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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

S
@Claudi2023 Ich lese deine Geschichte still mit und ich habe großen Respekt vor deinem Weg bis hierher. Du liebst deinen Mann, das kann man fühlen beim lesen. Deshalb tut sein Verhalten besonders weh.

Du öffnest deinem Mann, dem Vater eurer Tochter alle Türen, er geht den notwendigen Schritt nicht.
Über die Gründe zu spekulieren bringt meistens nichts. Ich verstehe sehr gut dass du nach Erklärungen suchst, du wirst leider wahrscheinlich jetzt keine finden. Manchmal erklärt sich das Leben erst später.

Ich wünsche dir, dass du deine Liebe und deine Fragen einige Zeit ruhen lassen kannst und dich auf Dich und deine Tochter zu konzentrieren. Du brauchst deine Kraft für Euch.

Vielleicht ist es eine Überlegung für dich, über das Sorgerecht nachzudenken, sowie über alle anderen rechtlichen Dinge. Gemeinsames Sorgerecht bedeutet, dass Entscheidungen nur von Beiden getroffen werden können und du bei vielen Dingen das Einverständnis mitsamt Unterschrift des Vaters benötigst. Das führt im Alltag oft zu Problemen und kann viel Kraft kosten.

Überlege dir, dich anwaltlich und auch z.B. bei Profamilia beraten zu lassen. Vorläufig das alleinige Sorgerecht zu beantragen muss keine endgültige Entscheidung sein, soweit ich weiß ist das änderbar. Wenn Dein Mann seinen Pflichten nachkommt und sich um eure Tochter kümmert, kann das geändert werden.

Auch was die Unterhaltszahlungen betrifft. Woher weiß dein Mann was er zahlen muss? Von welchem Geldbetrag geht er aus? Krankengeld oder Gehalt? Es sind so viele Dinge, die im Zweifel schwer zu klären sind. Jetzt ist er noch in der Klinik, du kannst eventuell über die Klinik etwas erreichen, z.B. Unterschriften erhalten, aber was wird später?

Du gehst deinen Weg und es sind deine Entscheidungen, welchen Weg du auch immer wählst, du hast einen starken Rückhalt in deiner Familie und bist selbst eine starke Frau, jedenfalls ist das mein Eindruck.

Mich berührt deine Geschichte sehr, es tut mir sehr leid was dir passiert und ich wollte einmal meine Gedanken dazu schreiben.
Für die bevorstehende Geburt wünsche ich dir und deiner Tochter alles erdenklich Gute.

05.02.2023 17:32 • x 5 #6661


selly
Zitat von Senca:
Gemeinsames Sorgerecht bedeutet, dass Entscheidungen nur von Beiden getroffen werden können und du bei vielen Dingen das Einverständnis mitsamt Unterschrift des Vaters benötigst. Das


Zitat von Senca:
anwaltlich und auch z.B. bei Profamilia beraten zu lassen. Vorläufig das alleinige Sorgerec

Tolle und hilfreiche Aspekte finde ich

05.02.2023 17:44 • x 3 #6662


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


M
Ich denke mir halt immer wieder, dass er nicht grundlos in der Klinik ist.

Und das man sein Verhalten im Moment nicht als normal rechnen kann. Er kann im Moment noch nicht mal allein zuhause sein, wie soll er dir ein Partner sein?

Ich kann mir kaum vorstellen, dass er sich absichtlich so verhält.

Trotzdem darfst du dich von ihm distanzieren und musst auf dich und dein Kind gucken. Und kannst alles tun, was euch gut tut. Ohne Rücksicht auf ihn.

05.02.2023 17:56 • x 3 #6663


Claudi2023
Zitat von Kylie:
Das erinnert mich an eine Freundin von mir. Sie wusste, dass ihr Mann diverse psychische Probleme hat, hat ihn trotzdem geheiratet und zwei Kinder mit ihm.
Es ist die Hölle. Er verlangt von ihr, dass sie ständig putzt, macht aber selber den meisten Dreck. Sie soll im Alleingang die Kinder erziehen, er steht ihr dabei mit guten Ratschlägen zur Seite, wälzt seine Probleme auf sie ab und macht sie regelmäßig zur Schnecke. Während er in seiner Freizeit ständig X-Box spielt, darf sie nicht mal auf einen Kaffee gehen. Und S. muss auch noch für ihn drin sein.
Seine Begründung für sein Verhalten: Sie wollte ja die Kinder, nicht er...
Sie möchte sich trennen, traut sich aber nicht, weil er total unberechenbar ist. Sie hat panische Angst, dass er ihr oder den Kindern etwas antun könnte.

Liebe @Kylie,
Danke dir! So war unsere Beziehung nie, wir haben immer gleichermaßen zum Alltag beigetragen, er hat auch in den ersten Wochen der Schwangerschaft so sehr auf mich geachtet. Hat immer gesagt ich soll alles liegen lassen, er macht es nach der Arbeit. Ich soll mich schonen und ausruhen.
Das er mir oder der Kleinen etwas antun könnte, das schließe ich komplett aus.

05.02.2023 18:24 • x 1 #6664


Jedi
Zitat von Milla:
Trotzdem darfst du dich von ihm distanzieren
und
musst auf dich und dein Kind gucken.

Und kannst alles tun, was euch gut tut. Ohne Rücksicht auf ihn.

Ich stimme da @Milla absolut zu

05.02.2023 18:27 • x 1 #6665


Claudi2023
Zitat von ohneFunktion:
Meine Persölichkeit/Charakter oder mein Verstand hat mir während der Episode überhaupt nicht helfen können. So sehr ich gewollt habe, da ging nichts mehr. Verzweiflung, innere Getriebenheit und Angst haben den Alltag bestimmt.

Zb hätte ich beim Gedanken an meinen Arbeitsplatz kotzen können. Es war monatelang nicht möglich mich dort blicken zu lassen.
Und die Arbeit war mir keinesfalls egal und gerne hätte ich gewollt dort normal hin gehen und sprechen zu können.
Da war aber nichts zu machen.

Ein quälender Zustand.

Danke @ohneFunktion für deine Einschätzung.
Ich versuche ihn ja wirklich zu verstehen, aber sein Verhalten schmerzt so sehr. Mir tut unsere Tochter so leid, ich wünsche mir nichts mehr, als das ihr Papa sie liebt.

05.02.2023 18:29 • x 3 #6666


M
Zitat von Claudi2023:
Danke @ohneFunktion für deine Einschätzung. Ich versuche ihn ja wirklich zu verstehen, aber sein Verhalten schmerzt so sehr. Mir tut unsere Tochter ...

Ich glaube im Moment liebt er sich selber nicht und somit auch niemand anderen. Aber das kann wieder werden.

er ist noch in der Klinik und damit in einer Ausnahmesituation.

05.02.2023 18:35 • x 4 #6667


Claudi2023
Zitat von Senca:
habe großen Respekt vor deinem Weg bis hierher

@Senca vielen Dank.

Zitat von Senca:
Vielleicht ist es eine Überlegung für dich, über das Sorgerecht nachzudenken, sowie über alle anderen rechtlichen Dinge. Gemeinsames Sorgerecht bedeutet, dass Entscheidungen nur von Beiden getroffen werden können und du bei vielen Dingen das Einverständnis mitsamt Unterschrift des Vaters benötigst. Das führt im Alltag oft zu Problemen und kann viel Kraft kosten.

Da wir verheiratet sind erhält er automatisch das Sorgerecht. Das ist sehr schwer ihm abzunehmen, da müssen gravierende Sachen vorfallen. Abgeben möchte er es ja nicht, das hat er mir bereits gesagt.

Zitat von Senca:
Überlege dir, dich anwaltlich und auch z.B. bei Profamilia beraten zu lassen. Vorläufig das alleinige Sorgerecht zu beantragen muss keine endgültige Entscheidung sein, soweit ich weiß ist das änderbar. Wenn Dein Mann seinen Pflichten nachkommt und sich um eure Tochter kümmert, kann das geändert werden.

Habe mich bereits bei ProFamilia und dem Jugendamt beraten lassen und beide stellen haben mir gesagt, dass es momentan nicht möglich ist. Ich müsste es dann über das Familiengericht einklagen, aber das auch nur bei Kindeswohlgefährdung. Das liegt zum Glück ja nicht vor.

Zitat von Senca:
Auch was die Unterhaltszahlungen betrifft. Woher weiß dein Mann was er zahlen muss? Von welchem Geldbetrag geht er aus? Krankengeld oder Gehalt? Es sind so viele Dinge, die im Zweifel schwer zu klären sind. Jetzt ist er noch in der Klinik, du kannst eventuell über die Klinik etwas erreichen, z.B. Unterschriften erhalten, aber was wird später?

Da habe ich mich auch schon informiert, da er momentan im Krankengeld ist wird der Unterhalt danach berechnet und der Betrag den er mir genannt hat stimmt auch. In der Klinik gibt es auf der Station Sozialarbeiter und die haben ihn beraten.
Die benötigten Unterschriften habe ich alle von ihm erhalten.

Zitat von Senca:
Für die bevorstehende Geburt wünsche ich dir und deiner Tochter alles erdenklich Gute.

Vielen Dank!

05.02.2023 18:38 • x 3 #6668


Jedi
Zitat von selly:
Denn ein neuer Mann irgendwann mal, der hat mit den Vergangenen nichts zu tun, daran musst du einfach denken.

Auch wenn dies jetzt noch gar nicht aktuell ist, sollte aber die Erkenntnis sein,
dass Vertauen immer möglich ist, denn ein neuer mögöicher Mensch im Leben,
hat mit der Vergangenheit nichts zutun u. sollte daher auch immer eine reelle Chance bekommen !
---------------
Zitat von selly:
man solle den Betroffenen nicht in Watte packen….

In der Therapie wurde ich nie in Watte gepackt u. das ist auch gut so, damit man nicht völlig aus
der Realität abdriftet. Denn die Betroffenen, die in Watte gepackt u. zuviel an Schutz erleben,
ziehen sich auch gerne auf die Opferrolle zurück u. das blockiert sie, um der Depression
auch die Stirn bieten zukönnen - verhindert auch, dass es nach einer Therapie, auch wieder in ein
normales Leben, mit einem normalen Umgang möglich wird !
-------------------
Zitat von Claudi2023:
Oder ich weiß nicht was die TP in der Klinik treiben.

TP treiben nichts, sondern sie reagieren auf das, was der Betroffene ihnen anbieten u. wie es um deren
Mitarbeit dabei steht.
Die Eigenleistung ist der Kompass, für den Betroffenen u. auch TP.

05.02.2023 18:39 • x 3 #6669


Claudi2023
Zitat von Milla:
Ich denke mir halt immer wieder, dass er nicht grundlos in der Klinik ist.

Und das man sein Verhalten im Moment nicht als normal rechnen kann. Er kann im Moment noch nicht mal allein zuhause sein, wie soll er dir ein Partner sein?

Ich kann mir kaum vorstellen, dass er sich absichtlich so verhält.

Das versuche ich mir immer wieder klarzumachen, aber es fällt mir zunehmend schwer. Das die Geburt bald bevorsteht belastet mich zusätzlich, weil auch die Hoffnung das er dabei sein kann zerstört ist.

Was mir gestern noch aufgefallen ist, sein 1. Zusammenbruch mit Trennung passierte als er für 4 Tage alleine unterwegs war. Der für mich 2. Zusammenbruch nachdem die Kommunikation immer schlechter wurde, war an dem Wochenende von seinem Umzug von der Ferienwohnung in seine neue Mietwohnung. Da bekam er ja Covid und musste sich isolieren, d.h. er war wieder völlig alleine und überfordert.
Was ich damit sagen will, mir fällt auf das er immer diese schlimmen Einbrüche bekommen hat, wenn er alleine war und er wahrscheinlich ununterbrochen seinen Gedanken ausgesetzt war.
Der 2. Zusammenbruch war dann zu viel.

05.02.2023 18:48 • x 1 #6670


Jedi
Rückzug u. dies Allein sein zu wollen, dass ist pures Gift bei einer Depression !

05.02.2023 18:56 • x 1 #6671


M
Zitat von Claudi2023:
Das versuche ich mir immer wieder klarzumachen, aber es fällt mir zunehmend schwer. Das die Geburt bald bevorsteht belastet mich zusätzlich, weil ...

Das kann ich verstehen, ihr solltet zusammen sein und füreinander da sein. Aber ich denke du bist im Moment stark genug für dich und das Baby. Und schaffst das toll.

Ich denke er kann im Moment nicht anders. Man kommt nicht in eine Klinik, wenn es einem gut geht.
Er muss erst gesund werden und dann kann er sich um das Kind und dich kümmern.
Das er es gerade nicht tut, ist kein Zeichen für die Zukunft.

ZuerR muß er allein stabil sein und dann kann er euch was geben. Er kann nicht beides.

ich denke es ist zu früh um über eine getrennte Zukunft nachzudenken.

05.02.2023 19:01 • x 3 #6672


Claudi2023
@Jedi
Ich denke nach wie vor es war ein großer Fehler von ihm zu gehen. Seit der Trennung ist es für ihn nur schlimmer geworden, anstatt besser. Aber er sieht seinen jetzigen Zustand ja nicht in Verbindung mit seiner Trennung.
Seine Ängste wurden schlimmer, anstatt besser. Wenn die Beziehung der wahre Grund für seine Angst und sein unglücklich sein, gewesen wäre, dann müsste es ihm doch eigentlich jetzt deutlich besser gehen.

05.02.2023 19:05 • x 1 #6673


M
Zitat von Claudi2023:
@Jedi Ich denke nach wie vor es war ein großer Fehler von ihm zu gehen. Seit der Trennung ist es für ihn nur schlimmer geworden, anstatt besser. ...

Das glaube ich auch, dass es ein großer Fehler war und ich denke er ist nicht aus Überzeugung gegangen, sondern aus Überforderung.

05.02.2023 19:09 • x 2 #6674


Claudi2023
Zitat von Milla:
Das kann ich verstehen, ihr solltet zusammen sein und füreinander da sein. Aber ich denke du bist im Moment stark genug für dich und das Baby. Und schaffst das toll.

Ich habe momentan solche Angst vor dem Wochenbett. Habe Angst das ich durch die Vorbelastung in eine Depression rutsche und für die Kleine ebenfalls nicht da sein kann, das wäre so schrecklich für mich. Dann hat sie weder Mama noch Papa. Diese Verantwortung ihr gegenüber lässt mich momentan schlecht schlafen. Sie hat ja nur mich und wenn ich einbreche, ist sie erstmal ohne Eltern.
Natürlich sind für den Fall meine Familie da und würden sich mit aller Liebe um sie kümmern, aber ich habe solche Angst davor.

05.02.2023 19:10 • x 2 #6675


Jedi
Zitat von Claudi2023:
Ich denke nach wie vor es war ein großer Fehler von ihm zu gehen.

Du siehst es so - wie er es beurteilt, können wir hier alle nicht wirklich wissen !
----------
Zitat von Claudi2023:
dann müsste es ihm doch eigentlich jetzt deutlich besser gehen.

Könnte man denken, das es so sein sollte ?
Doch sind es auch die schon von mir genannten Spekulationen, denn dazu bräuchte es zu wissen,
woran er in seiner Therapie arbeitet.

05.02.2023 19:10 • x 3 #6676


Stefan1985
Zitat von Sandra-k:
Hallo, Ich kenne meinen Partner schon aus Jugendzeiten, wir haben uns immer mal wieder gesehen. Aber im letzten Jahr hat es klick ...

Hallo Sandra-k
Eerstmal danke für diese Sicht auf eine Person mit Depression.
Es ist toll das du dich hier äußerst.

Wenn ich an meine Depressionart denke ,kann ich dir sagen das es wirklich gut ist das du dich so um ihn bemüht. Ich würde mich freuen wenn ich frühs und über den Tag hin weg liebe bzw liebevolle Nachrichten bekommen würde .
Generell ist es bei mir so ,das ich mehr oder weniger darauf angewiesen bin das man sich bei mir meldet damit ich nicht das gefühl habe balast zu sein bzw zu nerven.

LEider können wir dir hier auch nur unsere Sicht sagen . Denn keiner hier kennt die Art der Depression die dein partner hat .
Klar ist aber du gibst dein bestes und mehr kannst du nicht machen.

Vielleicht schlägst du ihn auch mal das Forum hier einfach vor .

05.02.2023 19:14 • #6677


A
@Claudi2023

Ich verstehe deine Ansicht. Rational betrachtet wirkt sein ganzes Verhalten so, als wärt ihr ihm egal.

Mich macht es aber nachdenklich, was ich seit Monaten über Depressionen gelesen und gelernt habe. Nämlich genau das, was auch ohneFunktion in ihrem Beitrag schreibt (vielen Dank für deinen Einblick). Dass es oft kein nicht wollen sondern ein nicht können ist.
Das habe ich jetzt in so vielen Beiträgen in Zusammenhang mit Depressionen gelesen.

Aber letztlich wird man die Frage wohl erst beantworten können, wenn er diese depressive Episode überwunden hat, was von der Depression kam und was von Charakter.

In meinem Fall habe ich, trotz Zweifeln, immer noch das Vertrauen, dass seine Gefühle da noch irgendwo sind und dass sein aktuelles Verhalten an der Depression liegt. Aber sicher wissen kann ich es nicht.

05.02.2023 19:38 • x 4 #6678


O
@Claudi2023

Zitat von Senca:
dem Vater eurer Tochter alle Türen, er geht den notwendigen Schritt nicht.

Ich denke, er geht den notwendigen Schritt indem er sich behandeln lässt. Für Außenstehende mag alles zu langsam sein, aber die Psyche braucht Zeit. Je größer der Druck und die Ungeduld desto länger der Stillstand.

Zitat von Claudi2023:
Habe Angst das ich durch die Vorbelastung in eine Depression rutsche und für die Kleine ebenfalls nicht da sein kann

Diese Angst kann ich gut nachvollziehen. Wochenbettdepressionen bekommen auch Frauen ganz ohne Vorbelastungen. Das hat keiner in der Hand.
Aber bitte versuche Dir den Druck zu nehmen funktionieren zu müssen. Es gibt immer einen Weg. Und Du schreibst selbst:
Zitat von Claudi2023:
Natürlich sind für den Fall meine Familie da und würden sich mit aller Liebe um sie kümmern, aber ich habe solche Angst davor.

Deine Familie ist da. Dein Kind wird alles haben was es braucht.
Und ich gehe ganz stark davon aus, dass Du klarkommen wirst.

Möglicherweise rückt Dein Mann auch etwas in den Hintergrund, wenn die Kleine da ist. Die Natur hat es so eingerichtet, dass der Mann nicht notwendigerweise da sein muss. Das Baby wächst in Dir und wird von Dir geboren. Das wird Dir Kraft geben.

Wir Mamas sind Löwinen.
Und auch ein hormoneller Einbruch in den ersten Tagen gehört dazu. Die Tränen dürfen fließen. Das tut Deinem Wuzelchen nichts.

Und was viel zu wenig berichtet wird, aber Tatsache ist: Eine Wochenbettdepression führt in den meisten Fällen NICHT zu einer Bindungsstörung. Dh, falls Du in eine totale Verstimmung kommen solltest kannst Du Deinem Kind trotzdem nahe sein, es füttern, etc.
Allerschlimmstenfalls kocht in dieser Zeit jemand aus Deiner Familie für Dich und wickelt das Baby. Aber auch das ist ok.

Das Kind wird Deine Liebe bedingungslos annehmen und das könnte sich für Dich gut anfühlen, gerade wo die Liebe zu Deinem Mann im Moment nicht fließen darf.

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und ganz ganz viel Kraft und Vertrauen!

05.02.2023 19:41 • x 3 #6679


K
Zitat von Claudi2023:
Das er mir oder der Kleinen etwas antun könnte, das schließe ich komplett aus.

Nein, das glaube ich auch nicht. Die Probleme des Partners meiner Greundin liegen auch nicht in der Depression, sondern woanders.
Ich wollte damit nur sagen: Es könnte auch noch schlimmer sein.

Zitat von Claudi2023:
Ich habe momentan solche Angst vor dem Wochenbett. Habe Angst das ich durch die Vorbelastung in eine Depression rutsche und für die Kleine ebenfalls nicht da sein kann,

Das verstehe ich. Du tust aber dein Bestes, genau das zu verhindern indem du dir bereits Hilfe geholt hast.

Zitat von Claudi2023:
er hat auch in den ersten Wochen der Schwangerschaft so sehr auf mich geachtet. Hat immer gesagt ich soll alles liegen lassen, er macht es nach der Arbeit. Ich soll mich schonen und ausruhen.

Achting, Spekulation: Könnte ihn sein eigenes Verhalten vielleicht überfordert haben?

05.02.2023 19:43 • x 2 #6680


Claudi2023
Zitat von ohneFunktion:
Ich denke, er geht den notwendigen Schritt indem er sich behandeln lässt. Für Außenstehende mag alles zu langsam sein, aber die Psyche braucht Zeit. Je größer der Druck und die Ungeduld desto länger der Stillstand.

Ich habe immer das Gefühl es muss doch nach 6 Wochen Klinik mal besser werden. Wahrscheinlich hast du Recht und ich erwarte zu viel.

Zitat von ohneFunktion:
Das Kind wird Deine Liebe bedingungslos annehmen und das könnte sich für Dich gut anfühlen, gerade wo die Liebe zu Deinem Mann im Moment nicht fließen darf.

Ich hoffe sehr das meine Kleine mir wieder Glück und Freude zurückbringt und ich ihr die Liebe sie braucht und verdient geben kann.

05.02.2023 19:48 • x 2 #6681


A
@Claudi2023

Ich hatte auch eine Kinderwunschbehandlung und trotzdem in den ersten Tagen nach der Geburt eine Art Baby Blues, den ich gar nicht verstanden habe. Ich war trotzdem immer für mein Baby da und habe es geliebt. Aber die ganzen Veränderungen, die ein Baby mit sich bringt,dürfen einen auch erstmal umhauen.
Das Leben ändert sich sehr. Aber glaub mir, es wird schön. Es wird dein Leben bereichern. Das ist eine so wunderschöne innige Bindung.
Und wenn es mal zu viel ist, scheu dich nicht deine Family einzubinden. Du bist eine so starke empathische Frau und du wirst auch ganz bestimmt eine tolle Mama sein!

05.02.2023 19:49 • x 3 #6682


Claudi2023
Zitat von Kylie:
Achting, Spekulation: Könnte ihn sein eigenes Verhalten vielleicht überfordert haben?

Er hat nur noch funktioniert und wollte mir gefühlt alles recht machen. Ich habe mal zu ihm gesagt er braucht auch mal eine Pause und er soll sich einfach mal ausruhen und nichts machen. Da sagte er zu mir „wenn es um dich oder uns geht, da gibt es keine Pause“. Er war wirklich im Dauerstress, Handwerker im Haus, die Renovierung, unser Haustier wurde operiert und musste 3x pro Woche zur Nachsorge und gleichzeitig die Kinderwunschbehandlung mit etlichen Terminen.

05.02.2023 19:52 • x 2 #6683


A
@Claudi2023

Geduld ist nicht leicht. Vor allem wenn man keine Gewissheit, wie es mal sein wird.
Das ist nach so einer langen Zeit mehr als verständlich.
Das ist für mich auch das Schwierigste, diese Geduld aufzubringen.

Am Ende kannst nur du entscheiden, ob du sie weiter aufbringen kannst und willst.
Und wie die anderen schon geschrieben haben, wenn du es nicht mehr willst, ist das auch völlig legitim und in Ordnung!
Schau, dass es dir gut geht!

05.02.2023 19:52 • x 3 #6684


Claudi2023
Zitat von Angel_88:
Du bist eine so starke empathische Frau und du wirst auch ganz bestimmt eine tolle Mama sein!

Liebe @Angel_88 vielen Dank für deine lieben Worte! Es tut wirklich gut mit euch allen reden zu können.

05.02.2023 19:54 • x 2 #6685


A
@Claudi2023

Das finde ich auch ganz toll in diesem Forum. Alle hier sind so empathisch, verständnisvoll, geben Kraft machen Mut, geben Denkanstöße zur Reflexion und wertvolle Einblicke!

Vielen Dank euch allen!

05.02.2023 19:58 • x 3 #6686


Jedi
Hi @ohneFunktion

Vieles was Du on Deinen Beiträgen schreibst, dass hat sicher Hand u. Fuß !
--
Doch hier;
Zitat von ohneFunktion:
Die Natur hat es so eingerichtet, dass der Mann nicht notwendigerweise da sein muss.

möchte ich Dir sehr Widersprechen !

Ich empfand mich, als der Vater meiner Kinder genauso wichtig, wie die Mama, die unsere Kinder
beboren hat.
Ein Kind braucht meiner Meinung beides, es braucht die liebende Mutter, die natürlich zu Beginn eine besondere
Rolle im Leben dieses Babys hat, aber auch der Vater, mit seiner Liebe u. Fürsorge, trägt sehr zu
einem Urvertrauen bei.
Ein Säugling braucht die Resonanz von Mutter u. Vater u. besonders in den ersten drei Lebensjahren.
Ein Kind lernt in der Resonanz zur Mutter, dass es noch eine weitere Person, den Vater gibt,
dem ich auch voll vertrauen kann.
Als Vater ist es ein besonderes Erlebnis, bei der Geburt dabei gewesen zu sein u. sein Kind, danach nah an
seinem Körper zu haben. So ist es dann nicht nur eine Beziehung zu dem Säugling, sondern es entsteht
eine Bindung, die ich für noch viel wichtiger empfinde !

05.02.2023 19:59 • x 4 #6687


Claudi2023
Zitat von Jedi:
Als Vater ist es ein besonderes Erlebnis, bei der Geburt dabei gewesen zu sein u. sein Kind, danach nah an
seinem Körper zu haben. So ist es dann nicht nur eine Beziehung zu dem Säugling, sondern es entsteht
eine Bindung, die ich für noch viel wichtiger empfinde !

Deswegen hatte ich so sehr gehofft das mein Mann dabei sein kann oder zumindest ins Krankenhaus kommt. Ich hätte mich für unsere Tochter so sehr gefreut und ich denke auch für ihn wäre es ein wunderschöne Erfahrung gewesen, die ihn weitergebracht hätte.

05.02.2023 20:05 • x 4 #6688


Jedi
Zitat von Claudi2023:
Deswegen hatte ich so sehr gehofft das mein Mann dabei sein kann

Deshalb hatte ich das auch geschrieben, dass auch der Vater sehr wichtig für ein Neugeborenes ist !
Habe deshalb auch immer Deinen Wunsch verstanden, dass er sich für sein Kind doch auch interessieren möchte !
Ob er zu einem späteren Zeitpunkt, da noch die Bindung hinbekommt, wird von verschiedenen Dingen abhängen -
möglich ist es sicherlich - wird aber auch besondere Anstrengungen von seiner Seite bedeuten.

Warum er so handelt, wie er handelt, da kann man nur hoffen, dass dies auch ein zentrales Thema,
neben anderen, auch in seiner Therapie ist ?

05.02.2023 20:40 • x 2 #6689


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


O
Lieber @Jedi !

Ich wollte mit meinem Beitrag keinesfalls die Wichtigkeit und Rolle der Papas schmälern, denn da bin ich ganz Deiner Meinung.

Zitat von Jedi:
Ich empfand mich, als der Vater meiner Kinder genauso wichtig, wie die Mama, die unsere Kinder
beboren hat.


Ich möchte aber @Claudi2023 versichern, dass sie es auch gut ohne Mann schaffen wird. Und dafür hat die Natur gesorgt: Das Baby im Bauch einer Frau wächst auch ohne die Anwesenheit des Mannes und es kommt auch durch die Frau auf die Welt. Es muss nicht notwendigerweise an die Brust des Vaters gelegt werden...

Und der erkrannte Vater wird sich sehr wahrscheinlich irgendwann einbringen. Aber nicht jetzt.
Und Claudi wird das Kind in der Zwischenzeit schon schaukeln. Im wahrsten Sinne des Wortes.

05.02.2023 20:48 • x 5 #6690

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