mir eine kleine Überraschung zu holen, weil ich die letzten Wochen körperlich so viel durchgestanden habe.
So verhält sich doch niemand der plant sich zu trennen. Da hätte er doch eher angefangen zu sparen, für das neue Leben.

02.02.2023 00:16 • x 2 #6632


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


K
Zitat von Jedi:
Mich hätte es nur nach dem Satz einmal interessiert, was Du über den Schreiber (gar über mich) denkst,
der die eigenen Spekulation, als eine solche auch benannt hatte ?

Mit dem Satz meinte ich, dass die Art und Weise, wie man eine Situation interpretiert, einem selbst Aufschluss über seine Ängste und/oder Erwartungen gibt.

Und, um deine Frage zu beantworten, ich habe höchsten Respekt vor dir, denn ich lese aus deinen Posts, dass du ein sehr reflektierter und einfühlsamer Mensch bist!
Ich bin da vielleicht etwas zu sensibel, bei mir schüren Spekulationen gerne diverse Ängste, auch wenn sie als solche gekennzeichnet sind.
Es haben sich in meinem Leben einfach schon zu viele schlimme Befürchtungen als wahr herausgestellt.

So, und jetzt haben wir aus meiner Reaktion auf deine Spekulation etwas über mich gelernt...

https://karrierebibel.de/selektive-wahr...piel-test/

Hier habe ich noch einen interessanten Artikel über selektive Wahrnehmung gefunden.

LG

02.02.2023 08:00 • x 3 #6633


selly
Zitat von Claudi2023:
ob die Trennungsgründe von meinem Mann eher durch die Krankheit ausgelöst

Er wird dir das sicher gar nicht beantworten Können vermute ich.
Bei meinem war es damals so, dass ich ihn nach der langen Zeit des völligen Rückzuges fragte, warum er alles hingeschmissen hat, wenn er mich doch immer liebte wie er sagte. (Er hat zwar nie Schluss gemacht, aber er war ja trotzdem weg - auf lange Zeit . Also ist es wie beendet ).
Da sagte er, er hätte mich nicht glücklich machen können, wollte mich schützen , das könnte er nur wenn er mir fern bleibt. Er sagte auch mit seinen Worten mal er sei nicht ganz richtig und es ist besser er bleibt alleine, nur in Einsamkeit ist er für andere keine Last .

Er fing auch schön öfters Therapien an, ertrug es aber immer wieder nicht und brach ab.


Zitat von Claudi2023:
weshalb dann noch die Hochzeit und das Kind

Da gibt es viele Möglichkeiten, entweder er wollte sich selber in ein normales Leben zwingen weil er dachte , dann würde auch die Depression nicht mehr wieder kommen( mein Ex sagte auch oft , würde ich mit ihm zusammen ziehen , würde er nicht mehr so in ein Loch fallen können, da er mich dann ganz bei sich hätte und dadurch noch mehr bestätigt wäre, dass ich ihn liebe.
Das war mir aber zu toxisch so eine Aussage und ich habe mich da nicht drängen lassen )
Oder
In dem Moment fühlte es sich für ihn völlig stimmig an-aber sobald die Depression wieder kommt ist dieses Gefühl weg
Oder
Er hat sich von Dir und Deinem Wunsch drängen lassen in die Ehe und das Kind und war nicht mutig genug zu sagen , er wolle nicht.

Nichts davon kann ich beurteilen , das sind alles nur Möglichkeiten.
Ich weiß wie schrecklich es ist, wenn man nicht wenigstens, und sei es abschließend, ein Gespräch über alle diese Punkte führen kann.

02.02.2023 08:18 • x 3 #6634


selly
Zitat von Claudi2023:
ist, das alles gut ist und es dem Baby gut geht

In welcher Phase sagte er dann, er habe gehofft das der „erste Versuch“ nicht klappt und wollte dann auch keinen zweiten?

Zu der Frage warum er all die lieben Sachen geschrieben hat, kann ich dir nur sagen , so war es bei mir auch. Ich bekam Gedichte , Liebesbriefe und er hat wirklich alles für mich gemacht.
Dann kam das Loch….
Uns so war es auch beim zweiten und dritten Mal.

Aber da ich und Du auch, ja nie genau erfahren, was in dem Kopf und der Psyche wirklich genau vorgeht , wogen wir uns in Sicherheit…

02.02.2023 08:26 • x 2 #6635


Claudi2023
Zitat von selly:
In welcher Phase sagte er dann, er habe gehofft das der „erste Versuch“ nicht klappt und wollte dann auch keinen zweiten?

Das sagte er mir am Trennungstag, nachdem er von seinem Kurztrip so aufgelöst nach Hause kam.
Das war am 08.08., die Nachricht das er so nervös ist wegen dem ersten Ultraschalltermin hatte er Anfang Juli geschrieben. Ich sollte mich auch immer schonen und nicht überanstrengen, dass war ihm so wichtig. Er wollte beim Schwangerschaftstest morgens unbedingt dabei sein. Hatte sogar einen Spitznamen für unser kleines Würmchen damals.

02.02.2023 10:52 • x 1 #6636


Cathy098
@Claudi2023

Liebe Claudi,

Je mehr du erzählst, desto mehr habe ich den Eindruck, dass der Faktor Kontrolle bei ihm einen sehr großen Stellenwert in seinem Leben eingenommen hat. Kontrolle über sich, sein Handeln aber auch Kontrolle über zwischenmenschliche Beziehungen und Interaktionen.

Die Frage ist, wo fängt authentische und wertvolle Aufmerksamkeit und Zuwendung an und wo beginnt sie in ungesunde Kontrollmechanismen auszuufern. Den Aspekt empfindet wahrscheinlich jeder Mensch je nach Prägung und Persönlichkeit anders.

Mein ganz persönliches Empfinden ist jedoch, dass es ihm immer wichtig war die Dinge zu kontrollieren.

So eine Situation mit Baby und so ein kleines Wesen lässt sich aber erstmal schwer kontrollieren.

Wir sind wieder beim Thema. Das ist mein ganz persönliches Empfinden aus meinen Erfahrungen heraus.

Vielleicht hilft es dir auch in der aktuellen Situation mal genau in deine Kindheit und dein Aufwachsen zu schauen und wie es dir bisher im Leben möglich war, dich , deine Persönlichkeit und deine Überzeugungen, die tief in dir stecken, auch zu leben zu können.

Ist auch im Hinblick auf das eigene Kind lohnenswert. Du wirst auch feststellen, dass du dich mit dem Kind wieder besser kennenlernen und verstehen wirst.

Grüße Cathy

02.02.2023 11:10 • x 1 #6637


Claudi2023
Zitat von selly:
Er hat sich von Dir und Deinem Wunsch drängen lassen in die Ehe und das Kind und war nicht mutig genug zu sagen , er wolle nicht.

Das dachte ich auch, das hat er mir aber vor 4 Monaten verneint.
Er schrieb mir das ich ihn zu nichts gedrängt habe. Umso näher es der Behandlung zu ging, desto mehr fühlte er sich erschlagen und bekam weniger Luft. So seine Aussage.
Zitat von selly:
Da sagte er, er hätte mich nicht glücklich machen können, wollte mich schützen , das könnte er nur wenn er mir fern bleibt. Er sagte auch mit seinen Worten mal er sei nicht ganz richtig und es ist besser er bleibt alleine

Seine Aussage war, er ist nicht der richtige Mann für mich, kann mir das nicht geben was ich brauche/will. Und er ist nicht für eine Beziehung gemacht, sei beziehungsunfähig und will alleine sein.

Zitat von selly:
entweder er wollte sich selber in ein normales Leben zwingen weil er dachte , dann würde auch die Depression nicht mehr wieder kommen

Er hatte gehofft, das sich bei ihm etwas ändert bis zuletzt und konnte daher nichts zu mir sagen. Bei der Hochzeit sagte er zu meiner Schwägerin, das seine Familie jetzt endgültig für ihn gestorben sei, jetzt hat er seine eigene Familie.

02.02.2023 11:12 • x 1 #6638


Claudi2023
Zitat von Cathy098:
Je mehr du erzählst, desto mehr habe ich den Eindruck, dass der Faktor Kontrolle bei ihm einen sehr großen Stellenwert in seinem Leben eingenommen hat. Kontrolle über sich, sein Handeln aber auch Kontrolle über zwischenmenschliche Beziehungen und Interaktionen.

Liebe @Cathy098,
ich denke mit der Kontrolle könntest du Recht haben. Er ist ein sehr unsicherer Mensch und hat auch Probleme mit Perfektionismus. Das wurde vor 3 Jahren in der Klinik bereits festgestellt und daran gearbeitet.
Aber er hat nie versucht mich zu kontrollieren, mir hat er alle Freiheiten gelassen. Das mit dem Baby und die Angst zu haben, nicht mehr die Kontrolle zu haben, könnte gut sein.
Auch ein großes Problem von ihm, ist das er Angst davor hatte, mich mit dem Baby teilen zu müssen. Das hat mir unsere Hausärztin unter 4 Augen gesagt. Das er dazu nicht bereit ist.

02.02.2023 11:23 • #6639


Jedi
Hi @Claudi2023

Zitat von Claudi2023:
Ich versuche nur rauszufinden ob die Trennungsgründe von meinem Mann eher durch die Krankheit ausgelöst wurden oder ob es doch klare Wünsche waren.

Krankheit u. Wünsche, dass sind zwei Komponente, die nur Dein Mann aufklären kann.
In einer Therapie kann man etwas zu seiner Erkrankung lernen u. auch zu den Mutmaßlichen
Urhebern kommen, die eine solche Erkrankung begünstigt haben.
Dies ist ein wichtiger Prozess in einer Therapie, da uns dadurch bewusst werden kan, warum sind wir
an unserer Psyche erkrankt u. was hat unser Denken u. Handeln nachhaltig bestimmt, um dann dies
zu stoppen u. neu auf das Leben zu schauen u. zwar so, dass diese Erkrankung als geheilt betrachtet
weren kann oder das wir Betroffene damit lernen, einen guten Umgang damit zu finden.
Vorallem, dass wir früh erste Warnsignale unserer Psyche wahrnehmen, um nicht so schnell in eine depressive Episode,
mit all den Folgen zu rutschen !

Welche möglichen realen oder gar auch unrealitische Wünsche, bei Deinem Mann vorhanden waren,
dass kann nur er selbst aufklären !
So wünschte ich Dir, dass er zu einem solch offenen Gespräch irgendwann mit Dir zusammen in der Lage
sein wird !

Aber Deine suche nach Antworten u. Erklärungen, sind legitim u. für mich auch nachvollziehbar !
Nur, entzieht es Dir auch ein Teil der Energie, die Du gerade selbst sehr benötigst , besonders für
die bevorstehende Geburt.
Da Du aber die wahren Antworten nur von ihm erhalten kannst u. dies ihm gerade nich möglich ist,
sie Dir zu geben, versuche Deine Fragen einmal erstmal auf Eis zulegen , um sie villt. später ihm einmal
stellen zu können. Und nun sammle Deine Energie für Dich u. das Baby !
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Zitat von Claudi2023:
ich glaube er selbst kann es nicht mal.

Damit dürftest Du recht haben u. villt. hlft aber auch die Therapie dabei, selbst diese Antworten
in sich selbst finden zu können !
Therapie bedeutet Selbsterkenntnis !
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Zitat von Claudi2023:
Ich frage mich immer nur weshalb dann noch die Hochzeit und das Kind?!

Nun, villt. war es tatsächlich sein Wunsch - seine Vorstellung von einer eigenen Familie ?
Und möglich, dass dann an einem Punkt anglangt, als es konkret wurde, dass die Verantwortung zu einer
zu großen Last wurde ?
Aber auch hier gerate ich wieder im Bereich von Spekulation u. nicht Wissen, denn auch da kann nur Dein Mann
Aufklärung leisten.
Villt. ist dies ein Thema in seiner Therapie - wie kann ich Verantwortung übernehmen u. auch tragen,
ohne darunter zusammenzubrechen oder das meine Ängste mich quälen, gar mich ständig verunsichern ?
-------------
Zitat von Claudi2023:
Er hat so oft von sich aus „ich liebe Dich“ geschrieben, hat mir noch Möbel für unser frisch renoviertes Haus geschickt und sogar noch bestellt. Wir haben unsere Ferienwohnung gebucht, er hat mir geschrieben das er vor dem ersten Ultraschalltermin echt nervös ist, das alles gut ist und es dem Baby gut geht.

Wunsch u, Vorstellungen können manchmal so stark wirken, dass dies alles durchaus echte Realität ist u. es doch
plötzlich, wenn sich Ängste melden u. die Verantwortlichkeit einem bewusst wird, dann sich dieser Prozess
zurückentwickeln kann u. es zu einem Vermeidungsverhalten kommen kann.

- Kenne ich durch meine Angsterfahrung ähnlich so, nur auf andere Lebensbereiche bezogen ! -
---------------------
Zitat von Claudi2023:
So verhält sich doch niemand der plant sich zu trennen.

Das ist eben das Paradoxon, was man gerade bei psychischen Erkrankungen erleben kann !
----
Ich wünsche Dir weiter, dass Du versuchst in Deine Kraft jetzt zu bleiben u. Du Deinen Fokus ganz auf die
anstehende Geburt zu richten, um Dein Kind auf diese Welt willkommen zu heißen !

02.02.2023 13:23 • x 3 #6640


Jedi
@selly

Zitat von selly:
Er fing auch schön öfters Therapien an,

ertrug es aber immer wieder nicht und brach ab.

Das ist für die Betroffenen der Saupergau (so nenne ich es) !
Ja, ich kann es sehr gut verstehen, denn ganz plötzlich begegnet man sich selbst - seinen Ängsten
u. seinen verdrängten Schattenanteilen.
Plötzlich steht alles vor einem Aufrecht, was man doch so lange unter Verschluss halten konnte.
Dann geht es nicht mehr u. alles ist Präsent, wie wäre es gestern gewesen !

Und da beginnt die Selbsterkenntnis - von da an beginnt der Heilungsweg !
Aber wir haben in uns innere Instanzen, wie ich sie nenne u. hier auch einen Thread dazu verfasst,
wo der innere Vermeider mit dem inneren Kritiker einen Pakt schließt u. manche es nicht ertragen wollen
oder können u. dann den Therapieprozess abbrechen.

Diese unsere inneren Instanzen sind dann oftmals stärker u. der Wunsch nach Heilung der Psyche,
tritt wieder in den Hintergrund.
Oftmals haben sich solche inneren Instanzen aus unseren Prägungszeiten entwickelt u. bestimmte Muster (Vermeidung),
sind dann so vertraut u. gut bekannt, geben auch eine vermeintliche Sicherheit !
Doch nun, zu dieser völlig anderen Lebenssituation passen sie nicht mehr u. wir sind als Erwachsene
aufgefordert, für unser Denken u. Handeln Verantwortung zu übernehmen.
So können wir alte Prägungserfahrungen von damals, nicht mehr mit der heutigen neuen Zeit verbinden, weil sie
uns eine falsche Realität locken.
Ein schwieriger Prozess in einer Therapie, wo wir Menschen, nicht nur psychisch Erkrankte,
doch gerne Sicherheit u. Stabilität in unserem Leben möchten !

02.02.2023 13:42 • x 3 #6641


Jedi
@Kylie

Zitat von Kylie:
So, und jetzt haben wir aus meiner Reaktion auf deine Spekulation etwas über mich gelernt...

Und damit ist dieses Thema geklärt u. auch schon abgehakt !

Danke Dir, dass Du Dir die Zeit genommen u. darauf Geantwortet hast

02.02.2023 13:50 • x 1 #6642


Claudi2023
Zitat von Jedi:
Und möglich, dass dann an einem Punkt anglangt, als es konkret wurde, dass die Verantwortung zu einer
zu großen Last wurde ?

Bei der Trennung sagte er mir ja, er will nur noch für sich verantwortung tragen und frei sein, nur noch nach sich schauen.
Ein paar Wochen später schrieb er dann wieder, es hätte nichts mit der Verantwortung zu tun…..
Das hat er aber sowohl mir gesagt, als auch meine Schwägerin. Er will das erste Mal im Leben nur nach sich schauen.
Für mich einfach ein klares Zeichen, das da viel Angst hochkam. Warum genau jetzt und nicht vor einem Jahr?!

Zitat von Jedi:
Wunsch u, Vorstellungen können manchmal so stark wirken, dass dies alles durchaus echte Realität ist u. es doch
plötzlich, wenn sich Ängste melden u. die Verantwortlichkeit einem bewusst wird, dann sich dieser Prozess
zurückentwickeln kann u. es zu einem Vermeidungsverhalten kommen kann.

Vermeidungsverhalten trifft es. Daher sagt er mir seit 6 Monaten, das es ein Gespräch geben wird, er schiebt es weg von sich, um die Situation und die Ängste zu vermeiden.
Ich weiß noch 2 Tage vor der Trennung, saß er weinend vor mir und sagte „ich habe schon mit so vielen Ängsten zu kämpfen, ich halte keine weitere Angst aus“.
Ich denke diese 3 Tage alleine in einer fremden Umgebung, taten ihm nicht gut. Auch wenn er es anders sieht.

02.02.2023 13:59 • x 1 #6643


Jedi
Zitat von Claudi2023:
Vermeidungsverhalten trifft es.

Kommt leider gar nicht so selten vor.
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Zitat von Claudi2023:
Ein paar Wochen später schrieb er dann wieder, es hätte nichts mit der Verantwortung zu tun…..

Das ist das Paradoxon von dem ich schrieb !

02.02.2023 14:30 • x 2 #6644


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Claudi2023
Hallo ihr Lieben,
mir geht es heute wieder nicht so gut. Die Geburt rückt näher und das macht es für mich nicht leichter.
Eine Antwort auf meine Mail habe ich ebenfalls nicht erhalten. Die Hoffnung das unser Aufeinandertreffen vielleicht etwas in Gang bringt, ist leider nicht erfüllt worden.
So schlimm wie es jetzt ist, war es noch nie. Er ignoriert mich völlig, obwohl die Geburt so nah ist.
Ich denke nicht das er nach der Geburt ins Krankenhaus kommt um seine Tochter willkommen zu heißen.
Vllt waren es wirklich nur leere Worte zur Ablenkung am Montag.
Wie man einem Menschen so egal werden kann. Ich bin so unfassbar verletzt, ich war immer für ihn da. Habe immer auf ihn gewartet und Geduld gehabt, wenn es ihm nicht gut ging. Habe ihn bei seiner Therapie unterstützt und immer ein offenes Ohr gehabt.
Ob ich jemals wieder vertrauen kann weiß ich nicht. In meiner vorherigen Beziehung wurde ich auch schon so furchtbar behandelt und es hat wirklich Zeit gebraucht, aber mein Mann war so ein toller Mensch und hat es geschafft.
Das er jetzt sowas macht, niemals hätte ich das gedacht. In 7,5 Jahren war davon nichts zu merken, bis zuletzt nicht.

Ich will einfach das es vorbei ist und dann soll er mir einfach mitteilen, dass er uns nicht mehr will, aber diese widersprüchlichen Aussagen machen mich fertig.
Er will sein Sorgerecht nicht abgeben, will das die Kleine Mama und Papa gleichermaßen kennt.
Ich war so positiv gestimmt und jetzt wieder völlig zerstört.

Liebe Grüße

05.02.2023 12:54 • x 1 #6645

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